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Der Anfang vom Ende

Mariku X Bakura
von

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Marikus Entscheidung

Nachdem Mariku und Bakura ihr Vergnügen im Wasser gehabt hatten, zogen sie sich wieder an und machten einen Spaziergang durch den Park.
 

Sie lagen sich in den Armen und waren beide beschwipst, sodass sie für einen Augenblick ihre Sorgen beiseite werfen konnten. Allerdings hatte Mariku deswegen auch nicht darauf geachtet, wo sie hingelaufen waren und er bemerkte, wie ihn jemand heftig anrempelte. Er schwankte leicht und fand seinen Stand wieder.
 

Wütend drehte er sich zu der Person um. Es war zwar dunkel, aber er konnte erkennen, wie diese Person verächtlich lachte. „Schwules Pack!“

„Wie war das?!“ Eigentlich wollte Mariku sich nicht provozieren lassen, aber er hatte zu viel getrunken, als dass er sich jetzt beherrschen konnte. Er ließ Bakura los und stürmte auf den Fremden zu. Dieser jedoch rannte einfach davon und schrie Mariku noch einige Beleidigungen an den Kopf, sodass der Ägypter ihm nachrannte.
 

„Mariku, lass ihn doch!“ Bakura wollte gerade selbst loslaufen, als er merkte, wie ihn jemand von hinten in den Schwitzkasten nahm. „Hey, was…?“ Doch bevor er weiter fragen konnte, legte sich eine Hand mit einem Tuch auf seinen Mund und er verlor nach und nach das Bewusstsein. „Schlaf schön…“, hörte er noch die leisen Worte in seinem Ohr, ehe er zusammensackte.
 

Nach einigen Metern hatte Mariku den Kerl auch schon eingeholt. Er packte ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich um, damit er ihm im nächsten Moment eine reinschlagen konnte, sodass der zu Boden fiel.

Schnaufend beugte er sich zu dem Fremden runter und packte ihn am Kragen. „So und jetzt sag das nochmal, du Arsch!“

Doch zu seiner Verwunderung grinste der Typ nur.

„Was soll das? Stehst wohl auch noch drauf, wenn du verprügelt wirst, was!“

„Nein, ich lache nur, weil du so dumm bist, Mariku“, antwortete sein Gegenüber.
 

Mariku riss die Augen auf. Woher kannte der Kerl denn seinen Namen? Dann traf ihn allerdings der Schlag. „Verflucht!“ Er ließ den Kerl los und rannte zurück. „Bakura, wo steckst du?!“ Er bekam keine Antwort und konnte seinen Freund auch nirgends entdecken.

„Scheisse!“ Er rannte zurück zu dem Kerl, der sich jetzt aufgesetzt hatte und lachte. Als Mariku nach ihm treten wollte, packte er dessen Fuß und wirbelte ihn somit zu Boden.

„Du wirkst nachlässig, Mariku. Ich kann nicht glauben, dass so jemand wie du unseren besten Mann umlegen konnte.“

Der Ägypter setzte sich hastig wieder auf und zückte seine Pistole hervor. „Halt gefälligst dein dreckiges Maul und sag mir, wo Bakura ist!“

„Was denn? Fehlt dir dein Liebling etwa?“

Mariku krabbelte vor und packte sein Gegenüber wieder am Kragen, um ihm die Pistole an dessen Stirn zu halten. „Hör auf, dich darüber lustig zu machen, du Dreckskerl. Denkst du, dass ich mich nicht traue, zu schießen?!“

Der Kerl wurde ruhig und ernst, machte aber nicht die Anstalten, sich gegen Mariku zu wehren. „Und denkst du, ich habe Angst vor dir? Wenn du mich jetzt erschießt, dann wirst du nie erfahren, wo dein…“ Noch bevor er den Satz beenden konnte, hatte Mariku auch schon abgedrückt.

„Das weiß ich schon längst, du Idiot!“ Er ließ die Leiche achtlos zu Boden fallen und stand dann wieder auf. Dann sah er sich im Park um.
 

Es war dunkel und still. Durch den Adrenalinkick war er wieder relativ nüchtern geworden und konnte nicht fassen, dass er wirklich so dumm gewesen war und mit Bakura einfach hierhergekommen war. Noch etwa eine halbe Stunde lang hatte er den Park nach seinem Freund abgesucht, aber es fehlte jede Spur von ihm. Er überlegte, ob er allein zu dem Versteck gehen sollte, indem er Bakura vermutete und entschloss sich letztendlich doch dagegen.

Stattdessen stieß er einen kurzen, aber lauten Schrei in die Dunkelheit aus und machte sich dann auf den Weg zu Ryou.
 

Bakura spürte ein leichtes Dröhnen in seinem Kopf, ehe er langsam zu sich kam. Er ahnte schon, dass er Chloroform eingeatmet hatte und spürte, dass es sich nur schwer mit Alkohol vertrug. Er war ja noch nichtmal richtig nüchtern in seinem Kopf, als er seine Augen öffnete. Lange hatte er also nicht geschlafen.
 

Überrascht stellte er fest, dass er sich in einem sehr edlen Saal befand. Er lag auf einer barockähnlichen Couch und setzte sich dann auf. Sogleich wühlte er in seinen Taschen herum.
 

„Suchst du das hier?“
 

Bakura drehte sich zu der Stimme um und erblickte einen Mann mittleren Alters, der seine Pistole in der Hand hielt und damit rumwedelte.

„Wo bin ich hier?“

Der Mann lachte. Er hatte ein tiefes Lachen, das ihm leichtes Unbehagen einflößte.

„Willst du denn nicht lieber wissen, warum du hier bist?“

Bakura schwieg und blickte zur Seite. Er konnte sich den Grund schon gut genug alleine denken.

„Ich nehme an, du hast nicht vor, dich mit mir über Mariku zu unterhalten?“

Der Weißhaarige schwieg immernoch und ballte seine Hände zu Fäusten.
 

„Das dachte ich mir schon. Aber das stört mich auch nicht weiter. Ich kann mich dann selbst mit ihm unterhalten, wenn er kommt.“ Er schnippte, drehte Bakura dann den Rücken zu und ging.

Der Jüngere sprang knurrend von der Couch auf und rannte auf den Mann zu, doch er wurde von zwei Männern zurückgehalten, die ihn an seinen Armen packten und ihn festhielten. Keine Ahnung, wo die so plötzlich herkamen, aber das war Bakura letztendlich egal.

„Mariku ist aber nicht so blöd, wie du denkst, du Mistkerl!“
 

Der Mann stoppte und wandte sich wieder dem Weißhaarigen zu. Er lachte. „Wie mir scheint, bist du doch redseliger, als ich dachte.“

Jetzt ärgerte sich Bakura über seine Worte und knurrte abermals. Er zerrte an seinen Armen und versuchte, sich zu befreien, aber es half nichts. „Scheisskerl! Ihr könnt doch alle nur große Töne spucken. Aber die Drecksarbeit dürfen immer andere für euch erledigen! Du selbst hast doch garnichts drauf!“ Zugegeben, Bakuras Mund wäre nicht so locker gewesen, wenn er zuvor nichts getrunken hätte.
 

Wieder lachte der Mann ruhig. „Aber aber, wer wird denn gleich so beleidigend sein?“ Als er sich Bakura einige Schritte näherte, spuckte der Weißhaarige ihm verächtlich ins Gesicht.

Der Mann schloss die Augen und blieb stehen. Dann wischte er sich sein Gesicht mit einem Tuch sauber und setzte nun eine ernste Miene auf.

„Jetzt ist dir dein Lachen vergangen, du Drecksack!“ knurrte Bakura immernoch wütend.
 

„Wir werden ja sehen, wem das Lachen am Ende vergeht.“ Er blickte zu seinen zwei Männern und nickte ihnen zu. „Bringt ihn hier weg.“
 

Auf Befehl zerrten sie Bakura hinaus.
 

Mariku blieb kurz vor Ryous Wohnung stehen und zögerte. Im Moment zweifelte er daran, ob sein Plan auch wirklich funktionieren würde.

Nur einen kurzen Augenblick atmete er tief durch und versank in einen kleinen Tagtraum mit Bakura, ehe er wieder zu sich kam und den Kopf schüttelte. Dann klingelte er.
 

Wenige Sekunden später hörte er Ryou schreien.

„Mariku verschwinde! Das ist eine Falle!“, gefolgt von einer weiteren Stimme, noch ehe Mariku verstand, was überhaupt los war.

„Mariku, wenn du jetzt abhaust, dann ist er und dein kleiner Freund tot!“
 

Mariku schüttelte erneut seinen Kopf. Sein kleiner Freund? Bakura? War er etwa hier? Wie wild klopfte er an die Tür. „Macht die verdammte Tür auf!“ Seiner mehr oder weniger dezenten Bitte wurde nachgekommen. Mit einem Ruck öffnete sich die Tür, sodass Mariku in die Wohnung stolperte. Noch ehe er auf die Idee kam, seine eigene Waffe zu ziehen, spürte er schon den kalten Lauf einer anderen in seinem Nacken.

„Nimm die Hände nach oben, Mariku!“

Er tat wie ihm geheißen und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf. Der Typ hinter ihm durchsuchte und entwaffnete den Ägypter und gab anschließend ein Pfeifen von sich. Wenige Sekunden später trat auch schon Ryou hervor, der ebenfalls von einem Kerl mit einer Waffe bedroht wurde.

„Oh Scheiße…“, murmelte Mariku vor sich hin.

„Das kannst du laut sagen, Mariku.“, grinste sein Hintermann, wurde aber schnell wieder ernst. „Okay, wir machen jetzt eine kleine Spritztour.“ Mit diesen Worten schubste er Mariku vor sich aus der Wohnung solange voran, bis sie an einem dunklen Auto ankamen. Der Ägypter vor einer Wagentür und gegenüber von ihm Ryou vor der anderen Wagentür.
 

„Einsteigen!“, befahlen beide Typen fast zeitgleich.

Ryou und Mariku grinsten sich an. Auch sie öffneten zeitgleich die Autotüren, aber nur, um sich im nächsten Augenblick zu ducken und im Schutz der Türen ihre Gegner abzuwehren.

„Hast du sie?“ rief Mariku.

„Klar, was denkst du denn? Ist ja schon fast wie früher.“, antwortete Ryou und warf Mariku die Autoschlüssel zu, während er seinem Gegenüber die Pistole aus der Hand schlug.
 

„Lauf zurück in die Wohnung, ich komme gleich nach!“

„Aber Mariku…?“

„Mach schon, Ryou! Vergiss unsere Vereinbarung nicht!“ Mariku war noch dabei, mit seinem Kerl um dessen Waffe zu kämpfen. Ryou nickte und verschwand.
 

„Wie lange willst du dich noch gegen uns wehren, es hat ja doch keinen Sinn!“, keuchte der Kerl angestrengt.

„Das werden wir ja sehen.“ Mühevoll schaffte Mariku es noch, seinem Gegner den Arm zu verrenken und ihm die Waffe zu entreißen. Kurz nachdem er ihn abgeknallt hatte, hörte er auch schon einen weiteren Schuss und duckte sich. Der andere Typ hatte sich seine Pistole wieder geschnappt und feuerte nun auf ihn.
 

„Verfluchter Mistkerl!“ Mariku rollte sich über den Boden und versuchte hinter den Wohnblock zu rennen, doch dann spürte er, wie eine weitere Kugel ihn an der Schulter streifte. Aufkeuchend ließ er die Waffe in seiner Hand fallen und stützte sich an der Wand ab. Er sah zu dem zweiten Kerl, der jetzt grinsend auf ihn zukam und den rauchenden Lauf seiner Pistole nun direkt auf Mariku richtete.

„Wie schade, dass du nicht mehr lebend zu unserem Boss kommen wirst, Mariku! Ich werde ihm einfach sagen, dass du einen Unfall hattest.“
 

Es fiel ein weiterer Schuss und Mariku schloss die Augen. Er hielt den Atem an und wunderte sich, warum er nichts spürte. Als er die Augen wieder öffnete, sah er, wie der zweite Kerl mit verzerrtem Blick zu Boden fiel.
 

„Ryou…“ Mariku blickte auf. Ryous Pistole rauchte in seiner Hand. Er nahm sie herunter und hatte einen leicht erschrockenen Blick. Er hatte zuvor noch nie auf jemanden geschossen, das wusste Mariku. Darum war er ihm umso dankbarer, dass er ihm jetzt das Leben gerettet hatte. Ohne weitere Worte begab Ryou sich zurück in die Wohnung.

Mariku hielt sich seine Schulter und sah ihm nach, wie er wieder verschwand. Kurz darauf später machte er sich daran, die Leichen in den Wagen zu packen und mit ihnen wegzufahren, um sie zu entsorgen. Mit Sicherheit hatte jemand die Schüsse gehört, aber er bezweifelte, dass jemand was dagegen unternehmen würde. Hier in der Gegend dachte jeder nur an sich selbst. Die Menschen hörten nichts und sahen nichts. Und das war auch gut so. Danach machte Mariku sich wieder auf den Weg zurück zu Ryou.
 

In der Wohnung angekommen setzte er sich auf das Sofa, während Ryou seine Waffe nachlud.

„Danke Ryou.“

„Keine Ursache.“ Der Angesprochene blickte nicht auf, sondern hantierte weiter. Mariku aber stand auf und legte seine Hand auf Ryous Schulter.
 

„Ryou. Ernsthaft. Danke. Ohne dich hätte ich es diesmal nicht geschafft.“

Jetzt sah der Ältere Mariku an. „Auch wenn wir uns damals das Versprechen gegeben haben, dass sich jeder nur um sich selbst kümmert, sobald es brenzlig wird. Mariku, hast du ernsthaft gedacht, ich würde dich im Stich lassen?“

„Ryou…“

„Wir stehen das gemeinsam durch.“
 

Und dann konnte Mariku nicht mehr. Er ließ sich auf das Sofa zurückfallen und legte seine Hand auf sein Gesicht. „Sag das nicht, Ryou.“

Der Weißhaarige setzte sich neben den Ägypter.

„Was ist denn los mit dir, Mariku? Du bist doch sonst nicht so mutlos.“

„Ich wollte nicht, dass du meinetwegen auch noch Ärger hast.“

„Jetzt sag mir nicht, dass du deswegen zu heulen anfängst!“
 

Mariku schüttelte den Kopf und senkte seine Hand wieder. „Bakura hat dasselbe zu mir gesagt und jetzt? Jetzt sehe ich ihn vielleicht nie wieder und das ist allein meine Schuld.“

„Was redest du denn da? Was ist denn überhaupt passiert? Du riechst nach Alkohol, hast du dich etwa betrunken und bist jetzt deswegen so drauf?“
 

Mariku packte Ryou an seinen Schultern. „Verdammt, Ryou. Sie haben ihn!“

„Was?“

„Sie haben Bakura und das nur, weil ich zu blöd war und nicht aufgepasst habe!“

„Okay, beruhige dich.“

„Ich kann mich aber nicht beruhigen. Wir müssen Bakura da raus holen, bevor sie ihn umbringen!“

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Bakura umbringen wollen.“

„Aber wir müssen trotzdem was tun!“

„Das ist mir schon klar, Mariku.“

„Scheisse Ryou! Scheisse!“ Mariku stand auf und lief unruhig im Raum herum. Ryou seufzte und strich sich durch sein Haar.
 

„Hör zu. Solange jemand wirklich hinter dir her ist, wird Bakura nichts geschehen, da bin ich sicher. Aber es bringt nichts, wenn du jetzt alles übereilst. Wir müssen uns etwas überlegen. Ich nehme an, dass die Leute, die gerade hier waren, auch zu ihnen gehören, oder?“
 

Mariku nickte und fing an, sich langsam wieder zu beruhigen. Er zündete sich eine Kippe an und zog erstmal ausgiebig daran. „Wie sind sie überhaupt hierher gekommen?“
 

„Es war meine Schuld.“, gab Ryou zu. „Als es an der Tür klingelte, habe ich sie leichtfertig geöffnet, weil ich dachte, dass du das bist. Das war wohl ein Fehler, denn plötzlich standen die Kerle vor der Tür und haben dann solange auf dich gewartet, bis du gekommen bist.“
 

„Das gibt’s doch nicht! Reicht es ihnen denn nicht, dass sie Bakura haben? Jetzt müssen sie auch noch dich belästigen!“ Mariku zerdrückte die Kippe in seiner Hand. Dabei war es ihm egal, ob er seine Hand verbrannte.

„Vorsicht, Mariku!“ Ryou riss ihm die restliche Asche aus der Hand und holte seinen Verbandskasten hervor. „Es bringt jetzt auch nichts, wenn du dich noch mehr verletzt. Und jetzt her mit deiner Schulter.“
 

Knurrend ließ Mariku sich von Ryou verarzten, während er sich eine Cola aufmachte.

„Langsam solltest du deine Launen mal in den Griff bekommen.“, meckerte Ryou, aber meinte es nicht böse. Immerhin war er das von Mariku ja schon gewohnt. „Und jetzt erzähl mir mal, wer das überhaupt ist, der dich verfolgt. Kaiba kann es ja wohl kaum sein. Und bei Keith kann ich mir das auch nicht vorstellen, oder irre ich mich?“

„Nein, es ist nicht Keith.“
 

„Aber wer dann?“

Mariku seufzte. Es brachte jetzt nichts mehr, die Sache noch vor Ryou geheim zu halten, er hatte schon zuviel mitbekommen, als dass Mariku ihm noch etwas vormachen konnte. Er suchte nach der gestrigen Zeitung und schlug die Seite auf, die er gestern schon zuvor gelesen hatte.

„Kennst du diesen Mann, Ryou?“

Ryou besah sich die Zeitung. „Duke Devlin tot aufgefunden. Polizei vermutet Selbstmord.“, las er die Überschrift. „Ich habe von ihm gehört. Aber warum sollte er sich selbst umbringen?“

Mariku lachte kurz. „Ryou, er hat sich bestimmt nicht selbst umgebracht!“

Der Ältere blickte auf. „Das warst du?“ Mariku nickte.

„Aber wieso, Mariku?“

Es kam keine Antwort.

Ryou stand auf und wedelte mit der Zeitung in der Hand. „Ich verstehe das alles nicht. Sind das etwa Devlins Leute, die dich verfolgen? Was hat das denn für einen Sinn, wenn er tot ist?! Woher wollen die überhaupt wissen, dass du das warst?!“

„Devlin war nicht der Kopf dieser Organisation, es ist jemand anderes. Er hat sich nur für den Boss ausgegeben.“

„Achja, woher weißt du das?“

„Kurz nach seinem Tod ging diese ganze Verfolgungsjagt los und dann habe ich auch erfahren, dass Devlin überhaupt nicht ihr Boss ist. Er stand selbst unter der Leitung ihres wirklichen Bosses. Ich weiß nicht, wer es ist und was er noch von mir will. Aber ich weiß, wo er ist. Und Bakura muss jetzt bei ihm sein.“

Ryou atmete durch. „Warum hast du ihn überhaupt umgebracht, Mariku?“

Der Angesprochene drehte seinen Kopf zur Seite und trank von der Cola.

„Jetzt antworte mir! Du bist doch niemals ein Mörder gewesen, das weiß ich!“

„Kaiba hat mich dazu beauftragt.“

„Kaiba? Aber warum?“

Jetzt erhob Mariku sich ebenfalls. „Woher soll ich das wissen, ich hab nur seinen Befehl ausgeführt!“

„Warum hast du dich nicht geweigert? Immerhin bist du kein Auftragskiller!“

„Du sagst das so einfach! Was hätte ich denn machen sollen?! Ich konnte mich ja wohl schlecht gegen Kaiba stellen, oder wie denkst du dir das?“

„Du stellst dich doch jetzt auch gegen ihn.“

„Ja, aber nur, weil ich weiß, dass er keinen Einfluss mehr hat.“

„Du würdest ihn auch jagen, wenn die ganze Welt auf seiner Seite wäre. Es fällt dir ja offenbar nicht schwer, jemanden umzubringen, der nicht auf deiner Seite steht!“
 

Mariku konnte nicht fassen, was Ryou ihm das gerade vorwarf. „Glaubst du, mir macht das Spaß, all die Typen umzulegen, die hinter mir her sind? Wenn man erstmal damit angefangen hat, dann kann man nicht so einfach wieder damit aufhören.“

„Mariku, ich habe auch einen Mann umgebracht. Aber nur, um dir das Leben zu retten. Ich habe nicht vor, damit weiter zu machen.“

„Hör auf damit, Ryou! Du hast keine Ahnung davon, wie das ist!“
 

Ryou schüttelte den Kopf und setzte sich in den Sessel. Er wollte sich jetzt eigentlich garnicht mit Mariku streiten und bereute, was er gesagt hatte.

„Sorry, Mariku. Ich wollte dir keinen Vorwurf machen. Du hast ja Recht.“

Auch Mariku beruhigte sich wieder. „Ich kann es nicht mehr ändern, Ryou. Ich will einfach nur, dass das endlich ein Ende hat.“

„Das glaub ich dir.“
 

Sie schwiegen kurz und Mariku überlegte sich, wie er nun vorgehen sollte. Er konnte sich keinen Reim darauf machen, warum Devlins Boss ihn unbedingt empfangen wollte, anstatt ihn einfach umzulegen. Das wäre für alle doch viel einfacher gewesen. Er schüttelte den Kopf.

„Wie sieht es mir der Lieferung aus, Ryou?“

„Sie müsste morgen auf dem Schwarzmarkt sein. Code Camp.“

Mariku nickte. „Ich werde morgen Abend zu Devlins Versteck gehen und mich stellen.“

„Wie war das?“

„Ich werde hingehen und Bakura zurück holen. Danach werden wir Kaiba den Gar ausmachen.“

„Bist du jetzt total übergeschnappt? Woher willst du denn wissen, ob das so einfach klappt?“

„Ich weiß es nicht. Aber es bringt jetzt auch nichts mehr, sich vor ihm zu verstecken. Er hat, was er braucht und er weiß, dass ich deswegen zu ihm kommen werde.“

„Mariku, ich glaube nicht…“

„Ryou!“ Mariku stand auf und stellte sich ans Fenster. „Du kannst mir das nicht ausreden, also gib es auf.“ Dann blickte er ihm ernst in die Augen. „Es liegt an dir, ob du mir dabei hilfst oder nicht.“
 

Ryou senkte seinen Kopf und lächelte leicht.

„Natürlich, Mariku.“
 

Die beiden Männer, die Bakura in seine Zelle gebracht hatten, zogen sich wieder zurück und ließen ihren Boss allein im Saal zurück. Er ließ den Kerl rufen, der Bakura zu ihm gebracht hatte und erkundigte sich nach seinen anderen drei Männern.

Der vierte Mann gab ihm zu verstehen, dass sie bis jetzt noch nicht zurückgekommen waren.

„Nun, dann gehe ich davon aus, dass Mariku sie auch umgebracht hat.“ Er legte seinen Finger auf seine Lippen und umspielte sie.

„Das heißt, dass er schon bald hier sein wird.“
 

Bakura saß auf dem Bett in der Zelle und hatte seinen Kopf auf seine verschränkten Hände gelegt. Er blickte auf, als er sah, wie sich die Zellentür öffnete und der Mann mit einem Tablett hereinspazierte, bewegte sich aber sonst kein Stück.

„Ich dachte, dass du vielleicht Hunger hast.“

„Verpiss dich, ich will nichts!“

„Bist du sicher?“ Der Mann näherte sich dem Bett, doch Bakura schlug ihm sogleich das Tablett aus der Hand, sodass es laut schepperte. Der Mann zuckte mit den Schultern und machte wieder kehrt.

„Wie du willst. Ich wollte nur freundlich sein.“

„Auf deine Freundlichkeit kann ich gut verzichten, Dreckskerl!“, antwortete Bakura. Am liebsten hätte er den Mann einfach angesprungen, aber das Risiko war ihm dann doch zu groß. Er sollte ihn lieber nicht unterschätzen.
 

Als der Mann die Zelle wieder verließ, schlug er mit der Faust aufs Bett und murmelte immer wieder Marikus Namen vor sich hin. Der Gedanke an ihn gab ihm Kraft.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-01-03T22:44:28+00:00 03.01.2014 23:44
Hallo (^o^)y

was ein gemeiner Hinterhalt - aber die Leute wussten wohl ziemlich genau,
mit welchem Argument Mariku zu packen ist. Wie er sich geärgert haben muss,
als ihn die Erkenntnis getroffen hat. – Oh man :(

Ich finde es schön, das Ryou entgegen ihrer Vereinbarung jetzt doch zu Mariku
hält und nicht jeder für sich allein der nächste ist, ich hoffe das die beiden es
gemeinsam schaffen können – vielleicht können sie es ja ausnutzen, das Ryou
und Bakura sich so verflixt ähnlich sehen, wenn sie Bakura befreien wollen.

Ich find es total cool, das du so schnell mit dem nächsten Kapitel gewesen bist. :)

Ich drück dem trio die Daumen. :D

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  jyorie
03.01.2014 23:44
Kapitel 13 und dann 15 ??
oder hab ich mich jetzt verguckt?
Antwort von:  Otogi
04.01.2014 03:31
Hi
Danke erstmal für den Kommi.

Ja, irgendwann kann Mairku es wohl nicht mehr geheim halten, dass er mit Bakura zusammen ist~
Früher oder später musste es wohl soweit kommen >.<

Es wird auch mit den nächsten Kapiteln schneller gehen, denn jetzt bin ich endlich fertig mit dem Schreiben.
Aber ich werde nichts verraten~

Ja, du liest schon richtig.
Kapitel 14 wurde aus irgendeinem Grund zurückgestellt. Keine Ahnung, warum :(
Naja...


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