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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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Das Essen ist wieder einmal riesig ausgefallen, sodass das ganze Dorf daran satt werden konnte.

Die Älteren sind dann auch schon gleich gegangen, Tecumseh ist noch am längsten geblieben.

Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, und ums Feuer versammelt sitzen nur noch die jungen Indios, Wayra und Alexander sind die ältesten.

Alexander hat schon vor einer halben Stunde versucht, Heinrich dazu zu bringen, endlich mit dem Trinken aufzuhören.

„Heinrich, hey, meinst du nicht, das ist genug für einen Abend?“

„Och, Alex, sei kein Spielverderber!“

„Morgen hast du einen ganz schrecklichen Kater.“

Der Junge hat nur abgewinkt und sich wieder Tamaya zugewandt.

Die hat gerade ihre Flasche leer getrunken und legt sie nun vor sich auf die Erde.

„Much’a!“, ruft sie grinsend, und die anderen fangen zu jubeln an.

„Mutscha?“, wiederholt Heinrich fragend.

Tamaya gibt ihm einen Kuss auf die Wange.

„This means much’a.“, meint sie, und der Junge muss wieder kichern.

Alexander ahnt schreckliches: Flaschendrehen. Dafür ist er nun wirklich zu alt. Hilfesuchend schaut er zu Wayra.

Der wendet sich sofort an die anderen, man solle doch sie beide verschonen.

Einer der Jungen streckt ihm die Zunge raus. Niemand wolle auch so einen alten Sack wie ihn küssen.

Also findet das Spiel aller Spiele ohne sie statt, während Alexander sich auf die andere Seite des Feuers zu Wayra setzt.

Tamaya beginnt zu drehen und die Flasche landet auf Nahuel, der Junge, der am Nachmittag noch so fies zu ihr gewesen ist.

Mit einem rachevollen Grinsen weist Tamaya auf dessen Sitznachbarn.

„Much’ay!“, befiehlt sie, sodass der Indio zusammenzuckt.

Sein Protest geht in Heinrichs Lachen unter, der sich fast auf seine neu gewonnene Freundin draufwirft.

Mit einem deutlich unbehaglichen Gesichtsausdruck wendet der Junge sich also seinem Nachbarn zu und legt ihm kurz seine Lippen auf den Mund.

Während von den anderen ein paar Buhrufe kommen, springt Tamaya empört auf.

„You know what will happen if you don’t do it right! And you know how to do it right!“

Der Indio seufzt und sieht den anderen an. Der zuckt nur mit den Schultern, bevor er ihn am Hinterkopf packt und zu sich zieht.

Die Jugendlichen johlen und klatschen, als die zwei Jungs sich „right“ und ausgiebig küssen.

Alexander sieht amüsiert zu Wayra, der nur den Kopf über die Jüngeren schüttelt.

Heinrich bemerkt den Blickwechsel der beiden, was ihn noch ein Stück näher an Tamaya heranrücken lässt.

Der Gepeinigte von eben steht auf, um die Flasche zu drehen.

Großes Gegröle bricht aus, als der Flaschenhals auf Tamaya zeigt.

„Manaaaaam!“, ruft das Mädchen entsetzt.

„You will pay for what you did to me. Now.“, meint ihr Gegenüber hingegen mit einem breiten Grinsen.

„Much’ay!“, ruft er. Und zeigt, selbst von seiner Genialität überwältigt, auf Heinrich.

Heinrichs Herzschlag beschleunigt sich mit einem mal. Er versucht nicht allzu sehr seine Freude über diesen schönen Zufall deutlich werden zu lassen, als er Tamaya ansieht.

Deren Wangen sind plötzlich gerötet und sie blickt unsicher zu ihm auf.

„I’m sorry.“, bringt sie heraus.

„For what?“, meint Heinrich, nun doch mit einem kleinen Grinsen, und er kann förmlich Alexanders Blick auf sich spüren, als er dem Mädchen sanft einen Hand an die Wange legt und sich zu ihr hinüberbeugt.

Tamaya schmeckt süß und irgendwie aufregend, sie küsst so voller Leidenschaft, so sanft, so gut, so…

Es hat einige lange Sekunden gedauert, bis die erlebten Gefühle endlich ent-alkoholisiert in Heinrichs Gehirn angekommen sind: Tamaya küsst zögerlich. Und zurückhalten. Ihm fehlt die Frechheit, die große Hand an seinem Hinterkopf, die Bartstoppeln unter seiner, der herbe Geschmack von…von…

„What do you think you're doing?!?“

Erschrocken findet sich Heinrich auf dem Boden wieder, Wayra – Wayra?!? – über ihm.

„You stupid…!“

Wütend sieht der Mann zu Tamaya auf, ruft ihr irgendwas in Quechua zu, bevor er sich wieder an Heinrich wendet.

„Why did you do that?! Alexander does not deserve such things!“

„Yes, he only deserves you, right?!“, schreit der Junge und Tränen sammeln sich in seinen Augen.

Wayra sieht ihn lange mit seinen dunklen Augen an, richtet sich schließlich wieder auf.

„No.“, sagt er und blickt auf den anderen hinab.

„He only deserves you.“

Heinrich weiß nicht, wie ihm geschieht, als der Indio ihm eine Hand entgegenstreckt.

Zögerlich nimmt er diese an und lässt sich hochhelfen.

„I’ve got a wife.“, flüstert ihm Wayra zu, „I don’t love him. He doesn’t love me. He only loves you.“

Nachdem der Indio kurz in die Runde winkt und schließlich zwischen den Hütten verschwindet, blickt Heinrich alleingelassen in die Runde. Ihm steigt die Schamesröte ins Gesicht. Als er Alexanders verletzten Blick einfängt, wird ihm übel.

Sofort lässt er sich wieder auf die Knie fallen, um sich zu übergeben.

Da beginnen die Jugendlichen zu lachen, nur Tamaya steht auf, um ihm eine Kopfnuss zu geben.

„You are stupid, Heinrich!“, meint sie und reicht ihm das Tuch, in dem die Brote eingepackt waren, damit er sich den Mund abwischen kann.

„I – I’m sorry, I didn’t mean to…“, stammelt der Junge, „You are really nice, Tamaya, please don’t be upset, I– “

Das Mädchen gibt ihm erneut eine Kopfnuss und einen Schluck Cola, um den unangenehmen Geschmack loszuwerden.

„I am a bit angry, yes, but don’t say sorry to me, say sorry to Alexander.“

Heinrich nickt und versucht hastig, sich aufzurichten.

Sein Freund hat die Arme vor dem Körper verschränkt, als er auf ihn zuläuft.

„Alex, ich…“

Alexander unterbricht ihn: „Es hören alle zu, Heinrich, wir müssen das jetzt nicht hier ausdiskutieren, dass du mal wieder von völlig falschen Tatsachen ausgegangen bist, dich betrunken hast, das arme Mädchen mit ihren Gefühlen fehlgeleitet, und zum Abschluss uns allen vor die Füße gekotzt hast.“

„N-Nein, das muss wirklich jetzt sein! Die verstehen doch kein Deutsch!“

„Sie sehen uns zu.“

„Es tut mir so Leid, Alexander…!“

„Das wäre alles nicht passiert, wenn du nicht wieder unbegründet eifersüchtig gewesen wärst.“

„Diesmal war es nicht unbegründet! Und was kann ich dafür?! Warst du eben nicht eifersüchtig, als ich Tamaya geküsst hab? Warst du überhaupt schon mal eifersüchtig, weißt du, wie sich das anfühlt?!?“

Alexander sieht endlich mit einem sanften Lächeln zu ihm auf.

„Ich hoffe doch, du wirst es mich niemals erfahren lassen.“

Da merkt Heinrich, wie ihm wieder die Tränen kommen, und schnell wirft er sich seinem Freund um den Hals.

„Much’ay! Much’ay!“, rufen die Indios, und Alexander beginnt zu lachen.

Er zieht Heinrich richtig auf seinen Schoß und legt ihm seine Hände an den Rücken.

„Qanta munani.“, sagt er und legt ihre Nasenspitzen aneinander.

„Ich liebe dich, Heinrich, und du weißt ganz genau: nur dich.“

Der Kleine wischt sich über die Augen.

„Ja, ich weiß.“, meint er betreten, „Es tut mir Leid.“

„Much’away.“, sagt Alexander.

„Küss mich.“

Heinrich lächelt endlich, legt dem Älteren sanft eine Hand an die Wange beugt sich zu ihm hinunter.

Alexander erwidert seinen Kuss keineswegs zögerlich. Frech dringt dessen Zunge in seinen Mund ein, und da ist die große Hand an seinem Hinterkopf, die Bartstoppeln und der herbe Geschmack von…einfach nur Alexander.
 

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Sooooo, ein wenig albern heute ^^
 

Ist vielleicht noch zu früh dazu, aber ich wünsch euch allen Frohe Ostern! :3

Hab leider keine Zeit ein Bildchen mit Heinrich und Alex auf Eiersuche zu malen... XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JoeysWorld
2011-04-26T19:08:43+00:00 26.04.2011 21:08
Also, hier ein Fehler: „What for?“
Es heißt "For what?" oder " What are you apologising for?"

Belle.
Von:  Ryosae
2011-04-23T16:27:42+00:00 23.04.2011 18:27
Ich mag Flaschendrehen.. xDD
Das hab ich früher immer total gern gespielt, aber nicht mit Küssen.. so versaut war ich damals noch nicht.. xDDD
Ich hoffe, das es zwischen Alex und Heinrich immer so schön bleibt wie zum Schluss! :D
Hab ich eigentlich schon gesagt, das ich es coel finde, wie tollerant die Indios sind? xD

LG :D
Von:  Ran34
2011-04-23T16:22:37+00:00 23.04.2011 18:22
Das Kappi ist echt toll!^^
Aber ganz ehrlich nen kotzkuss find ich ekelig! -.-"
Ich meine Heinrich hat sich doch grade übergeben und plötzlich küssen die sich *brrrr*
Andererseits zeigt das, wie sehr Alex Heinrich liebt!^^

lg~


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