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Im Strudel der Zeiten

von

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Prolog

Hi Leute (:
 

Nun ja, wieder eine FF, die unbedingt geschrieben werden wollte^^

Tut mir leid, aber das Fluch der Karibik-Fieber hat mich wieder gepackt und diese Idee schwirrte mir schon länger im Kopf herum (klingt anfangs vielleicht wie eine ältere FF von mir, aber man merkt - hoffentlich - schnell, dass es ein anderer Plot ist ;) )

Nun denn, ich möchte zu viel vorraus nehmen (:

Viel Spaß beim Lesen :)
 

GLG Silverstern
 

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Prolog
 

Schwere, dunkle Wolken zogen über dem Ozean auf. Das Gewitter, das vor wenigen Momenten noch in weiter Ferne war, kam dem Flaggschiff immer näher. Schon jetzt konnte die Crew das Grollen hören und das gleisende Licht der Blitze sehen. Alle wussten, dass ihnen eine unruhige Nacht bevorstünde, von daher ordnete der erste Maat bereits ein paar Sicherheitsvorkehrungen an, sodass die erste Gefahr gebannt war.

Im Inneren des Schiffes war es ruhig. Die Gänge waren in längeren, unregelmäßigen Abständen beleuchtet. Das an manchen Stellen schon morsche Holz knarrte bei jeder Bewegung des Schiffes und sorgte zusammen mit den kaum beleuchtenden Gängen für eine unheimliche Stimmung. Da die meisten Crewmitglieder schliefen und neue Kräfte für den darauf folgenden Tag sammelten, befand sich niemand außerhalb der Kajüten, ausgenommen von zwei Marinesoldaten, welche eine – im Verhältnis zu den anderen – große Tür bewachten. Auch wenn sie sich nach der Nachtruhe sehnten, so konnten sie nicht ihren Posten verlassen, ehe es Zeit für die Wachablösung war und das konnte noch dauern.
 

Alle waren müde und ausgelaugt nur einer nicht – und dieser befand sich in der bewachten Kajüte. Schon seit Tagen konnte er nicht mehr schlafen, viel zu sehr war er besessen von einer Idee, einer Begierde, die ihm jegliche menschliche Bedürfnisse raubte und sich in seinem Körper und seinem Verstand ausbreitete. Sein Herz schlug jedes Mal schneller, wenn ihm neue Einfälle kamen, die ihn immer einen Schritt näher an sein Ziel brachten. Immer klarer wurden seine Vorstellung, immer größer die Sehnsucht endlich davor zu stehen, es berühren zu können, es an sich zu reißen und nie mehr loszulassen.

Leicht zitternd glitt seine linke Hand über das Pergament, auf welchem ein Ausschnitt der Karibik aufgezeichnet war. Leicht biss er sich auf die Lippen als sein Zeigefinger das schwarze Tintenkreuz berührte. Dort war er. Dort musste er sein. Er darf sich nicht getäuscht haben, hat er doch die letzten Wochen damit verbracht eine möglichst genaue Position aus zu rechnen. Drei kleine Schritte noch, dann würde er endlich das haben, nach dem er sich sehnte. Das Herz von Davy Jones, das Wasser des legendären Jungbrunnens, die Schätze der Aztekengötter... all das würde unwichtig werden, wenn er erst Mal an seinem neu gesteckten Ziel ankäme.
 

Die Gedanken und Vorstellungen rasten durch seinen Kopf, benebelten seinen Verstand und sorgten für ein leichtes Schwindelgefühl. Die vielen Ideen, die neuen offenen Möglichkeiten... er könnte alles erreichen was er je wollte, wenn er nur diesen Schatz bekäme.
 

Der junge Mann vergrub sein Gesicht in seinen nach wie vor zitternden Händen, schloss seine Augen und atmete tief durch. Er durfte nicht den Verstand verlieren – noch nicht. Zu viele Planungen standen noch aus, neue Wege mussten gefunden werden im Falle, dass sein aktueller Plan fehlschlüge. Wieder öffnete er seine Augen, welche durch sein Arbeitszimmer glitten. Es standen einige Kerzen in den Ecken und auf den Tischen, sodass er genug Licht zum studieren hatte. Der Raum schaukelte bei jeder Wellenbewegung langsam hin und her. Im Hintergrund konnte er das Donnern des aufkommenden Sturmes hören.
 

Seufzend legte er seine Hände zurück auf die Tischplatte, stützte sich ab und erhob sich aus seinem verzierten Stuhl. Während er zu seinem großen Fenster ging, verschränkte er die Hände hinter seinem Rücken.

Eine Weile sah er dem Gewitter zu, musterte die bizarre Form der leuchtend weißen Blitze, welche – wie es aussah – immer wieder in das tosende Meer unter ihnen eintauchten. Seine Augen suchten aufgeregt den Ozean ab, arteten darauf eine unnatürliche Bewegung zu entdecken.

Wenn es eines gab, dass er hasste, so war es warten, besonders dann, wenn er die Zeit bestimmte wann ein Treffen statt fand. Immer wieder ging er vor dem Fenster auf und ab. Suchte, spähte. Die Anspannung in ihm wuchs und wuchs. Sein gesamter Plan hing von diesem Treffen und der darauf folgenden Tat ab.
 

Wieder merkte er, wie ihm alles zu Kopf stieg. Kurz lehnte er sich gegen die kalte Scheibe, spürte wie seine warme Stirn langsam abkühlte und seine Gedanken sich wieder beruhigten. Ein wohliges Seufzen entglitt seinen Lippen, ehe er sich wieder von dem Glas entfernte und in die Nacht hinaus sah. Sein Lidschlag erhöhte sich als seine Augen eine unnatürliche Bewegung der Welle registrierten. Die Wellen wurden empor gedrückt bis sich aus ihrer Mitte erst ein Ausguck, dann mehrere riesige Segel und schließlich ein komplettes Schiff hinaus drückte.

„Endlich...“, murmelte er und beobachtete die Flying Dutchman dabei wie sie an seinem Schiff andockte. Schnellen Schrittes ging er zu seinem Schreibtisch zurück und griff nach der Teekanne. Er füllte sich eine großzügige Tasse mit Tee und gab unnatürlich viele Zuckerwürfel hinzu. Nach ein paar Mal umrühren , kostete er von dem warmen Getränk und spürte wie sich allmählich Ruhe in ihm ausbreitete, welche er nun auch gebrauchen konnte. Der Kapitän der Flying Dutchman war nun wirklich nicht die Art Person mit der er sich gut zu unterhalten wusste. Viel zu grob in seiner Art und Ausdrucksweise, sodass jedes Mal Übelkeit und Wut zugleich in ihm aufstiegen und er sich wirklich am Riemen reißen musste, um seine Haltung zu bewahren.
 

Während er einen zweiten Schluck nahm, wurde die Tür aufgerissen und mit festen Schritten, die dumpf auf dem Holzboden widerhallten, kam eine große, dunkle Gestalten in den Raum. Sofort wurde die Tür wieder zu geknallt, sodass beide Männer nun allein im Raum waren. Das flackernde Licht der Kerzen verlieh dem Ungetüm, welches die Statur eines Menschen, aber zum größten Teil die Körperteile eines Krakens hatte, ein noch sehr viel unheimlicheres und mysteriöses Aussehen.
 

„Ihr seit spät“, sagte der junge Mann und zückte dabei seine Taschenuhr und sah auf das Ziffernblatt. Nicht etwa um die genaue Uhrzeit zu wissen, sondern um seine Aussage zu untermalen und die lange Wartezeit zu verdeutlichen. Erbost kniff der Fischmensch seine kleinen Augen zusammen, sodass sie lediglich noch zwei dünne Schlitze waren, aus denen er seinen Gegenüber wütend beobachtete. Würde sein Herz - wortwörtlich - nicht in den Händen des Lords liegen, so hätte er schon längst mit ihm abgerechnet. Er hasste Befehle. Er musste in seinem gesamten Leben noch nie welche Empfangen und Ausführen. Schon immer segelte er, wie er es wollte, versenkte die Schiffe, die er sich aussuchte.

„Ich sagte es Euch schon einmal! Ich bin kein Schoßhündchen, dass man herbei pfeifen kann, wann immer es irgendjemanden passt!“, bellte er den Lord an und kam einen weiteren Schritt auf diesen zu.

„Na dann habe ich ja Glück, dass ich nicht irgendjemand bin, sondern Euer Vorgesetzter“, sagte der Lord gelassen und ließ seine Uhr in die Manteltasche zurück gleiten. Anschließend fixierte er das Wesen vor sich, das vor Zorn bebte und somit Wassertropfen auf dem Teppich hinterließ. Sein Zorn wuchs und wuchs. Krampfhaft drückt er eine seiner Scheren zusammen, um noch einmal die Beherrschung zu erlangen, was auch mit Mühe und größter Anstrengung geschah. Noch einen Moment lang sahen sich beide in die Augen. Sahen den gegenseitigen Hass. „Nun gut, kommen wir lieber zu meinem Anliegen“, brach der junge Mann die Stille und stellte die Tasse zurück auf den Untersetzer. Anschließend ging er zu seinem Regal und stellte sich vor seine Bücherauswahl. „Habt Ihr schon mal etwas von der Isla de la Oscuridad gehört?“ Fragend hob das Wesen seine Lider etwas höher an und sah seinem Vorgesetzten dabei zu, wie er ein Buch heraus holte und sich wieder zu ihm drehte. Eine Weile musterte der Kleinere ihn und fuhr unbeirrt fort, da er diese Reaktion als ein „Nein“ auffasste. „Die besagte Insel wechselt jeden Monat ihren Standort und kommt nur während des Vollmondes zum Vorschein. Nach einer ausgiebigen Recherche und mehreren Berechnungen, glaube ich ihren Standort für den nächsten Vollmond ausgemacht zu haben.“
 

Der Lord setzte sich an seinen Schreibtisch zurück und durchblätterte das Buch, während der andere Mann noch etwas näher kam.

„Und was bitte habe ich damit zu tun?!“ Wieder sah der Jüngere ihn an, nahm in aller Ruhe ein paar Schlucke von seinem widerlich süßen Tee und faltete anschließend seine Hände, auf denen er seinen Kopf abstützte. Kurz blitzte ein gieriges Glänzen in seinen Augen auf.

„Ihr müsst eure kleine Fischfreundin dazu bewegen mir eine Möglichkeit zu geben in eine andere Zeit zu reißen. Der Schatz, der auf der Insel liegt beherbergt ein paar kleine Schwierigkeiten, deren Lösung ich leider nicht in unserer Zeit finden kann.“ Ein fieses Grinsen bildete sich auf den Lippen des Fischmenschens. Das war die Gelegenheit auf die er so lange gewartet hatte. Sein Vorgesetzter war abhängig von ihm. Ohne ihn konnte er Calypso nicht um einen solchen Gefallen bitten.

„Warum sollte ich Euch diesen Gefallen tun?“, fragte er in einem überlegenen Ton. Ein ruhiges – zu ruhiges – Lächeln umspielte die Lippen des Lords. Gemütlich rührte er in der braunen Flüssigkeit und beobachtete den Kapitän aus den Augenwinkeln.

„Wenn Ihr euer Haustier und euer Herz nicht verlieren wollt, solltet Ihr das lieber tun.“ Wieder fing das Ungetüm an zu beben. Er hasst es... nein! Er hasste ihn. Wieder fühlte er sich unterlegen. Er konnte es einfach nicht riskieren seine wertvollste und treuste Waffe zu verlieren, außerdem konnte er es nicht zu lassen das Geschenk, dass er vor Jahren seiner Geliebten gemacht hatte, auf diese Art und Weise weg zu werfen.

Wütend wandte er sich in Richtung Tür. Er hatte nun wirklich genug.

„Als ob Ihr nicht schon genug Gold hättet!“, grummelte er vor sich hin. Leise lachte der junge Mann auf diese Bemerkung hin und nahm die vorherige bequeme Position ein.

„Merkt Euch eines: Nicht jeder Schatz besteht aus Gold, Silber und Diamanten.“



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