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Changing Hearts

von

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Ein Blick in die Seele der Elizabeth Middleford

Hörbuch: http://www.youtube.com/watch?v=rTPz7IPTOLk
 

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Hallo, liebe Leser - immerhin sind es 7 an der Zahl! Vielen Dank, dass ihr Changing Hearts lest! Ich bin froh, dass es überhaupt jemanden gibt, der Interesse daran hat. Vielen Dank!

Hier nun ein weiteres Kapitel (etwas kürzer), diesmal über Elizabeth. Ich mag die im Manga eigentlich nicht, aber sie wird auch recht einseitig dargestellt. Ich versuche ihr etwas mehr Tiefe zu geben.

Ich würde mich freuen, auch mal eure Meinung zu meiner FF zu hören, also zögert nicht, ich verkrafte Kritik.

Und nun genug des allgemeinen Bla-Blas, viel spaß mit Kapitel 4!
 

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Leise vor sich hin summend hüpfte ein hübsches Mädchen, noch keine siebzehn Jahre alt, im Sonnenlicht dahin. Goldene Locken wippten neckisch auf und ab, als Elizabeth Middleford den Rosenhügel vor ihrem Anwesen hinunter lief. In ihren Armen trug sie einen großen Strauß wunderschöner roter Rosen. Immer wieder führte sie ihn an ihre Nase, atmete hingebungsvoll den süßen Duft ein und schloss genießerisch die Augen. In diesem Moment fühlte sie sich pudelwohl - in England wurde man nicht oft mit solch einem strahlenden Wetter beschenkt. Wenn doch Ciel jetzt bei ihr wäre, in solch einer Situation könnte nicht einmal er sich eines Lachens erwehren.

"Lizzy, Schätzchen, komm herein, es ist Teezeit!", weckte sie eine Stimme aus ihren Tagträumereien.

"Jaaa!!", rief sie lauthals zurück und beeilte sich, ins Haus zu kommen. Drinnen wurde sie schon mit einem strengen Blick von ihrer Mutter, der Marquise Frances Middleford, erwartet.

"Lizzy, schau dir nur deine Schuhe an! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du im Garten deine Stiefel tragen sollst? Und du hast ja schon wieder Blumen gepflückt - nun sieh dir nur deine Finger an, voller Kratzer."

Seufzend nahm sie die Hände ihrer Tochter in Augenschein. Elizabeth wagte nichts zu erwidern, obwohl sie die Sorge ihrer Mutter vollkommen unberechtigt fand. Was war denn schon dabei, wenn ihre Schuhe ein wenig schmutzig wurden? Es waren schließlich Schuhe, mit denen lief man nun mal auf dem Boden. Doch sie blickte ihrer Mutter ergeben ins Gesicht und sagte artig:

"Es tut mir Leid, Mutter. Es wird nicht wieder vorkommen."

"Natürlich wird es wieder vorkommen", spottete Frances, musste dann aber lächeln. "So, und nun mach dich rasch frisch, damit dein Vater dich nicht so zu Gesicht bekommt!"
 

Mit einer Tasse Tee in der Hand machte Elizabeth es sich auf dem großen Sofa im Salon bequem und beobachtete lächelnd, wie ihre Eltern sich gegenseitig mit Gebäck fütterten.

Ach, wie gern hätte ich auch schon einen Mann an meiner Seite! Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als endlich zu heiraten, einen eigenen Haushalt zu haben, Kinder zu bekommen... Aber Ciel...

Elizabeth wurde ein wenig traurig. Seit einiger Zeit schon wurde Ciel in ihren Zukunftsvisionen immer blasser. Sie war sich einfach nicht mehr sicher, was sie von ihm noch erwarten konnte. Es war schon soweit gekommen, dass sie an ihrer Liebe zu ihm zweifelte. Das hatte sie nie gewollt. Aber sie hatte auch nie damit gerechnet, dass Ciel selbst jetzt noch, sieben Jahre nach dem Tod seiner Eltern, so verschlossen sein würde. Dabei hatte sie sich immer solche Mühe gegeben, ihn glücklich zu machen. Sollte das alles umsonst gewesen sein?

Ihr Vater bemerkte ihren trübsinnigen Blick und beugte sich über den Tisch. Mit einem aufmunternden Lächeln hielt er seiner Tochter einen Keks hin, den sie dankend annahm.

"Was hat meine schöne Lizzy denn? Liebeskummer?"

"Vater!", rief Elizabeth entrüstet aus. "Stell mir doch nicht solche Fragen!"

Er kicherte und warf seiner Frau einen amüsierten Blick zu.

"Immer mit der Ruhe", sagte er versöhnlich. "Was auch immer es ist, ich weiß, womit ich dich aufmuntern kann."

Erwartungsvoll sah Elizabeth auf.

"In drei Tagen, am Samstag Abend, findet bei meinem Cousin ein Ball statt, zu dem wir alle herzlich eingeladen sind. Also -", er lachte verschmitzt, "ich erwarte, dass du an dem Abend allen jungen Männern den Kopf verdrehst, also lass dir von der Schneiderin etwas besonders hübsches zaubern, ja?"

Er hob die Hand und strich leicht über Elizabeths Haar. Diese lächelte und erwiderte:

"Natürlich! Ich werde die Schönste von allen sein!"

"So ist es richtig, zeig mir ein fröhliches Gesicht!"

Sie mussten lachen.

Was bin ich froh, so einen Vater zu haben, dachte das blonde Mädchen glücklich. Er weiß einfach immer, wie er mich aufheitern kann.
 

Nach dem Tee saß Elizabeth in ihrem Ankleideraum und betrachtete sich im Spiegel. Bis eben war sie in Gedanken bei ihrer Kleidung für den anstehenden Ball gewesen, aber wie so oft in diesen Tagen schweifte sie ab. Sie merkte ganz deutlich, dass sie erwachsen wurde, sie erkannte sich selbst kaum mehr, wenn sie sich zum wiederholten Male dabei ertappte, wie in ihren Gedanken Bilder von Männern auftauchten. Immer wieder dachte sie darüber nach, was für eine Art Mann ihr gefallen könnte, ob dieser oder jener ihrer Bekannten vielleicht an ihr interessiert wäre.

Manchmal bekam sie dann ein schlechtes Gewissen, wenn ihr Ciel einfiel. Er war doch ihr Verlobter! Sie hatte ihre Eltern auch schon darüber sprechen hören, dass sie Ciel heiraten könne, sobald sie das siebzehnte Lebensjahr erreicht hätte - was in wenigen Wochen der Fall sein würde. Aber noch hatte Ciel keinerlei Intentionen gezeigt, die früh gemachten Pläne ihrer beider Eltern irgendwann in die Tat umzusetzen.

Wenn er mich doch lieben würde!, dachte Elizabeth nicht zum ersten Mal. Dann wäre alles gut!

Sie sah sich im Spiegel selbst in die grünen Augen und wurde mit einem Mal todernst.

Lizzy, sei mal ehrlich zu dir! Die ganzen Jahre hast du dich um ihn bemüht, warst immer freundlich zu ihm. Hat er dir jemals dafür gedankt? Hat er dich jemals von selbst zu sich gebeten? Alles, was er tat, waren Zeichen der Höflichkeit. Und du sitzt da und träumst von der Liebe...

Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Ihre Lippen fingen an zu zittern...

"Ich weiß, dass er mich nicht liebt!", schrie sie plötzlich ihr Spiegelbild an und sprang erregt auf. Sie keuchte und flüsterte - als ob sie es sich selbst kaum zu hören lassen traute: "Ich weiß, dass ich mit ihm niemals vollkommen glücklich sein kann."

Eine Weile stand sie einfach nur da, wie erstarrt, als ob sie sich vor ihren eigenen Worten erschreckt hätte. Dann fiel sie wie ein Kartoffelsack auf ihren Hocker zurück und ließ die Schultern hängen. Solche kleinen Ausbrüche überkamen sie in der letzten Zeit häufiger, allmählich hatte sie vor sich selbst Angst.

Nach einigen Minuten hatte sie sich wieder einigermaßen im Griff.

Trotzig zog sie die Nase hoch, trocknete ihre Tränen und lächelte in den Spiegel. Nein, sie würde nicht am Liebeskummer verzweifeln! Sie würde am Samstag auf den Ball gehen und sich vergnügen, würde hoffentlich ein paar neue Bekanntschaften schließen und ihre Gedanken nicht mehr an den kalten Ciel Phantomhive verschwenden. Sollte er doch hingehen, wo der Pfeffer wächst!
 

Mit den Jahren war dies Elizabeth Middlefords bewährteste Methode geworden, um ihre unerwiderte Liebe zu ihrem Verlobten zu verdrängen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-11-24T09:57:08+00:00 24.11.2010 10:57
Also erst mal muss ich sagen, dass ich auch kein großer Lizzy Fan bin.
Das liegt jetzt nicht nur daran, dass ich ein SebastianxCiel Freak bin, aber ich komm einfach mit ihrer Art nicht klar XD Kleines, nerviges Kind.
Aber ich finde es schön, sie in deiner FF mal von einer anderen Seite zu sehen. Sie ist auch älter und reifer geworden und ihre Gedanken an die fragliche Zukunft mit Ciel und andere Männer sind auch vollkommen nachvollziehbar ^^
*weiterles*
Von: abgemeldet
2010-09-19T09:22:59+00:00 19.09.2010 11:22
irgendwie tut mir lizzy leid
aber auf jeden fall bin ich beruhigt sie hängt nicht an ciel
also ist sie nicht zu tode betrübt wenn es keine hochzeit geben würde




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