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Ein philosophisch-moralisches Paradoxon

oder wieviele Züge braucht man, um Seto Kaibas Herz zu gewinnen?
von

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Ich weiß nicht, wann mir der Gedanke zum ersten Mal gekommen ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann sich unsere Spiel für mich verändert hat. Es ist einfach passiert, ich weiß nicht einmal warum und es ist mir inzwischen auch egal.
 

Ich habe lange darüber nachgedacht, ja, ich habe nachgedacht. Du würdest es mir sicher nicht glauben. Nein, wahrscheinlich denkst du sogar, dass ich nicht dazu in der Lage bin. Nun, das kümmert mich nicht. Warum auch? Ich weiß wie es ist und es ist ebenso. Also...
 

Was soll ich sagen? Die Wahrheit. Was bringt es schon die Wahrheit zu verleugnen. Aber glaub ja nicht, dass mir das Spaß macht oder auch nur leicht fällt.
 

Komisch, jetzt wo ich mir sicher bin, könnte ich es tatsächlich in die Welt hinaus schreien. Verrückt was? Das tue ich natürlich nicht. Wozu auch? Wen würde es schon kümmern? Ich wüsste keinen. Ich kenne auch niemanden, der es verstehen würde. Ich verstehe es ja selbst nicht einmal.
 

Ausgerechnet du... Von allen Menschen und es gibt ja genug, muss ich mich in dich verlieben. Ist das nicht verrückt? Nein, es ist absurd. Vollkommen und unwiderruflich, aber hey, es ist eben so. Was soll ich machen? Ich habe es mir nicht ausgesucht. Ich will es auch nicht, aber gegen so ein Gefühl kommt man nicht an. Ich hab es versucht, glaub mir. Ich habe alles mögliche angestellt, um mich abzulenken. Ich hatte unzählige Dates, eines verrückter als das andere. Ich hab es mit Sport versucht. Sogar mit Lernen!! Aber nein. Kein Entrinnen, kein Entkommen. Du bist es und das Warum spielt wohl auch keine wirkliche Rolle. Die Dinge sind eben wie sie sind. Und ich weiß, dass ich es dir sagen muss.
 

Vielleicht ist das noch verrückter als es zu fühlen.
 

Ich meine, es dir zu sagen, dass ist viel schlimmer als mir einzugestehen, dass es so ist. Ich fürchte mich davor. Aber ich muss es tun. Glaube ich zumindest. Dieses Gefühl ist einfach zu groß, um es alleine zu ertragen zu können. Es ist zu süß, um es zu verdrängen und zu grausam, um ihm Stand zu halten. Ist das immer so? Ich weiß es nicht. Es ist ja das erste Mal, dass mir so was passiert. Ich meine, dass ich mich verliebe. Oder liebe ich schon? Hm...

Dabei dachte ich immer, dass ich dich eigentlich verachte, ja, sogar hasse, wobei das schon ein starkes Wort ist.
 

Soll ich es auf sich beruhen lassen und vergessen? Wäre das besser?
 

Es bringt ja schließlich nichts. Wohin soll es auch führen? Was erwarte ich? Dass du mir sagst, dass du das Gleiche fühlst? Oh, welch herrliche Illusion. Aber Illusionen sind eben von Natur aus süß, nicht wahr? Sie müssen es sein.
 

Genau wie Träume.
 

Träume müssen auf jeden Fall unrealistisch sein, denn in dem Augenblick, in der Sekunde, in der man bekommt, was man sucht, will und kann man es eigentlich nicht mehr wollen! Damit man weiterhin existieren kann, müssen die Objekte der Begierde immerwährend unereichbar sein. Das ist nicht das „Es“, was man will, sondern der Traum vom „Es“! Also unterstützt die Begierde Träume, die verrückt, ja, abwegig, sind! Vielleicht sind wir nur wirklich glücklich, wenn wir das zukünftige Glück in Tagträumen erleben! Oder wenn wir sagen: „Die Jagd ist schöner als das Töten“ oder „Gib acht darauf was du dir wünscht“! Nicht weil man es bekommt, sondern weil man dazu verdammt ist, es nicht mehr haben zu wollen, wenn man es hat!
 

Ach, was weiß ich.
 

Ich glaube, in meinem Kopf herrscht gerade absolutes Chaos. Oder mehr Chaos als je zuvor. Ist ja auch logisch, ich meine, in meinem Zustand. Und überhaupt! Wie soll ich da klar denken? Immerhin muss ich dich auch noch fast täglich sehen. Hast du eine Ahnung wie qualvoll das ist? Und sich dabei nichts anmerken zu lassen, ist echt ne Leistung! Die würdest du mir sicher nicht zutrauen, was? Aber ich täusche dich nun schon eine ganze Zeit. Und nicht nur dich, auch meine Freunde.
 

Und dabei jage ich einem Traum hinterher oder einem Alptraum. Naja, wenn´s um dich geht, dann trifft irgendwie beides zu.
 

Aber selbst meine philosophischen Gedanken über Träume und Wünsche und Begehren und so, helfen nicht wirklich. Es ist ja schön und gut, mir einzureden zu versuchen, dass ich dich nicht wirklich will, sondern einer fixen, abstrakten Idee nachjage, eben weil sie so fix und abstrakt und unerreichbar ist und auch besser so bleiben sollte, weil ich dich in der Realität sowieso nicht würde haben wollen. Aber falsch! Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn es wahr werden würde. Doch vielleicht mache ich mir da nur auch wieder was vor. Ich weiß es nicht.
 

Ich weiß gerade gar nichts. Nur, dass es wahrscheinlich zu nichts führt. Dich zu lieben, meine ich. Denn du wirst ganz sicher nicht das Gleiche fühlen. Wie könntest du auch? Du fühlst nichts. Nicht einmal die Illusion dessen, was man fühlen könnte. Vielleicht bist du der Glücklichere von uns beiden. Vielleicht hast du sogar Recht damit, wenn du behauptest, Gefühle stünden einem nur im Weg.
 

Also...
 

Soll ich aufgeben ohne es zu versuchen? Soll ich zufrieden sein mit den Dingen, so wie sie sind? Ich weiß es eben nicht. Aber ich weiß, dass ich es dir sagen muss. Ja, da komme ich nicht herum. Ich muss es sagen und ich muss ertragen was dann folgt. Warum? Ach, das würdest du ohnehin nie verstehen. Ich verstehe es ja selbst nicht. Es ist eben so. Unzählige Menschen vor mir haben so gehandelt und ich werde sicher nicht der Letzte sein.
 

Ich frage mich nur, wie viele Menschen vor mir ihrem Erzfeind erzählen mussten, dass sie ihn lieben. Ob Shakespeare an so eine Situation gedacht hat als er "Romeo und Julia" schrieb? Vielleicht... Aber in Büchern und Filmen gehen solche Geschichten immer gut aus.
 

Bei uns wird es nicht gut ausgehen. (Ok, ist es bei "Romeo und Julia" ja auch nicht unbedingt, aber zumindest haben die sich nicht verachtet und hatten eine schöne Zeit, wenn auch für meine Begriffe zu kurz. Egal.) Bei uns wird es jedenfalls nicht so ausgehen, kein Happy End und kein gemeinsames Dahinscheiden. Letzteres würde ich auch nicht unbedingt wollen. Etwas zu dramatisch für meinen Geschmack und ich bin ja auch noch so jung.
 

Aber was das Happy End anbelangt... Ich weiß es. Ich kenne dich zu gut. Ich weiß wie du reagieren wirst. Ich sehe dich bereits vor mir. Deinen missbilligenden Blick, eine Braue hoch gezogen, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen gepresst. Kalt und unbarmherzig. Der Anblick wird mich schmerzen. Wie könnte er auch nicht? Aber hey, ich werde es überleben. Ja, es wird weh tun, aber ich werde das durchstehen.
 

Soll ich jetzt schon aufgeben? Es gar nicht erst versuchen?
 

Komisch, dass ausgerechnet ich zweifle, was? Ich sage doch immer wieder, dass ich nie aufgebe. Ja, ich betone es stets lautstark. Und jetzt denke ich ernsthaft darüber nach zu kneifen, nur weil ich weiß, dass ich verlieren werde. Im Grunde ist es wie bei einem Duell gegen dich. Ich weiß immer, dass du mit mir den Boden wischen wirst, mal mehr - mal weniger. Aber es endet doch stets auf die gleiche Weise. Du bist der Gewinner und ich - ich schwöre, dass ich mich rächen werde.
 

Was würdest du mir wohl raten, wenn ich dich fragen könnte, was ich natürlich nicht kann, da es um dich geht und du mir ohnehin nie einen Rat geben würdest. Ich schätze, du würdest mir sagen, dass ich der geborene Loser bin und es gleich lassen soll.
 

Aber irgendwas in mir, keine Ahnung was es ist, vielleicht die Zuversicht, die Yugi in das Herz der Karten setzt, irgendwas gibt mir einen kleinen Anflug von Hoffnung. Ja, ja, ich weiß, ziemlich dämlich. Du glaubst ja ohnehin nicht an so was.
 

Was mache ich also?
 

Aufgeben oder einen Versuch wagen?
 

Ich denke, ich werde es versuchen. Ja, schon klar, dass es dämlich ist, aber hey, ich bin eben dämlich. Das weißt du doch. Und vielleicht überlebe ich es ja?
 

Ich schätze, ich brauche eine Strategie. Mit der richtigen Strategie, das sagst du doch immer, erreicht man alles, oder? Also, dann spielen wir mal nach deinen Regeln.
 

Nun denn.... mögen die Spiele beginnen



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-04-07T08:01:51+00:00 07.04.2013 10:01
Hey ^_^

Hm ... Joey ist verliebt und hat es sich schon eingestanden :) ... Na ich bin gespannt, ob kaiba positiv reagiert ;)

CuCu Jyorie

Von:  Wanda_Maximoff
2010-10-12T19:21:55+00:00 12.10.2010 21:21
Hmm, gefällt mir schon mal sehr gut... ^^ Stil und alles ist toll und der Anfang klingt vielversprechend.
Nur ein Satz war etwas seltsam:
"die Lippen zu einer schmalen Lippen zusammen gepresst"
Meintest du vielleicht "schmalen Linie"? O.o Würde in meinen Augen zumindest mehr Sinn machen.
Ansonsten freu ich mich auf mehr. ^^
Viele Grüße
Galium_Odoratum


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