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Der Anfang vom Ende

Mariku X Bakura
von

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Auch ein Geheimnis kommt selten allein

In dem Restaurant hatte Mariku sich natürlich für ein vegetarisches Menü entschieden und wunderte sich, wie Bakura nur so viel in sich hineinschlingen konnte. Er musste darüber grinsen, da er das nicht erwartet hatte. Wieder eine Eigenschaft mehr, die er an Bakura kennenlernte.
 

Nachdem sie das Lokal verließen, seufzte Bakura herzhaft. „Wahnsinn, bin ich überfressen!“

Er hatte nicht bemerkt, wie eine Frau wild auf sie zu gestürmt kam und Bakura Hals über Kopf in die Arme sprang. Mariku war richtig verwundert darüber.

„Bakura, da bist du ja endlich! Wir haben uns schon alle sorgen gemacht. Aber zum Glück geht es dir gut. Dann können wir wieder heimgehen. Dein Vater hat alles für die Hochzeit vorbereitet“, sprudelte sie daraufhin los und zog Bakura an der Hand die Straße entlang.
 

Mariku war richtig perplex und wusste nicht, was er davon halten sollte. Aber er war nicht gerade erfreut darüber, als sie etwas von Hochzeit schwafelte. Er verstand überhaupt nicht, was hier vor sich ging und sah Bakura verwirrt an. Offenbar war Mariku nicht der Einzige, der Geheimnisse hatte.

„Wer ist das?“ wollte der Ägypter schließlich wissen und stellte sich vor die Beiden.

„Na, ich bin seine Verlobte!“ antwortete die aufgewühlte Dame, bevor Bakura etwas sagen konnte. „Bevor Bakura verschwunden ist, wollten wir heiraten.“

Dann wandte sie sich wieder an Bakura. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Lass uns heim gehen.“

Aber Mariku machte ihnen keinen Platz, sondern sah Bakura nur noch fragender an. Was sollte das Ganze? Der Weißhaarige hatte dies mit keinem Wort erwähnt.

„Wer bist du eigentlich?“ fragte sie nun, das Wort wieder an Mariku gerichtet.
 

Der Angesprochene blickte von beiden hin und her. Bakura senkte seinen Blick nur auf den Boden und sagte kein Wort. Was sollte das? Irgendwie machte es Mariku wütend, dass er nichts sagte.

„Ich bin Mariku! Und Bakura geht nirgendwohin. Er ist hier zu Hause!“ legte Mariku jetzt einfach so fest. Was bildete sich diese Tussi überhaupt ein?

„Das hast du ja wohl nicht zu entscheiden! Sein Zuhause ist bei mir und seinen Eltern! Wenn du willst, bist du zu unserer Hochzeit eingeladen“, lächelte sie fröhlich.

Bakura sagte immernoch kein Wort.

„Sag mal, wer bist du eigentlich, dass du das so einfach entscheiden kannst? Frag Bakura erst einmal, ob er das will. Das kannst du nicht allein entscheiden!“ Damit sah er zu dem Weißhaarigen, der jetzt aufblickte.

„Es reicht! Ich bin absichtlich von zu Hause weggelaufen! Gerade, weil ich dich nicht heiraten will! Und jetzt verschwinde von hier! Ich bin hier viel glücklicher als bei meinem Vater oder bei dir!“ wand er nun endlich zu Marikus Erleichterung ein. Es störte ihn, dass Bakura so verzögert reagiert hatte. „Da siehst du, was er von dir hält!“ bestätigte er und wollte diese Frau so schnell wie möglich wieder loswerden. Sie machte ihn rasend.

„Was willst du denn überhaupt von meinem Verlobten? Er sagt das nur so, weil er ein Hitzkopf ist. Das gewöhnte ich ihm schon ab.“

Mariku grinste verächtlich. „Von deinem Gelaber tun einem ja die Ohren weh. Du hast wenig Ahnung von Männern, also geh lieber wieder in deinen Käfig, aus dem du ausgebrochen bist und leg deinen Maulkorb wieder an! Eins kannst du mir glauben, Bakura geht bestimmt nicht mit so einer Schnepfe wie dir mit!“
 

Bakura wunderte sich über Marikus Wortwahl. Es machte ihm schon fast Angst. Der Ägypter kämpfte regelrecht um ihn. So langsam konnte er das nicht mit ansehen und stellte sich zwischen die Beiden, ehe sie sich noch zu prügeln begannen. Mariku würde er es jedenfalls zutrauen.

„Ich habe jetzt mein eigenes Leben und mich hier niedergelassen. Egal, was du oder meine Eltern sagen. Ich bleibe hier.“

„So, wir werden ja sehen. Wenn du nicht freiwillig mitkommst, muss ich dich eben zu deinem Glück zwingen, du Sturkopf!“ Mit diesem Satz wendete sich einfach ab, um ihren Weg fort zu setzen. Noch einmal drehte sie sich um und zwinkerte Bakura zu. „Wir sehen uns noch, Liebster!“
 

Der Weißhaarige krallte sich in seine Haare und zog daran. „Verdammt, wie hat sie mich nur gefunden?!“ fluchte er vor sich und verzweifelte fast daran. Er wusste, dass sie seinem Vater bescheid sagen würde. Mariku begriff nicht so ganz, was er jetzt machen sollte und nahm Bakuras Hände von seinen Haaren. „Bakura, bist du dir sicher? Ich meine, dass du wirklich hier bleiben willst?“ Er wusste nicht, warum er noch fragte, aber Bakura war sich vorhin sehr unsicher, als er das zu dieser Frau gesagt hatte.
 

„Natürlich bin ich mir sicher, dass ich hier bleiben will!“ bestätigte der Jüngere sicher. „Aber du kennst meinen Vater nicht. Der ist zu allem im Stande und das macht mir Angst! Ich will diese blöde Kuh garnicht heiraten. Und wenn ich erzähle, dass ich schwul bin, flippen sie gleich noch mehr aus. Was soll ich jetzt machen?!“

Mariku nahm Bakura in die Arme. „Mach dir keine Sorgen. Sie wissen doch garnicht, wo du wohnst. Sie hat dich doch nur auf der Straße gesehen.“ Dann überlegte Mariku kurz und blickte nochmal in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Wie kommt das überhaupt, dass ihr verlobt seid?“

Mariku konnte es noch immer nicht glauben und machte sich erstmal mit Bakura wieder auf den Heimweg zu seiner Wohnung, da es für ihn zu unsicher war, zu Bakura zu gehen. Natürlich darauf bedacht, dass sie nicht von dieser Irren verfolgt wurden.

„Die Verlobung geht aufs Konto meiner Eltern. Sie wollen, dass ihre Firmen fusionieren und wir sie zusammen leiten als Nachfolger. Mein Vater vertraut mir allein nicht und ihre Eltern sind sehr einflussreich. Es geht nur ums Geschäft…“ murmelte Bakura.

„Ist das der wahre Grund, warum du abgehauen bist?“ hackte Mariku nach und der Weißhaarige nickte. „Mir wird schon schlecht, wenn ich daran denke. Man wird seine Vergangenheit wohl doch nicht los, was?“ lächelte er schon fast.

„Wundert mich nicht, wenn sie dich in DER Form einholt.“ Mariku musste den Kopf schütteln und blickte sich noch einmal um. Dabei entdeckte er einen schönen Laden. „Hey, wie wärs, wenn wir noch eine Flasche Tequilla mitnehmen? Dann können wir uns heute einen schönen Abend machen.“

„Tequilla? Musst du heute nicht weg?“

„Nein, heute nicht. Ich nehme mir Zeit für dich.“

„Wie kommst du denn auf Tequilla? Du verträgst doch kaum was!“

„Ach was, wir müssen es ja nicht übertreiben.“ Auch wenn Bakura Recht hatte, so war Mariku jetzt einfach danach und er machte noch einen Abspringer in diesem Kiosk, um das besagte Getränk zu besorgen.

„Na super. Wir müssen morgen wieder in die Schule gehen.“

„Ich sagte doch, wir werden es schon nicht übertreiben! Und jetzt komm.“ Fast schon stürmisch eilten sie beide nach Hause. Bakura fragte sich, was auf einmal mit Mariku los war, er war doch sonst nicht so überschwänglich gewesen. Ob es etwas mit dem Treffen seiner Verlobten zu tun hatte? Aber darüber wollte er nicht nachdenken. Er war froh, das Mariku heute nicht weg musste und freute sich auf den gemeinsamen Abend mit ihm.
 

Bakura saß in Marikus Wohnzimmer als dieser mit der Flasche, zwei Gläsern und Würfeln in der Hand neben ihm Platz nahm. „Hier, damit es spannender wird“, grinste der Ägypter und drückte Bakura einen Würfel in die Hand.

„Der, der die höhere Zahl hat, trinkt? Oder wie?“ grinste Bakura ebenfalls zurück. Er freute sich, dass Mariku mal so unbesonnen war.

„Nein, die niedrigere Zahl trinkt. Also los!“ meinte Mariku, während er schon mal die Gläser auffüllte.

Beim ersten Wurf hatte natürlich der Ägypter wieder die höhere Zahl und grinste überlegen.

„Na so was, muss wohl mein Glückstag sein.“

„Klar, du und dein Glück. Ist schon reiner Zufall, dass du immer Glück hast.“

„Red nicht, du hast verloren!“

„Ja ja…“ murrte Bakura und leerte das Glas in einem Zug, um dann anschließend scharf die Luft einzusaugen. „Boah, das Zeugs ist echt stark!“

„Du sollst ja auch nicht so gierig sein, du bekommst schon noch genug“, neckte Mariku, woraufhin Bakura ihn misstrauisch anblickte. „Weißt du was? Ich nehme deinen Würfel!“ grummte er und riss dem Älteren den Würfel aus der Hand, ehe er etwas dagegen sagen konnte.

Diesmal würfelten sie beide die gleiche Zahl. „Und was machen wir jetzt?“

„Tja“ Mariku lachte. „Dann trinken wir eben beide.“
 

Auch das zweite Glas leerte Bakura auf ex und schüttelte sich dabei. Das Zeug haute wirklich ziemlich rein, aber es schmeckte sehr gut. Der Ägypter machte es dem Weißhaarigen gleich und trank ebenfalls in einem Zug. So ging das Spiel eine Zeitlang bis beide schon mehrere Gläser hinter sich hatten und Bakura immer näher und immer weiter auf Mariku krabbelte.

„Warum verliere ich immer gegen dich, das kotzt mich tierisch an“, flüsterte er verführerisch in sein Ohr und kaute daran.

„Ist wohl Schicksal, dass ich immer gegen dich gewinne. Aber ich glaube, das reicht“, meinte Mariku und trank aus Lust und Laune noch das letzte volle Glas leer.

„Ach was, ich vertrag schon noch was! Und jetzt würfel gefälligst!“

„Nein, es reicht jetzt. Ich will nicht, dass du wieder krank wirst, wenns zu viel wird. Außerdem bist du ein schlechter Lügner.“

„Ich hab doch erst ein paar gehabt. So viel ist das jetzt auch nicht. Wir spielen weiter!“ Bakura wollte nach den Würfeln greifen, wurde aber von Mariku zurückgehalten, der einfach seine Hände festhielt.

„Oh nein“, beharrte der Ägypter und zog Bakura näher zu sich, so dass sich ihre Körper berührten. „Ich kenne da noch andere Spiele“, hauchte er in dessen Ohr und grinste.

„Ja, ich kenne deine Spiele, du alter Lustmolch!“ stichelte Bakura, wehrte sich aber nicht gegen Älteren. Im Gegenteil, er legte seine Lippen auf die des Ägypters und forderte ihn zu einem wilden Gefecht zwischen ihren Zungen heraus. Mariku drehte Bakura so, dass er nun unter ihm lag und begann damit, sein Shirt einfach auszuziehen und über die weiche Haut zu streichen. Er beugte sich runter und leckte über den Hals des Jüngeren entlang, bis dieser leise zu keuchen begann.
 

Bakura wusste nicht, ob es der Alkohol war oder nicht, aber er war schon jetzt deutlich erregt und konnte es nicht länger zurückhalten. „Bitte, ich will dich wieder in mir spüren“, flüsterte er Mariku leise zu, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er sich dafür bereit fühlte. Aber er hatte so große Sehnsucht nach dem Körper des Ägypters, dass er es nicht länger aushalten wollte.

Mariku wunderte sich über die Worte, weil er das Gefühl hatte, dass Bakura dies nur sagte, weil er etwas getrunken hatte. Langsam schaute er zu ihm auf und strich sanft über dessen Wange. „Und du bist dir ganz sicher, dass du das willst?“

„Ja und wie sicher ich mir bin! Ich kann es kaum noch erwarten!“

Mariku nickte und legte seine Hand auf den Hintern des Weißhaarigen. „Aber wenn es nicht mehr geht, dann musst du es mir sagen, hast du verstanden?!“

„Werde ich!“
 

Der Ägypter öffnete langsam Bakuras Hose, um sie ihm anschließend samt Boxershorts aus zu ziehen. Der Weißhaarige tat es dem Älteren gleich und entledigte auch ihm seine Kleidung, um sie dann achtlos zu Boden fallen zu lassen. Während sie sich beide wild küssten, glitt Marikus Hand spielerisch über Bakuras Brustwarten, bis hinunter zu seiner Erregung, um kurz und fest daran zu reiben. Anschließend wanderten seine Finger zu dessen Eingang und er drang zunächst mit einem Finger in den Weißhaarigen ein, wartete darauf, dass er sich entspannte, ehe er den Zweiten und Dritten dazu gab. Bakura spürte, dass es immernoch einwenig schmerzte, aber das sichere Gefühl, dass es kein anderer als Mariku war, ließ ihn diesen Schmerz zumindest anfangs vergessen und er versuchte sich, so gut es ging, zu entspannen, damit Mariku in ihn eindringen konnte.

Ein stechendes Gefühl durchfloss ihn dabei. Anders, als bei den letzten Malen, war es diesmal viel intensiver. Verdammt, er musste sich doch wieder daran gewöhnen können, dass es schön war. Doch je mehr er versuchte, sich zu entspannen, desto weniger gelang ihm dies und als Mariku zu stoßen begann, verkrampfte er sich komplett. Er verfluchte sich innerlich dafür, dass er so schwach war. Sein Lustrausch verwob sich mit dem Alkohol. Er wollte sich auf das lustvolle Gefühl in ihm konzentrieren, aber es verklang, bis es schließlich nicht mehr ging.

„Bitte… aufhören.“
 

Leicht erschrocken darüber stoppte Mariku mit seiner Bewegung. Er entfernte sich aus dem Weißhaarigen und nahm ihn wieder in den Arm. Jetzt machte er sich jetzt Vorwürfe, dass er überhaupt eingewilligt hatte. Er wusste doch, dass Bakura unter Alkohol nicht ganz er selbst war. Dabei wollte er ihn auf keinen Fall verletzen.

„Es tut mir Leid…“ wimmerte Bakura und konnte nicht verhindern, dass ihm Tränen hochstiegen. Warum war er nur so feige und schwach? Und jetzt heulte er schon wieder hier rum, das war ihm mehr als nur peinlich.

„Bakura, das braucht dir nicht Leid zu tun! Es ist in Ordnung“, flüsterte Mariku und küsste seine Augenlieder leicht.

„Trotzdem tut’s mir Leid. Wir haben wohl doch kein Glück“, schmunzelte er leicht, weil er sich einfach zu dämlich vorkam.

„Hey, sag doch sowas nicht. Es braucht eben Zeit. Außerdem fand ichs doch sehr schön.“

„Klar, weil du auch auf Blümchensex stehst…“ meinte Bakura sarkastisch und setzte sich dann auf, um sich die wenigen Tränen abzuwischen. „Soll ich dir einen blasen?“

„Jetzt red keinen Blödsinn, nein!“ Mariku wusste, dass Bakura dies nur sagte, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und nicht, weil er jetzt unbedingt wollte. Auch wenn es eine schöne Vorstellung war, so wollte er auf keinen Fall, dass der Weißhaarige sich wegen ihm zu irgend etwas zwingen musste.

„Legen wir uns hin? Wir müssen morgen zur Schule.“

Bakura lächelte und nickte.
 

In der Nacht wachte Mariku schweißgebadet auf und befühlte das Bett neben sich. Bakura war noch da und schlief seelenruhig. Noch ganz benommen von dem Alptraum, an den er sich glücklicherweise nicht erinnern konnte, stand der Ägypter vom Bett auf, streifte sich seine Decke über und ging auf den Balkon. Er griff nach einer Zigarettenschachtel in einem kleinen Schränkchen neben sich und zündete sich eine Zigarette an. Er hatte dies schon ewig nicht mehr gemacht und inhalierte sie richtig tief.
 

„Seit wann rauchst du?“ hörte er eine verwunderte Stimme hinter sich fragen und drehte sich um. Seufzend schnalzte er die noch halbe Zigarette einfach weg.

„Eigentlich rauche ich nicht… mehr. Aber manchmal verspüre ich einfach den Drang, doch noch mal zu zugreifen“, zuckte er nur mit den Schultern. „Ich wollte nicht, dass du das mitbekommst.“

„Ist doch nichts dabei. Hab ich auch schon mal gemacht, danach hat mich mein Alter ziemlich zur Sau gemacht.“

„Ja, der hat schon Recht. Gesund sind die Dinger wirklich nicht.“

„Aber warum machst du das mitten in der Nacht? Kannst du nicht schlafen?“

„Nein. Ich wollte dich nicht wecken. Geh bitte wieder rein und schlaf weiter, du musst meinetwegen nicht wach bleiben.“

„Denkst du, dass ich seelenruhig weiterschlafe, während du hier draußen stehst und frierst?“ Als Mariku sah, dass Bakura nichts anhatte und offensichtlich selbst fror, streifte er ihm seine Decke über. Der Weißhaarige kuschelte sich hinein und wunderte sich darüber, dass Mariku so bedrückt wirkte. Er hatte doch irgendwas. „Über was denkst du nach, wenn du nicht schlafen kannst?“

„Ich sehe einfach nur den Autos nach.“

„Aber dich muss doch irgend etwas bedrücken. Willst du es mir nicht sagen, oder vertraust du mir jetzt gar nicht mehr?“

Einen kurzen Moment schwieg Mariku und atmete tief aus, ehe er die Arme um den Weißhaarigen legte und ihn an sich drückte. Sein Gesicht versteckte er in den Haaren des Jüngeren. „Versprichst du mir etwas?“ fragte er leise.

„Was soll ich dir denn versprechen?“ Bakura fragte sich, was mit ihm los war.

„Versprichst du mir, dass du mich nicht alleine lässt?“ Mariku wollte es nicht zugeben, aber die Begegnung mit Bakuras Verlobten hatte ihn so dermaßen verwirrt, dass er sich einfach vergewissern wollte. Und wenn er noch mehr darüber nachdachte, war er sogar tierisch eifersüchtig auf sie und wollte unter keinen Umständen, dass Bakura zu ihr ging.
 

„Na klar versprech ich das. Keine Angst, du wirst mich nicht so schnell los. Ich werde dich auf ewig nerven“, grinste Bakura. „Mach dir da mal keine Sorgen. Ist es etwa das, was dich bedrückt hat?“

Mariku musste auch grinsen. Er verpasste Bakura einen Kuss auf die Wange und strahlte wieder über beide Ohren. „Na wenn das so ist, bin ich ja beruhigt.“

Er war schon ein merkwürdiger Typ, dachte sich Bakura. „Darum musst du dir wirklich keinen Kopf machen. Glaubst du wirklich, ich würde zu meiner Verlobten oder meinen Eltern zurückgehen?“ Als ob Bakura die Gedanken von Mariku lesen konnte. Aber der Weißhaarige konnte sich das Verhalten des Älteren nicht anders erklären. „Und jetzt lass uns wieder reingehen, hier draußen ist es kalt.“
 

Am nächsten Morgen konnte Mariku es kaum abwarten, bis der Wecker endlich klingelte. Er drehte sich gut gelaunt zu Bakura um, und begrüßte ihn mit einem kleinen Kuss auf seine Wange. „Morgen. Aufstehen, Schlafmütze.“

„Morgen“, antwortete Bakura noch im Halbschlaf, setzte sich aber trotzdem auf. „Hast du überhaupt geschlafen?“

„Ja, halbwegs“, meinte Mariku und streckte sich ausgiebig. Er fühlte sich aber keineswegs schlapp oder so, sondern sogar richtig fit. „Deine Schuluniform ist nicht da, also müssen wir wohl noch bei dir vorbei.“

„Ja müssen wir wohl.“ Bakura kratze sich am Kopf und grinste verlegen. „Ich weiß nur nicht, wo ich sie hingelegt hab. Ich muss sie suchen und dann geht das nervige Gefrage von dem Lehrer wieder los.“

„Ist doch egal, wir nehmen meine Harley. Zumindest hast du einen Grund, mal auf zu räumen.“ Mariku lachte und Bakura schmollte. Solange sie zu ihm fuhren lieh er sich Sachen von dem Ägypter aus. Ihm standen sie mindestens genausogut wie Mariku selbst und er musste zugeben, dass er es mochte, wenn Bakura Sachen von ihm trug.
 

Während Bakura nach seiner Schuluniform suchte, blätterte Mariku in einer Zeitung umher, die er aus einem Postkasten der Nachbarn mitgenommen hatte. Er musste verächtlich grinsen, als er einen Artikel sah.

„Ich bin soweit. Siehst du, ich hab sie doch gefunden. Ich bin eben Master of Chaos“, meinte Bakura stolz.

„Mariku?“

Der Angesprochene schaute auf, weil er so eben in Gedanken gesunken war. „Okay, dann kanns ja losgehen.“

Als Bakura kurz zu der Zeitung rüberblickte, entdeckte er eine Schlagzeile, die über einen Mord schrieb. Verwundert hob er eine Augenbraue und blickte zu Mariku hinüber. „Ist was?“ fragte dieser belanglos.

„Nein nichts“, antwortete Bakura schnell und schüttelte den Kopf. Was sollte denn schon sein? Die Zeitung schrieb viel, wenn der Tag lang war.
 

In der Schule sitzend dachte sich Mariku, dass sie nicht wirklich viel verpasst hatten vom Unterrichtsstoff. Er war so langweilig wie immer und der Ägypter wollte sich mit irgend etwas die Zeit vertreiben. Er piekste Bakura in die Seite und schob ihm ein Blatt Papier rüber, auf welchem er ein Tick Tack Toe spiel aufgemalt hatte. Der Lehrer bekam schon wieder mit, dass die beiden nicht aufpassten, aber es war ihm mittlerweile egal, so lange sie zumindest ruhig waren. Ihm war es auch egal, wenn sie nicht zur Schule kamen, weil der Unterricht ohne sie viel ruhiger verlief. Was sollte es schon, das Schuljahr war ja bald zu Ende.
 

Glücklicherweise hatten sie letzte Stunde nur Musikunterricht und waren nicht gezwungen, mit zu singen. Zumal sie die Lieder des Lehrers nicht ausstehen konnten. Aber dies brachte Mariku auf eine ganz andere Idee und er war froh, als die rettende Schulglocke endlich den Unterricht beendete.
 

„Na endlich!“ fluchte Bakura. „Ich dachte schon, die Schule geht ewig. Das war das erste Mal, dass wir mal nicht nachsitzen mussten.“

„Na dann weg von hier. Willst du etwas essen?“

„Da fragst du noch?!“ lachte Bakura und schwang sich auf Marikus Harley, um mit ihm nach Hause zu fahren.

Nach dem Essen seufzte der Weißhaarige und sah zu dem Ägypter, der das Geschirr wegräumte. „Sag. Musst du heute wieder arbeiten?“ fragte er leicht bedrückt. Es fiel ihm immernoch schwer, es zu akzeptieren und konnte diese Frage nicht abstellen. Mariku nickte nur leicht. „Ja, muss ich. Aber es dauert nicht lange. Was ist denn überhaupt mit deiner Arbeit?“

„Ich werde später auch hingehen.“

„Hast du keine festen Zeiten?“

„Nicht wirklich. Darum gehe ich auch hin und frage. Schon allein, weil ich letztes Mal krank war. Ich will diesen Job nicht verlieren. Wie lange kannst du jetzt noch bleiben?“

„Eine halbe Stunde.“

Bakura stand vom Tisch auf und umarmte Mariku einfach ohne Vorwarnung. „Mariku, pass bitte auf, ja?!“

„Natürlich“, meinte er überrascht, legte aber seine Arme um die des Jüngeren. „Mach dir keine Sorgen, so schnell passiert mir nichts. Ich hole dich danach vom Game Center ab. Soll ich dir etwas mitbringen?“

„Bring bloß dich wieder mit. Und das möglichst lebendig, hast du verstanden?!“
 

Während Bakura im Game Center arbeitete, kreisten seine Gedanken ständig um Mariku. Es war leichter gesagt, als getan, dass er sich keine Sorgen um den Ägypter machen sollte. Bakura hatte angenommen, dass es wesentlich einfacher wäre, die Sache mit dem Drogengeschäft hin zu nehmen, aber er stellte fest, dass es statt dessen immer schlimmer wurde. Jede Minute, in der er nicht wusste, was Mariku gerade tat, war wie eine Qual für ihn. Das konnte doch nicht normal sein? Fast pausenlos hielt er die Uhr im Visier und wartete nur darauf, bis Mariku endlich kam, um ihn abzuholen.
 

Nachdem Mariku seine Geschäfte erledigt hatte, wollte er Bakura unbedingt eine Freude machen und ihn etwas von seinen Gedanken ablenken. Darum machte er einen Abstecher in einem Musikladen. Er hatte keine Ahnung, auf welche Musik der Weißhaarige stand, darum entschied er sich nach seinem eigenen Musikgeschmack, da Bakura ihm, was den Geschmack betraf, in vieler Hinsicht sehr ähnlich war. Das konnte er nicht leugnen und grinste. Hoffentlich würde Bakura sich über das Geschenk freuen.
 

Fröhlich betrat er das Game Center und hielt dem Jüngeren einen Umschlag vor seine Nase. „Hier, mach auf.“
 

Bakura aber achtete zuerst garnicht darauf, sondern fiel erstmal Mariku um den Hals, glücklich darüber, ihn unverletzt zu sehen. Erst nach einigen Minuten lies er ihn wieder los und nahm den Umschlag aus Marikus Hand. „Was ist denn da drin?“

Er beäugte es zuerst misstrauisch, nahm dann allerdings zwei Konzertkarten heraus und sah Mariku dann erstaunt an. „Woher weißt du, welche Musik ich mag?“

„Ich weiß es nicht, aber ich hab darauf vertraut, dass wir den gleichen Geschmack haben.“

„Das ist ja der Wahnsinn, ich war noch nie auf einem Konzert und wollte schon immer mal auf eins gehen!“ strahlte Bakura und fiel Mariku gleich wieder um den Hals. „Danke, Mariku!“

Der Ägypter freute sich, dass Bakura so glücklich über die Karten war und noch mehr darüber, dass er für einen Augenblick die Sorgen vergessen hatte, die zuvor noch deutlich auf seinem Gesicht zu sehen waren.

„Ich nehme an, dass du zusagst.“

„Machst du Witze, klar sag ich zu! Hast du etwa gehofft, dass ich die Musik nicht mag und du wohl jemand anderen fragen kannst?“ neckte Bakura und wedelte mit den Karten vor dem Ägypter herum. „Vergiss es, die lass ich nicht mehr los!“
 

Mariku und Bakura waren so abgelenkt, dass sie nicht bemerkt hatten, wie der Laden plötzlich von einigen Polizisten betreten wurde und einer von ihnen auf Bakura deutete.

„Das ist er.“ sagte er und hielt ihn ohne Vorwarnung fest.

„Was soll denn das?“ zischte Bakura und wehrte sich gegen den Griff und ein Paar andere Polizisten kamen seinem Kollegen zu Hilfe, um den Weißhaarigen aus dem Laden zu zerren.

Mariku wollte Bakura helfen, wurde aber von zwei anderen Polizisten davon abgehalten. Er befürchtete, dass sie irgendwelchen Verdacht geschöpft hatten und wollte nicht schon wieder, dass Bakura wegen ihm eingesperrt wurde.

„Was wollt ihr denn von ihm!“ fauchte er wütend.

„Sein Vater hat uns beauftragt, ihn nach Hause zu bringen und uns schon davor gewarnt, dass er sich dagegen wehren würde.“

„Natürlich hat er das!“ entgegnete Mariku noch wütender. Einerseits war er natürlich erleichtert, dass die Polizei aus einem anderen Grund hier war, als er erwartet hatte, aber das machte die Sache nicht besser. „Keiner kann in zwingen, zu seinem Vater zurück zu gehen!“

„Da muss ich sie enttäuschen. Er ist nicht volljährig und sein Vater ist der Erziehungsberechtigter und hat ihn als Vermisst gemeldet“, antwortete der Polizist, der Bakura festhielt und zog ihn mit sich. „Also kommen sie bitte mit, er macht sich sorgen.“

Mariku spuckte auf den Boden, obwohl er eigentlich zuerst auf den Polizisten gezielt hatte. Aber er durfte jetzt nicht ausfallend werden, das gab sonst nur unnötigen Ärger.

„Klar!“ grinste er verächtlich. „Sicher hat sein Vater euch ein Haufen Kohle bezahlt, dass ihr in wieder zurück bringt!“

„Ganz Recht!“, flüsterte der Polizist, der Mariku festhielt, in sein Ohr. „Und wenn du etwas dagegen unternimmst, können wir dich wegen Unruhestiftung einbuchten!“

Scheiß Bullen, dachte sich Mariku, aber verkniff sich seinen Kommentar lieber, den er dazu geben wollte. Er konnte nicht wirklich etwas dagegen tun und musste nur hilflos zusehen, wie Bakura in den Streifenwagen geschoben wurde und Mariku verzweifelt ansah. Dieser ballte nur seine Hände zu Fäusten und senkte seinen Kopf, als die restlichen Polizisten ihn wieder losließen und den Laden verließen.
 

Der Chef fragte Mariku verwundert, was gerade geschehen war, aber der Ägypter konnte nicht darauf antworten, sondern sah nur auf die Konzertkarten, die auf dem Boden lagen und dachte daran, wie Bakura noch eben vor ein Paar Minuten gesagt hatte, er würde sie nicht loslassen. Langsam hob er sie auf und blickte sie traurig an. Es war genau das, wovor er sich gefürchtet hatte und es war auch der Grund, warum Mariku heute Nacht nicht richtig schlafen konnte. Wortlos verließ er das Game Center und machte sich auf den Weg zu sich nach Hause.
 

Er war so in Gedanken vertieft, dass er nicht merkte, dass er von einem Unbekannten verfolgt wurde, der ihm bis hin zu seiner Haustüre nachspionierte und über die Unvorsichtigkeit von Mariku grinsen musste. „Wundert mich, dass du so einen guten Ruf hast“, murmelte er zu sich selbst und beobachtete Marikus Wohnhaus.
 

Es war so still und einsam ohne Bakura und er musste ständig an den verzweifelten Blick denken, als er im Polizeiwagen saß.

„Verdammt!“ fluchte Mariku und schlug heftig gegen den Schrank, sodass ihm eine kleine Figur, die darauf stand, entgegen flog und er sie reflexartig auffing. Ein guter Freund von ihm hatte sie ihm einmal als Dankeschön geschenkt, obwohl es nicht gerade seine übliche Art war, jemandem Geschenke zu machen. Aber dennoch kam dem Ägypter dadurch eine Idee. So leicht würde er doch nicht aufgeben und schon garnicht würde er es zulassen, dass ihm irgend jemand Bakura wegnehmen würde. Hastig griff er zum Telefon und wählte die Nummer von seinem Freund.
 

„Was?“ zischte eine genervte Stimmte an der anderen Leitung.

„Ryou, Klappe zu und zuhören!“ meinte Mariku befehlerisch. Er hatte einfach zu schlechte Laune, um ruhig zu bleiben. „Du musst mir helfen, ne wichtige Sache zu erledigen! Und damit dus gleich weißt, ein Nein hör ich ungern!!“

„Mariku?! Hast ja ewig nichts von dir hören lassen.“

„Jetzt lass ich was von mir hören, also was ist!!“ dränge er weiter.

„Na toll! Was springt für mich denn dabei raus?“

„Dass du eine in die Fresse bekommst, wenn du es nicht tust.“

„Jetzt reg dich mal ab! Du bist doch sonst nicht so schlecht drauf!“

„Mach schon, du schuldest mir noch einen Gefallen oder hast du vergessen, wer dir damals den Arsch gerettet hat, als… du weißt schon!“

„Ja, ist ja gut. Also, was gibt’s?!“

„Komm zu mir und ich erklär dir alles.“

„Jetzt?!“

„Klar, wann denn sonst!“

„In einer halben Stunde bin ich da“, meinte Ryou und legte dann auf.
 

Mariku nickte und legte dann ebenfalls auf. Eins war sicher, so leicht machte er es Bakuras Vater bestimmt nicht. Und schon garnicht seiner Verlobten. Es war ihm egal, was sie gestern gesagt hatte, er vertraute allein den Worten Bakuras, dass er ihn nicht alleine lassen würde. Es war nicht Bakuras Schuld gewesen, dass er jetzt weg war. Er wollte nicht weg, das konnte er deutlich an den Augen des Weißhaarigen sehen. Noch einmal blickte er auf die Konzertkarten, die er für das Konzert in zwei Tagen geholt hatte.

„Bakura. Ich hole dich zu mir zurück! Wir gehen zusammen dort hin!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2012-11-30T22:57:59+00:00 30.11.2012 23:57
Hi^^

uh weh, jetzt auch noch eine verrückte verlobte die Bakura haben
will, was muß der arme den noch alles mitmache ^^ Ob Mariku ihn
von seinem Vater zurück holen kann?
Wie hat sich Bakura den allein durchschlagen könne, also eine Wohnung
bekommen und in der Schule anmelden, wenn sein Vater ihn einfach so
zurück holen kann?

Ganz schön gemein.

LG Jyorie

Von:  Mimmy-chan
2011-04-13T15:02:38+00:00 13.04.2011 17:02
o(>///<)o Ein neues Kapiiiii !!!

Also die Überraschung, dass Bakura verlobt ist, fand ich großartig XDDDD
Und Marikus Reaktion darauf -> KAWAII!!!

Wahnsinn, dass jetzt sogar Ryou auf die Bildfläche tritt
-> bin ja mal gespannt was das für rn Typ ist *kihi*

Mariku ist so cool o(°///°)d
*ich drück ihm alle Daumen, dass er Bakura retten wird. *tihi*

Aber wer war die zwielichtige Person? o(ö.Ö)o ... Die gefällt mir gar nicht! *schlimmes ahnt*

Freue mich schon auf das nächste Kapitel!!! o(^.-)d

chuchu mimmy-chan


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