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I´d rather die

than stay away from you || Itachi & Sakura
von

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Frosty atmosphere

Soo, ihr Süßen.

Ja, ich bins schon wieder.

Nicht zu fassen, wie schnell ich momentan neue Kapitel hochlade.

Aber diese Geschichte lässt mich irgendwie einfach nicht los.

Also wie immer viel Spaß beim Lesen und danke für die lieben Kommis. <3

Julchen~
 


 

Kapitel fünf: Frosty atmosphere
 


 

Unruhig lief Tsunade in ihrem Büro auf und ab. 2 Stunden war ihr Gespräch mit Sakura jetzt schon her und sie hatte noch immer keine Entscheidung getroffen. Die Ältesten hatten natürlich verlangt, Itachi sofort töten zu lassen und Sakura am Besten mit dazu. Sonst wäre die Gefahr zu groß, dass die Dorfbewohner die Wahrheit erfuhren.

Aber sie war die Hokage und die letztendliche Entscheidung traf sie. Und Tsunade hatte fest vor, sich nicht so von den Ältesten beeinflussen zu lassen wie damals Sarutobi. Trotzdem wusste sie nicht weiter. Wie gern hätte sie jetzt mit Jiraiya gesprochen, er hatte ihr immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Aber das war ja jetzt leider nicht mehr möglich.

Trotzdem, sie konnte Sakura unmöglich exekutieren lassen. Sie war ihre Schülerin. Nein, eigentlich war sie mehr als das. Und Tsunade vertraute ihr. Sie würde Konoha niemals verraten. Sie hatte nur so gehandelt, weil sie glaubte, dem Dorf dadurch zu helfen.

Und je länger Tsunade über Sakuras Worte nachdachte, desto mehr glaubte sie daran, dass es vielleicht stimmen konnte. Dass Itachi wirklich, wenn er im Besitz seiner vollen Kräfte war, der Einzige war, der Madara aufhalten konnte. Und dass nur er Sasuke davon überzeugen konnte, dass sein Verhalten falsch war. Schließlich hatte es nicht einmal Naruto geschafft.

Tsunade steckte in der Zwickmühle. Selbst wenn sie so dachte, konnte sie Itachi doch nicht erlauben, einfach so wieder ins Dorf zurückzukehren. Denn dann musste sie den Dorfbewohnern ja die ganze Wahrheit erzählen und das war genau das, was die Ältesten mit aller Macht verhindern wollten. Und auch wenn es Tsunade nicht gefiel, sie hatte als Hokage nunmal auch eine Verpflichtung ihnen gegenüber. Sosehr sie es auch hasste, was damals getan wurde. Wozu man Itachi gezwungen hatte. Aber sie konnte es nicht mehr ändern.

Tsunade seufzte laut auf. Der Gedanke, dass Sakura da unten in der Zelle hockte, war schrecklich für sie. Aber was sollte sie nur tun? Sie wollte sich gerade einen Schluck Sake genehmigen, als es plötzlich klopfte. Nachdem sie “herein” gerufen hatte, trat Kakashi ein.

“Schön, dich zu sehen, Kakashi. Bist du hier, um mir die Entscheidung abzunehmen, was ich mit Sakura und Itachi machen soll?”, fragte sie.

“Das kann ich nicht, denn diese Entscheidung kannst nur du treffen. Wie weit bist du denn?”, fragte er und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wieder seufzte Tsunade frustriert auf, dann sagte sie: “Ich bin noch nicht sehr weit. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich vertraue Itachi zwar und weiß, dass er alles tun würde, um Konoha und Sasuke vor Madara zu schützen, aber ich kann ihn auch nicht einfach wieder ins Dorf lassen. Für die Menschen ist er immerhin ein Verräter.”

Kakashi wollte gerade etwas erwidern, als die Tür plötzlich mit einem lauten Krachen aufgerissen wurde und Naruto in das Büro stürmte. Dann rief er: “Oma Tsunade, du darfst Sakura und Itachi nicht umbringen lassen!”

Kakashi konnte aufgrund von so viel Temperament nur leicht den Kopf schütteln, dann sagte er: “Beruhige dich, Naruto. Es ist doch noch überhaupt nichts entschieden. Wenn ich mich nicht irre, tendiert Tsunade sogar eher dazu, Sakura Itachi weiter helfen zu lassen.”

“Ehrlich? Echt jetzt?”, fragte Naruto verblüfft und beruhigte sich augenblicklich wieder ein wenig.

Tsunade entgegnete: “Ich bin mir sicher, es ist das Beste, wenn Sakura Itachi weiterhin behandelt und auf den Kampf gegen Madara vorbereitet. Mit ihm ist unsere Chance auf jeden Fall größer. Aber dann hätten wir immer noch das Problem, dass wir Itachi nicht einfach im Dorf herumlaufen lassen können. Das würde ein riesiges Chaos geben!”

“Wo ist da das Problem? Es wissen doch nur die, die gegen Pain gekämpft haben, dass Itachi im Dorf ist, nicht wahr? Und vor den Anderen kann er doch einfach weiterhin so tun, als wäre er Sakuras Cousin.”, meinte Naruto.

Tsunade und Kakashi sahen ihn verblüfft an, dann sagte der Hatake nachdenklich: “Er hat Recht. Wenn Sakura es wirklich schafft, ihn fit zu bekommen und er es schafft, Madara zu töten, hat er die Gunst der Dorfbewohner sowieso zurück. Wir können uns später überlegen, was wir mit ihm machen. Aber für jetzt solltest du die Beiden aus dem Gefängnis rauslassen.”

Tsunade überlegte einen Moment, dann sagte sie: “Du hast Recht. Gehen wir zum Gefängnis.”
 


 


 


 

Sakura hatte in den vergangenen Stunden, seit das Verhör vorbei war, nicht ein Wort zu Itachi gesagt. Die ganze Zeit starrte sie die kahle Steinwand an und kaute auf ihren Fingernägeln herum. Eigentlich hatte sie geglaubt, sich diese schlechte Angewohnheit abgewöhnt zu haben, aber sie war einfach so nervös, dass sie wieder damit angefangen hatte.

Sakura hatte Angst. Was, wenn sie Tsunade nicht überzeugt hatte? Sie hatte alles gegeben, aber was, wenn es einfach nicht gereicht hatte? Vielleicht hatte die Hokage sich ja doch von den Ältesten unter Druck setzen lassen, auch wenn Sakura das eigentlich nicht glaubte. Tsunade war nicht der Typ dafür.

Sie wüsste so gern, wie spät es war. Ihr kam es so vor, als würde die Zeit quälend langsam vergehen. Und ein Zellengenosse wie Itachi machte es auch nicht gerade leichter. Sie wusste ja, dass der Uchiha schweigsam war, aber diese Atmosphäre war einfach nur bedrückend. Aber Itachi sah nicht so aus, als ob er reden wollte, deshalb ließ sie es lieber.

Weitere Minuten verstrichen, bis Itachi sie plötzlich fragte: "Warum hast du geweint?"

"Hä?" Wow, wirklich eine sehr intelligente Antwort, Sakura. Toll gemacht. Aber sie wusste in diesem Moment wirklich nicht, was er meinte.

Itachi sagte: "Ich habe dich gefragt, warum du gestern geweint hast, als Pain mich angegriffen hat."

"Ähh..." Au weia, jetzt musste sie sich schnell eine gute Ausrede überlegen. Sie verstand ja selbst nicht genau, warum sie eine solche Angst um ihn gehabt hatte. Sakura hatte aber immer noch seine Rede im Ohr, von wegen, wenn sie zu gefühlsduselig wäre, würde er sich jemand anderen suchen. Also musste sie sich schnell etwas einfallen lassen.

Doch gerade als sie etwas erwidern wollte, wurde die Zellentür aufgemacht und Tsunade, Naruto und Kakashi kamen herein. "Naruto!", rief Sakura, sprang auf und warf sich sofort in die Arme ihres besten Freundes. Er schlang sofort seine Arme um sie und die Wärme, die er ausstrahlte, war so angenehm, nachdem sie die Nacht in dieser eiskalten Zelle hatte verbringen müssen.

Naruto murmelte in ihr Haar: "Sakura-chan, ihr kommt jetzt beide hier raus."

Sofort ließ sie ihn los und sagte verblüfft: "Wirklich?"

Jetzt sagte Tsunade: "Ja. Ich habe beschlossen, dass du so weitermachen wirst wie bisher. Ich vertraue dir Itachi an und erwarte, dass du ihn rechtzeitig fit bekommst. Unseren Informationen zufolge sind Madara und Sasuke nämlich nicht mehr weit von Konoha. Was danach mit Itachi geschehen wird, ist aber noch nicht entschieden."

Bevor Sakura etwas sagen konnte, hatte Itachi sich erhoben und sagte: "Doch, ist es. Meine Krankheit ist unheilbar und früher oder später werde ich sowieso sterben, dann seit ihr das Problem also los."

Seine Stimme war voller Sarkasmus und auch wenn Sakura es ihm nicht verübeln konnte, zischte sie: "Hey!"

Er musste Tsunade nicht unbedingt provozieren, jetzt, wo sie es fast geschafft hatten.

Doch die Hokage runzelte nur die Stirn und fragte: "Sakura, was hat er für eine Krankheit?"

"Tuberkulose und zwar sehr weit fortgeschritten. Ich kann ihn nicht vollständig heilen, dafür sind es zu viele Bakterien und sie vermehren sich zu schnell. Ich kann nur einzelne Bakterien durch ein spezielles Jutsu abtöten und ihn so zumindest halbwegs fit bekommen."

Einen Moment lang sah Tsunade beeindruckt aus, dann sagte sie: "Sakura, ich erwarte einen Bericht von dir über alles, was du in der letzten Woche getan hast. Und auch über deine weitere Behandlung möchte ich immer genau Bescheid wissen, ist das klar?"

"Hai, Tsunade-sama."

Dann sagte sie: "Gut. Dann könnt ihr jetzt in deine Wohnung zurück. Ach und die meisten Dorfbewohner wissen nicht, dass Itachi hier ist und wir wollen, dass das so bleibt. Wenn ihr also im Dorf seid, wird er die Gestalt deines Cousins annehmen. Alles weitere besprechen wir später."

Dann ließ sie Sakura und Itachi durch die Tür treten. Sakura hörte jedoch, wie Tsunade zu Itachi sagte: "Ich hoffe, ich werde meine Entscheidung nicht bereuen und du verrätst uns nicht."

"Wie bitte?", sagte Itachi und fuhr zu ihr herum. Er hatte das Sharingan aktiviert und schaute Tsunade wütend an.

"Sag mal, bist du jetzt völlig verrückt geworden?", fauchte Sakura, packte ihn und zog ihn zurück. Doch er riss sich von ihr los und stolzierte dann ohne ein weiteres Wort an ihr vorbei auf den Ausgang des Gefängnisses zu. Vorher veränderte er noch sein Aussehen.

Sakura seufzte genervt, dann wandte sie sich zu Tsunade um und sagte: "Es tut mir sehr leid. Manchmal ist er ganz schön zickig."

"Das habe ich gehört, Haruno.", kam es eine Sekunde später von Itachi.

"Solltest du ja auch, Uchiha.", entgegnete sie giftig und streckte seinem Rücken die Zunge raus.

Plötzlich kam von Kakashi ein leises Kichern, das er zu unterdrücken versuchte, aber Sakura hörte es trotzdem. "Was ist?", fragte sie ihn.

"Ihr beide scheint euch ja sehr zu mögen.", meinte er nur.

"Was, Itachi und ich? Du spinnst doch, wir mögen uns überhaupt nicht. Das ist nur eine Zweckgemeinschaft!"

"Naja, wenn du das sagst, wird das schon stimmen.", sagte Kakashi und irgendwas an seinem Grinsen regte Sakura auf. Dann verabschiedete sie sich von ihm, Naruto und Tsunade und lief Itachi hinterher, der ein ziemliches Tempo vorlegte. "Hey, warte doch mal, was ist eigentlich los mit dir? Hast du deine Tage oder was?"

Er warf ihr einen Blick zu, der sie veranlasste, lieber den Mund zu halten. Aber dann sah sie, dass seine Augen schon wieder bluteten. Sie seufzte und sagte: "Warum musstest du auch eben dein Sharingan aktivieren? Nach dem Kampf gestern ist das viel zu früh! Was das Heilen betrifft, müssen wir sowieso wieder ganz von vorne anfangen."

Schließlich betraten sie die Wohnung und Sakura befahl ihm, sich auf die Couch zu setzen. Er tat es, ohne ein Wort zu sagen. Irgendwie war die Stimmung angespannt zwischen ihnen und Sakura wusste nichtmal warum.

Als erstes holte sie ein feuchtes Tuch und begann damit, ihm ganz vorsichtig die Augen abzutupfen und das Blut wegzuwischen. Doch plötzlich packte er sie am Handgelenk und sagte: "Das kann ich allein."

Die Stelle, an der er sie berührte, fing an zu kribbeln und weil sie das irritierte, riss sie sich von ihm los. Dann fauchte sie: "Sorry, dass ich dir helfen wollte!"

Anschließend ging sie ins Bad und knallte die Tür zu. Sie beugte sich über das Waschbecken und atmete einmal tief durch. Was war nur los mit ihm? Warum benahm er sich so? Gut, er war noch nie der Netteste gewesen, aber seit gestern hatte sie das Gefühl, dass er noch mehr auf Abstand zu ihr ging. Bereute es, dass er sich bei ihr bedankt hatte oder was? Gut, wenn er unbedingt wollte. Sie konnte auch die Eisprinzessin spielen.

Sie ging wieder zurück ins Wohnzimmer. Itachi hatte sich das Blut von den Augen gewischt und sah sie ausdruckslos an. Sakura ging zu ihm und sagte: "Ich werde jetzt eine Chakra-Durchleuchtung bei dir machen, um zu sehen, wie die Bakterien sich vermehrt haben."

Ohne ein weiteres Wort zog Itachi sein Shirt aus. Obwohl sie ihn jetzt schon so oft mit freiem Oberkörper gesehen hatte, musste sie immer noch heftig schlucken und wurde rot. Sie versuchte, heute mehr auf Distanz zu gehen als sonst, weil er es ja anscheinend so wollte. Dann legte sie die Hände auf seinen Brustkorb und ließ ihr Chakra in ihn hineinfließen. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich und begann, ihn von innen abzutasten. Es sah nicht gut aus.

Als sie fertig war, nahm sie die Hände weg und sagte: "Die Bakterien haben sich sehr stark vermehrt. Es ist wieder viel schlimmer geworden. Ich muss sofort mein Jutsu anwenden, um ein paar von ihnen abzutöten."

Also legte sie ihm wieder die Hände auf die Brust und konzentrierte sich. Auch wenn sie dieses Jutsu jetzt schon so oft bei ihm angewendet hatte, es raubte ihr jedes Mal unheimlich viel Kraft. Um eine einzelne Bakterie abzutöten, brauchte es sehr viel Chakra, sodass sie meist nur ein paar von ihnen zerstören konnte, bis ihr Chakra aufgebraucht war. So auch diesmal, aber er sah augenblicklich wieder besser aus.

Sie versuchte sich ihre Erschöpfung nicht anmerken zu lassen und in dem Moment sagte Itachi, dass er duschen gehen werde. Er schnappte sich ein paar Sachen von dem Stapel, den sie für ihn besorgt hatte und verschwand im Bad.

Sakura kuschelte sich auf die Couch. Es war zwar erst Nachmittag, aber sie war so erschöpft, da konnte es doch nicht schaden, wenn sie ein wenig die Augen zumachte. Einen Moment später war sie eingeschlafen.
 


 


 

Als Itachi mit nassen Haaren aus der Dusche kam, lag Sakura auf der Couch und schlief tief und fest. Auf ihrem Gesicht lag ein friedlicher Ausdruck und ihre Lippen zierte ein sanftes Lächeln. Auch wenn sie es nicht gezeigt hatte, hatte er doch ganz genau gespürt, wie erschöpft sie war. Diese täglichen Heilsessions raubten ihrem Körper einiges an Kraft.

Ohne weiter zu überlegen hob Itachi sie vorsichtig hoch und legte sie auf ihrem Bett ab. Dann deckte er sie zu, verließ das Schlafzimmer und schloss die Tür. Er wusste nicht genau warum, aber er brauchte Abstand von ihr. In den letzten Tagen waren sie ununterbrochen zusammen gewesen. Er brauchte Ruhe und Zeit für sich.

Im nächsten Moment nahm Itachi wieder die Gestalt ihres Cousins an und verließ die Wohnung. Zum ersten Mal seit langem schlenderte er allein durch die Straßen von Konoha. Die Menschen, die nicht beim Kampf gegen Pain dabei gewesen waren, grüßten ihn freundlich, doch alle anderen musterten ihn nur misstrauisch. Er konnte fühlen, dass sie ihm nicht vertrauten. Aber es kümmerte ihn nicht. Schließlich hatte er nichts anderes von ihnen erwartet und außerdem war seine Zeit hier sowieso begrenzt. Was für eine gute Medicnin Sakura auch war, vollständig konnte sie ihn nicht heilen.

Eigentlich hatte er verhindern wollen, über sie nachzudenken, deshalb hatte er diesen Spaziergang ja unternommen. Doch jetzt dachte er doch über sie nach. Ihm war die frostige Atmosphäre natürlich aufgefallen, die zwischen ihnen herrschte. Und sie kam ohne jeden Zweifel von ihm. Und das nicht ohne Grund.

Gestern Nacht hatte er sich dazu hinreißen lassen, sich bei ihr zu bedanken. Er hatte nicht nachgedacht und es war absolut schwachsinnig von ihm gewesen. Selbst wenn er ihr dankbar war, es wäre besser gewesen, es ihr nicht zu sagen. Seine Zeit war nunmal begrenzt. Es wäre jetzt nicht gut, irgendwelche Bindungen aufzubauen, welcher Art sie auch sein mochten. Er konnte das mit Sakura immer noch nicht richtig einordnen. Er hatte die unsichtbare Wand, die zwischen ihnen war, gestern für einen kurzen Moment eingerissen. Und deshalb hatte er sie jetzt doppelt so dick wieder aufgebaut.

Itachi steckte die Hände in die Hosentaschen und spazierte weiter. Wie von selbst kam er zum verlassenen Uchiha-Viertel, auch wenn er gar nicht bewusst dorthin hatte gehen wollen. Im Gegenteil, eigentlich war das ein Ort, den er nie wieder hatte sehen wollen. Erinnerungen kamen hoch. Unangenehme, schlimme, traurige Erinnerungen. Dinge, an die er schon sehr lange nicht mehr gedacht hatte. Dinge, die er verdrängt hatte. Schuldgefühle. Und weil er auch jetzt nicht wollte, dass sie wieder hochkamen, drehte er sich auf dem Absatz um und lief wieder in die entgegengesetzte Richtung zurück. Feigling, nannte er sich selbst in Gedanken.

Bald schon hatte er wieder Sakuras Wohnung erreicht. Die Abenddämmerung war angebrochen. Er wollte gerade an der Wohnungstür klopfen, als die Tür plötzlich aufgerissen wurde und Sakura herausstürmte. Sie sah aus wie eine Furie, als sie sagte: "Bist du bescheuert? Ich wache auf und du bist weg! Du kannst doch nicht einfach so verschwinden! Weißt du eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe?"

Einen Moment bewegte Itachi sich nicht und sah Sakura verblüfft an. Schließlich ging er einfach ohne ein Wort an ihr vorbei in die Wohnung. Das machte sie natürlich nur noch wütender. Sie stürmte ihm hinterher und rief: "Hey, ich habe mit dir geredet! Ignorier mich gefälligst nicht!"

Er blieb stehen und sagte: "Sakura, du hast doch gehört, was Tsunade gesagt hat. Ich darf mich im Dorf aufhalten, solange ich wie dein Cousin aussehe. Also krieg dich wieder ein." Dann ging er ins Schlafzimmer.

Sakura kochte währenddessen vor Wut. Das konnte sie so natürlich nicht auf sich sitzen lassen.

Sie ging ihm hinterher und rief: "Natürlich habe ich gehört, was Tsunade gesagt hat. Aber sie meinte damit, dass du nur im Dorf herumlaufen darfst, wenn ich bei dir bin. Was, wenn du wieder einen Anfall kriegst?"

Itachi drehte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen. Sie war nicht besonders gut darin, ihre Gefühle zu verstecken. Sie war leicht zu durchschauen, er konnte aus ihr lesen wie aus einem Buch. Und was er sah, gefiel ihm nicht.

Im nächsten Moment stand er so dicht vor ihr, dass Sakura mit dem Rücken an die Wand gepresst dastand. Seine Hände stützte er links und rechts neben ihrem Kopf ab. Sie war gefangen. Ihr Herzschlag setzte einen Moment lang aus und sie vergaß zu atmen. Sie schaute in seine dunklen Augen und war unfähig, sich zu bewegen oder etwas zu sagen.

Itachi verfing sich für einen Moment in ihren großen grünen Augen und vergaß beinahe, was er sagen wollte. Er schüttelte leicht den Kopf. Das war ja lächerlich. Schließlich sagte er: "Sakura, du weißt genau, dass meine Zeit nur begrenzt ist. Ich habe dir gesagt, dass es sinnlos ist, Bindungen und Gefühle zu entwickeln, aber offenbar hast du genau das getan. Du weinst, wenn ich verletzt werde, machst dir Sorgen. Dabei sollst du dich nur auf deine Aufgabe in unserer Abmachung konzentrieren, so wie ich mich auf meine konzentriere."

Sakura schluckte heftig, doch sie bekam den Kloß im Hals einfach nicht weg. Auf keinen Fall würde sie jetzt losheulen, egal wie erniedrigt, bloßgestellt und gedemütigt sie sich auch fühlte. Sie wandte den Blick von ihm ab, als sie sagte: "Weißt du was? Bisher hatte ich gedacht, dass du nicht so bist wie Sasuke. Nicht ganz so kalt, arrogant und herzlos. Ich hatte das Gefühl, du bist ein bisschen menschlicher als er. Aber ich habe mich geirrt. Du bist genau wie er, nein, sogar noch viel schlimmer." Dann stieß sie ihn heftig von sich, rannte an ihm vorbei und stürmte aus der Wohnung.

Itachi sah ihr einen Moment lang hinterher. Es war besser so. Es war besser für sie beide, wenn Sakura ihn hasste.

Sakura lief währenddessen zu Narutos Wohnung. Sie klingelte und als er öffnete, sah er sie erschrocken an und sagte: "Was ist denn mit dir passiert?"

Er kannte sie eben besser als jeder andere. Selbst die kleinste Veränderung in ihrem Gesicht fiel ihm auf. "Komm doch erstmal rein, ich mache dir einen Tee.", meinte er und hielt ihr die Tür auf.

Ein paar Minuten später saß Sakura auf Narutos Couch, eine Tasse dampfend heißen Pfefferminztee vor sich. "So und jetzt erzähl, was passiert ist.", sagte er.

Die Traurigkeit über Itachis Worte war inzwischen verschwunden, stattdessen war Sakura nur noch wütend. Sie sagte: "Es ist wegen Itachi. Er ist einfach ein riesiger Vollidiot. Seit gestern ist er total komisch zu mir. Die Stimmung zwischen uns ist eisig. Nicht, dass wir vorher beste Freunde oder so waren, aber da war es eben gerade noch erträglich. Ich versteh ihn einfach nicht. Mal ist er richtig nett und dann wieder der letzte Arsch. Aber heute ist es besonders schlimm. Er distanziert sich total und lässt mich nicht an sich heran. Und eben hat er mir vorgeworfen, ich hätte schon Gefühle für ihn entwickelt, dabei ist das absoluter Blödsinn."

Naruto sah sie einen Moment lang nur nachdenklich an, dann sagte er: "Sakura, willst du meine Meinung dazu hören? Auch wenn dir wahrscheinlich nicht gefallen wird, was ich sagen werde?"

"Aber natürlich, schieß schon los."

"Sakura, ich glaube, Itachi hat Recht. Ich denke, du hast Gefühle für ihn entwickelt. Ich wage nicht zu sagen, was für Gefühle das sind. Aber du hattest nunmal immer schon eine Schwäche für die Uchiha. Und du bist eben sehr emotional, du bist warmherzig und das mag ich so an dir. Ich kenne Itachi natürlich nicht gut, aber ich weiß, dass er kein schlechter Mensch ist. Du hast selbst gesagt, dass du ihn nicht vollständig heilen kannst, dass er irgendwann an seiner Krankheit sterben wird. Vielleicht versucht er nur, dich mit seinem Verhalten zu schützen. Er weiß, dass er sterben wird und denkt, wenn er dich jetzt mies behandelt, ist es nicht so schlimm für dich, wenn er stirbt. Vielleicht ist es ja so."

Einen Moment lang starrte Sakura Naruto sprachlos an. Sie hatte ihn noch nie so lange ernsthaft reden hören, ohne irgendwelchen Blödsinn zu machen. Er hatte sich wirklich verändert, er war erwachsen geworden.

Aber dann ließ sie sich seine Worte durch den Kopf gehen und sie gefielen ihr wirklich nicht. Sie stand auf und sagte: "Das ist Blödsinn, Naruto. Ich empfinde nichts für ihn. Ich mache mir nur Sorgen um ihn, weil er mein Patient ist. Und er macht sich auch keine Gedanken um mich. Er handelt immer nur aus eigenem Interesse, sonst nichts."

Dann verabschiedete sie sich von Naruto und ging wieder nach Hause. Sie wollte nichts mehr von seinen Worten hören, wollte nicht mehr darüber nachdenken. Als sie in der Wohnung ankam, war Itachi im Schlafzimmer und hatte die Tür geschlossen und darüber war Sakura froh.

Während der nächsten 3 Wochen blieb Itachis und Sakuras Verhältnis angespannt. Sie redeten eigentlich nur miteinander, wenn es um die täglichen Heilsessions ging. Sakura versuchte sich ansonsten so gut es ging von ihm fernzuhalten, einfach, um zu verhindern, noch mehr Gefühle für ihn zu entwickeln. Denn das sie welche für ihn hatte, konnte sie nicht mehr abstreiten.

Und Itachi war einfach der schweigsame Eisklotz. Sakura konnte ja nicht ahnen, dass er sich aus demselben Grund wie sie so benahm.

Es war also eine ziemlich angespannte Zeit, in der Sakura eigentlich nichts tat, außer ihn zu heilen und die täglichen Berichte bei Tsunade abzuliefern. In Konoha blieb es ruhig. Weder war Akatsuki wieder in Erscheinung getreten, noch hatte man etwas von Sasuke und Madara gehört.

An dem Tag, an dem Itachi genau einen Monat bei Sakura war, sollte sich ihr Verhältnis jedoch schlagartig wieder verändern. Sie machte gerade eine Chakra-Durchleuchtung bei ihm, um herauszufinden, wie die Bakterien sich vermehrt hatten, als sie plötzlich laut herausrief: "Oh mein Gott!"

Itachi sah sie nur mit erhobenen Augenbrauen an und Sakura sagte: "Wir haben wirklich gute Arbeit geleistet in den letzten Wochen! Die Anzahl der Bakterien hat sich halbiert. Du bist momentan in einem wirklich guten Zustand."

Und ehe sie wusste, was sie tat, hatte Sakura die Arme um Itachis Hals geschlungen und umarmte ihn. Doch als ihr klar wurde, was sie da gerade tat, ließ sie ihn sofort wieder los. Mit geröteten Wangen murmelte sie: "Tut mir leid."

"Schon gut.", sagte er zu ihrer Überraschung. Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.

Mit einem Grinsen sagte Sakura: "Aber weißt du, was das bedeutet? Du kannst endlich trainieren."

Itachis Gesicht schien sich merklich aufzuhellen, als er sagte: "Wirklich?"

"Ja und jetzt komm, lass uns sofort gehen, wir haben keine Zeit zu verlieren."

Itachi hob eine Augenbraue und Sakura sagte: "Was denn, hast du etwa gedacht, ich lasse dich allein gehen? Auch wenn du nicht viel von meinen Fähigkeiten als Ninja hältst, du kommst jetzt in den exklusiven Genuss eines Trainings mit Sakura Haruno."
 


 


 


 

Etwa 300 Kilometer von Konoha entfernt huschten 5 Personen durch die Dunkelheit. Sie waren so gut wie gar nicht zu sehen. Bei zwei von ihnen leuchteten die Augen rot auf.

Madara Uchiha raste lautlos neben Sasuke Uchiha durch die Bäume, hinter ihnen befanden sich Sasukes Teammitglieder Suigetsu, Karin und Jugo. Sie spielten in Madaras Plan eine große Rolle.

Madara sagte: "Kirigakure und Kumogakure haben wir bereits auf unserer Seite. Sie werden in den Krieg gegen Konoha ziehen. Dass wir Suna bekommen, ist unwahrscheinlich. Ihr Kazekage Gaara steht auf der Seite Konohas, sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit an Konohas Seite kämpfen. Unser nächstes Ziel ist also Iwa. Wenn wir sie auf unsere Seite bekommen, sind wir in der Überzahl. Oberste Priorität hat für uns momentan also, Iwagakure von einem neuen Ninjakrieg zu überzeugen und sie auf unsere Seite zu bekommen."

Von Sasuke kam nur ein "Hn." Madara hatte ihnen seinen Plan schon so oft erläutert, dass er es nicht mehr hören konnte. Ihm war völlig gleichgültig, wie und auf welche Weise sie Konoha zerstörten. Wichtig war nur, dass dieses elende Dorf von der Bildfläche verschwand.

Madara sagte: "Konoha wird büßen für das, was dem Uchiha-Clan angetan wurde. Das verspreche ich dir, Sasuke. Du bekommst deine Rache für Itachi."

Itachi. Jedes Mal, wenn jemand den Namen seines Bruders nannte, spürte Sasuke eine große Wut und Trauer in sich zugleich aufsteigen. Er ballte die Hand zur Faust.

"Und vergiss nicht, Sasuke. Du darfst keine Gnade zeigen, all denen gegenüber, die du früher mal gekannt hast. Vor allem deinem alten Team nicht. Sie gehören zu Konoha, sie haben dich auch betrogen."

"Das brauchst du mir nicht zu sagen, Madara.", knurrte er. "Ich habe die Bindungen zu ihnen schon vor langer Zeit gebrochen."

Dann rasten sie schweigend weiter. Sie waren auf dem Weg nach Iwagakure. Und sobald sie das Dorf hinter sich hatten, würde der große Angriff auf Konohagakure beginnen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (30)
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Von:  MissYukiMarie
2012-04-14T11:59:15+00:00 14.04.2012 13:59
*-* es ist so viel passiert in dem kapi!
ich bin gespannt wie sich das verhältnis zwischen itachi und sakura nun weiter entwickelt^^
mal abwarten was das training bringt :)
wie kann sasuke nur so naiv sein und madara glauben... :/

lg yuki
Von:  MelodyOfDoom
2011-01-02T07:48:40+00:00 02.01.2011 08:48
hallöle, das Kapi ist ja mal wieder der Wahnsinn, ich kann gar nicht erwarten dass es weitergeht^^
Von:  -Shiro-chan-
2010-12-29T20:15:05+00:00 29.12.2010 21:15
Hallo :)
Ich bin gerade beim Stöbern auf diene FF aufmerksam geworden und muss sagen: WOW!
Mir gefällt die Story bis jetzt richtig gut und ich werde auf jeden Fall weiter lesen sobald neue Kapitel erscheinen ;)
Die FF kommt auf jeden Fall in meine favo-liste!
Mach weiter so ^^

lg
-Shiro-chan-
Von:  bella-swan1
2010-12-07T06:35:46+00:00 07.12.2010 07:35
Hi super Kapi.
Wie das Training mit Sakura wohl aussieht?
Itachi wird sich wundern.
Vielleicht kommen sich Ita und Saku ja wieder etwas näher.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht. Bitte schreib schnell weiter.
lg.^^
Danke für die ENS.^^
Von:  Ling-Xiao
2010-12-06T11:48:44+00:00 06.12.2010 12:48
Ich flehe dich an, schreib bitte weiter.

Ich lass auch alles stehen und liegen, um denn dein neues Kapitel zu lesen.

Ich denke all deine Leser warten schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

=^.^=

LG Ling-Xiao
Von:  DonnerGloeckchen
2010-12-05T20:59:42+00:00 05.12.2010 21:59
Einfach toll, ich kann mich nur wiederholen =)
MEEEHR!^^
Von:  xSasuSakux
2010-12-05T20:55:14+00:00 05.12.2010 21:55
hey
das kapi war echt toll
mal sehen wie es mit saku und ita weiter geht ;P
bin echt gespannt
und das mada schon zwei dörfer auf seiner seite hat
ich weiß ja nicht ob das so gut ist -.-
freu mich auf das nächste kapi

lg
xSasuSakux
Von:  Karo-chan92
2010-12-05T13:13:43+00:00 05.12.2010 14:13
ich find deine ff echt cool und auch vorallem die story,
enfach klasse, schreib bidde schnell weiter

lg karo^^
Von:  Lexion
2010-12-05T12:47:59+00:00 05.12.2010 13:47
Tolles Kapi!
*Daumen hoch*
Warum müssen sich Männer immer so gegen ihre Emotionen sperren?! Oh mann...Itachi braucht mal nen Tritt in den Hintern!!!!>.<
Von:  DarkBloodyKiss
2010-12-05T08:56:06+00:00 05.12.2010 09:56
Tolles Kappi ^^

freue mich schon wenns weiter geht ^^



glg DarkBloodyKiss ^^


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