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Love at first sight?

Mitten ins Herz [Zo ♥ Na]
von

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Mädchengespräche

Und da bin ich auch schon wieder :)

Ich werde jetzt immer versuchen, zum Sonntag ein neues Chapter hochzuladen, weil ich da sonst wirklich keine Zeit zu finde. Kann natürlich auch sein, dass es mal ne Woche oder zwei Pause gibt, aber das liegt dann daran, dass ich mit dem Schreiben nicht nachkomme xD

Ich hoffe dennoch, dass es denen, die die Story noch verfolgen, noch gefällt :)
 

☆¤*★*¤☆
 


 

Kapitel 8: Mädchengespräche
 


 

Schon wieder ging sie also mit Kopfschmerzen ins Bett.

Dieser Anrufbeantwortertext, den Zorro ihr hinterlassen hatte, hatte wieder für endlos viele Gedanken gesorgt, die sie auch bei einem Tee und einem guten Buch nicht unterdrücken konnte. Wieso fand er extra – mühselig – ihre Telefonnummer heraus, erzählte ihr etwas von einer Entschuldigung, die er ihr am Morgen nicht von Angesicht zu Angesicht hatte sagen können und druckste dann auch noch so herum?

Sie hatte Zorro bisher nicht so eingeschätzt, dass er sonderlich schüchtern oder prüde wäre. Das tat sie auch immer noch nicht, aber umso mehr irritierte sie dieser Auftritt von ihm. Wenn er morgen in den Kindergarten käme, würde sie die Sache noch einmal zur Sprache bringen und ihm klar und deutlich mitteilen, dass sie kein Spielzeug war, das man weglegen und dann plötzlich doch wiederhaben wollte.

Der Kuss vom Vortag war ihr immer noch im Kopf geblieben, sogar über den stressigen Tag hinaus und er hatte ihr deutlich gezeigt, dass er nicht abgeneigt von ihr war. Aber dann hatte sie diese Abfuhr bekommen und anschließend zog er den Schwanz ein und flehte um Verzeihung. Was sollte sie dazu sagen?

Mit offenen Augen sah die Orangehaarige an ihre dunkle Decke. Sie hatte das Licht schon gelöscht, auch wenn von draußen noch schwaches Licht hereinkam und sie daran erinnerte, dass in dieser Stadt auch nachts immer was los war. Sie hatte sich bisher nie dran gestört und hatte immer gut schlafen können. Aber im Moment sah es so aus, als würde sie erneut eine schlaflose Nacht erleiden. Und das alles nur wegen diesem Idioten! Hätte er nicht einfach schon heute Morgen was sagen können? Dann hätte sie die Sache vielleicht längst vergessen und sie wäre jetzt schon friedlich im Land der Träume. Aber nein, der Herr muss es ihr ja so schwer machen!

Namis Blick glitt zum Wecker. 22:45 Uhr. Noch recht früh, wenn man bedachte, dass sie auch gerne mal erst nach 11 ins Bett kam. Kein Wunder, dass sie noch nicht wirklich schlafen konnte, von den Gedanken mal abgesehen.

Ohne noch länger auf die Uhr zu starren, setzte sie sich auf und schnappte sich ihr Handy, das sie dank des Weckers immer auf dem Nachtisch liegen hatte und wählte dann Vivis Nummer. Sie hoffte, dass sie noch nicht schlief, aber selbst wenn… Wenn Freundinnen Hilfe brauchten, war man eigentlich immer füreinander da.

Es klingelte ein paar Mal, sodass Nami schon das Gefühl hatte, dass ihre Freundin wirklich schon schlief, aber schließlich ertönte eine – wenn auch sehr müde – weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Hallo?“, fragte diese nur und Nami hörte das unterdrückte Gähnen. Automatisch bekam sie ein schlechtes Gewissen, aber dennoch musste sie leicht schmunzeln.

„Hey, ich bin’s~ Stör ich gerade?“ Eigentlich war die Frage sehr platonisch, da die Orangehaarige ja hörte, dass Vivi schon geschlafen hatte, aber anstandshalber fragte sie eben doch.

„Nein nein, schon okay… Was ist denn los? Und wie spät ist es?“ Da Nami wusste, dass es eh eine Weile dauern würde, bis Vivi ihren Wecker gefunden hatte, beantwortete sie zuerst die zweite Frage. „Gleich 11. Ich kann nicht schlafen… Und mir geht so viel durch den Kopf, dass ich dachte, ich könnte meine Gedanken mit dir teilen.“

Am anderen Ende der Leitung wurde es kurz still, sodass Nami glaubte, Vivi sei wieder eingeschlafen, doch schließlich hörte sie ein paar kleine Seufzer und das Knarren des Bettes, was bedeutete, dass sich die Blauhaarige mühsam aufgesetzt hatte. Schmunzelnd lehnte sich Nami ihrerseits an die Bettwand und stellte die Beine auf.

„Alles klar… Schieß los, was ist passiert?“

Auch Vivi wusste, dass Nami nicht sehr oft nachts bei ihr anrief und wenn, dann war es wirklich von großer Wichtigkeit. Zudem würde sie ihrer Freundin niemals den Gefallen abschlagen, sie nachts zu wecken, wenn sie Probleme hatte.

Ihre Freundschaft hatte einfach ein viel zu dickes Fundament, als dass sich jemand darüber beschweren könnte, den anderen vom Schlafen abgehalten zu haben.

„Als ich vorhin nach Hause kam, hatte mein Anrufbeantworter geblickt…“, begann Nami und musterte kurz ihre Fingernägel, mit dem Impuls, die morgen mal wieder zu lackieren. Sie ließ ihre blauhaarige Freundin aber auch erstmal überlegen, was das denn zu bedeuten hatte. Der Groschen fiel, in Anbetracht der Umstände, dass Vivi sicherlich noch halb am Schlafen war, relativ schnell, was ein kleines „Oh“ hervorbrachte.

„Also hast du ihm meine Nummer gegeben~“ Das war jetzt nicht mehr schwer herauszufinden und am anderen Ende der Leitung konnte sie das Räuspern ihrer Freundin hören.

„Jaaaa… Ich geb’s zu, ich war’s. Aber nur, weil er Ruffy gebeten hatte, mich danach zu fragen. Und ich konnte ihm doch nichts abschlagen…“ Nami wusste, dass sie Ruffy nichts hätte abschlagen können. Anscheinend war ihre Freundin richtig vernarrt in den Schwarzhaarigen…

Seufzend strich sich Nami eine Strähne aus der Stirn. „Schon gut, ich bin nicht böse oder so. Aber ich weiß einfach nicht, was ich davon halten soll. Gestern Abend kommt er einfach her – ja, du hast ihm meine Adresse gegeben – bringt was von meinem Lieblingschinesen mit, wir essen gemütlich mit etwas Wein… Dann küssen wir uns aus heiterem Himmel und kaum, dass ich wieder klar sehen kann, steht er auf, sagt, er müsse gehen und verschwindet. Heute Morgen, als er seinen Neffen in den Kindergarten bringt, hätte er kühler nicht sein können und dann ruft er mich hier zu Hause an, quatscht mir auf den AB und entschuldigt sich.“ Ohne Punkt und Komma rasselte sie die Geschichte herunter, auch wenn sie mehr als einmal gehört hatte, dass Vivi Luft geholt hatte, um etwas zu sagen. Nun, jetzt hatte sie die Gelegenheit dazu, da Nami ihr ja auch noch nicht gesagt hatte, was gestern noch geschehen war.

„Ihr habt euch geküsst?! Oh, wie spannend!“, war das erste, was sie demnach hörte und Nami musste unweigerlich schmunzeln. „Ja, das war ganz nett – nicht zu sagen umwerfend – aber darum geht es nicht, Vivi. Was soll ich denn machen? Er bringt irgendwie mein ganzes Leben durcheinander und dabei kenn ich ihn doch gar nicht.“

„Das stimmt schon… Aber Ruffy und ich kennen uns auch noch nicht so richtig. Und trotzdem hatte direkt alles gestimmt. Man muss sich eben kennen lernen.“ Es schien, als wäre die Blauhaarige schon wieder etwas klarer im Kopf, denn die Worte entsprachen schon irgendwie der Wahrheit. Was Nami leider zugeben musste.

„Ja, aber wäre das auch so einfach! Ich hab’s dir ja gerade erzählt, erst macht er mich so wuschig, will mich anscheinend unbedingt wiedersehen nach dem Clubbesuch, dann serviert er mich in meiner eigenen Wohnung ab und läuft mir dann wieder hinterher.“

„Ich versteh das auch nicht so genau…“ Wieder herrschte kurz Schweigen zwischen den beiden Frauen, wobei Nami das ein ums andere Mal leicht durchatmete.

„Ich würde ihn einfach mal konkret drauf ansprechen. Vielleicht auch außerhalb der Arbeit oder deiner Wohnung. Lern ihn kennen, dann verstehst du, was er will“, durchbrach Vivi schließlich die Stille und brachte Nami leicht ins Grübeln.

„Ich soll mich mit ihm treffen? Wie zu einem Date?“ Das behagte der Orangehaarigen ja nun gar nicht… Sie wusste schließlich, was für eine Wirkung Zorro auf sie hatte und eigentlich wollte sie das nicht noch einmal haben.

„Ja, genau~ Wenn er keine Lust hat, dann kannst du ihn abschreiben. Weil er dann anscheinend nicht genug Interesse an dir hätte, dass er sich mal ein paar Stunden Zeit für dich nehmen kann. Wenn er einwilligt, wird es wohl anders sein.“

Nami musste zugeben, die Idee war gar nicht so falsch. Auch wenn sie als erstes nur herausfinden wollte, was Zorro überhaupt für Absichten hatte. Sie wollte nicht mit ihm zusammenkommen oder so. Erstmal nicht. Aber es würde viele Fragen klären – hoffentlich – wenn sie sich mal aussprachen. Und das nicht zwischen Tür und Angel, wie zum Beispiel bei der Arbeit.

„Okay… Danke Vivi. Wenn er morgen Früh kommt, werde ich ihn mal drauf ansprechen. Du hast mir wirklich geholfen.“

„Dafür sind Freundinnen doch da.“ Ein Grinsen lag jeweils auf den Gesichtern der beiden Frauen und auch ohne Worte wussten sie, dass das schlimmste für heute Nacht erstmal überstanden war.
 

Die Nacht über konnte Nami nun sogar wieder schlafen. Es tat einfach gut, mal mit der besten Freundin über sowas zu reden und sich nicht mehr nur allein einen Kopf um all das machen zu müssen. Wie hielten das eigentlich Männer aus? Hatten die auch sowas wie nächtliche Seelsorge bei Freunden? Oder betranken sie sich, um einfach zu betrunken zu sein, um sich darüber einen Kopf zu machen?

Eigentlich war es Nami auch egal, denn sie war immerhin eine Frau, die das Glück hatte, eine beste Freundin zu haben, die wegen ihr eine halbe Stunde länger wach blieb, als eigentlich geplant.
 

Der nächste Morgen brach an und Nami hatte sogar einigermaßen gute Laune. Während sie sich ihren Kaffee machte, summte sie leise vor sich hin, zog sich nebenbei an und legte sogar Schmuck an, was sie an Arbeitstagen normalerweise nur sehr selten tat. Es konnte immer mal passieren, dass ein Kind, aus Überschwänglichkeit oder aus Versehen, daran zog und es kaputt ging. Sei es nun Kette, Armband oder Ohrringe. Aber heute fühlte sie sich irgendwie danach. Ihre Haare ließ sie allerdings wie jeden Tag offen. Sie waren nicht so lang, dass sich ein Zopf lohnen würde und auf eine extravagante Frisur konnte sie sich auch nicht begeistern. Es war immerhin trotzdem noch ein Arbeitstag, der sehr anstrengend werden konnte, wenn die Kinder ihre rebellischen Phasen hatten.

Nachdem sie gefrühstückt und ihre Tasche gepackt hatte, machte sie sich auf den Weg zum Kindergarten. Sie war ausgesprochen früh dran heute und dennoch topfit. Das nächtliche Gespräch hatte wirklich gut getan.

Sie parkte ihren Wagen vor dem Eingang, nahm sich ihre Tasche und ging dann hinein. Wie nicht anders zu erwarten, war die Tür bereits offen, als sie eintrat und es roch nach gutem Kaffee. Ein sicheres Zeichen, dass Robin schon da war.

„Guten Morgen!“, rief sie und ging zu allererst in die Küche, wo sie die Schwarzhaarige auch erblickte.

„Morgen. Was machst du denn schon hier?“ Irritiert sah die ältere Frau auf die Uhr und legte leicht den Kopf schief, während sie Nami musterte. „Und dann noch so gut gelaunt?“

„Ich hab einfach gut geschlafen.“ Sie zog sich ihre Jacke aus und legte sie zusammen mit ihrer Tasche erstmal auf den Küchentisch.

„Das sieht man… Hübsch gemacht hast du dich auch.“ Robin musterte die Freundin von oben bis unten und ließ einen anerkennen Pfiff verlauten. „Chic chic… Aber du hast dich doch sicher nicht für die Kinder so angezogen? Du weißt, dass wir heute Backtag haben?“

„Oh Mist… Stimmt.“ Das hatte Nami wirklich vergessen, aber das konnte ihre Laune auch nicht trüben. „Ich hatte heute Morgen einfach Lust dazu.“ Sie zuckte mit den Schultern und nahm sich dann eine Tasse aus dem Schrank, welche sie mit Kaffee füllte. Wie verführerisch das einfach duftete… Nichts ging über Robins Kaffee!

Schweigend beobachtete Robin die Orangehaarige. Sie hatte morgens zwar auch so gute Laune – außer, sie kränkelte oder sie hatte schlecht geschlafen – aber heute war es irgendwie anders als sonst. Aber sie würde erstmal nicht weiter nachfragen, vielleicht kam sie noch selbst hinter das Geheimnis, das Nami hatte…

Robin sah noch einmal auf die Uhr und durchstöberte dann die Schränke. „Ich hoffe, wir haben alles da zum Backen…“, sagte sie nebenbei zur Erklärung, brachte Mehl, Zucker, Eier, Milch und diversen Schnickschnack wie Sträusel, Zuckerschriftstifte und Kuvertüre zum Vorschein, die für die Kekse heute herhalten sollten. Das würde ein heilloses Durcheinander geben nachher, aber irgendwas war das immer wieder ein Erlebnis, wenn sie alle zusammen backten. Die Kinder würden den Teig mischen dürfen, ihn ausrollen und stanzen, danach verzieren und mit Hilfe von Robin und Nami in den Ofen schieben dürfen. Solche Aktionen waren meistens die einzigen Gelegenheiten, wo die Gruppen mal etwas gemeinsam taten. Die Tische in den Gemeinschaftsräumen waren auch schon abgeräumt und betriebsbereit. Robin hatte sich bereits um alles gekümmert.

„Bestimmt. Zur Not muss eine von uns noch mal los und Nachschub kaufen.“ Sie hatten zum Glück einen Supermarkt ganz in der Nähe.

Beide Frauen nickten sich zu, ehe sich Robin ihrerseits ihre Tasse nahm und Nami wieder ansah. „Hübsche Ohrringe. Sind die neu?“ Neugierig und dabei charmant schmunzelnd deutete die Schwarzhaarige auf die hübschen Stecker, die an Namis Ohren blitzten und funkelten. Wie automatisch fasste sie mit einer Hand kurz dorthin.

„Eh, nein… Ich hab sie nur bisher nicht oft tragen können.“ Irgendwie hatte Nami das Gefühl, dass Robin darauf hinarbeitete, aus ihr herauszuholen, warum sie sich heute so zurecht gemacht hatte.

Dabei hatte das wirklich keinen Grund gehabt. Sie hatte sich heute Morgen einfach gut genug gefühlt, um sich mal wieder etwas aufzubretzeln. Sie war früh genug aufgestanden, um das alles noch zu schaffen und sogar noch anständig zu frühstücken. Und ein-, zweimal im Monat konnte sich Frau ja auch mal hübsch machen für die Arbeit. Auch wenn sie den ganzen Tag mit Männern zugange war, die noch nicht mal in der Schule waren und kaum älter als 5 oder 6 Jahre.

Naja, ab und zu kamen schon hübsche – erwachsene – Exemplare vorbei, aber die meisten hatte dann auch eine vollständige Familie. Bei einem Mann allerdings wusste sie, dass es bei ihm nicht so war und dass er nur herkam, um seinen Neffen abzuladen. Also nichts mit Familie, die aus Mutter, Vater und Kind bestand. Zumindest wäre ihr dieses Detail neu gewesen. Aber für ihn hatte sie sich auch nicht so hübsch gemacht. Immerhin war sie noch sauer auf ihn und wollte ihn heute lediglich fragen, ob sie das nicht mal in Ruhe außerhalb der Arbeit besprechen konnten…

Aber Herr Gott, sie würde ihn um ein Date fragen!? Sie musste verrückt sein!

Nami schüttelte den Gedanken beiseite, da sie merkte, dass Robin sie schmunzelnd beobachtete. Sie sagte zwar nichts, aber es schien, als bräuchte die Schwarzhaarige auch gar keine Worte, um zu verstehen. Blöd aber auch!

Ihre Tasse war zur Hälfte geleert, als die Türklingel ertönte.

Wie von der Tarantel gestochen, stellte Nami ihre Tasse ab, sodass der übrige Inhalt beinahe übergeschwappt wäre und ging dann zur Tür. „Ich geh schon“, sagte sie noch, als sie schon halb aus der Küche verschwunden war und bekam so auch nicht mit, dass Robin sich ein Glucksen unterdrücken musste. Sie hatte da ja so ihre Vermutung…

Nami war schon beinahe enttäuscht, dass sie zwar Yoshua erblickte, aber nicht Zorro, der, wie er gestern am Telefon noch versprochen hatte, heute wieder damit beauftragt war, Yoshua zum Kindergarten zu bringen. Stattdessen lächelte ihr die Mutter des kleinen Jungen entgegen, der bereits zu seinem Garderobenhaken flitzte und sich Jacke und Schuhe auszog.

„Man kann ihn kaum bremsen, sobald er den Kindergarten sieht. Das ist wirklich schön“, sagte die Frau und sah ihren Sohn kurz an. Da dieser aber allein zurecht kam, ging sie zu Nami und reichte ihr die Hand. „Stella. Ich hatte mich gestern nicht mehr vorgestellt.“ Beide Frauen schüttelten einander die Hände. „Nami, freut mich.“

„Hübsch haben Sie es hier. Kein Wunder, dass Yoshua immer so begeistert erzählt zu Hause.“ Sie blickte sich ein wenig um, spähte in einen der Gemeinschaftsräume, dessen Tür geöffnet war und schnupperte dann kurz, weil sie den Kaffee roch. „Ja, hier würde ich auch Spaß haben.“

„Oh… Wollen Sie einen Kaffee? Meine Kollegin und ich haben frischen da.“ Sie deutete auf die offene Küchentür.

„Nein, vielen Dank. Ein ander‘ Mal vielleicht.“ Stella sah kurz auf die Uhr und stellte fest, dass sie ziemlich früh dran war. „Ich hoffe, es stört nicht, dass ich ihn schon so früh hier abliefere. Mein Mann und ich sind berufstätig und müssen morgens früh raus. Und mein Bruder ist auch meistens früh dran.“ Bei ‚mein Bruder‘ zog sich in Nami kurz alles zusammen. Ja, wo war dieser Bruder nur? Sie hatte sich so mit dem Gedanken angefreundet, ihn wegen dem Date zu fragen, dass sie jetzt ein wenig kopflos war und nicht wusste, was sie tun sollte.

„Eh, nein, das ist kein Problem… Wir sind meistens schon eine Stunde früher hier und bereiten noch die letzten Sachen für den Tag vor.“ Nami winkte ab und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken, weil sie nicht wusste, was sie sonst damit anfangen sollte.

„Ah, okay, das ist gut… Ich muss jetzt auch leider schon los.“ Sie wandte sich zu Yosh, der gerade im Begriff war, in seinen Gemeinschaftsraum zu laufen, um sich wieder das beste Spielzeug auszusuchen.

„Komm mal her, mein Schatz.“ Stella kniete sich hin und nahm ihren kleinen Jungen noch mal in die Arme. „Hab einen schönen Tag, heute Abend holt sich wahrscheinlich dein Daddy ab.“ Sie küsste ihn noch einmal auf die Stirn, was dem kleinen Mann sichtbar peinlich war und erhob sich dann. „Wiedersehen, Nami. Auch Ihnen einen schönen Tag. Und auf das Angebot mit dem Kaffee komm ich gerne ein anderes Mal drauf zurück.“ Sie zwinkerte leicht, schulterte ihre Tasche neu und marschierte dann zur Tür hinaus.

Ein wenig perplex und irritiert sah Nami der Grünhaarigen nach und genehmigte es sich dann, einmal aufzuseufzen, während Yoshua sie ansah.

„Mein Onkel konnte heute nicht. Vielleicht morgen.“ Und weg war er, um in der Spielzeugkiste zu wühlen.

Schlauer Junge, ging es Nami erneut durch den Kopf. Konnte man ihr ansehen, dass sie eigentlich darauf gehofft hatte, Zorro zu sehen? Oder hatte der Kleine nur geraten? Was auch immer es war, er hatte verdammt noch mal Recht!

Nun trat auch Robin aus der Küche und nippte an ihrem Kaffee. „Sie macht einen sympathischen Eindruck. Aber bei Yoshua hätte mich alles andere auch ziemlich irritiert.“ Auch die Schwarzhaarige hatte schon von seinem Charme gehört und wie jeder andere auch hier mochte sie den Jungen. Nami sah zu ihrer Freundin und nickte dann, immer noch ein wenig enttäuscht darüber, dass Zorro nicht aufgetaucht war.

„Das stimmt… Naja, ich geh auch mal ne kleine Runde und guck dann, ob ich Yoshua beschäftigt bekomme.“ Ein lautes Poltern war zu hören und beide Frauen grinsten.

„Okay, ich glaub, das schafft er auch gut alleine.“
 

Der Tag verging ohne besondere Vorkommnisse, dafür mit sehr viel Spaß. Die Gruppen teilten sich die Küche, buken wie die Weltmeister und freuten sich anschließend über die Ergebnisse. Jedes Kind hatte seinen ganz persönlichen Keks gebacken, wobei einige ihn aufhoben, um ihn später an ihre Eltern weiterzugeben oder ihn ihnen zu zeigen. Wieder andere verschlungen ihn direkt mit einem begeisterten Seufzen.

Voll mit Keksen und viel Milch waren einige Kinder am Abend so müde, dass sie nicht mal mehr beim Warten auf ihre Eltern draußen auf dem Spielplatz toben wollten. So sollte ein Tag immer zu Ende gehen, dachte sich Nami, deren Kleidung von oben bis unten voll mit Mehl war. Da hatte leider auch die Schürze nichts mehr genützt, als ein paar Kinder angefangen hatten, eine Mehlschlacht zu veranstalten. Zumindest ihre Haare hatte sie wieder einigermaßen hingekriegt, nachdem auch die voller Mehl waren. Böse war sie den Kindern nicht gewesen, viel eher hatte sie wie viele andere auch angefangen zu lachen und die Übeltäter ihrerseits mit Mehl bombardiert, sodass auch das Bad später aussah wie ein Kriegsplatz. Und die Kinder erst!

Das war einer der spaßigsten Tage seit Langem gewesen und Nami hatte sich prächtig amüsiert. Nicht mal die Tatsache, dass Zorro heute nicht gekommen war, hatte sie daran hindern können, voller guter Laune zu sein.

Die ersten Kinder wurden schließlich von ihren Eltern abgeholt. Das hörte man besonders gut von den begeisterten Ausrufen wie „Mama, schau mal, was ich heute gemacht habe!“. Glücklich und zufrieden verabschiedete sie die kleinen Kids und sah ihnen nach, wie sie mit ihren Eltern zu den Autos oder Fahrrädern gingen.

Es waren nur noch eine Hand voll Kinder da, als vorne die Türglocke ertönte und Nami wie aus Reflex aus dem Gemeinschaftsraum trat. Und da stand er.

Gut aussehend, im augenscheinlich maßgeschneiderten Anzug. Die Haare in wilder Mähne mit den drei goldenen Ohrringen am linken Ohr. Die Hände in den Hosentaschen, ein smartes, unglaublich anziehendes Grinsen auf den Lippen…

Und dagegen sie: Eingepudert mit Mehl, außer Form geratener Haare und einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht.

„Oh… Hallo.“ Obwohl es nichts brachte, strich sie sich geistesabwesend über die Kleidung, aber das Mehl hatte sich schon quasi in den Stoff hineingesogen, sodass der Versuch, es zu entfernen, kläglich scheiterte und sie sich in ihren Augen vollkommen zum Deppen machte.

Minimal rot anlaufend strich sie sich eine Strähne zurück und stemmte die Hände in die Hüften. „Ich dachte, sein Vater holt ihn heute ab. Naja, egal, ich hol ihn eben. Yo-“

Nami hatte sich schon wieder halb umgedreht und wollte zurück in den Gemeinschaftsraum gehen, als Zorro sie – abermals – am Handgelenk fasste und sie bei sich behielt. „Ken verspätet sich leider, deswegen hat Stella mich losgeschickt. Du siehst gut aus.“

Überrascht zog Nami eine Augenbraue in die Höhe, sah an sich herunter und hob dann noch die zweite – und lächelte keck. „Zu freundlich. Das nächste Mal sau ich mich noch mehr mit Mehl ein.“ Sie entzog sich seiner Hand und stand ihm so wieder gegenüber.

Allerdings fehlten ihr die Worte, die sie sich heute Morgen noch zurechtgelegt hatte. Sein Kompliment – dieses sehr plötzliche und überhaupt nicht zutreffende Kompliment! – hatte ihr ein wenig den Wind aus den Segeln genommen, sodass sie Zorro jetzt einfach nur anstarrte. Wie konnte ein Mann nur so gut aussehen? Und wieso fiel ihr nichts mehr ein, was sie sagen konnte? So entstand doch nur eine ziemlich peinliche Schweigeminute.

„Geh mit mir aus.“

So schwer war das doch gar nicht gewesen. Naja, nur mit der Ausnahme, dass das nicht über ihre Lippen gekommen war, sondern über seine.

Mit offenem Mund, da sie nicht das ausgesprochen hatte, was ihr seit der Nacht im Kopf herumgegeistert war, starrte sie ihn an.

„Was? Ich steh hier verdreckt und verschwitzt vom heutigen Tag und du fragst mich, ob ich mit dir ausgehen will?“

„Du siehst umwerfend aus und ja, das frag ich dich. Beziehungsweise, ich habe es festgestellt, weil ich glaube, dass du es eh machen würdest.“ Er zwinkerte sie frech an und klimperte mit etwas Kleingeld in der Hosentasche.

„Du bist ja furchtbar charmant…“, bemerkte Nami und verschränkte die Arme vor der Brust. Doch ehe sie noch etwas sagen konnte, lief auch schon Yoshua herbei, der die Stimme seines Onkels gehört hatte.

„Hallo Zorro! Ich bin sofort fertig.“ Er eilte zur Garderobe, wo er sich seinen Rucksack schnappte und nur noch in die Schuhe schlüpfte.

Nami schwieg und beobachtete den Jungen, während sie spürte, dass Zorros Blick auf ihr lag. Was fiel diesem Idioten eigentlich ein? Sie zu zwingen, mit ihm auszugehen?! Sie hatte sie eindeutig was Netteres einfallen lassen, um ihn danach zu fragen! Und irgendwie kam sie sich auch blöd vor, ihm zuzusagen, wo sie nicht das Ruder in der Hand haben würde. Zorro hatte mit Sicherheit andere Ambitionen als sie…

„Ich hol dich morgen nach der Arbeit ab. Komm, Yosh, wir müssen nach Hause.“ Er hielt seinem Neffen die Hand entgegen und legte sie dann auf seinen Rücken, um ihn voranzutreiben, sobald er bei ihm war. Zorro sah ein letztes Mal zu Nami und zwinkerte ihr zu. „Dann vielleicht ohne Mehl. Aber mir gefällt dein Schmuck.“

Damit war er verschwunden und hinterließ eine Nami, die mit der Situation nicht nur überfordert war, sondern regelrecht überrumpelt.

Mist!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  NightcoreZorro
2013-01-29T09:45:54+00:00 29.01.2013 10:45
Ich find die story klasse :D
sry, das ich mich erst jetzt melde aber ich hab i-wie das kommi schreiben vergessen :o
nuu und heut bin ich wieder drauf gestoßen^^
ich hoffe es geht bald weiter ;)
Von:  Montegirl
2012-10-10T06:54:18+00:00 10.10.2012 08:54
Die Story ist toll! Hab die schon seit ewigkeiten auf meiner Favo-Liste, schade das du so eine lange Pause machst.
Hoffe du schreibst weiter.

Lg
Von:  missfortheworld
2012-07-01T17:07:37+00:00 01.07.2012 19:07
*___*

Ich konnte mir das so dermaßen gut bildlich vorstellen, wie sich die mehlige Nami und der überaus attraktive Zorro gegenüberstehen :-D
Wenn ich backe, seh ich generell genauso aus wie Nami -_-
Freue mich wirklich wahnsinnig auf das Date der beiden :)

Bild ich mir das nur ein, oder herrscht hier auf mexx in letzter Zeit absolut tote Hose? o.O

Liebe Grüße :)


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