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The Bitter & the Sweet

von

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Gedanken.

Hallo, Leser...
 

... einige von euch, genau wie ich, hätten es vermutlich nicht für möglich gehalten, aber ja: Das ist ein neues Kapitel. Und danach gibt es noch andere bereits fertig geschriebene, die unter den ermahnenden Blicken meiner bezaubernden Beta-Fee Dahlie wöchentlich oder anderthalbwöchentlich hochgeladen werden. :)
 

Wenn ihr noch da seid, dann wünsche ich euch viel Spaß und hoffe auf Kommentare.
 

Bis zum nächsten Mal.
 


 


 

Kapitel 12

– Gedanken –


 

Silvester war zwei Tage her, es war der 2. Januar und Rose spürte immer noch Scorpius' Küsse, wenn sie die Augen schloss und sich erinnerte. Und jedes Mal, wenn sie danach in den Spiegel sah oder in die Scheibe des Hogwartsexpresses, bemerkte sie die Röte in ihrem Gesicht.

Am nächsten Morgen hatte sie einen schlimmen Kater und keinem der noch Anwesenden ging es besser. Sie hatten zusammen am Frühstückstisch gesessen und sich mit Kaffee und Kopfschmerztabletten über Wasser gehalten. Außerdem war eine seltsame Stille zwischen Scorpius und ihr eingetreten, von Albus und Alice ganz zu schweigen. Doch sie konnte ihm schlecht aus dem Weg gehen, immerhin teilten sie sich denselben Wohnraum. Auch wenn Rose versuchte, sich immer wieder in die Bibliothek zurückzuziehen, tauchte Scorpius auf und sie vertrieben sich die Zeit mit weiterem Schweigen bei einer Partie Schach, in der sie jedes Mal katastrophal versagte.

Nun saßen sie, Alice und Lily gemeinsam im Abteil des Schulzugs, wie zu Beginn des Schuljahres. Und unter ihnen wurden nur wenig Worte verloren. Es war als wären die Vorhaben von Beginn des Schuljahres an den Klippen des Alltags zerschellt.

Vieles hatte sich verändert. Es entsprach zwar Roses Erwartungen, doch dass die Veränderungen so gravierend waren, hätte sie nie für möglich gehalten.

Sie fühlte sich schlecht, auch wenn sie sich nicht rechtfertigen wollte. Ob David schon von dem Kuss wusste, den sie mit Scorpius geteilt hatte? Sie hatten viele Augenzeugen gehabt und einige davon zählten zu seinen treuen Freunden.

Wahrscheinlich würde er mit ihr Schluss machen und sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Sie hatte schändliche Dinge mit Scorpius getan – die sie nicht einmal vollständig bereuen konnte. Was war denn das für ein Mädchen, das sich mit Jungs einließ, die nicht ihre Freunde waren und nicht einmal Reue empfanden? Flittchen.

Ganz einfach. Und Rose war jetzt eine von ihnen.

Ihre Mutter würde sich im Grabe umdrehen, wüsste sie davon. Für sie hatte es immer nur ihren Vater gegeben und auch wenn sie sich mit anderen traf, war es am Ende doch er, der ihr Herz voll und ganz gewann. Sie war eine sehr moralische Frau gewesen, doch Rose hatte nichts davon abbekommen. Nur das Wissen darum, dass sie sich schlecht benahm.

Die einzigen, für die der Abend gut ausgegangen war, waren Lily und Nathan. Und Rose freute sich aufrichtig für sie, denn seit sie mit ihm zusammen gekommen war, strahlte Lily auf eine seltsame Art und Weise. Sie war verliebt und konnte sich voll darauf einlassen. Die Unsicherheiten, die Peinlichkeiten, alles.

Bei Alice und ihr waren es keine unschuldigen Verliebtheiten mehr. Es waren Liebe, die nicht gut tat. Die nur Schmerzen bereitete. Auch wenn sie das Verhältnis zwischen Scorpius und ihr nicht als Liebe bezeichnen würde, war es eine Art Beziehung. Eine seltsame Art, wohl gemerkt.

Eine fremde Vertrautheit, sozusagen. So waren sie sich fremd und zugleich körperlich vertraut. Aber Rose wollte nichts Körperliches. Sie wollte eine ehrliche Liebe. Und die – so hatte sie erkannt – konnte sie mit Scorpius einfach nicht haben.

Wie Freunde, die miteinander schliefen, weil sie einsam waren.

So stellte sie sich ihre Ehe vor und es machte ihr eine Heidenangst.

Sie fühlte sich schmutzig .

Ihr Blick fiel auf Alice. Sie wirkte abwesend, schon seit Tagen. Ihr Blick schweifte immer wieder ab und Rose bemerkte, dass ihr oft grundlos die Tränen in die Augen traten, die sie hastig weg blinzelte. Ihre beste Freundin wollte stark sein – so war sie schon immer: der starke, selbstbewusste Teil ihres Trios. Sie hatte Rose immer das Gefühl gegeben, sicher zu sein.

Doch nun bröckelte diese Illusion, wie schon viele vor ihr.

Sie hatte mit Albus geschlafen. Zwar hatte sie es noch nicht erzählt, aber Rose wusste es mit Sicherheit, weil man es in ihren Augen sah. Der Selbsthass, die Vorwürfe die Traurigkeit.

Rose fragte sich, weshalb sie sich ausgerechnet die stolze Alice ein zweites Mal hergegeben hatte und ihm ihr Herz auf einem Silbertablett servierte. Wider besseren Wissens.

Eine ungesunde Liebe.

Sie würde warten müssen, bis Alice von allein zu ihr kam.

Und dann war da noch der Konflikt mit Morgana. Wie sollte sich Rose verhalten? Sie mochte sie, weil sie aufrichtig war. Sie war ehrlich, wenn auch etwas gefühlsduselig. Die Weasley würde es nur schwer ertragen können, ihr in die Augen zu sehen und gleichzeitig zu wissen, dass sie der Grund für das Unglück ihrer besten Freundin war.

Nein, sie korrigierte sich. Albus war das Unglück beider Mädchen. Und selbst war er der Unglücklichste von allen. Ein tragischer Antiheld. Deswegen konnte sie ihm nicht böse sein – er war sich seiner Schuld bewusst und hatte dennoch nicht den Mumm, endlich Klartext zu reden.

Rose musste Lächeln. So seltsam es war und so viel auch passiert war – etwas hatten die beiden Zugfahrten gemeinsam: Sie waren ein Neuanfang. Alice und sie hatten beide die Chance, alles zurückzusetzen und sich neu zu orientieren.

„Es ist mir zu ruhig hier“, sagte die Professorentochter unvermittelt und stand auf. Sie griff nach einer Schachtel Zigaretten und verschwand aus dem Abteil, um heimlich aus einem der Zugfenster zu rauchen. Rose folgte ihr nicht, weil sie vermutete, dass Alice nur aus dem Grund allein sein zu wollen, verschwand.

Beide Mädchen sahen ihr nachdenklich hinterher. Lily hatte die selbe besorgte Miene, wie sie.

„Ich habe Albus gefragt, weswegen er abgehauen ist.“, sagte Lily plötzlich. Es schien sie zu bedrücken.

Die Angesprochene zog eine Augenbraue hoch: „Und hat er es dir erzählt?“

Lily nickte und legte die Hände übereinander.

„Will man es wissen?“ Die Weasley war unsicher.

„Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass es schwer nachzuvollziehen ist, weil es so banal ist.“

Das machte Rose neugierig.

„Erzähl“, forderte sie ihre Cousine auf.

Lily holte tief Luft und ließ sie wieder ausströmen auf der verzweifelten Suche nach passenden Worten.

„Für ihn war es die tollste Nacht seines Lebens. Er hat gesagt, dass er nichts bereut, bis auf den Fakt, auf Alice hereingefallen zu sein.“

„Was?“

„Ja, seiner Meinung nach ist es Alice' Schuld. Er ist frühmorgens aufgewacht und ist dann in die große Gemeinschaftsdusche gegangen. Im Anschluss wollte er Alice Frühstück bringen.“

Rose hustete vor Überraschung. Ihr gingen tausende Dinge durch den Kopf.

„Und als er wiederkam, war sie weg. Er hat es für ein Zeichen gehalten, dass sie jetzt das hatte, was sie wollte und weiter kein Interesse an ihm zeigte“, fuhr Lily fort.

„Alice ist aber in der Zwischenzeit aufgestanden und hat ebenfalls geduscht. Sie hat gedacht, er würde sie sitzen lassen. Albus war also nie weg. Nie wirklich. Und vor allem nie mit der Absicht, nicht mehr wieder zu kommen“, kombinierte die Ältere ihre Version der Geschichte mit der von Lily.

„Das ist alles?“, fragte Rose nach einer Weile ungläubig. „Das hätten sie nicht aus der Welt schaffen können?“

Lily hob die Schultern. „Er war so gekränkt, dass er sich auf Morgana besann, die es wirklich ernst mit ihm meinte und die nicht nur mit ihm spielte. Beider größte Charakterschwäche ist die gekränkte Eitelkeit.“

Rose zog beide Augenbrauen zusammen. Das war doch dämlich. Ein typisches Missverständnis.

„Ja, da ist nur diese eine Sache“, gab Lily zögerlich preis.

„Welche?“

Sie seufzte. „Alice hatte in ihrem Nachttisch ein Bild von James.“

Rose schlug die Hände vor den Mund.

„Beim Barte Merlins, das besitzt sie schon ewig. Es stammt noch aus der Zeit, in der sie in ihn verliebt war. Das hätte ich fast schon wieder vergessen. Und außerdem: Ist nicht Albus ebenso auf diesem Foto zu sehen?“

Lily lachte bitter.

„Albus Gedächtnis war besser. Ich weiß noch, dass es ihn krank gemacht hat, zu wissen, dass Alice auf James stand und nicht auf ihn. Und du kennst die Differenzen zwischen meinen Brüdern.“

„Er dachte also, sie schliefe nur mit ihm, weil sie eigentlich an James gelangen wollte?“

Lily nickte.

„So ähnlich hat er es sich sicherlich gedacht, so genau war er nicht in seinen Ausführungen.“

Die Weasley schüttelte den Kopf und sah Lily nachdenklich an.

„Sollen wir es ihnen sagen? Dass es nur ein Missverständnis ist?“

Rose haderte mit ihrem Gewissen. Doch auch darauf hatte die Potter eine Antwort, weil sie sich offensichtlich schon länger darüber den Kopf zerbrach. Sie schüttelte ebendiesen energisch.

„Das Missverständnis ist nur daraus entstanden, weil beide zu feige sind, darüber zu reden. Erinnerst du dich an Silvester?“

Ironische Frage. Sie dachte in den letzten Tagen an nichts anderes.

„Albus ist schon immer vor seinen Problemen geflüchtet. Und Alice... das weißt du ja selbst. Sie redet nicht gern über ihre Gefühle und auch nur dann, wenn es wirklich akut ist“, erklärte Lily.

Rose erinnerte sich nur allzu lebhaft daran, wie sie im geheimen Clubraum saß und sich die Augen aus dem Kopf geweint hatte.

„Deswegen bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass es für beide die bessere Lektion wäre, wenn wir ihnen gar nichts sagen. Kommen sie nicht von selbst darauf, haben sie sich auch nicht verdient. Und wenn sie darauf kommen, lernen sie vielleicht endlich etwas über sich“, endete Lily.

Die Weasley war skeptisch. Sie hielt es für eine durchdachte Idee, aber rein vom Gefühl her für Unsinn.

„Es ist nicht unsere Aufgabe, sie zu belehren.“, stellte sie zurecht fest.

Lily nickte, denn das wusste sie. Doch sie blieb dabei.

„Verstehst du zumindest meinen Gedankengang?“, erkundigte sich die Potter und ihre Cousine musste nicken.

„Wir könnten ihnen Herzschmerz ersparen, wenn wir reden würden.“, gab Rose zu bedenken.

„Denk doch nach. Alice und Albus können nicht die Finger voneinander lassen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Geschichte kollabiert und sich entlädt. Und dann kommt endlich der Punkt, an dem sie ehrlich sind. Hoffe ich zumindest. Es ist auf jeden Fall ein Selbstläufer.“

Da musste Rose ihrer Cousine zustimmen. Es würde kein Ende nehmen, bis sie nicht endlich ehrlich waren. Und sie stimmte ihr auch zu, dass sie das ohne Hilfe von anderen schaffen mussten um für die Zukunft gefestigt genug zu sein, einer solchen Problematik durch Wahrheit vorzubeugen.

Wenn sie sprachen, kamen Alice und Albus vielleicht zusammen. Doch es würde nicht lange dauern und sie würden wieder vor ihren Problemen und Gefühlen davon laufen.

Rose machte es zu einem Ratschlag an sich selbst.

Sie würde ebenfalls ehrlich sein müssen und eine Entscheidung treffen, wenn sie daraus etwas lernen wollte.

Schließlich nickte sie.

„Okay, schweigen wir.“

Lily war zufrieden, dann sah sie wieder aus dem Fenster und träumte von ihrem Freund, der nur ein paar Abteile weiter eine ähnliche Seelsorge veranstaltete.

*
 

Nathan war etwas ungeduldiger mit Scorpius und Albus. Keiner von beiden wollte mit der Sprache herausrücken, was sie beschäftigte. Es war fast eine Beleidigung an seine Auffassungsgabe, wenn sie behaupteten es sei nichts und dann wieder nachdenklich irgendwohin starrten. Sie verhielten sich wie kleine Mädchen.
 

Er hatte sich immer als den passiven Teil dieses Trios bezeichnet, aber langsam wurde ihm das Schweigen der anderen zu bunt.
 

„Okay“, sagte er in seiner Verzweiflung. „Al, du hast es mit Longbottom getrieben und Scorpius, du hattest was mit Wiesel.“
 

Beide sahen ihn an, als hätte er ihnen gerade eröffnet, dass er der Nachfahre des Dunklen Lords war. Albern, aber tatsächlich war es vergleichbar mit der Erschütterung und der Überraschung, die sie ihm durch ihre Blicke entgegen spülten.
 

„Woher weißt du das?“, fragten sie wie aus einem Mund.
 

Nathan ärgerte sich.
 

„Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, falls euch das entgangen ist“, entgegnete er gereizt.
 

Die Jungs schwiegen. Wieder einmal.
 

„Okay, offensichtlich bringen euch Tatsachen nicht zu Verstand“, resignierte der junge Zabini und fuhr sich entnervt, vor allem aber müde, durchs Gesicht.
 

„Ihr seid Schwachköpfe – alle beide. Ihr macht euch euer Leben nur unnötig schwer.“
 

„Hey, kein Grund gemein zu werden“, maulte Scorpius betroffen.
 

Zabini riss der Geduldsfaden. Er schloss genervt die Augen, um den langen Gesichtern seiner besten Freunde zu entgehen.
 

„Ist es denn nicht schwachsinnig, sich Vorwürfe zu machen, seine eigene Verlobte zu begehren?“
 

Scorpius sprang von seinem Sitz auf.
 

„Du weißt davon?“, rief er ungehalten.
 

Zabini versuchte ihn durch eine einfache Geste mit den Händen zu beruhigen und erst als sich Scorpius wieder hingesetzt hatte, fuhr er fort:
 

„Lily hat es mir im Vertrauen erzählt. Aber schon vor einer Weile.“
 

Albus zog eine Augenbraue hoch. „Wie lange geht das zwischen euch beiden denn schon? Wie lange spielt ihr mir schon etwas vor?“
 

Er war gereizt und suchte Streit. Das kannte Nathan schon, doch dass er auch noch egoman war, war selbst ihm neu. Die Leute regten sich nur über die Fliege an der Wand auf, wenn sie eigentlich etwas anderes quälte.
 

„Mit dir hatte das gar nichts zu tun, Albus. Auch wenn du es nicht glaubst, du bist nicht der Nabel dieser Welt“, entgegnete Nathan genauso heftig.
 

Scorpius schritt ein. „Hört auf, beide.“
 

Er wirkte mittlerweile als hätte er die meiste Beherrschung.
 

„Ich glaube, wir sind alle etwas empfindlich“, vermutete der junge Malfoy. Dass er dabei klang, wie die Leiterin einer Selbsthilfegruppe für Menstruationsbeschwerden, kam ihm nicht in den Sinn.
 

„Und außerdem begehre ich Rose nicht“, fügte er an. Er liebte es das letzte Wort zu haben.
 

Nathan lachte herzlos. „Das ist eine Lüge, Scorpius und das weißt du. Warum sonst seid ihr denn im Pool übereinander hergefallen, als ihr euch in Sicherheit wähntet?“
 

„Da muss ich dir Recht geben“, gab Albus seinen Senf dazu und das erste Mal trat Heiterkeit in seine Züge. Er fand die Geschichte zwischen seiner Cousine und seinem besten Freund mehr als amüsant. Sie waren unbeholfen und kannten sich kaum. Und trotzdem mochten sie sich, was keiner wirklich verstand oder zugeben wollte.
 

Scorpius war verlegen und lachte hilflos.
 

„Ihr habt euch verschworen“, murmelte er, weil er wusste, dass sie recht hatten.
 

Er dachte praktisch an nichts anderes mehr, als an das, was er mit Rose in jener Nacht getan hatte. Er bekam schon einen Ständer, wenn er es sich vorstellte. Ungelogen. Und er hasste sich dafür.
 

„Habt ihr es eigentlich getan?“, fragte Albus.
 

Scorpius Blick verfinsterte sich schlagartig.
 

„Nein, sie hat mittendrin mit Jordan angefangen und dass sie es unmöglich tun könne.“
 

Albus nickte anerkennend.
 

„Das ist hart.“
 

Oh ja, wenn man wusste, wie sehr Scorpius den Ravenclaw hasste, war es jedem verständlich.
 

„Und dann?“, hakte Zabini nach, der sich nicht vorstellen konnte, dass dies das Ende der Geschichte war. Scorpius seufzte und zum ersten Mal, seit die Jungs ihn kannten, wurde er rot im Gesicht.
 

„Nichts, ich bin kalt duschen gegangen.“
 

„Und Longbottom?“, fragte Nathan Albus.
 

Nun wurde es still im Abteil.
 

Nach einer Weile, in der man ein faszinierendes Mienenspiel an Albus beobachten konnte – Verzweiflung, Selbsthass, Ekel und Erregung – öffnete er den Mund.
 

Zuerst wandte er sich an Scorpius.
 

„Es tut mir leid, Mann“, entschuldigte er sich für den Betrug an Morgana.
 

Scorpius nickte – in Wahrheit hatte er nichts anderes erwartet, schließlich kannte er Al, wie niemanden sonst.
 

„Es war irre. Sie hat mit mir geschlafen und auch Spaß dabei – glaube ich zumindest – aber sie hat die ganze Zeit geweint.“
 

Betretenes Schweigen.
 

„Nicht laut. Nicht einmal ein Schluchzen. Ich habe nur die Tränen bemerkt“, erklärte Albus weiter.
 

„Kein Wunder, offensichtlich bist du ein schlechter Liebhaber“, versuchte Scorpius die Stimmung aufzuhellen, doch er erntete nur einen bösen Blick von Nathan und Albus.
 

„Danach ist sie wortlos aufgestanden und verschwunden – wie beim letzten Mal“, endete Albus und wirkte hilflos. So als stünde er vor einem großen Rätsel auf das niemand die sichere Antwort wusste – selbst wenn er es meinte zu erraten, konnte er sich nicht vergewissern, ob es stimmte.
 

Damit war das Gespräch beendet. Denn wie gesagt; keiner konnte ihm das erklären oder ihm dabei helfen.
 

*
 

Alice war verbrannt.

Sie hatte es kommen sehen und war mit einem hilflosen Lächeln darüber, dass sie nicht anders konnte, von der Klippe gestürzt. Sie fühlte sich elend und schmutzig.

Sie hatte sich selbst verraten, indem sie ein zweites Mal mit ihm geschlafen hatte. Sie hatte ihre Gefühle verraten und ihre Prinzipien.

Auch wenn sie es sehr freizügig mit ihren Liebhabern hielt, so ließ sie immer die Finger von denen, die vergeben waren. Sie stellte sich vor, wie schrecklich es wäre, wenn sich ein Mädchen wie sie, an ihrem Freund vergreifen würde. Auch wenn sie Morgana nicht mochte, so hatte sie ihr gegenüber große Schuldgefühle.
 

Nachdenklich blies sie den Rauch aus dem Fenster.

Sie drehte sich im Kreis, sie musste aufhören mit der Selbstzerfleischung in dem sie sich immer wieder vor Augen rief, was sie sich und anderen damit angetan hatte.
 

Ihr letztes Schuljahr läutete zur zweiten Halbzeit und sie würde diesen Fakt für einen Neuanfang nutzen.
 

Einer von vielen, die sie schon gewagt hatte.
 


 

... t. b. c. ...
 


 



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  darkbird
2012-10-20T01:31:07+00:00 20.10.2012 03:31
Sie hat schändliche Dinge getan? Halloho *Rose schüttel* er ist dein Verlobter! *mit ihr schimpf* Sie sollte sich nicht dafür schämen. Ganz und gar nicht!!

*mit mühe einen erneuten Kicheranfall unterdrücke* Scorp wird rot *giggel*

Ja erst ein Neuanfang und dann in alte Muster zurück fallen...
Wollen mal hoffen das Alice & Al das hinbekommen. Sonst reiss ich dem Potter den Kopf ab

LG
Von:  Schreiberchen
2012-10-13T21:26:26+00:00 13.10.2012 23:26
Ja, ich liebe diese FF, daran kein Zweifel.
Das einzige was mich ein ganz kleines bisschen stört, ist dass sie anderen zur Zigarette greifen. (Kann auch sein, dass ich das nur doof finde, weil ich überzeugte Nichtraucherin bin)
Trotzdem finde ich diesen Schreibstyl toll XD Es ist immer wieder spannend etwas neues zu erfahren!


Von:  nami-girl85
2012-10-07T12:00:27+00:00 07.10.2012 14:00
Ooh es ist so toll das es weiter geht:)
Kürzer als die vorherigen Kapitel, aber ein guter Abschluss für den Moment ;)

Ich hoffe das wir diesmal nicht so lange auf ein neues Kapitel warten müssen denn man will immer wissen wies gleich weiter geht und dann kommt erst mal nichts.

Ich bin gespannt wies weiter geht und hoffe das es schön spannend und kompliziert wird ;)

Liebe grüße,
Nami :)
Von:  Dahlie
2012-09-27T09:17:22+00:00 27.09.2012 11:17
Liebste Darki <3

Was soll ich sagen?
Außer das ich wahnsinnig erleichtert bin, dass du dieses Herzstück doch weiter machst (trotz der Wartezeit habe ich weiter gehofft und alles)
Du schließt das Kunstwerk hier ab! Jawohl! Denk immer daran, es ist nicht mehr weit :) und mit jeden Wort kommst du dem Ende näher!

Zum Kapitel selbst: Jap, ich kenne es und weiß, dass das Folgende ebenso toll wird <3 irgendwie hatte ich in Erinnerung das die Kapitel länger sind, kann das sein? xD

Liebste Grüße Dahlie
Von:  Fin-Rasiel
2012-09-26T17:22:45+00:00 26.09.2012 19:22
Hey!

Schön das es weitergeht! Würde mal sagen das wird ein spannendes 2. Halbjahr auf Hogwarts ;)

lg fin
Von:  JO89
2012-09-25T19:23:34+00:00 25.09.2012 21:23
*.*

Hallo Du!
Ich habe erst letztes Wochenende an deine FF gedacht und wollte sie unbedingt wieder einmal lesen, in der Hoffnung, dass es irgendwann weitergeht (ich hätte auch noch locker 2 Jahre länger gewartet ;) )
Und tada!
Da bist du! Und da ist dein neues Kapitel!
irgendiwe kann ich es noch gar nicht glauben, ich musste mich darauf stürzen, ich konnte gar nicht anders.
Und es hat mir sehr gefallen :)
Das mit Rose und Lily und Alice.
Wobei mich die Stelle mit dem Flittchen am trifft, und eben das mit den Freunden, die nur miteinander schlafen, weil sie einsam sind...
Ich stelle es mir wirklich grauenvoll vor und wrde es Rose, eigentlich keinem auch nur im entferntesten wünschen....


Und ich weiß nicht, ob Scorpius nicht schon ein Stück weiter ist als Rose, denn immerhin kann er sich eingestehen, dass er sie mag.
SIe bremsen glaube ich, ihre Schuldgefühle zu Jordan.

Was Albus und Morgana und Alice betrifft, es war ja wirklich interessant das so zu erfahren, also das Gespräch zwischen Rose und Lily.
Und natürlich will jeder die Schuld von sich schieben... ist ja mal logisch, wer gibt denn das schon gerne zu?
Aber es ist verzwickt, und genau deswegen mag ich dieses Gespann so....
wobei ich nie wirklich weiß, ob ich mir nun wünsche, Albus soll mit Alice zusammen kommen und Morgana stehen lassen, oder er soll mit Morgana zusammen bleiben und Alice einfach lassen....
Kommt vielleicht daher, weil ich sowohl Alice als auch Morgana unheimlich mag....
Da bin ich dann immer so im Zwiespalt mit mir selbst,...
einerseits freu ich mich Albus x Alice....
andererseits denke ich an Morgana und könnte sofort und auf der Stelle losheulen..... naja, wie heißt es so schön? man kann nicht alles haben....


Und mir gefällt es, dass ausgerechnet das Pärchen, bei dem gerade alles glatt läuft sowas wie Vermittler spielt ;)

Tja, was bleibt mir zu Alice zu sagen... irgendwann muss sie sich entscheiden, was sie will, ganz gleich wofür. und ich hoffe für sie, dass sie noch früh genug drauf kommt, denn irgendwann ist der Zug abgefahren. :/

Ja, was noch, inhaltlich und vom Stil finde ich deine FF nach wie vor einsame spitze ;)
Und lass dir mit dem nächsten Kapitel zeit so viel du willst und brauchst, du kannst sicher sein, egal wie lange es dauert, ich werde es lesen und kommentieren, versprochen ;)
Einen schönen Abend!

GLG


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