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Gott was haben wir hier nur losgelassen? Kain und Raziel als Ausbilder

von

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Du meinst es ehrlich, aber ich traue dir nicht!

“Kann ich dir helfen?” Sich erschreckend, dass neben ihr auf einmal eine männliche Stimme an ihr Ohr gelangt, weicht sie zur Seite aus und legt eine Hand auf die stelle, wo sich ihr schnell schlagendes Herz befindet. Mit einem Gesichtsausdruck der einen Außenstehenden sagen würde, sie hätte einen Geist gesehen, blickt sie in die weißen Puppillenlosen Augen ihres Ausbilders. “Nein es geht schon.”, kommt es kaum mehr als ein flüstern von ihr. //Verdammt der schlecht aber hier auf leisen Sohlen herum.//, denkt sie sich nur, als sie wieder die Tischdecke in die Hand nimmt und über den Tisch legt. “Das kannst du aber schon gut, von wem hast du das denn gelernt, wenn ich Fragen darf.” Sich zu ihm herum drehend, schaut sie ihm kurz in die Augen, dann wieder ein wenig neben ihn. “Ich hab es im Praktikum gelernt, als ich mal in einem Hotel war, da musste ich auch Zimmer aufräumen und Betten machen. Also praktisch alles was man in einem Hotelzimmer als Fachkraft zu erledigen hat, damit der Gast sich wohl fühlen kann.” Kurz nickend, registriert er sich das innerlich in irgendeiner Ecke seines Bewusstseins, bevor er nun eine etwas persönliche Frage an sie richtet. “Wendest du auch deine erworbenen Fähigkeiten auch in deinem Elternhaus an?” Als wenn man ihm einen Eisspeer durch die Brust rammen würde, so schaut sie ihn mit einem mal, mit einem solch ernsten Blick in die Augen. “Meine Oma, bei der ich groß geworden bin, die ich als meine Mutter angesehen habe, ist vor einem Jahr her gestorben, seit dem lebe ich alleine.” Ruhig, aber dennoch mit einem Unterton von misstrauen sagt sie ihm diesen Satz ins Gesicht und löst in ihrem inneren eine Welle des Kummers aus, aber davon bekommt er nichts mit. “Tut mir leid, dass wusste ich nicht.”, kommt es reumütig von ihm gelogen, denn er wusste es, nur es wäre schlecht für ihn und für Susi, wenn er es ihr auch sagen würde. “Wohnt nicht der Ehepartner deiner Oma noch hier in der Stadt?” Mit ihrem Kopf schüttelnd, kommt die klare Antwort wieder im selben Ton wie zuvor. “Er ist weggezogen, aber mit ist es egal, so hab ich weniger Ärger hier in der Gegend und kann mein eigenes Leben führen und so gestallten wie es mir passt.” Schweigend schauen sie sich nun einander an. “Warum ist er denn nicht hier geblieben?” Sie zuckt nur mit den Schultern und seufzt vor sich hin. “Das weiß ich nicht, es interessiert mich auch ehrlich nicht. Soll er doch machen was er will, er ist Alt genug.” Sich mit dieser Antwort zu frieden gebend, lässt er sie ein wenig weiter arbeiten, bevor er von neuem Anfängt ihr ein Ohr mit Fragen voll zu stopfen. “Warum bist du denn nicht bei deiner leiblichen Mutter groß geworden und bei deinem Vater? Warum grade deine Grosseltern? Wollten deine leiblichen dich nicht haben?” Das war wie ein Schlag für sie mitten ins Gesicht. Sich mit einem wütendem Blick in den Augen zu ihm herum drehend, gibt sie ihm darauf die passende Antwort, die ihr grade in den Sinn kommt und auch aus ihr heraus will.

“Denkst du nur, weil du jetzt unser neuer Ausbilder bist, dass ich dir Bedingungslos vertraue und dir mein ganzes Leben erzähle und dir so meiner selbst vor deine Füße lege? Da müsste ich ja ganz schön bescheuert sein. Ich weiß genau das du älter bist als ich und auch viel im Leben durchmachen musstest, aber ich werde nicht jedem dahergelaufenem meine Lebensgeschichte erzählen, weil es niemanden auch etwas angeht und vor allem dich nicht.” In die Küche gehend, holt sie die sauberen Tassen wieder nach vorne und räumt sie in den Tassenwärmer wieder ein, dabei würdigt sie Raziel nicht einem kurzen Blick oder der gleichen, sondern ignoriert ihn ganz. Verwundert schaut Anne die beiden an und geht schweigend an Kristall vorbei, denn sie ist der Meinung sie hält sich lieber heraus, denn wenn sie die aufgebrachte Fachkraft anspricht, ist sie die nächste mit einer Standpauke und darauf verzichtet sie liebend gern. Auf solch eine Antwort war er nicht gefasst, daher bleibt er lieber erst einmal auf seiner stelle stehen und beobachtet sie mit einem abwesenden Blick, um seinen Gedanken nach zu gehen und um heraus zu finden, warum sie mit einen mal so sauer wurde. Ihre Gefühle fahren Achterbahn und ihr Kopf wummert heftig, auf der einen Seite tut es ihr leid ihn angeschnauzt zu haben, aber auf der andren sieht sie nicht ein, warum sie ihm alles erzählen muss. Noch nie hat sie jemandem Fremdes, der grade mal einen Tag mit ihr zusammen arbeitet oder kennt, ihre gesamte Geschichte erzählt. Schnaubend, knurrt sie leise in sich hinein, bevor sie wieder in die Küche geht und sich an den Abwasch stellt um die Pfannen und Töpfe zu schrubben. //Warum fragt er mich so was? Niemand geht es etwas an, vor allem ihm nicht.// Sich tiefer in ihre Gedanken sowie Arbeit vertiefen, interessiert es sie nicht, wie fast die gesamte Küche ihr dabei zu guckt. Nur als sie mit einen mal einen sauberen Topf bei Seite stellt, spürt sie wie sie neugierig beobachtet wird. Wütend funkelt sie die Masse an, die sich sofort darauf verzieht, einzig und allein bleibt Susi zurück und geht auf sie zu. “Was war denn vorne bei euch los gewesen, ich hab dich mit einen mal schreien gehört. “ Sich den nächsten Topf schnappend, scheuert sie ihn auch durch. “Ach der fragte mich was wegen meiner Familie und so, da ist mir der Kragen einfach nur noch geplatzt, als er mit der frage kam, ob sie mich nicht haben wollten.” Sich kurz mit den Handrücken über die Augen fahrend, wäscht sie mit klarem Wasser und den Lappen den Topf nach. Es trifft sie sehr, wenn sie solch eine Frage vor die Füße geknallt bekommt und dann braucht man sich auch nicht bei ihr auch nicht zu wundern, wenn sie so ausflippt und sauer wird. “Aber er will doch nur etwas über dich wissen und meinte es sicherlich nicht böse.”, versucht sie das durchwühle Mädel zu beruhigen. “Kann sein, aber dennoch geht es ihm nichts an und dabei bleibe ich.” Sich aufrecht erhebend, stellt sie den Topf wieder auf den Tisch gegenüber der Spüle ab um ihn abtrocknen zu lassen. “Wie würde es dir gefallen, wenn ein Wildfremder Mann oder eine Frau an deiner Tür klingeln würde und dich ausfragen will über dein Leben? Sagst du ihm dann auch alles?” Susi kann nur mit den Kopf schütteln, denn so hatte sie ihre Freundin selten so erlebt und will auch daher nicht noch alles weiter hinauf schaukeln. “Nein, aber dennoch müsst ihr ihm auch ein wenig Vertrauen schenken.” Nun reicht es der Fachkraft und sie haut mit der Faust auf das Becken der Spüle, sie ignoriert den Schmerz, denn der Zorn ist größer. “Sag mal willst du mich verarschen? Erst predigt man mir ich soll mein Leben und meinen Beruf trennen, dann soll ich ihm hier alles erzählen? Entscheidet euch endlich mal was ihr von mir wollt. Denn ich weiß es!” Mit einem ernsten Blick schaut die Blondponyhaarige ihr gegenüber an und fährt langsam auch wieder herunter mit ihrer Stimme sowie mit ihrem Gemüt. “Du weißt wie ich leiden musste, wie ich mich quäle damit, dass ich nicht mehr zurück kann. Und weißt du was das schlimmste ist?” “Nein, was denn?”, meint es Susi ehrlich fragend, denn sie kennt die Antwort nicht´. “Ich habe vergessen wie ich meine Mutter anhört.”, kommt es mehr als ein hauch von ihr und für einen Moment werden die Augen der jungen Frau auch wässrig und zeigen von einer unermesslichen Trauer. “Krisi ich….”, aber sie wird von Anne unterbrochen die ihr sagt, dass nun das Mittagsgeschäft anfängt. Wortlos und mit einem kurzen Blick noch einmal zur Köchin hin, geht sie hinauf und geht wie immer hinter die Theke um ihre Arbeit zu beginnen. Sie setzt wie immer wenn sie im Restaurant ist ihre Maske auf und zeigt jedem ein freundliches Lächeln und lässt sich nicht im Geringsten anmerken, was bis vor einer halben Stunde passiert ist. Was ihr aber auffällt ist, dass Raziel ihr gegenüber einen gebürdigen abstand hält um sie nicht wieder auf die Palme zu bringen mit seiner Anwesenheit.



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