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Ein philosophisch-moralisches Paradoxon

oder wieviele Züge braucht man, um Seto Kaibas Herz zu gewinnen?
von

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Opfer

A memory from your lonesome past

keeps us so far apart. Why can't I free your doubtful mind

and melt your cold, cold heart?
 

Das ist eine Stelle aus dem Lied, dass mir in den letzten Tagen - oder sind es schon Wochen? - im Kopf herum spukt.

Dreimal darfst du raten auf wen ich es beziehe!

Darauf müsstest sogar du kommen, Kaiba.
 

Tja, und das ist sozusagen das Leitmotiv für meine Mission. Ja, Mission! Ich sehe es als solche an und auch wenn ich bis gestern nicht wirklich wusste, was diese Erinnerung ist, die dich so fertig macht, so war mir klar, dass es sie gibt. Die Erinnerung oder besser gesagt dieses Ereignis, dass dein Herz zu Eis hat erstarren lassen.
 

Weißt du, ich wäre eben lieber bei dir geblieben als dich nach unserem Gespräch und meinem abschließenden Monolog zu verlassen. Aber ich wusste, dass du es nicht dulden würdest und auch, dass es vielleicht besser ist, dich erst einmal alleine zu lassen.
 

Ich schätze, du sitzt gerade an deinem großen Schreibtisch und denkst über meine Worte nach. Wahrscheinlich durchlebst du auch besagte Erinnerung noch einmal.
 

Erinnerungen sollten eigentlich was schönes sein, sie sind es aber nicht immer, das weiß ich auch. Am Schlimmsten ist es wohl, wenn eine böse Erinnerung schlagartig die Vergangenheit wach ruft. Ich denke, so geht es dir gerade. Meine Worte haben deine Vergangenheit wieder auferstehen lassen und jetzt bist du mit deinen Dämonen alleine. Aber bei diesem Kampf kann ich dir auch nicht zur Seite stehen, selbst wenn du es zu lassen würdest.
 

Weißt du, ich wollte dir keineswegs vor den Kopf stoßen. Es ist mir echt schwer gefallen, dir meine Vermutung auf den Kopf zu zusagen. Aber ich glaube, du hast begriffen, dass dies kein grausamer Schachzug war, um dich fertig zumachen, auch wenn du vielleicht nicht ganz verstehst, dass ich dir gerne helfen möchte.
 

Du hast gesagt, dass keiner dir dabei helfen kann, dass es einzig deine Sache ist, aber das stimmt nicht. Was genau zwischen Gozaburo und dir vorgefallen ist, nun, diese Erinnerung gehört natürlich dir allein, aber das Geschehene hat seine Konsequenzen. Nicht nur für dich. Auch für Mokuba. Dein Umfeld. Jeden. Mich eingeschlossen.
 

Mokuba hat erzählt, dass es immer dein Wunsch war, Kaiba-Land zu bauen, um Kinder glücklich zu machen. Das ist der Wunsch eines Menschen, der mehr als nur ein gutes Herz hat. Aber dann wurde dein Herz zu einem Klumpen Eis. An deinem Ziel mag sich vielleicht nichts verändert haben, aber du hast dich verändert. Glaub mir, die Sache hat Konsquenzen und wenn du ehrlich bist, Kaiba, du bist doch auch keineswegs glücklich. Du funktionierst nur noch.
 

Das kann doch nicht der Sinn deines Lebens sein!
 

Ich weiß, dass du leidest. Ich habe es dir eben angesehen. Klar, meine Worte haben dich getroffen wie ein Schlag ins Gesicht. Dass ausgerechnet dein erklärter Feind dein dunkles Geheimnis kennt, muss mehr als hart sein. Und es war auch keineswegs zu erwarten, dass du es leugnen könntest. Deine Masken mögen gut sitzen, aber in dem Moment...
 

Ich habe den echten Seto gesehen. Und ich habe deinen Schmerz gespürt.
 

Du trägst ihn schon so lange mit dir herum, wahrscheinlich hast du irgendwann beschlossen ihn einfach auszuhalten, vielleicht hast du auch gehofft, dass er irgendwann von alleine gehen würde. Aber diese Wunde ist nie verheilt. Du hast sie nur ignoriert. Doch das ändert nichts, verstehst du? Er ist immer da und das weißt du so gut wie ich. Aber du bist ein Meister darin Dinge zu ignorieren. Dabei ist die Lösung eigentlich recht leicht - du musst dich ihm stellen, deinem Schmerz. Genau wie Yami gemeint hat.
 

Und vielleicht tust du das gerade auch. Ich hoffe es. Nicht, weil ich dir diesen Kampf wünsche. Gott bewahre, wenn ich könnte, dann würde ich das alles ungeschehen machen, ich meine, diese Sache, die dein Stiefvater dir angetan hat. Ja, ich würde es sofort tun. Ohne zu zögern.
 

Ob du´s mir glaubst oder nicht, augenblicklich leide ich genauso sehr wie du. Naja, das ist vielleicht etwas übertrieben, ok. Aber ich leide wirklich mit dir.
 

Und wie gesagt, mein Angebot war ernst gemeint! Ich werde es auch keineswegs zurück nehmen. Du brauchst einen Freund und ich will dir einer sein. Gut, ich wäre gerne noch mehr als das, aber ich kann warten.
 

Ach Kaiba, ich hoffe wirklich, dass du dich dieses Mal nicht verschließt. Was auch immer das in Bezug auf uns heißt, augenblicklich ist das Wichtigste, dass du dich dir selbst stellst.
 

Was mich nun anbelangt...

Ich habe dir mein Herz geschenkt, mehr kann ich dir nicht geben. Ich hoffe, dass es reicht.
 

Ja, ich weiß, ich bin albern und vermutlich auch romantisch verklärt wie du es so schön ausgedrückt hast, aber hey, ich glaube eben an diesen Schwachsinn und du wirst auch wieder daran glauben, Kaiba. Ich sorge schon dafür.
 

Aber erst wirst du in den Abgrund blicken müssen. Anders geht es nun einmal nicht. Es tut mir leid, dass ich dich dazu zwingen musste, aber ich glaube daran, dass du es kannst. In den Abgrund blicken. Und wenn dieses Sprichwort stimmt, wenn man in diesen Momenten tatsächlich seinen eigentlichen Charakter erkennt, dann wirst du auch nicht in den Abgrund stürzen.
 

Da siehst du mal wieviel ich von dir halte! Und ja, ich grinse gerade.
 

Wenn meine Überlegungen richtig sind, dann müsste ich morgen von dir hören. So gesehen bist du jetzt am Zug. Und weißt du was, ich bin zuversichtlich! Sehr sogar. Ich vertraue darauf, dass du gerade das Richtige tust und ich vertraue auf deine... hm, Neugier kann man es nicht nennen. Sagen wir also Skepsis. Ja, ich vertraue auf deine Skepsis und die wird dich morgen zu mir führen! Und dann mache ich dir den Rest auch noch begreiflich.
 

Ja, ich werde dich schon überzeugen. Joey Wheeler hat eben eine Mission und ich habe ein großes Herz. Fast so groß wie das von Yugi. Für uns beide reicht es allemal.
 

Zudem denke ich, dass es Zeit ist, dass du lernst was Spaß ist. Ich meine auf die Wheeler-Art. Ich kann schon sehen wie du eine deiner schönen Brauen hochziehst, wenn ich dir das sage. Die Geste ist eigentlich ganz süß.
 

Vielleicht ist es jetzt sehr optimistisch, aber ich glaube, wir beide können eine Menge Spaß zusammen habe, Kaiba. Und nein, ich meine das jetzt nicht ganz so zweideutig, wie es vielleicht wirkt, auch wenn ich darüber auch schon nachgedacht habe. Bleibt ja nicht aus bei diesen Gefühlen. Aber was das anbelangt will ich jetzt nicht all zu sehr ins Detail gehen. Das besprechen wir mal in aller Ruhe, wenn der Rest hinter uns liegt.
 

Also ich glaube, meine Strategie hat bislang Erfolg. Ich weiß es. Du würdest es sicher abstreiten, aber du kennst ja auch die nächsten Züge nicht.
 

Morgen werden wir uns sehen, Kaiba. Ich weiß es. Du wirst herkommen und nun, ich denke, dass ich dich dann wieder küssen muss. Ja, ich bin mir sogar sicher, dass ich gar nicht anders kann als das zu tun. Heute musste ich es mir ja schon verkneifen, aber es schien mir nicht angebracht nach... naja, du weißt schon.
 

Ich werde dir zeigen, dass der Schwachsinn wahr ist! Verlass dich drauf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-04-09T19:24:44+00:00 09.04.2013 21:24
Hey ^_^

*seuftz* manchmal würde man sich wirklich wünschen, das es nur schwachsinn ist, wie Kaiba es „vermutet“ … dann würde es sicher nicht so weh tun wenn es nur einbildung wäre. Aber gut – ebenfalls hätte ich nicht gedacht, das Joey nach der Sache schon wieder „flüchtet“ und mal sehen ob seine Rechnung auf Kaibas skepsis aufgeht … ob er wohl zu ihm kommen wird?? :D

CuCu Jyorie

Von:  Wanda_Maximoff
2010-10-22T16:17:34+00:00 22.10.2010 18:17
^^ Wie immer sehr schön und spannend geschrieben.
Aber ich frage mich so langsam, was das für Dämonenn sind, von denen immer die Rede ist. Wovon genau redet Joey eigentlich die ganze Zeit? O.o Hab ich es einfach überlesen oder kommt die Erklärung noch? Ich meine, ich habe zwar so meine Vermutungen, aber... na ja, irgendwann gibt es sicherlich Klarheit.
^^ Ich freu mich auf die Fortsetzung.
Viele Grüße
Galium_Odoratum


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