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Arthas Menethil - Befreit vom Geist Ner'zhuls

Eine FanFiction über Arthas und seine neue Zukunft.
von

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Viel Arbeit bis zum Ziel

Auch jetzt, wo sich Arthas schon wieder im Schloss befand und mit Calia und Nawrya zu Abend aß, war er immer noch schockiert über das, was Nawrya ihm gesagt hatte.

Damrag war es gewesen. Er hatte es Varian gesagt, obwohl Arthas alle darum gebeten hatte, es zu verheimlichen!

Jetzt war wohl alles umsonst. Ein schlechtes Geheimnis selbst herauszufinden war viel schlimmer, als es gesagt zu bekommen. Arthas war nun nicht mehr in Stormwind willkommen, hatte sozusagen Hausverbot.

"Es tut mir so leid, Arthas", sagte Nawrya sanft. Arthas stocherte nur lustlos in seinem Essen herum. Nawrya hatte noch überhaupt nichts gegessen, obwohl ihr Teller voll war. Sie sah ein wenig weinerlich aus.

Arthas schaute sie an.

"Es ist ja nicht deine Schuld, sondern allein Damrags."

Arthas war wütend auf ihn, und das zurecht. Er war sein Freund gewesen, gerade aus diesem Grund war es so schlimm!

Auch wenn Damrag noch so unsicher bei der Sache war, wieso hatte er Arthas nicht einfach vertraut?

Der König seufzte und aß ein wenig.

Nawrya schaute auf ihren Schoß und aß schweigend. Calia hatte sogar schon fertig gegessen.

"Vielleicht ist jetzt nicht Varian auf unserer Seite, aber falls wir die anderen drei Anführer der Völker dazu bringen, sich auch mit Thrall zu verbünden, wird er wohl gezwungen sein, es ebenfalls zu tun. Ich denke nicht, dass er als Außenstehender dastehen will."

Arthas zuckte nur mit den Schultern.

"Zwei Gründe, warum er es nicht tut. Erstens, sein Hass geht über seinen Vernunft hinaus. Zweitens, er will mir den Triumpf nicht gönnen."

Ohja. Und Arthas konnte Varian nachdem, was er erlebt hatte, irgendwo nicht mehr ausstehen. So auszurasten war vollkommen unnötig gewesen. Er hatte Damrag nicht mehr gesehen, seit die Soldaten zurück waren. Das sollte ihm recht sein. Er hatte keine Lust darauf, ihn zu sehen. Noch nicht.

Arthas schluckte das Essen hinunter.

"Wie ist es im Dämmerwald gelaufen? Hat alles geklappt?"

"Ja", sagte Nawrya leise.

"Die Oger sind vertrieben worden. Sie hatten Dunkelhain angegriffen."

Arthas schwieg und aß weiter. Die Stimmung war so verklemmt. Er konnte sowas überhaupt nicht leiden.

Wie es nun weiterging, musste er erst abwarten. Thralls Antwort würde sagen, ob er den anderen Völkern anbot, ebenfalls Frieden mit der Horde zu schließen. Aber Varian ... Tja. Arthas war gespannt darauf, ob Varian trotz allem ein Bündnis schloss.
 

Am Abend saß Arthas mit Nawrya auf dem Balkon. Er musste sich vom Tag erholen. Viele Gedanken gingen ihn durch den Kopf, sehr viele. Er musste einfach zur Ruhe kommen.

Er überblickte die weiße Landschaft und trank heißen Tee. Nawrya las ein Buch, bald schon würden sie schlafen gehen.

Er schaute zu Nawrya.

"Und? Ist das Buch spannend?", fragte er leicht lächelnd. Es war dasselbe Buch, aus dem er vorgelesen hatte.

Sie schaute auf und nickte lächelnd.

"Ja, gerade aber ein wenig traurig. Der Blutelf wurde schwer verletzt."

"Ah", machte Arthas.

Er seufzte leise und schaute dann in den Himmel.

"Meinst du, das alles gut wird?", fragte er. Die Sorgen schienen ihn förmlich zu zerfressen.

Er fühlte Nawryas Hand auf seiner Schulter.

"Mache dir keine Sorgen. Das klappt schon."

Sie strich nun sanft durch sein Haar und Arthas schloss die Augen.

"Und alles nur wegen Damrag."

"Er wird seine Lektion schon lernen. Kynarus und Abbendis werden von ihm wohl auch nicht mehr so fasziniert sein und ihm aus den Weg gehen. Die meisten werden das wohl. Geschieht ihm recht."

Trotzdem hatte Arthas irgendwie Mitleid. Auch, wenn Damrag ihn in gewisserweise verraten hatte, so war er nun allein und fühlte sich schlecht. Aber es war wohl richtig und auch gut so.
 

Einige Tage später erreichte sie Thralls Antwort.

Er stimme Arthas' Plan zu, was ihn beruhigte. Jetzt konnte er die Briefe schreiben, was er auch tat.

Er schrieb Briefe an Tyrande Whisperwind, Prophet Velen und Magni Bronzebeard. Da die Gnome bei den Zwergen wohnten, fand er es unnötig, deren König ebenfalls einen Brief zu schreiben. Und einen Brief an Varian zu schreiben, daran dachte er erst gar nicht.

Arthas verschickte die Briefe.

Als er die Brieftauben losschickte, stand er am Balkon des Palasts und schaute danach in den schneebedeckten Garten.

Er seufzte.

"Gütiges Licht, schenke mir die Kraft, das alles durchzustehen."

Er schloss die Augen und neigte seinen Kopf ehrfürchtig, als würde sich das Licht vor ihm befinden.

Er spürte eine angenehme Wärme in sich und der Mut in ihm stieg. Er lächelte leicht.

"Danke."

Er drehte sich um und ging wieder zurück in sein Zimmer. Nawrya war nicht hier, sie befand sich gerade im Bad. Sie hatte eine anstrengende Zeit hinter sich und musste sich entspannen.

Als Arthas einen Spiegel an der Wand sah, ging er darauf zu. Er hatte sich nicht direkt die Zeit genommen, sich richtig anzusehen.

Er stand vor dem Spiegel und betrachtete sich.

Die schneeweißen Haare, die ein wenig über seine Schultern reichten, waren eigentlich das einzige, was ihn noch an seine Zeit als Lichkönig erinnerten. Sein Gesicht war genauso wie früher - sanft, freundlich, vielleicht ein wenig verunsichert. Für sein Alter hatte er recht wenig Falten, seine Haut war nicht mehr so blass, wie sie einst durch Northrend gewesen war. Sie hatte wieder an Farbe gewonnen. Zuletzt waren da seine Augen, die während der ganzen Zeit für niemanden sichtbar hinter dem blauen Leuchten der Augen des Lichkönigs verborgen gewesen waren. Grünblau, wie seine Augenfarbe war, so war sie nun auch wieder. Mehr grün als blau befand sich in seinen Augen, doch das Blaue konnte man immernoch erkennen. Man konnte es ... meeresgrün nennen, wenn man so wollte. Als sich Arthas so betrachtete, fand er, dass er sich wirklich kaum verändert hatte, auch wenn alles so dumm gekommen war. Auch sein kurzer Stoppelbart, den er stets behielt, besaß er noch. Er musste lächeln. Wenn seine Haare nun genauso blond wie früher gewesen wären, so würde man denken, es wäre nie etwas geschehen. Aber sie waren weiß, weiß wie der Schnee. und daran konnte er nichts ändern.
 

Es dauerte eine Woche, bis die Nachrichten der anderen Anführer bei ihm eintrafen. Prophet Velen willigte ein, sich der Horde anzuschließen. Tyrande ebenfalls - sie mochte den Krieg nicht. Magni jedoch schrieb, dass seine Entscheidung noch warten müsse, da er alles zuerst mit den Gnomen aussprechen müsse. Für ihn persönlich jedoch halte er es für eine gute Idee.

Arthas war beruhigt. Niemand war gegen ihn. Naja ... nur Varian. Aber irgendwann musste er klein beigeben!
 

Wiederrum verging eine Woche. Arthas wartete immernoch auf die Antwort von Magni. Er machte gerade einen Ausritt mit Nawrya, um den See herum.

Der Schnee fing an, matschig zu werden. Das Wetter wurde langsam wieder wärmer.

"Man sieht, wie warm dieses Jahr ist. Der Schnee hat sich gerade einmal anderthalb Monate gehalten", sagte Nawrya, als sie zuschaute, wie das Pferd durch den Schneematsch ging.

Arthas nickte.

"Ja, für mich aber ist es lange genug. Ich war so lange nur vom Winter umgeben, dass ich das warme Wetter kaum abwarten kann."

Er lächelte zu Nawrya hinüber und sah, wie sie ebenfalls lächelte.

"Ich könnte niemals irgendwo leben, wo es nur Winter oder nur Sommer ist. Für mich muss alles da sein, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Sonst gibt es ja überhaupt keine Abwechslung."

Arthas schaute zum See, auf den einige, inzwischen kleiner gewordene Eisflächen zu erkennen waren, die herumschwommen.

"Ja", sagte er leise.

"Überhaupt keine Abwechslung."

Sie ritten eine Weile weiter, Arthas sah dabei weiterhin auf den See.

Dann hörte er Nawryas Stimme.

"Arthas ... sieh mal", sagte sie.

Er wandte ihr den Blick und schaute dann in die Richtung, in die sie schaute.

Noch entfernt von ihnen, aber dennoch vor ihnen, stand Damrag. Er schien auf die beiden zu warten. Er wirkte seltsam geknickt, sein kurzes Haar war verwuschelt und selbst von der Entfernung aus konnte Arthas erkennen, dass er fertig aussah.

Irgendwo spürte er den Mitleid, aber dennoch war die Enttäuschung über ihn verdammt groß.

"Sollen wir umkehren?", fragte Nawrya ihn unsicher. Doch Arthas schüttelte den Kopf.

"Nein. Ich will hören, was er zu sagen hat."

Sie ritten weiter auf ihn zu. Schließlich blieb Arthas ungefähr zehn Meter von ihm entfernt stehen, Nawrya tat es ihm gleich.

Damrag fing an zu reden, seine Stimme klang ein wenig rau.

"Arthas, hör mir zu ..."

Er schien nach Worten zu suchen.

"Es ... Es tut mir leid, was ich getan habe. Ich ... wusste nicht, ob du ... wirklich das Richtige getan hattest. Ich hatte Angst, dass uns deine Entscheidung zum Verhängnis werden könnte ... Und das es noch schlimmer kommen könnte, wenn niemand etwas davon wüsste. Ich hatte erwartet, dass Varian ... Nun ja ... etwas überlegter reagieren würde ..."

Arthas schaute ihn an, versuchte, ein gleichgültiges Gesicht aufzusetzen.

Überlegter reagieren? Zum Beispiel, Arthas gleich umbringen zu lassen, damit er keine weiteren Schwierigkeiten verursachte?!

"Tja, wie du gesehen hast, ist das nicht passiert und ich wurde aus Stormwind verbannt. Vielen Dank nochmal, mein 'Freund'."

Damrag zuckte leicht zusammen.

Nawrya schwieg während dieser Zeit und hatte den Kopf gesenkt. Sie würde in diesem Moment wohl lieber ganz woanders sein.

"Ich wollte nicht, das alles so kommt ... Ich habe zu wenig nachgedacht, zu überstürzt gehandelt ... Ich hatte einfach Angst, ich hatte einfach nur Angst ..."

Nun klang er traurig. Er schaute Arthas nicht an, sondern sah zu Boden.

"Bitte, vergib mir. Keiner will mehr was mit mir zu tun haben, ich steh alleine da. Mir tut alles so unendlich leid. Ich wünschte, ich könnte es ändern."

"Es ändert nichts daran, was du getan hast."

Irgendwie spürte Arthas in diesem Moment eine Art Déjà-vu.

Dann wusste er, wieso.

Als er damals in Undercity gefangen gewesen war, hatte er Sylvanas gesagt, dass er sich geändert hatte, doch sie hatte nur geantwortet, dass das nicht seine vergangenen Taten ändern würde.

Obwohl Arthas nichts dafür gekonnt hatte, war es geschehen und aus diesem Grund wollte Sylvanas Rache.

War es mit Damrag jetzt im Grunde genommen nicht dasselbe?

Er hatte Angst gehabt - die Arthas, nachdem er nun nachdachte, verstehen konnte - und hatte allein aus Angst gehandelt, was ihn zu einer unüberlegten Tat gebracht hatte. So wie damals, als Arthas wegen seiner Rache unüberlegte Dinge getan hatte.

Jetzt tat Damrag alles leid. War sein schlechtes Gewissen vielleicht nicht doch Strafe genug für ihn?

Anstatt nun seinem eigenen Zorn nachzugehen, sollte Arthas versuchen, Mitgefühl und Verständnis zu zeigen.

"Ich weiß doch ... Ich weiß ... Aber bitte ... Ich ... Es tut mir so leid ..."

Damrag sank auf die Knie, er schien, gleich das Weinen anzufangen.

Arthas schluckte.

Sollte er ihm nun vergeben? Oder doch nicht?

Er blickte zu Nawrya hinüber, die Damrag nun mit Tränen in den Augen ansah.

Ja, er war doch irgendwo noch ihr Freund, trotz allem was er getan hatte, sie kannten ihn doch. Sie wussten doch, wie nett er war und dass er in manchen Situationen eine Hilfe war.

Würde er ihm nicht vergeben, wäre er wohl keinen Deut besser als Sylvanas.

Arthas stieg nun langsam von seinem Pferd und ging auf Damrag zu.

Dieser hob leicht den Kopf, als er es bemerkte, und schaute Arthas nun ins Gesicht.

Der König erschrak leicht bei dem Anblick. Damrag sah aus, als hätte er Tage nicht geschlafen. Er hatte Augenringe, war blass im Gesicht, hatte nun feuchte Augen, sein Haar war ungekämmt. Er schien fertig mit den Nerven zu sein.

Arthas ging vor Damrag in die Hocke und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Na schön, Damrag. Die soll vergeben sein. Dein schlechtes Gewissen, dass du hast, sollte dir Strafe genug sein. Ich will nicht aus Zorn und Rache handeln, wie ich es damals tat, sondern vergeben."

Damrag sah ihn weiter an, nun lächelte er schwach.

"Danke, Arthas. Danke ..."

Arthas könnte hören, wie Nawrya von ihrem Pferd abstieg und ebenfalls auf sie zukam. Sie kniete sich hin und umarmte Damrag.

"Und du, Nawrya? Kannst du mir auch verzeihen?", fragte er mit weinerlicher Stimme, als sie ihn umarmte.

"Ja, Damrag", antwortete sie ihm.

Arthas lächelte leicht, als ihm einfiel, dass Damrag und Nawrya sich wie Bruder und Schwester fühlten. Sie waren schon oft in Missionen zusammen unterwegs. Sie spürten keine Liebe füreinander, doch sie waren beste Freunde. Kein Wunder, dass es Nawrya ebenfalls schlecht gegangen war, als Damrag das Bündnis verraten hatte. Es war Arthas nur so lange nicht mehr eingefallen, weil Nawrya dies nur einmal kurz in einer Unterhaltung erwähnt hatte, so am Rande.

Nawrya ließ Damrag wieder los.

"Mach sowas nie wieder!", sagte sie zu ihm.

"Nein", antwortete er.

"Ganz bestimmt nicht."
 

Nun, da Damrag wieder ihr Freund war, verhielten Arthas und Nawrya sich um einiges fröhlicher.

Ein paar Tage später erreichte dann endlich Magnis Antwort die beiden.

"Er hat zugestimmt!", rief Arthas fröhlich aus, als er den Brief las. Ebenfalls König Gelbin Mekkadrill, eher gesagt der Hochtüftler und Anführer der Gnome, willigte ein.

Genau genommen fehlte nun nur noch Varian. Aber Arthas war sich sicher, dass er klein beigeben müsse. Er wollte einen Brief an die Anführer schreiben, um Varian zu bitten, mit einzusteigen. Dazu musste er jedoch auch seine jetzige Situation gegenüber Varian erklären.

Dies tat er auch und verschickte die Briefe.

Nawrya, die an dem Tag weg gewesen war, erfurh von dieser Nachricht erst abends, als sie zu Bett gehen wollte. Arthas wartete auf sie. Als sie es erfuhr, umarmte sie ihn.

"Das ist ja wunderbar!", jubelte sie.

"Dann wird doch noch alles gut!"

Arthas nickte, dessen war er sich sicher.

Arthas umarmte sie ebenfalls und sie verharrten in dieser Stellung.

"Endlich läuft alles so, wie ich es mir vorgestellt hatte."

Er spürte, wie Nawrya sanft seinen Nacken kraulte und er lächelte.

Nawrya schaute zu ihm hoch.

"Es wird von Tag zu Tag wärmer, der Schnee schmilzt immer mehr."

Sie lächelte. Ein Lächeln, was Arthas' Herz fast wie den Schnee zum Schmelzen brachte.

"Bald hast du dein warmes Wetter."

"Für mich ist es jetzt schon sehr warm, da ich das kalte Wetter so gewohnt bin."

Ihm war wirklich heiß.

"Sogar in der Nacht?"

Er nickte.

"Ich weiß gar nicht, wie ich den Sommer überstehen soll."

Er lachte.

Sie grinste ihn an.

"Dann schlaf doch ohne Oberteil", schlug sie vor.

"Dann hast du wenigstens einen Wärme-Erzeuger weniger."

"Oh, tolle Idee!", sagte er und er ließ sie los.

Nawrya löste sich ebenfalls von ihm. Sie war schon umgezogen und legte sich ins Bett.

Sie seufzte.

"Ich freu mich schon auf den Sommer ..."

Arthas zog sich das Oberteil aus und legte es auf einen Stuhl, dann legte er sich neben sie ins Bett.

Sie drehte sich auf die Seite, um ihn anzusehen.

"Aber nur weil dir warm ist, heißt das nicht, dass es mir ebenfalls warm ist."

Sie grinste und kuschelte sich an ihn, so wie jede Nacht.

Er lachte leise.

"Du ersetzt ja schon glatt mein Oberteil."

Er legte seine Arme um sie und drückte sie sanft an sich.

Er fühlte sich im Moment sehr wohl und sein Herz schlug schnell. Dann spürte er, wie Nawrya sanft über seinen Brustkorb strich.

Ihm gefiel das und er seufzte leise, zufrieden.

Mit ihrer anderen, freien Hand, streichelte sie seinen Rücken.

Als sie über seine linke Brust streichlte, flüsterte sie:

"Dein Herz schlägt schnell."

Er neigte seinen Kopf und küsste sie auf den Kopf.

"Wegen dir."

Er spürte, wie sie sich ein wenig enger an ihn kuschelte.

War dies das Zeichen, auf das Arthas schon so lange wartete?

Als er spürte, wie die Hand Nawryas, die sich auf seinem Rücken befand, langsam, vorsichtig und ein wenig schüchtern weiter nach unten glitt, wusste er, dass seine Vermutung stimmte.

Ja, das war das Zeichen.

Er drückte sie sanft auf das Bett und legte sich dann auf sie. Er strich zärtlich über ihre Wange, küsste danach sanft ihr Gesicht.

Beim Licht, er spürte, dass dies eine wundervolle Nacht werden würde.
 

Es war tiefe Nacht. Arthas lag immer noch auf Nawrya, doch nun legte er sich neben sie. Sie schlief bereits. Er strich sanft und liebevoll über ihren Körper, um sie nicht damit aufzuwecken. Er Mond, der durch das Fenster hereinschien, beleuchtete ihr Gesicht.

Arthas lächelte. Genauso hatte er sich eine Nacht mit ihr vorgestellt.

Natürlich hatten sie darauf geachtet, es nicht zu lange zu machen und rechtzeitig aufzuhören. Schließlich wollten sie es nicht überstürzen, indem Nawrya noch schwanger wurde. Arthas hoffte, dass auch alles gut gegangen war.

Er schmiegte sich an sie. Sie bewegte sich leicht, dann hörte er ein leises und zufriedenes Seufzen von ihr. Sie drehte sich zu ihm und schmiegte zurück.

Er lächelte. Er strich sanft durch ihr Haar und genoss diesen Moment, ging im Kopf noch einmal alles durch, was sie soeben erlebt hatten.

Arthas schloss nun die Augen, um einzuschlafen. Schließlich wollte er ja noch etwas Schlaf bekommen, bevor der neue Tag anbrach.
 

Arthas kam auf die Idee, dass die Bau einer Mauer an den Grenzen Lordaerons zu anderen Gebieten nicht gerade schlecht war. Schließlich gab es noch andere Feinde als die Horde, die jederzeit auch angreifen konnten. Aus diesem Grund ließ er anfang, solch eine Mauer zu bauen - an den Grenzen zum Silberwald, zu den Geisterlanden und zum Alteracgebirge.

Außerdem ließ er einen Hafen bauen. Damit konnten sie auch mit dem Schiff nach Orten wie Stormwind fahren - falls sich die Sache mit Varian irgendwann legen sollte -, ohne unterwegs auf Probleme zu stoßen.

Er saß gerade auf seinem Thron, als ihn die erste Rückmeldung seiner verschickten Briefe von Magni Bronzebeard erreichte.
 

"Arthas,
 

Eure derzeitige Situation bedaure ich. Ich weiß, dass Varian ein harter Brocken ist, der die Horde unendlich tief hasst. Doch zugunsten der Allianz werde ich versuchen, ihn dazu zu überreden.

Es wäre schließlich zu seinem eigenen Vorteil und ebenfalls zu unseren. Von mir aus soll er die Horde weiterhin hassen, auch wenn er ein Bündnis mit ihnen hat, er muss sie nicht mögen.

Ich werde alles tun, was ich kann.
 

Gezeichnet,

Magni Bronzebeard"
 

Arthas lächelte. Die Zwerge waren ihm irgendwie sympathisch mit ihrer Art. Durch Magni hatte er auch erfahren, dass Muradin damals nicht gestorben war, sondern schwer verletzt und mit Gedächtnisverlust überlebt hatte. Brann Bronzebard, der Bruder von Muradin und Magni, fand diesen als König der Frosterben. Muradins Gedächtnis war dadurch zurückgekehrt. Arthas wusste nicht, ob Muradin zu ihm kommen und ihn auf irgendeine Weise büßen lassen würde. Da Arthas Muradin jedoch kannte, würde er, egal was für eine Büße der Zwerg sich aussuchte, unheimlich Angst haben. Dennoch war Arthas froh, dass Muradin überlebt hatte. Er würde sich jede Strafe von diesem Zwerg gefallen lassen, hauptsache er wusste, dass sein alter Freund lebte.

Jetzt brauchte er nur noch abzuwarten, bis Tyrande und Velen ihn ihre Antwort schickten.

Er war gespannt, wie es weitergehen würde.



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