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Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

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Die Sonne ist mittlerweile am Himmel höher gestiegen, als Alexander und Heinrich ihr provisorisches Frühstück zu sich genommen haben.

Sie haben wenig geredet diesen Morgen und sind erst spät aufgewacht. Scheinbar haben beide das Gespräch vom gestrigen Abend noch im Sinn.

Heinrich meldet gerade an, dass er jetzt gerne mit Zelt, Sack und Pack weiterziehen will, da steht Alexander vom Boden auf.

„Das können wir machen, gegen Abend.“, meint er.

„Aber nur, wenn du es dann noch willst. Ich hab uns gestern nämlich eine Möglichkeit zum Waschen ausgekundschaftet. Wir stinken schließlich schon.“

Heinrich verzieht gekränkt das Gesicht.

„Es tut mir Leid.“, seufzt er.

„Nein, du hast ja Recht gehabt, gestern.“, entgegnet Alexander mit einem Lächeln.

„Nimm dir ein Handtuch mit und komm.“

Wenn Heinrich auf dieses Geheiß hin noch ziemlich unmotiviert seinem Freund durch den Wald gefolgt ist, dann schlägt seine Stimmung urplötzlich um, als sich die Bäume und das Unterholz lichten und eine Landschaft zum Vorschein kommt, die man eigentlich nur für Utopien aus Romantik-Filmen halten kann: Das Gras ist flach, nur einzelne Pflanzen ragen aus dem saftigen Grün heraus. Grillen zirpen, exotische Vögel pfeifen ihr leises Lied, beide begleitet vom beruhigenden Rauschen von klarem Wasser. Ein kleiner Wasserfall entspringt aus der hohen Felswand, die die paradiesische Lichtung begrenzt, und füllt ein flaches Becken mit frischem Quellwasser.

„Was sagst du?“, fragt Alexander grinsend und dreht sich zu Heinrich herum.

Der steht nur mit offenem Mund und weiten Augen regungslos da und kann die Schönheit dieser Landschaft nicht fassen.

Alexander ist das Antwort genug und er legt sein Handtuch am Ufer ab, bevor er nach dem Stock fasst, der im Boden eingegraben ist.

„Was…was ist das?“, fragt Heinrich, der zu ihm getreten ist, und beobachtet, wie Alexander eine am Stock festgebundene Kordel aus dem Wasser zieht.

„Das ist die Spitzmaus von gestern.“, antwortet Alexander, und tatsächlich kommt das tote Tier an die Oberfläche.

Eindringlich mustert er die maus, bevor er zu seinem Freund aufsieht.

„Schau: Kein bisschen angeknabbert.“, stellt er fest.

„Es war seit gestern also kein Fleischfresser in diesem Wasser. Wir können unbesorgt unser Bad nehmen.“

Auf Heinrichs Gesicht legt sich ein leichtes Lächeln.

„Schlau von dir.“, lobt er den Älteren.

Alexander zwinkert ihn grinsend an.

„Ist doch klar, dass ich dich mit niemandem teilen will.“

Heinrichs Lächeln wird zu einem schüchternen.

„So.“, meint Alexander und schmeißt den Stock samt Maus und Schnur etwas abseits ins Gras.

„Wie machen wir das jetzt?“

Heinrich sieht ihn fragend an.

„Willst du zuerst baden? Wenn du willst, geh ich wieder zurück zum Lager.“

„Nein!“, ruft der Junge da sofort.

Seinen Blick auf den Boden gerichtet ergänzt er: „Geh nicht weg, ich…ich fühl mich immer so verloren hier, wenn du nicht bei mir bist.“

Dieses Geständnis zaubert Alexander ein gerührtes Lächeln aufs Gesicht.

„Gut.“, sagt er, „Dann bleib ich hier. Willst du trotzdem zuerst rein?“

Heinrich nickt und lässt sein Handtuch neben Alexanders auf den Boden fallen.

„Ich…ich kann da also nackt rein?“, hakt er nach.

„Wenn du willst, ja.“, antwortet ihm Alexander und muss sich eingestehen, dass er es sehr begrüßen würde, wenn der Kleine sich hier vor ihm ganz ausziehen würde. Er hat ihn nicht nackt gesehen, seit…seit dem Wochenende vor diesem Montag im Gericht eben.

Und tatsächlich zieht Heinrich nach seinem T-Shirt auch noch seine kurze Jeans aus…, macht bei der Unterhose jedoch Halt.

„I-ist das Wasser auch nicht zu kalt?“

Alexander setzt sich ins Gras.

„Bestimmt nicht. Aber schau doch nach.“

Heinrich nickt, bevor er vor zum Ufer läuft und vorsichtig einen Fuß ins Wasser hängt.

„Es geht tatsächlich.“, stellt er fest.

„Richtig schön abkühlend.“

Alexander will etwas erwidern, aber da zieht sich Heinrich doch noch die Unterhose aus, und er vergisst, was er sagen wollte. Er wendet seinen Blick von seinem Freund ab, bis der ganz im Wasser ist.

Heinrich geht das Wasser bis über den Bauchnabel, wenn er steht, doch gleich läuft er etwas weiter in die Mitte des Beckens, um auch bis zu den Schultern im angenehm kühlen Nass zu verschwinden.

Alexander hat sich auf den Bauch gelegt und sieht dem Jungen zu, wie er kurz mit dem Kopf untertaucht.

„Wie ist der Boden?“, fragt er, als Heinrich wieder aufgetaucht ist.

Sein Freund wirft ihm ein flüchtiges Lächeln zu.

„Komm doch rein und schau selbst.“

„Keine schlechte Idee.“, denkt Alexander, da er eine Abkühlung mittlerweile eindeutig nötig hat, und erhebt sich.

Er streift sich das Hemd von den Schultern, das er sich diesen Morgen umgehängt hat, und öffnet seine Hose. Er kann es verstehen, wenn Heinrich sich nun abwendet, bis er zu ihm ins Wasser gestiegen ist.

„Herrlich.“, seufzt Alexander genießerisch und taucht erst einmal unter.

So waschen sie sich beide, jeder für sich, und auch ihre Kleider, bis Heinrich als erster wieder an Land geht und sich in sein Handtuch wickelt.

Die Kleider legen sie zum Trocknen auf die Felsen, und sich selbst zu einem kleinen Mittagsschläfchen aufs Handtuch.

Am Abend beschließt Heinrich, dass sie ihr Lager lediglich auf die Lichtung vor dem Wasserfall verlegen sollten.
 

Die nächsten drei Tage beginnen deshalb alle mit einem morgendlichen Erfrischungsbad und enden mit einem erholsamen Schwimmen am Abend.

Nur sollte man erwähnen, dass diese Morgen- und Abendbäder eine Steigerung beinhalten.

Am Abend des ersten Tags nämlich schon bemerkt Alexander, dass Heinrich ihm heimlich beim Ausziehen zuschaut. – Was er natürlich keinesfalls unangenehm findet.

Am Morgen des zweiten Tages schwimmt Heinrich näher bei ihm und schlägt sogar vor, dass sie sich gegenseitig die Haare waschen sollten. – Was Alexander dazu verdonnert, noch ein wenig länger im kalten Wasser bleiben zu müssen, als Heinrich schon längst wieder im Zelt sitzt, um sein erhitztes Gemüt abzukühlen.

Am Abend des zweiten Tages hat Heinrich sein Handtuch viel näher an Alexanders platziert. – Was den Älteren nun wirklich dazu veranlasst, die ganze Situation ein wenig skeptisch zu betrachten: Er interpretiert das Ganze bestimmt viel zu einseitig. Heinrich hat über die letzten Tage wieder Vertrauen zu ihm gefasst, schätzt einfach nur seine Nähe. Er hat ihn nicht berührt und will auch wohl noch nicht berührt werden. Also halt dich zurück, Alex.

Am Morgen des dritten Tages wacht Alexander nicht alleine in seinem Schlafsack auf. Es ist nicht Heinrich; der schlummert noch friedlich auf seiner Seite des Zelts; er hat einfach nur ein kleines großes Problem. So Richtung Lendengegend. Bezüglich des Traums, an den er sich nicht mehr erinnern kann. Nur noch daran, dass er ausgefüllt mit Heinrich war.

Also schnappt er sich schnell sein Handtuch und hechtet ins Wasser.

Er entschließt sich dagegen, das Problem auf praktische Weise zu beheben, denn er will auf keinen Fall, dass Heinrich ihn hört. Also schließt er die Augen und taucht mit dem Kopf unter. Er denkt erst an seine Schwägerin und ihre Geranien, doch dann blendet das Dröhnen des Wasserfalls langsam alles aus, und er denkt schlicht an nichts.

Als er nach Luft schnappend wieder auftaucht, hört er sofort Heinrich seinen Namen rufen.

„Alexander, du Arschloch!“

Verwirrt starrt er den Jungen an, der noch leicht panisch am Ufer steht.

„Kannst du dir vorstellen, wie mir zumute ist, wenn ich aufwach, und von dir keine Spur?!“

Heinrich ist nicht lange beleidigt. Als Alexander mittags zum Nachtisch Banane servieren kann, ist alles wohl wieder vergessen.

Am Abend legen die beiden wieder ihre Handtücher am Ufer ab und steigen gemeinsam ins Wasser. Heinrich gibt sich mittlerweile schon gar keine Mühe mehr, seine Blicke, die er Alexander zuwirft, zu verheimlichen.

„Darf ich dich was fragen?“, fängt der Ältere an, als er sich an die Felswand gelehnt hat, dort wo ihm das Wasser bis zur Brust geht.

„Ja?“, entgegnet Heinrich und dreht sich zu ihm herum.

„Du…du siehst mich wieder an, wenn ich nackt bin. Findest du mich noch attraktiv?“

Auf das Gesicht des Jungen legt sich ein Lächeln.

„Natürlich find ich dich noch attraktiv. Das…das hat doch damit nichts zu tun. Du bist so schön und perfekt in meinen Augen, wie eh und je.“

Alexander nickt.

„Du bist für mich auch so wunderbar und perfekt, wie eh und je, das weißt du?“

„Das weiß ich.“, antwortet Heinrich und schwimmt auf ihn zu.

„Und irgendwie vermiss ich dich.“

Alexander versteht nicht ganz.

„Was?“

„Deine Lippen, zum Beispiel.“

Als Heinrich sich zu ihm hinaufreckt, weiß Alexander, dass er ihn küssen wird, aber er hat nicht damit gerechnet, so geküsst zu werden.

So zart und sanft, aber nicht nur Mund auf Mund, der Junge bewegt seine Lippen, presst sie auf die seines Freundes, öffnet diese mit seiner Zunge.

Alexander keucht tatsächlich erschrocken auf, als ihm klar wird, dass Heinrich ihn hier richtig küsst. Richtig!

Und ihm wird klar, dass sein Körper das gerade ganz aufregend findet. Verzweifelt versucht er einen klaren Kopf zu bewahren, aber er will nicht an Caroline und ihre Geranien denken, dazu wäre dieser Moment viel zu Schade, aber genauso will er Heinrich auf keinen Fall abschrecken, er darf nicht zulassen, dass…!

Plötzlich bricht der Kleine den Kuss ab, und Alexander ist erstaunt, dass er ihn enttäuscht ansieht.

„Du…dein Körper reagiert nicht mehr auf mich.“, bringt er heraus.

Alexander schüttelt hastig den Kopf.

„N-nein, so…so ist das nicht, ich hab nur…! Ich wollte bloß nicht, dass… Ich wusste nicht, ob es dir Recht ist, oder ob du damit noch nicht klarkommst, deshalb– “

Alexander verstummt, als Heinrich ihm einen Finger auf die Lippen legt.

„Mir ist es Recht, dass du einen Ständer bekommst, wenn ich dich küss. Ich denk, damit komm ich klar. Im Moment fühl ich mich jedenfalls so. Hab ein ähnliches Problem.“

Mit einem halben Grinsen rückt er etwas näher an seinen Freund heran, um ihm deutlich zu machen, was er meint.

„Ich sag dir schon, wenn ich was nicht will.“

„Okay.“, bringt Alexander heraus.

„Darf ich meine Hände an deinen Rücken legen?“

„Ja.“

„Darf ich dich küssen?“

„Nein. Das will ich übernehmen.“

Damit lehnt sich Heinrich in die Umarmung des Größeren und legt ihre Lippen wieder aufeinander.

Und dieses Mal lässt Alexander seinen Körper tun, was ihm gefällt. Und das ist Heinrich zurückzuküssen, seine Hände etwas tiefer wandern zu lassen und ihn so fester an sich zu drücken.

Der Junge lässt keuchend von seinen Lippen ab, küsst sich den nassen Hals herab, zum Schlüsselbein, während seine Hände über die muskulöse Brust fahren und er sich unaufhaltsam am Becken des Älteren reibt.

Alexander geht der Bewegung entgegen, eine Hand greift nach Heinrichs Wange, und er zieht ihn wieder zu einem Kuss zu sich hoch.

„Darf ich…deine Beine…“, keucht der Professor außer Atem.

„Mach. Ich sag dir, wenn ich’s nicht will.“, antwortet Heinrich hastig zwischen zwei Küssen, und Alexander nimmt Heinrich also bei den Oberschenkeln, um seine Beine um die eigene Hüfte zu legen.

„Und?“, fragt er mit rauer Stimme.

„Mmmm…Sehr gut…“

Alexander stellt fest, dass er viel zu lange hierauf verzichten musste. Viel zu lange auf Heinrich verzichten musste. Je schneller der Kleine ihre Unterleiber aneinander reibt, desto lauter wird sein Stöhnen, je genießerischer Heinrichs Gesichtsausdruck, desto mehr erregt es ihn selbst.

Mit vor Lust verschleierten Augen legt Alexander seine Stirn an die des Jungen, der mit ebensoviel Lust im Blick zurückschaut.

„Das…das ha-hab ich auch vermisst…“, bringt Heinrich heraus, was ein Hauchen auf Alexanders geöffneten Lippen ist.

„H-Heinrich, ich…ich kann nicht mehr…!“

Der Kleine packt ihn mit beiden Händen am Kopf und führt ihre Lippen noch einmal zu einem innigen Kuss zusammen, in dem das Stöhnen der beiden untergeht.

Alexander genießt das Gefühl, das er bei seinem Höhepunkt erfährt. Er genießt das Gefühl, Heinrich wieder in den Armen halten zu dürfen.

Noch völlig außer Atem sieht er sich um.

„Ich hoff mal, das war jetzt keine Umweltverschmutzung.“

Heinrich reagiert auf diese unqualifizierte Bemerkung mit einem Prusten, und Alexander schmilzt das Herz, als er seinen Freund das erste Mal wieder lachen hört.
 

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Es ist vollbracht! (Ran hat mich mit ihrem Schreib-Eifer dazu inspiriert, es doch noch heute fertig zu bringen) XD

Ihr seht: Es geht…aufwärts mit den beiden^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-04-10T10:18:55+00:00 10.04.2011 12:18
OMG das Kapitel is eines der besten <3
nicht nur wegen dem Ende, sondern wegen der Landschaft und der entwicklung der Beziehung (und dem coolen Trick mit der Maus!) und
so weiter. Echt toll <3

PS: Yeah~ gut gemacht Ran - verteil noch mehr Motivation! X3
Von:  Ryosae
2011-04-09T20:05:10+00:00 09.04.2011 22:05
Ohh wie süüß! >///<
Es geht bergauf! Jaaa~!! xDD
Wie Heinrich die initiative ergreift! >.<
Beim Lesen hatte ich echt totale Gänsehaut. :D
Auch von mir ein `Mach bitte schnel weiter`xDDD

LG :D
Von:  Ran34
2011-04-09T17:46:21+00:00 09.04.2011 19:46
Kyaaa~ ich hätte nicht gedacht, dass ich dich inspirieren könnte!!! >.<
Das Kapi ist total super!!!^^
*Hach* *dahinschmilzt*
Hihi ich hoffe, dass es munter weiter geht mit den beiden und dass ich es schaffe dich noch wenig mehr zu motivieren, wenn ich dir erzähle, dass ich morgen den Prolog meiner neuen FF hochladen werde!^^

lg~
PS: Mach schnell weiter!!! >.<


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