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Meetings in the Summer

-Sedativa-
von

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Once upon a time...

Bitte alle Fehler sammeln und verkaufen - und bitte nicht an mich!!
 

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Das aufgeregte Geschrei von ein paar älteren Jungs hallte durch die erhitzte Luft. Noch immer war es in Tokyo warm, und eine Abkühlung war noch nicht in Sicht.

Langsam lief Michio durch den Park und ließ seinen Blick über den kleinen Fußballplatz wandern, auf dem die Jungs um den Ball kämpften.

"Du wirst es wieder nicht schaffen!", rief einer von ihnen, er hatte schwarze Haare, doch zu wem er es sagte, konnte Michio nicht erkennen. Nachdenklich schaute er kurz zu ihnen und wollte eigentlich auch gleich weitergehen, doch als er seine Finger am Zaun entlangfahren ließ, sah er plötzlich blonde Haare...

"Denkst du?", rief eine bekannte Stimme. "Wart's mal ab!"

Mit diesen Worten spielte Yoshitaka den schwarzhaarigen Typen aus und dribbelte allein in Richtung des Tores, gab den Ball rechtzeitig ab, als einer der gegnerischen Jungen auf ihn zukam um ihm diesen abzunehmen. Yoshitaka rannte weiter vor, nahm den Pass seines Kumpels an und holte schon zum finalen Schuss aufs Tor aus, als, unbemerkt von ihm, schräg hinter ihm einer der Verteidiger auftauchte und ihm durch ein strittiges Tackling den Ball klaute, so dass Yoshitaka stolperte und unsanft auf dem Boden landete.

Während er sich ächzend wieder aufrichtete, diskutierten die anderen darüber, ob das nun ein Foul gewesen war oder nicht.

Enttäuscht klopfte sich Yoshitaka unterdessen den Staub von den Klamotten. "Hab ich wohl richtig gedacht, was?", meinte da der schwarzhaarige Typ von eben zu ihm, woraufhin Yoshitaka aber nur brummte und aufsah - direkt in Michios Augen. Überrascht, aber erfreut winkte er ihm, was dieser auch erwiderte.

In diesem Moment wurde aber schon längst weitergespielt, sodass seine Leute ihn riefen, weswegen Yoshitaka sich hastig umdrehte.

Erschrocken schlug sich Michio die Hand auf den Mund, als er nur noch zusehen konnte, wie einer der Jungs den Ball abschoss - und direkt in das Gesicht des Blonden traf. Dieser gab einen überraschten, schmerzerfüllten Laut von sich und landete samt Ball unsanft auf dem Boden.

"Yoshitaka!!", rief Michio bestürzt aus und rannte, genau wie die anderen Jungs, zu ihm.

Als der Blonde den Kopf hob, sah er ihn mit weit aufgerissenen Augen an. "Oh mein Gott", entfuhr es ihm erschrocken, denn die Nase und der Mund Yoshitakas waren mit Blut besudelt.

Langsam richtete sich der Größere auf und betastete vorsichtig seine Nase, wobei er das Gesicht verzog, während die Anderen ihn ebenso erschrocken musterten.

"Wer von euch Pappnasen war das?", knurrte Yoshitaka die Jungs an, nachdem Michio sich besorgt neben ihn gehockt hatte.

"Es tut mir leid, Yoshi...", sagte ein etwas kleinerer Junge mit kurzen, schwarzen Haaren. Reumütig schaute er den Blonden an, der daraufhin nur grunzte und mit Michios Hilfe aufstand.

"Hat jemand mal ein Taschentuch?", fragte einer der Jungs schließlich, woraufhin Michio sofort nickte.

"Ja, ich hab eins", sagte er und kramte hastig eine Packung hervor.

"Spielt weiter", murmelte Yoshitaka und entfernte sich zusammen mit Michio vom Spielfeld.

Im Schatten mehrerer Bäume setzten sich die beiden ins Gras.
 

Vorsichtig betupfte Michio die blutige Nase Yoshis, der das Gesicht erneut vor Schmerz verzog. "Denkst du, du hast sie dir gebrochen?", fragte er mit vor Besorgnis großen Augen, was Yoshi aber verneinte.

"Ich denke nicht. Es tut zwar weh, aber nicht SO sehr", meinte er, während er seinen Kumpels beim Spielen zusah. Ab und zu warf der kleinere Junge, der vielleicht sogar noch jünger als Michio war, Yoshi wusste es nicht genau, ihm einen schuldbewussten Blick zu.

Sanft wurde das Blut aus seinem Gesicht getupft und als er schließlich das Rascheln eines weiteren Taschentuchs hörte, das aus der Packung gezogen wurde, schaute er zu Michio neben sich. "Du hast noch immer Nasenbluten...", sagte dieser nur und drückte ihm das weiße Stück Zellstoff gegen die Nase.

"Au...", machte Yoshi mit zusammengezogenen Augenbrauen und hielt sich das Taschentuch nun selbst an die Nase, so dass Michio es los ließ.

Gemeinsam sahen sie nun den Jungs beim Fußballspielen zu und lauschten deren Geschrei ebenso wie dem Rascheln der Blätter, die sanft vom Wind bewegt wurden.
 

"Ich wusste gar nicht, dass du Fußball spielst", brach Michio irgendwann das Schweigen.

Lächelnd sah Yoshitaka ihn daraufhin an. "Woher solltest du das auch wissen? Wir kennen uns doch erst seit ein paar Tagen", sagte er amüsiert, weswegen Michio verlegen lächelte.

"Ja schon. Ich meine, ich hätte es eben nicht gedacht...", versuchte er sich zu erklären.

"Hm...", machte Yoshitaka nur und lächelte leicht, bevor er nachdenklich zum Spielfeld sah. "Ich versuche schon seit Tagen ein Tor zu machen...", sagte er nach einer Weile.“Aber immer hindern mich entweder Mao oder Aki daran..." Er seufzte leise. "Ob ich das jemals noch schaffen werde...?"

Kurz betrachtete Michio den Blonden, der sich weiterhin das Taschentuch, das sich langsam rot färbte, an die Nase drückte, dann schaute auch er wieder zu den Jungs. Eine alte Erinnerung kam in ihm hoch, weswegen er sachte lächeln musste.

"Ich hab vor vielen Jahren mal einen Jungen gesehen, der auch Fußball spielte", begann er leise, während er genau wie Yoshitaka auf den Platz sah, wo die Jungen spielten. "Es war auch Sommer und ich war mit meiner Familie im Urlaub. Wir waren in einer kleinen Stadt, die einige Stunden von Tokyo entfernt lag. Jeden Morgen sind wir an einem Fußballplatz vorbei gekommen. Und jeden Morgen sah ich einen Jungen dort stehen, zu seinen Füßen lag ein alter Fußball. Manchmal sah ich ihn sogar nachmittags dort stehen. Ich frage mich, ob er von morgens bis abends dort blieb..." Kurz schwieg Michio, während seine Augen ins Leere starrten, vielmehr sah er diesen Jungen vor sich, wie er in der Morgensonne auf dem Platz stand. "Er war älter als ich, vielleicht war er um die 11 Jahre alt." Ein kleines Lächeln stahl sich auf die Lippen Michios. "Er hatte auch blonde Haare", erinnerte er sich. "Total verwuschelt...Meistens stand er alleine auf dem Platz, nur selten habe ich noch jemand Anderen bei ihm gesehen. Aber wenn, dann war es immer der gleiche Junge gewesen. Ich glaube, dass er vielleicht um die 16 war..." Eine weitere, kurze Pause entstand. Michio konnte genau vor sich sehen, was er damals, jeden Morgen, gesehen hatte. Es war, als wäre er wieder dort... "Aber egal, ob alleine oder in Begleitung...jedes Mal stand dieser blonde Junge einige Meter von dem Tor entfernt, mit diesem Fußball auf der Erde...Er rannte los, schoss den Ball in die Höhe und versuchte sich an einem Fallrückzieher." Leise lächelnd schüttelte Michio bei der Erinnerung den Kopf. "Doch nie traf er. Entweder berührte sein Fuß nicht einmal den Ball, oder dieser flog dann nicht ins Tor, sondern immer vorbei, wenn auch oft knapp." Lautlos seufzte der Schwarzhaarige. "Zwei Wochen...zwei Wochen war ich in dieser Stadt und hab ihn jeden Tag gesehen, wie er versuchte, endlich diesen Ball durch einen Fallrückzieher ins Tor zu bekommen. Aber nie schaffte er es...was mich allerdings beeindruckte, war, dass er nicht aufgab. " Wieder musste Michio lächeln.“Er gab einfach nicht auf...Und das solltest du auch tun", meinte er zu Yoshitaka, sah ihn aber immer noch nicht an. In Gedanken war er noch immer bei diesem Jungen von vor 10 Jahren. "Ich frage mich...ob er es doch noch geschafft hat...ob er jemals den Ball durch einen Fallrückzieher ins Tor geschossen hat..."

Er starrte weiter vor sich ins Leere und stellte sich vor, wie der blonde Junge traf und jubelnd umher sprang.

Michio hatte während seiner ganzen Erzählung nicht bemerkt, wie er schon längst von Yoshitaka angestarrt wurde. Er spürte dessen Blick nicht. Und bekam auch nicht mit, wie der Blonde schluckte und wieder zum Fußballplatz sah. "...er hat es geschafft...", sagte er ganz leise, so dass Michio ihn endlich wieder anschaute, wenn auch etwas verwirrt.

"Was sagst du?", fragte er nach und sah, wie Yoshitakas Lippen von einem schwachen Lächeln geziert wurden.

"Ich sagte, er hat es geschafft", wiederholte er sanft. "Fast ein ganzes, verdammtes Jahr lang hat er sich an diesem Fallrückzieher probiert, bis er endlich mal das Tor mit dem Ball getroffen hat. Er wollte seinem großen Bruder beweisen, dass er so was auch konnte..."

Mit klopfendem Herzen starrte Michio den Blonden an und konnte nichts sagen, da ihm langsam, ganz langsam, die Erkenntnis in das Gehirn kroch.

Milde musste nun auch Yoshitaka bei der Erinnerung lächeln, war sein Blick zwar auf seine Kumpels gerichtet, die gerade über ein Tor jubelten, doch eigentlich sah er diesen kleinen Fußballplatz vor sich, auf dem er jeden Morgen gestanden hatte. "Die Stadt, in der du mit deiner Familie Urlaub gemacht hast, nennt sich Yamaguchi", sagte er schließlich und sah das mechanische Nicken Michios nicht, der sich nun auch an den Namen erinnerte. "Das ist meine Heimatstadt. Bis vor einem Jahr habe ich dort gewohnt", fuhr Yoshitaka fort und schaute endlich wieder Michio an, der seinen Blick mit unglaublich großen Augen erwiderte.

"...D-du...?", brachte der Schwarzhaarige nur hervor und konnte Yoshitaka nur weiter anstarren, welcher ihn sanft ansah und langsam nickte, während er das blutdurchtränkte Taschentuch von seiner Nase nahm und spürte, dass es aufgehört hatte zu bluten.

Wie erstarrt schaute Michio dem Blonden hinterher, als dieser aufstand und zurück auf das Fußballfeld ging.

Lange blieb er dort im Gras sitzen und schaute den Jungs beim Spielen zu. Es machte ihn sprachlos. Nicht einmal denken konnte er zu Anfang. Nichts war in diesem Moment wichtiger, als Yoshitaka zuzusehen, auch wenn er keinen Fallrückzieher machte.

Sein Team schien zu gewinnen...

Vor 10 Jahren hatte er ihn also schon einmal gesehen. Er hatte sich oft ein Beispiel an diesem blonden Jungen genommen, der nicht aufgegeben hatte. Und nun stellte er fest, dass er ihn kannte. Dass er schon mit ihm geredet hatte. Dass sie im Grunde schon längst Freunde geworden waren. Yoshitaka. Der blonde Junge von damals, dessen Einstellung Michio selbst häufig geholfen hatte.

Und nun hatte er ihn wieder getroffen. Nach so langer Zeit.

Noch immer klang diese Erkenntnis tief in ihm nach und so recht erholte er sich nicht von diesem überraschenden, wenn auch schönen Schock.

Mit einem anderen Gefühl nun beobachtete er Yoshitaka.

Irgendwann schließlich lächelte er leicht. Er musste den Blonden bei Gelegenheit mal fragen, ob er noch immer so war. Ob er das Wort 'Aufgeben' noch immer nicht kannte. Oder ob er es zumindest noch immer ignorierte...
 

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tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  TatsueLi
2010-07-18T16:49:45+00:00 18.07.2010 18:49
huiiii
na wie es immer so is ne?man sieht sich immer 2mal im leben
*grins*
*bekannt vorkommt*
*lach*

aber is schön geschrieben ^^
aber einige kleine tippfehler sind drin.. also nich direkt tippfehler is halt nur falsche leerzeichen und so aber is nich weiter schlimm

süßes kapi ^^ bin gespannt wies weiter geht ^^

*knuffel*
*küss*
liebe dich <3<3<3<3
deine TatsueLi


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