Spiegel
Stumm starrt er mich an,
blickt zu mir zurück,
es fängt ab all meine Blicke,
weicht nicht ein Stück.
Glatt ist seine Haut,
steh nicht allein,
ich greif nach der Hand,
greift er prompt zurück.
Kalt ist seine Wärme,
ist nur blanke Illusion,
er ist nur ein Spiegel,
bin ich seine Reflexion.
Ängstlich blich ich weiter,
verfolgt er mich überall,
Löffel, Wasser, Glas,
flach muss es nur sein.
Pure Widerspieglung,
lässt keinen Betrug,
ich mach nur eine Geste,
zeigt er sie mit Hohn.
Lässt mich nicht träumen,
kann ich nichts davor leugnen,
verzehrte Realität,
vor diesem nicht geht.
Gefühloser Spiegel,
ich habe keine Wahl,
breche ich dein Siegel,
vorbei ist meine Qual.
Belügen kann ich mich nur selbst,
verschanze mich in meiner Welt,
auf dem Boden meiner Existenz,
der zerbrochene Spiegel glänzt.
2007