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Strangelove

von

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a pain I'am used to

Es ist genauso wie immer.

Ich wache auf, aber meine rechte Betthälfte ist leer und das Laken kalt. Wie fast jeden Tag.

Mittlerweile ist es kurz vor 8. Vermutlich schläft er wieder im Studio. So wie fast immer wenn wir aufnehmen.

Ob ich ihm deswegen Vorwürfe mache?

Hm...

Eigentlich nicht.

Er ist halt so.

Und es interessiert ihn einen Scheißdreck ob man sich darüber aufregt oder nicht. Also warum sollte ich?

Das war schon immer so, schon als ich ihn kennen gelernt habe. Er war immer von Anfang an etwas Besonderes - extravagant, selbstsicher und irgendwie auch verdammt arrogant. Umso erstaunter war ich, dass er sich tatsächlich auf mich einließ. Gut, er brachte mir nie das gleiche Interesse entgegen wie ich ihm, aber wer sollte ihm das verübeln. Im Gegensatz zu ihm bin ich...langweilig. Oder jedenfalls lange nicht so spannend wie er. Denn er ist undurchsichtig, und launisch. Bis heute habe ich seine Gedankengänge nicht verstanden.

Er kommt zum Beispiel ständig zu spät. Und die Ausreden die er sich ausdenkt sind ab und an oskarreif. Als ich ihm das gesagt habe, hat er mich ausgelacht.

....

Seufzend drehe ich mich um, ziehe dabei die Decke noch etwas mehr über mich denn meine Füße sind kalt. Wäre er jetzt hier, wären sie das nicht. Irgendeine Studie hat mal ergeben, dass jedes Pärchen mit der Zeit eine andere Art und Weise des Zusammenschlafens entwickelt. Löffelchenstellung beispielsweise oder Arsch an Arsch. Die Liste ließe sich ewig weiterführen.

Er jedoch.... Nun ja.... Er ist der Typ Mann, der nach und nach seine eiskalten Füße mit meinen eiskalten Füßen verharkt. Morgens sind sie dann warm, auch wenn er mit dem Oberkörper an der Wand und ich am anderen Bettrand liege...
 

Nach einer weiteren halben Stunde unnützem Herumliegens stehe ich dann doch auf, reibe mir den verbliebenen Schlafsand aus den Augen und trete den Weg in die Küche an. Erstmal Kaffee. Ohne bin ich noch unbrauchbarer als mit 3 Liter Wodka im Tank.

Während mein Lebenselixier also durch die Maschine läuft, überfliege ich mit müden Augen die Werbung die noch von gestern auf dem Tisch liegt. Würde es nach ihm gehen, wäre der Kühlschrank mit Natto zugepflastert. Doch auf Natto morgens, mittags, abends habe ich keine Lust.

Stattdessen geht er zwei Mal die Woche einkaufen. Mit meinem Einkaufszettel. Auf dem dann unter anderem die Sonderangebote aus eben der Werbung aufgelistet sind die ich hier grade in der Hand halte.

Immerhin kann er wunderbar kochen. Er demonstriert es mir auch immer wieder gerne, natürlich nicht ohne nebenbei wie ein Sack voll Flöhe anzugeben. Doch angeben hin oder her - das ein oder andere Mal taucht trotzdem das übelriechende Gestrüpp im Kühlschrank auf.

Nicht dass ich es ihm nicht gönnen würde...
 

Mein Kaffee ist endlich fertig. Das Signal endlich mit dem Denken aufzuhören.



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