Zum Inhalt der Seite

Im Wirbel der Zeit

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Nachwuchsvorbereitungsklinik war etwas abseits gelegen, wenn auch gut mit Auto oder Bahn erreichbar, dennoch war es deutlich, dass man sich dort auch unbemerkt Hilfe holen konnte.

Den Arm mit dem von Holmes verschränkt betrat nun John Watson diese Einrichtung und steuerte direkt auf die Rezeption zu. Dabei entging den Beiden nicht, das Bild des ersten Opfers, dass, mit einem schwarzen Band versehen, an der Wand hing. Sie hatten sofort die Aufmerksamkeit der Schwester an der Rezeption, die auf ihrem Namensschild Susannah hieß und sie sofort begrüßte.

„Ich wünsche einen guten Tag, meine Herrn!“

„Hallo!“ grüßte Watson strahlend und zog Holmes neben sich. „Mein Schatz und ich haben einen kleinen Überfall auf sie vor, da wir gehört haben, dass sie eine eigene Kühlanlage haben!“

Susannah stand auf und nickte fröhlich. „Ja, so sieht es aus!“ Sie deutete ihnen einen Raum. „Wollen wir uns nicht dort unterhalten?“

„Gerne!“ Strahlend zog Watson Holmes regelrecht hinein. Der kicherte und setzte sich mit ihm in dem Zimmer auf ein Sofa. Susannah war ihnen gefolgt und bot ihnen zuerst etwas Wasser. Dankend nahmen sie an und ließen sich von ihr einschenken. „Sie sind hoffentlich die richtige Adresse, an die wir uns wenden konnten!“

Die Schwester kicherte und breitete nun vor ihren Kunden eine ganze Reihe an Prospekten aus. „Wir sind im Gebiet der menschlichen Fortpflanzung eine der führenden Kliniken. Staatliche und private Auszeichnungen sind natürlich selbstverständlich! Wir bieten für gleichgeschlechtliche Paare wie ihnen, das Einfrieren des Samen, das Einsetzen der künstlichen Gebärmutter, bis hin zur künstlichen Befruchtung und dem Einsetzen des Eis. Die Wahl, welchen Embryo und welche Eigenschaften er haben soll, sowie die gesamten Vor- und Nachuntersuchen sind inbegriffen. Und zu guter Letzt, die Krönung einer großen Liebe, die Geburt über den Kaiserschnitt des so erwünschten Kindes!“

„Wir sind erst Mal nur am Einfrieren interessiert“ erklärte Watson ihr mit lieblichem Augenaufschlag. „Wir wollen sicher gehen, dass die kleinen Schwimmer noch so wollen wie wir, wenn wir Zeit für das Kind haben!“ Sein Lächeln wurde erwidert und Susannah öffnete die entsprechende Broschüre.

„Das ist kein Problem! Es funktioniert einfach und schnell...“ Sie sah entschuldigend zu Holmes. „Wenn sie denn damit klar kommen, dass sie in einen Becher ejakulieren...“ Dann wand sie sich wieder an Watson. „Das Finanzielle haben wir hier und wenn ihnen die Preise zusagen, können wir gleich beginnen!“

„Das Finanzielle ist kein Problem!“ erklärte Watson, ohne einen Blick auf den Preis zu werfen.

„Sehr gut!“, lächelte Susannah und bekam nun von Holmes eine Frage.

„Muss ich bestimmte Vorbereitungen für meine Abgabe machen?“

„Vor einigen Jahrzehnten hätten sie eine ganze Weile vorher auf den Beischlaf verzichten müssen, aber jetzt müssen sie einfach nur die Probe abgeben!“

„Gut.“ Holmes lächelte und küsste Watson. „Dann bin ich für alle Schandtaten bereit!“

„Wunderbar!“ Die Schwester erhob sich und kehrte mit einem Plastikbecher zurück. „Dann würde ich ihnen gerne den Raum zeigen, wo sie ungestört sind.“

„Ich danke ihnen!“ Holmes schenkte seinem Freund noch einen Kuss und folgte dann der Schwester.

„Denk ja an mich, Schatzie!“ rief Watson ihm noch hinterher und folgte den beiden zumindest noch bis in die Eingangshalle.

Aber schließlich war Holmes in diesem Raum, in den er gebracht wurde und sah sich um. Er fand viele einschlägige Hefte, Filme und andere Dinge, die allerlei Vorlieben beinhalteten und einen Stuhl. Doch es war ziemlich steril und er tat sich schwer, in Stimmung zu kommen. Nur Watsons bitte in der Eingangshalle, an ihn zu denken, half dem Detektiv und er begann sich vorzustellen, wie sie auf natürlichem Wege ein Kind zeugen würden...

Der Mann, der ihm in den Gedanken rumspuckte, machte zur selben Zeit Anstalten die Schwester in ein Gespräch zu verwickeln.

„Arbeiten sie eigentlich schon lange hier?“

„Seit knapp 20 Jahren!“, lächelte sie zurück. „Ich gehöre mit zu den am längsten hier Arbeitenden!“, gab sie dann stolz von sich.

„Wow, das ist eine enorme Leistung, dann haben sie sicher schon so manches Gesicht kommen und gehen sehen.“

„Oh ja, selbstredend! Vor allem die jungen Leute wollen doch erst einmal testen, was sie im Leben machen wollen!“, lachte sie vergnügt. Verschwörerisch lehnte Watson sich ihr entgegen.

„Sie kennen sicher die Geschichten von allen, die sich hier so rum treiben!“ Savannha lachte weiter und zwinkerte ihm zu, um ihr Ja zu signalisieren. „Sie machen das ja richtig geheimnisvoll“ kicherte Watson und sah sich dann im Raum um, so dass sie auf jeden Fall bemerkte, dass er das Bild mehr als nur wahrnahm.

„Jedes Gesicht, das einmal hier war erkenne ich wieder!“, erklärte sie ihm nun.

„Wirklich? Das ist beeindruckend!“ Watson sah wieder zu dem Bild. „Verzeihen sie, ich will ihnen nicht zu nahe treten, aber…“ Es schien, als ob die Schwester hoffte, dass er etwas anderes wissen wollte, weshalb sie sich dumm stellte.

„Ja...?“

„Das Gesicht der jungen Dame kommt mir bekannt vor, deshalb wollte ich fragen, wer das ist.“

Savannha nickte und seufzte. „Ich bin mir sicher, dass ihnen die junge Frau bekannt vorkommt. Das ist Marie Juliana Johnson. Sie war das erste Opfer...“ Die Schwester wurde leiser und ehrlich traurig. „...dieses Serienmörders, den die Polizei nicht zu fassen bekommt.“

Erschrocken griff Watson sich an die Brust. „Wie fürchterlich! Kannten sie, sie gut?“

Sie nickte. „Wir waren Kollegen und haben gern mal abends noch einen Absacker getrunken. Wenn das denn möglich war. Schließlich hatte sie zwei Jobs...“

„Gleich zwei? Was für ein fleißiges Mädchen. Ihr Verlust muss schwer für sie gewesen sein und man hat wirklich nie herausgefunden, wer ihr das angetan hat?“

Watson hörte nun ein Seufzen. „Es gab einen Verdächtigen, soweit ich weiß. Er hat kurz vor dem Mord um Marie geworben. Aber er war es wohl nicht...“

„Tatsächlich? War er ihr Verehrer?“ Neugierig trat der Arzt näher an sie heran und ergriff verschwörerisch ihren Arm. „So richtig, wie in den alten Filmen?“

Vergnügt und neidisch nickte die Krankenschwester. „Ja! Er hat Rosen und Pralinen geschickt. Außerdem hat er sie nach einiger Zeit zum Essen eingeladen und die Beiden waren wohl öfter mit einander aus. Marie hatte es richtig erwischt!“

„Oh, wie romantisch! Ich kriege nie Rosen!“ Die beiden kicherten miteinander, bevor Watson wieder ernster wurde. „Und dann so ein tragisches Ende, wie in einem Liebesroman.“

Susannah nickt und begann zu flüstern. „Es ist ein Jammer! Und zugegeben, ich war am Anfang auch der Überzeugung, dass der Verdächtige der Mörder ist...“ Sie steckten tuschelnd die Köpfe zusammen.

„Wirklich? Und jetzt denken sie es nicht mehr?“

„Genau!“, bestätigte sie. „Doch mir ist eingefallen, nachdem er aus der Untersuchungshaft war, wie er geguckt hat, als er ihr das erste Mal Rosen schickte!“

„Und wie hat er geguckt?“ fragte Watson sofort nach.

„Heute glaube ich, die Blumen damals waren nicht von ihm. Denn er wirkte, als ob er keine Ahnung hätte, wovon ich rede! Doch er hat es gut genutzt. Ich bin mir sicher, er meinte es genau so ernst wie Marie! Außerdem hat sie mal eine Andeutung gemacht, dass sie glaubt, verfolgt zu werden...“

„Ein Stalker?“ fragte der Jüngere fast atemlos. „Woran hat sie denn bemerkt, dass sie verfolgt wurde?“

„Es war nur ein Gefühl, dass sie mir mal erzählt hatte, mehr nicht.“, erklärte sie nun.

„Hm, wirklich mysteriös…“ Watsons Gedanken schlugen bereits Purzelbäume und er wollte Holmes alles schnell berichten. Susannah bemerkte das, deutete es aber falsch.

„Wenn sie ihrem Mann helfen wollen, können sie gern zu ihm gehen!“

Tatsächlich errötete ihr Kunde da. „Er ist ein großer Junge, ich bin sicher, er schafft das.“

„Es gibt Männer, die mit der sterilen Atmosphäre Schwierigkeiten haben...“

„Dann sollte ich ihm vielleicht wirklich helfen…“ erklärte der Jüngere verlegen.

„Sie können mir ihre Kreditkarte in der Zeit hier lassen, dann werde ich die Formulare ausfüllen, für das weitere Verfahren!“

„Wie liebenswürdig.“ Nervös händigte Watson seine Karte aus und trat dann zu dem Raum, in dem Holmes war. Nachdem er angeklopft hatte, hörte er ein leises „Herein!“ Eiligst schlüpfte Watson ins Zimmer. „Schon fertig?“ Auf einem Schrank fand er den gut gefüllten Becher und Holmes selbst saß in einem Stuhl und hatte aller Hand ‚Spielzeug‘ bei sich, dessen Bedeutung er ergründete.

„Ja, ich hoffe, das reicht...“ Er sah verlegen zur Wand. „Gar nicht so leicht, das Ding so richtig zu füllen!“ Watson betrachtete sein Werk schmunzelnd.

„Ein Schuss hätte schon gereicht.“ Er wurde mit einer erhobenen Augenbraue wieder angesehen.

„Das sagst du mir jetzt?“ Ganz nebenbei legte sich Holmes einen Ring um den Penis und überlegte, wozu der da war.

Der junge Arzt lachte vergnügt. „Willst du noch einen Becher?“

„Wofür?“, fragte der Schwarzhaarige irritiert und begann Watson anzustarren. Jener deutete auf den Ring.

„Merkst du es?“

Keuchend, weil der Ring äußerst leidenschaftliche elektrische Impulse an Holmes kompletten Genitalbereich sendete, biss sich der auf die Lippen und versuchte das Ding wieder abzulegen. „Ich... ich kann nicht... mehr!!“ Doch seine Finger zitterten und sein Körper wollte nachgeben. Der Andere trat neben ihn und legte Hand an, um den Ring auszuschalten. Dankbar ließ sich Holmes seinen Kopf gegen Watsons Bauch plumpsen. „Danke!“

„Kommst du jetzt wieder runter?“ wurde er sanft, aber auch neckisch gefragt.

Er lachte leise und hielt sich fest. „Lass mich das nie wieder allein tun!“

„Keine Sorge, nächstes Mal reiche ich dir eine Hand“ versicherte Watson grinsend.

Holmes schmunzelte noch immer und erschlaffte schon, da er wirklich nicht mehr konnte. Deshalb packte er sich ein und ließ seinen Kopf an dem schönen Bauch des Arztes. „Nächstes Mal ist das hier dein Job!“ Er deutete auf seine eigene Hose und dann auf den gefüllten Becher.

Holmes wurde sanft durchs Haar gestrichen. „Nur, wenn du mir dann auch hilfst.“

„Hö?“, verdutzt sah er nach oben.

Watson grinste zu ihm runter. „Aus dem Genmaterial meines Spermas wird das Ei geschaffen.“

„Ah!“, erklärte Holmes, dass er verstanden hatte, auch wenn er nicht wusste, was Watson meinte. „Und was sagt die Krankenschwester?“

„Sie hält mich zwar jetzt für eine Tratschtante, aber unsere Unterhaltung war aufschlussreich! Der Verdächtige und das Opfer waren wohl in den ersten Zügen einer Beziehung, weshalb sie öfter Blumen und Geschenke bekam. Das interessante ist aber, dass Susannah glaubte, dass die Geschenke nicht von ihm waren und Maria hat ihr sogar anvertraut, dass sie sich verfolgt fühlte!“

Der Detektiv brummte um zu zeigen, er hatte verstanden. „Dazu habe ich nichts in den Unterlagen gefunden!“

„Sie sagt, sie hätte sich erst daran erinnert, als der Kavalier aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.“

„Mh...“ Holmes nickte. „Dann sollten wir jetzt meine Probe abgeben und zum Zeugen fahren. Ich denke nicht, dass wir noch so eine gute Information in der Sicherheitsfirma bekommen!“

„Sicher, dass du dafür fit genug bist?“ Eindringlich wurde der Detektiv gemustert.

„Körperlich oder seelisch?“, grinste dieser selig.

„Beides!“

„Nein!“, seufzte Holmes. „Aber wir könnten es trotzdem tun...“

„Morgen“ beschloss Watson da. „Dann kannst du den Verdächtigen mit all deinem Scharfsinn konfrontieren.“

Unwillig stimmte sein Freund zu und stand auf. „Na gut... Aber nur weil du es so willst!“

„Das ist sehr gütig von dir.“ Grinsend griff Watson sich seinen Becher. Gemeinsam verließen sie das Zimmer und Holmes suchte nach Susannah. Jene stand wieder an der Rezeption und erwartete sie lächelnd.

Grinsend reichte Watson ihr den Becher. „Wir überlegen eine Großfamilie zu haben.“ Ihm wurde verschwörerisch zugezwinkert.

„Ich hätte ihnen auch einen weiteren Becher geben können!“

„Na, irgendwas muss ich mir doch noch für zu Hause aufbewahren“ kicherte Watson ihr zu.

Susannah klebte einen Aufkleber auf den Becher mit dem Sperma und räumte diesen auf ein Tablett. Dann reichte sie Watson seine Kreditkarte zurück und ein Dokument. „Hier ist die Nummer für die Samen drauf. Sie werden in ein paar Tagen einen Chip erhalten und ein weiteres Dokument. Dort werden die Daten noch einmal bestätigt und es wird vermerkt sein, wie viel des Spermas verwendet werden kann. Mit dem Chip können sie dann jeder Zeit herkommen, den Samen abholen oder sich gleich hier befruchten lassen, wenn ihre Gebärmutter eingepflanzt ist.“

„Wunderbar! Wir melden uns dann!“ Watson ergriff Holmes Arm. „Komm Schatzie, lass uns nach Hause gehen.“

„Auf Wiedersehen, Mrs. Susannah!“, verabschiedete sich auch der Detektiv und verließ mit Watson das Gebäude.

Der Arzt hing noch immer kichernd an seinem Arm. „Weißt du eigentlich, wie viele potentielle Kinder in dem Becher gelandet sind?“

„Eins?“

Das Kichern wurde heftiger. „Ich würde eher sagen 100 Millionen! Aber nur damit das klar ist, die bekomme ich nicht alle!“ Nun kicherte Holmes mit und küsste ihn.

„Schade, aber damit werde ich wohl leben müssen!“

„Ich bin aber bereit mit mir über die Anzahl diskutieren zu lassen“ grinste Watson und schloss das Auto auf. Sie setzten sich und Holmes grinste gewinnend.

„Ich möchte mindestens zwei!“

„Mit zwei könnte ich leben, vielleicht auch drei, aber nicht mehr.“

„Klingt gut!“, bestätigte der Detektiv und gähnte.

„Na komm, Daddy. Wir bringen dich ins Bett.“ Grinsend gab der Arzt Gas.

Ein stolzes Lächeln schlich sich auf Holmes Lippen. „Der Gedanke gefällt mir!“
 

Nachdem Holmes sicher im Bett verstaut war notierte Watson für ihn die neuen Erkenntnisse und setzte sich dann an seinen Computer. „Jane, ich brauche Zugang zu der medizinischen Datenbank bei Scottland Yard. Zugangscode: John Hamish Watson 315764.“

„Zugang gewährt!“, erklang nur wenige Tausendstel Sekunden später ihre Stimme.

„Ruf meinen privaten Ordner auf.“ Nervös fuhr Watson sich durch die Haare. „Bild 3.“

Vor ihm erschien, was er verlangte.

„Stimmt etwas mit Mr. Holmes nicht?“, fragte Jane hingegen. Sie war mit den Jahren von Watson umprogrammiert worden. Das bedeutete, dass sie sich zwar nur ausschließlich um ihre Arbeit kümmerte, aber dennoch mehr konnte, als der übliche Hauscomputer und auch auf die Personen einging, die in dem Haus wohnten, in welchen Computer sie gerade eingespeist wurde.

„Möglich. Kannst du den Scann auf Unregelmäßigkeiten untersuchen?“

Vor ihm drehte sich der Körperscan, den Holmes in der Pathologie von sich hat machen lassen und den Hauptcomputer, auf dem sich Jane befand, hörte man deutlich arbeiten. „Keine Schäden der inneren Organe. Sämtliche Weichteile und Knochen des Körpers sind ebenfalls in Ordnung.“, erklärte sie kurz darauf, doch völlige Entwarnung gab sie nicht.

„Und nicht körperliche Substanzen?“

„Mr. Holmes hat einen Chip im Nacken.“, berichtete sie ihm.

„Ich weiß.“ Watson begann nervös an seinem Daumennagel zu knabbern. „Ist etwas Bedeutendes an ihm?“

„Der Chip sitzt exakt auf dem verlängerten Rückenmark zwischen Kleinhirn und Rückenmark. So etwas ist laut Datenbank nur bei Tieren erlaubt.“, erklärte sie ihm.

„Wieso ist diese Position bei Menschen verboten?“ Besorgt runzelte Watson die Stirn.

„Diese Position wird bei Tieren gewählt und direkt nach der Geburt wird der Chip dort eingesetzt. Es dient dazu, das jeweilige Tier humaner als in vergangenen Zeiten einzuschläfern, wenn es von Nöten sein sollte. Auf dem Chip gibt es nur die Programmierung Hirn und Nervenbahnen, die den gesamten Körper mit Befehlen versorgen, auf einen Schlag über einen Elektroschock zu trennen.“ Jane zeigte Watson parallel zu Holmes Scan, Bilder von Hauskatzen und was sie erklärte. „Wenn der Tierarzt dem Besitzer die Diagnose auf eine unheilbare und qualvolle Krankheit stellt oder das Tier einen schrecklichen Unfall hatte, entscheiden sich die Besitzer dazu den Chip zu aktivieren. Das bedeutet, sie geben dem Tierarzt einen Code, den sie mit dem Tier erhalten haben. Dieser loggt sich damit auf dem Chip ein und dieser tut automatisch seinen Dienst. Das Tier ist auf der Stelle tot.“ Wieder erschienen Watson Bilder, die zeigten, wie eine Katze einfach umfiel und keine Vitalfunktionen hatte. „Es ist bei Menschen verboten, so einen Chip zu benutzen, weil es natürlich einem Mord gleichkommt, diesen einzusetzen. Daher ist der Platz des Chips bei Mr. Holmes ungewöhnlich.“

Watson erschauerte und er musste die Arme um sich selbst schlingen, um das Zittern zu unterdrücken. „Ist der Chip in Holmes von der Bauart mit den Tierchips vergleichbar?“

„Es tut mir leid, John, dass kann ich nicht sagen.“

Der Mensch seufzte und fuhr sich frustriert über das Gesicht. „Kannst du dich in den Rechner des Resuscitation Labors hecken?“

„Das wird einige Minuten in Anspruch nehmen.“, erklärte sie ihm.

„Tu dein Möglichstes, aber unauffällig bitte.“

„Aber selbstverständlich, alles so wie immer, John!“, versprach Jane und begann zu arbeiten. Ihr Besitzer versuchte unterdessen das Zittern in seinen Händen unter Kontrolle zu bekommen, da die Angst ihn langsam einzunehmen drohte.

„Ich habe eine Verbindung.“, meldete sich Jane nach einer viertel Stunde wieder.

Watson schreckte auf als er ihre Stimme hörte und schluckte. „Durchsuch die Datenbank über Informationen, über diesen Chip und generell über Holmes. Vielleicht haben sie seine Akten noch gespeichert.“

„Natürlich haben sie das!“, konnte Jane sofort bestätigen. „Er wurde in 5 Tagen hergestellt und hat den sogenannten Entsorgungschip eingebaut.“

Watson wurde schlecht. „Entspricht dieser … Entsorgungschip denen, die bei Tieren benutzt werden?“

„Nein, das tut er nicht!“

Der Arzt erlaubte sich nicht aufzuatmen. „Inwiefern?“

„Er ist wesentlich gefährlicher. Er ist nämlich so konstruiert, dass er nicht nur die Nervenbahnen trennt, sondern auch das Kleinhirn in seine Bestandteile auflöst.“

„Ich glaub mir wird schlecht…“ Keuchend hielt Watson sich am Tisch fest.

„Das Passwort für den Chip ist 15 Stellig und wurde an Polizeichef Lestrade übergeben.“, berichtete Jane weiter.

„Dieses miese Arschloch…“ Er legte eine zittrige Hand über seine Augen und da er das bekannte Herzproblem hatte, meldete sich seine weibliche Computerstimme, Jane wieder.

„Ihre Atmung ist unregelmäßig und ihr Herzschlag ist erhöht, John. Soll ich einen Notarzt rufen?“

Der Blonde atmete tief durch und schüttelte den Kopf. „Nein, ich… ich bin in Ordnung.“

„Wünschen sie denn sonst noch etwas zu wissen?“

„Gibt es…“ Watson musste mehrfach tief durchatmen, um sich unter Kontrolle zu bekommen. „Gibt es Informationen, wie der Chip sicher zu entfernen ist?“

„Es gab noch keine Versuche in diese Richtung.“

Der Blonde nickte verstehend. „Ich möchte, dass du die Rechtslage überprüfst. Die Machenschaften dieser Leute liegen sicher in einer Grauzone. Finde, alle Informationen, die für das Labor schädlich sein könnten und kopiere sie auf eine meiner externen Festplatten. Das gilt auch für den Kundenstamm und alle gespeicherten Dokumenten, über angeschlossene Verträge. Ich will alles, was ich gegen sie verwenden könnte.“

„Jawohl, John. Ganz wie sich wünschen. Ich werde die Festplatte auf meinem Motherboard benutzen. Sie hat genügend Platz, wird aber bei eventuellen Durchsuchungen nicht gefunden, da sich im Normalfall dort keine Speichermedien befinden.“

„Tu das.“ Erschöpft lehnte Watson sich im Stuhl zurück. „Such mir auch noch alle medizinischen Unterlagen von Holmes raus und speichere die direkt auf meinem Computer, damit ich leichten Zugang darauf habe.“

Wieder bestätigte Jane und begann seine Befehle von Beginn an zu verarbeiten. „Ihre Feststellung ist korrekt. Das Ganze befindet sich in einer gesetzlichen Grauzone. Mr. Holmes Wiederbelebung wurde mit den Geldern der Steuerzahler beglichen und vom MI5 über Polizeichef Lestrade in Auftrag gegeben. Das bedeutet, ihr Gast John, ist Eigentum der britischen Regierung unter der Obhut von Polizeichef Lestrade. Ebenso kann Lestrade völlig legal alles vernichten, was nicht mehr von Bedeutung für das Volk ist. Wenn Mr. Holmes also nicht das macht, wofür er Wiedererweckt wurde, ist Polizeichef Lestrade durchaus dazu befugt den Entsorgungschip zu aktivieren. Dennoch ist es fraglich ob die Entsorgung eines eigenständig intelligent denkendes- und fühlendes Wesen nicht doch Mord ist, auch wenn es einen Eigentümer besitzt.“

„Gibt es eine Möglichkeit, Holmes aus dieser Grauzone zu befreien und zu einem normalen, anerkannten Bürger zu machen?“

„Ja John, das ist möglich.“

Watson grollte frustriert, da es nicht gut um seine Geduld bestellt war. „Und wie??“

„Mit einer anerkannten Beziehung.“, erklärte Jane. Das war zwar eine ganz normale Partnerschaft, nur das in ihrer Zeit diese weltweit erst nach zwei Jahren anerkannt wurden. Ungefähr 40 Jahre zuvor wurde das auf dem gesamten Planeten so anerkannt, weil Menschen in immer kürzere und seltsamere Beziehungen glitten, welche die Behörden von der Anzahl so überforderten, dass man diese Regelungen traf. Natürlich war alles andere nicht verboten, doch es war für alle so sehr angenehm und vor allem die untreuen Gesellen brauchten in dieser Zeit ihrem Partner oder ihrer Partnerin keinen Abschied zu machen. Es sei denn, man war verheiratet.

Watson entwich ein Fluchen und fuhr sich durch die Haare. „Und bis sich der ganze Papierkram, für eine Eheschließung erledigt hat, ist die Woche abgelaufen!“

„Alle weiteren wichtigen Daten, die sie verlangten, John, sind jetzt auf der besprochenen Festplatte. Wenn sie möchten, kann ich sofort eine Verbindung zu den Familienanwälten herstellen und ihnen einen Termin für morgen verschaffen.“

„Ich weiß nicht, wie ich Zeit habe. Schick ihnen also alle wichtigen Daten und weihe sie in die Situation ein. Wenn es klappt rufe ich sie im Laufe des Tages an.“

Es dauerte exakt zwei Sekunden, bevor Jane wieder sprach. „Es ist alles so, wie sie wünschen, John!“

„Gut.“ Der Arzt atmete tief durch. „Öffne mein Chirurgie Simulationsprogramm, ich will üben den Chip zu entfernen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Artanaro
2010-10-13T13:21:17+00:00 13.10.2010 15:21
also ich mag die ff ganz gerne und ich habe auch nichts gegen irgendwelche themen dadrin...
wer das hat, soll die ff doch nich lesen oder nich?
also ich finde, das is mal eine interessante idee irgendwie...
und ich würde mich wirklich freuen, wenn du weiter schreibst

p.s. kannst du mir vllt eine ens zukommen lassen?
Von:  Yukito_Nishii
2010-09-06T17:27:06+00:00 06.09.2010 19:27
Ach du scheisse sorry daber das musste jetzt sein Holmes hat also einen Chip drinen der dringend entfernt werden muss sonst muss Holmes Sterben aber ich Lestrade ist echt ein schwein wie kann man nur sowas mit einen Machen Machen?. Ich hoffe Watson kann den Chip entfernen.^^

Bitte schreibe ganz schnell weiter^^

LG

DX

PS. Ich bin gespannt wie es weiter geht.^^
Von:  Ozymandira
2010-09-06T16:10:56+00:00 06.09.2010 18:10
Ich würde lieber die FF an sich kommentieren als nur ein bestimmtes Kapitel, aber da das nicht möglich ist (da wäre ich bis Ende der Woche nicht fertig mit), wähle ich einfach mal das aktuellste aus.

Seit einiger Zeit verfolge ich nun diese Fan Fiction - und es hat mit jedesmal äußerst viel Zurückhaltung gekostet, keinen Kommentar zu hinterlassen. Mir ist bewusst, was die Bezeichnung 'Fan Fiction' bedeutet - aber diese hier ist in meinen Augen eine Schändung des Fandoms.

Watson und Holmes haben mittlerweile rein gar nichts mehr mit den Originalcharakteren gemeinsam und verhalten sich dermaßen out of charakter, dass sich mir jedesmal die Fußnägel hochrollen, wenn ich sie agieren sehe.
Ich bestehe nicht darauf, dass sich Charaktere 100% an ihre Vorlagen halten, aber dieses ganze Gekicher und Rumgeturtel...tut mir Leid, aber in meinen Augen sind das nicht Holmes und Watson wie man sie kennt, sondern eigene Charaktere, die nur ihre Namen tragen. Würdest du diese FF als solche Kennzeichnen, dann hätte ich rein gar nichts einzuwenden. Aber sie mit Sherlock Holmes in Verbindung zu bringen...nein, tut mir Leid, das geht einfach nicht.

Diese ganze Geschichte kommt mir an sich vor wie ein schlechtes RPG zwischen zwei Fangirls mit abstrusen Vorlieben, die keine Ahnung von der richtigen Verwendung von Sextoys haben und bei deren 'Erotikszenen' sich bei mir eher alles zusammenzieht, als dass ich auch nur ein bisschen wuschig davon werde.
Gut, Erotikszenen sind nicht unbedingt leicht, aber bei Spielzeug kann man sich vorher etwas informieren.

Rechtschreibung wäre auch noch so ein Thema... Man kann in Gedanken nicht herum spucken, sondern höchstens auf den Boden. Zumal ich auch nicht weiß, was 'hecken', das das Grünzeug, mit Computern zu tun hat. Hacken kann man die Dinger, aber etwas darin anzupflanzen stelle ich mir persönlich reichlich schwer vor.

So, das dürfte es glaub ich erst einmal gewesen sein.
Arbeitet an den Charakteren, der Rechtschreibung, dem nicht dramatischem Drama und lasst eure Mpreg-Phantasien bitte, bitte bei euch.

Vielen Dank und freundliche Grüße

Ozymandira


Zurück