Zum Inhalt der Seite

Die Chroniken von Khad-Arza - Das Blut der sterbenden Welten

Erstes Buch
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aduria

Leyya Lyra war Heilerin und Mutter dreier Kinder – wobei Simu nicht ihr leiblicher Sohn war, was sie bisweilen aber völlig vergaß. Er war immer bei ihnen gewesen... sie konnte sich gar nicht mehr an die Zeit erinnern, bevor Simu gekommen war. Nur den Tag seiner Ankunft würde sie nie vergessen... nicht das flehende, verzweifelte Gesicht des fremden Mannes, der ihr das Kleinkind in die Arme gedrückt hatte. Danach war er verschwunden und niemand hatte ihn je wieder gesehen. Einerseits wünschte sie sich, dass Simu eines Tages die Wahrheit herausfände über seine Herkunft, dass er herausfände, was damals geschehen war und wer seine richtigen Eltern waren. Andererseits fürchtete sie sich davor, ihn dann zu verlieren... er war doch ihr Sohn. Sie wollte, dass er das blieb...

Sie schalt sich eine egoistische Mimose, während sie am Vormittag in der Küche saß und Teig für Brot knetete. Es war nicht ihr Recht, Kinder behalten zu wollen. Erst recht nicht, wenn sie nicht ihrem Leib entsprungen waren. Dabei war es doch schon so schwer, sich von ihrem wirklichen Kindern loszusagen... Karana würde bald siebzehn werden, wenn der Mond der Stürme kam. Er war schon seit über einem Jahr ein erwachsener Mann... seit er das Blutritual bekommen hatte, das ihn dazu gemacht hatte. Und seit er von seiner Magielehre in Janami zurückgekehrt war, entfernte er sich immer weiter von ihr, so hatte sie das Gefühl. Und es schmerzte sie, wenn sie daran dachte, dass er eines Tages heiraten und seine eigene Familie gründen würde... und von ihr wegziehen würde.

„Du bist dumm, Leyya.“, hatte Puran sie getadelt, wenn sie ihm nachts ihr Leid geklagt hatte, „Alle Kinder werden erwachsen. Aber deine Kinder werden sie trotzdem bleiben. Meine Mutter hat sich auch sehr schwer damit getan, als ich plötzlich nicht mehr ihr kleiner Junge war, der an ihrem Rockzipfel hing, aber so ist der Lauf der Dinge. Karana wird dich immer Mutti nennen, auch mit dreißig noch, und an seiner kindlichen Liebe zu uns wird das überhaupt nichts ändern. Also sei tapfer, ich muss es doch auch sein.“

Recht hatte er ja... er hatte doch immer recht. Er war der Herr der Geister, der Vorstand des höchsten Rates der Schwarzmagier, er war einer der angesehensten und einflussreichsten Männer in ganz Kisara, wenn nicht sogar im ganzen Zentrum. Und dennoch fiel es ihr schwer, sich von ihren Kindern zu lösen. Und sie fürchtete den Tag, an dem ihre kleine Tochter ihre erste Blutung bekäme, was sie dann unweigerlich folgend zur erwachsenen Frau machen würde. Neisa war spät dran... sie war bereits vierzehn. So groß schon und dennoch noch immer ein Kind in ihren Augen.

„Mutti?“ Die Frau hob erschrocken den Kopf, als sie die Stimme ihrer hübschen Tochter vernahm, die in die Küche lugte. „Wir werden jetzt aufbrechen nach Aduria. Simu und das Lianermädchen begleiten uns, er will sie zum Lianerdorf bringen. Brauchen die auch was von der Salbe, wenn ich schon da bin?“ Leyya blinzelte verwirrt und brauchte einen Moment, um die Information zu begreifen.

„Ach, das Lianerdorf – ja, na ja, schaden wird es ihnen nicht, geh mit Simu und frage nach, wie es aussieht mit den Vorräten. Was ist mit Tayson?“

„Der kommt natürlich mit, als ob der sich die Chance entgehen ließe.“, lachte Neisa, „Karana kommt auch mit, eigentlich wollte er mich vor Taysons Anmachen beschützen, aber dank Simu ist das jetzt eigentlich überflüssig, was genau der will, weiß ich also auch nicht... er meinte, irgendwas geht im Westen vor sich, in Senjo drüben. Und da Zaria direkt an der Grenze liegt, denkt er, er wird da schlauer.“

„Du meinst die Unruhen in Kamien?“, fragte die Mutter erschrocken, „Lieber Himmel, das habe ich gar nicht bedacht. Vielleicht solltet ihr besser nicht nach Zaria gehen... es ist wirklich ganz schön dicht an Senjo... ich weiß ja nicht, was da vor sich geht, aber Chitra hat erzählt, dass sie ziemlich gewalttätig werden da drüben, es klingt gefährlich.“ Neisa hob abwehrend die Hände.

„Ich weiß nichts, wie gesagt. Frag Karana, irgendetwas hat Niarih ihm erzählt. Und es muss etwas Schlimmes gewesen sein, immerhin hält es ihn um diese Tageszeit vom Schlafen ab, und du weißt ja, was er für ein Langschläfer ist. Mach dir keine Sorgen, Mutti. Wir werden schon heil zurückkehren.“ Sie lächelte, ehe sie ihre Mutter zum Abschied umarmte und wieder hinaus eilte, um gemeinsam mit Tayson, Simu und dem Lianermädchen schon mal das Haus zu verlassen. Leyya war ganz fasziniert von der kleinen Beschwörerin gewesen, die sie am Morgen von ihrem Ziehsohn vorgestellt bekommen hatte. Obwohl das Lianerdorf nicht weit von Lorana entfernt war, bekam man fast nie welche zu Gesicht. Die Lianer blieben nach der großen Sklaventreiberei vor einigen Jahren lieber unter sich und hatten ungern Kontakt mit anderen Menschen. Obwohl die Jagd auf Lianer auf Tharr inzwischen vom König verboten worden war, gab es immer noch genug Hass auf das Beschwörervolk, vor allem hier in der Nähe von Senjo. Senjo galt insgesamt als das Land mit der größten Feindseligkeit Lianern gegenüber – dabei hatten sie nie etwas Böses getan in Leyyas Augen. Seit Jahrhunderten und immer wieder war das Volk geächtet und verfolgt worden, ihr eigentümliches Aussehen machte es ihnen unmöglich, getarnt zu leben. Gespenstervolk nannte man sie, Bestienrufer. Und egal, wohin sie gekommen waren, waren sie garantiert auf Feinde gestoßen, bis sie sich einmal aufgerafft hatten, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Bürgerkriege waren vor allem hier im Westen des Zentrums hart gewesen, hatte Leyya gehört, und es hatte noch mehr Hass und letztlich die Versklavung und Vertreibung nach Ghia mit sich gebracht. Eigentlich waren die Lianer wirklich die größten Opfer der modernen Welt.

Aus dem Augenwinkel sah die Heilerin den großen Hund an der Küche vorbei aus dem Haus rennen, und sie rief ihren ältesten Sohn, der dem zottigen Tier höchstwahrscheinlich zu folgen gedachte. Als Karana zu ihr kam, knetete sie ihren Teig weiter und versuchte, nicht weiter an die Lianer zu denken.

„Was hat Niarih zu dir gesagt?“, fragte sie, „Was ist im Westen? Denkst du wirklich, ihr könnt da sicher hin gelangen? Ich mache mir Sorgen, Karana.“ Zu ihrer Verblüffung warf er einen Blick hinaus, ehe er sich zu ihr neben den Hocker hockte und ein ernstes Gesicht machte. Er ähnelte seinem Vater mehr denn je, wenn er so schaute, und unwillkürlich vergrub die kleine Heilerin ihre zierlichen Finger in ihrem rohen Teig. Oh, sie vermisste ihren Mann immer so, wenn er so lange in Vialla war...

„Hör mir zu.“, sagte ihr Sohn dann dumpf, „Ich weiß nicht, was passiert, aber ich habe ein ungutes Gefühl. Es ist der Himmel... ich spüre seinen Zorn, kann ihn aber nicht zuordnen. Und die Erde... ich spüre ihr Zittern unter meinen Füßen, ganz leicht, aber es ist da, wenn ich still halte. Die Geister sind nervös und bringen mich schon seit gestern um meine Ruhe. Niarih hat gesagt... die armseligen Sterblichen kommen und jagen Lorana zum Himmelsdonner.“

„Du meinst, die Vandalen aus dem Westen?“

„Was immer passiert, es kommen keine rosigen Zeiten auf uns zu. Dhimorien ist an Ela-Ri gefallen, schon vergessen? Letztlich ist es egal, ob der Zorn der Geister aus dem Süden oder dem Westen kommen wird... kommen wird er, da bin ich sicher. Vielleicht solltest du zu Sagals gehen, bis Vati zurückkommt, ich lasse dich ungern alleine hier.“ Sie lächelte.

„Ach, Karana... du bist tapfer. Ich passe schon auf mich auf, keine Sorge. Pass du lieber auf deine Geschwister auf. Vor allem auf Neisa.“ Jetzt wich sein ernstes Gesicht einem flüchtigen Grinsen und er erhob sich, beugte sich herab und küsste sie zum Abschied auf den Kopf.

„Du hast mein Wort, Mutti. Wenn jemand Neisa etwas antun will...“ Leyya hob verblüfft den Kopf, als seine Stimme sich veränderte. Sie schauderte, als er ihr seine ungewöhnlichen Eckzähne zeigte, als würde er sie auffressen wollen, dabei galt diese bedrohliche Geste mit größter Wahrscheinlichkeit nicht ihr. „Dann bringe ich den eigenhändig um.“
 

Das Wetter war trübe an jenem Tag, als die kleine Gruppe gemeinsam Lorana in Richtung Südwesten verließ, um in die Region Aduria zu gelangen. Es war keine besonders dicht besiedelte Region. Die Kreisstadt Egatsop war nicht mal annähernd groß genug für eine Stadt – nicht mal eine Kleinstadt. Und das Dorf Zaria an der Grenze zu Senjo war noch kleiner als Egatsop.

Karana ging mit dem Hund am Schluss der Gruppe und beobachtete das Lianermädchen von hinten, während sie marschierten. Aar sprang vom Weg ab und jagte Schmetterlinge und Libellen wie ein Kind, dabei hatte Karana den Hund schon seit einigen Jahren. Der Schamane konnte seinem sonst geliebten Bruder Hund gerade keine Aufmerksamkeit schenken. Er angelte aus seiner Hosentasche eine zerknautschte Zigarette, um sie sich gedankenverloren anzustecken und dabei die weißlichen Haare der Lianerin zu betrachten, die während sie ging auf und ab wippten. Am Morgen vor dem Aufbruch hatten sie die Lianerin neu eingekleidet, weil ihre eigenen Kleider schmutzig und zum Teil zerrissen gewesen waren. Seine Mutter hatte versprochen, sie zu waschen und zu nähen, und wenn Eneela im Lianerdorf blieb, konnte einer aus der Familie ihr eines Tages ihre Kleidung vorbei bringen, es war ja nicht so weit. Jetzt trug sie Kleidung von Neisa – Neisa war zwar kleiner als Eneela, aber die Lianerin war zierlicher, deswegen passte sie gut in die Sachen. Während Karana sie so betrachtete, fiel ihm auf, dass sie wirklich ungewöhnlich dünn war; sie konnte nicht besonders viel zu essen bekommen haben, wo immer sie vorher gewesen war. Simus Bericht darüber, dass er sie im Straßengraben in ein stinkendes, angepisstes Fell gewickelt gefunden hatte, zeugten auch nicht gerade von einer wohlhabenden Herkunft.

Sie war von Ghia nach Tharr gekommen mit der Raumfähre, hatte der Schamane sich sagen lassen. Das war ungewöhnlich; auf der Ghia waren die Beschwörer seines Wissens ausschließlich Sklaven der reichen Leute, sie konnten nicht frei herumlaufen oder mal eben nach Tharr fliegen.

„Großartig.“, sagte er brummend zu sich selbst, „Wenn sie weggelaufen ist, wird sie vielleicht von ihrem Herrn verfolgt. Vielleicht ist sie es ihm nicht wert, dann haben wir Glück, aber wenn nicht... Ärger mit einem ghianischen Sklaventreiber können wir jetzt gerade so gar nicht gebrauchen.“ Er hütete sich, es laut auszusprechen, und beobachtete stattdessen weiter Eneela, die sich in alle Richtungen umsah und fasziniert die Landschaft betrachtete.

„Der Himmel ist grün...“, hörte er sie zu Simu sagen, ganz beeindruckt, und er verkniff sich ein Grinsen. Das fiel ihr aber früh auf... „Auf Ghia ist er blau...“ Ihre Stimme war glockenhell und sie klang jedes Mal, wenn sie sprach so unsicher und panisch, dass Karana das Gefühl bekam, sie hätte Angst vor ihnen. Eigentlich sprach sie nur mit Simu. Selten mit Neisa – mit ihm oder Tayson wechselte sie kein Wort. Ein Jammer, sie war hübsch... wobei, eigentlich war sie ihm zu dünn. Und sie hatte kaum den Ansatz von Brüsten – selbst Neisa oder seine Mutter hatten da mehr, und die waren beide nicht besonders gut bestückt in dem Punkt.

„Du Lüstling denkst schon wieder nur an das eine, sobald du eine unbekannte Frau ansiehst!“, wurde er plötzlich getadelt und er fuhr zischend herum, um seiner kleinen Schwester ins Gesicht zu sehen. Augenscheinlich hatte sie Tayson entfliehen wollen, der sie zu schwafelte, und hatte sich deswegen zurückfallen lassen.

„Was?“, empörte der Bruder sich auch gleich, „Sie ist nicht Simus Freundin, hat er selbst gesagt!“

„Das erlaubt dir noch lange nicht, sie so anzustarren.“

„Himmel, keine Sorge, sie ist nicht mein Typ.“, brummte er, „Die hat ja kaum Fleisch auf den Rippen.“ Neisa sah ebenfalls nach vorne zu Eneela, ehe sie wissend lächelte und ihn verschmitzt von der Seite anlinste.

„Nein, schon klar. Dein Typ hat größere Brüste. Und am besten schwarze, lange Haare mit Federschmuck.“ Er zuckte, als sie so sprach, und brummte dann abermals. Wie konnte sie es wagen...?

„Sprich nicht von ihr, du dumme Gans.“

„Warum nicht?“, flötete Neisa, sich keiner Schuld bewusst, „Oder bricht es dir das Herz, wenn ich ihren Namen in den Mund nehme? Saidah?“ Karana schenkte ihr einen bösen Blick, der leider nicht lange genug böse blieb, um überzeugend zu sein.

„Verarsche mich nicht, Schwester, ich meine es ernst. Saidah ist weit weg, sie ist in Janami. Ich bin über sie hinweg, es gibt andere Frauen.“

„Welche, die erreichbarer sind als die Königin der Kondorgeister, die einzige Überlebende des mächtigen Chimalis-Clans, ja.“, entgegnete seine Schwester, „Unser Vater heißt deine Schwärmerei für sie auch nicht sonderlich gut, wie du weißt. Immerhin ist sie seine Kollegin im Geisterjägerrat, es wäre schon komisch, wenn seine Kollegin seinen Sohn heiratete.“

„Ich sagte doch, ich bin über sie hinweg. Wenn ich sie jemals wiedersehe, dann an dem Tage, an dem ich wie Vati in den Rat eintrete. Und dieser Tag ist noch etwas hin, fürchte ich. Ist ja nicht so, dass da jeder Depp reinkommt.“

„Über sie hinweg?“, lachte Neisa, „Das sehe ich aber anders... oder willst du mir erzählen, deine unzähligen Bettgespielinnen seien etwas anderes als Ablenkung von deinem ungehörigen Verlangen nach Saidah Chimalis?“

„Ich schlafe gerne mit schönen Frauen, das hat mit Saidah nichts zu tun. Und wenn sie mir eben alle zu Füßen fallen, passt es doch, ich tue ihnen den Gefallen und sie bringen mir die Erleichterung. Wo ist das Problem?“ Sie verdrehte die Augen.

„Vergiss Saidah.“, war alles, was sie noch dazu sagen wollte, „Sie ist nichts für dich. Die Geister haben nicht dafür gesorgt, dass ihr eine gemeinsame Zukunft habt.“

„Falsch.“, antwortete Karana monoton, „Die Geister waren es, die uns zusammengeführt haben. Die Geister haben entschieden, dass sie meine Lehrmeisterin wird. Und dass sie mich zum Mann macht. Ihr könnt sagen, was ihr wollt... aber wenn die Geister von Himmel und Erde nicht wollten, dass wir uns vereinen, würde ich das Band nicht spüren, das mich auf ewig an sie binden wird. Sie ist eine Geisterjägerin, eine mächtige Magierin und eines Königs würdig, an dessen Seite sie liegen sollte.“ Darauf kicherte seine Schwester nur diabolisch.

„Ah. Und da ist das Problem. Du bist kein König, sondern bloß ein verblendeter Prinz.“
 

Sie brachten die von Neisa hergestellte Salbe in die kleinen Dörfer von Aduria und brauchten so natürlich etwas länger als nötig, um Zaria zu erreichen. Das Lianerdorf lag knapp südlich von Zaria. Weil Neisa noch nach Egatsop wollte und somit ebenfalls noch etwas südlicher musste, gingen sie gemeinsam durch das Grenzdorf zu dem Ort, der allein den Beschwörer vorbehalten war. Es war bereits Nachmittag, als der hohe Zaun des Dorfes in Sicht kam.

„Es ist nicht so, dass wo anders keine Lianer leben dürfen.“, erklärte Simu Eneela, während sie auf das Dorf zuhielten, „Aber sie sind eben gerne unter sich hier und wollen mit den anderen Menschen möglichst wenig zu tun haben. Das hier ist natürlich nicht der einzige Ort auf Tharr, an dem es Lianer gibt, aber das einzige Dorf, in dem wirklich ausschließlich euer Volk wohnt. Keiner, der kein Lianer ist, wohnt hier.“ Das bleiche Mädchen nickte zögernd und er sah, wie nervös sie auf das Dorf starrte, dem sie sich näherten.

„Wen suchst du noch mal hier?“, wollte Tayson wissen, der zusammen mit Karana und Neisa hinter den beiden ging. Eneela fuhr zusammen und wandte sich schüchtern zu ihm um.

„I-ich... einen Mann namens Dak Kaniy... meinen Vater, Herr.“ Tayson lachte.

„Jetzt hör doch mal auf, uns alle im Plural anzusprechen, Karana steigt sowas schnell zu Kopf, er bildet sich doch so schon genug auf seine Abstammung ein... so als Sohn des größten Magiers der Welt ist das auch kein Wunder.“

„Vati ist nicht der beste Magier der Welt, er ist nur der Kopf des Geisterjägerrates!“, machte Neisa, „Das ist nicht zwingend dasselbe. Wenn, dann ist er höchstens der größte Magier des Zentrums. Aber sicher auch das nicht unbedingt.“

„Wie auch immer, er ist ein verdammt hohes Tier...“

„Na siehst du, Tayson, dann ist es doch berechtigt, uns im Plural anzusprechen.“, feixte Karana und stieß ihn an, „Los, auf die Knie mit dir, du Wurm.“ Simu verdrehte vorne die Augen.

„Höre nicht auf die, Eneela.“, riet er ihr, „Ja, sie sind immer so. Einfach nicht beachten.“ Die Lianerin nickte nur zögerlich mit dem Kopf – dann erreichten sie den Eingang des Lianerdorfes und wurden angehalten von einem Wachposten, der bewaffnet davor stand. Simu wunderte sich. Waffen waren so untypisch für die so friedlichen Beschwörer...

„Halt!“, rief der Wächter und versperrte ihnen mit seinem Speer den Eingang, „Wer seid ihr und was begehrt ihr? Unbefugten ist der Zutritt verboten, das hier ist kein Museum zum Besichtigen.“

„Sachte, mein Freund, das haben wir auch nicht angenommen.“, war Karanas patzige Antwort, „Jetzt halt mal deine Zunge fest und sei nicht so frech.“

„Karana!“, empörte Simu sich, „Das ist nicht sehr diplomatisch!“ Er verneigte sich vor dem weißhäutigen, blonden Wachmann. „Mein Name ist Simu Lyra. Das hinter mir sind meine Geschwister und ein Freund von uns – dies hier ist Eneela. Sie sucht ihren Vater, dürfen wir reinkommen? Meine Schwester ist überdies Heilerin, sie hat Salben, die ihr vielleicht gebrauchen könnt.“ Eneela spähte scheu an dem Wachmann, der die Gruppe misstrauisch musterte, vorbei ins Dorf. Sein Blick verharrte auf dem Hund, der brav neben Karana saß und mit dem Schwanz wedelte.

„Was ist das da?“, fragte er und zeigte mit der Waffe auf den Hund. Karana zog eine Braue hoch.

„Ich würde sagen, das ist ein Hund.“

„Wieso geht mit euch ein wildes Tier?“

„Er ist mein Bruder, er gehorcht meinem Willen.“, war Karanas Antwort, und Simu wusste, dass der grimmige Tonfall, den sein Bruder gerade aufsetzte, alles nur schlimmer machte. Dieser Idiot, konnte er nicht einfach höflich sein? Wieso musste er immer im falschesten Moment beweisen, dass er besserer Herkunft war als die meisten anderen, die er so traf?

Das dachte der Lianer sich wohl auch, er schnaubte.

„Das Vieh bleibt draußen und du am besten gleich mit. Wilde Raubtiere sind hier nicht erwünscht. Habt ihr Waffen dabei? Dann legt sie bitte ab, ihr bekommt sie zurück, wenn ihr geht.“

Karana lachte verblüfft auf.

„Verstehe ich das gerade richtig, alle anderen dürfen rein und nur ich nicht, weil ich einen Hund habe?“

„Eins und eins zusammenzählen kannst du, das ist schon mal was.“, entgegnete der Wächter sarkastisch und Karana schnaubte.

„Ach, dabei hätte Aar als Tier so gut in euer Dorf gepasst, immerhin seid ihr doch die geschützte Tierart von Kisara.“ Ehe die Situation eskalieren konnte, setzte Simu sich als Schlichter ein.

„Karana, bitte!“, zischte er, „Nimm es bitte einfach hin, ja? Lass es einfach gut sein und halt deinen Mund! Wir werden doch nicht lange brauchen und was willst du überhaupt da drinnen?“ Darauf hatte sein erboster Bruder keine Antwort, aber er fletschte grantig seine spitzen Eckzähne wie ein geiferndes Raubtier, was dem Blonden einen Schauer über den Rücken jagte. Er sah aus dem Augenwinkel Eneela noch mehr erbleichen und ihm fiel ein, wie sie am Vorabend erwähnt hatte, sie fürchtete Karanas komische Zähne... er fragte sich, wieso eigentlich. Ja, sie sahen wirklich eigenartig aus, aber eigentlich waren sie kein Grund zur Furcht. Simu drehte sich wieder dem Wächter zu. Er trug einen kleinen Dolch bei sich, den er dem Wachmann vertrauensvoll gab. Die anderen waren unbewaffnet und wurden – nach gründlicher Musterung und auch Durchsuchung von Neisas Tasche mit den Salben – darauf ins Dorf gelassen. Karana blieb mit dem Hund empört draußen stehen und verschränkte die Arme.

„Ist gut, ich schleiche dann solange sinnlos um das Dorf herum, während ihr euch amüsiert!“, hörte Simu ihn noch rufen, und er seufzte kurz. „Viel Spaß dann, ihr Pfeifen! So eine Demütigung, na wartet, ihr Bleichgesichter, ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt!“ So sprach er und sein Bruder sah ihn samt Aar davon stampfen, vermutlich am Zaun entlang.

„Ist das wirklich in Ordnung, ihn da zu lassen?“, fragte Eneela scheu und sah sich nervös um auf dem Marktplatz, auf dem sie jetzt landeten. „Ich meine, er scheint wirklich wütend zu sein...“

„Er ist jetzt die beleidigte Leberwurst, aber das gibt sich schon wieder.“, meinte Neisa, „Tayson, du hättest ruhig zur Gesellschaft bei ihm bleiben können, du hast hier auch gar nichts verloren, du Penner!“

„Ich kann dich doch nicht alleine hier rein lassen.“, grinste der Schwarzhaarige und sie verdrehte die Augen.

„Gut, und was jetzt, Simu, du großer Reiseführer?“ Simu beantwortete die Frage, indem er vorsichtig einen Passanten aufhielt und sich höflich verneigte, ehe er ihn ansprach.

„Verzeihung, wir suchen die Apotheke. Und wir sind auf der Suche nach einem Lianer namens Dak Kaniy... wisst Ihr zufällig, wo wir ihn finden oder wen wir sonst fragen könnten?“ Der Einwohner des Dorfes zeigte nach Westen.

„Die Apotheke liegt dort – zwei Häuser weiter ist der Sitz des Dorfoberhauptes. Der Vorsteher wird euch sicher weiterhelfen... also, ich kenne zumindest keinen Dak Kaniy.“

Die Nachricht war schon mal ernüchternd – das Dorf war klein, an sich müsste jeder jeden kennen, dachte Simu sich stirnrunzelnd, als sie in der Apotheke im Westen des Dorfes die Salben verkauften. Die junge Frau, die dort arbeitete, war sehr angetan von Neisas Medizin und schien im Vergleich zum Rest des Dorfes nicht so feindselig gestimmt zu sein. Im Gegensatz zu den Schamanen konnten Lianer nicht mit Magie heilen. Sie konnten nur die Bestien beschwören, die sogenannten Lians, elementare Monster, die dann ihrem Willen gehorchten. Demzufolge war Medizin bei ihnen auch nötiger als bei den Schamanen, die sich – Heiler natürlich besser und Schwarzmagier weniger gut – alle zumindest leichte Wunden mit einem einfachen Heilzauber selbst entfernen konnten. Und die Heiler der Schamanen waren im Herstellen von Medizin, was eigentlich gar nichts mit Zaubern zu tun hatte, größten teils besser als menschliche Apotheker, von daher waren Neisa und ihre Mutter in der Provinz immer gefragt und anerkannt.

Der Besuch beim Dorfoberhaupt war dann die letzte Station im Lianerdorf. Das Haus des Vorstehers war weder sonderlich groß noch schön, es war ein bescheidenes Holzhaus wie alle anderen im Dorf. Das ganze Dorf war simpel hergerichtet; die Atmosphäre war gedrückt, während die kleine Gruppe durch die Straßen ging. Passanten warfen ihnen als eindeutigen Nichtlianern schräge, misstrauische Blicke zu. Es schien nicht oft vorzukommen, dass Fremde im Dorf waren... vermutlich wurden sie auch nur grummelnd geduldet, weil sie eine Lianerin bei sich hatten. Simu verübelte den Beschwörern ihre Feindseligkeit nicht mal. Sie waren Jahrhunderte lang diskriminiert, gejagt und geschlachtet worden, es war kein Wunder, dass sie die Menschen und auch die Schamanen im Allgemeinen nicht besonders leiden konnten.

Der Vorsteher des Dorfes war kein besonders auffälliger Mann. Er war weder sehr groß noch sehr klein, weder auffallend hübsch noch hässlich. Aber viel zu sagen hatte er nicht.

„Dak Kaniy, sagt ihr? Den Namen habe ich noch nie zuvor gehört, fürchte ich. Hier in meinem Dorf lebt jedenfalls niemand unter diesem Namen.“ Eneela machte ein enttäuschtes Gesicht.

„Aber... aber wo ist er denn dann? Irgendwo muss er doch sein, ich meine... er war nicht bei den anderen, dort, wo ich aufgewachsen bin...“ Ihre Stimme erstickte beinahe in Tränen und Simu, Neisa und Tayson sahen sich bestürzt an. Der Vorsteher seufzte.

„Es tut mir leid, Mädchen. Und es... es mag ungehobelt klingen, aber bist du denn sicher, dass dein Vater überhaupt noch lebt? Oder dass er wirklich hier auf Tharr ist, und nicht auf Ghia?“ Das junge Mädchen schrak hoch und unterdrückte hilflos ein Schluchzen.

„I-ich... ich weiß nicht genau, Herr... aber... aber wenn er auf Ghia wäre, wäre ich ihm doch begegnet. Und wenn er tot wäre, hätte man mir das doch gesagt...“

„Bist du dir sicher?“, hakte der Dorfvorsteher stirnrunzelnd nach, „Warst du eine Sklavin auf Ghia?“ Sie zögerte mit der Antwort, auf die Simu auch gespannt war – wobei es ihn wirklich verblüfft hätte, wenn sie verneint hätte, so war er auch nicht sonderlich überrascht, als sie zögerlich nickte.

„Wohl in ziemlich feinem Haus, wenn es da, wo du gewesen bist, viele von uns gab.“, orakelte der Lianer vor ihnen mit hochgezogenen Brauen und Eneela senkte den Kopf, ehe sie etwas tat, was Simu sie bisher nicht tun gesehen hatte. Sie zischte hasserfüllt.

„Das kann man so sagen, ja. Und ich möchte niemals wieder dorthin zurück!“

„Himmel, Kind, natürlich willst du das nicht!“, rief der Mann verblüfft, „Du bist hier in meinem Dorf natürlich willkommen. Der Schneider hat ein Zimmer, das er dir geben könnte, und eine Gehilfin kann er auch immer gebrauchen, glaube ich. Aber wenn du weiterziehen und deinen Vater suchen möchtest, ist das natürlich deine Sache. Ich würde mir, so leid es mir tut das sagen zu müssen, allerdings nicht allzu viele Hoffnungen machen...“ Sie wurden unterbrochen, weil plötzlich lautes Poltern ertönte und ein dünner, kleiner Mann herein gerannt kam, wild die Tür aufreißend und brüllend.

„Herr! Dieses verdammte Mistgör, meine Hühner! Sie hat schon wieder eins meiner Hühner geklaut, ich schnappe mir meine Armbrust und erledige sie, verdammt noch mal! Diese elende, unwürdige kleine Kröte, ich habe es von Anfang an gesagt!“

„Himmel noch mal!“, rief der Vorsteher, „Beruhige dich doch! Was ist mit deinen Hühnern?“

„Es fehlt eins, schon wieder! Ich habe diesen Mond bereits drei Hühner verloren! Ich habe sie noch gesehen, sie ist flink wie ein Wiesel durch das Loch im Zaun gekrochen, ich habe es genau gesehen! Das nächste Mal erschieße ich sie!“

„Das ist aber nicht sehr ethisch.“, warf Neisa ein und der Mann in der Tür fauchte sie an.

„Ist es etwa ethisch, anderen die Hühner zu stehlen?! Und das geht seit Jahren so! Nicht nur Hühner, alles mögliche andere muss dran glauben! Und die Löcher im Zaun werden dauernd repariert, nichts hilft, sie findet immer wieder ein neues! Es ist zum Haare ausreißen! Kann sie nicht mal ein anderes Dorf überfallen?!“

„Einen Moment noch, ich komme sofort zu dir.“, sagte der Vorsteher dazu, „Wir sollten uns tatsächlich endlich mal etwas einfallen lassen für diese nervige Göre... vergib mir. Aber erschossen wird niemand!“ Grummelnd zog sich der kleine Mann zurück und die Gäste sahen einander verblüfft an.

„Ist das ein Mensch, der all das Zeug stiehlt?“, fragte Neisa dann, und der Vorsteher seufzte, ehe er nickte.

„Ein Mädchen. Sie hat einst hier gelebt mit ihren Eltern. Ihre Mutter war Lianerin, aber ihr Vater ist keiner. Vor vielen Jahren starb die Mutter und daher gab es keine Verbindung mehr zwischen den beiden und unserem Dorf. Und sie waren unheimlich... alle beide. Die Dorfbewohner haben so lange protestiert, bis ich sie rausgeworfen habe, aber inzwischen bereue ich es, denn seitdem haben wir hier nur Ärger. Ich weiß gar nicht, ob der Vater noch lebt, es ist immer nur die Kleine, die hier Unruhe stiftet. Ein Jammer, mir tut das Kind leid. Wieso sucht sie sich nicht einfach eine Arbeit und verdient ihre Nahrung ehrlich, statt sie zu stehlen?“ Er schüttelte bedauernd den Kopf, dann wandte er sich wieder an Eneela. „Tut mir leid, Mädchen. Ich kann leider nichts für dich tun, was deinen Vater angeht. In der Provinz Noheema gibt es auch noch ein paar von uns, aber sonst ist mir kein Ort bekannt, an dem explizit viele Lianer leben. Bist du auf Ghia geboren worden?“ Eneela nickte unglücklich. „Und was ist mit deiner Mutter, wenn ich fragen darf? Ist sie auf Ghia?“ Wieder ein zögerliches Nicken.

„Sie... war da, bis vor kurzem zumindest. Sie ist... ist... leider jetzt tot.“ Bedrücktes Schweigen. Der Vorsteher neigte den Kopf.

„Vergib mir, ich hätte nicht so forsch fragen sollen... das tut mir aufrichtig leid.“

„Alles, was sie mir gesagt hat, ist, dass sie und mein Vater einst auf Tharr gelebt haben... bis sie nach Ghia gejagt wurden. Sie hat mir nie von ihm erzählt... kein einziges Wort. Ich... habe ihn niemals gesehen, ich dachte... vielleicht ist er entkommen und zurück nach Tharr geflohen, deswegen...“

„So leid es mir tut.“, sagte der Dorfvorsteher, „Was du erzählst, klingt doch eher danach, dass auch er tot ist. Ich kenne deinen Vater nicht, aber würde ein liebevoller Vater seine Familie im Stich lassen und alleine fliehen?“

„Wobei das ja ein Grund sein könnte, wieso die Mutter ihn nie wieder erwähnt hat, vielleicht hat er sie sitzen lassen.“, meinte Tayson verdutzt. Eneela schrumpfte zitternd in sich zusammen, ihre weißen Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie den Kopf tief senkte.

„Nein, das glaube ich nicht...“, wisperte sie, „Wenn sie ihn jemals erwähnt hat, wenn sie von Tharr sprach... war sie glücklich. Sie wirkte nicht so, als... spräche sie über einen Schuft, der sie verraten hat.“ Das Dorfoberhaupt schüttelte abermals den Kopf.

„Ich fürchte wirklich, du musst... dich mit dem Gedanken anfreunden, dass dein Vater nicht mehr lebt. Also, hier zumindest ist nie ein Dak Kaniy gewesen, solange dieses Dorf steht. Es tut mir leid, Mädchen... ich kann wirklich nichts für dich tun außer dir anzubieten, bei uns zu bleiben.“ Er warf hektisch einen Blick auf die drei anderen, „Ähm, das Angebot gilt aber nur für sie, das versteht ihr, oder? Wir sind schließlich ein Lianerdorf...“

„Natürlich, wir hatten auch nicht vor, zu bleiben.“, meinte Simu dazu und neigte höflich den Kopf. „Dann... sollten wir jetzt vielleicht gehen.“

Er sorgte sich um seinen Bruder den sie beleidigt draußen hatten warten lassen. Karana war zwar aus dem Alter heraus, wegen allem, das ihm nicht passte, schmollend davon zu laufen, aber ein ungutes Gefühl hatte der junge Mann dennoch. Und es betraf nicht allein Karana, stellte er stirnrunzelnd fest, als sie das Haus wieder verlassen hatten und in den Sonnenuntergang sahen. Es war spät geworden...

„Gut, Eneela.“, brach Tayson dann fröhlich die Stille, „Das ist doch schon mal was.“

„Was ist was?!“, fauchte Neisa ihn an, „Wir sind nicht schlauer als vorher, du Honk!“

„Wo ist Karana?“, murmelte Simu, der zum Eingang spähte, an dem nur der Wächter zu sehen war. Nun, vielleicht hockte Karana neben dem Tor am Zaun...

Eneela unterbrach ihn, die sich plötzlich auf den Boden hockte und zu weinen begann. Die drei anderen sahen sich ratlos an und Tayson verstand gar nichts mehr.

„Was ist denn?“, wunderte er sich taktlos und Neisa trat ihm für seine Dämlichkeit auf den Fuß.

„Dass du singend ums Feuer tanzen würdest, wenn du hören musst, dein Vater ist wahrscheinlich tot, ist mir klar!“, sagte sie dabei spöttisch, worauf der Mann keine Antwort hatte. „Dein Gefühlsvermögen passt ja auch in einen Babyschuh!“ Die Heilerin hockte sich neben Eneela und versuchte, sie zu beruhigen, ihr eine Hand auf den Rücken legend. Eneela sprach, oder versuchte es, zwischen den Schluchzern war es nicht einfach, sie zu verstehen.

„D-der Witz ist, es ist... nicht mal richtig überraschend für mich, ich... habe doch geahnt, dass es so ist... es... ich... ich weiß nur gar nicht, wo ich jetzt hin soll... w-was, wenn er doch noch irgendwo lebt, ich kann doch nicht einfach hier bleiben und ihn vergessen...“

„Dann geh nach Noheema, wie der Alte gesagt hat.“, schlug Simu ihr vor, sich auch herab beugend, während Tayson verhalten darüber meckerte, er wäre total einfühlsam und es würde nur niemand merken. „Wenn du magst, gebe ich dir eine Landkarte, dann findest du den Weg bestimmt. Jetzt weine doch nicht gleich...“ Neisa sah ihn hilflos an, während sie die aufgelöste Lianerin zu beruhigen versuchte, und Simus Lächeln erstarb, als er sich wieder aufrichtete und den Kopf zur Seite drehte. Warum machte er diesem armen Geschöpf Hoffnung? Er selbst suchte doch seit Jahren nach seinen Eltern... oder Hinweisen auf sie... und hatte noch nicht mal den Hauch einer Spur gefunden, egal, wohin er gelangt war. Er glaubte nicht wirklich daran, dass ihr Vater noch irgendwo lebte... wieso sollte er nach Tharr zurückgekehrt sein, wenn er mit der Mutter gemeinsam nach Ghia getrieben worden war?

„Möchtest du lieber noch einmal mit uns kommen, Eneela?“, bot Neisa ihr da an, „Wir haben genug Platz für einen Gast. Du kannst dich ausruhen und dir in Ruhe überlegen, was du als nächstes tun möchtest... nach Noheema kommt jeder. Sagals haben überall Verwandte sitzen, über die bekommst du überall eine Unterkunft, und mein Vater hat Kollegen, die aus Noheema kommen, die helfen bestimmt auch gern. Jetzt hör auf zu weinen, wir gehen erst mal wieder heim. Es wird Zeit für das Abendessen!“ Eneela wischte sich hilflos über die hellen Augen.

„A-aber... ich kann das nicht annehmen, Herrin! Ihr... Ihr alle wart so gut zu mir, ich verdiene das gar nicht... ich komme mir so elend und nutzlos vor, Ihr... helft mir so sehr und es gibt nichts, mit dem ich Euch entlohnen könnte.“ Tayson hüstelte im Hintergrund und Simu verdrehte die Augen.

„Denk nicht mal dran, mein Freund.“, warnte er ihn eindringlich, während die Mädchen sich erhoben. Eneela schien nicht begriffen zu haben, worum es ging, das war auch besser so. Zu der Lianerin gewandt setzte er ein freches Grinsen auf. „Na ja, wie gesagt, geschützte Tierart. Der König würde uns lynchen, wenn wir dich einfach auf der Straße verrecken ließen.“

Es war Neisa, die ihn aus seinen Worten riss und ihn heftig am Arm packte.

„Um Himmels Willen, Simu!“, schrie sie dabei erbleichend und alle fuhren herum, als sie aufgeregt nach Westen deutete – und die riesigen Rauchschwaden, die dort zu sehen waren. „D-der Wald!“, fiepte Neisa, „Der ganze Wald muss in Flammen stehen!“ Der Blonde riss keuchend die Augen auf, in dem Moment, als eine Alarmglocke im Dorf läutete und plötzlich aus den Häusern die Lianer gestürzt kamen, panisch schreiend und umher rennend.

„Feuer!“, schrien sie, „Es brennt in den Wäldern!“

„W-wie kommt das denn, so trocken war es doch gar nicht!“, machte Tayson, doch Neisa fing schon hysterisch zu schreien und zu wimmern an, während Simu erneut keuchte.

„Das ist kein natürlicher Waldbrand...“, stammelte er, „Das sind Menschen, die uns angreifen!“ Er wechselte einen Blick mit Tayson, dem jetzt offenbar ein Licht aufging, während im Westen die Flammen züngelten und sie dumpf in der Ferne das Grölen von vielen, vielen Männern hören konnten. Kriegern... oder vielleicht eher armseligen Sterblichen.

„Verflucht, das sind sicher die Verrückten aus Kamien!“, stieß der Schwarzhaarige hervor, „N-nichts wie raus hier, bevor die uns alle nieder rennen! Ich hab die gesehen in Koraggh, das waren hunderte! Vielleicht tausend, das waren Massen!“ Neisa schrie vor Angst, als aus dem Himmel plötzlich ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte – ein Krachen, das keinesfalls ein natürlicher Donner war und das ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Simu zerrte an seiner Schwester, die heftig atmend gen Westen starrte in dem Moment, in dem eine gewaltige Wand aus loderndem Feuer die westliche Seite des Zauns komplett zerschmetterte und der wilden Armee der Bauern den Weg ins Dorf frei gab.

„Wir müssen hier weg, verdammt!“, rief Tayson erneut, „Wir können die nicht mit Fäusten erschlagen, die haben Mistgabeln! Und Pferde und – ohne Karanas Zauber sind wir doppelt verloren!“ Damit packte er schon Eneela, die wie festgewachsen da stand und offenbar versteinert war, um sie mit sich zum Ausgang zu zerren.

„Das ist der Zorn der Himmelsgeister!“, wisperte Neisa fassungslos, während sie sich an Simus Arm krallte und noch immer wie hypnotisiert nach Westen starrte, als wartete sie auf etwas Bestimmtes. Simu packte sie, um Tayson zu folgen – der Trottel vom Dienst hatte ausnahmsweise mal recht, sie hatten hier nichts mehr verloren.

„Das ist kein Himmelszorn, Neisa.“, zischte er nur mit einem letzten Blick auf das gigantische, lodernde Feuer, das das in Panik geratende Dorf ergriff, „Das ist Zoras, ich gehe jede Wette ein.“
 


 

_______________________

*lustlos* Irgendwie ist es gammlig, oder? Ist es gammlig? Nichts passiert! Eneela fängt schon wieder an mich zu nerven mit ihrem Geflenne, wird Zeit dass Loron kommt xDD



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kimiko93
2010-08-29T21:21:37+00:00 29.08.2010 23:21
Hmm... Jap, für außenstehende ist das Kapitel gammelig. Also für Leute, die jetzt eventuell neu anfengen würden und die alten Charaktere nicht kennen, und blubb.

Leute, die die Charaktere kennen, freuen sich nen Keks. Vor Allem, wenn sie den neuen Karana lieber mögen...

Allerdings war relativ wenig Inhalt, weswegen mein analytischer Kommentar wohl was kürzer werden muss...

Ja, Karana war so ziemlich der einzige, der näher behandelt wurde, dabei hatte er am wenigstens Screentime... Mehr oder weniger halt, ne?
Jedenfalls mag ich, wie seine Kelar-Seite zum Vorschein kommt, wenn es um Neisa geht. Ja, ganz ehrlich. Das ist coolig. Und das mit Saidah wurde zufällig im selben Kapitel angesprochen, in dem auch Iana angesprochen wird.

Ianas Hintergrund ist auch um einiges besser; irgendwie sinniger und in sich schlüssig, und so. Und dass sie Hühner klaut ist auch sinniger, als dass sie irgendwelche Leute auf der Straße überfällt. In ihrem Alter, schon allein biologisch gesehen physisch stärker und in der Begleitung eines 'wilden Tieres'. Japp, eindeutig die geborene Straßendiebein, diese Iana. Damals. Komisch, dass mir das damals nicht aufgefallen ist... Aber ich war wohl von Satzschlusszeichen erschlagen.

Erschlagen bin ich auch von meiner Voraussicht im letzten Kommentar, von Wegen, dass in diesem Kapitel entweder Iana oder Zoras vorkommen würden. Tun sie ja auch. Zumindest werden sie erwähnt. Wurde Zorchen zwar auch schon im letzten, aber hey... Unwichtiges Detail.

Da fällt mir noch ein; Zorchen kann reiten? Senjo ist ein Reitervolk? Gut, ich meine mich an ein komisches Pferd bei seinen noch komischeren Trainigsstunden erinnern zu können, aber... Hmm... Und Arlon hatte eins... Hnnnn... Neeeee XDDD


Und Eneela nervt dich mit ihrem Geflenne? Yay. Aber wird das nach Loron nicht nur noch schlimmer? XD

Lianerdorf und Eneela waren übrigens auch ziemlich cool. Auch wenn Aar definitiv Liebe braucht! Er ist doch kein wildes Tier, ey |D
Von:  Miralana
2010-08-29T19:36:36+00:00 29.08.2010 21:36
Öhm ja...
Eneela ist irgendwie nervig, mit ihrem geheule, da hast du recht. Sie kann einem zwar schon irgendwie leid tun, aber na ja...
Mal sehen... Karana ist echt ein Arsch, der hält sich für einen König. Größenwahnsinniger Volltrottel, er hat wirklich was von einem Kelar.
Und sonst mag ich das Kapitel. Die Lianer sind echt angearscht und das Mädchen, das da klaut ist wohl Iana, oder?
Und, yay, Zoras!

Emo! Emo! Emo!
Von:  -Izumi-
2010-08-27T22:35:34+00:00 28.08.2010 00:35
Und alles wieder auf Anfang:

von: Vereinsmitglied - Animexx Economy Decken-Diebin Gestern 19:20
Es ist nicht gammlig, auch wenn meist viel geredet wird, das ist ja auch interessant! <3
Karana ist tatsächlich ein Arschloch, muss ich schon sagen, die armen Lianer können doch nichts für ihr Lianer-Dasein... und die arme Eneela auch nicht, aber es war ja sowas von klar, dass sie ihren Papa nicht findet .____.
Und yeah, Iana wurde erwähnt, ich denke! Sie ist toll, sie stiehlt Hühner xDDD
Ach, und was ich noch gefunden habe:
Neisa war zwar kleiner als Eneela, aber die Lianerin war zierlicher, deswegen passte sie gut ihr die Sachen.
...der Nebensatz ist komisch, oder? xD

von: -Izumi- Gestern 18:33
Yai, so lang wie meine Kappis ^^
Karana hat ja jetzt bei mir verschissen... na ja.
Mal sehen, was ist passiert?
Ach ja, Lianer. Ich finde die ziemlich cool, muss ich mal sagen, sie sind ja echt gedisst. Und der Wachmann war irgendwie rulig...
Na ja, Eneela ist eine Arme. Sie tut mir Leid, aber ich bleibe dabei, die jetzige Eneela ist echt irgendwie cooler als die alte.
Hier ist ja schon relativ viel anders als im alten Buch 1... ganz durchblicken tu ich Insider-Tante das gerade auch nicht, aber nicht schlimm, um so spannender ist es.
Tayson gefällt mir btw. auch, der hat sich kaum verändert, aber den mochte ich bekanntlich auch damals schon.
Und dann das relativ überraschende Ende. Hm. Mal sehen, was das wird. Dass Zoras da mitspielt habe ich allerdings schon relativ schnell geahnt...
Freut sich auf nächstes Kappi <3
[Kommentar löschen]

von: Yuufa-san 25.08.2010 15:59
Erm ja, der wird verdammt kurz. Ueber Nacht hab ich das meiste schon vergessen, haha... Jedenfalls weiss ich noch, dass es mir gefallen hat und so, wie es abläuft, wirklich logischer ist... Wobei ich aber sagen muss, das extreme Verkettungen von Zufällen durchaus möglich sind, so! uu~
Erm ja, Aar ist toll. Er braucht auch Liebe, so oft, wie er immer nur Hund genannt wird xD~ Ahahahaha... ich rede Mist. Egal.
Das mit der Tierart war aber auch klasse xD So, das wars auch schon.

von: Yuufa-san 24.08.2010 21:25
Dann scheine ich wohl die Einzige zu sein, die von Karanas Wandlung nicht allzu begeistert ist. Macht nichts, dann bleib ich wenigstens ein Unikat, haha! . . . Vergesst einfach Letzteres, ja?
Ich meine klar, ein kleines Arschloch war er schon immer und das Images eines verwöhnten Blags passt vielleicht besser, aber ich fand den gelasseneren und vorallem lieberen Karana besser. Ich mag eben liebe Personen, ätsch bätsch!
Niarhi ist arm dran, ehrlich o_o Ich meine... whoa, hartes Schicksal, aber Respekt dafür, wie sie damit umgeht. Ich hätte wohl das gleiche getan, was Karana getan hätte - sie aufs unendlichste verflucht und gehasst ^^"
Und die geschwisterliche Beziehung zwischen Karana und Neisa soll knuddeliger werden! Muss ja nicht alles pervers sein... die neue Neisa... kann ich nicht beurteilen ^^" Sie hat ja bisjetzt kaum was gesagt, also warte ich damit ab. Aber bisher gefällt sie mir.
Simu finde ich auch gut gemacht. Immernoch lieb, aber sarkastisch. Sarkasmus ist toll =3~ Mehr davon~!
Naja, gleich mal zum nächsten Kapi rüber...~

von: Yuufa-san 24.08.2010 20:45
Wow, also ist das die neue Fassung von Khad-Arza. Ryanne ist ja völlig anders und bei ihren Wahrsagungen gruselig o_O Ich hoffe bald auf eine lustig-verpeilte Ryanne, ey~ Die gefällt mir besser als all die Psycho-Tanten, die es sowieso schon gibt, ey xD
Hier und da habe ich in den Charakter-Beschreibungen ein paar Fehler entdeckt, aber die merzt du ja demnächst aus xD Ich habe aber auch in dem Kapitel hier so 1-2 Fehlerchen entdeckt xD~ Aber ansonsten wirlich gut gemacht~
Und jaaaa, Asta soll Liebe bekommen! Und Karana soll nicht völlig umgekrempelt werden, ansonsten ist es meh D:
So, gleich mal zum nächsten Kapitel~ xD

von: Vereinsmitglied - Animexx Economy Decken-Diebin 23.08.2010 14:24
Eneela ist doch keine bedrohte Tierart! >o<
Aber so nach Komis KOmmi muss ich echt sagen, dass tatsächlich vieles glaubbarer als früher ist. Stimmt, wenn man so überlegt, in Geschichten mag das vielleicht so sein, aber wie viele Menschen kümmern sich sofort um andere Menschen, die sie irgendwo auf der Straße finden und besorgen denen dann gleich Nahrung und all den pipapo? Jetzt kommt es tatsächlich besser rüber, dass er sie nach eienr Nacht sozusagen wieder loswerden will XD
Und mir gefällt es auch, dass Eneela schon einen Kommentar zu der 'Tierart' abgibt <3 Ich finde, sie sollte an sich gut reden können, wenn ich davon ausgehe, dass sie trotzdem dieseleb Adoptivfamilie hatte, auch wenn sie nicht erwähnt wird. Drei Ziehgeschwister sollten einen wohl zum Sprechen verleiten.
Und pöh, vielleicht ist der Tabak billiger in Kamien, weil die da eh nicht so viel Geld haben... was auch keinen Sinn macht, aber hey!
Ich fand's gut, wie Kamien eingeleitet wurde oô Besser als "Hey, da drüben in Kamien wohnen unsere Schlägerfreunde! Immer wenn wir Bock auf blaue Augen und Platzwunden haben, gehen wir zu denen..." XD
So, und der Dialog mit Neisa und Tayson war auch toll <3 Ich mag die beiden zusammen nicht wirklich, deswegen finde ich es toll, dass sie ihn verarscht! xD Und der schwarze Vogel war auch top *___*
Karana und Niarih sind auch Herz <3
Und ehm. Ja, jetzt habe ich noch Kritik, haha... aber nur wegen Tippfehlern, ich denke, die Izzy übersehen hat óo

„Die Nutte mit den braunen Kulleraugen, die ich dir weggenommen habe?“
„Auch nicht. Ähm, derjenige hatte keine Titten, Karana.“

Derjenige? DIE Nutte? Vielelicht nicht doch diejenige...? XD

Sie wurde ignoriert und Karana erhob sich drohend, seinen Freund ins Auge fassend.

Das machte mir Angst! Wieso fasst Karana Tayson ins Auge? .____.

von: Kimiko93 23.08.2010 13:17
Okay... okay. Fangen wir mit dem Plot an. Der allerdings direkt zur Charakteranalyse werden wird, aber hey, undwichtiges Detail.

Aalso, da haben wir erstmal Simu, der ziemlich tollig geworden ist. Schon allein, weil er nicht ganz so... Na, sagen wir... Kindergärtnermäßig rüber kommt, wie ich im letzten Kapitel schon angedeutet habe. Das war vorher ja sein einziges Charakteristikum; er ist Eneelas Kindergätner. Er ist schüchtern. Er ist Zuyyaner, der in der Gen-Lotterie ein wenig Pech hatte, sodass er aussieht wie ein normaler Mensch. Oh, und er suchte irgendwann noch nach seiner Identität, oder zumindest war das die Ausrede dafür, dass er plötzlich einfach da war.

Dieser Simu ist zwar immer noch lieb und so, aber irgendwie hat er was. Er versucht nicht gleich, Eneela zu bemuttern, rettet ihr heroisch das Leben und finanziert außedem ihre Überreise mit seinem unglaublichen Reichtum. Alles, was er für sie tut, ist ziemlich realistisch, da es halt... Nicht allzu viel ist; er rettet sie vorm Verhungern, nimmt sie kurz mit nach Hause und bringt sie dann noch schnell weg. Und er wirkt dabei nicht heroisch; ich meine 'hey, ich krieg sonst Ärger vom König, weil ich 'ne bedrohte Tierart im Straßengraben hab verhungenr lassen.' Könnte er nur sagen, weil er irgendwo noch schüchtern ist, oder um Eneela zu versichern, dass er nichts von ihr will. Egal, das Resultat ist dasselbe; er wir ein glaubbarerer Charakter und noch dazu sympathisch, da er zumindest im Vergleich zu den anderen Charakteren mit Sprechrolle bisher so als der einzige, noch zurechnungsfähige Typ rüberkommt. Was er ja letztendlich auch irgendwo ist.

Bei Eneela hatte ich am Anfang ein wenig Angst, dass ihre Geschichte zu weit hergeholt wirkt, wenn man sie nicht selbst miterlebt hat, auch wenn es selbst beim Miterleben nicht soo glaubwürdig wirkte, dass gerade ZUFÄLLIG Scharan ihre Mama, die sie ZUFÄLLIG erkennt, von eine Klippe stürzt, an der sie ZUFÄLLIG vorbeikommt. Sie dann wegrennt, entkommt, und ZUFÄLLIG von Simu gefunden wird.
So ist es besser, da sie anstatt Simu auch jeder anderer hätte finden können. Wie genau sie von den nicht existenten Lais aus der Sklaverei und auf ein Raumschiff geflohen ist, bleibt im Dunkeln, aber einfach scheint es nicht gewesen zu sein, und das merkt man ihr auch an. Und während sie sich tatsächlich wie jemand benimmt, der sein Leben in Sklaverei verbracht hat, zeigt sie trotzdem noch eine gewisse Charakterstärke, die wohl erforderlich ist, um zu entkommen ('Bedrohte Tierart? Nach, herzlichen Dank...').
Etwas kritisch ist vielleicht, wie sie auf Karanas Zähne reagiert. Ich weiß nicht, aber irgendwie scheint das zu früh zu sein...

Ja, Karana. Karana ist toll. Ein Arschloch, ein Stecher, aber er und alle anderen WISSEN das, das macht sie alle furchtbar sympathisch. Ebenso seine niedliche Beziehung zu Niarih. Klar, seine gute Seite ist sehr selektiv, aber immerhin hat er eine, das ließ in der letzten Version ja zu wünschen übrig. Aber ansonsten hatte er ja, abgesehen von seinem geilen Dialog mit Tayson, reltiv wenig zu tun.

Tayson ist auch toll, und viel glaubwürdiger, er arbeitet, er steht auf Neisa, er hat ein relativ simples Gemütz, was man früher wusste, aber es scheint den Charakteren nie so aufgefallen. Und wie er den Kamien-Plot ins Spiel bringt, wirkt auch glaubhaft, auch wenn es an dieser Stelle hilfreich wäre, ausführlichere Karten zu haben, die sämtliche erwähnte Dörfer gleichzeitig zeigen, also, Taysons Heimatdorf und den Ort, wo er und Neisa hinsollen, wie weit er von Taysons zu Hause entfernt ist, ebenso mit Korragh, und wo Tayson arbeitet.
Aber na ja, und dann noch wieso in einer bettelarmen Provinz der Tabak billiger sein soll. Aber na ja...

Du siehst, ich hab mir Neisa bis zum Schluss aufgehoben. Das hat einen Grund. ICH LIEBE NEISA! Oh mein Gott, sie ist toll. Vielleicht schon fast wieder zu toll, mit zu viel Andeutungen, ich meine... Die 'Möder'-Anspielung, die Vision mit der 'Krähe'... Kommt fast so geil wie 'ne schwarze Feder XDDD Und wie sie da sitzt und Tayson kontra gibt ('Oh, ja, Vati wird dich lieben...'), hach. Und ihn dazu bringt, ihr bei der Arbeit zu helfen. Sie wirkt viel reifer und glaubhafter und, wie so ziemlich alle, sympathischer. Kimi gefällt das!

Ich glaube, ein großer Teil des neuen Charmes kommt daher, dass sie alle nicht so wirklich heroisch wirken... Ich meine, Karana, der Stecher, Neisa und Simu, Mr. Bedrohte Tierart, die mit Karanas Bullsht klarkommen müssen, der leicht sehr deppige Tayson, und Eneela, die jeden Menschen anredet, als wäre er ihr Herr und Gebieter? Nääääh.

Oh, ich freue mich aufs nächste Kapitel. Da kommt dann wahrscheinlich Iana, und wenn nicht bestimmt Zorchen vor. Oder sonst wer neues. Hurra!



...Ich hoffe mal, der Kommi ist immer noch so lang wie der letzte ö.ö wharscheinlich nicht...

von: -Izumi- 23.08.2010 01:22
Aww! *____*
Ich kann mir ja nicht helfen, aber ich mag dieses Kappi SO sehr!
Aber mal langsam;
Nicht nur Simu ist cooler geworden, Eneela auch! Und ich kann nicht einmal sagen warum, aber sie ist es.
Bzw. er vergleicht sie ständig mit einem Tier, wie fies XD
Karana und Tayson sind aber auch nicht schlecht... und haben Dreier... ähem XD
Ich musste so derart lachen ey, die sind so hart XDD
Aber Karana kann auch süß sein, ich fand das ja so niedlich, dass er Niarih so gern hat óo
Ich meine, wäre süß, wenn er sie einfach geheiratet hätte... und ihre Einstellung ist bewundernswert oô
Ah, da fällt mir noch ein, ich war ja so begeistert von der kleinen Krähe, das war die Härte XDDD
Auch gut war der Moment, wo Karana Eneela anmachen will, ich hau mir gegen die Stirn und im nächsten Satz tut Simu es mir gleich XD
Einfach cool <3
Länge war auch toll, btw. Und ich freue mich auf das Kamien-Kappi <3
Und zum Schluss, ich finde die Sache mit Kamien so auch gut, also es ist nicht unlogisch oder so, keine Sorge ^^
[Kommentar löschen]

von: Kimiko93 20.08.2010 01:22
Oh, typisch. Gestern (...vorgestern....) Bin ich Ewigkeiten wachgeblieben, um dieses Kapitel zu lesen und heute (gestern) vergesse ich es einfach ~~

Wie auch immer. Ähem. Du siehst ja, Karana scheint einigen in der Arschloch-Version, also, in der direkten Ich-bin-ein-Arschloch-schreienden Version, denn ein Arschloch war er schon immer und in jeder Version, obwohl, ne, in der Urversion, die du geMSTet hast, hatte ja niemand eine Charaktereigenschaft jenseits von 'da', um einiges besser zu gefallen als vorher. Hab ich ja gleich gesagt. Ähem.

Dann sind die neuen Charaktere sehr... Interessant. Wie gesagt, Karana mag ich. Dass er jetzt auf Neisa steht und nicht andersrum ist ein... Interessanter Twist. Und dass er, wie ich beim Anblick des ersten Abschnittes und der Charabeschreibungen befürchtet habe, zum absolut nicht mögbaren (was ein Wort...) Hauptcharakter wird, verhindert ja die Szene mit Niarih.

Niarih ist komisch. Ich weiß nicht, es wäre falsch zu sagen, dass ich sie nicht mag, aber... Sagen wir, ich mag sie als Charakter nicht, Charakter im Sinne von Werkzeug des Autors um etwas zu bewirken. Als Person mag ich sie sehr, ebenso wie ihre liberale Moral. Und KArans liberale Gedanken diesbezüglich.

Neisa... Nun ja, ich hatte ja eine sehr gespaltene Beziehung zu ihr. Einerseits mochte ich sie automatisch, weil wegen Zorchen und so, andererseits konnte ich sie nicht leiden. War quasi dasselbe wie jetzt mit Niarih, nur dass ich Neisa als Charakter toll fand, ihre Persönlichkeit aber 1,5 Bücher lang ziemlich scheiße.
Jetzt scheint ihre Persönlichkeit okay zu sein, allerdings hatte sie bisher etwa 3 Sätze, also lässt sich darüber echt nicht viel sagen.
Aber es wäre gut, wenn sie und Karana sich noch ein wenig geschwisterlich lieb haben, damit die ganze Sache in Buch 2 viel, viel dramatischer wird...

Und Simu. Mein Gott, Simu. Hab ich schon erwähnt, dass ich dank ihm mein Geodreieck nie wieder im selben Licht sehen werde? Und IHR DREI, na ja, mittlerweile sohar vier, seid Schuld, wenn ich es jetzt ständig bei mir trage und in... Äh... Interessanten Situation strategisch mehr oder weniger günstig, je nach Standpunkt, platzieren werde. Sollte demnächst ein männlicher Animexxler einen Flamewar auf euch starten, den ihr noch nie vorher gesehen habt und der sich wahrscheinlich auch nur deswegen hier anmeldet, und um mir schmalzige Kommentare unter die alten ANL-Kapitel zu schreiben, wisst ihr alle, dass ihr selbst Schuld seid.

So, jetzt zu Simus Charakter; hm. Er hat einen. Das ist ein Fortschritt. Er hat einen amüsanten Charakter. Das waren bisher die meisten eher unabsichtlich, und die, die's sein wollten, wirkten zumindest am Anfang zu gestellt (und du kannst mir nicht erzählen, dass du die Schwarzmagier-Bande um Kanau ernst gemeint hast. Ganz ehrlich, die waren außer witzig echt kaum was. Na ja, doch, sympathischer als mancher 'Held'... Vor Allem, weil sie es Selbigem gelegentlich auch so mitgeteilt haben). Er ist noch nicht so sehr davon geprägt, Eneelas Kindergärtner zu sein. Das ist auch schön. Und... Ugh, nein, nicht das. Aber! Seine Reisen sind logisch aufgezogen. Jaaah. Allein durch diesen Sagal-Sack, der ihm das Geld gibt und seine Kinder überall platziert, gewinnt das ganze gleich an ein bisschen mehr Logik.

Überhaupt, dieser Segal-Sack. Und die Inzest-Sache. Und Niarih, die ich nicht nicht mag, aber auch nicht mag. Die sind mir suspekt. Ich meine, deren einziger Zweck ist, KArana eine weitere Tochter aufzudrücken und Simus Reisen zu finanzieren, oder? Ich meine, ansonsten können sie ja nicht sonderlich viel zum Plot beitragen... Vielleicht ist der Segal-Sack auch... Oh Gott, wie hieß der nochmal... Chata Anso? Ne... *nachguck* Oh, doch... Egal. Das größte, was der werden könnte, wäre dessen Ersatz. Auch wenn er wohl nicht ganz so beweint werden würde... Hm.

Mir fällt grad auf, ey, die ganze Szene mit Niarih hat mir Karana unglaublich sympathisch gemacht. Pffh. Ich viel zu einfach zu beeinflussendes Dingen mit Geodreiecktrauma, ich.

Ein großes Plus ist jedenfalls die liberalere Moral, und die Tatsache, dass Karana sich nun seinem Arschlochcharakter (oder wahlweise azuch dem Fitzelchen Geist seines Großvaters in sich) hingibt, anstatt einen auf Heiliger zu machen, mit irgendwelchen dummen Schwüren, von denen er am Ende eh nur kotzen muss. So gesehen ist Karana, boah, entweder tut mir die späte Stunde nicht gut, oder das t und r auf der Tastatur sind sich näher gekommen, echt ein besserer Mensch als in der letzten Version.

*räusper*

Ja, ich dachte mal, ich mache einen voll analytischen Kommentar, und so, nachdem ja alle anderen drei zu dem, was du wissen wolltest, irgendwie herzlich wenig beigetragen haben XDDD Und weil ich Charakteranalysen mag... Oh, ja...

Ähem, ja. Ich glaube, das ist der längste Kommentar, den ich dir je geschrieben habe...

von: -Izumi- 19.08.2010 16:34
Oh. Ich rege mich auf. Du weißt warum. (Ich glaub, ich geb dir die Kommis demnächst per ENS, weil schont den Magen)

Das war kurz óo
Na ja, aber Herzi <3 Was haben wir gelernt? Karana ist so ein Ficker.
Ich meine, am liebsten würde er selbst Neisa besteigen, der Spinner XDD
Und Simu... *gackert* Es gab eine gewisse Anspielung auf... unser Gespräch... *zu Hina schiel* XDD
Ähem XDD
Ach ja, und Niarih! Aww, sie ist so süß und herzig... aber, lol XD Sie hat es Karana erzählt XD Ich hab mich gefragt, sollte ihr (Groß-)Vater nicht eigentlich wissen, was sie so treibt? Er ist immerhin Telepath oô
Ja... was war noch? Böse Ostmenschen, uhuu XDD Ich freu mich auf... den Krieg XDD *dumm lach*
<33333!
[Kommentar löschen]

von: Miralana 19.08.2010 16:25
Sodale~
Ich mag es. Ich weiß zwar nicht genau, wie die alten Charas in Buch eins waren (hab ja erst ab 2 gelesen), aber sie gefallen mir verdammt gut.
Neisa ist toll. Simu auch, obwohl ich den früher immer sehr langweilig fand. Niarih ist einer meiner Lieblingscharas und ich finde es selbst gerade ziemlich krank, das ich nur zu gern die Geschichte ihrer Zeugung lesen würde. >__<
Karana... ist mir weniger unsympathisch als vorher... das will was heißen, wo ich ihn doch in Buch 2 und 3 nicht wirklich leiden konnte (ich hab ihn gehasst).
… Was soll ich noch sagen? Keine Ahnung. Ich finds toll!

Und um meine Tradition nicht zu brechen...
Emo! Emo! Emo!

von: Vereinsmitglied - Animexx Economy Decken-Diebin 19.08.2010 01:06
Karana ist so ein Stecher!
Aber irgendwie mag ich es, dass unser Held in gewisser Weise einen an der Klatsche hat und nicht perfekt ist (siehe Edward xD).
Simu gefällt mir besonders gut. Und wie. Ich hoffe, seine sarkastisch Ader aus den letzten Kapiteln in Buch Null kommt noch mal zum Einsatz. Und ich finde es gut, dass du jetzt die Beziehung zu den Lyras besser darstellst, oh ja.
Und Karana ist ein Stecher. Wir wissen ja, dass Neisa gut aussieht... aber böse Gedanken! Dabei war es doch so, dass sie ihn so mochte. Egal. Warum hat sie eigentlich ihre Tage noch nicht, in der ersten Version hatte die sie doch schon... egal, wird seinen Grund haben. :3
Ehm. Was fällt noch ein, oh, Niarih, die arme tut mir echt leid mit ihrem (Groß)Vater. Und von mir hat sie auch Respekt, dass sie so einfach damit lebt. Hallelujah.
Erstes Kapitel - kürzer als sonst, nicht schlechter als sonst. Es gefällt. <3

von: Vereinsmitglied - Animexx Economy Decken-Diebin 15.08.2010 09:35
Haha, genau, herz die Welt an! xD
Das dachte ich mir, als ich auf der Startseite so am Rande bemerkte, dass Linchan eine neue Fanfiction namens Die Chroniken von Khad-Arza hat... woooot! Lesen! xD
Wieso haben deine Prologe eigentlich nie Namen? Egal. Er gefällt mir.
Und oh mein Gott. Ryanne will was von Puran! Ich hab's genau gesehen! Und seit wann ist sie vollbusig? Und warum fängt das erste Buch überhaupt mit einer nackten, vollbusigen Frau an... und warum ist sie als Fannerin oder wie die Frauen aus Fann heißen, eigentlich bei Kisaras König... hach. Ich mochte den Prolog. Ach ja, und die Chara-Beschreibung. Ich freu mich auf Yarek und Ryanne zusammen und auch auf Astachen! Ich mcohte Asta schon immer, das arme Drecksvieh óo Und Zorchen und Neisa werden zusammen bestimmt wieder sehr toll <3
Und ich bin auch dafür, dass Alona, Leyya und Pakuna Bilder bekommen oó Wo sind die? XD
Herz! <3 Ich bin gllücklich, weil Khad-Arza. Herz! <333

von: Kimiko93 14.08.2010 18:54
...ICH mag Ryannes Rassel. Weiß gar nicht, was Puran dagegen hat. Trägt doch toll zur Atmosphäre ein.
Und dem esoterischen König gefällt es bestimmt...

Ähem, ja. Wow. Die Charabeschreibungen. Woah. Du machst Karana echt fertig. Nicht, dass nicht alles stimmen würde, aber... Woah.
Und wieso haben Alona, Leyya und Pakuna keine Bilder? Pffh...

Ansonsten... Yay, Ela-Ri! Wohoo! Und so...

von: -Izumi- 14.08.2010 17:45
Das ultimative Beta-Baby meldet sich zu Wort - hach ja, ich weiß ja so viel mehr als alle anderen <333
Ja, also... ja. Fängt ja schon mysteriös an, wobei ich sagen muss... tu mir den Gefallen und pass auf, dass Ryanne nicht zu Poser wird - ich hab die deooige Ryanne eigentlich immer sehr lieb gehabt. Aber wenn das so dazu führt, dass mein Lieblingspairing mehr Szenen bekommt... hau rein <3

Ach ja, Charabeschreibungen:
Größtenteils sehr passend, aber... ABER: Du hast Ram mal wieder viiiiel zu schlecht dargestellt, geh doch einmal etwas auf die Gefühle von dem armen Kerl ein!
Kommen eigentlich noch mehr Nebencharas in die Beschreibung? Kommen ja schließlich noch mehr vor.

Ähm ja, wie Hina so schön sagt: Herz die Welt an ^o^
[Kommentar löschen]

von: Miralana 14.08.2010 16:53
. . .
Also einen Moment habe ich überlegt ob ich in der richtigen Fanfiction bin. Klar die Namen sind gleich und so... aber... WTF ist das Ryanne?
Und... also ich meine, ich hab ja von der letzten Version nur die letzten drei Kapitel (und diese YarekRyanne Sex Sache) gelesen, aber... das fängt ja schon episch an!
Und kommt auf jeden Fall besser rüber als der letzte Prolog.
Ich mag es und ich will mehr!

EDIT:
Emo! Emo! Emo!
Von:  Decken-Diebin
2010-08-27T17:20:35+00:00 27.08.2010 19:20
Es ist nicht gammlig, auch wenn meist viel geredet wird, das ist ja auch interessant! <3
Karana ist tatsächlich ein Arschloch, muss ich schon sagen, die armen Lianer können doch nichts für ihr Lianer-Dasein... und die arme Eneela auch nicht, aber es war ja sowas von klar, dass sie ihren Papa nicht findet .____.
Und yeah, Iana wurde erwähnt, ich denke! Sie ist toll, sie stiehlt Hühner xDDD
Ach, und was ich noch gefunden habe:
Neisa war zwar kleiner als Eneela, aber die Lianerin war zierlicher, deswegen passte sie gut ihr die Sachen.
...der Nebensatz ist komisch, oder? xD
Von:  -Izumi-
2010-08-27T16:33:11+00:00 27.08.2010 18:33
Yai, so lang wie meine Kappis ^^
Karana hat ja jetzt bei mir verschissen... na ja.
Mal sehen, was ist passiert?
Ach ja, Lianer. Ich finde die ziemlich cool, muss ich mal sagen, sie sind ja echt gedisst. Und der Wachmann war irgendwie rulig...
Na ja, Eneela ist eine Arme. Sie tut mir Leid, aber ich bleibe dabei, die jetzige Eneela ist echt irgendwie cooler als die alte.
Hier ist ja schon relativ viel anders als im alten Buch 1... ganz durchblicken tu ich Insider-Tante das gerade auch nicht, aber nicht schlimm, um so spannender ist es.
Tayson gefällt mir btw. auch, der hat sich kaum verändert, aber den mochte ich bekanntlich auch damals schon.
Und dann das relativ überraschende Ende. Hm. Mal sehen, was das wird. Dass Zoras da mitspielt habe ich allerdings schon relativ schnell geahnt...
Freut sich auf nächstes Kappi <3


Zurück