Zum Inhalt der Seite

Teru und Hinata <3

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
RE-UPLOAD!
Kleine Änderung dank eines interessanten Hinweises auf die Badbenutzung von Japanern und um Terus Gefühle noch besser zu erklären.
--
Endlich habe ich es geschafft, ein Kapitel wieder kurz zu halten!
Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Ja, ich lebe noch! Fast ein Jahr nach dem letzten Kapitel kommt mal wieder was. Ich hatte eine Schreibblockade, das Real Life kam dazwischen und schließlich hab ich noch eine andere FF angefangen.

Aber bedankt euch bei Mickimaus8 und abgemeldet denn ihre Kommentare haben mich an diese FF erinnert und mich motiviert mich wieder dran zu sitzen. Ja, ich werde Teru und Hinata ♥ zu ende bringen!

Genug des Vorworts, los gehts: Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben!

Es ist soweit, das finale Kapitel von Teru und Hinata! Ich will euch nicht auf die Folter spannen und wünsche euch viel Spaß beim Lesen. In den Schlussworten werde ich noch ein bisschen was sagen :)

Ich widme das Kapitel Mickimaus8, weil du so fleißig kommentiert hast und ich mir sicher bin, dass ich mit dir mindestens eine Leserin des Schlusses hab! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Als wir noch klein waren

Noch eins vorweg~~

Ich schreibe die Geschichte mit Sichtwechsel, deswegen sind die chaps auch meist nicht soo lang, da ich immer das Bedürfnis habe, die Sicht zu wechseln^^ (seit nachsichtig)
 

also, viel spaß mit dem ff ^^

tema
 

__________________________________
 

Hinatas Sicht~
 

„Hey, das ist mein Buch! Gib es zurück!“, rief ich und versuchte mich aus dem Griff der zwei Jungen zu befreien. Vor mir auf dem Schultisch saß Teru und hielt mein Buch überlegen in die Luft.

„Du liest also Bücher über Hasen! Wie uncool!“, meinte er überheblich und die Schüler um uns lachten. Dann sprang Teru auf und warf mein Buch auf einen Schrank der an der Wand stand. „Da, hol es dir doch!“, rief er und rannte lachend mit den anderen Schülern irgendwohin, rufend „Kommt Leute!“.

Ich versuchte an das Buch zu kommen, aber im Alter von sieben Jahren war ich gerade mal so groß wie der halbe Schrank und das Buch lag in entsetzlicher Ferne. Traurig drehte ich mich um zu den anderen, die gerade lachend aus dem Klassenzimmer rannten.
 

Damals war ich noch still und schüchtern, hatte keine Freunde und hätte es normalerweise nie gewagt, den beliebten, ständig von Leuten umringten Teru Mikami anzusprechen.
 

Am Abend saß ich im Hasenstall meiner Familie. Meine kleinen, und einzigen, Freunde hoppelten um mich herum. Da sah ich durch das Gitter Teru vorbeispazieren. Verwundert stand ich auf und ging auf das Gitter und ihn zu. „Gehst du… nicht nach Hause? Es ist schon dunkel!“, fragte ich ihn.

„Hä? …Ach… Du bist’s.“, antwortete er ausweichend, aber in seinem coolen Tonfall, der für ihn typisch ist. Ich ging nicht weiter darauf ein und fragte: „Bi-bist du nicht mit deinen Freunden zusammen?“

„Das sind doch nicht meine Freunde. Die sind nur mit mir zusammen, weil ich ständig was anstelle.“

Erneut verwunderte er mich. Das waren nicht seine Freunde? ‚Dabei ist er doch so beliebt’, dachte ich.

„…Du bist wie der schwarze Hase“, sagte ich ohne zu überlegen.

Es kam nur ein eher zorniges: „Hä?“

„Wie der Hase … Da in der Ecke…“, sprach ich weiter und deutete auf den Hasen.

„Er ist der einzige schwarze Hase hier und deshalb bei allen beliebt“, fuhr ich fort, „Aber er hat keine Freunde… und sitzt immer einsam und allein da.“

„Hä? Was fällt dir ein, mich mit diesem blöden Hasen zu vergleichen?!“, rief Teru, dreht sich um und rannte davon.
 

Am nächsten Tag trug ich gerade einen Eimer mit gepflückten Löwenzähnen für die Hasen um die Ecke des Stalls, als ich ihn vor dem Gitter stehen sah.

„… oh … Bist du wegen des schwarzen Hasen hier?“

Er wurde rot und zornig, rief: „B-bloss weil du mich mit ihm verglichen hast, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf!!“

„Außerdem… sieht er echt einsam aus…“, fügte er hinzu.

Ich überlegte kurz und hielt dir dann ein Löwenzahnblatt entgegen. „Hi-hier…“

Verwundert sah Teru auf das Blatt.

„Versuchs mal… damit“, meinte ich schüchtern.

Er nahm es, unentschlossen was zu tun, doch dann ging er zu dem schwarzen Hasen und hielt ihm das Blatt entgegen. „Na… Na komm!“, flüsterte er ihm zu und beobachtest überrascht wie der Hase anfing, daran zu nagen.

„Er… hat es genommen…“, kommentierte ich erfreut. „Wahnsinn!! Ich glaube, jetzt seid ihr Freunde.“

Teru blickte stur gerade aus und murmelte: „…und was ist mit uns? Sind wir… auch Freunde…?“

Überrascht blickte ich auf ihn, er sah aber immer noch zu dem Hasen. Plötzlich drehte er seinen Kopf zu mir und rief, leicht zornig wie sein Tonfall oft ist, obwohl er es gar nicht so meinst: „Schließlich sitzt du ständig allein rum und liest irgendwelche Bücher!! Du bist doch mindestens genauso einsam!!“

Ich setzte mich Teru gegenüber, den schwarzen Hasen zwischen uns. „Ja.“, antwortete ich.

Als wir größer wurden

Terus Sicht~
 

Irgendwann in der vierten Klasse öffnete ich meinen Schrank, sah die täglichen Liebesbriefe in meinem Schuhregal.

„Sag mal, Teru… Du bist echt beliebt bei den Mädchen, was?!“, war die Aussage meines besten Freundes Hinata Muto dazu. „Es vergeht doch kein Tag, an dem du nicht einen Liebesbrief kriegst!“

„Tja, wies scheint, habe ich gerade einen Popularitätsboom bei den Mädels.“, antwortete ich stolz.

Hinata fragte: „ …Hä?“

„Ist ganz schön lästig, aber irgendwie auch lustig. Wenn sie mich sehen, fangen sie an zu quieken!“, erläuterte ich lachend.

„A-aha…“

„Sie stehen halt drauf, wenn man gut aussieht. Ich werd’ mir noch ein paar Silberaccessoires zulegen. Die sind echt cool.“ Ich blätterte in einem Prospekt.

„Wie bitte …? So teure… Klunker …?“, fragte er schockiert, meinte aber dann lächelnd: „…Na ja, so gut wie du aussiehst … stehen sie dir bestimmt super!“

Hinata ist immer so … still und nett. Hat viel zu wenig Selbstbewusstsein. So sehe ich ihn an und sage: „…du siehst aber auch nicht gerade schlecht aus, finde ich.“

„Wirklich? Vielleicht krieg ich ja dann auch bald einen Liebesbrief!“, rief er erfreut aus.

„Na ja, bisschen pickelig vielleicht.“ Ich musste ihm sofort einen Dämpfer versetzten, aber so bin ich eben.

„Picklig?!“, rief er schockiert.
 

Als die Schulglocke zum Unterrichtschluss klingelte, kreuzte ich die Arme hinter meinem Kopf und schritt zu Hinatas Tisch. „Lass uns noch zu mir gehen!“

„Äh… Sorry, aber ich habe heute Kendo-Training.“

Überrascht fragte ich: „Hä? Du machst Kendo?“ „Ja, schon ewig“, antwortete er mir.

„Na, kein Wunder dass die Mädels nicht auf dich stehen!! Da schwitzt man doch wie Sau! Wie uncool!“, rief ich aus und hielt mir vor Lachen den Bauch.

Erschrocken verteidigte er sich: „I-ich mach das doch nicht, damit die Mädchen auf mich stehen!“

„Ach, komm, mach einfach blau!“, schlug ich ihm vor.

„Das geht nicht, unser Meister ist echt streng.“

Ein paar Mädchen riefen von der Tür aus: „Teruuu! Kommst du mit uns mit?“

„Also dann. Bis morgen!“, meinte Hinata strahlend und winkte.

Ich sah ihm nach, umringt von Mädchen die mich fragten: „Bist du allein? Dann lass uns was unternehmen!“
 

Doch stattdessen ging ich zum Hokubu-Dojo. Zuerst dachte ich, er würde trainieren, weil er immer noch sauer auf mich ist, weil ich ihn gehänselt habe und er es mir mit dort erlangten Kräften heimzahlen will, doch als dann der Trainer rief: „Der Nächste! Muto!“ und ich sah wie er sich anstrengte, jedoch trotzdem viel getadelt wurde, da wurde mir etwas bewusst.
 

Als er erschöpft aus dem Dojo trat, wartete ich auf einem Stein vor der Halle sitzend und Eis leckend auf ihn und kommentierte: „Nicht übel!“

Als ich seinen überraschten Blick sah, sagte ich: „Hi!“

„Da-danke…“, antwortete er.

„Du machst also wirklich Kendo! Ich hab richtig Angst vor dir gekriegt.“ Natürlich lies mein Ich es nicht zu, jemanden einfach nur zu loben.

„Aber du bist nicht sehr gut. Ein Schwächling!“

Meine Worte schienen ihn wie herabfallende Steine zu treffen.

Ich stand auf, mit dem Rücken zu ihm, um Hinata das zu sagen, was ich erkannt hatte. „…Allerdings… hattest du irgendwas Cooles an dir das man nicht mit Geld kaufen kann.“ Ich drehte meinen Kopf zu ihm. „Und das hat mir gefallen!“

Er sah mich an. „Warum machst du dann nicht mit, Teru?“

„Ich? Nee, im Leben nicht! Schweiß passt nicht zu mir.“

„?!“
 

Tags darauf kam Hinata überglücklich angehüpft, einen Brief in der Hand winkend. „Wah! Sieh mal, Teru! Ich hab einen Liebesbrief gekriegt!“
 

-
 

Als ich in die Mittelschule kam, fingen meine Eltern an sich zu streiten. Das nahm mit der Zeit mehr und mehr zu. Eines Tages kam ich mal wieder nach Hause, mitten in einen Streit platzend. Meine Mutter schrie meinen Vater an: „Ich lass mich scheiden!! Mir reicht’s, ich kann dich nicht mehr sehen!!“

„Du hast es doch nur auf den Unterhalt abgesehen, den ich dir bei einer Scheidung zahlen muss!“, entgegnete mein Vater genauso wütend.

„Werd nicht unverschämt!“, schrie meine Mutter.

Angepisst mischte ich mich ein. „… Seid still, alle beide …! Warum habt ihr überhaupt geheiratet, wenn ihr euch so sehr hasst?!“

Meine Mutter schlug mich, ich spürte meine brennende Wange.

„Was verstehst du schon davon, du bist noch ein Kind! Und wenn es dich nicht gäbe, hätte ich mich schon längst scheiden lassen!“, schrie sie mich an.
 

Ich flüchtete aus der Wohnung, auf eine Anhöhe die einen schönen Blick über die Stadt und den Sonnenuntergang gab. ‚Die brauchen mich wohl nicht mehr…’, dachte ich. Doch plötzlich überfiel mich eine Traurigkeit, die mich oft heimsucht. Erlegen davon konnte ich die Tränen nicht mehr abhalten. Verzweifelung…

Als du meine Unterstützung brauchtest

Ich bin jez auf die "du-schiene" umgestiegen.. ich bin es einfach zu gewöhnt von meinem anderen ff... *vergebt mir*
 

______________________________
 

Hinatas Sicht~
 

Als deine Mutter mir schroff mitgeteilt hatte, dass du dich schon auf den Weg in die Schule gemacht hattest, verspürte ich so etwas wie eine Idee, wo ich dich finden könnte.

Du schwänztest in letzter Zeit öfters die Schule und ich machte mir Sorgen um dich. Du hattest mich so unterstützt und ich spürte, dass du jetzt meine Hilfe brauchtest.
 

Ich sah dich auf der Schaukel sitzen und rief: „Teru! Ich wollte dich abholen. Lass uns zusammen … zur Schule gehen!“

„Ich gehe nicht, also lass mich in Ruhe!!“, entgegnetest du abweisend, standest auf und wendeste dich ab.

Ich nahm all meinen Mut zusammen. „Das werde ich nicht! Du bist doch mein bester Freund!“

Dein Kopf drehte sich zu mir und du schriest: „Pah, von wegen bester Freund!! Du hast doch keine Ahnung, wie ich mich fühle!“

„ …Stimmt… Ich weiß nicht genau, was mit dir los ist… aber… ich weiß, dass man viel stärker ist, wenn man nicht allein dasteht. Ich weiß es, seit du mein Freund geworden bist, Teru“, meinte ich und lächelte dich an.

„Also bitte… lass mich dir… jetzt auch helfen!“

Ich sah in deinen Augen Überraschung. Dann senktest du deinen Blick auf den Boden und murmeltest: „Meine Eltern sind nur am Streiten… Sie wollen sich scheiden lassen…“

Du warfst deinen Kopf hoch, schautest mich mit zornig funkelnden Augen an und schriest: „Niemand braucht mich!“ Ich sah die Tränen hinter deinen wütenden Blick und erkannte, dass deine Wut als Abwehr diente, sie dich stark aussehen ließ, viel stärker als du bist. Und so ging ich auf dich zu, umarmte dich und flüsterte: „Ich brauch dich, Teru.“
 

Ich dachte, du würdest mich wegschubsen, all deine angestaute Wut an mir auslassen. Ich hätte es ertragen, schließlich muss man seiner Wut manchmal Raum geben um sie loszuwerden. Doch stattdessen liest du dich von mir umarmen, ja, erwidertest die Umarmung und fingst an zu weinen. Du gabst etwas ganz anderem Raum. Denn die Wut, die liest du andauernd raus. Jedoch sperrtest du etwas in dir ein, was dich fertig machte. Das war dein Kummer, deine Verunsicherung, deine Tränen. Ich weiß nicht wie lange wir da standen, aber ich weiß, dass du mich danach angelächelt und ein „Danke“ geflüstert hast.
 

Nach diesem Tag verbrachten wir fast jede Minute zusammen. Du kamst wieder zur Schule, du hast mich zum Kendo begleitet und danach gingen wir oft noch zu mir. Zu Hause, dass wusste ich ja jetzt, wartete niemand auf dich. Aber ich wollte dir zeigen, dass trotzdem das Leben schön ist.

Es vergingen einige Monate, bis die Scheidung endlich vor Gericht ausgetragen wurde. Du entschiedst dich bei deinem Vater im Ort zu bleiben, während deine Mutter fort zog.

Danach veränderte sich wenig an unseren Unternehmungen. Manchmal gingen wir dann auch zu dir, da dein Vater arbeitete, war er fast nie zu Hause. Aber es gab eine Innere Veränderung. Als deine Situation zu Hause sich durch die Scheidung gebessert hatte, ging es auch dir besser. Zwar gibt es bis heute Momente, in denen du in dich gezogen traurig vor dich hinblickst, aber diese sind kurz und treten nicht allzu oft auf. Mir fiel ein Stein von Herzen, als ich das beobachten konnte. Ich ertrug es einfach nicht, dich leiden zu sehen. Und so war ich glücklich, wann immer ich mit dir zusammen lachend unterwegs war. Dann schlug mein Herz vor Glück schneller und ich wollte nie wieder von dir getrennt sein.

Als sich mein Herzschlag veränderte

chap 4 – als sich mein Herzschlag veränderte
 

so~ diesmal gab es auch einen kleinen Zeitsprung, wie in den bisherigen chaps. Aber das wird für die nächsten kapitel erstmal der letzte Sprung gewesen sein... vlt bau ich noch mal einen/welche ein ;D so weit denk ich noch net ^^

Jez erstmal viel Spaß… mit Kapitel 4!
 

tema
 

Terus Sicht~
 

Das schrille Klingeln meines Weckers vibrierte in der Luft. Normalerweise schlug ich einmal auf ihn, um mich danach wieder umzudrehen und weiterzuschlafen. Jedoch war ich heute schlagartig wach und ein Gedanke pulsierte durch meinen Körper: Ich sehe Hinata endlich wieder! Mein Hirn spuckte angeekelt das Wort „Schwul!“ aus und eine weiterer Schwall Gedanken strömte durch mich. Langsam hatte ich mich daran gewöhnt.
 

Als die Bewerbung für die Highschool anstand, waren wir uns einig, dass wir dieselbe besuchen wollten. Hinata war Klassenbester und so war die Prüfung unserer Wahlschule für ihn kein Problem. Für mich schon.

Und als ich wochenlang bangend auf das Ergebnis wartete, fragte ich mich, wieso es mir so wichtig war, mit Hinata zusammen dieselbe Schule zu besuchen. Mir wurde bewusst, dass er mein bester, unersetzlicher Freund ist.

Beruhigt, meine Gefühle einsortieren zu können, gingen wir ein paar Wochen später wieder zu der Schule, um unsere Ergebnisse entgegen zu nehmen. Als ich dann hinter meinem Namen „Aufgenommen“ lesen konnte, viel ich vor Freude Hinata um den Hals.

Auch er schien total aus dem Häuschen zu sein. Als ich ihn so lachend sah, durchzuckte mich der Gedanke, dass ich niemals wollte, dass er wegen mir traurig ist. Das hat mich tief erschrocken.

Was ist das für ein schwuler Gedanke?! Empfand ich etwa für Hinata mehr als nur freundschaftliche Gefühle?! Nein, niemals! Ich kann doch nicht schwul sein! Das passt überhaupt nicht zu mir!

Erschrocken über mich und meine Gefühle, wollte ich nur noch die Freundschaft abbrechen, egal was für ein guter Freund Hinata war… Da kamen die Ferien und Familienurlaube ganz recht. Wir sahen uns die ganzen Ferien nicht und ich wusste, dass es nur eine Chance von 1:4 gab, dass wir in der Highschool in dieselbe Klasse kommen würden und so beruhigte ich mich von der ersten Panikattacke.

Ich, der taffe Teru, der immer einen Konter auf der Zunge hat und dem die Mädchen zu Füßen liegen, ist doch nicht schwul! Ha!
 

Mein Vater und ich reisten nach Kyoko. Doch dort machte es meinem Vater viel Spaß, mit Kellnerinnen und einheimischen Frauen zu flirten, was mich nur aufregte. Eines Abends saß ich allein in unserer Hotelwohnung, mein Dad hatte tatsächlich ein Date ergattert. Ich war wütend und stinkig, verletzt und traurig. Während ich auf meinem Futon saß und beleidigt aus dem Fenster starrte, bekam ich Sehnsucht nach Hinata. Was hätte ich in dem Augenblick gegeben, bei ihm sein zu können! Er, der mich immer verstand, der meine schlechte Laune hinnahm und mich jeden Morgen zur Schule abholte! Wie konnte ich nur solch einem Freund die Freundschaft kündigen wollen??!

Na ja, ich wusste warum. Andauernd geisterte das Wort „Schwul“ in meinem Kopf rum und lies mich einfach nicht in Ruhe. Doch ich hatte genug. Von meinem Vater, von meiner Abneigung zu homosexuellen Gefühlen, genug davon, von Hinata weg zu sein.

‚Ist doch mir egal, ob ich schwul bin, Hauptsache ich bin nicht allein, sondern bei Hinata!’, dachte ich wütend.
 

Am nächsten Morgen bereute ich zuerst den Schlussstrich meines inneren Konflikts. Doch egal wie oft ich daran zweifelte, eines war klar: Ich hatte mich damit abgefunden.
 

Ja, und heute ist der erste Schultag, gleichbedeutend damit, dass ich heute Hinata das erstmal seit dem Ferienbeginn wieder sah. Aufgeregt fing ich mich an zu richten. Als ich die letzte Haarnadel in mein Haar steckte, klingelte es und ich stürmte zur Tür. ‚Wie kitschig!’, dachte ich und war sofort äußerlich schlecht gelaunt. Doch innerlich zerbrach ich fast. Als meine schwitzende Hand die Klinke herunterdrückte und du langsam in mein Blickfeld tratst, setzte mein Herzschlag für eine Sekunde aus, um danach viel schneller und enorm Lauter zu pochen.
 

Du sahst unheimlich gut aus. In den paar Wochen warst du etwas gewachsen, deine Schultern waren breiter und du wirktest muskulöser. Dein kindliches Gesicht war vollkommen verschwunden und dein jungendliches Profil stand mir gegenüber.
 

Ich drehte mich um, murrte: „Wieso muss ich so früh aufstehen!“ lies mich auf den Boden plumsen, um meine Schuhe anzuziehen, und steckte mir rasch ein Stück Brot in den Mund, bevor ich weiter meine äußerlich schlechte Laune an dir ausließ. Den Blick von dir abzuwenden, war gar nicht so leicht, du zogst mich magisch an. Als würde dich eine Parfumwolke umgeben, versetzte deine Gegenwart mich in einen Trance. Es war so weit, heute ist also der erste Tag, den ich mit dir verbringe, seit ich mir eingestanden hatte, dass ich dich liebe.
 

Benommen stand ich auf, du packtest lächelnd meine Hand und zogst mich nach draußen, ich konnte gerade noch so die Türe ins Schloss werfen. Während ich hinter dir herstolperte, auf dem Weg zum Bahnhof, spüre ich deine warme Hand um meine, vor Nervosität verschwitzten, Finger. Die freigesetzten Glückshormone in meinem Inneren bewirkten, dass ich mich fühlte, als wäre ich unter Drogen.
 

Ich drückte deine Hand und die Gedanken, die ich dachte, als sich damals allein auf dem Futon in Kyoko saß, kamen auf. Ich würde alles für diesen Augenblick tun, der Augenblick in dem ich deine warme Hand in meiner spüre und deine Gegenwart mich umgibt.
 

Der erste Schultag ist überstanden. Wir sind beide in derselben Klasse. So wie auch letztes Jahr stand nun dein Dojotraining an. Ich begleitete dich, da ich heute einfach nicht genug von dir bekommen konnte. Es war fast wie ein unsichtbares werben, und ich versuchte mein Verhalten vor dir zu verbergen. Es würde unsere Freundschaft zerstören, wenn du merken würdest, was ich für dich empfinde… schließlich erwiderst du sie nicht. Denn es sind schwule Gefühle. Etwas Unnormales.

Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben und folge dir in die Umkleidekabine, wie schon so oft auch.
 

Wir waren spät dran, ich hatte malwieder auf dem Weg her getrödelt. Alle anderen waren bereits umgezogen und so gab es nichts, was mich von dir ablenkte. Oder nichts, das bemerken konnte, wie ich dich anstarrte. So oft hast du dich schon vor meinen Augen umgezogen, aber als du jetzt dein Oberteil von dir streiftest, während ich daneben saß, war das schier zu viel für mich. In meiner Hose schien etwas zu wachsen und ich versuchte es durch vorbeugen zu verbergen. Nun war ich dir jedoch noch näher. Dein Geruch umgarnte mich und ich fühlte mich, wie heut Morgen, von dir benommen. Meine Gier nach dir Wuchs, obwohl ich wusste, dass es verkehrt war. Ich beobachtete, wie du schnell noch ein Happen von deinem Brot abbeißtest, ein paar Krümel blieben an deinem Mund hängen.
 

„Warte, du hast da – “ Ich lehnte mich vor, legte meine Hand auf deine warme Wange, war dir so nah und wollte schon sachte mit meinem Daumen die Krümel abstreifen, da überkam es mich. Meine Zunge streifte sanft deine Lippen um die Krümel zu entfernen und gleitet dann in deinen Mund hinein.

Du warst totalüberrumpelt, aber meine Ausgehungertheit nach dir lies mich nicht einfach abbrechen. Ich versuchte nicht ganz so fahrig zu sein, stupste behutsam deine Zunge an und langsam begannst du dich zu regen.

Regelrecht in Fahrt kamst du, stürmisch, wie ich anfangs, erwidertest du meinen Kuss und beugtest dich über mich, schließlich saß ich und du standest, so dass du über mir warst. Angestachelt von dir lies ich meine Hände begierig über deinen nackten Oberkörper gleiten und du tasteste dich vorsichtig unter meinem T-Shirt voran, als plötzlich von draußen ein Ruf kam.
 

„Hinata! Kommst du endlich!“
 

Wir fuhren zutiefst erschrocken auseinander, du rafftest schnell die Kleider an dir hoch und ranntest aus der Kabine.

Als deine Zunge meinen Mund fand

Gomen >____<

iwann bin ich total durcheinander gekommen mit den Zeiten und habs jez aufgegeben ... vergebt mir //._.//
 

na dann, viel spaß mit dem chap ;D ~~
 

(der tolle titel hat mir streß mit meiner mum eingebracht XD)
 

eure tema
 

____________________________
 

Hinatas Sicht~
 

Ich wankte auf meinen Beinen in den Dojo.

Teru hatte mich geküsst, Teru!!

Meine Gedanken spielten verrückt.

Ich hätte nie gedacht das Teru, der coole Teru, meine Gefühle erwidern könnte!

…er hat mich geküsst…

Mir war schwindlig und ich konnte kaum richtig aufrecht gehen, so wurde ich von den Wogen meiner Gefühle dahingespült, aber mein Gegner wartete. Ein Kerl aus der Nachbarklasse, Takeru ist sein Name. Er scheint mich nicht sonderlich mögen zu könne, da so viele Mädchen auf mich stehen. Jedoch ist mir Momentar Takeru und all die Mädchen, die gekommen sind um mich zu sehen, total egal. Ich will gar nicht kämpfen, ich will zu dir zurück!

So wie ich dich kenne, hast du nicht nachgedacht, sondern einfach gehandelt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass du deine Tat bereust… schließlich hab ich nie meine Gefühle dir gegenüber gestanden. Deshalb ist das meine Chance, dies nach zu holen. Denn wenn du wirklich bereust, dass du mich geküsst hast… ich will nicht wissen, was du dann tun würdest. Dich von mir abwenden? Weil der Scham zu groß ist? Das muss ich unbedingt verhindern!
 

Der Kampf hat begonnen, aber ich bin nicht anwesend. Jedenfalls gedanklich. Körperlich leider schon. Ich kämpfe Defensiv und selbst das sehr schlecht. Denn ich denke nur an dich. Und an deine Lippen. Auf meinen.

Unwillkürlich leck ich mir über die Lippen, als könnte ich so nochmals deine spüren. Wo du gerade bist? Was du wohl denkst? Ich will zu dir… aber jetzt habe ich Training. Ob ich mich wohl wegschleichen kann?
 

Plötzlich trifft mich ein harter Schlag, viel schlimmer als die Schläge, die ich durch meine Unachtsamkeit davor einstecken musste. Mein ganzer Körper verkrampft sich, dass Bild vor meinen Augen verzerrt sich. Takeru hat unfair gekämpft, dies war ein fieser Schlag. Doch normalerweise hätte ich ihn parieren können und deswegen kann man Takeru auch nichts unterstellen… So ein Arsch, denke ich, dass hat er absichtlich gemacht, weil er meine geistige Abwesenheit bemerkt hat, und kippe um.
 

Langsam öffne ich die Augenlieder. Wo bin ich?

Ich spüre ein Bett und eine Müdigkeit überfällt mich, so dass ich gerade wieder weiterschlafen will, als mein Gedächtnis einsetzt und ich erschrocken auffahre. Teru!

Du sitzt im Zimmer, dein Stuhl so gut es geht vom Bett weggedreht, aus dem Fenster blickend. Dein Gesicht zeigt erzwungene Ignoranz und Wut. Wenn es nicht so gezwungen gewirkt hätte, wäre dein Gesichtsausdruck wie immer.

„Teru!“, rufe ich, obwohl du theoretisch direkt neben mir sitzt. Du ignorierst mich.

In dem Moment wird die Tür aufgeschoben und mein Trainer schaut herrein.

„Dachte ich mir doch, dass ich deine Stimme gehört habe, Hinata! Geht es dir gut? Das war ein böser Schlag.“ Er kommt auf mich zu.

„Ja, es geht mir ganz gut. Vielleicht noch etwas schwindelig“, füge ich hinzu, um nicht gleich das bequeme Bett verlassen zu müssen.

Er nickt besorgt. Dann fällt ihm Teru auf und er zeigt lächelnd auf ihn. „Dein Kumpel wollte sich gerade aus dem Staub machen, als du umgekippt bist. Ich hab ihn gleich herkomandiert und ihn dich hierher tragen lassen. Wollte der sich glatt verkrümmeln!“ Mein Trainer lacht und wendet sich der Tür wieder zu. „Dann Ruh dich noch etwas aus.“
 

Du hast mich ins Krankenzimmer getragen. Du, der Teru, der nicht schwitzen will. Und dabei kamst du sicherlich ins Schwitzen, schließlich wiege ich genauso viel wie du. Liebevoll sehe ich dich an. Teru… ich muss es dir endlich gestehen…

„Teru, wegen vorhin…“, fange ich an, doch du unterbrichst mich.

„Ja, ja… das tut mir leid. Weiß auch nicht was mir da durch den Kopf ging. Sorry“, nuschelst du, wirst rot und versucht noch ein Stück weg von mir zu rutschen.

Ich finde das niedlich, gleichzeitig wird mir aber bewusst, dass ich es dir jetzt irgendwie sagen muss…

„Teru, hör mir mal zu…“

Abwesend blickst du aus dem Fenster. Dir gefällt die Situation nicht, du würdest am liebsten flüchten.

„Teru, ich liebe dich!“ Da sind die Worte draußen.

Die mir so lange auf dem Herzen brennen.

Seit so langer Zeit. Circa zu der Zeit, als deine Eltern sich scheiden ließen, wurde mir das bewusst. Das ich dich Liebe. Genau das. Aber ich hatte mich nie getraut, etwas zu tun. Du bist derjenige der handelt, ich bin derjenige der denkt. Nun habe ich gehandelt.

Überrascht blickst du mich an. Fragend.

„Ich… ich liebe dich schon eine Weile… ich hatte nie den Mut es dir zu gestehen… ich… es war schön, dass du mich vorhin geküsst hast“, sage ich zögernd und stockend, blicke dich beschämt nicht an und spüre, wie mein Gesicht sich rötet.

Der Austrug in deinen Augen verändert sich. Als würde deine abwehrende Haltung, die du sonst immer hast, heruntergefahren und das Handeln blieb deinen Gefühlen überlassen. So wie vorhin in der Umkleidekabine.

„Ist.. ist das war?“, fragst du noch zurückhaltend.

Ich nicke bestätigend.

Du stehst abrupt auf, so dass dein Stuhl umfällt und kommst auf mich zu. Dann spüre ich zum zweiten Mal heute deine Lippen auf meine, spüre begierig deine Zunge über meine Lippen fahren, als bitte sie inständig um Einlass, den ich ihr nur zu gern Gewähre. Ich schließe die Augen und genieße deine Berührung. Wie lange habe ich mich danach gesehnt…

Erschrocken setzte ich mich auf. „Teru, die Türe! Wenn jemand reinkommt!“

Murrig lässt du von mir ab, gehst zur Türe und schließt diese ab. Als du wieder auf mich zukommst, hast du immernoch diesen begierigen Ausdruck in den Augen. Anderen hätte es vielleicht Angst gemacht, aber ich war bereit, dir das zu geben, was du wolltest. Erneut verwickeltest du mich in einen leidenschaftlichen Kuss, deine Hände wandern unter die Decke und versuchen, meinen Körper zu ertasten. Kurzerhand schmeißt du die störende Decke davon. „Teru…“, frage ich unsicher.

„Ich liebe dich auch“, sagst du und blickst mir dabei tief in die Augen, die Entschlossenheit wiederspiegeln. Erneut küsst du mich, deine Hände stoßen jedoch auf die störrende Kendo Uniform. „Warte“, hauche ich und befreie mich mit zitternden Hände davon. Es ist, als ginge ein Traum in Erfüllung.

Ungeduldig wartest du, bis ich das Outfit abgestreift habe und fängst an, mein Schulter, den Hals, meine Nase und schlussendlich den Mund zu küssen, während deine Hände auf meiner nackten Haut entlang fahren. Auch ich schiebe meine Hände unter dein Shirt, erkunde deinen Bauch, deine Brust. Immer weiter hoch schiebe ich meine Hände und somit dein Shirt und du willst es dir schon über den Kopf ziehen, da klopft es plötzlich an der Tür.

„Hinata? Alles klar? Kannst du wieder aufstehen?“, höre ich die Stimme meines Trainers. Ertappt fahren wir auseinander. Deine Ausdruck kehrt wieder zu deinem Nomalen zurück und dir wird bewusst, was wir im Begriff waren zu tun. Erschrocken springst du aus dem Bett und zerrst das Shirt an dir herunter, versucht vergeblich deine verwuschelten Haare glatt zu streichen. Auch ich mache mich daran mein Kendo Outfit anzuziehen.

Teru, bitte renn nicht wieder weg…, denke ich besorgt. Mir ist bewusst, dass für dich es viel schwieriger anzunehmen ist, als für mich. Das du schwul bist.

Als du das Denken übernahmst und ich das Handeln

last chap!~~

erstmal wird nix neues kommen...

in meiner fantasie ging die story viiiiiiiiel länger...

also falls ich mal Leser gewinne, (falls ^^), kann ich eine Vortsetzung dran hängen, aber erstmal werde ich mich wieder meinem Hauptprojekt "Du und Ich" wiedmen ;D
 

viel spaß mit den zwei süßsen~
 

eure tema
 

___________________________________
 

Terus Sicht~
 

Nach dem der erste Schreck, das ich einen Jungen – ein männliches Wesen! – so berührt habe und noch mehr wollte, verdaut war, setzte Entsetzen ein. Ich folge, mehr hinter als neben, dir und während mein Blick über deinen verführerischen Körper gleitet, wird mir klar, wie egoistisch mein Verhalten war. Ich war so begierig, so… ja, schwanzgesteuert. Und dies auf deine Kosten. Wäre dein Trainer nicht gekommen, hätte ich dich überfallen, ohne auf deine Gefühle zu achten.Ich versuche mich zu erinnern, wann ich in das selbstsüchtige Verhalten gefallen bin.
 

Mein Verstand und mein Herz stehen im stetigen Kampf, seit ich in dich verliebt bin. Der Verstand will das einfach nicht akzeptieren, zeigt mir soziale Probleme auf die dadurch entstehen und verachtet meine homosexuellen Gefühle. Entgegengesetzt mein Herz, dass zu meiner entstandenen Liebe steht und Hinata verteidigt. Jedoch hatten deine Worte, ‚ich liebe dich’ in meinem Herzen etwas ausgelöst, was den Verstand ausgeschaltet und mich auf meine Begierde reduziert hat.

Etwas Selbsthass ergreift mich und grimmig dabb ich dir hinterher. Was für ein Idiot ich bin!! Du bist das Beste was mir passieren kann, dass du meine Gefühle erwiderst das schönste auf Erden… und ich falle einfach über dich her.
 

Und trotzdem, als wir in der Umkleidekabine ankommen und du deine Sachen abstreifst, um deine Freizeitklamotten überzuziehen, kann ich nicht wegsehen. Dein sehniger Körper, das Spiel deiner Muskeln… es zieht mich in deinen Bann. Wäre nicht ein letzter Rest Hirn übrig, der mich warnt, nicht unachtsam zu sein, würde ich am liebsten meine Arme von hinten um deine Hüfte schlingen, dich an mich drücken, mein Kopf an deiner Schulter in deinen Haaren vergraben und ‚ich liebe dich’ in dein Ohr nuscheln. Mit größter Selbstbeherrschung, die in meinem Zustand Möglichkeit ist, verhindere ich mein Handeln und begnüge mich mit einer ungenierten Visite deines Körpers, was dich rot werden lässt. Viel zu schnell umhüllt dich deine Kleidung und du schulterst deine Tasche.

„Lass uns gehen“, sagst du etwas unsicher. Ich folge dir ins Freie hinaus.

Unsicher, Entschuldigungen passen einfach nicht zu mir, trete ich von einem Fuß auf den anderen, und verkünde schließlich: „Gomen, das war grad ziemlich egoistisch.“

Erstaunt begegnest du meinem Blick.

„Findest du?“, fragst du. „Für mich bist du der Handler und ich der Denker, also darfst du tun und lassen was du willst!“ (Gut das du das Denken übernimmst, dann brauchen wir mein nörgelnden Verstand nicht, der seit der Aktion im Krankenzimmer eh enorm an Einfluss verloren hat.)

Lächelnd wuschelst du mir durch die Haare, lässt deine Hand an meiner Schulter entlang den Arm hinabstreifen. Deine Finger berühren sanft meine, doch bevor ich deine umschlingen kann, ziehst du die Hand weg und läufst los. „Doch nicht in der Öffentlichkeit!“, sagst du gespielt vorwurfsvoll. Ich laufe dir lachend hinterher, erfreut, dass du dies gleich verstanden hattest. Ich will nicht dass alle Welt mitkriegt, dass wir… ja was?

„Hinata… sind wir jetzt eigentlich zusammen?“ Unschuldig wie ein kleines Kind suche ich deinen Blick und schaue dich lieb an.

Verdutzt schaust du zurück. „Ich.. ich denke schon… wenn du nichts dagegen hast…“

Ich lege meinen Arm um deine Schulter und meine frei heraus: „Also ich hätte nichts dagegen.“

Als wir endlich ein Paar waren

Hallo Leute!

Da bin ich wieder!

Ach, ich hatte so Lust wieder einen shonen ai ff zu schreiben, da dachte ich, schreib ich hier einfach weiter :3 das letzte Kapitel ist ja schon über ein Jahr her :O in der Zwischenzeit habe ich einen shonen ai Dojinshi zum Thema Deidara x Sasori beendet, falls ihr lesen möchtet: [http://animexx.onlinewelten.com/doujinshi/zeichner/440513/47360/]
 

Das wird erstmal ein lockerleichtes Kapitel, zum Einstimmen, ich hoffe ich schaffe es meinen Schreibstil von den letzten Kapiteln wiederaufzunehmen :3
 

Viel Spaß!
 

eure tema~♥
 

_________________________________
 

Hinatas Sicht~
 

Jetzt waren wir schon zwei Wochen zusammen.

Eigentlich taten wir dasselbe wie früher, doch die zwischenmenschliche Nähe hatte sich geändert. Wenn ich dich wie immer morgens abhole, hast du deine morgendliche schlechte Laune, doch du schaffst es immer, mir einen Kuss zu stehlen. So ziemlich immer waren wir spät dran und so nahm ich dich an die Hand und zog dich hinter mir her zur Schule. Und ich genieße es deine Hand in meiner zu spüren.

In der Highschool versuchen wir so normal und hetero wie immer aufzutreten. Wir haben nie darüber geredet, aber es war wie selbstverständlich… zu oft hört man wie es Homosexuellen in der Schule ergeht. Mittags lagen wir manchmal bei dir auf der Terasse, unsere Hände streiften sich und oft konntest du es nicht lassen mich in ein wildes Zungenspiel zu verwickeln. Wenn wir bei mir zockten, da kam dann doch öfters jemand ins Zimmer, lehnten wir einfach nur aneinander und genießten die Nähe des anderen.

Jedoch spürte ich oft, wie Teru sich zusammenreißen musste, um, wie ich glaube, nicht über mich herzufallen.
 

Heute allerdings war Wochenende, dass zweite an dem wir zusammen waren, und ich hatte einen Korb mit deinen Leibspeisen zubereitet. Zusammen gingen wir zu unserem Lieblingsort, eine kleine Plattform an dem an die Stadt angrenzenden Berg. Von dort aus hatte man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und den Sonnenuntergang.
 

„Jetzt sag schon, was ist in dem Korb??“, quengelte Teru.

„Warte“, lachte ich fröhlich, „wir sind doch gleich da!“ So glücklich wie in den letzten zwei Wochen war ich noch nie.
 

Als wir ankamen beraubte uns die Aussicht aufs Neue den Atem. Teru breitete beflügelt die Arme aus, drehte sich zu mir um und verwickelte mich in einen Kuss. Als wir uns lösten grinste er mich an und erst da merkte ich, dass Teru mir gerade den Korb geklaut hatte.

„Frechdachs!“

Er streckte mir nur belustigt die Zunge raus um gierig im Korb zu wühlen.
 

„Was da alles drin ist! Hinata! Du hast nichts vergessen! Auch saure Gürckchen?“

„In der blauen Tuberbox“, antwortete ich grinsend, seine Freude machte mich glücklich.

Bald saßen wir auf dem mittgebrachten Teppich und verspeisten die mitgebrachte Ware. Selten lobte Teru ohne Vorbehalt, doch wenn es um Essen geht kann er sich kaum zurückhalten.

„Oh, schmeckt das gut! Du solltest mir in Zukunft jeden Tag ein Bento zubereiten! Dieser Brotaufstrich… ist der selber gemacht?“

Ich nickte nur und sah erfreut wie er herzhaft hineinbiss und ein Werbungreifes „Mmmh“ machte. Ich kicherte, Teru sah mich verwundert an, und ich deutete auf den bisschen Brotaufstrich der an seinem Kinn hing.

„Warte“, meinte ich lachend, als er es nicht checkte, beugte mich vor und strich es sanft mit meiner Daumenkuppe weg, um dann in Terus goldenen Augen zu versinken und wieder festzustellen, wie sehr du mich in deinen Band ziehst. Auch du schienst der Situation nicht wiederstehen zu können und lehntest dich vor, unsere Lippen berührten und verschlossen sich zu einem romantischen Kuss bei Sonnenuntergang. Ich liebe dich so, Teru.
 

Diese Nacht verbrachten wir bei mir zu Hause. Als die Uhr kurz vor Mitternacht war, hatten wir uns fürs Bett fertig gerichtet und ich setzte mich gerade auf die Bettkante, als du mit einem dreckigen Lächeln auf mich zugingst, deine Arme um mich schlangst und mich in einen nicht sehr keuschen Kuss verwickeltest. Auf einmal hörten wir meine Türe quietschen, wir sprangen auseinander und ich sah in die erschrockenen Augen meiner Mutter.

„Mama!“
 

__________________
 

Schon vorbei?

Schaut doch bei diesem ff vorbei, kann ich nur empfehlen, es gibt den ff, wie auch meine Story, aus der Sicht beider Jungs:

Jonas Sicht: [http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/440513/289705/]

Volkers Sicht: [http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/440513/289765/]
 

Viel Spaß damit und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel ^__^

Als es aufflog

Weiter gehts!

Viel Spaß!
 

_________________________________
 

Terus Sicht~
 

Ein quitschendes Geräusch. Wir springen auseinander. Zu spät. Ihr erschrockener Blick. Dein Ausruf. „Mama!“ Wäre ich nur nicht wieder so begierig auf dich gewesen… Seufzend wischte ich mit dem Handrücken über die Stirn, um den Kopf frei zu bekommen und mir die Sicht auf das Unglück zu nehmen.

„Habt… ihr euch gerade geküsst?“

Irgendwie nicktest du schuldbewusst. Ich stimmte einfach mal mit ein, weil ich nicht so recht wusste, was ich tun sollte.

„Tut… tut ihr das öfters?“, fragte deine Mutter uns vorsichtig.

Dasselbe Nicken deinerseits. Ich verpasste meinen Einsatz, war zu paralysiert von dem Moment. Dass ist jetzt irgendwie richtig scheiße…
 

„Das, das ist okay! Schau doch nicht so als hättest du etwas verbrochen… du hättest mir aber ruhig davon erzählen können, dass du schwul bist“, sagte sie vorsichtig. Damit hatte ich nicht gerechnet und sah überrascht, genau wie du, zu ihr auf.

„Was schaut ihr so? Homosexualität ist doch nichts Schlimmes! Meine beste Schulfreundin ist auch eine Lesbe geworden..“, begann sie.

„Tante Aoiko?“, fragtest du überrascht. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Das ist doch jetzt wirklich Wurstegal! Hauptsache wir sind hier gut aus der Situation raus gekommen! Verklicker deiner Mutter bitte, dass sie es nicht rumerzählen soll!
 

Mein Herz zog sich zusammen. Du redetest mit deiner Mutter über Tante Aoiko, aber ich starrte ins Leere. Wie schnell wir aufgeflogen waren. Konnten wir wirklich unbekümmert ein Pärchen sein, ohne dass es bemerkt wurde? Ich wollte mich nicht mit dir verstecken müssen, aber…
 

Auf einmal lag deine Aufmerksamkeit wieder bei mir. Verwundert sah ich zu Türe, die geschlossen war. Und deine ungewöhnlich geröteten Wangen.

„Hat sie noch irgendwas gesagt?“, fragte ich vorsichtig.

„Äh, nein“, meintest du schnell. Zu schnell. Naja, egal, nach der unerwarteten positiven Reaktion konnte es ja nix wildes mehr sein. Und irgendwie hatte ich jetzt eh wieder total Bock, mit dir rumzumachen. Du standst da so sexy rum. Oh man. Noch immer brachten mich diese schwulen Gedanken um.

„Sollen wir… uns schlafen legen?“, fragtest du vorsichtig. Ah, machte ich schon wieder eine wütende Miene? Egal. Ich klang ziemlich harsch als ich meinte: „Ja.“, aber ich hatte keine Lust mich zu bemühen freundlich zu klingen. Das tat mir dann zwar wieder Leid für dich, aber ich kuschelte mich schnell in deine Decke, um mich von meinem schlechten Gewissen abzulenken.
 

Du schaltestest das Licht aus und kuscheltest dich dann behutsam an mich ran. Ich seufzte, drehte mich zu dir und zog dich an mich. Nicht das du noch denkst ich wäre sauer auf dich. Schließlich war meine unvorsichtige Art Schuld. Erneutes Seufzen meinerseits.

„Mach dir doch keine Vorwürfe… ist doch alles gut gelaufen.“

„Mhm“, brummte ich, war aber dankbar für deine Wort. So schliefen wir ein.
 


 

Sonntag verlief relativ ruhig. Dann kam Montag. Du holtest mich ab, wir liefen zur Schule und kamen dort nichtsahnend an. Jedoch die ganzen Schüler, die auf ihre Handys und dann zu uns starrten, waren verräterisch. Das konnte alles andere als etwas Gutes bedeuten. Schlimmer, dass konnte nur eins bedeuten. Und darauf hatte ich gar kein Bock.

Ein guter Kumpel von mir trat zu uns. Nicht einmal er begrüßte uns, sondern kam gleich zur Sache. Sonst wurden wir von allen begrüßt. Verdammt, wir waren die beliebtesten Schüler der Schule!
 

„Seid ihr das?“ Er zeigte uns ein Foto auf seinem Handy. Während wir es uns anschauten, redete er weiter: „Ich hab es von einem Kumpel und er hat gewettet, ihr wärt das, aber ich meinte, ne, bestimmt nicht, oder?“ Zum Ende hin wurde seine Stimme unsicher, so als wöllte er nicht dass es die Wahrheit ist. Im ganzen Schulflur, der zuhörte, fühlte es sich so an, als wollten alle nur die erlösenden Worte hören: „Ne, dass sind nicht wir.“ Sie würden es uns glauben. Nur weil es ihnen lieber wäre. Doch die Tatsache, dass ich schon auf dem ersten Blick unseren Sonnenuntergangs-Picknick-Kuss erkannt hatte, lies mich schlucken. Und dir Zeit zum Antworten.

„Ja, das sind wir.“

Im ersten Moment vielen mir schier die Augen aus. Ein lautes Raunen ging durch den Flur. Verdammt, nein! Was hattest du dir dabei gedacht! Geschockt sah ich in dein Gesicht und da erblickte ich es: Du, einfach du, schüchtern wie du halt warst. Du hast einfach die Wahrheit gesagt. Etwas, wozu ich mit meiner großen Klappe nicht in der Lage gewesen war. Für einen kurzen Moment hatte ich einfach nur riesigen Respekt vor dir. Dann wurde mir die Lage um uns wieder bewusst.

Verdammt, darauf hatte ich wirklich kein Bock. Auf ein Coming out.
 

______________________________
 

Bald gehts weiter ^__^

Über einen, wenn auch nur kurzen oder stumpfen, Kommentar würde ich mich total freuen ^_____^
 

lg, eure tema~

Als alles Negativ wurde

Oje, meine Kapiteltitel sind zurzeit nicht so besonders '

Ich hoffe das Kapitel an sich ist besser xD

Viel Spaß :*
 

eure tema~♥
 

_______________________
 

Hinatas Sicht~
 

Deine erschrockenen Augen sprachen eine deutliche Sprache, aber was hätte ich sonst tun sollen? Dieses offensichtliche Foto lies wohl keine Ausreden zu. Unsicher verlagerte ich das Gewicht auf mein anderes Bein, ich nahm nur noch das Stimmengewirr um uns war, auf einmal packtest du mein Handgelenk. Dein Kumpel, der uns das Foto gezeigt hatte, stand nicht mehr vor uns, dafür Takeru, der Junge der mich damals im Dojo unfair getroffen hatte nachdem wir uns zum ersten Mal geküsst hatten.
 

„Ihr seid also verdammte Schwuchtel?!“, fragte er herablassend, Teru schob mich ein Stück hinter sich.

„Halt die Klappe!“, knurrtest du.

„Ansonsten willst du was tun? War doch schon offensichtlich das du schwul bist, hast keine Muckis und immer dieser ganze Schmuck.“

Die Stimmung kippte für uns spürbar ins Negative. Ich hatte Angst.

„Lass uns einfach in Ruhe“, belltest du ihn an, drängeltest dich mit mir im Schlepptau an ihm vorbei, vorbei an all den Schülern die uns kritisch musterten, die tuschelten, Takerus hässliche Hinterherrufe im Rücken. All diese Menschen die uns immer so vergötterten hatten, sahen auf einmal auf uns herab.
 

Wir bogen in einen leeren Flur ein und dort kam gerade dein Kumpel aus der Toilette raus. „Ihr schon wieder?“, fragte er überrascht.

Du hattest die schlechteste Laune in deinem ganzen Leben und zischteste ihn nur an: „Woher hast du das Foto??!“

„Ey, ganz locker! Keine Ahnung! Ist eine Rundmail die jeder Schüler bekommen hat. Jeder kennt das Foto.“

Du widmetest ihm keine Sekunde länger und schleiftest mich fort. Die Worte halten im meinen Kopf nach. Jeder kennt das Foto, jeder kennt das Foto…
 

Auf einmal wurde ich von dir an die Wand gedreht und du schautest mich sehr wütend an. „Warum hast du das gesagt?!“

„Hätte ich es etwa leugnen können?!“

„JA!!!“, du rauftest mit deiner Hand durch die Haare, total ungewöhnlich für dich, da du sonst penibel auf die Frisur achtetest und sie damit ziemlich durcheinander brachtest. Doch im Moment waren wir zwei sehr viel mehr durcheinander als deine Haare.

„Wir müssen hier weg.“

Ich sah ihn erschrocken an. „Wir können doch nicht einfach schwänzen!“

„Ich werde da sicherlich NICHT wieder zurück gehen!“

„Teru! …“ flüsterte ich, sowas war einfach nicht mein Ding. Egal wie furchtbar die Situation gerade war, und wie sehr ich Angst hatte, ich war einfach zu gehorsam um jetzt wegzurennen.

Ganz kurz erblickte ich dein verletztes Gesicht, doch dann kam deine harte Schale wieder hervor und du zogst dich von mir zurück.

„Dann bleib halt da!!“, brülltest du und ranntest los.

„Teru!“ Verzweifelt blieb ich im Gang stehen. „Teruuu!“
 

Depremiert tappte ich zu meinem Klassenraum. Ich hätte dir nicht so vor den Kopf stoßen sollen, wusste ich doch dass du deine Probleme bisher immer mit Flucht gelöst hattest. Aber ich wollte nicht dass du vor mir flüchtetest.
 

Im kam zu spät in den Klassenraum. Schuldbewusst lief ich in den Raum, der Lehrer erwartete mich verwundert. „Hinata! Warum kommst du zu spät?“

„Es gab ein paar Probleme“, meinte ich ausweichend und wollte mich schnell auf meinen Platz verziehen.

„Hat das was mit dem Tumult auf dem Flur zu tun?!“, seine Augen verengten sich zu Schlitzen, aber seine Wut galt nicht so sehr mir, da ich ein braver Schüler war, sondern der ganzen Klasse. „Und wo ist überhaupt Teru?!“

„Er ist abgehauen, nachdem die ganze Schule sehr negativ auf die Tatsache reagiert hat, dass wir ein Paar sind…“ Ich versuchte es zu umschreiben. Doch ich sah, wie meinem Lehrer der Kragen platze. Das hätte ich nie von Saburo-san gedacht, normalerweise war er ein eher gechillter, junger Lehrer!
 

„Das hätte ich nicht von einer heutigen Highschoolklasse erwartet..!“, meinte er vorwurfsvoll, ja hitzig. „Leider war ich genauso, als ich in eurem Alter war! Damals haben wir einen Jungen aus der Klasse gemobbt, der schwul war! Er starb bei einem ‚Unfall‘ als er zu nah an den Gleisen gelaufen ist. Aber mir war sofort klar, dass das kein Unfall gewesen war! Wir hatten ihn psychisch so fertig gemacht, dass er sich freiwillig dorthin begeben hat! Ich möchte nicht, dass ihr ein Leben lang mit dem Gefühl rumlaufen müsst, jemand auf dem Gewissen zu haben! Und deswegen möchte ich euch hier klipp und klar sagen, wie ernstzunehmend und wirklich furchtbar euer Verhalten ist! Dafür solltet ihr euch alle sehr gründlich Schämen! Wölltet ihr so behandelt werden, nur weil ihr nicht unbedingt so wie die meisten Menschen seid? Ich hätte mehr Toleranz von euch erwartet!“
 

Während alle Schüler geknickt den Kopf hingen liesen, sah ich Saburo-san überrascht an. Damit hätte ich nie gerechnet! Ich verbeugte mich schnell, um ihm so zu danken und eilte dann auf meinen Platz.
 

Seine Worte hatten gesessen! Anscheinend bekamen die anderen Klassen eine ähnliche Standpauke. In der Pause labberte mich niemand dumm an, aber dafür hielten sie alle reichlich Abstand. Gewohnt war ich, besonders wenn du nicht da warst, dass alle Mädchen versuchten meine Aufmerksamkeit zu erregen und mich zu bewegen, mit ihnen Mittag zu essen. Doch heute war alles anders. Ich konnte eh an nichts anderes denken als an dich. Teru, wo bist?

Als der Tag noch schlimmer wurde

Schnappt euch einen Stuhl, dieses Kapitel wird ungewohnt lang xD

Ich hoffe, dass ist okay :) Aber ein Sichtwechsel war nicht möglich^^
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

_______________________________
 

Terus Sicht~
 

Wütend entfernte ich mich von der Schule. Arg, regtest du mich auf! Wie konntest du nur so versessen darauf sein, nicht zu schwänzen, obwohl uns die gesamte Schule dumm angemacht hatte? Diese scheiß Kinder, dachte ich zornig, zog die Kapuze meiner Jacke über den Kopf und stöpselte mir erstmal Musik in die Ohren. Schon etwas besser.
 

Ich lief in die Innenstadt, es war noch so früh am Morgen, dass die Geschäfte erst sehr langsam anfingen zu öffnen und ich war froh, als ich endlich einen Laden betreten konnte. Ich vertrieb mir die Zeit mit bummeln. Meine Gedanken kreisten aber andauernd nur um dich. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Wie konnte ich dich dort nur zurücklassen? Alleine? Die Schüler würden dich verspeisen! Ich blickte auf die Uhr, meine Sorgen um dich ließen meine Stimmung auf den Nullpunkt gefrieren, und ich bemerkte, dass gerade Pause war. Du armer Kerl. Jedoch war zurückgehen keine Option. Ich blickte Richtung Schule und hoffte das Beste für dich. Trotzdem war ich immer noch nicht darüber hinweg, dass du einfach dort geblieben warst, statt mit mir abzuhauen. Mein Mitleid für dich wurde kleiner, ich trat den Weg nach Hause an. Da konnte ich wenigstens pennen.
 

Zu Hause blinkte das Telefon, eine unbekannte Nummer hatte angerufen. Seltsam, jeder wusste dass vormittags niemand in der Wohnung war. Wahrscheinlich ein Callcenter, das irgendwelche Umfragen machte. Ich warf mich auf mein Bett, blickte die Decke an und vermisste dich. Ach, warum musste ich immer so schnell beleidigt sein? Und warum musste jetzt die ganze Schule wissen, dass ich schwul war?

Ich drückte ein Kopfkissen an mein Gesicht, um vor dem Gedanken zu flüchten. Ah, ich werde nie wieder zur Schule gehen!!

Wieder rollte ich mich in meinem Bett rum und dachte darüber nach, warum ich nicht wollte, dass jeder wusste, dass ich schwul war. Naja, die Reaktion der anderen heute sprach wohl eine ziemlich deutliche Stimme.
 

Mh, ich gab wohl ziemlich viel auf die Meinung anderer Menschen… nachdenklich starrte ich meinen Wecker an. Ein bisschen ist es mir ja immer noch vor mir selbst peinlich. Ganz hab ich mich noch nicht daran gewöhnt. ‚Schwul‘ ist einfach ein Schimpfwort, mir vielen darauf sofort zehntausende andere Schimpfwörter ein. Und ich wollte nicht, dass meine Sexualität ein Schimpfwort war. Seufzend ließ ich meinen Blick gleiten.
 

Mein blöder Stolz stand mir einfach im Weg. Ich konnte mich nicht mal meinen eigenen Gefühlen demütig unterordnen. Und damit verletzte ich dich immer wieder. Wie heute. Du warst so mutig. Wie konntest du nur freiwillig in der Höhle der Löwen bleiben? Ob du es gut überstanden hattest?

Über die ganzen Gedanken schlief ich ein…
 

Ich schlief relativ lang, chillte danach noch mit Chips vor den TV, bis auf einmal jemand die Tür aufschloss. Ich ließ mein Handy aus der Hosentasche gleiten, während ich mich fragte, ob es schon so spät sei, dass mein Vater von der Arbeit heimkam. Er schien früh dran zu sein. Vielleicht hatte er wenig Arbeit gehabt oder so… Ich wandte mich wieder dem Fernsehprogramm zu.
 

„Du..!!“, meinte mein Vater ungewohnt aufgebraust und kam mit dem erhobenen Zeigefinger auf mich zu. Was hatte ich wieder angestellt?

„Weist du wer heute bei mir auf der Arbeit angerufen hat?! Die Schule! Sie hätten versucht bei uns zu Hause jemand zu erreichen, aber niemand sei ans Telefon gegangen. Sie würden sich Sorgen machen, weil du einfach abgehauen warst nachdem deine Mitschüler erfahren hatten, dass du schwul seist. Schwul?! Sowas erfahre ich von der Schule?! Mein Sohn ist doch nicht schwul!“ Wütend stand er vor mir.

Ich hatte Lust ihn einfach zu ignorieren und mich dem Fernseher wieder zuzuwenden, aber ihn so zu provozieren traute ich mich. So wütend hatte ich ihn sehr selten erlebt. Ich hatte nicht gewusst, dass mein Vater homophobe war. Naja, ich hatte nie mit ihm über das Thema geredet. Und ich hasste es ja immer noch in meinen besten Freund verliebt zu sein, also lag es wohl irgendwie in der Familie. Was sollte ich tun? Maaan, darauf hatte ich wirklich kein Bock. Der Tag war scheiße genug gewesen. Jetzt mich auch noch mit meinem Vater rumstreiten, fehlte mir gerade noch.

„Antworte mir, verdammt! Mein Sohn ist nicht schwul, klar?!“

Langsam reichte es mir mit dem Gerede. Ich erhob mich, stellte mich wütend vor ihn. Egal ob ich schwul war oder nicht.. „Du hast mir nichts zu sagen!“
 

Klatsch.
 

Mein halbes Gesicht brannte wie Feuer. Er hatte mich wirklich geschlagen.

„Du bist immer noch mein Sohn! Ist es wegen diesem Hinata? Ich schick dich zu deiner Mutter! Dann siehst du ihn nie wieder.“

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Nein!

Wütend blickte ich ihm ins Gesicht. Meine Augen blitzten, meine linke Wange war rot von seinem Schlag. „Du kannst mich mal“, spuckte ich aus, rannte los in mein Zimmer, bevor er mich dafür verprügeln konnte.

„Komm sofort wieder her!“, konnte ich meinen Vater schreien und in Richtung meines Zimmers stampfen hören. Wenn ich nicht schnell abhaue, verprügelt er mich noch, oder er packt mich ins Auto und liefert mich bei meiner Mutter ab.

Ich hatte die Zimmertüre abgeschlossen, schnappte mir meine Sporttasche und warf alle einigermaßen wichtigen Dinge hinein, die auf die Schnelle in Griffnähe waren. Niemand würde mich von dir trennen! Der Gedanke begleitete mich, als ich hörte wie mein Vater an der Tür rüttelte, dagegen klopfte und mir Sachen zuschrie. Ich öffnete das Fenster. Erster Stock. Ich blickte zurück zu meiner Zimmertür. Da war es ruhig geworden, vermutlich suchte er den Zweitschlüssel. Das ließ mich erblassen. Wieder blickte ich aus dem Fenster raus. Da konnte ich nicht runterspringen. Aber die Ersatzschlüssel befanden sich in der Abstellkammer. Dies hieß – wenn ich mich beeile…

Nicht so viel denken, tun!

Ich spurtete zur Zimmertüre, versuchte mit vor Adrenalin zitternden Händen diese Aufzuschließen, was in der Eile wirklich nicht einfach war, mir schließlich jedoch gelang. Schnell rannte ich den Flur entlang und die Treppe runter, irgendwo hörte ich hinter mir meinen Vater, der meine Flucht wohl bemerkte.

„Teru! Bleibst du stehen!“

Niemals!

Ich stolperte an der letzten Stufe, fing mich und schnappte meine Schuhe. Zum Anziehen keine Zeit, Vaters Stimme kam näher. „Teru, wehe!“

Schon hatte ich die Haustüre geöffnet und war sockig rausgerannt, einfach immer weiter rennen. Doch er folgte mir nicht. Ich hörte ihn nur noch einmal meinen Namen rufen.
 

Als eine Parkbank im Halbdunkel in Sicht kam, verlangsamte ich meine Schritte. Warum war ich solange gerannt, obwohl mein Vater nicht versuchte mich einzuholen? Naja, sicher war sicher. Ich setzte mich und versuchte erstmal wieder Luft zu bekommen. Ah, wann war ich das letzte Mal so gerannt! Normalerweise wäre ich für sowas viel zu faul. Aber die Tatsache dich zu verlieren hatte mir Hummeln in den Hinter gejagt…

Mh, ich Dussel. Ich musste über mich selber grinsen, lehnte mich an die Bank an und sah in den Himmel. Wie sehr ich dich doch liebte.
 

Dann viel mir wieder ein, dass es ein wenig feucht um meine Füße war. Klasse, nasse Socken. Ich warf sie direkt in den Müll, die würde ich nicht mit mir rumschleppen, und zog ein frisches Paar aus der Tasche. Schuhe drüber und perfekt. Und nun? Wohin? Zu dir? Ich schüttelte den Kopf. Nein, das ging nicht. Wegen heut Vormittag. Und weil mein eigener Stolz mich festhielt. Obwohl ich gerade diese Aktion nur wegen dir durchgezogen hatte, konnte ich nicht zu dir. Ich war einfach nur so bescheuert.
 

Langsam erhob ich mich von der Parkbank, denn darauf obdachlos zu sitzen fühlte sich voll pennermäßig an. Ziellos irrte ich umher, ich konnte nirgendwohin, wo du mich finden könntest. Es wäre viel zu peinlich, wenn du mich dort schlafend finden würdest. Ob du mich überhaupt suchst? Vielleicht hasst du mich jetzt auch so, dass es dir völlig egal ist… und überhaupt, warum solltest du mich suchen. Immer diese vielen Gedanken!
 

Es wurde immer dunkler. Früher hatte ich die Häuschen auf dem Spielplatz total bescheuert gefunden, aber jetzt spielte ich gerade ernsthaft mit dem Gedanken es mir heute Nacht dort drin gemütlich zu machen. War wohl das Beste was es gab…
 

Auf einmal hörte ich eine Stimme hinter mir: „Teru..?“
 

____________________
 

Inspiration: Die Eltern meines schwulen Kumpels haben auch über die Schule erfahren, dass er schwul ist >___> sowas ist richtig kacke ._.
 

FRAGE! Interesse an einem YAOI KAPITEL? Gerade ist es nicht in Sicht, aber ich spiele grundsätzlich mit dem Gedanken. Könntet ihr das dann auch lesen, wegen Adult und so? Ich weiß nicht genau, ab wann es bei mexx als adult eingestuft wird, aber wenn ich in die richtung schreibe, dann ganz, oder XD und ich hab noch nie yaoi geschrieben, also, dass wäre dann der erste Versuch :O wah! ich texte euch zu...

JA / NEIN ? ^^
 

Noch einen schönen Start in die letzte Juli Woche... dass der Sommer kommen möge!
 

eure tema~♥

Als alles unklar war

Die Kapitel werden glaub ich dauerhaft länger xD

Ich hoffe ihr freut euch darüber ^^
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

die tema~♥
 

____________________
 

Hinatas Sicht~
 

Der restliche Schultag strich ziemlich farblos vorbei. Als die Schulglocke zum Schulschluss ertönte packte ich rasch meine Sachen zusammen und machte mich auf den Weg. Ich hatte mir schon alle Orte überlegt, an denen du sein könntest und sie in der Reihenfolge zurecht gelegt, wie ich sie abklappern würde.
 

Doch du warst nirgends.
 

Deprimiert machte ich mich auf den Weg nach Hause. Bestimmt warst du noch sauer auf mich, weil ich nicht mit dir gegangen war. Ich blickte Richtung Himmel und dachte weiter zurück. Wie du dich vor mich gestellt hattest. Ja, du hattest wie eine Mauer mich vor der Resonanz der Schüler geschützt. Eigentlich war es dir ja immer noch peinlich, dass du mich liebtest. Trotzdem hast du dich in dem Moment so für mich eingesetzt. Wahrscheinlich rastetest du gerade irgendwo wegen der Reaktion der anderen aus. Gerne wäre ich jetzt bei dir. Wir mussten die Sache zusammen durchstehen, nicht getrennt!

Vermutlich warst du gerade zu Hause, aber ich traute mich nicht in dein Revier einzudringen. Vielleicht sollte ich dir noch etwas Zeit geben…
 

Zu Hause erwartete mich schon meine Mutter.

„Wo warst du denn solange?“, fragte sie besorgt.

„Mh, ich hab Teru gesucht…“, sagte ich traurig und setzte mich an den Tisch.

Das vergrößerte nur die Sorge meiner Mutter. „Warum? Was ist passiert? Hinata, sprich doch bitte mit mir!“

Ich seufzte und erzählte ihr von unserem Tag. Von dem Foto, von der ablehnenden Reaktion der anderen, von Takeru der die Dinge ausgesprochen hatte, die die meisten gedacht hatten. Von unserem Streit und deiner Flucht und davon, wie Saburo-san uns verteidigt hatte. Wovon du ja nichts wusstest…
 

Als ich fertig mit meiner Ausführung war, sah mich meine Mutter ernst an. „Hinata, dass tut mir sehr leid für dich.“ Sie umschloss meine Hand und sah mir ernst in die Augen.

„Wir haben es bisher noch nicht geschafft, über das Thema zu reden. Für mich ist es total in Ordnung, du bist mein Sohn und ich werde dich immer lieben. Dein Vater braucht noch etwas um es zu verdauen, aber auch er hat es soweit akzeptiert. Jedoch wirst du noch öfters auf Intoleranz treffen. Ich würde dir das gerne ersparen. Du musst versuchen damit umgehen zu können. Es nicht so sehr an dich ranzulassen. Wer weiß, vielleicht begegnet der ein oder andere dir nur mit Ablehnung, weil er selbst mit homosexuellen Gefühlen zu kämpfen hat und sie gerne unterdrücken möchte. Aber es ist nicht akzeptabel dass du dauerhaft in der Schule gemobbt wirst! Ich finde die Reaktion von deinem Lehrer sehr gut, wenn wieder etwas Ähnliches vorfallen solltest, wendest du dich am besten sofort an ihn! Er kann auch gerne mich anrufen. Die Schule soll kein unangenehmer Ort für dich werden. Dafür müssen wir sorgen!

Teru und du werdet euch auch wieder vertragen! Das war doch schon immer so. Nur Kopf hoch, Hinata! Und jetzt gibt es erstmal Mittagessen.“
 

Ich konnte echt froh sein, so eine gute Mutter zu haben. Du hattest keine so gute Mutter. Deine Eltern haben sich immer mehr um ihren Ehekrieg gekümmert, als um dich. Nach der Scheidung warst du ja eher ein Ballast für beide…

Wie wohl dein Vater darauf reagieren würde, wenn er wüsste, dass du einen Kerl als festen Freund hast? Ich wusste es nicht. Aber tief in ihrem Herzen mussten dich doch deine Eltern lieben… Das ging doch nicht anders! Sie sind doch deine Eltern…
 

Traurig über diese Gedanken verging der Tag und der nächste Morgen kam.
 

________
 

Ich entschied mich, dich wie jeden Morgen abzuholen. Vielleicht war ja schon wieder alles vergeben und vergessen …!

Seufzend verließ ich das Haus um zu dir zu Laufen.
 

Nach dem Klingeln verstrich ungewöhnlich viel Zeit. Ich machte mir Sorgen, würdest du mir die Tür nicht öffnen? In dem Moment, als ich mir überlegt, erneut zu klingeln, wurde endlich die Türe geöffnet. Doch nicht du standest im Türrahmen, sondern dein verschlafener Vater. Als er mich sah, wurde seine Laune schlechter.

„DU! Du bist bestimmt der vermaledeite Grund, warum mein Sohn schwul ist, hab ich Recht?!“

Was ging hier gerade vor sich? Verwirrt hörte ich deinem Vater weiter zu, der sich in Rage redete.

„Halte dich ja von meinem Sohn fern! Teru ist nicht schwul, okay?! Und nur weil du es bist, musst du es nicht auf ihn übertragen! Und jetzt verschwinde!“
 

Die Tür knallte vor meiner Nase zu. Parallelisiert lief ich los Richtung Schule. Was war mit deinem Vater los?? Und wo warst du, denn zu Hause schienst du ja nicht zu sein??
 

Ich fing an, mir furchtbare Sorgen zu machen. Ich sollte dich nochmal suchen gehen! An allen Orten und überall anderst! Wo warst du nur? Oh Teru, warum hattest du dich gestern nicht bei mir gemeldet? Und warum war ich nicht gestern Abend bei dir vorbeigegangen? Hattest du etwa die Nacht draußen verbracht? Und woher wusste dein Vater davon? Und warum war es so wütend darüber? Klar, dein Vater rastet sehr schnell aus. Dass er sofort losbrüllte war ja ziemlich typisch für ihn, und ich wusste dass er auch manchmal überraschend ausgerastet war, wenn du eine schlechte Note heimbrachtest. Du brachtest ja meist keine so guten Heim, also war es oft Willkür, ob er darüber sauer wurde oder nicht.

Hatte er dich etwa so rausgeschmissen, wie mich gerade? Das konnte er doch nicht tun, nur weil du mit mir zusammen warst! Das ist doch Verletzung der Versorgungspflicht, oder?
 

Vor lauter Gedanken bemerkte ich gar nicht, wie meine Füße mich bis zur Schule getragen hatten. Ich wollte doch noch nach dir suchen! Mich durfte keiner sehen, sonst wussten sie dass ich schwänzte!

Doch in diesem Moment erblickte ich einen blonden Wuschelkopf. Das konntest doch unmöglich du …

Dein Kopf drehte sich, meine Gedanken stoppten und ich sah in dein gelangweiltes Gesicht. Oh wie sehr ich es vermisst hatte! Man sah eine leichte Blauverfärbung an deinem einen Augen. War das etwa dein Vater? Ich konnte kein Moment länger hier stehen bleiben, so weit weg von dir!
 

Schon wollte ich deinen Namen rufend hinter dir her, aber weil ja jetzt alle wussten… naja, wegen dem Bild… würde vielleicht nicht gerade gut kommen, wenn ich dich rufend hinter dir her renne. Also beeilte ich mich dich einzuholen, um dich an der Schulter zu packen.

Ich drängte mich zwischen den im Flur stehenden Schülern durch, dir immer näher kommend… Meinen Arm ausstreckend berührten meine Fingerküppen deine Schulter, was dich überrascht abbremsen und umdrehen ließ. Nun war dein ausdrucksloses Gesicht direkt zu meinem gewendet und mir wurde schlagartig wieder bewusst, dass ich gar nicht mehr an unseren Streit gedacht hatte… Wie würdest du jetzt reagierten??

Als ich einen guten Zuhörer fand

Huhu!
 

Ich werde am Sonntag auf der GAMESCOM und auf dem Videoday sein!

Ist jemand von euch auch da? Vielleicht sieht man sich am animexx Stand :)
 

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, eure tema~♥
 

____________
 

Terus Sicht~
 

Durch den Flur laufend versuchte ich die Blicke der anderen Schüler zu ignorieren. Sollten sie doch woanders hin schauen! Als wäre ich eine Zirkusattraktion!

Auf einmal spürte ich etwas auf meiner Schulter, eine Hand, was mich abbremsen und mich umdrehen ließ. Wer will denn jetzt was von mir?! Wehe mich will einer blöd anmachen… dachte ich und drehte mich zu deinem Gesicht, was auf einmal ziemlich nah an meinem war. Huch, wo kamst du her?
 

Naja, wir waren hier in der Schule, eigentlich weniger verwunderlich. Aber… trotzdem war es seltsam. Wegen unserem Streit. Und weil dieser so weit weg für mich war, nach den jüngsten Ereignissen. Heute Morgen hatte ich überhaupt nicht an dich gedacht.

Schlagartig wurde mir bewusst, dass du mich normalerweise morgens abholtest und ich ja jetzt gar nicht zu Hause gewesen war… Hoffentlich hattest du wegen unserem Streit dies nicht getan. Ich wollte dir echt eine Begegnung mit meinem Vater ersparen.
 

Ich atmete tief ein. Du standest immer noch mir gegenüber, nach unserem letzten Gespräch war die Nähe spürbar kritisch. Die Leute fingen an zu starren, vermutlich was wir zwei Schwuchtel da trieben und du schienst deutlich zu zweifeln, ob dein Handeln gerade richtig gewesen war. Zeit diese Situation zu beenden und dir zu verstehen zu geben, dass ich nichtmehr böse auf dich war.
 

„Hey, du bist ja spät dran! Lass uns in die Klasse gehen“, sagte ich betont munter zu dir.

Dann wendete ich mich zu den Schülern um uns herum, und spielte die Sonnenscheinrolle, die so überhaupt nicht zu mir passte. „Morgen Kameraden! Na, alles fit?“ Allgemeines aufschrecken, beim Anstarren ertappt, hasteten alle los und antworten flüchtig ein „morgen“.
 

„So ist gut“, nuschelte ich und lächelte dich danach mit meinem kleinen, aber ehrlichen Lächeln an. Es kam einfach so aus mir heraus, dieses Lächeln. Die Situation zwischen uns schien sich zu entspannen. Du wirktest immer noch etwas verunsichert, doch ich wuschelte dir durch deine Haare und lief los, Richtung Klassenraum, Arme hinter dem Kopf verschränkend. Schnell eiltest du hinterher und gingst neben mir im Gleichschritt her. So wie immer.
 

Wir hatten vor der erste Stunde keine Zeit mehr zu reden. Dafür zogst du mich in der großen Pause hinaus auf eine Wiese an der Schule, die eher weniger besucht war. Ich setzte mich in den Schatten eines Baumes und blickte zu einer Sonnenblume, die in der Nähe gepflanzt war.
 

„Ich war heut Morgen bei dir zu Hause. Dein Vater hat mir aufgemacht“, erzähltest du, nachdem du ziellos vor mir auf und ab gegangen warst. „Du hast heute nicht dort geschlafen, oder?“
 

„Nö“, meinte ich etwas sorglos, und machte es mir gemütlicher, blickte Richtung Himmel, zu den Wolken.

„Teruu…“, flehtest du. Ja, du wolltest drüber reden, aber ich hatte dazu nicht so viel Motivation. Hatte gestern Abend schon genug reden müssen, aber eine Erklärung war ich dir wohl schuldig.
 

„Ah, mein Vater hat im Büro einen Anruf von der Schule bekommen. Die haben ganz sorglos meinem Vater erklärt, dass ich schwul sei. Und dann kam er Heim und ist ausgerastet. Dass er auch immer seine Probleme auf seine Familie projektieren und seine Wut an ihr auslassen muss. Und jetzt wo er seine Frau nicht mehr anschreien kann, will er mich als Sündenbock nehmen? Ne, da hatte ich gar keine Lust drauf. Außerdem hatte er sich schon ziemlich rein gesteigert. War wohl besser abzuhauen. Also hab ich mir ein paar Sachen geschnappt und bin geflüchtet.“
 

„Teru“, hauchtest du erschrocken. „Du hast doch nicht etwa draußen geschlafen?! Du hättest zu mir kommen können!“
 

„Mh, wegen unserer kleinen Diskussion hatte ich nicht so recht Lust dich zu Besuchen…“, gab ich ehrlich zu, fuhr aber auch schnell fort. „Naja, als es dunkel wurde, hab ich langsam ernsthaft einen Platz zum draußen Übernachten gesucht, als mich jemand gerufen hat...“
 

„Ja, wer? Mach es nicht so spannend, Teru!“
 

„Saburo-san. Er fragte mich, was ich mich noch draußen herumtriebe, wo es doch so spät war und ob ich seit neuestem doch Sport machen würde, wegen der Sporttasche, in die ich, vor der Flucht, meine wichtigsten Sachen gestopft hatte.

Spontan hab ich verneint und dann kam das eine zum andere und ich hab ihm meine Lage geschildert… Lag vielleicht auch daran, dass ich wirklich keine Lust hatte draußen zu schlafen.

Saburo-san war erschüttert, aber meinte es sei zu spät um das mit meinem Vater zu klären, und dass ich erstmal mit zu ihm kommen sollte. Morgen sei auch ein neuer Tag und so…

Später hat er mir gebeichtet, dass es seine Idee gewesen war meinen Vater zu informieren, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat. Dass Tat ihm im Nachhinein leid, er hätte nicht gedacht dass mein Vater so reagiert oder daran gedacht, dass er es noch nicht wissen könnte.
 

Tja, und so hat er mich zu seiner Familie mit Heim genommen. Seine Frau war ziemlich überrascht, dass er bei seinem Abendspaziergang jemand mitbrachte. Sie hat mir etwas zu essen gemacht und danach wollte Saburo-san mit mir reden. Eigentlich wollte ich nur schlafen und alles vergessen…
 

Er hat mir die Geschichte aus seiner Jugend erzählt, die er anscheinend auch in der Schule erzählt hat?“
 

„Der schwule Klassenkamerad, der einen ‚Unfall‘ hatte?“
 

„Ja, genau. Das scheint wirklich schwer an ihm zu nagen. Ich glaube, er möchte dass wieder gut machen, indem er uns hilft oder so… Kam mir jedenfalls so vor.
 

Und dann hab ich ihm erzählt, dass ich immer noch nicht damit klar komme schwul zu sein.“ Langsam wurde das Thema etwas heikel, ich kaute nervös auf meiner Unterlippe. Aber ich wollte dir erzählen, was er dazu gesagt hatte.
 

„Saburo-san hat kurz nachgedacht und mich dann gefragt, ob ich den allgemein auf Typen stehen würde. Romantisch und sexuell. Und dass musste ich vehement abstreiten. Die Vorstellung… ist ja grausig. Und dann meinte er, dass ich ja vermutlich nur auf dich stehen würde. Und damit wäre ich gar nicht schwul, sondern einfach nur in dich Verliebt. Sowas kommt vor, aber das bedeutet nicht dass man allgemein das Ufer gewechselt hat. Dass hat mich irgendwie ungemein beruhigt. Denn, dass ich dich liebe, das habe ich akzeptiert. Also bin ich gar nicht schwul, sondern hinata-verliebt.“

Ein kleines, belustigtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
 

Dass unser Lehrer mich dann noch gezwungen hatte, in ein Aufklärungsgespräch einzuwilligen, nachdem er sich in die Materie eingelesen hat, verschwieg ich. Saburo-san schien darauf zwar auch nicht wild zu sein, aber er hatte betont dass es wichtig sei. Besonders wenn er jetzt noch meine letzte Hemmung für unsere Beziehung genommen hatte. Ich wurde rot, über sowas mit dem Lehrer zu reden… naja. Andere müssen so ein Gespräch mit ihren Eltern durchstehen. Aber mein Vater war ja komplett inkompetent.
 

Und ganz ehrlich… wenn zwei Typen es tun… ich hatte echt keinen Plan davon und vielleicht wäre es grundsätzlich ganz gut, etwas darüber zu erfahren. Die Möglichkeit, dass wir es irgendwann tun wollten, könnte ja möglicherweise bestehen…
 

Ich schüttelte den Kopf um die Gedanken los zu werden. Arg, war das peinlich!
 

Ich sah zu dir hoch und hoffte inständig, dass du einmal nicht meine Gedanken hast lesen können.

Als mein Vater mit mir sprach

Hinatas Sicht~
 

„Also, du bist hinata-verliebt?“, ich lächelte sanft um die kleine Stichelei, die ich mit dem Satz andeuten wollte, abzuschwächen. Du warst eh schon rot geworden, etwas sehr untypisches für dich. Ein erröteter Teru? Sehr seltener Anblick! Also sollte ich dich möglichst mit dem Thema schonen, auch wenn es total niedlich war. Besonders wenn du dich jetzt aufregen würdest. Ein kleines, verschmitztes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was mir aber verging, als ich an deinen Vater dachte.
 

Es ließ mich aufseufzen und meinen Blick über die Umgebung wandern. Ich erinnerte mich zurück, als dein Vater dich einmal total fertig gemacht hatte, weil du eine schlechte Note in Geschichte heimgebracht hattest. Deine Noten waren nie berauschend, besonders nicht in einem einschläfernden Fach wie Geschichte. Anscheinend hatte er an dem Tag etwas im Geschäft ordentlich vermasselt und hatte es an dir ausgelassen. Die schlechte Note als Vorwand. In der Ehe mit seiner Frau war es doch gleichermaßen gewesen. Doch deine Mutter war genauso. Hitzig und dickköpfig. Ein Wunder dass die beiden es solange miteinander ausgehalten hatten.
 

Auf einmal packtest du mein Handgelenk und zogst mich zu dir ins Gras und somit aus den Gedanken. Unsanft landete ich auf meinem Allerwertesten, spürte deine Hand weiterhin um mein Handgelenk, blickte in dein Gesicht, aus dem die rote Farbe immer noch nicht ganz gewichen war.
 

„Denk nicht so viel nach“, sagtest du sanft. „Das wird alles schon.“
 

Ich spürte wie deine Finger vorsichtig von meinem Handgelenk weiterrutschten und sich auf meine Finger legten. Dieses Gefühl und der intensive Augenkontakt zu dir ließ mein Herz wie wild pumpen und es explodierte schier, als du dich vorbeugtest und mir einen sanften Kuss schenktest. Nur einen gehauchten Augenblick.
 

„Mhm“, mit einem süßen Lächeln und ein paar Haarsträhnen im Gesicht beugtest du dich wieder zurück. Ich könnte dich ewig betrachten, mit meinen Augen verschlingen. Meine Finger verschränkten sich mit deinen. Ich leckte mir leicht über die Lippen, genoss deine Nähe und hätte gerne für immer hier, umgeben vom warmen Sonnenlicht, gesessen.
 

Natürlich ließ aber die Schulglocke nicht lange auf sich warten und bimmelte zum Ende der Pause.

„Wir könnten einfach hier bleiben“, meintest du, streicheltest zart mit deinem Daumen über meinen Handrücken.

„Wir könnten…“, wiederholte ich, neigte meinen Kopf leicht auf deine Schulter. Genoss einen letzten Augenblick den Moment und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen.
 

Doch dann stand ich auf, zog dich mit mir hoch und wir liefen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zur Schule zurück.
 


 

Am Ende des Unterrichts winkte uns Saburo-san zur Seite.

„Ah, Hinata, möchtest du auch kurz zuhören?“

„Ja, klar.“

Teru stand nur missmutig daneben.

„Teru, wann kommt dein Vater nach Hause? Wir sollten heute mit ihm reden.“

„Warum?“, fragtest du bockig. „Es ist doch alles geklärt. Er ist homophob und ich mit Hinata zusammen.“

„Teru. Es ist dein Vater. Ihr solltet darüber in Ruhe reden. Außerdem bist du noch minderjährig.“

„Nicht mehr lange…“, brummtest du.

„Er kommt meist, wenn nicht gerade sehr viel zu tun ist, so um 17 Uhr an. Oder später“, sprang ich ein.

Saburo-san nickte. „Okay. Dann haben wir ja noch etwas Zeit.“

„Ich sollte heim“, meinte ich vorsichtig und versuchte deinen tödlichen Blick zu ignorieren. Klar, du wolltest jetzt nicht von mir alleine gelassen werden, aber „meine Mutter soll sich nicht schon wieder Sorgen machen. Gestern kam ich sehr spät nach Hause. Da sollte ich heute pünktlich sein.“

„Kein Problem, Hinata-kun. Bis morgen!“

Du blicktest mich nur weiter mürrisch an, ich sagte an dich gewandt „Gib mir dann einen Bescheid …!“ und verließ die Schule.
 

Meine Gedanken blieben bei dir. Hoffentlich klappte das alles. Hoffentlich hatte dein Vater wirklich nur überreagiert und ihr werdet mit ihm reden können. Hoffentlich…
 

Es tat mir leid, dich allein zu lassen, aber ich wäre sicherlich fehl am Platz. Meine Mutter freute sich auf jeden Fall, dass ich pünktlich da war. Ich verzog mich bald in mein Zimmer um Hausaufgaben zu erledigen, aufzuräumen und solche Dinge. Oft schaute ich auf mein Handy, doch keine Nachricht.
 

Unerwartet klopfte es an meiner Türe und mein Vater streckte den Kopf rein. „Darf ich eintreten …?“, fragte er vorsichtig.

„Klar“, meinte ich verwundert, machte ihm auf meinem Stuhl Platz und setzte mich auf mein Bett. Er trat ein, mit zwei Bierflaschen in der Hand, und setzte sich auf den Stuhl.
 

„Hinata…“, er strich sich mit der Hand über die kurzen Haare.

„Seit deine Mutter da ins Zimmer kam und mir danach erzählt hat… ich hab dich etwas gemieden, Junge, und das tut mir leid. Aber ich brauchte etwas Zeit darüber nach zu denken. Zu verarbeiten. Auf jeden Fall - “, er öffnete eine Bierflasche und reichte sie mir, „ - ist es für mich okay, wenn du nicht auf Mädchen stehst. Das klingt vielleicht abgedroschen, aber du bist mein Sohn und ich liebe dich, auch wenn du in der Hinsicht nicht so bist wie die meisten anderen.

Tja, ich werde mich wohl nie mit Enkelkindern rumschlagen müssen.“

Auch er öffnete sich sein Bier und nahm einen ordentlichen Schluck. Ich tat es ihm gleich.
 

Mich rührte diese Geste. Dass er kam, mit mir drüber sprach. Hättest du nur auch einen so guten Vater, wie ich…
 

Wir saßen noch eine Weile da. Redeten, tranken Bier.
 

Wie es wohl dir mit deinem Vatergespräch erging?

Als ich mit meinem Vater sprach

Entschuldigt, dass ihr so eeeeewig nichts von mir gehört habt D:

Ich hatte ein paar Monate keinen PC... jetzt ist er wieder da und ich bin auch wieder zurück! \^__^/

Und hab euch ein kleines Weihnachtsgeschenk mitgebracht :3
 

Seit nicht so streng mit diesem Kapitel, ich muss erst wieder rein kommen und das Kapitel ist mir auch echt etwas schwer gefallen >___<
 

Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß damit und wünsche euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!
 

Liebe Grüße, die tema~♥
 

__________
 


 

Terus Sicht~
 

Saburo-san zog zwei Faltblätter aus seiner Tasche und gab sie mir. Auf dem einen stand „Umgang mit der eigenen Homosexualität – Ratgeber“ und auf dem anderen „Sex zwischen Gleichgeschlechtlichen – Ratgeber“.
 

„Das mit ‚Bin ich schwul?‘ habe ich dir mal lieber nicht mitgebracht. Ich glaube, dass ist inzwischen geklärt.“ Meinte er grinsend, während mein Gesicht beim Anblick der Blättchen ziemlich rot wurde. Oh Mann.

Mein Lehrer lehnte sich zurück und meinte: „Selbst wenn das heute gut läuft, liege ich wohl in der Annahme richtige, dass dein Vater über sowas nicht mit dir reden wird. Tja… und ich kann da auch nicht unbedingt viel zu sagen. Ließ es dir einfach mal in Ruhe durch.“
 

Soll das ein Scherz sein?!, dachte ich pampig. Doch im Grunde… war ich irgendwie dankbar. Ich nickte, steckte sie ein und nuschelte: „Danke…“
 

Er nickte zurück, lehnte sich vor und begann ein anderes Thema. „So, lass uns mal überlegen, wie wir das am besten anstellen können.“
 


 

Jetzt, als wir vor der Klingel meiner Wohnung standen, die mir auf einmal so fremd und bedrohlich vorkam, waren die geschmiedeten Pläne wie weggeblassen. Was, wenn mein Vater mal wieder Überstunden bis ins Jenseits machte? Obwohl ich es nicht gern zugab… Er war mein Vater. Theoretisch ein großer Teil meines Lebens. Der Elternteil, bei dem ich lebte. Vielleicht gab ich etwas darauf, mit ihm Frieden zu machen.
 

Ich seufzte, Saburo-san klingelte.
 

„Ja“, erklang es mürrisch, während mein Vater die Tür öffnete. Desinteressiert und eine Spur gereizt, etwas was immer in seinen Augen lag, sah er uns an. Allein das machte mich sofort aggressiv. Aber ich muss runterkommen. Ein versöhnliches Gespräch wird nichts, wenn ich ihn gleich anfauche.

„Hallo, mein Name ist Saburo, ich bin der Lehrer ihres Sohnes. Ich würde gern helfen, die Differenzen zwischen Ihnen zu beseitigen.“
 

Wo war ich da nur rein geraten?! Am liebsten wäre ich geflüchtet, jedoch war es zu spät.
 

Mein Vater öffnete die Türe so weit, dass wir eintreten konnten. Wie ich so die Wohnung betrat, in der ich aufgewachsen war, sah ich sie aus ganz anderen Augen. Auch meinen Vater musterte ich zum ersten Mal seit Ewigkeiten wieder richtig. Sonst gingen wir uns stehts aus dem Weg und redeten nur das Nötigste, aber jetzt sah ich deutlich die Veränderungen in seinem Gesicht.
 

Er war älter geworden. Wie Furchen durchliefen die Falten sein Gesicht. In seinem gereizten Blick schwing Traurigkeit mit. Während ihm anscheinend private Probleme, wie die Scheidung oder die Tatsache, dass er sich mit mir rumschlagen musste, nie wirklich tangiert hatten, war er doch so innerlich zerbrochen, seit sein Kollege und nicht er den gehofften beruflichen Aufstieg in der Firma getan hatte. Jahrelang war das sein einziges Ziel gewesen, während alles außenrum zerbrach.

Auch vielen mir die Bierflaschen auf. Mein Vater trank schon immer gern ein Feierabendbier. Doch dass hier war mehr als ein, zwei Flaschen.
 

Ein kurzes Moment hatte ich Mitleid, mit dem gebrochenen Mann. Dann saßen wir ihm auf der Couch Gegenüber und er setzte dieses überlegene Lächeln auf die Lippen. Dieses, ihr-könnt-mir-alle-mal-am-Arsch-vorbei. Und da war es wieder vorbei mit dem Mitleid. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und mir lagen schon die perfekten Worte auf der Zunge, um ihn anzupampen, aber da begann mein Lehrer mit einleitenden Worten.
 

„Das Coming Out war ja etwas mehr als holprig und ich finde, es wäre doch sicherlich ganz gut, wenn ihr beide darüber sprechen würdet.“ Versuchte sich Saburo-san, während mein Vater keinerlei Anstalten machte, ihm etwas zum Trinken anzubieten.
 

Ich schluckte. Wir sollten darüber reden. Wie wir fühlen. Nicht, dass das irgendwie meine Stärke wäre. Aber vor allem hatte ich noch nie im Entferntesten über sowas mit meinem Vater gesprochen. Ich glaube nicht, dass er jemals Interesse an meinen Gefühlen gehabt hatte.
 

„Können wir den unnötigen Mittelteil überspringen und direkt zum Grund ihrer Anwesenheit kommen?“, fragte mein Vater, während er sich leicht vorlehnte.
 

Natürlich blockierte er so ein Gespräch ab. Ganz kurz machte mich das Traurig. Vielleicht, weil ich ja wirklich darüber nachgedacht hatte, wie so ein Gespräch wohl wäre. Ich Narr. Wütend steckte ich meine Finger unter die Oberschenkel, um mich irgendwie abzulenken. Was hatte ich erwartet?
 

Saburo-san war etwas vor den Kopf gestoßen und ging auf den Wunsch meines Vaters ein. „Nun… ich möchte sicherstellen, dass sich Teru hier wohl fühlt und weiterhin wohnen kann. Schließlich ist er noch minderjährig.“
 

Lässig lehnte mein Vater sich nach hinten, schwenkte die Bierflasche in seiner Hand hin und her. Er fühlte sich merklich wie der Boss, auch wenn das unter seiner Fassade nicht mehr der Fall war. Ich konnte es erkennen. Doch es war mir egal. Ich sah da nur meinen verhassten Vater.
 

„Nur weil der Rotzbub gleich so übertreibt und abhaut. Diese empfindliche Schwu-“. Er hielt inne.

Ich zog die Luft scharf ein. Es brauchte meine ganze Beherrschung, damit ich nicht anfing, ihn zu beschimpfen. Meine Finger krallten sich unter meinen Schenkeln ins Sofa und ich bis mir auf die Unterlippe. Es war tatsächlich das Beste, meinen Lehrer reden zu lassen. Der Tapfere hatte merklich mit der Herzlosigkeit meines Vaters zu kämpfen.
 

Doch dieser schlug nun einen anderen Ton ein. „Hören Sie, er ist mein Sohn. Natürlich kann er hier wohnen! Dahinten ist sein Zimmer, hier der, mit meinem hart verdienten Geld, gefüllte Kühlschrank. Daraus kann er sich jederzeit bedienen. Er soll sein Zeug holen, sich nicht so anstellen und wieder hier einziehen. Es gibt wirklich kein Problem oder etwas zum Klären. Sie können ihn auch zu seiner verdammten Mutter schicken, wenn sie unbedingt wollen. Aber er wollte ja bei mir bleiben, also wird er sich hier wohlfühlen. Nicht wahr, mein Junge?“
 

Er versuchte mich freundlich anzulächeln, was wirklich nicht so rüberkam. Mein Herz war zugefroren von den geheuchelten Worten. Ich nickte nur abwesend. Als ob es mich ein Dreck interessierte, was er mir alles kaufte. Als ob mich jetzt noch überhaupt was interessieren würde. Ich hatte wirklich daran gedacht, Frieden zu schließen. Doch ich hatte mit meinem Vater abgeschlossen. Er und ich würden niemals ein Vater-Sohn Verhältnis haben. Die Uhr tickte, ich würde achtzehn werden und dann wäre dieser ganze Mist vorbei. Kein Tag länger würde ich bei dem Mistkerl bleiben!
 

Saburo-san seufzte neben mir, stand auf und verabschiedete sich. Er hatte es aufgegeben, genauso wie ich.
 

Wir fuhren zu ihm nach Hause und redeten darüber kein Wort. Ich packte meine Sachen und er fuhr mich wieder zurück. Als ich aussteigen wollte, ergriff er das Wort.

„Na, dass hast du wohl schon kommen sehen“, meinte er milde lächelnd.

„Ach, es ist schon okay. Er hat nicht mehr rumgeschrien, sondern sich einverstanden erklärt, dass ich weiterhin hier wohnen darf. Das ist doch alles, was wir wollten? Bald bin ich achtzehn und werde auf die Uni gehen. Dann haue ich eh ab.“
 

Mein Lehrer nickte. „Wohin willst du denn?“

„Auf die selbe Uni, wie Hinata“, meinte ich leicht ausweichend, da ich mir tatsächlich noch nicht so viele Gedanken darüber gemacht hatte.

„Du weißt, das Hinata auf die besten Universitäten des Landes gehen kann?“

„Ich werde mich bemühen, ein gutes Abschlussjahr hinzulegen. Vielen Dank für all ihre Bemühungen. Tschüss.“ Ich stieg schnell aus um nicht weiter darüber reden zu müssen. Ich und ein gutes Abschlusszeugnis, das war wohl so realistisch wie das meine Eltern wieder zusammen kommen würden. Aber ich würde es probieren.
 

Erstmal holte ich mein Handy raus, um dir zu schreiben, dass ich wieder zu Hause wohnte. Im Hintergrund hörte ich Saburo-san umdrehen und wegfahren.

Danach schritt ich die Stufen zur Haustüre hoch und schloss auf.

Als das Thema Uni wichtig und wieder unwichtig wurde

Hinatas Sicht~
 

Es waren zwei Wochen vergangen, seit du wieder bei deinem Vater wohntest und alles im gewohnten alten Gang verlief. Ihr ignoriertet euch überwiegend, so wie immer. Aber eure Art, wenn ihr doch mal Worte wechseln musstet, war nicht mehr aggressiv, so wie früher, sondern kalt. Als wäre es der andere nicht mehr wert, sich aufzuregen. Euer Verhältnis war völlig in die Brüche gegangen.
 

Einmal fragte ich dich, ob du es deiner Mutter erzählen wirst, dass du einen festen Freund hast. Du bist nur wütend abgedampft und meintest, dass ich dich mit deiner Mutter in Ruhe lassen sollte. Ich konnte es dir nicht verübeln, ich wusste nicht, wann sie sich das letzte Mal bei dir gemeldet hatte. Es musste ewig her sein.
 

Normalerweise schautest du mir bei meinem Kendo Training zu, aber heute hattest du „noch was vor“ und würdest „dich später melden“. Kein Ahnung, was du vorhattest. So ein Geheimniskrämer warst du eigentlich nicht.
 

Niemand sprach beim Training wirklich mit mir. Es waren kaum noch Mädchen da, die uns beim Training beobachteten. Früher hatten sie sich um die besten Plätze gedrängelt. Es war nicht so, dass mir die Aufmerksamkeit von so vielen Mädchen fehlte. Es war einfach die gesamte Stimmung an der Schule, die gekippt war.
 

Seufzend schulterte ich nach dem Duschen und Umziehen meine Tasche und verließ den Dojo. Der Sensei hatte uns heute ordentlich schwitzen lassen. Als in ins Tageslicht trat, war da niemand mehr. Du warst auch nicht zu sehen. Ich wollte diesen depremierenden Ort so schnell wie möglich verlassen. Und wo würde ich dich jetzt finden?
 

„Ist er nicht total süß?!“, hörte ich Mädchen tuscheln und kichern. Verwundert suchte ich, woher die Stimmen kamen. Früher war das normal gewesen… vor dem Coming Out.

Die Zwei standen nicht weit von mir und versuchten sich überrascht abzuwenden, als ich sie geradeaus anblickte.
 

Sie waren nicht aus meiner Klasse. Mein Interesse stieg. Gab es tatsächlich Mädchen an der Schule, die es nicht total abgeschreckt hatte, das du und ich ein Paar waren? „Wer seid ihr?“, fragte ich neugierig.

„Wir sind die Abgeordneten vom Shonen Ai Club!“, riefen sie stolz und salutierten fast. Mir stieg die Röte ins Gesicht. Was war das für ein Club?! „Meisten tauschen wir nur shonen ai Mangas aus“, antworteten sie auf meine ungestellte Frage, „aber manchmal stalken wir wohl auch ein bisschen die schwulen Typen an der Schule.“ Sie kicherten. Okay, das war seltsam.

„Typen?“, fragte ich verwundert. Wie viele Schwule gab es denn hier? „Ja, es gibt ein paar Schwule. Die sind aber nicht so süß wie Teru und du!“, quickten sie. Langsam wurden mir die Mädchen wirklich unheimlich.
 

„Hinata.“ Eine große Hand legte sich auf meine Schulter. Ich war ziemlich erleichtert, als mich Saburo-san um ein kurzes Gespräch bat. Die Mädchen hatten mir irgendwie Angst eingejagt.
 

„Hast du schon mit Teru übers Studium und Universitätswahl gesprochen?“, fragte er, nachdem wir im Klassenzimmer Platz genommen hatten.

„Naja, nicht arg viel“, erwiderte ich, „denn er blockt ziemlich schnell ab. Schließlich hat er seine Probleme in der Schule.“ Und zwar nicht nur mit den Klassenarbeiten: Seit wir von so ziemlich allen ausgegrenzt wurden, war er richtig angepisst, sobald man das Thema Schule nur erwähnte.
 

„Das ist es ja.“ Saburo-san lehnte sich zurück. „Ich glaube er ist viel intelligenter, als er in der Schule zeigt. Es muss doch eine Möglichkeit geben, ihn zum Lernen zu motivieren. Damit er auf eine gute Universität gehen kann. Viel Zeit bleibt ja nicht mehr.“
 

„Auf eine gute Universität gehen…“, murmelte ich. Meine Eltern waren schon immer stolz auf mich und meine guten Schulleistungen, freuten sich, dass ich eines Tages eine gute Universität besuchen würde. Nur waren die Unis, die ich mit meinem Schnitt anstrebte, ganz andere, als die, die für dich infrage kamen. Da man eine Beziehung vergessen kann, sobald man auf verschiedene Universitäten in verschiedenen Präfekturen geht und ich selbstverständlich nicht von dir getrennt werden wollte, war es mein Wunsch, auf dieselbe Uni wie du zu gehen. Doch wie konnte ich meine Eltern stolz machen, wenn das bedeutete, dass ich eine nicht so renommierte Universität auswählen würde, die wir beide besuchen könnten? Nachdenklich fing ich an auf meiner Unterlippe zu kauen.
 

„Teru hat mir gesagt, dass er gerne auf eine gute Universität gehen würde. Dahin, wo du hin willst. Welche Uni möchtest du besuchen? Abgesehen davon, dass ihr euch bestimmt nicht trennen wollt, liegt mir auch Terus Studium am Herzen. Aus dem Jungen kann sicherlich was werden, würde er nur mal ordentlich lernen…“, seufzte mein Lehrer.
 

Wie? Gerade hatte ich noch überlegt, auf welche Uni ich wohl dir folgen würde, da drehte mein Lehrer den Spieß um. Überrumpelt antwortete ich: „Ich hab mir selbst noch keine Wunsch-Uni raus gesucht. Ich werde mir mal alle Universitäten, an denen ich ein Eignungstest absolvieren werde, rausschreiben und mit Teru durchgehen. Vielleicht motiviert ihn das.“

Konnte es möglich sein, dass ich es schaffte, dich so zu pushen, dass wir gemeinsam an eine gute Universität gehen konnten? Ich hatte da meine Zweifel.

„Tu das. Und wenn er Nachhilfe braucht – ich habe da eine kleine Gruppe, die sich nach der Schule trifft und auf die Eignungstests vorbereitet.“

„Vielen Dank für den Hinweis, Saburo-san.“ Ich verabschiedete mich und machte mich auf dem Weg zum PC Raum, um eine Liste auszudrucken. Das war alles ein bisschen unwirklich. In letzter Zeit war soviel Trubel gewesen, ich hatte mich gar nicht mehr mit dem Studiumbeginn im Herbst und den Eignungstests dafür beschäftigt.
 


 

Später stand ich vor deiner Türe, samt der Liste. Du hattest mir eine SMS geschrieben, dass ich kommen sollte.

„Wo warst du denn so lange?“, fragtest du mich ungeduldig, während ich eintrat. Ich zog mir, mit dem Rücken zu dir, die Schuhe von den Füßen und erklärte: „Wegen dem Studienbeginn im Herbst wollte ich-“, doch da hattest du mich schon mit federnder Hand umgedreht und sahst mich mit blitzenden Augen an. „Wo bleibt mein Kuss?“, fragtest du fordernd und schon umschlossen deine Lippen meine. Der Kuss strotze vor Gier, du presstest mich gegen die Wand. Ich wollte nach Luft schnappen, was du mich erst in letzter Sekunde ließest. Was war denn jetzt mit dir los? Überrumpelt stolperte ich dir hintendrein, als du mir ins Ohr wispertest: „Komm mit!“ und mich schon im nächsten Moment am Handgelenk hinter dir herzogst. „Teru, was wird das…?“ Ich wollte doch mit dir über die Uni reden!
 

In deinem Zimmer angekommen drücktest du mich auf die Bettkante und beugtest dich über mich, nach meiner Unterlippe schnappend. Deine Verlangen ging langsam auf mich über, wen interessiert die Uni wenn der heißeste Typ der Welt vor einem stand und wohl nichts Gutes im Schilde führte?!
 

„Nhga, Teru!“ Du hattest mich auf dem Bett zurückgedrängt, während du meinen Hals liebkostest und ein paarmal zubissest. Ich zog die Luft scharf ein, als du meine Schenkel ziemlich weit oben auseiander drücktest um näher an mich zu rücken. Ein bisschen zu schnell ging es mir gerade doch!
 

„Was wird das hier?“, fragte ich mit gemischten Emotionen. Wollte er Sex? Ich meine… wir waren schon eine Weile zusammen, aber so weit waren wir noch nie gegangen. Es wäre nicht so, als hätte ich mir zu der Vorstellung nicht schon oft einen runtergeholt, aber keiner von uns beiden hatte jemals Sex gehabt. Wusstest du, was du tatest?
 

„Keine Sorge, du Schisser. Ich habe vorhin Kondome und Gleitgel besorgt.“ Und schon warst du wieder dabei deine Hände begierig über meinen Körper fahren zu lassen.

Das hattest du freiwillig eingekauft? Normalerweise würdest du vor Peinlichkeit sterben. Langsam schienst du wirklich gut damit klarzukommen, mit einem Kerl zusammen zu sein. Trotz allem brauchte ich eine Sekunde zum Luft holen!

„Teruu“, jammerte ich und versuchte dich von mir zu schubsen. „Auszeit, bitte, kurze Auszeit!“
 

„Was ist?“, knurrtest du schlussendlich und liest kurz von mir ab. Ich atmete erstmal wieder ordentlich ein, versuchte meine Gedanken zu sortieren.

Wie unendlich heiß du aussahst, mit deinen leicht geröteten Wangen. Die Strähnen, die dir ins Gesicht vielen. Wie du da halb über mich gebeugt warst. „Willst du das jetzt durchziehen?“
 

„Du willst nicht?“, fragtest du mit amüsiertem Blick, den du erst mir und dann meinem Schritt schenktest. Ja, da fing etwas an zu wachsen. „Trotzdem.“ Ich schob trotzig mein Kinn vor, wollte eine Aussage. „Komm, wir sind beide noch so jung!“, scherztest du.

„Du musst schon zugeben, wie oft du drüber nachgedacht hast. Ich und du. Ein bisschen Spaß.“ Provozierend lecktest du über deine Lippen.

Ich lief rot an, was wohl genug Antwort war.

„Und außerdem weiß ich zufällig, dass mein Vater heute Nacht nicht heim kommt…“, du grinstest, was auf einmal schwächer wurde. Moment, schweiften deine Gedanken zu deinem Vater ab? Erde zurück an Teru, du solltest ja wieder zum eigentlichen Thema zurückkehren - wehe du würdest jetzt von mir ablassen, weil wir deinen Vater angesprochen hatten!
 

„Ich will ja!“ meinte ich und schlang meine Arme um dich, damit deine Aufmerksamkeit wieder auf mir lag, „Aber du könntest es ruhig erstmal langsamer angehen lassen. Sollte sowas nicht romantisch ablaufen?“

„Ich tu mein Bestes, Liebster.“ Und schon waren deine Lippen wieder auf meinen. Deine Zunge in meinem Mund. Meine Hände fingen an über deinen Rücken zu streicheln, während deine Hände erst über mein Shirt fuhren und dann sich ein Weg unterhalb des Stoffes bahnte. Oh ja, dass könnte mir gefallen.
 

______
 

Keine Sorge, das nächste Kapitel lässt nicht so lange wie das hier auf sich warten ;D
 

Liebe Grüße, die tema~♥

Als wir das erste Mal... (zensiert)

Hallo!
 

Ja, tatsächlich schon wieder ein neues Kapitel! (Das nächste wird aber wieder länger brauchen... sorry >__<)

Die Motivation für ein zensiertes Kapitel habe ich durchEnvy-chan bekommen und die tolle Unterstützung beim Zensieren von der Yaoi Masterin (;D *gg*) CaitLin .
 

Ich weiß gar nicht, wieviele unter 18 von meinen Lesern sind... gar alle? *lach* Das adult Kapitel folgt gleich darauf :)
 

Liebe Grüße, die tema~♥
 

______________
 

Terus Sicht~
 

Nachdem ich mir die Broschüren, die mir Subaro-san gegeben hatte, durchgelesen hatte, war ich auch noch auf Internetrecherche gegangen. Desto mehr ich über ein Techtelmechtel mit dir nachdachte, desto größer wurde mein Verlangen. So hatte ich auch schließlich meine Scheu überwunden und in der Drogerie Gleitgel und Kondome gekauft. Das war wohl das peinlichste Anstehen an der Kasse in meinem ganzen Leben.

Die Kondome hatte ich mal mitgenommen, auch wenn niemand schwanger werden sollte, aber so gut kannte ich mich mit übertragbaren Krankheiten nicht aus. Schließlich hatten wir noch nie mit jemanden Geschlechtsverkehr gehabt, aber gekauft war gekauft.
 

Zu Hause fing ich an rum zu tigert. Sollten wir es heute tun? Tausendmal strich ich gedankenverloren über meine Bett, welches seit Jahren nicht mehr so ordentlich gemacht war wie heute. Ich blickte aus dem Fenster, auf mein Handy. Schrieb dir eine SMS. Normalerweise ging dein Kendotraning nicht so lange. Oder verschätzte ich mich gerade?

Um mein eigenes Zimmer zu meiden ließ ich mich aufs Sofa fallen. Hach! Wo stecktest du? Würdest du gleich kommen? Dir war doch nichts passiert? Um diese überhaupt nicht coolen Gedanken – ich bin ein Kerl, was benehme ich mich wie ein jungfräuliches Huhn?! – zu verscheuchen, schaltete ich den Fernseher ein.

Und schreckte kurz darauf auf. Hatte es geklingelt? Vorsichtig schlich ich mich zur Tür, aber da war niemand. „Okay, jetzt drehst du am Rad“, schimpfte ich mich selbst. So was sollte doch viel lockerer und spontaner eingeleitet werden! Ich sollte aufhören so verbissen darüber nachzudenken und es einfach auf mich zukommen lassen.
 

Einige Zeit später klingelte es tatsächlich und ich ließ dich eintreten. Meine Ungeduld nahm überhand, ich musste dich einfach überfallen. Ich drückte dich gegen die Wand und stahl dir einen Kuss, nur um dich darauf hinter mich her in mein Zimmer zu ziehen. Es wunderte mich nicht, dass du ziemlich überfordert und überrumpelt warst. Auf dem Bett zurückdrängend begann ich an deinem Hals zu saugen und zu knabbern. „Teruu! Auszeit, bitte, kurze Auszeit!“ Ich drückte mich von dir ab, gab uns beiden eine Pause. Du hattest Recht, wir sollten es langsamer angehen. „Ich tu mein bestes, Liebster“, versicherte ich dir. So schob ich gemächlich dein Shirt hoch, um jede Faser deines Körpers mit meinen Fingern nach zu fahren.
 

Ein wohliger Schauer durchlief mein Körper, während deine Hände ebenfalls unter den Stoff gleiteten und meinen Rücken streichelten. In unserem Kuss fechteten wir einen Zungenkampf aus, den wir unterbrachen um uns von den lästigen Shirts zu befreien. Da lagst du unter mir, dein Oberkörper sehr gut durchtrainiert, dein Sixpack leicht sichtbar. Du nutztest mein Schmachten um die Positionen zu wechseln und rolltest mich auf den Rücken. „Das würde dir wohl gefallen, was“, lachte ich leise, da ich gleich mein Status zurückerobern würde, als deine Zunge anfing über meinen Oberkörper zu fahren.
 

„Hinata!“, entwich es mir, während meine Hände sich in deine Haare krallten. Was für ein Gefühl! Meine enge Hose quetschte mein mich untenrum zusammen. Deine Zunge umkreiste meine Brustwarze, um diese im nächsten Moment zu beißen. „Ah, Hinata!“, ich zischte auf. Besänftigend lecktest du über die Brustwarze, nur um sie wieder mit der Zunge zu umspielen. „Hinata!“, ich wollte dich wegschieben, wieder die Oberhand ergreifen, als du erneut an ihr zu knabbern anfingst und mir jegliche Möglichkeit des Widerstands nahmst. Deine Zunge glitt weiter hinab, liebkoste meinen Bauchnabel und musste am Beginn des Hosenbundes stoppen. Du zögertest eine Sekunde, während ich auf die Erlösung von diesem Stoff wartete, bis du endlich meine Hose öffnetest und langsam herunterzogst. Dabei berührtest du mich mit deinem Arm, was mich zusammen zucken ließ. Während du es endlich schafftest die Röhre über meine Füße zu ziehen, nutze ich die Chance um wieder Herr der Lage zu werden und dich unter mich zu drücken.
 

Da lagst du unter mir und meine Hände fuhren über deinen muskulösen Oberkörper, während ich mich an deinem Hals festsaugte. Man sollte sehen können, wem du gehörst. Jedoch wollte ich auch dich reizen, indem ich mit meinem Finger immer und immer wieder über deine Brustwarze strich. „Ngh, Teru!“ Ich knabberte an deinem Hals strich mit meinem Finger an deiner Brustwarze entlang und im nächsten Moment knief ich zu. Ein aufkeuchen deinerseits, die Hände ins Laken gekrallt. Das Geräusch durchzuckte meinen Körper. Während ich anfing entschuldigend über die Brustwarze zu streicheln, drängtest du deine Hüfte meiner entgegen. Der Aufprall ließ mich aufkeuchen. Meine Hände fuhren hinab, die Jeans musste weg. So befreite ich auch dich von deiner Hose, drückte meine Hüfte auf deine und bewegte sie auf und ab. Uns beiden entfuhr ein aufstöhnen. Ich hob meine Hüfte wieder, sah in dein erhitztes Gesicht. Das wollte ich auf alle Fälle nochmal hören.
 

Nochmal rieb ich meine Lenden an deine, nur getrennt durch den dünnen Stoff. Wir stöhnten, deine Hände auf meinem Rücken wurden fahriger. Ich wiederholte das Ganze, fand aber langsam den übriggebliebenen Stoff als ziemlich unnötig. Du wohl auch. Mit einer Hand drücktest du mich nach hinten, so dass ich mir nur auf meine Ellenbogen stützte und begannst vom Bauchnabel ab eine Linie aus Küssen zu bilden. Langsam, vor den Lippen her stückchenweiße den Stoff nach unten schiebend, befreitest du mich von meiner Boxer.
 

Deine federleichten Küsse verwöhnten mich unterhalb des Bauchnabels. Ich stöhnte, warf den Kopf in den Nacken. Deine Zunge umspielte mich. Ich wusste nicht, wie lange ich das noch aushalten würde. Deine Hände streichelten meine Oberschenkelinnenseite und im nächsten Moment „Nicht-!“, hattest du deine Lippen um mich gelegt. Ich stöhnte ungehalten auf. Meine Hände krallten sich fest in das Lacken, ich versuchte mich fest zu halten, als du anfingst deinen Kopf zu bewegen. Langsam fandst du einen Rhythmus. Ich konnte nicht aufhören zu stöhnen, dich zu bitten nicht aufzuhören, obwohl ich doch eigentlich… „Ah, Hinata, bitte… hör nicht auf“, stöhnte ich verzweifelt, bewegte meine Hüfte dir entgegen, sehnte die Erlösung heran. Deine feuchte Mundhöhle, deine Zunge, die Bewegung, deine Hände auf meinen Schenkeln,… Das alles nahm überhand bis ich kam.
 

Ich ließ mich erschöpft aufs Bett fallen, keuchte schwer ein und aus. Überwältigt von dem Gefühl wurde mir erst ein paar Sekunden darauf bewusst, dass ich dich nicht befriedigt hatte. Vor mir samt Unterhose sitzend hast du wohl meinen Anblick genossen. Ich würde dich das aber nicht selbst machen lassen, so beugte ich mich vor und zog dir deine Boxer aus. „Teru, was…“ „Ich weiß schon was ich mache“, grummelte ich. Ich fing an dein Gesicht mit Küssen zu bedecken, während meine Fingerspitzen über deinen nackten Körper hinab glitten und dich in die Hand nahm.
 

„Ah, Teru!“, keuchtest du auf, während ich mit rhythmischer Bewegung anfing meine Hand zu bewegen. Deine Laute verwandelten sich in ein ungehaltenes Stöhnen, während ich mit der anderen Hand deinen Hintern massierte und deinen Oberkörper mit Küssen bedeckte. Ich wollte dich um den Verstand bringen, so wie du es gerade mit mir getan hattest! Ich wollte dir Töne entlocken, derer du dich schämen würdest!
 

So verlangsamte ich meine Bewegung als ich merkte, dich gen Höhepunkt zu treiben und schabte mit den Fingerkuppen nur noch leicht auf und ab. „Teruu!“, wimmertest du, während meine Bewegung immer langsamer wurde. Dann nahm ich meine Hand kurz weg, wollte sie eigentlich nur neu ansetzen, doch du drängtest deine Hüfte mir entgegen, so dass ich noch etwas mit dir spielen wollte. „Na, na“, tadelte ich und nahm die andere Hand von deiner Pobacke weg, um damit deine Hüfte wieder aufs Bett zu drücken. Ich beugte mich zu deinem Ohr, leckte über die Muschel. „Warum so gierig?“, hauchte ich. „Teru, bitte!“, keuchtest du, versuchtest deine Hüfte nach oben zu heben, was ich nicht zu ließ. „Was denn?“, hauchte ich zart. Ich wollte es unbedingt aus seinem Mund hören. „Befriedige mich, bitte!“

„Wer?“, hauchte ich, ließ meine Fingerspitzen an deinem Innenschenkel entlangwandern.

„Teruuu!“, es war weniger eine Antwort als ein Flehen, welchem ich aber gerne nachkam. So wurde ich wieder aktiv, bis auch du kamst.
 

Ich leckte das Zeug von meiner Hand, während dein Brustkorb sich schnell hob und senkte. „Du Sadist“, knurrtest du, nachdem genug Luft in deine Lunge zurückgefunden hatte. „Jaja“, meinte ich überlegen, kuschelte mich an dich.

Dein Blick ging zu dem Gleitgel und den Kondomen. „Na, die hast du wohl nicht gebraucht. Meine Zunge scheint wohl gute Dienste leisten zu können, so schnell wie du gekommen bist“, ärgertest du mich. Ich lief rot an und keifte zurück „Wer konnte es denn nicht erwarten endlich zu kommen, hä?!“ Dein Kichern erfüllte mein Ohr und ließ meinen Kopf wieder zufrieden aufs Bett legen. Wir hatten unseren Spaß, das war die Hauptsache. Wir würden sicherlich noch viel Zeit haben, das Gleitgel einzusetzen, dachte ich und ließ meine Fingerspitzen auf deinen Arm kreisen.
 

„Ich wollte mit dir vorhin über die Uni sprechen.“, fingst du an, als ich schon halb am Eindösen war. „Ich hab dir eine Liste ausgedruckt welche Unis ich interessant finde. Wenn du dich die übrigen Monate anstrengst und in den Vorbereitungskurs von Saburo-san gehst, finden wir bestimmt eine Uni auf der du dich nicht langweilst.“

„Ich will keine Uni, auf der ich mich nicht langweile“, fauchte ich zurück, „Ich will an die selbe Uni wie du!“

Da rolltest du auf mich, drücktest mir einen Kuss auf die Lippen und meintest: „Das hast du aber süß gesagt, Teru.“

„Runter von mir!“, meinte ich rot anlaufend. Ich sag doch nichts Süßes! Das war doch nicht süß!

Ich schubste dich von mir, um dich dann doch an mich ran zu ziehen. Deine Hände legten sich über meinen Oberkörper, du kuscheltest dich an mich. Mit der einen Hand zog ich die verrutschte Decke heran, um sie über uns zu legen. „Ich liebe dich, Hinata“, nuschelte ich.

„Ich liebe dich auch, Teru.“

Als wir das erste Mal...

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Als fleißig gelernt wurde

Hinatas Sicht~
 

„Muss das sein?“

Andere hätten an deiner Stelle einen herzerweichenden Hundeblick aufgesetzt. Deine Augenbrauen waren zusammengeschoben, du blicktest mich böse an. Wie ein trotziges Kind.

Aber das brachte mich nur zum Lachen. „Ja-ha!“, meinte ich heiter, öffnete die Tür und schob dich rein. Dein Grummeln bescherte mir ein Grinsen im Gesicht. Ich fand es unheimlich süß, wie du dich anstelltest.
 

„Ah, da seid ihr ja!“ Saburo-san sprang halber auf, als er uns den Raum betreten sah. Er saß an einem großen Tisch mit einigen Schülern, die ihre Nasen in Übungsaufgaben steckten.

„Setzt dich, Teru.“ Dein neuer Nachhilfelehrer zeigte auf einen freien Platz. „Du kannst ihn in zwei Stunden wieder abholen.“ Meinte mein Lehrer an mich gewandt, mit einem belustigtem Augenzwinkern.
 

„Nichts da!“ Die Worte durchschnitten den Raum und überschatteten die fleißige Lernstimmung. „Du bleibst schön da!“ Ein anklagender Finger war auf mich gerichtet und es wurde hinterhergegrummelt „Du hast mir die Soße eingebrockt…“. Ich lachte nur und nahm Platz, Saburo-sans Überraschung wehrte auch nicht lange.

„Kein Problem… Leute?“ Die Aufmerksamkeit der anderen war auf ihn gerichtet. „Hinata wird uns Gesellschaft leisten. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr euch auch gerne an ihn wenden.“

Überrumpelt sah ich ihn an, aber er wies mir nur einen Platz zu. Naja, im Grunde war das kein Problem und ich hätte den anderen so oder so geholfen. Das tat ich sonst in der Schule auch. Besser gesagt… Hatte ich getan, bis zu unserem coming out. Dann hatte nämlich niemand mehr meine Hilfe gewollt. Und auf einmal wurde mir bewusst, dass ich es vermisst hatte, anderen weiterhelfen zu können.
 

Die Schüler, die hier waren, wollten wirklich etwas lernen. Sie waren keine von den Eltern zur Nachhilfe Gezwungenen, Saburo-san hatte sie zu dieser Lernrunde eingeladen und sie hatten zugestimmt. Wir waren so um die zehn Schüler aus der letzten Stufe. Alle kannte ich nicht und auch untereiandern waren nur ein paar miteinander vertraut. So entstand eine ganz entspannte Atmosphäre. Es gab keine Gruppenbildung und niemand wurde ausgegrenzt. Am Anfang waren alle noch etwas befangen und unsicher, doch ziemlich schnell wurden das ganze lockerer, was auch an Saburo-sans fröhlicher Art lag. Er war einfach ein geborener Lehrer.
 

Unsere Gruppe traf sich jeden Tag nach dem Unterricht. Klar, die Wochen würden bis zum Abschluss sehr schnell vergehen. Ich freute mich immer darauf. Teru jammerte zwar stets, aber auch ihm schien es zu gefallen. Er gewöhnte sich daran, zu lernen – was er für gewöhnlich nicht tat – und zeigte rasch gute Ergebnisse. Auch die anderen Schüler blüten unter dem gemeinsam Lernen auf. Ihnen die Dinge zu erklären, war wie eine Wiederholung des Stoffs und so zog auch ich einen Nutzen. Nachdem die Gehirne ermattet waren, gingen wir alle zum Getränkeautomat und unterhielten uns. So gingen die ersten Wochen rum und die abschließende Klausurenzeit begann.
 

„Ich kann es nicht glauben.“ Du hattest die Arme hinter dem Kopf verschreckt.

„Das wir heute anfangen, die letzten Klausuren an der High School zu schreiben?“, fragte ich. Wir befanden uns auf dem Weg zur Schule, heute recht gemütlich, da du bei mir übernachtet hattest und ich so dafür sorgen konnte, dass wir ja pünktlich kamen.

„Ja.“, erwidertest du, ein wenig in Gedanken verloren.

„Und ich kann nicht glauben, wie gut du dafür vorbereitet bist“, grinste ich dich an.

„Ey!“, maultest du zurück und schieltest zu mir. Dann auf einmal hattest du mich gegen die Wand gedrückt und bevor ich es realisierte drücktest du deine Lippen auf meine. Kurz war ich überrumpelt, doch dann ging ich auf den Kuss ein.

„Spinner.“, meinte ich lachend, als sich unsere Lippen trennten und wir weitergingen, unsere Finger leicht ineinander verhakt.
 

Die aufgeregte Stimmung im Klassenzimmer verkündigte die anstehende Klausur. Kaum hatten wir uns gesetzt, kam schüchtern Sumino, eine Klassenkameradin, die ebenfalls in der Lerngruppe war, zu mir an den Tisch. „Guten Morgen Hinata! Ehm… Könntest du mir nochmal schnell das erklären?“ Sie hatte ihr aufgeschlagenes Buch in der Hand und deutete auf eine Grafik. „Klar.“ Ich lächelte sie lieb an und erklärte es ihr.

Erst als sie wieder zu ihrem Tisch huschte, nachdem sie sich ungefähr viermal bedankt hatte, wurde mir klar, wie lange es her war, seit ich jemand in der Klasse etwas erklären durfte.

Und ehe ich mich versah, kam auch schon der Nächste zu meinem Tisch. „Hey…“, ein Klassenkamerad, der auch Kendo trainierte, stand vor mir. Er schien zurückhaltend, aber nicht wie Sumino aus Schüchternheit, sondern eher aus Verlegenheit. So lange waren wir gemieden worden. „Kannst du mir sagen, was hiermit gemeint ist?“
 

Wer der Nächste war, der mich ansprach, kann ich nicht mehr sagen. Auf einmal war mein Tisch von Klassenkameraden umzingelt und ich beeilte mich, die letzen Minuten vor dem Unterrichtsbeginn so viele Fragen wie möglich zu beantworten.
 

„He, lasst mich durch!“ Teru quetschte sich zwischen den anderen durch. Mittlerweile wollte wohl jeder einen abschließenden Rat aufschnappen. Ich versuchte aus deinem Gesicht zu lesen, was du von der Situation dachtest. Du deutetest aber nur zur Uhr an der Wand. „Wir haben jetzt noch fünf Minuten, bis es los geht. Also sollten wir ein bisschen Disziplin in diese Fragerei rein bringen, bevor alles doppelt und dreifach gesagt wird. Was ist deine Frage?“

Er zeigte auf einen Schüler, der mir am nächsten Stand. Kaum hatte er stammelnd, alle Augen waren auf ihn gerichtet, die Frage hervorgebracht, richtete Teru die Aufmerksamkeit aller zu mir. „Was ist die Antwort?“ Ich war schon darauf gefasster und gab sie der Klasse. Und so verliefen die nächsten Minuten. Teru suchte jemanden aus, Frage wurde gestellt, ich beantwortete sie.

Schließlich kam die Lehrerin rein und alle trollten sich widerwillig zu ihrem Platz, nur Teru verharrte einen Augenblick länger und wir sahen uns in die Augen. Ein kleines Lächeln umspielte unser beider Lippen.

Als ich eine alte Bekannte wiedertraf

Terus Sicht~
 

Ich konnte nicht anders als selbstgefällig zu grinsen. Ha! All die Leute, die geglaubt hatten, ich wäre ein dummer Tunichtgut. Ich hatte es ihnen allen bewiesen, ich hatte es mir selbst bewiesen!

Ich war verdammt glücklich. So stolz war ich schon lange nicht mehr gewesen und dass ich so stolz war, machte mich glücklich, jeden Tag aufs Neue. Selbst Hinata hatte schon gestichelt, dass er meine Griesgrämigkeit vermissen würde.
 

Die letzten Klausuren waren längst geschrieben, die Ergebnisse einwandfrei. Die Eignungstests für die Unis waren auch ausgewertet und in meiner Tasche befanden sich die Zusagen. Besser gesagt, nur eine Zusage. Die Zusage der Uni, an die Hinata und ich gehen würden. Zwar war es mir total egal, wo wir hingingen, schließlich wollte ich hiermit seinen Traum einer guten Universität erfüllen, aber am Ende hatten wir uns gemeinsam für diese Uni entschieden.
 

Welch schöner Moment, als wir letzte Woche hier her kamen und den Bescheid erhielten. Ich war so glücklich, ich hatte dir mitten auf dem Gelände einen Kuss gegeben. In letzter Zeit passierten auch wirklich nur gute Dinge!
 

Nachdem unsere Klassenkameraden dich als wichtige Wissenspumpe vor der Prüfung wiederentdeckt hatten, wurde unser Verhältnis zu ihnen wieder lockerer. So viel gemeinsame Zeit hatte es gar nicht mehr gegeben. Mittlerweile lag auch die offizielle Zeugnisverleihung hinter uns, am Abschlussball würde unsere Stufe das letzte Mal zusammen sein.

Nach großem Hin und Her hatten wir beschlossen, hinzugehen. Schließlich lief es zum Schluss mit den anderen Schülern wieder gut. Die Jungs im Kendo behandelten dich wieder ganz normal und unsere Fangemeinde bestand nicht mehr nur noch aus Schwulen-Manga verrückten Mädchen. Damals, als wir nur Freunde gewesen waren, wollten die Mädels andauernd mit uns etwas unternehmen, ich hatte meine Mühe gehabt, sie los zu bekommen. Besonders du warst kläglich schlecht darin, sie abzuweisen. Ich lachte leise bei der Erinnerung auf.
 

Ich verlangsamte meine Schritte, ließ die Blicke zu den einzelnen Läden schweifen, auf der Suche nach Schildern wie „Aushilfe gesucht“. Es war zwar noch ein Monat hin, bis wir hier eine gemeinsame Wohnung haben würden, - Wie ich mich darauf freute! Endlich weg von meinem Vater und immer die Möglichkeit, Spaß mit dir zu haben! - aber so eine Wohnung würde sich nicht selbst finanzieren und ich wollte den Semesterbeginn nicht damit verbringen, zusammen mit hundert anderen Studenten um einen Job zu buhlen.
 

Mir fiel ein Schmuckladen ins Auge. Mit der Ausrede, nach einer Arbeit zu fragen, trat ich ein und sah mir die Auslage an. Bis mein Blick zu einer mir bekannten Person schweifte. Sie unterhielt sich mit einer Verkäuferin, drehte sich dann unbewusst in meine Richtung und jetzt gab es keinen Zweifel mehr.

„Mutter?!“
 


 

Sie sah gut aus. In meiner Erinnerung war sie ein streitendes Wesen, mit einer vor Zorn verzogenen Miene und wilder Gestik. Nun war ihr Gesicht entspannt und fröhlich, eine Aura des Selbstbewusstseins und „Mir fehlt es an nichts“ umstrahlte sie. Fast schon lustig, da ich zurzeit genauso rumlief.

Ihr Haar war von Natur aus so dunkelbraun, dass es schwarz wirkte und fiel ihr über die Schultern, glatt, mit einem Schnitt der sie mehr wie eine junge Frau wirken ließ. Allgemein sah sie viel jünger aus, als sie war. Ihre Kleidung war modisch und betonte ihre Figur. Wenn ich bedachte, was für ein Frack mein Vater immer mehr wurde, da war sie das komplette Gegenteil.
 

Doch im Grunde war es mir egal, wie sie aussah. Mir war egal, wie es ihr ergangen war. Mir war es furchtbar egal, wie gut es ihr ging! Unbewusst hatte ich meine Hände zu Fäusten geballt. Mir war alles egal, was mit ihr zu tun hatte.
 

Es brodelte in mir. Und das wurde auch nicht besser, als sie mich ebenfalls entdeckte.
 

„Teru!“ Entzückt kam sie auf mich zu stolziert. Am liebsten wäre ich weggerannt. Ich starrte sie nur böse an, während sie mich in eine Umarmung zog. Steif versuchte ich diesen Moment hinter mich zu bringen. Sie sollte nicht so tun. Als wäre alles okay.
 

Als wäre sie nicht für eine ewige Zeit aus meinem Leben verschwunden.
 

„Du bist ja groß geworden!“, sagte sie, während sie mit ihren Händen noch meine Oberarme rechts und links drückte. Wie eine liebevolle Großmutter. Aber meine Mutter war alles andere als liebevoll.
 

Dank ihren Absätzen waren wir auf Blickhöhe. Ich brachte kein Wort heraus als wir uns nur so anschauten. Ihre Mimik war so wie gerade eben zur Verkäuferin, freundlich und selbstbewusst.
 

Aber ich war nicht die Verkäuferin. Ich war auch kein anderer verdammter Mensch auf der Erde, denn sie so selbstherrlich anstrahlen konnte. Ich war ihr Sohn, den sie kläglich vernachlässigt hatte. Selbst, als sie noch bei uns gelebt hatte. Meine Wut wurde noch größer, am liebsten hätte ich sie angebrüllt, all die angesammelten Anschuldigungen ihr gegen den Kopf geworfen und das Grinsen von ihren Lippen gefegt.
 

Aber es war ein großer Kloß in meinem Hals. Nie war ich mir so offensichtlich bewusst gewesen, wie sehr sie mich verletzt hatte. Erinnerungen an die furchtbare Zeit, als meine Eltern sich tagein, tagaus gestritten hatten, kamen hoch. Hatte es jemals eine Zeit davor gegeben? Ich erinnerte mich nicht.
 

Das kurze Schweigen zwischen uns durchbrach sie mit ihrer gutgelaunten Stimme. „Ewig nicht mehr gesehen! Lass uns was essen gehen, du hast bestimmt Hunger. Eine Straße weiter gibt es ein tolles Restaurant!“ Und schon wurde ich mitgezogen.
 


 

Was war bloß mit mir los? Ich hatte mich tatsächlich mitschleifen lassen. Jetzt saß ich hier in diesem nicht gerade günstigen Restaurant, meiner verhassten Mutter gegenüber und bekam kein Wort heraus. Kein wütendes Wort. Kein anklagendes Wort. Gar kein Wort.
 

Sie plapperte für uns beide. Bei jeder anderen Person hätte dieses Geplapper bestimmt erzwungen und leicht verzweifelt gewirkt, da ich immer noch stumm und böse dreinblicken war, jedoch nicht bei meiner Mutter. Sie war selbstsicher bei egal was sie tat.

Sie bestellte für uns beide, da ich ja nicht sprach und nur in der Karte hin und her blätterte. Bis jetzt hatte sie mir von diesem Restaurant erzählt und von dem Schmuckladen, ich hatte ihr nicht zuhören wollen, aber sie hatte etwas Anziehendes. Man konnte sich nicht von ihr entreißen.
 

„Teru!“ Leicht tadelnd sah sie mich jetzt an und streckte ihre Hand aus, um meine Backe zu kneifen. „Lass das!“, fauchte ich böse und schlug ihre Hand weg. Ein böses Funkeln trat in ihren Augen. Scheiße, ich hatte etwas gesagt. Jetzt würde sie erst recht nicht locker lassen. Ich hatte sie zwar nicht absichtlich mit Schweigen strafen wollen, aber jetzt schien mir die Option ganz angenehm. Leider war sie abgelaufen.
 

„Was machst du hier in der Stadt?“, fragte sie mich wieder locker und nippte an ihrem Getränk.

„Das geht dich nichts an.“, brummte ich und ließ mein Blick durch den Raum schweifen. Die Karte hatte mir der Ober abgenommen, als meine Mutter bestellt hatte.
 

„Wie geht es deinem Vater?“ Man hörte, dass sie sich bemühte, ein Gespräch in Gang zu bringen. Etwas, dass eigentlich nicht zu ihr passte. Sich Mühe geben, Frieden zu stiften. Eigentlich hätte mich dies etwas besänftigen sollen, da ich sah, dass sie sich mit mir ehrlich unterhalten wollte, aber ich war viel zu beleidigt. Und das wohl mehr als zu recht.
 

„Beschissen.“, meinte ich mit meiner Todesmiene. „Und dir?“, gab ich ironisch dazu. Als ob es mich interessieren würde. Und als ob man ihr nicht ansah, wie gut es ihr ging.

„Mir geht’s blendend, danke der Nachfrage“, meinte sie mit diesem selbstzufriedenen Ton und einem Lächeln. Verdammt, wie ich sie hasste! Diese eingebildete Reaktion machte mich sauer. Ihr ganzes Benehmen! Und das schlimmste daran war, all ihre Eigenschaften erinnerten mich an - mich. Eine Zeit lang hatte ich überlegt, inwieweit ich meinem Vater ähnlich war. Doch eine Viertelstunde mit meiner Mutter und mir wurde klar, dass wir aus demselben Holz geschnitzt sind.

Sie wollte mich provozieren? Herausfordern? Kommunikativ Duellieren, das konnte ich. Und ich würde nicht mehr schweigen.
 

„Und wo hast du dich die ganze Zeit versteckt?“, fragte ich herausfordernd.

Ein kurzes Blinzeln verriet sie. In meiner Frage steckte all das, was sich Jahre hinweg angestaut hatte. Es war nicht der Ort, der mich interessierte, sondern die Tatsache dass sie sich vor mir verborgen hatte.

„Ach, ich bin durch ganz Japan getingelt!“, antwortete sie fröhlich. „Hab eine großartige Schulung durchlebt, der Mentor war mir eine riesige Inspiration! Für ein halbes Jahr war ich sogar in Amerika, da musst du unbedingt mal hin! Aber schlussendlich habe ich hier den perfekten Job gefunden und habe mich in dieser Stadt niedergelassen. Es war eine super Zeit. Es ist eine super Zeit.“ Ihr eingebildetes Gerede. Wir beide konnten nicht demutsvoll etwas erzählen.
 

„Das ist wirklich schön für dich.“ Meine Stimme war kalt. Mit einem Male wurde ihre gute Stimmung zunichte gemacht, als sie den tief in meiner Seele angestauten Hass bemerkte, meine Worte waren ein einziger Vorwurf, der sie traf. Und dieser Vorwurf hing wie eine schwere Wolke über uns, als der Kellner das Essen brachte.
 

Welches wirklich gut aussah und schmeckte. Ich nahm mir vor, es zu genießen, schließlich zahlte sie dafür und ich konnte nebenher sie fertig machen.

Ich bemerkte es nicht, doch während wir schweigend aßen, musste sie mit sich gerungen haben. Anders konnte ich mir ihre weiche Stimme, den traurigen Blick nicht erklären, als sie das nächste Mal aufsah, um mir eine Frage zu stellen.
 

„Und was gibt es bei dir Neues?“ Die Frage passte gut in unsere Konversation, aber dein reuevoller Anblick nahm unseren Worten die Schärfe, die sie bisher gehabt hatten.
 

Doch ich wollte das nicht. Das mein jämmerlicher Eindruck Gefühle von Traurigkeit in dir weckten. Ich war gut klar gekommen, ohne sie. Gerne konnte sie mir weiterhin gestohlen bleiben. Nein, sie sollte mir gestohlen bleiben! Für immer! Und egal wie es Vater ging, du solltest nicht das Recht haben, dir darüber Gedanken machen zu dürfen.

Ich wollte dich von mir wegstoßen. So dass wir nie wieder ein Wort reden würden. Sodass die letzte Verbindung zwischen uns gekappt wäre. Sodass du nie wieder mit mir reden wollen würdest.
 

„Ich bin schwul und habe Sex mit Jungen“, sagte ich ausdruckslos und mit fester Stimme, aß dann einfach weiter und wartete darauf, dass sie mich perplex anstarren und von sich stoßen würde.

„Oh Gott!“, sie schüttelte den Kopf und sah mich betroffen an. „Wie hat er darauf reagiert?“

Es durchzuckte mich. Moment. Sie stieß mich nicht von sich! Es war eher, als würde sie auf meiner Seite stehen.

Denn sie redete von Vater.

Offensichtlich wusste sie von seiner Homophobie und war deswegen… besorgt?
 

Ihr Blick lag auf mir, der in meinen Regungen las. Plötzlich wollte ich mich ihr öffnen. Etwas in mir brach hervor, dass ich gut verleugnet hatte. Ich sehnte mich auf einmal nach warmen Worten. Nach Halt. Was dachte ich da nur?!
 

„Er… er wollte mich verprügeln.“ Meine Stimme stockte, ich wollte woanders hin schauen, doch immer wieder ließ ich meinen flüchtenden Blick den ihrigen treffen. Sehen, ob sie wirklich für mich da war.
 

Gerade war ich doch so sauer gewesen. Gerade stand ich sogar noch lieber auf Vaters Seite als auf ihrer. Gerade noch war sie die allerletzte Person gewesen, die ich jemals wiedersehen wollte.
 

Ihr Blick war nicht mitleidig, sondern intensiv. Sie verstand ohne Worte und das brachte mich aus dem Konzept.
 

Ich hatte es mir nie eingestanden, wie sehr mich die Handlung von Dad verletzte. Vor Hinata wollte ich stark dastehen, vor meinem Lehrer wollte ich stark dastehen. Vor mir selbst wollte ich stark dastehen.
 

Aber vor Mutter muss ich das nicht. Dieses Gefühl gab sie mir gerade so deutlich, dass ich mir endlich eingestand, wie furchtbar es war, von meinem Vater komplett verstoßen worden zu sein.

Mein Stolz hatte mich nicht spüren lassen, wie es in meiner Seele zerbrach.

Ich hatte tatsächlich gedacht, dass in dem Moment das letzte Stück Familie dahingegangen war, dass ich besaß.

Doch ein Stückchen Familie saß noch vor mir. Und im Moment war sie das wirklich.
 

„Aber…?“ Erleichterung schien durch ihre Augen zu huschen, während ihre Hand noch auf meiner lag und sie mich anblickte. Diesmal erwiderte ich den Blick, meine Stimme war wieder fester und ich antwortete: „Ich bin weggerannt und zum Glück hat mich mein Lehrer aufgegabelt und die Sache geregelt.“
 

Ich wollte es dabei belassen. Das waren gerade genug Gefühle gewesen, die ich verarbeiten musste. Mutter sah das wohl ähnlich. Sie entfernte sich wieder und aß weiter. Die emotionalen Wellen, die gerade um uns geschlagen hatten, legten sich wieder. Aber es hatte sich verändert.
 

„Hinata, oder?“

„Was?“, fragte ich verwirrt zurück.

„Hinata ist dein Freund, oder? Er ist ein guter Freund. Er war schon immer für dich da.“ Sie sah aus, als würde sie an etwas zurück denken. Nicht gerade typisch für sie.

Im nächsten Moment warf sie ihre Haare zurück, wobei die Haare für diese Geste gar nicht lang genug waren und fixierte mich. „Ich hoffe du bist auch gut zu ihm.“

„Mutter!“

Anklagend war ihre Gabel auf mich gerichtet. Sie lachte. Ich lachte mit.
 

Ohne es wirklich zu wollen, verlief die restliche Zeit mit meiner Mutter schön. Sie bestand darauf, uns eine gute Wohnung zu besorgen.

„Du bist zwar ein richtig frecher Kerl, aber ich werde diese Wohnung bezahlen!“

„Wir kommen sehr gut ohne dich zurecht!“

„Okay, dann könnt ihr euch ja in Ruhe einen Job suchen, wenn ihr seht, dass ihr neben dem Studium Zeit dafür habt – bis dahin zahle ich!“
 

Ja, wir sind beide ziemliche Sturköpfe.

Als wir zum Abschlussball gingen

Hinatas Sicht~
 

„Schatz, du siehst wundervoll aus!“ Meine Mutter schlug begeistert die Hände zusammen, als ich mich präsentierte. Wir waren in einem Bekleidungsgeschäft für Herren, ich trug einen schwarzen Anzug.

„Den kannst du dann auch mal zu anderen Anlässen anziehen. Dafür ist der Preis völlig berechtigt.“ Meine Mutter dachte schon munter weiter, während ich mein Spiegelbild betrachtete. So ein Anzug verwandelt einen ziemlich, dachte ich. Ein bisschen seltsam war das Gefühl schon, mich so zu sehen. Richtig erwachsen. Das machte mir bewusst: Ich mache einen großen Schritt zum Erwachsenwerden. Abschluss der Oberschule, Beginn des Studiums mit eigener Wohnung und allem drum und dran.

„Gefällt er dir?“, fragte meine Mutter, leicht unsicher, da ich schon eine Weile nicht mehr reagiert hatte. Auch die Verkäuferin wollte schon loshechten und nach einer Alternative suchen, doch ich war zufrieden. Das warme Violett des Hemdes stand mir sehr gut und die dunkelviolette, fast schwarze Krawatte rundete mein Erscheinungsbild ab.

„Doch, sehr schön. Nehmen wir den?“Ein bisschen unangenehm war es mir, dass meine Eltern mir einen nagelneuen Anzug kauften. Nur für einen Abschlussball, wohin ich nicht mal mit einem Mädchen ging.
 

PLING

>Hast du endlich einen Anzug?<

Eine Nachricht von dir.

>Das gleiche könnte ich dich fragen!<, antwortete ich, da auch du mit deinem Vater ewig unterwegs warst. Anscheinend wollte er sich es nicht nehmen lassen, dir einen Anzug zu kaufen. Ich fragte mich, ob deine Vater-Sohn-Beziehung damit wiederbelebt werden könnte oder das euer letztes gemeinsames Erlebnis gewesen sein würde.

Für immer.
 

Das klang so abschließend. Noch einen Sommer zu Hause, dann begann ein ganz neuer Lebensabschnitt! Und ich freute mich über alle Maße, diesen mit dir an meiner Seite zu gehen.
 

Doch der nächste Schritt, den wir tun würden, wäre der zum Abschlussball. Ich war sehr unsicher und du bestimmt ebenso, aber ich wollte das Thema nicht mehr zur Sprache bringen. Wir hatten entschieden, hinzugehen, jetzt würden wir das auch durchziehen.
 

>Ich warte dann heute Abend draußen, bis ihr vor fahrt. Klingel auf keinen Fall!< Deine Worte machten klar, dass man deinem Vater besser nicht unter die Nase reiben sollte mit wem du zum Ball gehst. Ich bestätigte und legte mein Handy weg. Es gab noch viel bis heute Abend zu tun!
 


 

Frisch geduscht und mit gestylten Haaren stand ich vor meiner Mutter, die mir die Krawatte richtig band. „Hab einen schönen Abend, Liebling.“ Sie sah mich liebevoll an, drückte mich und bestaunte mein Outfit erneut. „Du siehst wie ein richtiger Mann aus!“

„Mama, ich muss los! Papa wartet schon im Auto und wir müssen doch noch Teru abholen.“

„Jaja, jetzt geh und habe Spaß!“

Ich stieg zu meinem Vater ins Auto. „Gut siehst du aus, Junge“, meinte er lobend, bevor er losfuhr. Etwas komisch war es für ihn, das konnte ich spüren, dass er mein ‚Date‘ abholen würde und dies kein Mädchen war. Auch wenn meine Familie sich damit angefreundet hatte, an solchen Anlässen spürte man doch, dass man anders war. Nicht normal, wie alle anderen. Dieses Gefühl lag in der Luft. Würde es den ganzen Abend in der Luft liegen?
 

Wir fuhren in deine Straße und ich sah dich vor deiner Haustür stehen. In einem maßgeschneiderten Anzug. Ich war hin und weg. Du… so anders!

„Wie siehst du denn aus?“, fragtest du grinsend, nachdem du eingestiegen warst. Deine Augen kamen durch das grüne Hemd sehr gut zu Geltung und ich musste aufpassen, mich nicht darin zu verlieren. „Heute ohne Haarklammern?“, fragte ich zurück und fuhr mit meiner Hand durch deine Haare. Sonst trugst du immer welche.

„Nein, heute nicht.“ Du ließt dich lächelnd zurück in den Autositz fallen. Auch ich rückte wieder von dir ab. Mein Vater hatte schon beunruhigend oft in den Rückspiegel geschaut.
 

„So, da wären wir.“ Mein Vater hielt an der Schule. Überall waren Autos und Schüler, die in eleganter Kleidung umher wuselten. „Danke fürs Fahren, Dad!“ Wir stiegen aus und liefen Richtung Sporthalle. Wir sahen Dates, Hand in Hand, aufgeregte Mädchen und Jungs. Zwischen uns herrschte Mindestabstand. Wir wollten keinen Bogen überspannen und einfach einen guten Abend haben.

„Teeruu, Hinata!“ Ein kleiner Haufen Mädchen winkte uns. Sie schienen als Freundinnen gekommen zu sein und so gingen wir auf die Gruppe zu. Die Mädchen sahen süß in ihren Kleidern aus, aber während wir ein paar Worte wechselten musste ich immer wieder zu dir sehen. Ich konnte mich an dir im Anzug nicht sattsehen!
 

Nachdem wir mit einigen Leuten gequatscht hatten, waren wir am Buffet angekommen. Es gab kalte Snacks und Getränke. Voller Begeisterung bedientest du dich an dem Fingerfood, da hatte sich der Kochclub echt selbst übetroffen. Ich sah lachend zu, während du meinen Pappteller mitfülltest, um ja alles probieren zu können. Nachdem unsere Teller randvoll waren, stellten wir uns an den Rand der Tanzfläche. Die Stufe unter uns hatte die Sporthalle hergerichtet. Vorne stand die Schülerband und spielte Songs, in der Raummitte befand sich die Tanzfläche und außenrum standen und saßen sich unterhaltende Menschen. Girlanden waren aufgehängt, die Essenstische mit einer Tischdecke unterlegt und mit Deco verziert. An den Wänden hingen Poster, die das Sporthallen-Flair mildern sollten und sogar eine Discokugel hing an der Decke und brach das Licht.
 

„Schau nur“, ich zeigte auf einen Klassenkamerad, der wohl den Titel als schlechtester Tänzer der Stufe verdient hatte. Wir amüsierten uns ein bisschen über ihn und die anderen Tänzer. Normalerweise sitzen die Schüler gesittet in der Schule und versuchen möglichst cool rüber zu kommen. Da war es doch höchst unterhaltsam, sie sich ungelenkig bewegen zu sehen!

Aber am liebsten wollte ich auch mit dir tanzen. Es kribbelte in meinem ganzen Körper. Doch mein Verstand rief, dass es keine gute Idee sei.

„Ich geh mal aufs Klo!“, informiertest du mich mit lauter Stimme, um die Musik zu übertönen. „Okay!“ Ich setzte mich auf einen Stuhl. Langsam kam Langeweile auf. Und leichte Resignation schlich sich an, während du auf dich warten ließest. Warum waren wir gekommen? Ich sah doch, wie einige immer wieder zu uns rüber gesehen hatten. Dabei hatten wir nur gelacht, gegessen und den anderen zugeschaut! Würden wir nur eine falsche Bewegung machen, wäre die Aufmerksamkeit der gesamten Halle bei uns, fürchtete ich.
 

Nachdem du zurückgekommen warst, setztest du dich auf den Stuhl neben mir. Wir sprachen kaum und beobachteten vor uns hin. Bis jemand auf uns zu kam.

„Wollt ihr nicht auch mal tanzen?“, fragte ein Mädchen aus der Gruppe, die wir zuerst getroffen hatten. „Das macht echt Spaß! Jetzt ziert euch nicht so!“ Sie begann an Terus Arm zu ziehen und eine Freundin kam ihr zu Hilfe, die mich am Arm zog. Lachend ließ ich mich aufziehen. Was ist schon dabei, zusammen mit ein paar Mädels zu tanzen? Den restlichen Abend wollte ich definitiv nicht auf diesem Stuhl verbringen. Ich warf dir ein Blick zu, ehe wir von den Mädels auf die Tanzfläche gezogen wurden. Es wurde Zeit, richtig Spaß zu haben!
 

Die Band spielte einen schnellen Popsong und wir bewegten uns alle mehr oder weniger rhythmisch zur Musik. Und desto mehr unsere kleine Gruppe tanzte, desto lockerer und ausgelassener wurde es. Die Mädels machten lustige Tanzbewegungen, die wir nachzueifern versuchten, manchmal tanzte ein Mädchen dich oder mich an. Die Zeit verflog und ich hatte nicht geglaubt, wie viel Spaß dieser Abend machen würde. Ich ließ mich ganz gehen, während die Band richtig reinhaute und die Mädels um uns rum sich drehten. Die Chartsongs spielten sie hoch und runter, ich wollte nicht aufhören meine Beine dazu zu bewegen. Die Freude auch in deinem Gesicht zu sehen steckte mich nur umso mehr an.
 

Jedoch war auf einmal Schluss mit schneller Abrock-Musik, es begann ein langsamer Schmusesong.

Es war ein wenig überrumpelnd, wie wir da standen und sich unsere Blicke trafen. Die Mädchen verschwanden murrend von der Tanzfläche. Aber ich wollte nicht verschwinden, ich wollte mit dir diesen Song tanzen. Eng umschlungen. Ich streckte meine Hand dir entgegen, du wirktest unsicher und nahmst sie doch an. So recht wussten wir nicht wie wir zusammen stehen sollten. Irgendwie fühlte es sich komisch an. Langsam dämmerte es mir auch, warum. Starre blicke lagen auf uns. Tuscheln. Ein unangenehmer Schleier legte sich um uns und zog immer enger zusammen. Es war, als würden uns die Blicke umzingeln. Ein Ruck ging durch dich – „Komm“, blafftest du und zogst mich hinter dich her. Im Rücken spürte ich die auf uns gerichteten Augenpaare, während deine Hand fest um meine lag und du mich schnellen Schrittes zum Notausgang führtest. Die Türe stand offen um frische Luft in die Halle zu lassen. Durch die Türe verschwanden wir aus dem Blickfeld der anderen, wurden von der Dunkelheit verschluckt.
 

Die Dunkelheit verschluckte das Unwohlsein, welches in der Halle auf uns eingebrochen war. Damit stieg die Ernüchterung in mir hoch. Die Ernüchterung, dass sich nichts geändert hatte. Das wir wohl ewig mit solchen Reaktionen zu leben hatten.
 

Immer noch waren deine Schritte schnell, ich ließ mich immer noch mitziehen, bis sich ein Gedanke zwischen all den anderen klar kristallisierte: Warum sollten wir uns die Intoleranz der anderen so nahe gehen lassen?

Es war das letzte Mal, dass wir diese Menschen gesehen hatten. Sie waren zwar Schulkameraden, aber was bedeutete das jetzt schon, am Ende der Schulzeit? Ab sofort gab es nur noch dich und mich, eine neue Stadt, das Studium. Ich wollte mir nicht den Abschied von unserer Heimat, wozu die Schule gehörte, verderben lassen.

So stoppte ich und zwang dich, ebenfalls anzuhalten, drehte dich zu mir um. Unsere Blicke begegneten sich und ich konnte sehen, wie langsam deine aufgekochte Wut nachließ. Schließlich entspanntest du dich und ein seufzen kam über deine Lippen. „War wohl irgendwie absehbar gewesen, oder?“, meintest du und riebst mit dem Handrücken über deine Stirn.
 

„Irgendwie schon.“ Ich musste schmunzeln. „Gehört nicht ein dramatischer Abgang zu jeder Schulballveranstaltung?“ Amüsiert lachtest du auf. „Du hast es schon immer geschafft, meine negativen Gedanken zu vertreiben“, antwortetest du und legtest den Kopf schief. Das hatte etwas unheimlich niedliches.
 

„Und du hast es schon immer geschafft, mich aus unangenehmen Situationen rauszuboxen.“ Ich legte meine Hände auf deine Wangen und zog dich zu mir. Grinsend ließt du dich in einen Kuss verwickeln.
 

„Bestimmt sieht das voll romantisch aus, wie wir hier im Mondlicht stehen“, scherzte ich.

Wir standen auf der Wiese, auf die wir so oft in den letzten Jahren vor den Anderen geflüchtet waren. Direkt vor uns war eine Sonnenblume, die hier jemand gepflanzt haben musste. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich dich direkt vor ihr angehalten hatte. Komischer Zufall.
 

„Lass uns den Abend schön ausklingen lassen.“ Ich nahm deine eine Hand in die meine und legte deine andere an meine Hüfte. Dann versuchte ich mit dir einen Walzer zu tanzen. Überrascht folgtest du meinen Schritten. Etwas holprig war unser Tänzchen, doch als ich dich leise lachen hörte, so nah an meinem Ohr, dass sich Gänsehaut ausbreitete, da wusste ich wie perfekt es war.
 

Nachdem wir unseren Tanz beendet hatten und einfach nur so da standen, begannst du leise zu sprechen: „Ich liebe dich, Hinata. Auch wenn das bedeutet, dass uns die Leute anstarren. Ich liebe dich und das ist alles, was zählt.“

Überrumpelt brachte ich nur noch ein „Ich liebe dich auch“, gebrochen über die Lippen, ehe sich deine auf meinen legten. So überwältigt war ich, über dein Statement.
 

Noch eine Weile standen wir dort im Mondlicht, vor der Sonnenblume und genossen die Verborgenheit der Nacht. Nahmen Abschied von einer langen Zeit. Hier, an der Schule die der Ort war, an dem wir uns überhaupt kennen gelernt hatten.
 

Als wir entschieden aufzubrechen, liefen wir Hand in Hand zu mir nach Hause. Mein Vater hätte uns abgeholt, aber so fühlte es sich richtig an.

Bei mir angekommen fielen wir direkt in mein Bett. Der Weg war doch recht weit gewesen und getanzt hatten wir ja auch ewig, uns taten die Füße ziemlich weh. Zudem war es doch kühl geworden, so dass wir die Decke über uns zogen und zusammen kuschelten.

Und das war es, was ich wollte. An deiner Seite sein.
 

___________________________
 

Seit gespannt auf das Studenten-Leben :D Ich freue mich schon richtig auf die nächsten Kapitel~ Ich hoffe, ihr auch!
 

Liebe Grüße, die Tema~♥

Als wir einen neuen Lebensabschnitt begannen

Terus Sicht~
 

Die Sommerferien waren so schnell verflogen, wie in noch keinem Jahr zuvor. Jetzt liefen wir über den Bahnhof unserer neuen Heimatstadt, Hände voll mit dem Gepäck und ließen unsere Blicke auf der Suche nach meiner Mutter schweifen.

Doch wir konnten Sie gar nicht verfehlen. „Ist sie das…?“, rauntest du mir zu, während wir durch die große Türe ins Freie traten. Direkt vor dem Bahnhofseingang parkte, eher gesetzeswidrig, ein nagelneues Cabrio von einem deutschen Hersteller. Wobei das Cabrio wohl mehr ein selbstgefälliger Hintergrund war, meine Mutter verstand die Selbstinszenierung. Sie lehnte lässig-elegant an ihrem Cabrio. Die Sonnenbrille, das Outfit und vor allem ihre Ausstrahlung versprühten eine Aura, die bewirkte, dass man glaubte, die Welt drehe sich nur um sie.

„Da seid ihr ja! Hinata, du siehst ja jetzt wie ein richtiger Kerl aus!“ Sie herzte dich, um dir anschließend in den Oberarm zu kneifen. „Schau Teru, so Muskeln brauchst du auch!“ Ich murrte unwillig, während sie mich in eine Umarmung zog. Okay, meine Stimmung rutschte ab. Erst ihre tolle Selbstinszenierung und dann machte sie sich auch noch über mich lustig! Oh, herzallerliebste Mutti - wie gern hätte ich ihr jetzt etwas entgegnet, aber gleich würde sie uns in unsere Studentenwohnung fahren, die sie organisiert und vor allem bezahlt hatte und daher hütete ich mich einen Kommentar loszulassen.
 

Ich meine, womöglich hatte ich bei unserem letzten Treffen ein kleinen Schritt Richtung Frieden schließen gemacht. Davon war ich wirklich überzeugt gewesen, doch jetzt, da sie so vor mir stand, war es wie wegeblasen. Ich wollte gar nicht auf sie sauer sein, aber ich konnte es auch nicht ändern, wie ich fühlte. Vermutlich brauchte ich einfach noch mehr Zeit. Doch momentan wollte ich diese nicht mit meiner Mutter verbringen, sondern mit Hinata.
 

Schließlich setzten wir uns ins Cabrio und fuhren los. Im Nachhinein betrachtet hatten wir definitiv nicht den kürzesten Weg zur Wohnung genommen. Meine Mutter wollte wohl ihr Cabrio ausführen, heizte über Schnellstraßen und zeigte uns zwischendurch die wichtigsten Orte in der Stadt. Schließlich hatte sie doch die Güte, zum Studentenwohnheim zu fahren und sie öffnete mit erheblichem Stolz die Türe zu unserer neuen Wohnung. Das Gebäude sah von außen top modern aus und das bestätigte sich innen. Anscheinend waren wir im Luxus der reichen Studenten gelandet. „Tadaa!“, präsentierte sie und ließ uns eintreten.
 

Das erste was auffiel, war die Geräumigkeit. In einem normalen Studentenzimmer kann man sich kaum bewegen – dieses Zimmer war größer, als manche Familien in Japan als Wohnungen hatten! Der Flur war noch relativ schmal, da rechts zwei Türen zu den Hygieneräumen führten. Nach dem Flur war rechts eine kleine, offene Küche. Kühlschrank, Arbeitsplatte, Backofen und Herd mit Dunstabzugshaube, Arbeitsplatte, Spüle. Davor stand ein runder Esstisch mit zwei Stühlen. Der restliche Raum war möbliert mit einem Doppelbett, zwei Schreibtische und einem Regal. Durch die großen Fenster wurde der Raum mit Tageslicht durchflutet und als „Highlight“ stellte uns meine Mutter den in der Wand verborgenen Kleiderschrank vor.
 

„Wir sind an der Upper East Side des Studentenlebens angekommen…“, murmelte ich, während du deine Begeisterung deutlich zeigtest. „Ist das riesig! Ist das alles Echtholz? Diese Fenster! Ist die Küche ausgestattet? Wie cool diese Wohnung ist!“ Und so weiter. Meine Mutter lächelte selbstgefällig über jeden Kommentar und diskutierte fleißig über die tausend Vorzüge der Wohnung. Okay. Langsam war es wirklich Zeit, meine Mutter los zu werden, sonst würde ich nicht lange meine schlechter werdende Laune verbergen können.
 

„Mum, wirklich schön. Du hast jetzt bestimmt Hunger oder so und musst uns verlassen?“, gab ich ihr einen Wink mit dem Zaunpfahl.

„Also ich habe tatsächlich Hunger. Und wie sieht‘s bei euch aus?“ – du nicktest und ich sah das Unglück schon anrollen - „Lasst uns schön Essen gehen!“
 

Oookay. Schlechte Laune hoch zwanzig. So hatte ich mir das nicht vorgestellt!

Da sitzen wir in einem teuren Restaurant und ich stocherte lustlos in meinem Essen herum, – deja vú – während du und meine Mutter sich wunderbar unterhielten und amüsierten.

Nach Ewigkeiten wurde mir mal wieder Aufmerksamkeit geschenkt: „Teru, probier das mal!“ Ich nahm mir widerwillig ein Stück von Hinatas Teller - zugegeben, dass sah echt lecker aus – und versuchte meine schlechte Laune Miene aufrecht zu erhalten, während mein Gaumen sich über den Geschmack erfreute. Hattest du gerade versucht mich mit einzubinden? Wie lieb du bist. Und wie lecker das schmeckt! Moment – warum denke ich auf einmal so positiv? Ich bin doch gerade sauer!
 

„Och, sieh nur, wie süß er guckt!“, meinte meine Mutter zu dir und stupste mich mit ihrem manikürten Fingernagel an.

„Wenigstens tu ich nicht verzweifelt so, als wäre ich süß.“, gab ich patzig zurück. Hatte ich mir nicht was vorgenommen? Pah, sie hatte den Bogen eindeutig überspannt.

Die Atmosphäre kippte, es war als hätte jemand scharf die Luft eingezogen. Das Lächeln meiner Mutter wurde gefährlich, aus dem Stups wurde ein warnender Pieks.

„Ich bin nicht süß. Ich bin hinreißend. Merk dir das. Du solltest dieselbe Einstellung haben.“

Wären wir nicht in einem Restaurant, hätte ich ihr gerne lautstark etwas erwidert, aber so sahen wir uns beide nur mit blitzenden Augen an, ein stiller Krieg.

Ich verarbeitete ihre gesagten Worte und erahnte, dass sie mir gerade den ersten mütterlichen Rat gegeben hatte. Naja, wohl kein typischer.

„Und jetzt hör auf so beleidigt zu gucken und freunde dich damit an, dass du eine hinreißende Mutter hast! Darauf solltest du stolz sein, findest du nicht?“

Beleidigt lehnte ich mich zurück und strich heimlich über die doch Stelle, an der sie mich gepiekst hatte. Hinata wollte offensichtlich die Situation entschärfen und übernahm das Wort: „Das war köstlich, aber jetzt bin ich richtig satt und auch ziemlich müde! Ich glaube, wir sollten uns auf dem Heimweg begeben.“

„Natürlich, war ein langer Tag mit der Anreise.“ - Ja, den Wink akzeptierte meine Mutter gleich! – „Ich bringe euch schnell in euer neues Heim.“
 

Erleichtert schloss ich die Türe, nachdem wir schlussendlich meine Mutter losgeworden waren.

„Sie ist wirklich eine nette Frau“, warfst du in den Raum.

„Was?“ Wütend drehte ich mich zu dir um. „Eine nette Frau? Diese Frau ist meine Mutter und sie hat mich als Kind einfach sitzen gelassen! Sie stellt sich dahin und inszeniert sich, als wäre sie Gott weiß was! Spielt sich auf und behandelt mich, als wäre ich ein kleines Kind! Hätte sie mich wie ein kleines Kind behandeln wollen, hätte sie in meiner Kindheit da sein sollen!“, brauste ich auf.

Du schautest verletzt, antwortetest: „Teru, ich weiß doch… Aber sie möchte das wirklich wieder gut machen. Auf ihre Art und Weise.“

„Du hast leicht reden! Hast dich ja gleich super mit ihr verstanden!“ Beleidigt verschränkte ich die Arme.

„Natürlich habe ich mich super mit ihr verstanden, sie ist genauso wie du! Teru in weiblich, sozusagen! Ich denke, sie hat sich früher verstellt, wollte oder sollte wie alle anderen Mädchen ein braves, zurückhaltendes Wesen sein. Sie hat geheiratet, ein Kind bekommen und wurde unglücklich. Das entschädigt dich nicht, aber sie ist erst jetzt sie selbst. Daran solltest du denken. Stell dir vor, du und deine Mutter wären ein Gespann. Ihr wärt unbesiegbar!“ Dein offenes Lächeln, mit dem du mich anstrahltest, ließ all den Ärger von mir abfallen. „Du musst sie nicht hassen, Teru.“

„Es ist nur nicht so einfach, ihr zu vergeben“, flüsterte ich, ließ mich in eine Umarmung ziehen. Fühlte mich wie ein dummer, schwacher Junge.
 

Du küsstest mich auf die Stirn – wirklich, ich fürchte, heute bin ich ein kleiner Junge – und murmeltest: „Den ganzen Sommer bist du als wandelnde Sonne umhergelaufen und kaum kommt jemand, die genauso einen Raum erhellen kann und schon fällst du in dich zusammen?“

„Mh“, brummte ich und sah dir in die Augen.

Mir wurde klar, dass du meine Sonne bist. Ohne dich an meiner Seite könnte ich nicht strahlen.
 

Ich wollte dich nicht weiter belasten und so schüttelte ich die nervigen Gedanken von mir ab, nahm deine Hände in meine und versuchte ein Tänzchen. „Was wird das?“, meintest du lachend, stolpertest meinen Schritten hinterher. „Ein Tanz der Sonnen!“
 

Heute begann für uns beide ein neuer Lebensabschnitt. Mit viel neuen Herausforderung, mit viel neuen Freiheiten. Und ich hatte dieses unbestimmte Gefühl, dass meine Mutter ein fester Teil davon werden würde.

Als wir das Unileben begannen

Hinatas Sicht~
 

Der Wecker.

Er wird niemals mein Freund.

Müde ließ ich meine Hand auf ihn fallen, damit er endlich Ruhe gab und setzte mich langsam auf. Neben mir bewegte sich etwas, zog sich demonstrativ die Decke über den Kopf und drehte sich weg.
 

Wenn einer nicht aufstehen konnte, dann du.
 

Ich hatte in der ersten Uniwoche gelernt, dass es nur in morgendlichen Streit ausartete, dich selber wecken zu wollen. Deswegen überließ ich diese Arbeit lieber dem Wecker. Ich stellte also den Wecker wieder an und aus deiner Reichweite. Kchkch. Das war wirklich effektiv und sparte mir die Nerven.
 

Eine Stunde später befand ich mich im Vorlesungssaal meines ersten Kurses. Du und ich studierten ganz unterschiedliche Sachen, was absehbar gewesen war. Dies führte jedoch dazu, dass wir uns am Campus fast nie sahen, obwohl wir ja auf dieselbe Uni gingen. Am Anfang hatten wir noch versucht uns zwischen den Vorlesungen zu treffen, dass hatte aber nur zu unendlichen vielen SMS und Stress geführt. Mittlerweile hatten wir uns damit abgefunden und irgendwie war es auch schön, einen eigenen Freundeskreis aufzubauen, mit dem ich den Unialltag verbrachte. Wenn wir uns ununterbrochen auf der Pelle hocken würden, wäre das dauerhaft gesehen bestimmt sowieso nicht gut.
 

Sich mit den Kommilitonen anzufreunden war nicht schwer. In den Vorlesungen war ich von Leuten umgeben, die sich alle für dasselbe interessieren, wenn es auch wenigstens nur das Studienfach sein mag. Allein das brachte einen schnell zu einem diskutierbaren Thema. Allgemein war es schön zu sehen, wie die anderen die Worte des Professors aufsaugten und nicht wie früher warteten, dass die Schulglocke das Ende des Unterrichts verkündigte.
 

Grüppchenbildung blieb trotzdem nicht aus und so hatte auch ich eine kleine Gruppe an Kommilitonen um mich, mit denen ich gut auskam.
 

„Wie er immer die langweiligsten Punkte stundenlang besprechen kann! Ehrlich, ich liebe mein Studienfach, aber bei diesem Professor könnte ich regelmäßig einschlafen!“, verkündigte Kota nach der letzten Vorlesung für diese Woche. Er redete von uns allen wohl am liebsten und am meisten.

Mei kicherte. „Wenn du im Stoff nicht mitkommst, kannst du uns das einfach sagen. Du brauchst dich nicht hinter einer Ausrede verstecken.“ Mei sah aus wie ein nettes Mädchen, doch am liebsten stichelte sie andere und rhetorisch hatte sie es am besten von uns drauf.

„Gar nicht wahr, Mei!“

„Hey, wie wär‘s, lasst uns noch Eis essen gehen!“ versucht Sumino die zwei abzulenken. Sie ist die einzige, die ich schon vor der Uni kannte, da sie in meine Klasse gegangen war. Zu behaupten, sie wäre mir dort noch nie aufgefallen, wäre gelogen, aber ich hatte in der Schulzeit mir noch nie allzu viel Gedanken über sie gemacht. Das Wort lieb passte bei ihr formvollendet. Sumino hasste Auseinandersetzungen, selbst wenn es nur scherzhafte unter Freunden waren. Theoretisch war Mei dann nicht die geeignete Freundin, doch die beiden teilten sich ein Studentenzimmer und schienen auch ansonsten sehr gut auszukommen.

„Gut, dann gehen wir ein Eis essen“, verkündigte Hayato pragmatisch wie eh und je. Er bildet den Abschluss unserer Gruppe.

„Können wir zur Eisdiele beim Supermarkt? Dann kann ich gleich anschließend einkaufen“, schlug ich vor.

„Haha, willst du wieder ein romantisches Dinner für deinen Lover-Freund vorbereiten?“, stichelte Mei gleich.

„Das ist eine super Idee Hinata, wir müssen doch auch einkaufen, nicht war, Mei?“, mischte sich Sumino gleich ein. Die Arme hatte es wirklich nicht leicht mit Mei. Doch diese lenkte meist schnell ein. „Klar. Also los.“

„Na endlich. Ich dachte schon, wir übernachten an der Uni!“, grummelte Kota.
 

Später, wieder in der Wohnung angekommen, saßt du am Bettrand. „Hallo“, brummtest du verschlafen und strecktest die Hände nach mir aus. „Hallo“, antwortete ich und ging zu dir rüber, du legtest die Hände um meine Hüfte und ich beugte mich zu dir für einen Kuss hinab.

„Ich mach uns Essen, bevor du zum Kellnern losgehst“, sagte ich, nachdem wir unsere Lippen voneinander lösten. „Klingt verlockend“, schnurrtest du. „Bin solange im Bad.“
 

Wie angekündigt hattest du es nicht still das Geld deiner Mutter akzeptieren wollen. Auch ich wollte nicht schmarotzerhaft das Geld von ihr nehmen. So hatten wir uns beide schnell einen Job gesucht. Ich trainierte Kinder im Dojo, du kellnertest bei einem Bar-Disco Verschnitt. Den Job hattest du über eine Kommilitonin bekommen, ihr Name war Rio. Du hattest mir lachend erzählt, dass sie gerne ein „t“ hinter ihrem Namen schrieb, was das englische Wort „riot“ ergibt. Das passte gut zu ihr. Ich hatte den Kendo-Trainer Job zufällig im Dojo angeboten bekommen und spontan zugesagt. Mit den Kindern machte es mir mehr Spaß, als ich gedacht hätte.
 

----
 

„Kota, hör auf Sumino ein Ohr abzulabern und kommt! Hinata hat sich auch her bequemt, dann können wir jetzt los“, verkündigte Mei. So zogen wir wenig später los, ein typischer Wochenendabend. Seit du den Kellnerjob hattest, musste ich an den Wochenendabenden schauen, wo ich blieb. Schließlich packte deine Bar freitags und samstags die Tanzfläche aus und machte die Nacht zum Tag. Da kamst du erst spät von der Arbeit heim.
 

„Hey, alles klar?“, fragte mich Hayato, während wir durch die Stadt liefen. „Ja, alles klar.“ Ich zog eine Grimasse um meine Gesichtsmuskeln zu lockern und ein Lächeln zustande zu bringen. Nein, ehrlich gesagt machte es mich schon traurig, dass du und ich ewig kein Wochenende zusammen allein verbracht hatten. Jedoch spürte ich, wie dir das Kellnern Freude machte und so wollte ich dir nicht reinreden. Dann hatte ich eben mit meinen Kommilitonen Spaß.
 

„Ich sehe deine Gedanken rotieren“, flüsterte Hayato. Das war eine Warnung, denn wenn Mei erkannte, dass ich ihr einen Gedankengang vorenthalten wollte, konnte das schnell unangenehmen werden. „Ja, hast schon recht“, gab ich zu.

„Dann wird’s Zeit für einen Drink. Wir wollen das Wochenende - wie es sich für Studenten gebührt - begrüßen.“ Lauter, zu den anderen gewannt, meinte Hayato, „los Leute, latschen wir jetzt ewig rum oder läuten wir endlich den Abend ein?!“
 

Ein paar Stunden und einige Drinks später hatten wir die Bars hinter uns gelassen und gaben bei Karaoke unser bestes. Naja, dass Beste das unter Alkoholeinfluss und dem daraus resultierendem Übermut möglich war. Kota versuchte wirklich gut zu sein, doch er konnte schon nüchtern kein Ton treffen, so dass Mei ihn begeistert fertig machte. Hayato verfolgte die zwei amüsiert, während meine Gedanken wieder zu dir wanderten. Langsam wurden meine Knochen müde und ich wünschte mir dich her, damit ich mich an dich kuscheln konnte. Gerade noch hatte der Alkohol in meinem Blutkreislauf zur Partystimmung geführt, jetzt rieß er mich ins emotionale Loch. Ich vermisste dich furchtbar. „Hey, Hinata? Alles klar?“, fragte Sumino sanft. Die Worte kamen mir viel zu vertraut vor. Warum machten sich meine Freunde andauernd Sorgen um mich? Ich sollte dich wirklich fragen, ob du dir nicht mal ein Wochenende frei nehmen kannst, damit wir es allein verbringen konnten.
 

„Siicher“, antwortete ich. Huppsala, wenn man eine Weile nichts sagte, klappte die Zungenkoordination auf Anhieb nicht ganz so einfach. „Wollen wir ein Duett singen?“, fragte ich ablenkend. „Gern.“
 

---
 

Später saß ich auf unserem Bett. Es war schon sehr spät und der Gedanke, einfach einzuschlafen, sehr verlockend. Aber ich wollte jetzt mit dir reden, dich bitten. Es brannte in meinem Herzen. Schließlich hörte ich, wie du die Tür aufgeschlossen hast, ein schmaler Lichtstrahl vom Flur viel in den Raum. Du bemühtest dich ganz leise zu sein, streiftest eilig die Klamotten vom Leib und wolltest unter die Decke schlüpfen, als dir erst auffiel, dass ich da saß.

„Ah! Hinata, erschreck mich doch nicht so!“

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Das war zwar nicht mein Plan gewesen, aber doch amüsant. Es war schön, dich zu sehen.

„Alles klar Hinata? Warum sitzt du Mitten in der Nacht am Bettrand?“, fragtest du verwundert.

„Mhm, ich hab auf dich gewartet.“ Meine Finger suchten deine und verschränkten sich ineinander.

„Und warum?“, fragtest du belustigt.

„Teruu,“ begann ich und fühlte mich wie ein kleines Kind, „kann ich dich um etwas bitten?“

Nicht ganz schlau aus mir werden, knietest du dich hin, so dass wir uns in die Augen sehen konnten.

„Was ist denn, Hinata?“, grinstest du. „Hast du etwa zu viel Alkohol getrunken und nun versaute Ideen entwickelt?“

„Nein, nicht sowas“, meinte ich und wedelte mit einer Hand durch die Luft, um diese Vorstellung zu vertreiben. Das war momentan nicht zielführend!

„Ich würde mal gerne ein Wochenende mit dir verbringen. Ich weiß, da brauchen sie dich immer beim Kellnern, aber, kannst du nicht fragen, ob du mal frei bekommst? Ich möchte so gerne ein Wochenende malwieder mit dir verbringen!“ Aus großen, flehenden Augen sah ich dich an. Doch du legtest die Stirn nur kraus. „Ich hab doch unter der Woche immer zwei Abend frei, die wir immer zusammen verbringen! Es ist doch nicht so wichtig, ob es ein Mittwoch oder ein Freitag ist?“

Ich sah weg. Du verstandest nicht.

„Komm Hinata, ich bin total müde. Lass uns schlafen.“

Doch du sagtest nicht, dass wir Morgen nochmal drüber reden könnten.

Als du uns sahst

Terus Sicht~
 

„Huhu!“ Rio winkte mit einem Coffee-to-go-Becher.

Wie üblich hatte ich Rio gleich entdeckt, da es ihre Haarfarbe unmöglich machte sie zu übersehen. Sie hatte sich die Haare in ein dunkelblond mit einem ombré Verlauf aufhellen lassen, so dass sie ihre Spitzen regelmäßig in einem anderen Ton färben konnte. Zurzeit war es eine Mischung aus Pink und Lila.
 

„Na, wie geht’s?“

„Montag eben. Ich versteh immer noch nicht, warum du früh morgens so wach sein kannst!“, maulte ich und nahm ihren Kaffeebecher entgegen.

„Schatz, das ist mein dritter Kaffee. Ansonsten würde ich hier mit einer Kettensäge auf dich warten.“

„Wieder zu viel Lollipop Chainsaw gezockt?“

„Eindeutig.“ Sie nickte und nippte anschließend an ihrem Kaffee, während ich einen großen Schluck nahm.

So lehnten wir eine Weile nebeneinander an der Wand, Kaffee trinkend und in Schweigen gehüllt, derweil der morgendliche Unitrubel um uns herum.

Rio warf einen Blick auf ihr Handydisplay. „Wir sollten langsam rein. Geht gleich los.“

Ich stöhnte auf. „Können wir nicht einfach schwänzen? Ich weiß ja nicht was Kaffee bei dir an Wunder bewirkt, ich könnt‘ immer noch eine Runde pennen.“

„Los, komm schon, Jammerliese!“ Sie grinste mich frech an, schnappte sich meinen Arm und zog mich hinter sich her.
 


 

Ich saß an meinem Schreibtisch und brütete über meiner Hausarbeit. Manchmal fragte ich mich wirklich, warum ich studieren wollte, wenn diese Hausarbeiten doch so unerträglich nervtötend waren. Du warst auch nicht da, um mit der Peitsche neben mir zu stehen und dafür zu sorgen, dass ich brav arbeitete und mich nicht ablenken ließ. Leider hattest du immer mittwochs deine Lerngruppe und kamst erst heim, wenn ich mich nach meiner mehr oder weniger fleißigen Lernerei mit dem Zocken von Videospielen belohnte.
 

Mein Handy vibrierte.

Rio: »Ist das langweilig. Kann mich keinen Deut konzentrieren.«

Ich streckte mich. Zu wissen, dass es Rio genauso ging, war einerseits beruhigend, andererseits hatte ich nun erst recht keine Lust mehr zu lernen.

Teru: »Sowas von. Ich bräuchte einen Sklavenantreiber, um vorwärts zu kommen!«

Rio: »Ist dein Mitbewohner nicht da?«

Mein schlechtes Gewissen meldete sich. Ich hatte am Anfang die Gelegenheit verpasst, Rio zu sagen, dass du nicht nur mein Mitbewohner, sondern auch mein fester Freund warst und seitdem nicht den richtigen Zeitpunkt gefunden, um es klar zu stellen.

Teru: »Ne, der ist bei seiner Lerngruppe.«

Rio: »Warum haben wir keine Lerngruppe?«

Ich lachte, Rio wusste genauso gut wie ich, dass wenn wir zwei versuchten in demselben Raum zu lernen, es definitiv schief ging.

Rio: »Rumsitzen und auf die Unterlagen starren bringt auch nichts. Komm rüber!«

Sie hatte Recht. Da konnte ich mir genauso gut einen schönen Nachmittag gönnen.
 


 

Ich mochte das Mädchenwohnheim. Lauter hübsche Studentinnen und alle drehten sich nach mir um. Ja, das war spitze.

Rio wartete am Fuß des Gebäudes auf mich. Sie holte mich immer an der Eingangstüre ab, ich glaube, sie fürchtete, dass ich ansonsten „total unabsichtlich“ ein falsches Apartment betreten würde.

„Du verdrehst wieder allen den Kopf, Teru. Die Mädels stehen auf dich“, lachte Rio.

„Hier fühle ich mich immer wie eine Berühmtheit“, grinste ich und folgte Rio ins Wohnheim hinein.
 

In ihrem Zimmer holte sie aus dem Minikühlschrank zwei Getränkedosen für uns raus. Sie hatte ein typisches, enges Wohnheimzimmer. An der Wand hing ein Plakat mit der schwarzen Aufschrift „riot“. Schlafen, Essen und Lernen teilten sich so ziemlich denselben Platz, daher gingen wir mit den Getränken wieder nach draußen und schlenderten durch die Gegend. Wir unterhielten uns angeregt und lachten über alles Mögliche. Schließlich machten wir noch einen Abstecher in die Spielhalle. Rio und ich waren aus demselben Eisen, mit ihr abzuhängen war immer großartig.
 


 

Als ich heimkam, wurde es draußen schon dunkel. „Wo warst du?“, fragte deine Stimme vorwurfsvoll. Du saßt in der Küche und warst offensichtlich am essen. „Ich war unterwegs. Warum bist du schon da? Gibt deine Lerngruppe auf?“

„Ich hab mich extra früher verabschiedet, damit wir zusammen kochen und essen können!“

Du klangst ziemlich vorwurfsvoll, verwirrt zog ich die Stirn kraus. „Normalerweise dauert eure Lerngruppe doch immer ewig! Deswegen bin ich etwas raus gegangen. Du hättest mir ja auch ne Nachricht schicken können.“

„Hab ich doch!“

Verwundert holte ich mein Handy raus, tatsächlich, drei Nachrichten und zwei Anrufe in Abwesenheit.

„Es tut mir leid, Hinata.“ Das Vibrieren meines Handys musste ich über den Spaß mit Rio nicht bemerkt haben. „Hast du mir was zu essen übrig gelassen?“, hakte ich vorsichtig nach.

„Ja, da.“

„Danke.“

Du brummtest eine Antwort und legtest dich dann mit einem Buch aufs Bett.

„Wir können doch jetzt was machen?“, schlug ich vor, um die Wogen zu glätten.

„Ich muss nachholen, was die Lerngruppe ohne mich gemacht hat.“

Ich nickte ergebend und so saß ich nach dem Essen vor der Konsole, während du lerntest.
 


 

„Freitagabend, Baby!“ Rio grinste mich an und drückte mir die schwarze Schürze in die Hand, die wir um die Hüfte tragen sollten. „Ich würde eher sagen: Schuften, schuften, Baby!“, konterte ich.

Typischerweise begannen unsere Abendschichten ruhig. Doch es dauerte nicht lange, bis einige Gruppen in den Laden kamen und fleißig Cocktails und Knabberzeugs bestellten.
 

„Tisch 7 will bezahlen“, rief mir Rio zu, während sie zwei volle Tablets mit leergetrunkenen Gläsern zurück in die Küche jonglierte. Anfangs hatten wir beide nicht geglaubt, dies unfallfrei hinzubekommen – doch wie heißt es so schön: Übung macht den Meister!

„Bring einen Lappen für Tisch 3 mit, die haben ein Glas umgestoßen!“, rief ich ihr hinter.
 

So verging die Zeit. Es war nicht so viel los gewesen, so dass wir kurz vor 1 Uhr schließen konnten. Rio schaltete unsere Lieblingsmusik an, der Barkeeper spendierte Cocktails und wir machten sauber.
 

„Heute waren sie wieder alle total kleinlich mit dem Trinkgeld.“ Ich lehnte an der Theke und schnappte mir angepisst meinen zweiten Feierabendcocktail, dessen Alkoholanteil, angesichts meines leeren Magens, schon wirkte.

„Och, bei mir liefs ganz gut.“ Rio trug ein diebisches Grinsen auf ihren Lippen.

„Wenn du auch immer deine Weiblichkeit so zur Schau stellst! Ich kann niemandem mein Dekolleté entgegenstrecken.“

„Du kannst es ja versuchen, aber ich weiß nicht, ob das zu mehr Trinkgeld führt“, lachte Rio.
 

Sie sah wirklich ziemlich sexy aus. Ein enges, schwarzes Shirt, dass ihre Brüste schön betonte, mit einigen Ketten um den Hals und unter der schwarzen Schürze eine Skinny Jeans im used look.

„Checkst du mich etwa ab?“, sie wackelte mit einer Augenbraue.

„Dich Trampel von Bäuerin? Niemals.“

Rio stellte sich dicht vor mich, so dass wir uns beinahe berührten und sah zu mir hoch. In ihren Augen blitzte der Schelm. „So so, wenn ich ein Trampel von Bäuerin bin, was bist du? Ein hässlicher Bauarbeiter mit Bierbauch?“

Ihre Augen zogen mich magisch an.

„Das hättest du wohl gern“, neckte ich zurück.

Auf einmal war ihr Gesicht so nah vor meinem oder war mein Gesicht näher an ihrem?

Ehe ich mich versah, küssten wir uns.
 

„Was zur Hölle?“ Rio und ich lösten uns voneinander und mein Blick blieb an dir hängen.

„Hinata, was machst du hier?“, fragte ich perplex.

„Die Frage ist wohl eher, was du da machst?!“ Langsam sickerte in mein von Müdigkeit und Alkohol vernebeltes Hirn, dass ich gerade Rio geküsst hatte, vor deinen Augen.

„Hör zu Hinata-“

„Es ist nicht das, nach was es aussieht? Willst du das TATSÄCHLICH sagen?!“

Ich biss mir auf die Unterlippe.

„Ich- okay, dass reicht. Bist du so feige das du nicht mal mir Schluss machen kannst, wenn du- ach, vergiss es einfach. Ich verschwinde“, es klang stinksauer, doch zum Ende hin auch sehr müde.

Ich wollte deinen Namen rufen, hinter dir herrennen, mich entschuldigen, alles richtig stellen. Aber ich bewegte mich nicht.
 

Rio sah mich schräg an. „Was war das denn gerade? Und wer war das?“

Ich rieb mir übers Gesicht. „Mein fester Freund Hinata. Wobei, jetzt wohl nicht mehr fester Freund“, antworte ich seufzend.

Als wir uns voneinander entfernten

Hinatas Sicht~
 

Ohne die Schuhe auszuziehen stürmte ich in unsere Wohnung und schnappte mir meine Sporttasche, um alles hineinzustopfen, was ich als notwendig erachtete. Kleidung, Unterlagen, Zahnbürste.
 

Ich hatte sowas von die Schnauze voll. So schnell wie möglich verließ ich die Wohnung und das Gebäude. Draußen atmete ich erstmal durch. Die kühle Luft beruhigte mich etwas. Was nun? Ich zog mein Handy hervor und wählte Hayatos Nummer.
 

„Hinata?“, fragte er verwirrt.

„Hey.“ Ich hörte selbst, wie unglaublich erschöpft ich klang. „Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“

Ich spürte das kurze Zögern auf der anderen Leitung, wusste, dass Hayato überlegte, ob er sich nach dem Grund erkundigen sollte. Doch er entschied sich dagegen. „Klar. Bist du schon auf dem Weg?“

„Ja, so gut wie“, antwortete ich.
 

Meine Beine trugen mich wie von selbst durch die Straßen. Warum hatten wir uns nur so voneinander entfernt? Warum konntest du mir nicht mal mitteilen, dass du dich in ein Mädchen verliebt hattest? Verdammt, war ich wütend auf dich. Ich konnte es nicht fassen, dass ich dir so wenig bedeutete, dass du es nicht mal für nötig erachtetest, mit mir darüber zu sprechen. Meine Gedanken verstrickten sich in einem Sumpf der Wut und Vorwürfe. Davon völlig ausgelaugt, erreichte ich Hayatos Studentenwohnung.
 

„Was ist los?“, fragte er, ehe ich richtig in den Raum getreten war.

Ich ließ mich auf den Boden fallen, schob die Schuhe von den Füßen, ohne mir die Mühe zu machen, die Schnürsenkel zu lösen. Mein Blick war weiterhin starr auf dem Boden gerichtet, auch als die Schuhe neben mir standen. „Er hat ein Mädchen geküsst.“
 

Es war, als hätten sich die Wut und die Vorwürfe in Luft aufgelöst, es war nur noch ein dumpfes Dröhnen in meinem Kopf. Ich wollte all das nicht wahrhaben.
 

Hayato reagierte nicht, wusste wahrscheinlich nicht, wie er reagieren sollte, aber ich bekam es gar nicht mit. Ich dachte… ich dachte du und ich, wir waren füreinander bestimmt. Und kaum waren wir aus unserer Kindheitsumgebung entrissen, zeigte sich das Gegenteil. Müde strich ich mit einer Hand über mein Gesicht. Hayato kickte leicht gegen meinen Fuß. „Los, schlaf ne Runde drüber, ich hab dir schon einen Futon ausgerollt.“
 

Ich nickte. Das war wohl die beste Idee.
 


 

Am nächsten Morgen erwachte ich auf einem Futon. Nicht auf einem Bett, nicht neben dir. Die Ereignisse des gestrigen Abends schlugen in mir hoch. Langsam erhob ich mich. Ich wollte nicht mehr daran denken. Es war mir immer noch zu viel.
 

Hayato saß bereits im Schneidersitz auf seinem Futon und hatte seine Unterlagen auf dem Schoss. Er sah kurz auf und ordnete an: „Wasch dir erstmal das Gesicht.“
 

Ich drehte den Wasserhahn auf und beförderte das kühle Nass in mein Gesicht, um danach mit einer Hand es wieder abzuwischen. Mein Blick blieb an meinem Spiegelbild hängen. Verdammt, sah ich scheiße aus. Ich zog eine Grimasse, um die verspannten Gesichtsmuskeln zu lockern. Es half nicht, meine rotierenden Gedanken kamen nicht zum Stehen.
 

Wir waren auseinandergedriftet. Allmählich. Und offensichtlich war es dir egal. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, als ich mich erinnerte, wie du meine Versuche, wieder mehr Zeit gemeinsam zu verbringen, abgetan hattest. Du hattest keinen Wert darauf gelegt, du hast es nicht gewollt. Der Gedanke zerbrach mir das Herz und ich ballte die Hand vor Wut. Nun, wenn ich dir nichts mehr bedeutete, schon lange nichts mehr bedeutete, dann wollte ich nicht diese Gefühle tragen. Ich wollte dir nicht nachweinen. Hier stehen und am liebsten die Decke über meinen Kopf ziehen.
 

Energisch öffnete ich die Badezimmertüre, so dass Hayato seinen Kopf hob. „Trommel die Gruppe zusammen, wir gehen brunchen“, befahl ich. Ich würde mir etwas gönnen, was ich schon seit einer Weile wollte. Bisher hatte ich immer auf einen Brunch verzichtet, damit ich bei dir sein konnte. Das hatte sich ja nun geändert.

Hayato hob nur fragend eine Augenbraue, griff aber nach seinem Handy.
 


 

„Er hat die Tusse einfach direkt vor deinen Augen geküsst?!“, rief Mei, mich ungläubig anstarrend. „Er hat nicht erwartet, dass ich ihn zufällig seh“, antworte ich und nippte an meinem Kaffee. Erst hatte ich erwartet, dass ich ein Gespräch über den gestrigen Abend unangenehm finden würde, aber es war auf eine gewisse Art erleichternd. Ich wollte es nicht in mich hineinfressen.

„Das ist ja wirklich schrecklich“, flüsterte Sumino und schenkte mir einen traurigen Blick.

„Glaubst du echt, da läuft richtig was zwischen denen?“, fragte Kota.

„So wie Teru erzählte, hängt er andauernd mit Rio ab. Ich denke schon.“ Zum Ende hin war meine Stimme leiser geworden.
 

Hayato sagte, so wie er nun mal war, nicht viel. Er hatte mir schon auf dem Weg zum Lokal eröffnet, dass ich gerne länger seinen Futon benutzen dürfte. Ich hatte ihm ein dankbares Lächeln geschenkt.

„So ein Idiot. Und er hat dir die ganze Zeit kein einziges Wort darüber gesagt?! Woha, so behandelt man doch seinen Jugendfreund und festen Freund nicht“, empörte sich Mei.

„Hat er sich schon gemeldet seit gestern Abend?“, erkundigte sich Sumino.

„Nein.“ Ich starrte nochmal auf mein Handydisplay. Keine Nachricht. Kein Anruf. „Kurz dachte ich gestern – vielleicht rennt er mir nach. Vielleicht bemüht er sich um mich. Aber so wie es aussieht, ist er wohl sogar zu feige, ein sauberen Schlussstrich zu ziehen.“ Ich schluckte das bittere Gefühl hinunter, doch es blieb in meiner Kehle stecken.

„Was willst du jetzt machen?“, fragte Kota.

„Mh.“ Ich starrte meine Freunde an. „Es ist Wochenende. Das möchte ich genießen und mir nicht von ihm verderben lassen. Das machen, wozu ich all die Wochen keine Zeit gefunden habe, da ich meine Zeit mit ihm teilen wollte. Habt ihr Lust? Machen wir uns ein schönes Wochenende!“
 


 

Das taten wir. Wir gingen bummeln, wir gingen aus, wir gingen wieder zur Karaoke, wir gingen ins Museum, wir gingen in den Park, wir gingen in den Zoo, wir gingen zu unseren Lieblingseisdiele. Zeit mit meinen Freunden zu verbringen war toll und es gab Augenblicke, da vergaß ich dich. Vergaß alles was gewesen war und hatte einfach nur Spaß. Doch das Ende des Wochenendes kündigte gleichzeitig die Wiederkehr meiner unterdrückten Gefühle an. Ich zog am Sonntagabend die Decke über meinen Kopf und versuchte mich von diesen Gefühlen nicht überrollen zu lassen. Ich wollte einfach nur schlafen.
 


 

Am nächsten Tag lief ich übers Unigelände und hatte zum ersten Mal Angst, dir über den Weg zu laufen. Ich wusste tatsächlich nicht, wie ich dann reagieren sollte.

Traurig schauen und weinend wegrennen? Nein, auf keinen Fall.

Dir eine große Szene vor versammelten Studenten machen? Nicht meine Art.

Dich einfach ignorieren und weiterlaufen? Wäre eine Option.

Mich dir stellen und darüber reden? Es graute mir davon, doch es schien mir das Sinnvollste.
 

Ironischerweise lief ich dir nicht über den Weg, dafür aber Rio.

„Hinata, gut, ich hab dich gefunden!“

Dafür hatte ich mir keine Optionen zurechtgelegt und so musste ich meine Reaktion der Spontanität überlassen.

„Lass mich in Ruhe“, murrte ich und schob mich an ihr vorbei. Okay, die bockige Du-hast-meinen-Freund-geküsst-Nummer würde mir noch früh genug peinlich werden.

„Bitte“, sie griff nach meinem Handgelenk, „hör mich an!“

Die umstehenden Studenten warfen uns schon Blicke zu, so dass ich nachgab.

„Was?!“, schnauzte ich unfreundlich.

„Als erstes – ich bin Rio, ich bettle nicht und ich entschuldige mich nicht, wenn es mir nicht ernst ist. Okay?!“ Da stand diese junge Frau, aufrecht und mit einer in die Hüfte gestemmten Hand und wollte mit dieser Haltung wirklich eine Art Entschuldigung rüber bringen? Ich zog eine Augenbraue hoch.
 

„Der Kuss war keine Absicht. Da sprach der Alkohol aus uns beiden.“

Ich schnaubte. Die Schuld auf den Alkohol schieben, ist das eine Entschuldigung?!

„Und – ich möcht's ja nur mal so am Rand erwähnen – unser lieber Teru hat mit keinem Wort bis dato erwähnt, dass du sein fester Freund bist. Der Idiot hat sich wohl wirklich nicht getraut.“ Sie schenkte mir ein schiefes Lächeln, wollte wohl so eine Art Verbindung aufbauen, indem wir zusammen über deine Unarten redeten.
 

Ich schüttelte nur traurig den Kopf. Dieses Geständnis – das hätte ich mir beinahe denken können. Du warst von Studienbeginn an nicht für unsere Beziehung eingestanden. Schämtest du dich für mich? Dafür, dass du mit einem Kerl zusammen warst? Ich dachte, das hättest du überwunden gehabt. Auf einmal fühlte ich mich unendlich müde. Das Thema laugte mich aus.
 

Rio biss sich auf die Unterlippe, merkte wohl, dass sie bisher keinen guten Job gemacht hatte.

„Es tut ihm furchtbar leid, okay? Er fühlt sich unendlich schuldig! Seit Freitagabend hat er sich verkrochen und keiner hat ihn mehr zu Gesicht bekommen. Selbst heute ist er nicht da.“

„Ach ja, und warum hat er sich dann bis jetzt nicht bei mir gemeldet?!“, wütend funkelte ich sie an.

Sie zuckte mit den Schultern. „Er fühlt sich zu schuldig? Kein Plan, Mann. Du solltest mit ihm reden, wirklich, es tut ihm sehr leid. Und ehrlich, da läuft nichts zwischen Teru und mir. Er ist ein toller Kumpel, aber ich will nichts von ihm.“

Ich wich ihrem Blick aus. Ich wollte das nicht hören. Ich wollte einfach nur noch weg. Ausgelaugt fragte ich: „Rio, was willst du?“

„Im Grunde? Nur eine Nachricht überbringen. Er hat mir heute Morgen gesimst, dass er bei seiner Mutter eingezogen ist, und dass ich, falls ich dich sehe, dir sagen kann, dass du in die Wohnung zurückkannst. Du müsstest dir keine Sorgen machen, ihn dort zu Gesicht zu bekommen.“

Ich sah zur Seite. Wie feige du bist.

„Danke“, murmelte ich, nur um was gesagt zu haben, während ich mich umdrehte und davonlief.

Als ich über uns nachdachte

Terus Sicht~
 

„Verdammt!“ Ich schaltete auf die Schnellmenütaste, um ein Gesundheitstrank zu nehmen, sonst würde ich den Kampf nicht überleben. Diese Wachen mit ihren langen Speeren nervten mich aber auch brutal! Mit einem Kontermanöver schaffte ich es schließlich, einer der Wachen den Speer abzunehmen. „Haha!“, triumphierte ich.
 

Ich war so versunken in mein Konsolenspiel, dass ich überhaupt nicht mitbekam, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde und eine weitere Person die Wohnung betrat. Erst beim Aufschrei: „Was zur Hölle?!“ und dem Klang von schnellen Schritten auf hohen Absätzen wurde ich aus meiner Spielwelt herausgerissen.
 

In dem Moment, als ich meinen Kopf über die Sofalehne in Richtung der hereinkommenden Person drehte, schnellte die Hand meiner Mutter vorwärts und packte mich am Ohr.

„Auuuaaaaa!“, rief ich erschrocken aus, aber sie dachte nicht daran, locker zu lassen.

„Was wird denn das hier?!“ Ich konnte das Entsetzen in ihrer Stimme hören.

Erst jetzt fiel mir der muffige Mischgeruch von gebackener Tiefkühlpizza und bestellten Chinafood auf. Eigentlich war das Wohnzimmer komplett vermüllt, unendlich viele Süßkrampackungen verteilten sich auf und neben dem halbrunden Sofa.

Zudem war es ziemlich dunkel. Mir fiel wieder ein, dass ich alle Rollläden hatte herunterfahren lassen, da die bodentiefen Fenster, die im Grunde einen schönen Blick über die Stadt boten, im Bildschirm gespiegelt hatten.

„Auuaaa, auaaa, mein Ohr!“ Es tat zu sehr weh, um irgendwas anderes sagen zu können. Schließlich ließ sie mein Ohr los, doch ihr Blick nagelte mich fest.

„Ich nehme jetzt ein beruhigendes Schaumbad, weil das geschäftliche Wochenende sehr anstrengend war. Und wenn ich wieder raus komme, sehe und rieche ich hier nichts mehr, was hier nicht hergehört!“

Ich nickte ergeben, aber mit einem Schmollmund, während ich mein schmerzendes Ohr rieb.

Mit einer geschmeidigen Wendung drehte sie sich um und stolzierte zum Bad. Ok, die Zeit lief.
 

Tatsächlich schaffte ich es gerade noch rechtzeitig, den Wohn- und Essbereich in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, ehe meine Mutter wieder aus dem Bad trat. Ihr scannender Blick glitt durch die Wohnung. Dann, ohne eine Bemerkung zum Umfeld abzugeben oder zu fragen, was ich hier eigentlich machte, fragte sie: „Hast du auch Hunger? Ich bestell was beim Japanese Temple.“
 

Wenig später saßen wir an ihrem Esstisch, mit dem bestellen Essen vor uns. Die Wohnung meiner Mutter war sehr modern und puristisch eingerichtet. Die gesamte Einrichtung war entweder cremeweiß oder aus einem edlen, dunklen Holzton. Flur, Küche, Wohn- und Essbereich waren offen und wirkten sehr geräumig, was einerseits daran lag, dass es für eine japanische Wohnung sehr großflächig war, andererseits wurde die Wirkung durch die bodentiefen Fenster verstärkt. Sie konnte locker einem Werbeflyer für hochwertiges Wohnen entsprungen sein.
 

Während wir aßen - und auch später, als ich zum Aufräumen der Essensachen verdonnert worden war, stellte sie keine Fragen. Erst als sie zufrieden begutachtete, wie ihr Esstisch und die Küche wieder tiptop aussahen, meinte sie: „Teru, lass uns aufs Sofa setzen.“
 

Das Sofa war ein kleiner Traum. Es war halbrund und cremeweiß, zusammen mit Decken, Kissen und Süßkram hatte ich hier seit Samstag verbracht. Nur zum Klogang oder um das bestellte Essen entgegenzunehmen bzw. eine Tiefkühlpizza (ich hatte den Bestand meiner Mutter aufgebraucht und ich ahnte, wenn sie das im hungrigen Zustand bemerkte, würde mein Kopf rollen) aufzuwärmen, hatte ich das Sofa verlassen.
 

„Also, Teru. Erklär mir, warum du hier bist und meine Wohnung aussah, als sei eine Bombe eingeschlagen.“

Natürlich war mir klar, dass die Fragen kommen würde, nur hatte ich es die ganze Zeit über verdrängt. Weil ich nicht drüber reden wollte. Ich wollte nicht mal dran denken. Nein, ich wollte mich nur unter einer Decke verschanzen und meinen Geist irgendwie vom Geschehenen ablenken.

Ich senkte den Blick auf meine Hände, spürte weiterhin den bohrenden Blick meiner Mutter.

„Es ist wegen Hinata.“

„Was ist wegen Hinata?“

„Es ist was… passiert.“

„Muss ich dir jetzt alles aus der Nase ziehen? Wenn das so ist, hole ich mir passendes Werkzeug“, und ihre Stimme klang, als würde sie keine Scherze machen.

Verloren sah ich auf, weil ich mich selbst so schämte. So schämte, dass darüber reden die reinste Folter war.
 

„Ich habe Rio, eine Freundin, geküsst. Vor Hinatas Augen.“

Ich starrte weiterhin auf meine Hände, wartete auf eine Reaktion. Aber es kam keine. Wir saßen wahrscheinlich ein paar Minuten so da. Wollte sie nichts sagen? In mir bildete sich ein drängendes Gefühl, es zu erklären. Schließlich hatte ich das Schlimmste schon erzählt, da konnte der Rest ja hinterher. Und das ewige Schweigen konnte ich auch nicht länger ertragen. Die Worte wollten einfach raus.

„Es war schon die ganze Zeit so… Und dann gabs die Cocktails… und überhaupt, das war nicht geplant… und ich bin ihm nicht hinterhergerannt… und er meldet sich nicht auf meine Nachrichten, er nimmt meine Anrufe nicht entgegen.“ Ich fühlte mich so elend. Normalerweise war ich wütend, statt traurig zu sein. Doch in dieser Situation fühlte ich mich so elend, wie ich es mir noch nie eingestanden hatte. Mit dünner Stimme fügte ich hinzu: „Ich fürchte, er hasst mich jetzt.“ Ich spürte, wie Tränen aufsteigen wollten und biss mir hart auf die Zunge.
 

„Ach Schatz“, sagte meine Mutter in einem mir unvertraut freundlichen Tonfall und dann passierte etwas, mit dem ich mein Lebtag nicht gerechnet hätte. Sie streckte die Arme nach mir aus und drückte mich. Unter allen anderen Umständen wäre mir das peinlich und unangenehm gewesen. Sie war meine Mutter, die mich lange im Stich gelassen hatte. In mir hätte sich in jeder anderen Situation alles widerstrebt, die Umarmung zu erwidern. Doch nun ließ ich es zu. Ließ mich in ihrem Arm ziehen und es tat so gut, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
 

Es dauerte eine Weile, bis ich mir wieder gesammelt hatte. Meine Mutter machte uns einen Tee und dann saßen wir da und ich erzählte ihr einfach alles.

„Uni und eigene Wohnung, das war alles sehr schön. Aber dann haben sich Hinata und ich auf eine Weise auseinandergelebt, die ich bis dato gar nicht begriffen habe. Er hatte seine Unifreunde und ich hatte meine Unifreunde. Auch waren die Vorlesungszeiten unterschiedlich, er hatte Lerngruppen, ich war am Wochenende abends arbeiten. So kam es schließlich, dass wir uns immer nur flüchtig sahen und keine Zeit füreinander hatten. Ich dachte, alles wäre gut zwischen uns, aber jetzt ist mir das so klar. Ich kann nicht fassen, wie ultra dämlich ich war, um das nicht zu sehen.
 

Am Freitagabend war ich kellnern und zu Feierabend hatten Rio und ich schon ein paar Cocktails getrunken… und naja, auf einmal küssten wir uns. Es ist nicht so, dass Rio nicht hübsch ist oder nicht total sympathisch, aber im Grunde wollte ich das gar nicht. Das ist mir jedenfalls nun hinterher klar. Aber genau in dem Moment, als wir uns küssen, steht da Hinata und sieht uns. Er war richtig sauer und dann ist er abgehauen. Und ich bin ihm nicht hinterhergerannt.“
 

Ich atmete tief ein und stieß die Luft mit einem Seufzer wieder aus.
 

„Rio war dann total verwirrt. Ich muss gestehen – ich habe den richtigen Moment verpasst, ihr zu sagen, dass ich mit einem Kerl gehe. Daher war sie total überrumpelt, was das gerade war. Ich weiß auch nicht, warum ichs ihr nicht erzählt habe. Wahrscheinlich hab ich mich am Anfang wirklich nicht getraut. Und dann kannten wir uns schon so gut und irgendwie wollte auch nicht auf einmal kommen und sagen: „Übrigens hab ich einen Freund, nur so zur Info“. Sie hat mir dann zugehört und ein paar Mal „oh Scheiße“ gesagt, weil ihr aufging, was gerade geschehen war.
 

Danach bin ich in die Wohnung gegangen, habe mir auf dem Weg schon überlegt, wie ich am besten alles erkläre, aber es war kein Hinata da. Also lag ich da alleine im Bett und wusste, wie sehr ich es vermasselt hatte. Ich bekam kein Auge zu. Schließlich hab ich ein paar Sachen eingepackt, deinen Zweitschlüssel, den du mir gegeben hast, genommen und bin in deine Wohnung. Tja und seitdem habe ich mich hier wohl vor der Realität gedrückt.“
 

Ich wendete die Teetasse in meinen Händen und ergänzte, nachdem meine Mutter keine Anstalten machte, etwas zu sagen: „Ich hab einige Male versucht, Hinata mit dem Handy zu erreichen, aber er ist nie ran gegangen. Ist ihm ja nicht zu verübeln. Heute Morgen hab ich noch Rio geschrieben, dass ich nicht zur Uni komme. Dass sie, falls sie Hinata sieht, ihm sagen kann, dass er in die Wohnung kann, dass ich weg bin.“
 

„Du hast WAS?!“, meine Mutter starrte mich entgeistert an und in der nächsten Sekunde fing ich mir einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf.

„He!“ Ich hatte fast den Tee verschüttet.

„Ist mein Sohn ein verdammter Feigling oder was?! Du hast dieses Mädchen, dass du Hinata noch nie vorgestellt hast, vorgeschickt, um so eine feige Botschaft zu überbringen?!“
 

Ich verzog das Gesicht. Auf den schnellen Wechsel von ich-höre-dir-zu-und-bin-für-dich-da Mama zu Schimpftiraden Mutter war ich nicht vorbereitet.
 

„Ich hab doch geschrieben, nur wenn sie zufällig…“

Bevor ich zu Ende reden konnte, hatte ich mir den nächsten Schlag eingefangen.

„Aua!“, protestierte ich lauthals.

„Komm mal aus deinem Jammerlappental heraus und verhalte dich wie ein Mann!“, herrschte sie mich an. Sie saß kerzengerade und mit einem ausdrucksstarken Gesicht, dass wohl jeder vor ihr gekuscht hätte.
 

„Das ist alles sehr dumm gelaufen, aber das ist noch lange kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken wie ein Strauß, der einen Arschtritt erwartet. Und hier kommt er!“ Im nächsten Moment zog meine Mutter mich vom Sofa hoch und ich konnte noch gerade so die Teetasse abstellen.

„Steh gerade! Nicht so gammelig! Guck nicht so bockig!“

Widerwillig tat ich wie geheißen.

„Wen liebst du?“, fragte sie mit fordernder Stimme.

„Was soll das jetzt“, maulte ich.

Ihr scharfer Blick duldete kein Widerwort.

„Hinata“, antworte ich also lahm. Im nächsten Moment verpasste sie mir wieder einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Wird das jetzt zur Gewohnheit?!“, fauchte ich wütend.

„Wen liebst du?“, fragte sie stattdessen im selben herrschenden Ton und fügte hinzu: „Diesmal ein bisschen mehr Überzeugung. Du willst ihn doch zurückerobern, oder?“

„Hinata“, versuchte ich überzeugend zu sagen, aber es klang doch sehr lasch, als es über meine Lippen kam.
 

„Wen liebst du?!“, wiederholte meine Mutter beharrlich.
 

Ja, liebte ich dich noch? Oder war es zur Gewohnheit geworden, dass wir einander hatten? Die letzten Wochen hatten wir kaum Zeit füreinander. Hattest du mir überhaupt gefehlt?
 

„Du zweifelst“, stellte meine Mutter fest und ein verständnisvoller Unterton schwang in ihrer Stimme mit.
 

Ich setzte mich wieder aufs Sofa, meine Mutter wollte mir einen Augenblick geben und räumte die leergetrunkene Teekanne auf, während ich zurück dachte.

Wie wir uns damals richtig kennen gelernt hatten, am Hasenstall. Es war unglaublich, wie lange wir schon Freunde waren. Du warst mir immer wichtig gewesen. Und ich spürte es in meinem Herzen, du warst mir immer noch wichtig. Du warst immer da gewesen, wenn ich dich gebraucht hatte, besonders als meine Eltern sich ununterbrochen stritten. Damals, als die Welt so düster für mich war. Und danach, als aus unserer Freundschaft mehr wurde, Liebe wurde. Es waren immer du und ich. Sollte das vorbei sein? Wollte ich das zu lassen?
 

Nein. Ich spürte mein Herz pochen, mein Herz für dich schlagen.
 

Nein!
 

Ich hatte vielleicht zugelassen, dass wir voneinander weggedriftet waren, dass unsere Beziehung gerade am seidenen Faden hing, aber ich würde das wieder in Ordnung bringen. Weil du der wunderbarste Mensch bist, den ich kenne. Du warst schon immer so rücksichtsvoll und verständnisvoll, du schafftest immer einen glücklich zu machen, aber vor allem hattest du dass liebevollste Herz, das ein Mensch haben konnte.
 

„Ich liebe dich, Hinata“, flüsterte ich leise. Und dann, noch einmal, mit fester Stimme wiederholte ich: „Ich liebe dich, Hinata.“
 

Meine Mutter setzte sich wieder zu mir, stolz in den Augen. „Das ist schön, Teru. Erkenntnis ist der erste Schritt.“ Und ihre Hand griff nach meiner. „Was wirst du als nächstes machen?“
 

„Ich muss mit ihm reden. Ich muss mich entschuldigen!“, wurde mir klar.
 

„Das ist eine sehr gute Idee. Überleg dir genau, was du sagen willst und wie du es sagen willst. Sonst stehst du am Ende ihm gegenüber und bringst keinen klaren Gedanken zustande.“
 

Ich nickte. „Ich weiß nicht, ob er in der Wohnung ist oder wo er sonst sein konnte. Also passe ich ihn Morgen an der Uni ab. Am besten so, dass nicht gleich alle Welt es mitbekommt.“
 

„Und selbst wenn es dann doch wer mitbekommt“, fügte meine Mutter mit fester Stimme hinzu und legte ihre Hände an meine Wangen, „du ziehst das durch. Okay? Du schaffst das.“
 

Ich nickte. Ja, ich schaffe das. Denn ich tat es für uns. Damit es ein wir gab.

Als wir uns vertrugen / Das schönste auf der Welt ist, dich an meiner Seite zu haben

Hinatas Sicht~
 

Als ich dich entdeckte, wollte ich instinktiv auf dem Absatz kehrt machen. Einfach umdrehen und davonstürmen. „Hinata, warte!“ Du warst aus dem Schatten eines Baumes getreten, wir befanden uns auf der Grünfläche vor der Universität. Dienstags hatte ich erst später die erste Vorlesung, weshalb um diese Uhrzeit nur vereinzelt andere Studenten in Sichtweite waren, die die Uni anstrebten.
 

„Bitte, lauf nicht weg!“, dein flehender Blick sorgte dafür, dass sich mein innerer Drang, der Situation zu entfliehen, abschwächte.

Bockig verschränkte ich die Arme vor der Brust, meine Miene hatte sich verdüstert. Ich war noch sehr wütend auf dich und wollte keine lahme Entschuldigung oder Ausrede hören.

„Warum nicht?“, blaffte ich dich an.

„Hinata, es tut mir so unendlich leid! Bitte lass uns reden! Du bist das Wichtigste für mich – auch wenn ich den Eindruck in den letzten Wochen nicht vermittelt habe – und ich möchte dich bitten, mir eine Chance zu geben!“, sagtest du und sahst mich reuevoll an. Ich kannte dich gut genug, um zu wissen, was eine ehrliche und flehentliche Entschuldigung von Teru Mikami bedeutete.
 

„Lass uns irgendwo reinsetzen, wo es warm ist. Ich spendiere einen Kaffee und dann können wir in Ruhe-“ Ich unterbrach dich mit einem scharfen Tonfall. „Nein. Du hast jetzt die Chance, zu sagen, was du sagen willst. Aber ich gehe nirgendwo mit dir hin.“ Vielleicht bewirkte dein Hundeblick, dass ich nicht auf der Stelle kehrt machte, sondern dich anhörte, aber ich war immer noch zu sehr verletzt, als dass ich einfach locker mit dir in einem Café hätte sitzen können.

In deinen Augen spiegelte sich, wie sehr dich meine Worte trafen, aber ich hatte kein Mitleid. Nicht, nachdem ich mich wegen dir die letzten Tage so elend gefühlt hatte.
 

„Mir war in den letzten Wochen nicht bewusst gewesen, wie sehr wir uns auseinander gelebt hatten“, begannst du in einem behutsamen Tonfall, „und das ich maßgeblich dazu beigetragen habe. Hinata, das war keine Absicht, glaub mir! Es war alles so toll mit der Uni und neue Leute und das Kellnern… Unsere Beziehung ist aus dem Fokus geraten.“
 

Du machtest eine Pause, suchtest meinen Blickkontakt, doch ich sah zur Seite, bis du weiter sprachst.

„Rio ist eine tolle Freundin und in mir so vielem ähnlich. Wir haben fast alle Kurse gemeinsam und so hat es sich immer angeboten, meine Freizeit mit ihr zu verbringen, da du und ich so unterschiedliche Vorlesungszeiten hatten und uns andauernd verfehlten.“

Entgeistert starrte ich dich an. Wolltest du mir tatsächlich den Beginn deiner wunderbaren Lovestory mit Rio breit erklären?
 

„Aber ich empfinde für Rio bloß rein freundschaftlich!“, sagtest du und ich sah das Flehen in deinen Augen, dass ich dir glauben sollte.

„Ja, klar, der Kuss hat aber eine andere Sprache gesprochen“, fuhr ich ihn an. Was wolltest du mir hier weiß machen? Das man zufällig Mädchen küsst, mit denen man viel Zeit verbringt, aber auf die man überhaupt gar nicht steht? Wer’s glaubt wird selig!
 

„Wir hatten Alkohol getrunken und es war ausversehen! Bitte Hinata, glaub mir! Das war nicht absichtlich und ich habe auch nicht vor, den Kuss zu wiederholen! Verdammt, ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen!“

Langsam sah ich in dein Gesicht. Ich sah, wie ernst es dir war.
 

„Am liebsten würde ich die Zeit viel weiter zurückdrehen und versuchen, so viel Zeit wie möglich mit dir zu verbringen! Hinata, ich liebe dich! Du bist das Wichtigste für mich und ich will nicht, dass etwas zwischen uns kommt, wirklich. Kannst du mir verzeihen?“
 

Unbemerkt hatten sich Tränen in meinen Augen gebildet und ich versuchte verzweifelt, diese zu unterdrücken. Ich war so wütend auf dich gewesen und nun so ergriffen von deiner Ansprach. Ich spürte, wie ich dir verzieh, obwohl ich nicht wusste, ob es die korrekte Entscheidung war.
 

„Komm her“, meinte ich dann und drückte dich an mich. „Du verdammter Idiot“, flüsterte ich.

„Ja, da hast du recht“, antwortetest du leise.

„Und jetzt?“, fragtest du vorsichtig, als wir uns wieder gelöst hatten.

„Wir werden nicht so tun, als wäre nichts gewesen“, entgegnete ich in einem strengen Ton.

Reuevoll nicktest du. „Wann hast du Vorlesungsschluss?“

Ich überlegte, zögerte. „Um 17 Uhr. Wieso?“

„Ich hol dich um 18 Uhr in der Wohnung ab und dann gehen wir zu deinem Lieblingsimbiss. Ich bezahle und du erzählst mir, wie dein Studium läuft oder so. Was hältst du davon?“
 

Skeptisch betrachtete ich dich. War ich schon bereit, mich auf Treffen und Essen mit dir einzulassen? Ich befand, dass es den Versuch wert war und nickte langsam. „Ok, um 18 Uhr.“

Ich sah die Erleichterung in deinem Gesicht. „Ich muss dann jetzt rein“, ich deutete Richtung Gebäude.

„Oh, ja, na klar.“ Du tratst zur Seite und ich lief los. Diese Verabschiedung war seltsam. Wir waren weder versöhnt, noch verstritten. Ungelenk drehte ich mich nochmals halb im Laufen um und hob die Hand zum Abschied.
 

----
 

Terus Sicht~
 

Ich hatte mir wirklich nicht ausmalen können, wie du in einem Gespräch mit mir reagieren würdest und ich war zutiefst erleichtert, dass du dich darauf eingelassen hattest, von mir eingeladen zu werden. Ich wusste, ich hatte dich sehr verletzt und um dein Vertrauen zurückzugewinnen würde ich Zeit brauchen. Geduld war keine meiner Tugenden, aber für dich würde ich daran arbeiten.
 

Die Tür vor mir ging auf und da standst du, in einer grauen Chinohose und einem blauen Flanelhemd. „Hallo“, sagte ich unsicher und genauso unsicher antwortetest du „Hallo“. Ein Kuss zur Begrüßung war wohl zu viel der guten Dinge, aber dir die Hand schütteln wäre auch komisch. Eine Umarmung wie bei Freunden? Ich entschied, das zu überspringen und trat einen Schritt zurück, mit den Händen ungeschickt andeutend, dass du aus der Wohnung hinaustreten konntest. Du folgtest der Geste, ließest dabei aber einen Sicherheitsabstand zwischen uns. Da standen wir. Und wer ging nun zuerst die Treppe hinab? Nach ein paar unsicheren Blicken ging ich zuerst hinab und hielt dir die Tür offen. Der weitere Weg zu deinem Lieblingslokal verlief in einer recht unbehaglichen und peinlichen Stimmung, da wir versuchten, Rücksicht aufeinander zu nehmen, wobei unser Verhalten sehr unnatürlich war. Aber ich wusste, wir mussten das durchstehen, um unsere Beziehung wieder aufzubauen.
 

Schließlich hatten wir beide das bestellte Essen vor uns stehen und das Gespräch lockerte sich auf. Wir lästerten über Professoren und du erzähltest mir von den Marotten deiner Freunde. Wir lachten sogar, bis du mir von Mei erzähltest und ich unbedacht-fröhlich einwarf: „Sie würde sich bestimmt gut mit Rio verstehen.“

In der nächsten Sekunde wurde mir mein Fehler bewusst und eine Stille hatte sich zwischen uns ausgebreitet.

„Rio war gestern bei mir“, begannst du in einem ernsten Tonfall. „Sie hat mir gesagt, dass ich wieder in die Wohnung kann. Und sie meinte, dass sie nicht auf dich stehen würde. Ich war viel zu wütend, um etwas auf ihre Worte zu geben. Hat sie die Wahrheit gesagt, Teru?“

Voreilig wollte ich nicken und tausendmal ja brüllen, doch ich versuchte taktisch klüger vorzugehen. „Nachdem du uns am Freitagabend gesehen hattest, war sie total verwirrt. Natürlich – ich hatte ihr ja nicht von dir erzählt. Danach war sie sehr betroffen, sie hat sich tausendmal entschuldigt für den Kuss, dass das nicht ihre Absicht war und dass sie mit mir nur befreundet sein will. Darin waren wir uns einig. Sie hat die Wahrheit gesagt.“

Du nicktest und ich hoffte, dass ich das Richtige gesagt hatte.

„Wo warst du, wenn nicht in der Wohnung?“, fragtest du in dem immer noch ernsten Ton, dem aber auch eine neugierige Note beilag.

„Nun“, ich hustete und wurde bestimmt rot. Verdammt, es war peinlich von meinem kleinen Breakdown zu berichten! „Ich hab mich in der Wohnung meiner Mutter verkrochen und durchgezockt.“

„Was?“ Ich sah, wie sich deine Mundwinkel zu einem kleinen amüsierten Grinsen hochzogen. „Du hast dich in ihrer Wohnung verkrümelt, die Playstation angesteckt und dich von Fertignahrung ernährt?“

„Ja“, gab ich zu und du fingst an zu lachen. „Wieso, was hast du gemacht?“, entgegnete ich etwas beleidigt.

„Naja, ich war mit meinen Freunden im Zoo, im Museum, beim Karaoke…“

„Du hast es dir richtig gut gehen lassen!“, empörte ich mich und du warfst mir einen strafenden Blick zu.

„Ich hab mich nur von dem abgelenkt, was ich gesehen hab!“, nach einer kurzen Pause fuhrst du mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen fort: „Es tut gut zu wissen, dass du dich danach verkrochen hast.“

„Du bist fies“, entgegnete ich und schob beleidigt den Teller vor mir hin und her.

„Was hat deine Mutter gesagt, als sie dich entdeckt hat?“, fragtest du neugierig.

Ich schnaubte. „Sie hat mich an den Ohren gezogen und ich musste alles aufräumen!“

Du lachtest wieder auf. Es tat sehr gut, dich so lachen zu hören.
 

Wir bestellten noch Nachtisch und anschließend brachte ich dich wieder zu unserer Wohnung. Wir standen an der geöffneten Türe und ich wollte mich verabschieden.

„Also dann... Ich fand den Abend sehr schön, Hinata. Lass uns das bald wiederholen. Ich geh dann mal und lass dich schlafen.“

„Du Idiot, jetzt komm schon her“, entgegnetest du und zogst mich in einen Kuss den ich überrascht entgegennahm. Du begannst den Kuss zu intensivieren, was ich gern erwiderte, derweil zogst du mich mit in die Wohnung hinein und schlugst die Türe hinter uns zu. Ich hatte kurz gebraucht, um die Situation zu begreifen, doch nun versuchte ich die Oberhand zu gewinnen und dich gegen die Flurwand zu drücken. Doch du wolltest es mir nicht so einfach machen und so stolperten wir küssend Richtung Bett, um schließlich auf diesem zu landen. Wir grinsten uns an und ich wusste nicht, wie ich das einsortieren sollte. Du rücktest näher an mich heran und ich meinte amüsierte: „Ist Sex beim ersten Date nicht verpönt?“ Du boxtest gegen meinen Arm. „Das hättest du wohl gern!“, lachtest du auf und kuscheltest dich anschließend an mich. Ich zog die Decke über uns. Leise flüsterte ich in dein Ohr: „Wir haben noch unsere Straßenkleidung an…“ Du nuscheltest zurück: „Zu gemütlich um wieder aufzustehen.“

Es war schön, deinen ruhigen Atem auf meiner Haut zu spüren. Dich so nah zu haben, dein Vertrauen ein Stück weit zurückgewonnen zu haben. Ich wusste, dass Wörter diesen Moment nur zerstören würden und so schwiegen wir, aneinander gekuschelt bis uns der Schlaf einholte.
 

---
 

Hinatas Sicht~
 

Einige Wochen später
 

Die Kälte hatte mittlerweile die Oberhand gewonnen und so befanden wir uns in einem warmen Café, jeder eine dampfende Tasse vor sich. Heute hatten wir uns alle getroffen, Kota, Mei, Sumino Hayato, Rio und wir zwei. In dieser neuen Gruppenkonstellation hatten wir schon ein paar Mal zusammen etwas unternommen und festgestellt, dass es sehr gut harmonierte. Mittlerweile war Gras über den Kuss zwischen dir und Rio gewachsen und ich hatte dir vergeben. Die letzten Wochen hattest du dich echt bemüht, ein guter Freund zu sein. Aber auch ich hatte erkannt, dass eine funktionierende Beziehung mehr benötigte, als sich regelmäßig über den Weg zu laufen. So hatte ich meinem Freundeskreis öfter abgesagt, um Zeit mit dir verbringen zu können. Nun befanden wir uns in dieser schönen großen Runde und ich war rundum zufrieden. Deine Mutter hatte dir einen kleinen Nebenjob bei ihr in der Firma besorgt, der meistens beinhaltete, dass sie dich herumkommandieren konnte. Nun, deinem Gemaule nach genoss es deine Mutter sehr. Das Studium forderte viel Aufmerksamkeit und besonders, da es demnächst auf die Klausurphase zuging. Doch ich konnte mich nicht beschweren. Ich hatte einen tollen Freund, tolle Freunde und ein tolles Studium. Ich vermisste meine Familie, aber in den Semesterferien würde ich sie besuchen gehen. Erst hattest du mitkommen wollen, doch deine Mutter hatte dich überzeugt, derweil etwas Zeit mit ihr zu verbringen. Ich glaubte fest daran, dass du es überleben würdest.
 

Ich blickte zu dir, wie du dich lachend mit den anderen unterhieltest und dann, meinen Blick wohl bemerkend, diesen erwidertest. Ein ehrliches Lächeln lag auf deinen Lippen, was wirklich selten bei dir war, und ich wusste, dass auf meinen Lippen ebenfalls ein Lächeln lag. Wir waren mitten auf der Reise unseres Lebens und es war das Schönste auf der Welt, dich an meiner Seite zu haben.
 


 

Teru und Hinata ♥ the end


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein Lebenszeichen :)
Haha, was sagt ihr, eine kleine Überaschung für euch, Sumino ist dabei! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es sind noch ein paar Leser da O__O Und es hat euch hoffentlich gefallen!
Lasst mir gern ein Review da, dass motiviert ungemein, dann kommt das nächste Kapitel bestimmt schneller :)

Falls ihr Supernatural Fans seid, hier zu meiner FF:
http://www.fanfiktion.de/s/534158e900037a3fdd3d861/1/How-To-Be-Human Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ugh, es tut mir selber leid, wie Teru hier weg kommt. Aber das hat er sich selbst eingebrockt!

Falls ihr mich motivieren wollt, schnell weiter zu schreiben - ich freue mich sehr über Reviews :)

Grüße, Tema Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, meine lieben Leser :)
Wir kommen dem Ende entgegen!
Ich freue mich über Rückmeldungen und was ihr so denkt...
Liebe Grüße, Tema Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Vorbei, vorbei!
Ehrlich gesagt, bin ich sogar etwas erleichtert. Ich habe es bis zum Schluss geschafft! Vier Jahre – mit Unterbrechung – lief diese Fanfiktion und wurde nur Dank euch Leser so lang! 26 Kapitel, ich bin ein bisschen stolz auf uns.

Ich hoffe sehr, dass euch meine Fanfiktion, die Entwicklung der Story und die Entwicklung von Teru und Hinata (sie sind hoffentlich nicht total OoC geworden) gefallen hat!

Würde mich riesig freuen, wenn ihr abschließend einen Kommentar da lassen würdet, es reicht ein \o/ um zu wissen, dass überhaupt noch Leser beiseits von Mickimaus8 dabei waren.

Auch wenn er das hier nicht lesen wird – ich bedanke mich bei meinem Beta Leser Philipp, der mir die Treue trotz Adultkapitel gehalten hat. Ohne ihn wären hier sehr viel mehr Rechtschreib- und Grammatikfehler vorhanden.

Nun bin ich doch irgendwie sentimental und werde traurig… Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit euch diese Fanfiktion zu teilen!

Liebe Grüße, Tema Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (30)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomanto
2015-06-23T21:09:58+00:00 23.06.2015 23:09
Sorry, normalerweise schreibe ich unter alles einen Kommentar. So hat es auch vor vielen Jahren mit YouTube angefangen. Ich habe mich ursprünglich bei YouTube angemeldet, nur um Kommentare schreiben zu können. Und jetzt ist es mein kompletter Lebensinhalt!
Antwort von:  _t_e_m_a_
02.02.2016 12:29
Vielen Dank für deine Kommentare! Ich war ewig nicht mehr bei Animexx on, deswegen sehe ich es erst jetzt. Kommentare sind aber für einen Autor immer die größte Freude und Motivation, daher will ich mich jetzt auch Monate später noch gerne bedanken. In der FF steckt viel Mühe und Zeit, schön, dass sie dir gefällt.
Antwort von:  Tomanto
03.02.2016 15:49
Ich habe ja selbst eine geschrieben, deshalb weiß ich, wie sehr man sich freut, neue Kommentare zu lesen von Leuten, denen sie gefällt. Deshalb will ich dir durch meine Kommentare immer Freude machen. Ich bin froh, wenn ich helfen kann! ^-^v
Von:  Tomanto
2015-06-23T21:06:15+00:00 23.06.2015 23:06
Hinata trinkt Bier? O-o
Naja, er ist ja alt genug, stimmt's?
Aber zum Glück hat er so einen verständnisvollen Vater und so eine liebe Mutter. Da tut mir Teru voll leid .-.
Von:  Tomanto
2015-06-23T21:02:44+00:00 23.06.2015 23:02
Der Vater erinnert mich an wen. Nur weiß ich nicht an wen genau.. 0-o
Keine Ahnung, jedenfalls kommt mir die Situation bekannt vor... Jetzt weiß ich es wieder! Jake, aus "beste Freunde küssen sich nicht",
Antwort von:  Tomanto
23.06.2015 23:03
Auch ein Dojinshi hier auf Animexx!
Von:  Tomanto
2015-06-23T20:59:17+00:00 23.06.2015 22:59
xD
Ich wusste, dass es da draußen noch irgendwo Fujoshis gibt, die die beiden anschmachten werden! Kann ich auch den Shonen Ai Club beitreten? Ich hätte Love Stage zu bieten ^^

Jetzt geht's ja (endlich) zur Sache zwischen unseren beiden Süßen! <3
Von:  Tomanto
2015-06-23T20:55:11+00:00 23.06.2015 22:55
Wie ich die beiden einfach liebe! Ich habe Teru und Hinata schon geshippt als ich den Manga gelesen habe und bin dir deswegen sehr dankbar dafür!
Danke tema! >///w///<
Von:  Mickimaus8
2014-12-11T22:32:34+00:00 11.12.2014 23:32
Es ist zu Ende!! 😭 Und ich bekomme es erst heute mit ... 😭 da ist man mal einen Tag nicht online und eine meiner absoluten Lieblings FF's geht zu Ende! *schnief* erstmal möchte ich mich ganz herzlich bedanken das du mir das Kapitel gewidmet hast. Ich bin sehr gerührt! ^///^! Das Ende war grandios! Ich bin so so glücklich das sie wieder zu einander gefunden haben. Ich fand es sehr schön das du sie nicht einfach wieder hast zusammenkommen lassen ... Da Teru Hinata ja schon sehr verletzt hat wäre es sehr untealistisch gewesen und deswegen ein dickes Lob! Ich möchte einmal abschließend sagen das es eine ganz ganz wunderbare Geschichte war und ich immer sehr mitgerissen war. Und so geht es wohl zu Ende ...

LLLLLLLLLLLLLLLLG!!

^^
Antwort von:  _t_e_m_a_
12.12.2014 09:16
Vielen, vielen lieben Dank für dein Lob! Bin wirklich verzückt, das du Teru und Hinata ♥ zu einer deiner Lieblings FFs zählst :'3 Ich freue mich, das du den Schluss für realistisch empfindest, ich war mir etwas unsicher ob Hinata Teru zu schnell vergibt, aber ich wollte es auch nicht unnötig aufblähen. Möchte mich auch ganz arg für deine Kommentare bedanken, die ein absoluter Motivationsboost waren!
Liiiebe Grüüüüße! Tema :)
Von:  Mickimaus8
2014-11-20T07:44:38+00:00 20.11.2014 08:44
Schön das Teru endlich Einsicht zeigt! Ich liebe seine Mama!! Sie ist einfach toll!! 😂 es war ein beruhigendes Kapitelchen und lässt mich auf ein glückliches Ende hoffen! Auch wenn ich finde das es ruhig noch weiter gehen kann ;D naja ich freu mich aufs nächste! Schreib schnell weiter

LG.
Antwort von:  _t_e_m_a_
20.11.2014 09:16
Ja, seine Mama hat sich zu meinem heimlichen Favorit entwickelt, dass war gar nicht geplant :D Ich fiebere schon dem Ende entgegen, weil ich mich echt freue, sagen zu können, dass ich eine Fanfiktion (zuende) geschrieben hab :D Aber jetzt erstmal schauen, wie Terus Gespräch mit Hinata verläuft... Wieder vielen lieben Dank für dein Kommentar :3
Antwort von:  Mickimaus8
20.11.2014 17:32
Das kann ich verstehen! 😄 ich hab schon ganz viele Geschichten angefangen aber eigentlich auch nie zu Ende gebracht
Von:  Mickimaus8
2014-10-24T20:24:34+00:00 24.10.2014 22:24
*sich die Tränen weg wisch* *schnief* ach Mann ... Meine Welt bricht gerade zusammen ... Auch wenn es im Moment nicht sonderlich danach aussieht als würden sie sich je wieder vertragen hoffe ich es doch inständig! Auch dieses Kapitel hab ich wieder aufgesaugt und alles um mich Herrin vergessen! Unglaublich wie du das jedes mal schaffst. Ich bin wahnsinnig gespannt aufs nächste Kapitel und hoffe das mein sülziger ( wird das so geschrieben? ) Kommentar dir eine kleine Motivation ist. LG
Antwort von:  _t_e_m_a_
27.10.2014 09:16
Danke das du auch dieses mal deine Meinung hinterlässt :)
Das motiviert wirklich und ich weiß, dass wenigstens du noch mitließt :D
Super zu hören, dass dich dieses Kapitel so mitreißt! (ich war mir beim Schreiben nicht ganz so sicher, obs gut ist)
Ich freue mich selbst aufs nächste Kapitel, denn da - mini spoiler - taucht Mama Teru auf und sie ist irgendwie zu meinem Lieblingsgast geworden :D
Liebe Grüße!
Von:  Mickimaus8
2014-09-29T11:21:27+00:00 29.09.2014 13:21
Oh mein Gott! Ich freu mich so das du weiter schreibst!! Ich hoffe sie vetragen sich wieder! Ich will nicht das sie streiten ... Ó.Ò
Antwort von:  _t_e_m_a_
30.09.2014 09:06
Danke für dein Review :) Gibt gleich einen Motivationsschub *los tipp*
Von: abgemeldet
2014-08-05T21:09:23+00:00 05.08.2014 23:09
Wow
Du schreibst wirklich gut!! Ich wache grade erst wieder auf aus deiner Geschichte...oh gott..ich les seit fast 2h ?!?
Aber es is sooo schön, dass er sich wieder mit seiner Mutter verträgt :3
Du triffst die Figuren vorallem genauso wie sie im manga beschrieben waren und hast das noch super ausgebaut.
Maaan bin echt begeister :D
Antwort von:  _t_e_m_a_
08.08.2014 09:11
Vielen Dank!
Aufgrund einer Schreibblockade hab ich hier schon eine Weile nicht mehr weitergeschrieben, aber auf einmal ein Kommentar hier zu haben motiviert mich gerade sehr! Rückmeldungen sind das höchste Gut für einen Schreibling :) Mh, ich glaube ich schau mal, ob ich meine Blockade überwunden hab...


Zurück