Zum Inhalt der Seite

Venia Legendi Eudaimonía

Die Erlaubnis zu lehren wie man glücklich ist
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alexander streicht sich die Haare aus der Stirn. Er ist verschwitzt, nackt, hat eindeutig eine Dusche nötig, aber er ist glücklich.

Mit dem Rücken an die Fliesen gelehnt sitzt er auf dem Klodeckel im Bad und hört zu, wie sich Heinrich wäscht.

„Soll ich dir helfen?“, fragt er mit einem Grinsen.

Er hört den anderen nur kichern, dann wird das Wasser abgestellt und der Kleine schiebt die Dusche auf.

„Bin schon fertig.“, meint er und nimmt ein Handtuch vom Haken, das er sich um den Körper wickelt. Es tut Alexander innerlich weh, die vielen Blutergüsse auf der seidigen Haut zu sehen.

Als er an dem Jungen vorbei in die Dusche steigt, stellt er fest, wie wunderbar Heinrich nach seinem Duschgel duftet.

Er lässt die Dusche einen Spalt offen und stellt das Wasser an. Sofort entspannt sich sein Körper unter dem lauwarmen Regen.

Alexander hat die Augen geschlossen, als er Heinrich etwas sagen hört.

„Hm?“ Er stellt die Stärke des Wasserstrahls etwas nach unten.

„Was hast du gesagt?“

Der Junge erscheint, mit dem Handtuch um seine Schultern, hinter der milchigen Glasscheibe.

„Ich…ich hab wissen wollen, wieso ich…wieso durfte ich vorhin nicht…?“

Alexander beobachtet gebannt, wie sich seine Hände von außen an die Scheibe legen.

„Was?“

„Ich…! Ich hätte dich anders…ich hätte probieren können, wie gut ich trainiert hab, wie weit ich dich in…“

Heinrich bricht ab, aber Alexander weiß schon, was er meint.

„Das…“, fängt der Professor vorsichtig an.

„Pass auf, es ist so: In dieser Situation wäre nichts gewesen mit „probieren““, versucht er zu erklären.

Heinrich sieht ihn fragend an.

Ein Glück ist da die Milchscheibe zwischen ihnen.

„Na ja, wenn ich…wenn ich meinem Höhepunkt so nah bin, hab ich Angst, dass ich keine Kontrolle mehr darüber hab, ob ich dir nicht vielleicht wehtue, verstehst du?“

Über das Rauschen des Wassers hinweg hört Alexander von seinem Studenten nur ein zaghaftes: „Ahso.“

Kurz wendet er sich der Armatur zu, um das Wasser auszudrehen; als er sich wieder umdreht, steht Heinrich im kleinen Spalt, den er in der Duschkabine offen gelassen hat.

Er sieht lächelnd zu ihm auf.

„Jetzt“, sagt er.

„Jetzt bist du doch noch weit von deinem Höhepunkt entfernt.“

Alexander hebt seine Augenbrauen und bringt ein nervöses Lachen heraus.

„Heinrich, nein, du…du kannst nicht…“

Der Junge lässt das Handtuch von seinen Schultern gleiten und steigt zu ihm unter die Dusche, die plötzlich viel zu klein ist.

„Heinrich.“

Die Hände fahren seine Seiten hinab zu seiner Hüfte, die Knie berühren den nassen Boden.

„Heinrich, nein.“ Alexanders Widerstand ist nicht besonders überzeugend.

Und ehe er etwas dagegen unternehmen kann – oder will? – schauen von da unten diese bedürfniserweckenden blauen Augen zu ihm auf.

„Herr Professor Humboldt. Bitte.“

Das ist zu viel, er kann nicht mehr.

Und seine Entscheidung, nachzugeben, soll sich in jedem Fall bezahlt machen: Heinrichs Mund ist so warm und seine Zunge so übereifrig…

Alexander getraut sich nicht, hinabzuschauen, und als er es nach einiger Zeit doch tut, stöhnt er auf. Noch nie hat ihn irgendetwas, irgendjemand so erregt, wie dieses Bild von Heinrich, wie seine Wangen glühen, die nassen Haare ihm in der Stirn kleben, seine blauen Augen so konzentriert und genießerisch, und wie er ihn Zentimeter für Zentimeter mehr in seinem Mund verschwinden lässt.

„Ha – Heinrich, oh mein…!“

Alexander fasst nach den Fliesen hinter sich, um den Jungen nicht am Kopf zu greifen.

„Du…du musst aufhören, das geht so nicht, ich– !“

„Mmmnnnn…“ Heinrichs Protestlaut vibriert in seiner Mundhöhle und bringt Alexander zum Keuchen.

„Nicht – ich…Heinrich!“

Er kann nicht anders, schnellt mit seiner Hüfte vor.

Heinrich lässt keuchend von ihm ab, wirkt einen Moment verschreckt, aber – oh, mein Gott! – er leckt sich über die Lippen, probiert die weiße Flüssigkeit, die sein Kinn hinab läuft.

„Es schmeckt…bitter, aber…“ Der Junge schaut zu ihm auf.

„Nein, Heinrich.“

„Doch. Ich will…ich will, dass Sie die Kontrolle verlieren. Ich will schuld sein.“

„N-nein!“

„Hmmm…“

„N…!“

„Mmmmnnnh“

„Ja! Oh, ver – tiefer, Heinrich, bitte…mehr!“

Und der Junge gehorcht. Alexander weiß nicht, wie er das geübt hat, aber er war eindeutig erfolgreich dabei.

Dem Professor geben die Beine beinahe nach, so überwältigt ist er von diesem Gefühl, und er wirft seinen Kopf in den Nacken, kollidiert unsanft mit den Fliesen, aber es tut nicht weh, er spürt nichts, einzig und alleine Heinrichs Mund.

Es dauert nicht mehr lange, bis er mit Heinrichs Namen auf den Lippen kommt.

Einige Sekunden braucht er, bis sich sein Atem einigermaßen reguliert und er sich wieder gesammelt hat.

Als er Heinrich erblickt, der mit halbgeschlossenen Augen zu ihm aufblickt, dem sein Erguss aus den Mundwinkeln läuft, das Kinn und den Hals hinabtropft, geben seine Knie endgültig nach und er zieht den Jungen zu sich, lässt ihre Lippen kollidieren, schmeckt sich selbst.

Der Kuss wird zärtlicher, als Heinrichs Finger in Alexanders nasse Haare fahren, und der Ältere lässt schließlich von seinem Mund ab, verteilt Küsse übers Kinn, den Hals hinab, leckt ihn bis zum letzten Tropfen sauber.

„Ich…“, bringt Heinrich heraus.

„Ich kann es nicht glauben, dass ich dich dazu bringen kann, solche Sachen zu sagen…“

Alexander haucht ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen.

„Du kannst mich noch zu so viel mehr bringen, Heinrich…“, wispert er heißer gegen den Mund.

„Steh auf, damit ich mich revanchieren kann.“
 

„Ja?“

„Alexander? Bist du unterwegs?“

„Ja, Wilhelm, wenn du es so nennen willst. Heinrich und ich nehmen unser…Mittagessen, das eigentlich gleichzeitig auch das Frühstück ist, in einem Schnellimbissrestaurant zu uns, dessen Namen ich dir jetzt nicht nennen werde, du regst dich sowieso nur wieder drüber auf.“

„Aha, ich will es ja gar nicht wissen. – Wieso lacht der Kleine?“

„Er meint es nicht so.“

„Wieso bist du so gut gelaunt?!?“

„Tjaaa…“

„Oh, nein – Alexander! Du…! Du kannst doch nicht…! Wo ist deine Verantwortung?! Ich hab dir tausendmal gesagt – “

„Was ist?“, fragt Heinrich, als sein Gegenüber das Handy wegsteckt.

„Och, er hat aufgelegt.“, meint Alexander zwinkernd.

Heinrich hat Ketchup in den Mundwinkeln, und sein Professor ist es noch gar nicht richtig gewöhnt, es einfach so wegküssen zu dürfen, deshalb nimmt er nur sanft sein Kinn in die Hand und wischt es ihm mit einer Servierte weg.

„Danke.“

„Wir müssen uns überlegen, ob wir noch diese Woche zur Uni gehen.“, fängt Alexander das Thema an, von dem er sich sicher ist, dass es sein Bruder am Telefon eigentlich ansprechen wollte.

„Oh, du kannst morgen von mir aus arbeiten gehen.“, meint Heinrich und nimmt einen Schluck Cola.

Nach diesem Morgen kann Alexander ihm einfach nicht mehr ohne Hintergedanken beim Trinken aus einem Strohhalm zuschauen…

„Äh – nein, nein, ich…Ich wollte eigentlich warten, bis es dir besser geht. Wirklich gut geht, bis du wieder zum Unterricht gehen kannst.“

Heinrich schließt seine Hände um den Pappbecher und schaut hinab in die braune Flüssigkeit.

„Die…die Leute werden sicherlich reden, wenn…“

Alexander lacht leise und gibt dem Kleinen einen Kuss auf die Lippen.

„Das macht mir doch nichts aus, siehst du. Ich hab es letzte Woche Eggebrecht verraten, dass ich schwul bin, und das penetrante Mädchen aus dem Philosophieseminar weiß es auch. Also weiß es bestimmt schon die ganze Stadt.“

Alexander sieht dem Jungen in die Augen.

„Wenn es dir nichts ausmacht, Heinrich.“

„Natürlich nicht!“, meint der und bestätigt seine Aussage mit einem zärtlichen Kuss.

„Siehst du.“

Alexander lacht.

„Danke. Jetzt wissen die Leute an den Nachbartischen wenigstens, dass du das freiwillig machst und ich dich nicht auf dem Schulhof abgepasst hab und jetzt belästige, um nachher gegen deinen Willen ganz böse Dinge mit dir anzustellen.“

Heinrich grinst und winkt dem älteren Ehepaar, das mit ihrem Enkel am Tisch nebenan sitzt, zu.

„Ich bin volljährig!“, ruft er freudig.

„Ich darf so was!“

Alexander versucht seinen Freund zurechtzuweisen, aber der Lachanfall hindert ihn daran.

„Wir sollten die Flucht ergreifen, Heinrich.“, bringt er nur heraus und zieht den Kleinen an der Hand mit sich.

So laufen sie die Straße entlang, Heinrich schlägt vor, sie sollten in den Park gehen, oder noch besser: Schwimmen!

„Das ist vielleicht keine gute Idee.“, meint Alexander.

„Du müsstest erklären, woher du die ganzen blauen Flecken hast.“

„Hm“ Heinrichs Schmollmund soll bestimmt nicht süß wirken.

„Dann halt nicht.“

„Weißt du was?“, fängt Alexander an.

„Wir gehen jetzt in die Apotheke und da fragen wir, ob sie eine Salbe haben, die die Heilung deiner Haut beschleunigt, ja?“

„Auja“, stimmt Heinrich zu, zu Alexanders Erstaunen mit einem breiten Grinsen.

„Und dann gehen wir nachhause und du reibst mich ein – am ganzen Körper.“

Ah, jetzt versteht er…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ran34
2011-03-08T06:28:52+00:00 08.03.2011 07:28
Nochmals mein Kompliment: Dein Schreibstil ist 1a!!!
Ich muss mir unbedingt abschauen, wie du das Kapi umgesetzt hast, ohne das es unter adult fällt!
Ich finds echt klasse, dass die beiden jetzt zusammen sind!^^
Mir gefällt die Stelle wo er sagt, er sei volljährig und dürfe so was, einfach absolut genial!
Ich freu mich echt auf das weitere Zusammenleben der beiden! >.<
hmmm... und ich frag mich, was Heinrichs Mutter dazu sagen würde, wenn sie es erfahren würde ;)
Von:  Ryosae
2011-03-07T21:35:56+00:00 07.03.2011 22:35
ich wusste ja gar nicht das heinrich soo versaut ist! xD
dagegen hab ich aber nix... hehe xDD
ich find so schön wie der kleine aus sich rausgeht und so glücklich ist.
eines meiner highlights in diesem kapitel ist die stelle inder alex seinen bruder anruft. xDDD soo episch. -einfach weg.. xDD
ein anderer als heinrich zu ihren tischnachbars sagt das er volljährig ist!
ich hab mich echt soo weggeschifft! xDD
ich freu mich total aufs nächste kapitel.
und hoffentlich gehen die 2 bald schwimmen! ;D


Zurück