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Meetings in the Summer

-Sedativa-
von

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A Lake-Side Kiss

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4. Kapitel - A Lakeside-Kiss
 

Nur zwei Tage später sah er Michio wieder. Noch am Fußballplatz hatten sie sich verabredet. Da auch für die nächsten Tage bestes Wetter angesagt worden war, hatten sie sich dazu entschlossen, schwimmen zu gehen.

Yoshi hatte an diesem Tag Frühschicht, so dass sie sich am frühen Nachmittag treffen würden. Nachdem er im Café fertig war, machte er sich erst noch auf den Weg nach Hause, wo er sich umzog und eine Tasche packte. Hastig und in Vorfreude auf die nasse Erfrischung namens See verließ er seine Wohnung und lief zu Fuß zu Michios Haus, da es ihm fürs Fahrrad fahren einfach zu warm war.

Der Schwarzhaarige stand bereits vorm Tor und erwartete ihn. Lächelnd begrüßten sie sich und verloren keine Zeit, gingen gleich weiter zur nächstgelegenen Bushaltestelle. Sie würden bis an den Rande Tokyos fahren, um zu einem etwas abgelegeneren See zu kommen, der hoffentlich nicht ganz so heillos überfüllt sein würde.

Unterwegs erzählte Michio ihm, dass er bereits die letzte Klasse der Oberschule besuchte und bald ein paar Wochen frei haben würde, um sich auf die anstehenden Prüfungen vorbereiten zu können. Zwar hatte er eine Vorstellung davon, was er danach machen würde, nämlich studieren, aber so ganz fest stand seine Entscheidung noch nicht.

Yoshi war ganz froh, dass der Jüngere ihn nicht fragte, warum er denn eigentlich aus Yamaguchi weggezogen war. Diese Geschichte mochte er ihm im Moment noch ungern erzählen...

Nach einer Stunde Fahrt im überhitzten Bus hatten sie endlich den Stadtrand erreicht und mussten in der brennenden Sonne einen Feldweg entlang laufen, bevor sie einen kleinen Wald erreichten, wo sie auch schon auf ein paar andere Leute trafen. Nachdem sie sich durch die Bäume geschlängelt hatten, kam auch schon der nicht allzu große See in Sicht, der sogar von einem kleinen Sandstrand eingerahmt war. Und tatsächlich waren nicht sehr viele Besucher anwesend.

Erleichtert seufzend suchte Yoshi einen geeigneten Platz im Sand, wo ihnen von einer großen Eiche etwas Schatten gespendet wurde.
 

Leise stöhnend ließ der Blonde seine Tasche fallen, weswegen Michio aufschaute und zu ihm sah. Yoshitaka zog sich bereits sein ärmelloses Shirt aus, als eine junge Frau auf sie beide zukam. "Hey, Yoshi~", rief sie aus und strahlte ihn an, woraufhin er irritiert aufschaute, dann aber breit lächelte.

"Sayuri! Du hier?!", sagte er und bekam einen kleinen Kuss von ihr auf die Wange.

"Kommt vor", erwiderte sie und musste lachen. "Wer hat dir den Ort hier den bitte überhaupt erst gezeigt?"

Grinsend nickte Yoshitaka daraufhin. "Hast ja Recht, ich steh in deiner Schuld", meinte er und deutete lächelnd auf seine Begleitung. "Das hier ist übrigens Michio", stellte er ihn vor und höflich nickte der Schwarzhaarige. Lächelnd betrachtete die junge Frau ihn. "Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Sayuri.", sagte sie und wandte sich wieder zu Yoshitaka. "Ich will euch auch beide gar nicht weiter stören. Das Wasser ist wirklich herrlich~" Sie zwinkerte und entfernte sich ein paar Schritte, während sie in die Ferne deutete. "Meine Freundin und ich liegen dahinten, falls was ist", fügte sie noch lächelnd hinzu und war auch schon wieder so schnell, wie sie gekommen war, verschwunden.

Amüsiert blickte Yoshi ihr nach, bevor er sich die Jeans auszog und Michio einen kurzen Blick zuwarf. "Sayuri ist eine sehr gute Freundin von mir", erklärte er freundlich. "Als ich ganz frisch hier in Tokyo war, hat sie mir geholfen, mich zurechtzufinden..."

Erleichtert nickte Michio. "Ach so...verstehe." Auch er zog sich endlich sein Oberteil aus, bevor sie ohne langes Zögern ins Wasser gingen um sich erstmal eine Abkühlung zu verschaffen.

Sie blieben doch auch recht lang im Wasser, nicht zuletzt weil Yoshitaka sich anscheinend dazu entschieden hatte, eine Art Wettbewerb zu veranstalten. Wer konnte unter Wasser länger die Luft anhalten, wer konnte schneller an das andere Ufer des Sees schwimmen...?

Als sie sich nach einiger Zeit dann doch aus dem Wasser schleppten, war Michio schon ganz schön geschafft. Keuchend folgte er Yoshitaka zu ihrem Platz und hüllte sich in sein Handtuch, das er mitgenommen hatte. Dann ließ er sich erschöpft neben den Blonden auf ihre Decke fallen, die dieser noch rasch ausgebreitet hatte. "Oh man", seufzte er und sah Yoshitaka von der Seite an. "Ist das anstrengend mit dir baden zu gehen..."

Grinsend erwiderte der Größere den Blick und nickte. "Ich weiß, ich bin generell anstrengend", meinte er, woraufhin Michio jedoch nur skeptisch nickte und kurz die anderen Badegäste beobachtete, bevor er sich bäuchlings auf die Decke legte und die Augen schloss.

Lächelnd wurde er von dem Blonden betrachtet. "Jetzt hab ich dich geschafft...", meinte dieser leise und Michio nickte nur leicht.

Es verstrichen einige Minuten, er konnte nicht sagen, wie viele es waren. Während er also mit geschlossenen Augen auf der Decke lag, das Gesicht Yoshitaka zugewandt, vermutete er den Größeren weiterhin neben sich sitzend, da er auch kaum ein Geräusch hörte, das ihn anderes denken ließ. Eher leise hörte er auch das Rufen von anderen Leuten, die hier baden waren, doch das störte ihn alles nicht.

Doch irgendwann konnte er Schritte vernehmen, dich sich ihnen beharrlich näherten. Und schließlich konnte er auch eine Stimme hören, leise, aber ihm sehr nahe.
 

"Ich wollte mich noch von dir verabschieden. Wir brechen jetzt wieder auf", wisperte Sayuri, nachdem sie einen kurzen Blick auf Michio geworfen hatte, der zu schlafen schien.

Freundlich lächelnd nickte Yoshi und sah zu ihr herauf. "Alles klar. War schön, dich mal zu sehen", sagte er. "Wie geht's dir denn überhaupt?"

"Oh, bei mir ist alles in Ordnung.", antwortete sie ebenfalls lächelnd. "Arbeit macht Spaß, ich bin noch immer mit meinem Freund zusammen... und ich liebe ja unsere Wohnung." Kurz zögerte sie und senkte den Blick, bevor sie Yoshi wieder in die Augen sah. "Aber...sag mir lieber, wie es bei dir aussieht? Nach der Trennung von Shinji ging dir ja nicht sehr gut...hast du noch Kontakt zu ihm?" Sofort schüttelte Yoshi mit dem Kopf und lächelte schwach.

"Nein, das wäre wohl nicht sehr gut...", erwiderte er leise, woraufhin Sayuri nickte und einen verstohlenen Blick auf Michio warf.

"Und...bist du jetzt mit Michio zusammen?", fragte sie beinahe flüsternd, weswegen Yoshi ebenfalls kurz zu ihm sah, doch schaute er schnell wieder zu Sayuri, bevor er erneut den Kopf schüttelte.

"Nein, er ist, uhm..."

"Ein Freund?", schlug Sayuri vor, und Yoshi nickte lächelnd.

"Ja, genau." Verstehend nickte sie und scharrte kurz mit den Füßen im warmen Sand.

"Na gut, ich muss los. Wenn was sein sollte, meine Nummer hast du ja sicher noch, oder?", wollte sie wissen, woraufhin Yoshi nickte.

"Wir sehen uns", sagte er lieb und sie winkte ihm noch, bevor sie zurück zu ihrer Freundin ging, die schon auf sie wartete.
 

Während Yoshitaka Sayuri nachsah, hatte Michio erstmal mit Nachdenken zu tun. Er hatte nicht, wie von den beiden angenommen, geschlafen. Nein, er hatte alles mit angehört, und wie es schien, war Yoshitaka ernsthaft mit einem Mann zusammen gewesen?! Erneut überraschte der Blonde ihn, aber Michio fand es nicht wirklich weiter schlimm. Es machte Yoshi eher noch interessanter...

Noch ein paar Minuten, um den Schein zu wahren, hielt er die Augen geschlossen und bemerkte so nicht, wie viele der restlichen Badegäste den See nun verließen. Es war bereits früher Abend und die meisten wollten rechtzeitig zum Abendessen wieder zu Hause sein. Zum Glück konnte Michio heute länger weg bleiben, seine Eltern wussten ja Bescheid, wo er sich rumtrieb.

Als er schließlich blinzelnd die Augen öffnete, traf er direkt Yoshis sanften Blick. "Hey~ du bist wieder zu dir gekommen", freute er sich und grinste leicht, bevor er auf den See deutete. "Wollen wir noch mal kurz rein, jetzt wo sich keiner mehr im Wasser aufhält?" Tatsächlich war niemand mehr im See, lediglich ein Pärchen und eine Familie hielten sich noch am Strand auf, jedoch machten sie gerade Anstalten, den Ort zu verlassen. "Danach können wir ja auch gehen", schlug Yoshitaka vor, woraufhin Michio sich aufsetzte und nickte.

"Okay, so machen wir's", stimmte er zu und erwiderte das leichte Lächeln, das der Größere ihm zuwarf.
 

Langsam stand Yoshi auf und hielt Michio eine Hand hin um ihm aufzuhelfen. Gemeinsam trotteten sie dann zum Wasser. Die Sonne war dem Horizont schon gefährlich nahe und die Hitze war schon nicht mehr so unerträglich wie noch eine Stunde zuvor.

Erneut ließ es Yoshi sich nicht nehmen, den Jüngeren herauszufordern. "Komm, einmal zum Ufer der anderen Seite und zurück", sagte er mit leuchtenden Auge, worauf sich Michio sogar, wenn auch seufzend, einließ. Aber schon nach der Hälfte der Strecke ging ihm fast die Puste aus. Schwimmen konnte ganz schön anstrengend sein! Auf dem Rückweg schließlich hatte Yoshi schon einen kleinen Vorsprung, aber auch er hatte bereits zu kämpfen. Kurz hielt er an und drehte sich um, suchte nach Michio. "Hey, nu mach mal ein bisschen schneller!", rief er ihm grinsend zu, während der Schwarzhaarige sich beinahe schon einen abstrampelte.

"Ich kann aber nicht mehr!", maulte er zurück, weswegen Yoshi sachte den Kopf schüttelte.

"Aufgeben ist nicht", meinte er und spürte Sand unter seinen Füßen, als er sich auf der Stelle schwimmend entspannte. Da er dachte, dass eh kaum noch Sinn hatte, sich weiter einen abzukämpfen, stellte er sich auf den Boden und wartete auf Michio, der keuchend auf ihn zu schwamm.

"Kannst du etwa schon stehen??", fragte er ihn ungläubig, woraufhin Yoshi kurz lachte und nickte. Er sah dem Jüngeren dabei zu, wie er fast schon mit dem Kopf abgluckerte, während er immer näher auf Yoshi zukam. "Hilf mir doch mal", keuchte er und schnappte nach Luft, wobei er schon Mühe hatte, sich nicht an dem Süßwasser zu verschlucken.

Leicht musste Yoshi grinsen.
 

Er konnte sehen, wie sich ein Grinsen auf Yoshitakas Lippen legte, doch entschied er sich trotz seines Stolzes dazu, den Blonden als Rettungsboje zu missbrauchen, weswegen er um Luft ringend eine Hand in dessen Richtung ausstreckte. Als seine Fingerspitzen unvermittelt über die Seite Yoshis strichen, zuckten sie beide nicht zurück. Michio schwamm näher an den Größeren heran, während dieser ihn nur wissend anlächelte und sogar leicht die Arme ausbreitete, damit sich der Schwarzhaarige besser an ihm festhalten konnte.
 

In diesem Moment, da sich ihre Haut berührte, Michios Fingerspitzen sachte über Yoshis Seite glitten und dieser eine Hand an den Rücken des Jüngeren legte, sahen sie sich in die Augen. Beinahe hätte Yoshis Blick den Michios nur zufällig gestreift, doch der Ausdruck in den dunkelbraunen, tiefen Augen des Schwarzhaarigen hielt seinen Blick fest und er konnte nicht wegschauen.

Einen langen Moment, wie es ihnen beiden erschien, sahen sie sich an, bis Yoshi eine fast flüchtig erscheinende Bewegung machte: er beugte sich leicht nach unten, zu Michio, der sich daraufhin klopfenden Herzens ein wenig nach oben reckte, so dass sich ihre Lippen schüchtern berührten.

Noch kurz schaute Michio dem Blonden in die Augen, bevor er die seinen schloss und spürte, wie sich Yoshis Lippen sanft gegen seine eigenen bewegten. Wohlig, aber leise seufzend, erwiderte der Jüngere den Kuss und schlang vorsichtig seine Arme um den Hals des Blonden, hielt sich an ihm fest um nicht im Wasser unterzugehen. Er spürte, wie Yoshis Hände an seinem Rücken ihn leicht an sich drückten und erst jetzt, nach vielen, schönen Sekunden, die wie eine kleine, wunderbare Ewigkeit für sie beide erschien, schlug sein Herz schneller. Erst jetzt wurde ihm klar, was gerade geschah, weswegen er eine leichte Gänsehaut bekam.

Für einen weiteren Moment verweilten ihre Lippen schüchtern aufeinander, bevor Yoshitaka eine Hand hob, wodurch das kühle Wasser leise plätscherte und Michio die Augen wieder öffnete.

Sanft strich er dem Schwarzhaarigen über die Wange und löste sich leicht von ihm, während er ihn liebevoll anlächelte. "Lass uns lieber rausgehen", wisperte er. "Nicht, dass wir noch total verschrumpeln..."

Ein leichtes Lächeln konnte Michio sich nicht verkneifen und er nickte nur, während er seine Arme langsam an Yoshi hinabgleiten ließ, damit dieser sich umdrehen konnte, doch sah der Blonde ihn noch mal über die Schulter hinweg an. "Halt dich an mir fest, bis wir am Ufer sind.", sagte er fürsorglich, was Michios Lächeln breiter werden ließ; er nickte und hielt sich an Yoshis Schultern fest, bevor der Größere langsam los schwamm.

Niemand war mehr in dem kleinen Waldstück, alle waren gegangen. Einzig das Zirpen der Zikaden, der leichte Wind und das sachte Plätschern des Wassers waren zu hören. Am liebsten hätte Michio nun die Augen geschlossen und diesen leisen, ruhigen Geräuschen gelauscht, aber er konnte es nicht, sondern betrachtete die ganze, kurze Zeit über die nassen, nun dunkelblonden Haare von Yoshitaka.
 

Sachte spürte er Michios Hände von seinen Schultern gleiten, bevor sie gemütlich aus dem See stiegen. Beinahe schüchtern wurde währenddessen nach Yoshis Hand gegriffen, und erst als sie ihre Handtücher und Taschen erreichten, sagte Michio etwas. "Yoshi...", wisperte er und sah etwas verlegen zu ihm hoch, "würdest du..mit zu mir kommen...bitte?"

Kurz erwiderte der Blonde den Blick schweigend, er überlegte, doch schließlich nickte er und lächelte leicht. Am nächsten Tag hatte er erst später Dienst und so war es nicht weiter schlimm, länger bei Michio zu bleiben, vielleicht sogar bei ihm zu übernachten.

Erfreut erwiderte der Jüngere das Lächeln und drückte Yoshis Hand, bevor er sie losließ und nach seinem Handtuch griff.

Keine 30 Minuten später saßen sie nebeneinander im Bus, der glücklicherweise eine Klimaanlage besaß. Es fuhren kaum weitere Menschen mit. Erschöpft, wie die beiden nach ihrem Ausflug waren, hatten sie Mühe, dass ihnen die Augen nicht zufielen, dabei ruckelte der Bus immer so einschläfernd, was die Sache erschwerte. Seit sie sich hingesetzt hatten, ruhte Michios Kopf auf Yoshis Schulter und sanft streichelte er dem Schwarzhaarigen über die Wange. "Ruh dich ein bisschen aus, wir sind ja fast noch eine Stunde unterwegs", sagte Yoshi leise. "Ich pass schon auf, damit wir rechtzeitig aussteigen."

"M-hmm", machte Michio noch und war schon im Halbschlaf, aber trotzdem schmiegte er sich leicht an Yoshi, der nach seiner Hand griff und sie festhielt. Während der Schwarzhaarige schlief, schaute er aus dem Fenster und betrachtete die vorbeiziehende Landschaft um nicht einzuschlafen. Nur war das auf Dauer nicht besonders spannend, sodass ihm immer wieder die Augen zufielen. Aus diesem Grunde entschied er sich dazu, Michio beim Schlafen zuzuschauen, aber dies machte ihn nur noch müder, und mit der Wange sank sein Kopf gegen Michios, während er vor sich hinzudösen begann.
 

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tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Micawber
2010-07-23T22:21:05+00:00 24.07.2010 00:21
ach gott das war jetzt echt süß .///.
Es sei mir erlaubt ein wenig zu schmachten!
´_____` ...*schmacht³*
Nein wirklich ein sehr shcönes Kapitel und ich freu mich schon auf das nächste~

Liebe Grüße!


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