Zum Inhalt der Seite

100 Geschichten und Gedanken

Eine Aktion der Schreibzieher
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

#030 What price your life now, how cheap the bullet.

Heute stehen wir noch vor dem Abgrund, morgen sind wir schon einen Schritt weiter.
 

Stelle dir einmal vor, deine Welt wäre ein schwarzes Loch oder ein Grube, die tief in die Erde hinunter reicht. Oben, am Rand der Grube bewegst du dich. Dort sind auch noch andere Menschen, alle deine Freunde, mit denen du Kontakt hast leben mit dir am Rand dieser Grube. Dein Leben dort oben ist ohne Probleme, verläuft ruhig und es gefällt dir dort.
 

Doch natürlich ist es nicht ganz ungefährlich, an solch einem Abgrund zu leben. Sicherlich wird es dir einmal passieren, dass du über den Rand in die Tiefe fällst. Ein Schicksalsschlag, durch den du dein Gleichgewicht in deinem Leben verlierst, kann unterschiedlich stark ausfallen. Genauso unterschiedlich sind die Möglichkeiten, die dich davor bewahren, auf den dunklen Grund des Lochs zu treffen.
 

Manchmal fällst du tief.

Manchmal fällst du weniger tief.

Manchmal wirst du von einem guten Freund aufgefangen.

Manchmal gelingt es dir, dich an der Wand der Grube festzuhalten.

Manchmal helfen dir deine Freunde wieder nach oben.

Manchmal schaffst du es mit eigener Kraft, den Rand wieder zu erreichen.
 

Desto tiefer du fällst, desto mehr Kraft brauchst du, um wieder nach oben zu kommen.
 

Fällst du bis auf den Grund des Lochs, schaffst du es ohne Unterstützung deiner Freunde nichts mehr nach oben.
 

Nicht nur du hast solch ein schwarzes Loch in deiner Seele. Jeder Mensch wird früher oder später einmal in sein persönliches Loch fallen, auch wenn es bei manchen recht klein erscheinen mag. Erkenne es rechtzeitig, damit du ihm bei seinem Aufstieg helfen kannst.
 

Auch ich bin in mein schwarzes Loch gefallen. Meine Freunde haben mich hineingestoßen. Nun hänge ich da mit meiner letzten Kraft und versuche Schritt für Schritt meinem Ziel näher zu kommen. Doch die Zurückgebliebenen am Rand des Abgrunds werfen mit Steinen nach mir und jeder Schlag treibt mich weiter nach unten. Sie reißen mir die Wand unter den Händen weg, an der ich Halt suche und das Loch wird immer größer.
 

Bis es eines Tages meine gesamte Seele ausfüllt. Und dann werde ich Frieden finden. Denn dann wird wieder die Sonne auf mich scheinen und die Wände werden eingerissen sein. Dann werde ich wieder oben sein und das Loch in meiner Seele ist verschwunden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-11-04T22:59:37+00:00 04.11.2010 23:59
Hallo,
Heute stehen wir noch vor dem Abgrund, morgen sind wir schon einen Schritt weiter.
Ein guter Anfang! Von wem stammt dieser Spruch eigentlich?
Egal, ich fürchte, mein Humor ist schwarz genug für derlei Scherze.

Die schwarze Loch Theorie mal anders...
Hm. Ich finde nicht, dass dieses Essay übertrieben ist, so, wie ich ihn wahrnehme, wird der Kern der Sache perfekt getroffen. Du hast dieses Gefühl, das mir nicht sonderlich fremd ist, perfekt in Worte gebannt.
Konfus. Ja, es ist konfus. Aber das ist der Kern der Sache eben auch.
Bei jedem einzelnen Satz habe ich hier, vor dem Monitor, genickt, und dir so wortlos zugestimmt, was ich nun verbal und für dich sichtbar wiederholen möchte.

Das Einzige, was mir hierdran nicht behagt, ist dieses "Ups, ich glaub, ich lese gerade das Tagebuch einer Anderen" Gefühl, es wirkt zu privat, ob gewollt oder nicht.

Ich frage mich gerade, ob wir zwei beiden Leserlinge wirklich das Gleiche gelesen haben, oder wie viel in der Zwischenzeit geändert wurde.
Nun ja. Ich finde es interessant, was bei der Herausforderung raus kommt, bisher war es immer ein Gemisch aus nachdenklichen Texten und erzählerischen Geschichten, was sehr angenehm zu lesen ist, wenn man sich einige Kapitel direkt hintereinander anschaut.
Bisher ist alles schön abwechslungsreich und handwerklich solide geschrieben, flüssig lesbar und verständlich,und, wie du vielleicht schon gemerkt hast, ist die sagenumwobene Funken auch hier und dort ordnungsgemäß übergesprungen.

Ich freue mich schon auf die Weiteren dreiundneunzig Schlagworte!
Liebe Schreibziehergrüße, Polaris
Von:  Schreiberliene
2010-07-18T22:52:49+00:00 19.07.2010 00:52
Ich hab schon erwähnt, dass ich deine Anfänge mag, ja? Ne? Joa, denke schon. Ist immer noch so.

„Oben, am Rand der Grube bewegst du dich.“
Ein Komma muss nach Grube, weil Einschub.

„ Dort sind auch noch andere Menschen, alle deine Freunde, mit denen du Kontakt hast leben mit dir am Rand dieser Grube.“
Rand und Grube wiederholst du hier, klingt suboptimal, und es fehlt ein Komma hinter hast.

„ Ein Schicksalsschlag, durch den du dein Gleichgewicht in deinem Leben verlierst, kann unterschiedlich stark ausfallen.“

Entweder das Gleichgewicht oder den anderen Teil ganz rauslassen, also nur „durch den du dein Gleichgewicht verlierst“
„Genauso unterschiedlich sind die Möglichkeiten, die dich davor bewahren, auf den dunklen Grund des Lochs zu treffen.“

Jetzt erwartet ein Leser logischer Weise ein Auflistung der Möglichkeiten; die folgt nicht, und das ist irgendwie merkwürdig...
„Fällst du bis auf den Grund des Lochs, schaffst du es ohne Unterstützung deiner Freunde nichts mehr nach oben.“
Nicht.

Die Aussage finde ich ein wenig schwammig; gerade die Beschreibung der Situation des Lyrischen Ichs irritiert mich. Braucht man jetzt hilfe oder nicht, soll der Text Hoffnung machen oder gerade das Gegenteil, Hoffnungslosigkeit ausdrücken? Hast du dir da vorher schon Gedanken zu gemacht? Es wirkt nämlich sehr konfus.

Mir persönlich ist es zu überzogen, zu belehrend und nicht zu letzt auch etwas zu übertrieben, auch wenn der Grundgedanke -soweit ich ihn verstanden habe – nicht falsch ist.

Alles Gute

Anna


Zurück