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Im Wirbel der Zeit

von

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So begannen sie mit dem Unterricht. Jeden Tag ließ sich Holmes erklären, was zum Alltag gehörte und wie es dazu gekommen war. Die Geschichte des Computers, bis hin zu Jane; die Entwicklung des Automobils und vieles mehr. Doch er lernte noch mehr, als Watson ihm erzählte, denn er ließ sich nachts, wenn dieser Schlief, von Jane die Geschichte der vergangenen 200 Jahre berichten und schlief daher sehr wenig. Deshalb geschah es auch, dass er hin und wieder neben Watson einnickte, wenn er Dinge gezeigt bekam und sein Kopf dabei auf dessen Schulter fiel. Watson ließ sich davon nicht stören, weshalb sie auch oft am nächsten Tag noch zusammen geschmiegt waren. Da der Arzt dazu neigte Frühsport zu machen erwachte er immer recht zeitig und genoss nun die schlafende Gesellschaft. Sie entwickelten dabei eine angenehme Vertrautheit, auch wenn sie seit dem ersten Morgen nicht mehr intimer geworden waren. Holmes begann sogar Watson so selbstverständlich zu behandeln, wie dessen Ur- Großvater und er wachte gern an dessen Seite auf. Diesen Morgen erwachte er sogar, weil Watson ihm vergnügt durch die Haare fuhr und diese zerwuschelte.

„Ich wünsche dir einen guten Morgen!“ Holmes lächelte und streckte sich. „Verzeih, wenn ich wieder eingeschlafen war. Aber Jane hat mir die Nacht zuvor vom dritten Weltkrieg erzählt und wie die Asiaten ihn beendet haben. Ich konnte sie einfach nicht unterbrechen!“

„Ist doch völlig in Ordnung“ versicherte Watson und kraulte weiterhin durch die schwarzen Haare.

„Was wolltest du mir denn gezeigt haben, bevor mir die Augen zugefallen sind?“, fragte der Detektiv nach und genoss die Zuwendung.

„Eine Erfindung, die um deine Zeit gemacht wurde, aber erst im 20 Jahrhundert groß raus gekommen ist!“

„Und das wäre?“, fragte Holmes neugierig.

Grinsend ließ Watson von ihm ab und griff nach einer Fernbedienung vom Nachttisch. Mit Knopfdruck öffnete sich die Wand gegenüber des Bettes und entblößte einen großen Flachbildschirm.

„Noch ein Computer?“, fragte der Detektiv tatsächlich etwas gelangweilt.

„Nein, ein Fernseher!“

Holmes legte den Kopf schief und pikte ihm in den Bauch. „Was ist das?“

„Schau es dir an!“ Watson schaltete ihn an.

Der Detektiv sah einige Sekunden auf den Fernseher. Er kannte das Gerät bereits kleiner, von einem Computer, doch dort konnte er nur lesen und schreiben. Zumindest hatte er nicht mehr benötigt, daher nicht nachgefragt und kannte nicht mehr. Doch hier sah er Menschen, die er hören konnte und die sich bewegten. Staunend stand er auf und begann den Fernseher zu betasten. „Ihr habt Minimenschen gezüchtet? Wie kommen die da rein und wie leben und ernähren sie sich dort?“

„Nicht ganz, das sind quasi Bilder von ganz normalen Menschen. Die werden so schnell abgespielt, dass es für das Auge so aussieht, wie eine fließende Bewegung. Der Ton wir parallel dazu abgespielt.“

Holmes versuchte noch immer in das Gerät zu greifen um die Personen zu greifen. „Das ist doch Unfug! Natürlich lässt sich das menschliche Auge bis zu einem gewissen Grad täuschen. Aber das geht doch zu weit!“

Watson kicherte, begeistert, Holmes wieder fasziniert zu haben. „Das läuft inzwischen digital, wie beim Computer. Du siehst an die 30 Bilder pro Sekunde!“ Der versuchte nun zu sehen, was ihm gesagt wurde um zu verstehen und zu glauben, doch es war unmöglich.

„Wie soll das möglich sein?“

„Sei ein Schatz und hol mir Stift und Papier, dann zeig ich es dir.“

„Ja, Mama!“, kam es kindlich zurück, bevor Holmes tat, worum er gebeten wurde und schließlich zu Watson zurück kam. „Bitte sehr!“

Watson nahm beides an und klopfte dann auf dem Platz neben sich. „Komm, ich zeig dir was ich meine!“ Vergnügt begann der Arzt ein Daumenkino anzufertigen und malte dazu einen springenden Ball auf die Papierseiten. „Und jetzt schau!“

Als sich die Seiten bewegten, nickte Holmes und kuschelte sich wieder an, nachdem er dem Arzt das Papier geklaut hatte. „Doch, das kenne ich!“

Ganz automatisch kraulte Watson ihm wieder durch die Haare. „So funktioniert auch Fernseher und Film, nur noch schneller.“

„Du sagst das so, als ob es noch mehr gibt, als das!“, stellte Holmes fest und deutete auf das Programm. Watson reichte ihm die Fernbedienung und zeigte ihn die Knöpfe.

„Da kannst du hin und her schallten.“

Und das tat Holmes auch begeistert. „Wie kann man bei so viel positivem Freizeitangebot überhaupt noch auf die Idee kommen, Verbrechen zu begehen?“

„Verbrechen werden aus denselben Gründen begangen wie immer. Gier, Eifersucht und Langeweile!“

„Du bist gut informiert!“, lächelte Holmes und sah gebannt auf das Fernsehgerät.

„Gehört zur Berufsbeschreibung!“ erklärte Watson grinsend und zog verspielt an seinen Haaren. Da wedelte der Detektiv mit seiner Hand.

„Nur weil man zur Polizei gehört, heißt es nicht, dass man auch denken kann!“

„Nun, man sollte zumindest darauf hoffen!“

„Wenn jeder diese Einstellung hätte, würde die Welt untergehen!“, tadelte Holmes nun sanft. „Hoffnung bringt niemanden weiter!“

Watson lachte und beugte sich hinab, um spielerisch in Holmes’ Nase zu beißen. „Dann bist du wohl ganz hoffnungslos, was?“

Ein kleiner Schatten huschte über Gesicht, bevor er ernsthaft zustimmte. „Du hast mich durchschaut, das hast du wahrhaft!“ Besorgt runzelte Watson die Stirn und strich ihm über beide Wangen.

„Was ziehst du denn für ein Gesicht?“

Genießend schloss Holmes die Augen und brummte. „Gar nichts...“

„Habe ich was Falsches gesagt?“ Das Kraulen wurde wieder aufgenommen.

„Nein, du hast nur die Wahrheit gesagt.“ Holmes seufzte und sah wieder auf den Fernseher. „Ich hab mich mit Jane auch über die Bücher unterhalten, die dein Ur- Großvater unter dem Pseudonym Arthur Ignatius Conan Doyle geschrieben hat. Was ich da über mich gelesen habe, stimmt. Aber es fehlt auch sehr viel...“

Das Kraulen ging in liebevolles Streicheln über. „Ich weiß was du meinst. Die Bücher waren für die damaligen Massen geschrieben, deshalb diese Darstellung. Ich habe die Notizbücher gelesen und die strotzten nur so mit deiner Seele. Es gab keine Seite auf der du nicht mindestens zwei Mal erwähnt bist.“

„Da sagst du es...“ Holmes lächelte müde und zeigte so, wie sehr ihn die letzte Zeit angestrengt hatte. „Und ich fühle mich, als ob all das in der damaligen Zeit zurück geblieben ist. Auch meine Hoffnungen...“

Traurig sah Watson auf ihn hinab. „Und niemand hat dich gefragt, ob du her kommen willst oder ob du hier zurecht kommen würdest. Jetzt bleibt dir nichts anderes übrig, als damit zu Recht zu kommen.“

„Ich hab doch meinen Watson, der das für mich übernimmt!“ Holmes schmuste sich richtig an und seufzte gegen dessen Bauch, als er mit dem Gesicht dagegen lag.

„Ich muss mich also um dich kümmern?“ So gut es in ihrer Position ging, legte Watson die Arme um ihn.

„Tust du das nicht schon seit der ersten Minute?“, kam es leise zurück.

„Da scheine ich ja direkt in die Falle gegangen zu sein“ lachte der Blonde leise. „Das hast du sehr geschickt eingefädelt.“

„Alles reine Berechnung!“, murmelte Holmes gegen Watsons Bauch. Jener kicherte, weil es ihn kitzelte.

„Dann bin ich wohl jetzt dein Gefangener!“

„Hm mh!“, brummte der Detektiv weiter zustimmend gegen ihn und festigte seinen Griff.

„Nun, da ich für dich verantwortlich bin, muss ich jetzt aber auch dafür sorgen, dass du wieder bessere Laune hast!“ Sanft wurde an den schwarzen Haaren gezogen. „Irgendwelche Vorschläge, wie ich das anstellen soll?“

„Weiß nicht! Is gerade so bequem hier!“, nuschelte es nun gegen Watson.

„Du willst also so bleiben?“

„Wenn du keine besseren Ideen hast!“ Holmes kicherte und änderte seine Position so, dass nicht nur sein Gesicht gegen Watsons Bauch lag, sondern sein restlicher Körper auch noch zwischen dessen Beine glitt.

„Hm… mir kämen so schon ein paar Ideen.“

„So, so...“ Holmes küsste den Bauch unter sich. Watson zuckte kichernd zusammen.

„Ich bin kitzelig!“

„Nicht bewegen!“, gebot der Detektiv und küsste ihn erneut. „Sonst fall ich doch runter!“

„Dann muss du dich…“ wieder begann Watson zu kichern, „…festhalten!“

Das tat er auch, wobei er dabei äußerst anregend über den anderen Rücken strich. „Hmm…“ Stillhalten tat Watson dennoch nicht, viel mehr begann er sich nun etwas unter dem Detektiv zu winden. Dennoch war Holmes zufrieden, was er mit einem Seufzen ausdrückte und Watson einen erneuten Kuss auf den Bauch drückte. „Ich bin gern bei dir!“ Ein Strahlen breitete sich auf Watsons Gesicht aus.

„Das geht mir genauso!“

„Aber wollten wir nicht fern sehen?“, fragte Holmes verspielt und streichelte ihn weiter.

„Neihein! Ich wollte dir den Fernseher nur zeigen!“ erklärte der Blonde genüsslich.

„Das ist aber gemein! Erst lockst du mich und dann lenkst du mich ab!“, grinste der Detektiv zurück.

„Die Frage ist doch aber“ warf Watson ein, „was ist die Lockung und was die Ablenkung?“

Die Finger kraulten ihn weiter, während die Lippen dieser Finger auf seinem Bauch wanderten. „Muss ich dir die Frage wirklich beantworten?“

„Möglich, dass du das schon tust“ antwortet Watson gurrend.

„Es war schön in der Dusche...!“, schien sein Freund das Thema zu wechseln.

„Ja, sehr schön“ wurde ihm zugestimmt.

„Hast du schon mal daran gedacht, dass zu wiederholen?“, hauchte es nun, als eine Zunge seinen Bauchnabel umkreiste. Ein wimmerndes Geräusch verließ den Blonden.

„Mehrfach!“

„Vielleicht sollten wir es dann tun?“

Die Zunge stach nun in den Bauchnabel und Holmes saugte die Haut darum in seinen Mund. „Das müssen wir unbedingt!“ stimmte Watson keuchend zu. Da glitten Holmes Hände zum knackigen Hintern des Arztes.

„Dann entspann dich!“

„Völlig entspannt“ gurrte der junge Arzt.

Das brachte Holmes zum grinsen und er begann sich tiefer zu küssen und dabei die eng anliegende Hose mit sich zu ziehen. Watson biss sich auf die Unterlippe und drückte den Kopf zurück ins Kissen. Dann fühlte er den ersten Kuss auf sein Intimstes. Ein Keuchen entwich daraufhin Watsons Kehle und er erschauerte.

Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass der Arzt jemandem so nahe wahr, ganz im Gegenteil, doch in diesem Moment hätte er geschworen, dass er nie etwas so intensives erlebt hatte. Hauchzarte Berührungen ließen seinen Körper abwechseln kalt und heiß erzittern und sein Herz schlug ihm schon jetzt bis zum Hals. Er krallte eine Hand neben sich ins Bettlacken und ließ die anderen in die schwarzen Haare des Detektivs wandern. „Ohh… das ist echt gut…“

Wie zur Belohnung saugte Holmes seine Härte da tief in die Hitze seines Mundes und bearbeitete dabei seine Eichel mit seiner Zunge. Watson spürte mehr, als dass er hörte, wie er selbst stöhnte und sich dem Anderen entgegen streckte. Deshalb wurde er noch weiter bearbeitet und hin und wieder knabberte Holmes sogar elektrisierend an ihm. So dauerte es nicht lange, bis Watson unter diesem entflammt zuckte. Ihm wurde sogar noch verführerisch der Hoden gekrault. Blaue Augen wurden fest zusammengekniffen. „Oh, oh, oh! Ich…oh!“ Da entließ ihn Holmes aus seinem Mund und massierte ihn mit Hand und Daumen verführerisch weiter.

„Ja, komm für mich!“

Watson konnte gar nicht anders, als diesem Befehl folge leisten. Lächelnd rutschte Holmes leben ihn und küsste ihn zufrieden.

„Du machst jedem Vulkan Konkurrenz!“

Glücklich und zufrieden strahlte Watson ihn an. „Das ist ein Kompliment für dich!“ Er bekam noch einen Kuss, als Holmes ihm etwas gestand.

„Du bist der Erste, bei dem ich das mache!“ Es klang deutlich mit, dass das in allen Bereichen galt, zumindest wenn es darum ging, einen Mann als Partner zu haben.

„Ernsthaft?“ Erstaunt sah der Arzt ihn an. „Du bist so gut beim ersten Mal? Ich hab mich völlig blamiert, als ich es das erste Mal probierte!“

„Du hast mich inspiriert!“, erklärte Holmes grinsend und küsste ihn. Hatte er doch den Wunsch, dass sich der Arzt revanchierte. Glücklich zog Watson ihn an sich.

„Dann soll ich dich mehr inspirieren?“

„Ich bin ein gelehriger Schüler!“, lächelte Holmes eindeutig zweideutig zurück.

„Hm und was soll ich dir beibringen?“

„Das überlasse ich dir!“, hauchte der Detektiv, bevor er den Arzt verlangend küsste. Watson nutzte das, um sie zu drehen, so dass er oben auf lag und Holmes ließ ihn willig gewähren.

Ein Weile später lagen sie beide gesättigt in den Armen des jeweils anderen. Auch wenn es nicht zum äußersten gekommen war, hatten sie es heiß getrieben und Watson strich glücklich durch Holmes Haare. Der war in einem Zustand zwischen Traum und Wirklichkeit, wobei er zufrieden genoss, was ihm geschenkt wurde. Der Blonde wollte ihn nicht daraus reißen und hielt seine Berührungen so zart. Dabei ließ er sich durch den Kopf gehen, wie unglaublich gut ihn ein einfacher Blowjob hatte fühlen lassen und auf einmal war es, als würden ihm die Schuppen von den Augen fallen.

„Ach du scheiße.“ Nach nur ein paar Wochen hatte er sich bereits, bis über beide Ohren in Sherlock Holmes verliebt. Der grunzte aufgrund des Geräusches und rollte sich näher an.

„Hmmmmhh?“

Watson fuhr sich sorgenvoll mit der Hand übers Gesicht und zog den Anderen dann näher. „Du hast mich ganz schön in Bredouille gebracht.“

„Du bringst mich auch um den Verstand...“, nuschelte der Halbschläfer zurück.

Leise auflachend wurde der schwarze Schopf geküsst. „Dann haben wir wenigstens was gemeinsam.“ Damit weckte Watson Holmes aber richtig und der sah blinzelnd zu ihm hoch.

„Gemeinsam?“

„Ja, ich dachte wir baden zusammen. Meine Wanne ist nämlich was ganz feines“ erklärte der Blonde, wie aus der Pistole geschossen.

„Gern!“, erwiderte Holmes und küsste ihn. „Ein Bad ist jetzt genau das Richtige!“ Er deutete auf ihre klebrigen Körper und lachte. Holmes wurde lächelnd die Nase geküsst.

„Dann komm. Schwing deinen knackigen Hintern aus dem Bett.“

Watson wurde mit gezogen, als der Detektiv aufstand, da dieser den Körperkontakt nicht verlieren wollte. „Ich bin gespannt, was mich jetzt erwartet!“

„Nun, es wird eindeutig Zeit, dass ich dich mit dem luxuriösesten, was ich habe bekannt mache!“ Der Arzt zog seine Arme um sich und trottete so mit ihm ins Bad, wo eine riesige Badewanne den größten Platz einnahm.

„Sie bietet auf alle Fälle genügend Platz für uns beide!“, grinste Holmes und küsste ihn beim Gehen.

„Sie bietet noch mehr als das!“ wurde es ihm versichert.

Holmes beobachtete nun, wie Watson die Wanne füllte und das sich im warmen Wasser sofort Schaum bildete und es wohl duftend roch. „Mhhh!“

„Vanilleöl wird direkt mit eingelassen, sogar die Temperatur lässt sich exakt einstellen.“

„Schön!“, erklärte Holmes und klatschte dem Arzt sanft auf den Hintern, bevor er in die noch nicht vollständig gefüllte Wanne stieg. Watson folgte ihm grinsend und machte es sich direkt zwischen seinen Beinen bequem, so dass er sich gegen Holmes’ Brust lehnen konnte. Sofort legten sich zwei Arme um den Arzt und hielten ihn.

„Wenn die Wanne voll ist, zeige ich dir einen Trick!“

„Gern!“, brummte Holmes zufrieden und legte seinen Kopf auf Watsons Schulter ab. So konnte er sitzen bleiben, bis der Blonde sich vorbeugen musste, um das Wasser auszustellen und etwas anderes anzustellen.

„Oh!“, entwich es da dem Schwarzhaarigen und er bewegte seinen Hintern über den Wannenboden. „Ohhh!“, wiederholte er dann noch einmal angenehm überrascht.

„Gut?“ fragte Watson, nach hinten gewandt, nach und grinste dabei breit.

„Uuuund wie...!“, stimmte Holmes zu und ließ sich intim massieren. „Ohhh... jaa... schöönn...!“

„Das ist meine Definition von Luxus!“ erklärte Watson und schmiegte sich an ihn.

„Das ist... etwas anderes!“, hauchte der Detektiv ihm da ins Ohr und ließ sich vom Wasser verwöhnen.

„Sauerstoff, wird durch kleine Düsen in die Wanne gepumpt“ erklärte der Blonde entspannt, den Wissensdurst seines Freundes kennend.

„Es ist mehr...!“, stellte Holmes klar und streichelte ihn.

„Beschreib es“ forderte jener grinsend.

„Es massiert.“, tat Holmes das und verdeutlichte seine Erklärung indem er Watson noch näher an sich zog um ihm die Auswirkungen spüren zu lassen.

„Hmm…“ Genüsslich drückte der Arzt sich ihm entgegen. „Das tut es.“

„Du hättest mich warnen können!“, keuchte Holmes schmunzelnd.

„Wo wäre da der Spaß?“

„Du wolltest mich also erneut verführen?“

„Ich gestehe, dass ich dir eigentlich nur eine Freude machen wollte.“

Watson wurde nun etwas angehoben, damit er danach gänzlich auf Holmes Schoß zum sitzen kam. „Das hast du, mein lieber Watson, das hast du!“

„Da bin ich froh!“ Lächelnd wandte der Arzt den Kopf so weit nach hinten, dass er Holmes küssen konnte.

„Es ist wunderbar hier drin!“, bestätigte der noch einmal und legte seine Arme fest um Watson um zu genießen.

„Deshalb habe ich die Wanne gekauft, weil es nichts Besseres gibt, um mich nach einem harten Arbeitstag zu entspannen!“

Watson hatte seinen Satz kaum beendet, als es an der Haustüre klingelte. „Was zum…!?“ frustriert lehnte der Arzt seinen Kopf nach hinten auf Holmes Schulter. „Wer ist an der Tür, Jane?“

„Ihre werte Frau Mutter, Mrs. Elisabeth Susanne Watson.“

Entsetzt schloss der Arzt die Augen. „Ach scheiße! Was will die Frau hier??“

„Das kann ich ihnen nicht beantworten, John.“

Da klingelte es wieder und zwar mehrfach, bis Watson kapitulierte. „Lass sie rein.“ Er drehte sich zu Holmes um und küsste ihn. „Tut mir leid, ich versuche sie abzuwimmeln!“ Der schmunzelte und erwiderte den Kuss.

„Schon gut, ich wäre erfreut, sie kennen lernen zu dürfen!“

„Dann solltest du dich besser anziehen, sonst versucht sie noch dich weg zuschnappen!“

Da stand Holmes widerwillig auf und griff sich ein Handtuch. „Ich werde dann in ein paar Minuten zu euch stoßen.“

„Ist gut!“ Auch der Arzt hüpfte aus dem Wasser und warf sich einen Bademantel über. „Erwarte aber nicht zuviel, sie ist…anstrengend…“

„Ich bin einiges gewohnt!“, zwinkerte Holmes und verließ wie er war das Bad.

Der Blonde war gerade dabei in seine Jeans zu steigen, als sich ihm bereits ein „Johnny!“ näherte. Eine Frau, die nicht älter aussah als er selbst, jedoch bereits die 50 Jahre erreicht hatte, stürmte auf ihn zu und zog ihn an sich. „Johnny, mein Junge!“

Mit leidender Miene erwiderte der junge Arzt die Umarmung. „Mum, du erdrückst mich!“

„Es ist so fürchterlich!“, erklang sie da leidend und schob ihn ins Wohnzimmer. „Aber sag mir, warum hast du so lange gebraucht um mich zu begrüßen?“

Er deutete auf seine nassen Haare. „Ich war im Bad.“ Da erstarrte er plötzlich, weil sich in seinem Wohnzimmer die Koffer stapelten.

„Aber du sollst doch nicht zu lange baden, mein Schatz! Das geht auf den Kreislauf!“, betüddelte sie ihn sofort und befühlte seine Wangen.

„Ich war keine fünf Minuten im Bad, dank deiner Störung!“ Grummelnd wich er ihren Händen aus. „Erklär mir lieber was das Zeug hier soll!“

Sofort erklang ihre Stimme wieder leiden und sie sah völlig verzweifelt aus. „John... er... er...“ Ihr Sohn schloss kurz die Augen und atmete tief durch.

„Ist es schon wieder vorbei?“

„Ja!!!“, weinte Elisabeth und klammerte sich an ihn. Seufzend tätschelte ihr Sohn ihr den Rücken.

„Das ist ja alles ganz fürchterlich, aber deshalb kannst du nicht hier einziehen.“

„Natürlich kann ich das! Schließlich bist du mein größter Schatz!“, bestätigte sie sich und hielt sich weiter an ihrem Sohn fest.

„Du kannst nicht bleiben, dafür ist die Wohnung viel zu klein!“ beharrte ihr Sohn da weiter.

„Natürlich kannst ich das!“, versicherte sie erneut. „Das habe ich doch schon öfter!“

„Ja“ bestätigte Watson und dachte sich das ‚leider’ lieber nur. „Aber dieses mal geht es nicht!“

„Ach und warum nicht?“ Elisabeth zog die Nase hoch und sah ihren Sohn an wie ein kleines Mädchen.

„Weil das Gästezimmer schon belegt ist!“

Ihr Blick wurde ungläubig, hatte Watson doch sonst nur Besuch, der auch mit diesem in einem Bett zusammen schlief. „Und wer soll das sein?“ Antworten musste ihr Sohn ihr nicht mehr, da in diesem Moment ein Räuspern erklang.

„Verzeihen sie, Mrs. Watson, dass ich das Gästezimmer belege.“, begrüßte sie Holmes höflich und trat auf sie zu. Die gutaussehende blonde Frau musterte ihn ausgiebig, bevor sie zum Gruß die Hand ausstreckte.

„Nicht doch. Dafür freue ich mir viel zu sehr, sie kennen zu lernen.“

Ihre Hand wurde ergriffen und sie erhielt einen höflichen Handkuss zur Begrüßung. „Die Ehre ist ganz auf meiner Seite, Mrs. Watson! Mein Name ist Sherlock Holmes.“ Sie blinzelte ihn irritiert an.

„Das ist ein schlechter Scherz, oder?“

„Nein, Madame, das ist mein Geburtsname!“, erwiderte Holmes freundlich.

„Wer ist denn auf diese Idee gekommen??“

„Mein werter Bruder, Mycroft hat meinen Eltern gesagt, wie toll er den Namen findet und so wurde ich unter dem Namen getauft.“, erklärte Holmes weiter zuvorkommend.

„Das ist doch…“

Ihr Sohn unterbrach sie mit einem Räuspern. „Mum, das ist DER Sherlock Holmes!“

„Wuha?“, entfleuchte es da der vornehmen Frau. Vorsichtshalber ergriff ihr Sohn sie beim Arm, damit sie nicht zu Boden ging.

„Alles ok?“

„Du willst mich veralbern, mein Schatz!“, lächelte Mrs. Watson unsicher.

„Ich meine es völlig ernst“ versicherte ihr Sohn und steuerte sie in Richtung Sofa.

Holmes ließ sich derweil auf einem Sessel und musste schmunzeln, als er ihren Blick sah, der von Abscheu, Lust und Neid auf John Watson sprach.

„Aber wie kannst du dich nur mit so jemandem abgeben, mein Schatz?“

Die Augenbrauen ihres Sohnes wanderten in die Höhe. „Jetzt hör mal!“

„Das sind doch keine normalen Menschen! Binnen kürzester Zeit aus der Retorte gezüchtet!“, plusterte sie sich auf.

„Mum!“ rief ihr Sohn da schockiert. „Das ist doch jetzt wirklich nicht der Ort, solche Vorurteile zu verbreiten! Holmes ist aus gutem Grund hier und das sollte dir genügen!“

„Wie lange wird er dir auf der Tasche liegen? Und was geschieht nach diesem Grund, mein Sohn!“, fragte sie etwas verärgert nach.

„Er liegt mir weniger auf der Tasche, als du es regelmäßig tust!“ grollte Watson ihr entgegen. „Und wie die Zukunft aussieht, sieht man dann!“ Entschuldigend sah er Holmes an. „Tut mir leid, dass du das hören musst. Sie benimmt sich wirklich unmöglich.“

„Du brauchst dich nicht entschuldigen!“, lächelte Holmes zurück. „Ich kann ihre Vorurteile verstehen. Ich komme aus dem Nichts, soll mich einleben und einen Fall lösen und was danach kommt ist ungewiss. Sie weiß nicht, dass deine Unkosten für mich, von Scottland Yard übernommen werden und du weißt selbst, dass ich mit all dem noch meine Schwierigkeiten habe.“, versuchte er Verständnis zu zeigen, auch wenn ihn das Psychisch wieder sehr weit zurück warf. Watson bemerkte sein Unwohl, weshalb er vorwurfsvoll seine Mutter ansah.

„Das ist kein Grund jemanden so zu behandeln.“

Elisabeth seufzte und lenkte ein, weil sie sah, wie wichtig Holmes ihrem Sohn bereits geworden war. „Nun gut, ich werde meine Stadtwohnung vorerst beziehen. Aber ich komme dann heute Abend zum Dinner und wir besprechen noch einmal alles in Ruhe, ja?!“

„Ist gut…“ Noch immer nicht wieder gut gestimmt erhob der Arzt sich. „Soll ich dir mit den Koffern helfen?“

„Gern, mein Schatz!“, lächelte seine Mutter und nickte, als sie vorging und ihm die Türen aufhielt. Seufzend raffte Watson ihre Koffer zusammen und schleppte sie aus der Wohnung.

Auf der Straße angekommen, wartete Mrs. Watson darauf, dass John die Koffer abstellte. Dann nahm sie seine Hand und streichelte diese. „Ich wollte dir vorhin nicht zu nahe treten. Aber ich mache mir Sorgen um dich!“

„Du machst dir immer sorgen“ erwiderte ihr Sohn, nun etwas besänftigt. „Aber auch wenn du es gut meinst, schießt du gerne über das Ziel hinaus.“

„Wenn ihr es wirklich ernst meinen solltet, kann ich darüber hinweg sehen, was er ist. Aber ich habe solche Angst, dass er dir auch das Herz bricht! Und das kann er, ich habe gesehen, wie du ihn ansiehst!“, versuchte sie ihm zu erklären.

„Mach dir keine Gedanken, wenn mir das Herz gebrochen wird, weine ich mich dieses Mal halt bei dir aus. Außerdem hört ein Herz nicht auf zu schlagen, nur weil es gebrochen wurde.“

Zärtlich strich sie ihm über die Brust. „Sei vorsichtig, mein Schatz, ja?“

„Bin ich doch immer!“ versicherte er ihr.

„Dann bis heute Abend!“, verabschiedete sie sich jetzt, gab ihm einen Kuss und stieg in ein Taxi. Dessen Fahrer wies sie noch an, die Koffer zu verstauen. Ihr Sohn trottete unterdessen zurück ins Wohnzimmer.

„Holmes?“

Der saß noch immer im Sessel und sah aus dem Fenstern. „Bin hier.“ Unschlüssig trat Watson neben ihn.

„Alles ok?“

Sanft wurde nach Watsons Hand gegriffen und er auf den Schoß des Schwarzhaarigen gezogen. „Du bist ein bisschen durch den Wind...“

„Nicht nur ich, oder?“ Watson schloss die Augen und schmiegte sich an den Anderen.

„Deine Mutter hat Recht...“, seufzte Holmes jetzt leise und küsste den Hals des Arztes.

„Meine Mutter ist bloß übervorsichtig!“ versicherte der Arzt ihm.

„Sie hat dich sehr gern.“, stellte Holmes fest.

„Ich bin der Einzige den sie noch hat.“ Watson seufzte schwer. „Deshalb klammert sie auch so.“ Sein Freund lächelte.

„Ist schon gut! Es ist immer wichtig, die eigene Familie zu schützen!“

Mitfühlend wurde der Detektiv geküsst. „Trotzdem…“

„Kann es sein, dass du dich um mich sorgst?“, kam es leise zurück.

„Ich dachte wir hatten festgestellt, dass das mein Job ist!“ Leicht schmunzelnd sah er Holmes an. „Aber mal ehrlich, du siehst wochenlang niemanden außer mir und dann ist der erste andere Mensch so … unhöflich zu dir!“

„Es wäre schön, wenn es nicht nur dein Job wäre...“, flüsterte Holmes zu erst, bevor er den Kopf schüttelte. „Ganz unrecht hat sie nicht. Es ist widernatürlich...“ Das Gesicht des Schwarzhaarigen wurde ergriffen und jener geküsst.

„Nichts an dir ist falsch oder widernatürlich! So was darfst du nicht sagen!“

Zuerst erwiderte er den Kuss voller Hingabe und hielt Watson dann fester. „Du bist so lieb zu mir!“

„Das ist nun nicht nur mein Job, sondern meine Freude!“

Glücklich streichelte Holmes seinen Freund und schmiegte sich an. „Dann kann ich dir ja ein Geheimnis anvertrauen...“

„Ein Geheimnis?“ Neugierig und fragend sah Watson ihn an.

„Du wirst es noch nicht einmal aus den Notizbüchern deines Ur- Großvaters erfahren haben!“, erklärte Holmes und senkte traurig den Blick.

„Du hattest ein Geheimnis vor ihm?“ fragte Watson da erstaunt nach.

„Er hatte mich sehr gern!“ Holmes seufzte und ihn überzog eine tiefe Trauer des Verlustes. „Und ich liebe ihn auch! Aber ich wollte ihn nicht verletzen!“ Watson umarmte ihn da, vielleicht auch, um das Gesicht vor ihm zu verbergen.

„Während Watson mit Mary verheiratet war, war ich natürlich auch nicht unschuldig...“, begann der Detektiv da zu berichten.

„Du warst in einer Beziehung?“

„Nicht wirklich und doch auch...“ Holmes schmunzelte, konnte seine Trauer aber nun nicht mehr verbergen. „Es gab da eine Frau...

„DIE Frau?“ fragte der junge Arzt da sogleich.

„Sie hieß Irene Adler und war ein äußerst intelligentes Weibsbild!“, bestimmte Holmes gleich.

„Sie wird in den Büchern erwähnt“ erklärte der Arzt ruhig und kraulte ihm nebenbei den Nacken. „Warst du in sie verliebt?“

„Ja und nein. Sie war überdurchschnittlich für eine Frau, bildhübsch, intelligent und eine gerissene Betrügerin. Wir hatten auch immer ein wenig für einander übrig.“ Holmes seufzte. „In Watsons Hochzeitsnacht, hat sie mich getröstet... Sie war auf einmal da und ihre Arme waren so warm!“

„Es ist völlig in Ordnung, dass du dich hast trösten lassen“ wollte Watson ihm seine vermeintlichen Schuldgefühle nehmen. Aber so etwas war es nicht, dass den Schwarzhaarigen plagte und er schüttelte den Kopf.

„Neun Monate später bekam ich einen Brief, indem zwei kleine Hände mit Tinte abgebildet waren.“

Abrupt löste Watson sich von ihm, um ihn anstarren zu können. „Moment mal, du hattest ein Kind??“

„Sie war mit Christine selten in meiner Nähe, dennoch durfte ich mein Mädchen immer sehen, wenn sie in der Stadt waren!“ Holmes schloss die Augen und drehte seinen Kopf weg. „Ich wollte Watson seine Ehe nicht zerstören, ihn verletzen oder sonst etwas, daher habe ich es ihm nie gesagt... Aber...“

Watson spürte, dass etwas nicht stimmte und umfasste so zärtlich sein Gesicht. „Aber?“

„Christine weilte nicht lange unter uns. Sie starb am plötzlichen Kindstod.“, kam es da monoton.

„Oh…“ Da wurde der Detektiv fest umarmt. „Es tut mir so leid.“

„Sie war die perfekte Kombination von diesem Weib und mir! So ein liebes und aufgewecktes Kind!“ Holmes lies sich halten. „Irene hat es gestattet, dass ich sie in meinem Familiengrab beisetzen durfte.“

„Sie hätte sicher keinen besseren Vater haben können“ versicherte der Blonde ihm ruhig.

„Danke!“ Holmes lächelte mit Tränen in den Augen und küsste ihn. „Das ist mir wichtig!“ Zärtlich wurden ihm die Tränen fort gewischt.

„Jetzt besser?“

„Ich wollte gern, dass du es weißt.“, lächelte Holmes schüchtern und traurig. „Denn niemand außer Irene wusste, wer Christine war.“

„Jetzt kann ich mich mit dir erinnern.“ Er küsste Holmes die Stirn. „Hast du Bilder von ihr?“ Damit entlockte er diesem tatsächlich ein abfälliges Lachen.

„Dein Witz ist äußerst amüsant!“

Watson errötete verlegen, weil er nicht auf seine Worte geachtet hatte. „Ich meine, hattest du Bilder? Dann sind die vielleicht bei all den alten Sachen…“

Nun sah Holmes stutzig auf. „Mh?“

„Na ja, nach deinem Tod ging all dein Eigentum an meinen Ur-ur-urgroßvater und nach seinem Tod hat er testamentarisch festgelegt, dass nichts verkauft werden darf. Tja, alles ist nicht mehr erhalten, aber vieles habe ich noch.“

Da leuchteten graue Augen auf. „Darf ich es sehen?“

„Natürlich!“ versicherte der Arzt und rutschte von seinem Schoß. „Einiges steht in meinem Arbeitszimmer, anderes ist auf dem Dachboden eingelagert, damit es nicht zerfällt.“ Ihm wurde nun vergnügt auf den Hintern geschlagen.

„Die einzigen beiden Räume, die ich noch nicht gesehen habe, in diesem Haus!“

„Ey!“ Lachend hielt Watson sich das Hinterteil. „Sei brav!“ Er wurde an den ebenfalls nun stehenden Holmes gezogen und geküsst.

„Bin ich doch immer!“

„Dann komm, ich zeig dir, was ich noch habe!“

Gemeinsam gingen sie ins Arbeitszimmer des Arztes und Holmes sah sich dort neugierig um, die Glasvitrine die in einer Ecke stand, übersah er dabei zu Beginn. Doch genau darin waren die interessantesten Stücke aufbewahrt und luftdicht verschlossen. Natürlich fand der Detektiv sie schließlich und wand sich begeistert an Watson. „Meine Geige!!! Mein Pfeife!“ Erkannte er seine Sachen doch sofort.

Watson, der ihn bis jetzt nur stumm beobachtet hatte, zog nun einen Schlüssel hervor und reichte ihm Holmes. „Hier, mach ruhig auf. Denk aber dran, dass die Sachen nun wesentlich älter sind, als damals.“ Die Warnung schien der Schwarzhaarige zu ignorieren, weshalb er die Vitrine aufschloss und direkt nach dem Kasten mit der Geige griff.

„Glaub mir, die ist unverwüstlich!“

Nervös trat Watson neben ihn. „Sie ist über 200 Jahre alt!“ Ihm wurde zugezwinkert.

„Vertrau mir!“ Dann hielt ihm Holmes den Kasten entgegen. „Wie mach ich ihn auf, ohne ihn kaputt zu machen?“

„Da sind zwei Knöpfe auf der Seite. Drück sie gleichzeitig, dann kannst du den Kasten ganz normal öffnen.“

Holmes tat, was Watson ihm sagte und kam so an seine Geige heran. Sofort zupfte er auf ihr herum und runzelte die Stirn. „Sie ist verstimmt!“

„Kannst du sie nicht wieder stimmen?“

„Sicherlich!“ Sofort ließ sich Holmes in einen Stuhl nieder und begann mit der Arbeit. „Gibst du mir eben den Bogen?“

„Klar.“ Watson holte den Bogen aus der Vitrine und reichte ihn an Holmes.

„Danke!“ Es dauerte noch eine weitere halbe Stunde, dann sprang Holmes strahlend auf. „Es ist perfekt!“ Watson, der ihn die ganze Zeit beobachtete hatte, streckte sich und grinste ihn breit an.

„Dann lass hören.“

„Nur zu gern!“ Und schon begann Holmes zu spielen.

Watson verstand nicht all zu viel von klassischer Musik, auch wenn ihm gefallen hatte, was auf den Hochzeiten seiner Mutter gespielt worden war. Doch was Holmes da spielte traf ihn mitten ins Herz und er schloss die Augen, um den Klang zu genießen. Deshalb spielte Holmes besonders lange und liebevoll, bis er fertig war und das Musikinstrument glücklich an seine Brust schmiegte.

„Schön…“ hauchte der blonde Mann und schlug seine Augen auf. „Das war wirklich schön.“

Da lag die Geige bereits auf dem Schreibtisch und Holm küsste ihn. „Es freut mich, dass es dir gefallen hat!“

„Natürlich hat es mir gefallen, schließlich bist du richtig gut!“ Lachend erwiderte Watson den Kuss. „Es war etwas ganz Eigenes!“

„Dir ist aber jetzt schon klar, dass ich rund um die Uhr spielen werde?!“, klärte Holmes ihn schmunzelnd auf.

„Stört mich nicht und wenn es mir irgendwann zu viel wird, fessele ich dich halt ans Bett!“

Jetzt lachte der Detektiv und begann wieder zu spielen. „Da bin ich ja gespannt!“ Watson schloss die Augen und lauschte ihm genießend. Doch auch dieses Spiel endete irgendwann und Holmes ging wieder an die Vitrine. „Jetzt brauch ich eine gute Pfeife!“

Müde öffnete Watson die Augen. „Ich weiß nicht, ob die noch brauchbar ist…“ Dem musste Holmes zustimmen, als seine Finger das Mundstück der Tonpfeife bearbeiteten und dieses zerfiel.

„Oh nein!“

Watson verzog das Gesicht, wusste er doch, wie viel die Pfeife im heilen Zustand wert gewesen war. „Wir… können eine neue kaufen.“

„Das geht nicht! Aus dieser Pfeife zu rauchen ist einmalig!“ Holmes trat zu ihm und reichte ihm das Tonstück. „Riechen sie selbst! Auch wenn sie regelmäßig von Mrs. Houdson gesäubert wurde, gibt es unterschiedliche Schichten von altem, gerauchtem Tabak. Das lässt sich nicht nachahmen!“

„Aber jetzt kannst du doch nicht mehr mit ihr rauchen, oder?“ Mitfühlend lächelte Watson ihn an.

„Wenn du ein gutes Tabakgeschäft in einer der nächsten Straßen hast, kann ich sie schnell wieder funktionsfähig machen!“, versicherte Holmes und fummelte bereits an der Pfeife um das kaputte Mundstück zu entfernen.

„Hm, da wüsste ich keines.“ Der Arzt streckte sich. „Jane, finde alle Tabakläden in der näheren Umgebung.“

Kaum eine halbe Sekunde später, erklang die Stimme des Computers und nannte eine Reihe von Geschäften.

„Danke Jane!“, erklang nun Holmes. „Ich würde es gern eingrenzen. Wir brauchen ein Geschäft mit losem Tabak und Hand geschnitzten Pfeifen und importierten Zigarren. Außerdem muss es Tropenholzstäbchen vorrätig haben.“

Einen Moment herrschte Schweigen, bevor Jane sich wieder meldete. „Ich habe drei Geschäfte gefunden, die jene Dinge anbieten. Eins davon, wird aus mehreren Quellen, als bester Tabakladen Londons bezeichnet. Er befindet sich in der Manchester Street, direkt bei den Public Gardens.“

Da leuchteten die grauen Augen des Schwarzhaarigen auf und er wurde unruhig. „Ich danke dir, Jane!“

„Das heißt du willst da hin?“

„Ja, das würde ich gern!“, bestätigte Holmes und sah Watson bittend an. „Vielleicht kann ich dann ja kurz zu Hause vorbei schauen...“

„Zu Hause?“ Verwirrt sah der junge Watson ihn an.

„Die Baker Street ist direkt um die Ecke...“, erklärte er verträumt.

Dem Arzt entgleisten alle Gesichtszüge. „Oh… Holmes, also da gibt es ein kleines Problem…“

„Ja?“, fragte Holmes vergnügt nach und wirklich positiv aufgeregt seiend.

„Deine alte Wohnung, na ja… also, dass ist keine Wohnung mehr…“ Nervös sah Watson auf seine Hände. Da wurde der Schwarzhaarige blass und er musste sich setzen.

„Was?“

„In der Baker Street 221b ist jetzt ein Museum und wenn ich ehrlich bin sogar ein ziemlich kitschiges…“ Beinahe schon schuldbewusst, wurde der Detektiv angesehen.

Holmes drehte den Kopf weg und stand auf um zum Fenster zu gehen. Dort sah er hinaus und es wuchs ihm ein großer Kloß im Hals. „Verstehe...“ Vorsichtig trat Watson hinter ihn und berührte zart seinen Rücken.

„Willst du es trotzdem sehen?“

Daraufhin zuckte er mit den Schultern. „Ich weiß nicht...“ Die Rückseite des Detektivs wurde gekrault.

„Das können wir ja spontan entscheiden.“

„Ja...“, stimmte Holmes leise zu.

Nun umarmte ihn der Arzt von hinten. „Dafür kannst du nachher diene Pfeife reparieren.“

Wieder stimmte der Schwarzhaarige zu und lehnte sich in die Umarmung.

„Dann geht es dir sicher wieder besser.“

„Lass uns gehen!“, bat Holmes jetzt.

„Ist gut.“ Holmes wurde der Nacken geküsst, bevor er losgelassen. „Ich zieh mir nur schnell noch etwas mehr über.“

„Willst du etwa nicht halb nackt auf die Straße?“, stichelte der Detektiv und wollte sich ablenken.

Watson zog an seinem Shirt, so dass sein Bauch hervor blitzte. „Ich sprach eigentlich von Socken und Schuhen, aber ich könnte auch noch über eine Jacke nachdenken!“

Da krabbelte Holmes verspielt mit seinen Fingern über den durchtrainierten Bauch. „Du wirst wohl nie lernen, dich vernünftig zu kleiden!“

„Dann wirst du es mir vielleicht beibringen müssen!“ grinste Watson.

„Das werde ich wohl machen!“, bestätigte Holmes und zog ihn an sich.

„Soll ich jetzt etwa noch nackter raus gehen?“

„Oh, nein! Ich werde dir jetzt erst mal zeigen, wie du dich richtig anziehen kannst!“, bestimmte er statt dessen.

„Jetzt?“ fragte der Arzt verblüfft nach.

„Warum nicht?“, konterte Holmes vergnügt.

„Ich dachte, du hättest es eilig?“

„Jetzt gerade nicht mehr und dich Kleiden kann auch interessant sein!“, wich er aus.

„Und wie willst du das machen? Ich weiß nicht, was mein Kleiderschrank so her gibt.“

„Och... mir wird da schon noch etwas einfallen!“, grinste er und küsste Watson. Jener erwiderte den Kuss nur all zu gerne, ließ der es in seinem Magen doch so angenehm kribbeln.

„Dann lass deinen Zauber sprühen!“

Der junge Arzt wurde da in sein Schlafzimmer gezogen und Holmes begab sich sofort an seinen Kleiderschrank. „Mal sehen, ob was Brauchbares dabei ist!“

„Tob dich nur aus!“ lachte der Blonde und ließ ihn wühlen wie er wollte.

Nur kurz darauf landeten bereits unterschiedliche Sachen bei ihm auf dem Bett. „Nimm zu erst die Socken!“

Lachend fing Watson das Paar Socken, welches ihm zugeworfen wurde. „Zu Befehl!“

Derweil suchte Holmes weiter und irgendwann guckte sein Kopf aus dem Schrank. „Hast du keine Strumpfhalter? Wie ist es mit Unterhemden, Westen und Halstücher?“

„Die Socken haben Gumizug, die brauchen keine Halter“ erklärte der Blonde, während er sie überzog. „Und was soll ich mit dem Rest?“

„Ich dachte, ich darf dich richtig kleiden?!“ Holmes blinzelte ganz lieb.

Watson grinste und wackelte vor ihm mit den bekleideten Füßen. „Ich meinte damit eigentlich, dass ich nie einen Grund hatte so etwas zu kaufen.“

„Nun, dann sollten wir die Tage einen Schneider konsultieren. Du kannst es ruhig auf meine Rechnung schreiben, die meine Besitzer zahlen!“, grinste Holmes verschmitzt. „Muss ja keiner wissen, dass ich nicht ganz so viele Kleider brauche...“

Die Brauen des Blonden wurden gerunzelt. „Sie zahlen für dich, was nicht heißt, dass sie dich besitzen! Es gibt doch schon ewig Gesetze gegen Sklaverei!“

„Diese schreckliche Ärztin sagte was anderes.“, erklärte sich Holmes.

„Nun, deshalb ist sie auch schrecklich!“ beharrte Watson auf seinem Standpunkt.

„Ohne sie und das ganze Geld wäre ich nicht hier...“

„Na und? Du bis ein Mensch und gehörst damit nur dir selbst!“

Nun lächelte Holmes, küsste den Arzt und streichelte ihn. „Wie gern ich an so etwas glauben würde. Aber ich verwette mein Selbst darauf, dass sich Menschen mit Macht, in den letzten 200 Jahren nicht derartig verändert haben...“ Er küsste Watson erneut und lächelte.

„Rede nicht so“ nuschelte der Blonde da. „Ich lasse gar nicht zu, dass dich irgendwer besitzt.“

„Und was ist mit dir?“, hauchte Holmes sanft.

„Was soll mit mir sein?“ Unschuldig blinzelten ihn die blauen Augen.

„...wenn du mich besitzt...?“, fragte der Detektiv.

Noch immer schien Watson ihn nicht zu verstehen. „Warum sollte ich dich besitzen?“

Deshalb wurde er geküsst und ihm wurde das Jackett gereicht. „Schon gut, lass uns Tabak kaufen gehen!“ Noch immer nicht wissend, was in dem Anderen vorging nickte Watson und zog sich an.

„Gut so?“

Da knöpfte Holmes ihn noch vernünftig zu und nickte. „Ist in Ordnung!“

„Dann kannst du mich so mit rausnehmen?“ Lächelnd drehte Watson sich vor ihm.

„Ja!“, bestätigte er und zog ihn an sich. „Auf geht’s!“ Eng umschlungen verließen sie so die Wohnung und trennten sich erst am Auto wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yukito_Nishii
2010-07-21T19:24:07+00:00 21.07.2010 21:24
WOW ich habe deine FF von ersten Kapitel bis zum 4 Kapitel gelesen und bin total begeistert diese Ideen die du hast ist echt genial und auch sehr gut um gesetzt^^
micht hat es sehr gefreut sie zu lesen.^^

Bitte schreibe ganz schnell weiter, ich werde deine FF unter meinen Favoriten abspeichern.^^

Liebe Grüße

D-GenerationX


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