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Teru und Hinata <3

von

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Als wir das Unileben begannen

Hinatas Sicht~
 

Der Wecker.

Er wird niemals mein Freund.

Müde ließ ich meine Hand auf ihn fallen, damit er endlich Ruhe gab und setzte mich langsam auf. Neben mir bewegte sich etwas, zog sich demonstrativ die Decke über den Kopf und drehte sich weg.
 

Wenn einer nicht aufstehen konnte, dann du.
 

Ich hatte in der ersten Uniwoche gelernt, dass es nur in morgendlichen Streit ausartete, dich selber wecken zu wollen. Deswegen überließ ich diese Arbeit lieber dem Wecker. Ich stellte also den Wecker wieder an und aus deiner Reichweite. Kchkch. Das war wirklich effektiv und sparte mir die Nerven.
 

Eine Stunde später befand ich mich im Vorlesungssaal meines ersten Kurses. Du und ich studierten ganz unterschiedliche Sachen, was absehbar gewesen war. Dies führte jedoch dazu, dass wir uns am Campus fast nie sahen, obwohl wir ja auf dieselbe Uni gingen. Am Anfang hatten wir noch versucht uns zwischen den Vorlesungen zu treffen, dass hatte aber nur zu unendlichen vielen SMS und Stress geführt. Mittlerweile hatten wir uns damit abgefunden und irgendwie war es auch schön, einen eigenen Freundeskreis aufzubauen, mit dem ich den Unialltag verbrachte. Wenn wir uns ununterbrochen auf der Pelle hocken würden, wäre das dauerhaft gesehen bestimmt sowieso nicht gut.
 

Sich mit den Kommilitonen anzufreunden war nicht schwer. In den Vorlesungen war ich von Leuten umgeben, die sich alle für dasselbe interessieren, wenn es auch wenigstens nur das Studienfach sein mag. Allein das brachte einen schnell zu einem diskutierbaren Thema. Allgemein war es schön zu sehen, wie die anderen die Worte des Professors aufsaugten und nicht wie früher warteten, dass die Schulglocke das Ende des Unterrichts verkündigte.
 

Grüppchenbildung blieb trotzdem nicht aus und so hatte auch ich eine kleine Gruppe an Kommilitonen um mich, mit denen ich gut auskam.
 

„Wie er immer die langweiligsten Punkte stundenlang besprechen kann! Ehrlich, ich liebe mein Studienfach, aber bei diesem Professor könnte ich regelmäßig einschlafen!“, verkündigte Kota nach der letzten Vorlesung für diese Woche. Er redete von uns allen wohl am liebsten und am meisten.

Mei kicherte. „Wenn du im Stoff nicht mitkommst, kannst du uns das einfach sagen. Du brauchst dich nicht hinter einer Ausrede verstecken.“ Mei sah aus wie ein nettes Mädchen, doch am liebsten stichelte sie andere und rhetorisch hatte sie es am besten von uns drauf.

„Gar nicht wahr, Mei!“

„Hey, wie wär‘s, lasst uns noch Eis essen gehen!“ versucht Sumino die zwei abzulenken. Sie ist die einzige, die ich schon vor der Uni kannte, da sie in meine Klasse gegangen war. Zu behaupten, sie wäre mir dort noch nie aufgefallen, wäre gelogen, aber ich hatte in der Schulzeit mir noch nie allzu viel Gedanken über sie gemacht. Das Wort lieb passte bei ihr formvollendet. Sumino hasste Auseinandersetzungen, selbst wenn es nur scherzhafte unter Freunden waren. Theoretisch war Mei dann nicht die geeignete Freundin, doch die beiden teilten sich ein Studentenzimmer und schienen auch ansonsten sehr gut auszukommen.

„Gut, dann gehen wir ein Eis essen“, verkündigte Hayato pragmatisch wie eh und je. Er bildet den Abschluss unserer Gruppe.

„Können wir zur Eisdiele beim Supermarkt? Dann kann ich gleich anschließend einkaufen“, schlug ich vor.

„Haha, willst du wieder ein romantisches Dinner für deinen Lover-Freund vorbereiten?“, stichelte Mei gleich.

„Das ist eine super Idee Hinata, wir müssen doch auch einkaufen, nicht war, Mei?“, mischte sich Sumino gleich ein. Die Arme hatte es wirklich nicht leicht mit Mei. Doch diese lenkte meist schnell ein. „Klar. Also los.“

„Na endlich. Ich dachte schon, wir übernachten an der Uni!“, grummelte Kota.
 

Später, wieder in der Wohnung angekommen, saßt du am Bettrand. „Hallo“, brummtest du verschlafen und strecktest die Hände nach mir aus. „Hallo“, antwortete ich und ging zu dir rüber, du legtest die Hände um meine Hüfte und ich beugte mich zu dir für einen Kuss hinab.

„Ich mach uns Essen, bevor du zum Kellnern losgehst“, sagte ich, nachdem wir unsere Lippen voneinander lösten. „Klingt verlockend“, schnurrtest du. „Bin solange im Bad.“
 

Wie angekündigt hattest du es nicht still das Geld deiner Mutter akzeptieren wollen. Auch ich wollte nicht schmarotzerhaft das Geld von ihr nehmen. So hatten wir uns beide schnell einen Job gesucht. Ich trainierte Kinder im Dojo, du kellnertest bei einem Bar-Disco Verschnitt. Den Job hattest du über eine Kommilitonin bekommen, ihr Name war Rio. Du hattest mir lachend erzählt, dass sie gerne ein „t“ hinter ihrem Namen schrieb, was das englische Wort „riot“ ergibt. Das passte gut zu ihr. Ich hatte den Kendo-Trainer Job zufällig im Dojo angeboten bekommen und spontan zugesagt. Mit den Kindern machte es mir mehr Spaß, als ich gedacht hätte.
 

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„Kota, hör auf Sumino ein Ohr abzulabern und kommt! Hinata hat sich auch her bequemt, dann können wir jetzt los“, verkündigte Mei. So zogen wir wenig später los, ein typischer Wochenendabend. Seit du den Kellnerjob hattest, musste ich an den Wochenendabenden schauen, wo ich blieb. Schließlich packte deine Bar freitags und samstags die Tanzfläche aus und machte die Nacht zum Tag. Da kamst du erst spät von der Arbeit heim.
 

„Hey, alles klar?“, fragte mich Hayato, während wir durch die Stadt liefen. „Ja, alles klar.“ Ich zog eine Grimasse um meine Gesichtsmuskeln zu lockern und ein Lächeln zustande zu bringen. Nein, ehrlich gesagt machte es mich schon traurig, dass du und ich ewig kein Wochenende zusammen allein verbracht hatten. Jedoch spürte ich, wie dir das Kellnern Freude machte und so wollte ich dir nicht reinreden. Dann hatte ich eben mit meinen Kommilitonen Spaß.
 

„Ich sehe deine Gedanken rotieren“, flüsterte Hayato. Das war eine Warnung, denn wenn Mei erkannte, dass ich ihr einen Gedankengang vorenthalten wollte, konnte das schnell unangenehmen werden. „Ja, hast schon recht“, gab ich zu.

„Dann wird’s Zeit für einen Drink. Wir wollen das Wochenende - wie es sich für Studenten gebührt - begrüßen.“ Lauter, zu den anderen gewannt, meinte Hayato, „los Leute, latschen wir jetzt ewig rum oder läuten wir endlich den Abend ein?!“
 

Ein paar Stunden und einige Drinks später hatten wir die Bars hinter uns gelassen und gaben bei Karaoke unser bestes. Naja, dass Beste das unter Alkoholeinfluss und dem daraus resultierendem Übermut möglich war. Kota versuchte wirklich gut zu sein, doch er konnte schon nüchtern kein Ton treffen, so dass Mei ihn begeistert fertig machte. Hayato verfolgte die zwei amüsiert, während meine Gedanken wieder zu dir wanderten. Langsam wurden meine Knochen müde und ich wünschte mir dich her, damit ich mich an dich kuscheln konnte. Gerade noch hatte der Alkohol in meinem Blutkreislauf zur Partystimmung geführt, jetzt rieß er mich ins emotionale Loch. Ich vermisste dich furchtbar. „Hey, Hinata? Alles klar?“, fragte Sumino sanft. Die Worte kamen mir viel zu vertraut vor. Warum machten sich meine Freunde andauernd Sorgen um mich? Ich sollte dich wirklich fragen, ob du dir nicht mal ein Wochenende frei nehmen kannst, damit wir es allein verbringen konnten.
 

„Siicher“, antwortete ich. Huppsala, wenn man eine Weile nichts sagte, klappte die Zungenkoordination auf Anhieb nicht ganz so einfach. „Wollen wir ein Duett singen?“, fragte ich ablenkend. „Gern.“
 

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Später saß ich auf unserem Bett. Es war schon sehr spät und der Gedanke, einfach einzuschlafen, sehr verlockend. Aber ich wollte jetzt mit dir reden, dich bitten. Es brannte in meinem Herzen. Schließlich hörte ich, wie du die Tür aufgeschlossen hast, ein schmaler Lichtstrahl vom Flur viel in den Raum. Du bemühtest dich ganz leise zu sein, streiftest eilig die Klamotten vom Leib und wolltest unter die Decke schlüpfen, als dir erst auffiel, dass ich da saß.

„Ah! Hinata, erschreck mich doch nicht so!“

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Das war zwar nicht mein Plan gewesen, aber doch amüsant. Es war schön, dich zu sehen.

„Alles klar Hinata? Warum sitzt du Mitten in der Nacht am Bettrand?“, fragtest du verwundert.

„Mhm, ich hab auf dich gewartet.“ Meine Finger suchten deine und verschränkten sich ineinander.

„Und warum?“, fragtest du belustigt.

„Teruu,“ begann ich und fühlte mich wie ein kleines Kind, „kann ich dich um etwas bitten?“

Nicht ganz schlau aus mir werden, knietest du dich hin, so dass wir uns in die Augen sehen konnten.

„Was ist denn, Hinata?“, grinstest du. „Hast du etwa zu viel Alkohol getrunken und nun versaute Ideen entwickelt?“

„Nein, nicht sowas“, meinte ich und wedelte mit einer Hand durch die Luft, um diese Vorstellung zu vertreiben. Das war momentan nicht zielführend!

„Ich würde mal gerne ein Wochenende mit dir verbringen. Ich weiß, da brauchen sie dich immer beim Kellnern, aber, kannst du nicht fragen, ob du mal frei bekommst? Ich möchte so gerne ein Wochenende malwieder mit dir verbringen!“ Aus großen, flehenden Augen sah ich dich an. Doch du legtest die Stirn nur kraus. „Ich hab doch unter der Woche immer zwei Abend frei, die wir immer zusammen verbringen! Es ist doch nicht so wichtig, ob es ein Mittwoch oder ein Freitag ist?“

Ich sah weg. Du verstandest nicht.

„Komm Hinata, ich bin total müde. Lass uns schlafen.“

Doch du sagtest nicht, dass wir Morgen nochmal drüber reden könnten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder ein Lebenszeichen :)
Haha, was sagt ihr, eine kleine Überaschung für euch, Sumino ist dabei! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mickimaus8
2014-07-29T21:43:19+00:00 29.07.2014 23:43
Ich bin begeistert von deinem Schreibstil!! Die "du-Form" hab ich komischer Weise noch nie irgendwo erlebt ... Aber er ist interessant ... Ich finde du bist den beiden echt treu geblieben ich hab jetzt jedes Kapitel auf einmal gelesen und war echt hingerissen! Als ich damals den Manga gelesen habe war ich mit Shonen Ai und Yaoi noch nicht vertraut inzwischen lese ich kaum noch Shojo Manga da mir oft die Mädchen auf die Nerven gehen ^^' naja deswegen finde ich diese Idee auch einfach Klasse!! Dickes dickes Lob und ich hoffe das es bald weiter geht! :D
Antwort von:  _t_e_m_a_
30.07.2014 09:10
Wow, vielen Dank für deinen Kommi!
Hätte nicht gedacht, dass noch jemand auf die Story stößt (oder mir einen Kommi hinterlässt, dass freut mich :)
Ich hatte eine Schreibblockade beim nächsten Kapitel und dann eine tolle Idee für eine Supernatural FF, die ich auf fanfiktion.de veröffentliche. Aber wenn ich weiß, dass hier jemand auf das nächste Kapitel wartet, wage ich mich demnächst vielleicht daran :)
Nochmals danke ^__^ und liebe Grüße :)
Von:  Envy-chan
2013-11-16T22:44:25+00:00 16.11.2013 23:44
Wow, tatsächlich ûberraschend, ihr Auftritt OvO;; Sie mutiert hier irgendwie zum heimlichen Helden der Fanfic XD Oder Maskottchen...?
Ich hatte bei der Karaokeszene schon Angst, dass Hinata sich mit Sumino einlässt und so. Oder mit jemand anderem, so im Alkoholrausch. Aber das schließt es ja zukünftig nicht aus... D:


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