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The Bitter & the Sweet

von

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Die Stunden um Mitternacht.

Wunderschönen guten Abend, hochverehrte Leser...
 

...ich präsentiere nun das etwas lang geratene Kapitel 11 von The Bitter and the Sweet. Ich hoffe ihr haltet bis zum Ende durch und es ist mir gelungen, zwischendurch nicht zu langweilig zu werden. Und ebenso hoffe ich, dass es euch gefällt!

Deswegen hinterlasst mir doch einen Kommentar, wenn es gemundet hat. Ich freue mich auf jeden Fall darüber.
 

Noch einen gesonderten Dank an Dahlie, meiner bezaubernden, hinreißenden Beta-Fee.
 

Eure Darkimpression
 

p.s. Falls euch mein Stil gefällt, dann schaut doch einfach mal in meinen OS rein!
 


 

Und nun: Vorhang auf!
 


 


 

Kapitel 11

[Die Stunden um Mitternacht.]
 

Ein Mädchen mit braunen Augen und rotem Haar blickte ihr aus dem Spiegel entgegen. Sie sah amüsiert aus, hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen. Rose müsste lügen, wenn sie sagen würde, dass die Tage bis Silvester die schrecklichsten Tage ihres Lebens waren. Sie hatte viel Zeit mit Scorpius und Morgana in der Bibliothek verbracht, bei einer Runde Zauberschach. Manchmal, wenn es schon spät gewesen war, hatten sie sich aus den Büchern vorgelesen – hauptsächlich Romanen von Astoria. Größtenteils waren es kitschige Liebesromane. Aber jedes Mal, wenn sie daran zurückdachte, erklang Scorpius angeraute Stimme in ihrem Kopf, wie er mit seiner schönen Erzählstimme die schönsten Liebesszenen las, ohne rot zu werden und so ruhig, dass Rose es als etwas intimes empfand. Sie hatte ihm dabei oft auf die Lippen gesehen und die Sorgfalt bewundert, mit der er jeden Buchstaben formte.

Ihr wurde warm bei dem Gedanken daran, wie er einmal eine Bettszene gelesen hatte.

Noch jetzt brachte es ihr Blut in Wallung. Zweimal hatte sie sich in den letzten Tagen dabei erwischt, wie sie ihn gern geküsst hätte. Und nie hatte sie es getan: aus Verlegenheit und aus Angst, damit das zarte Band zu zerreißen, dass sich zwischen ihnen gebildet hatte.

Rose Blick fiel auf das Bett hinter ihr. Die Laken waren zerwühlt, denn sie schliefen schlecht. Es war am Abend zuvor darauf hinausgelaufen, dass er sie im Arm gehalten hatte und in dieser Position hatten sie die ganze Nacht verbracht, ohne, dass jemand ein Auge zugetan hatte. Es war noch zu fremd für beide.

Die Weasley betrachtete sich erneut. Sie war geschminkt, hatte sich viel Mühe gegeben und trug einen mitternachtsblauen Bikini, in dem sie ein üppiges Dekolletee hatte. Zumindest wenn man ihrer besten Freundin Glauben schenken durfte.

„Du bist hübsch genug, keine Sorge“, sagte Alice aus dem Hintergrund.

Rose grinste und sah ihre beste Freundin an, die am Morgen zusammen mit Lily als Überraschung vor der Tür standen. Scorpius hatte ihre besten Freundinnen schon früher eingeladen, damit sie genügend Zeit hatten.

Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sich zu bedanken.

Zwar begegneten sich Alice und Morgana mit Argwohn, aber auch mit unverhohlener Neugier. Manchmal erwischte sie beide, wie sie sich verstohlen beobachteten und zu überlegen schienen, was Albus an der jeweils anderen fand. Die künftige Malfoy war froh, dass der bisherige Tag ohne Duelle und Zickenkrieg dahinglitt.

Lily war zusammen mit Albus – der ebenfalls am Morgen eingetroffen war – und dem besten Freund ihres jüngsten Bruders im Keller um die letzten Party-Vorbereitungen zu treffen. In einer halben Stunde würden die ersten Gäste eintrudeln und direkt zum Poolbereich geführt werden. Im Keller befand sich ein Felsgewölbe mit kleinen Tropfsteinen. Zwar war das kein natürliches Vorkommen, sondern stammte aus Zauberhand, doch es war ein wunderschöner und ruhiger Ort. In den nächsten Stunden würde sich das ändern. Als Rose es das erste Mal gesehen hatte, war ihr als erstes in den Kopf geschossen, dass man dort Gefangene gehalten hatte in den dunkleren Zeiten der Geschichte Malfoy Manors. In diesen Hallen war ihre Mutter mit einem Crutiatus gequält worden. Doch heute erinnerte nur noch wenig daran, dass durch diese Hallen einst der Dunkle Lord gewandelt war. Astoria hatte es geschafft das Manor zu einem angenehmen Ort zu machen. Rose schüttelte den Kopf als wolle sie das Bild ihrer schreienden Mutter vertreiben, dass ihr ihr Vater einst so lebendig geschildert hatte. Ihr Blick glitt wieder zu ihrer besten Freundin.
 

Alice und Albus gingen sich größtenteils aus dem Weg und wenn sie sich durch gewisse Umstände nicht aus dem Weg gehen konnten, redeten sie weder miteinander, noch sahen sie sich unnötig lange an.

Rose erinnerte sich an Scorpius Einschätzung zu den beiden. Und er hatte Recht, die Art und Weise wie Albus sie ansah und wie verletzt und in zwei gerissen er dabei aussah, ließ seine Gestik verzweifelt wirken. Er wirkte tot-unglücklich. Und trotzdem ging er mit Morgana so zärtlich um, als habe er Angst sie könne zerbrechen.

Ihr Cousin befand sich in der klassischen Zwickmühle – hin und her gerissen zwischen zwei charakterstarken Frauen.

„Hast du es mit Scorpius getan, Rosie?“, riss Alice sie aus den Gedanken und sie wandte sich ihrer besten Freundin zu, um sie fragend anzusehen.

„Nein.“

Die Professorentochter schien verwundert. „Ihr wirkt irgendwie vertrauter als je zuvor. Deswegen dachte ich... Ihr habt also die ganze Zeit zusammen in einem Bett geschlafen und du sagst mir, dass da nichts gelaufen ist?“ Um ihre Überraschung zu verdeutlichen deutete sie auf das zerwühlte Bett.

Doch ihre beste Freundin reagierte unerwartet amüsiert. Offensichtlich war es für die Tochter Nevilles undenkbar, sich so lange mit einem jungen Mann das Bett zu teilen ohne in Versuchung zu geraten, ihn zu verführen.

„Sag bloß, du hebst dich für David auf“, tippte Alice mit Argwohn. Dabei zog sie eine Augenbraue hoch, die sogleich verriet, was sie davon hielt. Rose fragte sich, was so schlimm daran sein mochte.

„Ich hebe mich für niemanden auf. Es ist nur einfach nie dazu gekommen“, verteidigte sich die junge Weasley. Und abgesehen davon war die erste Hürde, entspannt einschlafen zu können.

Alice konnte nur grinsen. Es war ein gutes Zeichen für Scorpius, dass sich ihre beste Freundin nicht gleich in Davids Arme warf. Das hieß, dass er ihr mittlerweile so wichtig war, dass sie sich entscheiden musste.

„Die ersten Gäste kommen“, lenkte die Longbottom ein und beendete damit das Thema.

Rose nickte und zog sich ein dunkelgrünes Strandkleid über, durch das ihr Bikini schimmerte. Es entblößte mehr, als es verdeckte. Sie war noch nie in Scorpius Nähe so unbekleidet gewesen. Deswegen war sie unnötig angespannt. Neidisch flogen ihre Augen zu ihrer besten Freundin.

Alice sah natürlich hinreißend aus. Sie war das Abbild der dunklen Schönheit mit der hellen Haut. Ein echtes Schneewittchen. Ihre Haare hatte sie sich zu einer komplizierten Frisur gesteckt, aus der sich einige Strähnen lösten und gekonnt nachlässig ihre blanke Schulter schmückten. Ihr Bikini in altrosa wirkte faszinierend auf ihrer hellen Haut.

„Lass uns nach unten gehen und uns einen Cocktail sichern, bevor es so voll ist, dass wir keine Liege mehr abbekommen“, seufzte Rose und gemeinsam gingen sie hinunter.
 

Scorpius Eltern überließen ihm jährlich zu Silvester das Haus, damit er mit seinen Freunden ausgiebig feiern konnte. Es galt die Regel, dass jeder Rausch erlaubt war, sofern nichts kaputt ging und das Haus keine Flammen fing. Pünktlich als seine Eltern verschwunden waren, waren Albus, Alice und Lily auf der Türschwelle erschienen.

Nun lag Harry Potters einzige Tochter faul in einer Hängematte. Sie hatte einen ganz feinen, weißen Badeanzug an, der an manchen Stellen nicht mehr als ein Netz war. Dazu trug sie eine riesengroße, runde Brille, mit der sie aussah, wie ein Filmstar aus den Fünfzigern. Sie war dünn geworden, stellte Rose fest, als sie sie das erste mal so leicht bekleidet sah. Dadurch wirkte sie noch zerbrechlicher als sonst.

Alice brachte ihnen einen Bloody Manfred mit und gemeinsam setzten sich die Mädchen tuschelnd an den Rand, während Albus und Scorpius die große Menge an wartenden Gästen empfing.

Lucy erschien fast als letzte. Wie eine Diva brauchte sie die alleinige Aufmerksamkeit zu ihrem Auftritt. Rose staunte, als sie ihre Cousine die lange Treppe hinunter laufen sah. Es war als hätten alle Männer in diesem Raum plötzlich aufgehört zu reden. Die Weasley empfand sie als hübsch, auch wenn sie etwas auf eine sehr kindliche Art und Weise neidisch war, als sie die edlen Federn in ihrem Haar sah, die mit kleinen Spangen gehalten wurden. Sie trug ebenfalls einen Badeanzug, denn ein Mädchen wie Lucy hatte es nicht nötig, viel Haut zeigen zu müssen um im Mittelpunkt zu stehen. Ihr Badeanzug war dunkelgrün und überall kleine silberne Ringe, sodass ihren beiden Seiten komplett entblößt waren. Dadurch hatte man den Eindruck, sie würde jeden Moment nackt vor allen stehen.

Rose bemerkte, dass selbst Scorpius, der sich sonst immer unter Kontrolle hatte, gaffte.

Lucys dunkelroten Lippen kräuselten sich unzufrieden, als sie ihre ungeliebte Cousine erblickte. Doch der Zorn flackerte nur kurz in ihrem Gesicht auf, denn sie besann sich auf den Gastgeber, der zu ihrer Rechten stand.

„Hallo, Geburtstagskind“, sagte sie mit gekonnt tiefer Stimme zu Scorpius. Albus erinnerte sie ungeduldig: „Noch nicht, erst Mitternacht.“

Lucy warf Scorpius einen vielsagenden Blick zu, dann erst begrüßte sie die gemeinsamen Bekannten. Fasziniert beobachteten die Mädchen das Schauspiel und vergaßen dabei, abschätzige Blicke zu diesem Teufelsweib zu schicken.

„Da hinten ist Zabini“, sagte Alice, aus ihrer Trance erwacht, zu Lily.

Lily versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, doch ihre Haltung in der Hängematte versteifte sich etwas.

„Wie sieht er aus?“, fragte sie bemüht desinteressiert, weil sie nicht hinsehen wollte.

Rose kicherte. „Er hat nur eine Badehose an. Er ist ganz schön muskulös. Und wer ist das Mädchen, das er dabei hat?“, fragte sie überrascht.

Die Potter machte einen Satz und fiel fast aus der Hängematte. Sie hatte ihre Sonnenbrille hochgeschoben und suchte in der Menge der Gäste nach Nathan Zabini und seiner Begleitung. Er fing ihren Blick auf und auch, dass sie sich verrenkt hatte, um einen Blick auf ihn zu erhaschen, hatte er bemerkt.

„Da ist doch niemand bei ihm“, stellte Lily verwirrt fest.

„Ich hab dich reingelegt“, antwortete Rose lachend. Alice stimmte mit einem Kichern ein und schlürfte mit dem Strohhalm den letzten Tropfen ihres Cocktails, während sie Zabini beobachtete, der sich von Albus ein Gespräch ans Bein binden ließ.

„Wieso geht denn keiner ins Wasser?“, wunderte sich die Longbottom, als sie den großen Raum voller Gäste betrachtete. Den Pool schien jeder zu meiden, als nähme er nicht die Hälfte des Gewölbes ein. Die meisten hatten noch etwas an und es herrschte tropisches Klima. Die beste Temperatur, um sich ordentlich zu betrinken.

„Wollen wir das Plantschbecken entjungfern?“, fragte Lily mit einem schiefen Grinsen.

Alice nickte übermäßig begeistert und gemeinsam erhoben sie sich mit Anmut.

Zum selben Zeitpunkt, als die Musik einsetzte, sprangen Alice und Lily kreischend ins kühle Nass und läuteten damit eine riesige Wasserschlacht ein. Alle Umstehenden, die durch ihre Bauchklatscher nass gespritzt worden waren, beschwerten sich oder sprangen ebenfalls hinein, um sich an diesem Kleinkrieg zu beteiligen.
 

Rose lachte, begnügte sich aber damit, sich an den Rand zu setzten und die Füße ins Wasser zu halten und ihren Freundinnen zuzusehen, wie sie sich auf jede erdenklich brutale Weise unter Wasser drückten oder nass spritzten. Zabini und Albus nahmen Anlauf und machten einen harten Bauchklatscher, der alle Umstehenden tropfen ließ.
 

Einige der Slytherins - unter anderem auch Morgana - schlossen sich an.
 

Die Weasley wunderte sich, wo Scorpius steckte.
 

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Lucy stand im großen Wohnzimmer am Kamin und starrte in die Dunkelheit, in der sie Scorpius vermutete. Sie wusste, dass er ihr gefolgt war und genau das war ihr Plan gewesen. Er hatte gut ausgesehen in seiner Badehose. Sie kannte seinen Körper und liebte ihn. Dass er sich nun mit ihr in einem Raum befand und er sich nicht zu erkennen gab, jagte einen heißen Schauer über den Rücken.

„Was sucht Rose hier?“, wollte sie wissen, die Spannung nicht mehr aushalten könnend.

Die Dunkelheit schwieg einige Augenblicke, dann trat Scorpius ins sanfte Licht des Kaminfeuers. Er berührte sie nicht und sah sie auch nicht an. Das beunruhigte Lucy mehr als die Information, dass Rose dieser Familie als Freundin vorgestellt wurde, wie ihr zugetragen worden war.

„Sie gehört hierher.“, antwortete er nur.

Lucys Lächeln erstarb und sie machte einen mutigen Schritt auf ihn zu. Sie berührte seine Wange und er schloss einen Moment die Augen. Das wertete sie als Zustimmung und wurde bestimmter. Sie stellte sich vor ihn, hob sein Gesicht an, um in seine Augen zu sehen, doch das, was sie sah, gefiel ihr nicht. Er wirkte traurig.

Die Slytherin wollte dieses Gesicht beseitigen, deswegen versuchte sie es mit einem Kuss. Ihr Angebeteter stieß sie nicht von sich, seine Lippen waren weich, aber er erwiderte nicht.

Lucy trat einen Schritt zurück und biss sich auf die Unterlippe, um nicht anzufangen, zu weinen.

„Was willst du mit ihr? Du konntest sie doch nicht mal leiden bis vor kurzem.“

Als sie sich vor Augen führte, wie sie immer gemeinsam über sie hergezogen waren, wurde Lucy zornig, denn ihr fehlte jegliches Verständnis, woher der plötzliche Sinneswandel kam. Sie ballte ihre zierlichen Hände zu Fäusten und bemühte sich um Beherrschung. Wenn es um Scorpius Malfoy ging, hatte sie nie welche gehabt.

Ausgerechnet Rose! – es kränkte sie zutiefst. An seiner Seite fühlte sie sich immer so akzeptiert, wie sie war, während ihre eigene Familie nur Kritik für sie übrig hatte und stattdessen Sonnenscheinchen lobte.

Und nun wendete sich der eine, der sie wirklich mochte, ebenfalls ihrer scheußlichen Cousine zu? Das war ungerecht.

Eine Träne rollte ihre Wange hinab. Doch es blieb bei genau einem Tropfen, denn jede Art von Trauer, wurde im nächsten Moment von einer Welle unfassbarer Wut abgetötet.

Dafür würde Rose bezahlen.

Sie würde nicht wieder alles, was sie liebte, an sie verlieren. Nie wieder.

„Ich habe meine Meinung geändert, Lucy. Wir sind kein Paar mehr und ich kann machen, was ich will“, erinnerte er sie. Einen Augenblick lang versuchte sie sich daran zu erinnern, was sie zuvor gefragt hatte. Der Hass ließ sie kaum einen klaren Gedanken fassen.

Lucy presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen.

„Und dass sie nebenbei mit Jordan vögelt ist okay?“, spie sie in ihrer Verzweiflung aus, in der Hoffnung dadurch einen Keil zwischen beide treiben zu können.

„Das geht dich nichts mehr an, Luce.“

Scorpius blieb konsequent und sah seiner Exfreundin bedauernd, aber nicht reuig in die Augen. Er hatte seine Entscheidung gefällt und am Ende würde er sie ohnehin unglücklich machen, denn dass er Rose heiraten würde, stand außer Frage.

Es tat ihm unglaublich leid, denn Lucy war ein unglückliches Mädchen. Und nun trug er zu diesem Unglück noch bei. Doch er konnte es nicht ändern und Lucy musste endlich lernen, sich mit manchen Dingen abzufinden. Sie konnte nicht alles haben, was sie wollte.

„Du wirst noch bereuen, mich gegen sie eingetauscht zu haben.“

Ohne weitere Worte stürmte Lucy aus dem Raum und ließ Scorpius zurück. Er hatte gehofft, seine Exfreundin hätte gefasster reagiert. Doch es war nötig, jetzt einen Strich zu ziehen, bevor dumme Fragen aufkamen.

Er fuhr sich durchs Gesicht, dann verließ er ebenfalls das Wohnzimmer. Schließlich musste er sich noch um seine Gäste kümmern.
 

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Rose saß am Rand des Schwimmbeckens und schlug mit ihrer Fußsohle auf das Wasser. Geistesabwesend starrte sie durch die Gegend und irgendwann fragte sie sich, was mit ihr eigentlich los war. Alice und Lily planschten immer noch und sie selbst langweilte sich. Sie wollte nicht in die Verlegenheit kommen, sich bis auf den Bikini auszuziehen.

„Hallo, Weasley“, merkte Nathan Zabini an und setzte sich neben sie, um Lily besser beobachten zu können. Rose lächelte ihn freundlich an. Sie zweifelte nicht daran, dass der Slytherin ihre Cousine vergötterte.

„Hallo, Nathan. Hast du Spaß?“, fragte sie, weil sie nicht wusste, worüber sie sonst mit ihm reden sollte. Sie kannten sich kein bisschen. Irgendwie war er immer in Albus und Scorpius Nähe gewesen, aber nie auffallend in Erscheinung getreten.

Nathan lachte und nickte. Offensichtlich fiel ihm ebenfalls auf, dass sie wenig miteinander verband. Seine braunen Augen schweiften immer wieder zu Lily, die gar nicht bemerkt hatte, wie nah Zabini mittlerweile war.

„Warum bist du eigentlich hier?“, fragte er.

Die Gryffindor wurde verlegen und ihr Gesicht warm. Sie hoffte nicht rot zu werden, weil Nathan der erste war, der sie so direkt danach fragte. Alle wunderten sich, schloss sie nach den Blicken, die ihr zugeworfen wurden.

„Ich habe Weihnachten mit den Malfoys verbracht“, antwortete sie nur, sich wohl bewusst, dass sie dadurch nur noch mehr Fragen aufwarf. Nathan nickte langsam, fragte aber nicht weiter nach, sondern suchte die Menge nach Scorpius ab. Er hatte gesehen, dass er Lucy Weasley gefolgt war, nachdem sie sich ihren Auftritt gegeben hatte.

Es passte nur umso weniger mit Weasleys Anwesenheit zusammen. Er hatte schon bemerkt, dass sich Scorpius für Rose interessierte, auch wenn es ihm vorkam, wie aus heiterem Himmel.

Wollte er nun Rose – und wenn ja, warum – oder wollte er Lucy – und wenn ja, war er noch ganz bei sich?

Er schüttelte langsam den Kopf und war froh darüber, dass er keine Probleme hatte, die solche Ausmaße trugen. Sein einziges Problem war er selbst und der kleine Rotschopf vor ihm im Pool.

Lily. Albus kleine Schwester – er kannte sie schon, seit sie klein war. Er hatte die Potters in den Ferien oft besucht und als Lily nach Hogwarts kam, wollte sie nichts mehr mit ihm zu tun haben. Wahrscheinlich lag es an seinem Haus oder an ihrem. Er hatte sich nie viel daraus gemacht, schließlich war sie noch ein Kind. Und nun? Nein, ein Kind war sie nicht mehr.

Auch wenn Albus es nicht wahr haben wollte, war sie ein richtiges Luder. Doch sie wirkte immer rastlos, blieb nie lange bei jemanden, als sei sie immer auf der Suche nach etwas anderem.

Und als er das erkannt hatte, hatte er begonnen, sich mehr mit ihr auseinander zu setzen. Al hatte das gar nicht gefallen. Er hatte ihm ein Versprechen abgenommen, dass er nicht halten konnte.

Nathan konnte nicht einfach aufhören, sich den Kopf über sie zu zerbrechen! Jemand musste sie beschützen. Albus tat es nicht, er wollte nicht einmal wahrhaben, dass seine Schwester zu einer jungen Frau geworden war, die sich viel zu schnell mit jemandem einließ.

Bei diesem Gedanken ballte er die Fäuste. Rose sah ihn fragend an, dann grinste sie.

„Soll ich dir etwas Gryffindormut leihen, damit du sie ansprichst?“, fragte sie hämisch.

Der Zabini sah sie erschrocken an. Die Cousine von Lily brach bei diesem Anblick in Gelächter aus.

„Denkst du im Ernst, du kannst ihr deine Liebe gestehen, ohne dass ich oder Alice davon erfahren?“, spottete sie liebevoll.

Nathan war verlegen. Augenblicklich sah er bemüht unauffällig zu Lily, dann wandte er sich seinem Gegenüber wieder zu.

„Hat sie etwas dazu gesagt?“ Seine Stimme triefte vor Vorsicht.

Die Rothaarige zog eine Augenbraue hoch.

„Sie wartet darauf, dass du deinen Mut zusammen nimmst.“, war die Antwort.

„Aber das weißt du offiziell nicht und vor allem nicht von mir.“, setzte sie im verschwörerischem Tonfall hinzu.

Als sei ihm gerade eine Tonnenlast von den Schultern genommen worden, entspannte er sich vollkommen.

„Du weißt auch, dass das nicht möglich ist, oder?“, fragte Nathan.

Nun musste Rose wirklich bitter auflachen. „Wegen Al? Du solltest nicht immer auf andere Rücksicht nehmen.“ Vor allem, wenn er keinen unbrechbaren Schwur geleistet hatte und nicht sein Leben davon abhing. Manchmal waren Sachen erschreckend einfach ohne Magie.

„Wieso sagst du mir das?“, fragte Nathan.

Er fand es seltsam, dass er nie ein Wort mit der Weasley gesprochen hatte und sich das erste ernsthafte Gespräch, dass beide führten, sofort um eine so wichtige Sache wie Lily drehte.

Die Gryffindor seufzte und hob die Schultern. Sie hatte eigentlich keine Ahnung.

„Ich schätze, dass das Maß an ertragbaren Unglück voll ist.“

Nathan wusste nicht im geringsten wovon sie sprach, doch es spielte auch keine Rolle, denn seine besten Freunde kamen zu ihnen hinüber und zerstörten jede Vertrautheit.

Er tat, als hätten sie über nichts besonderes gesprochen, während sich Albus neben seiner Verwandten niederließ.

„Liebstes Cousinchen...“, begann er und zwinkerte Rose zu. Sie musste schon jetzt lächeln, denn der jüngste männliche Pottererbe erheiterte immer ihr angeschlagenes Gemüt. Selbst dann, wenn ihr nicht danach war. So war es schon gewesen, als sie noch Kinder waren.

Sie hatten nie viel miteinander zu tun gehabt, nur in den Ferien, aber wenn es dem jeweils anderen schlecht ging, waren sie komischer Weise immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Rose hatte sogar ihren Zorn wegen Alice vergessen.

Blut war dicker als Wasser und Albus konnte sie schlechter aus dem Weg gehen, als Lucy.

„Was willst du denn?“, fragte Albus Cousine gespielt misstrauisch.

Der Angesprochene räusperte sich, dann glitt sein Blick an ihr hinab.

„Hast du dich schon mal umgesehen? Alle tragen Bikini, nur du versteckst dich noch“, stellte er fest. Den besorgten Tonfall nahm sie ihm nicht ab, auch wenn er gut schauspielte.

Skeptisch zog Ron Weasleys Tochter eine Augenbraue hoch.

Albus wusste sehr genau, weswegen Rose sich immer bedeckt hielt. Wieso führte er sie jetzt vor?

„Al, du weißt warum.“, erinnerte sie panisch.

Scorpius zog eine Augenbraue hoch, dann sah er seinen besten Freund an. Er setzte sich zum Potternachkömmling an den Beckenrand und folgte Nathans abwesendem Blick. Der Malfoy wunderte sich, dass Albus noch nicht den Braten gerochen hatte. In den letzten zwei Jahren war es kaum noch zu übersehen.

„Ausreden, Rosie, Ausreden“, tat Albus es ab und schubste die Rothaarige mit einem heftigen Ruck ins Wasser. Vollkommen unvorhergesehen sahen ihn Nathan und Scorpius erschrocken an.

Rose kam unter heftigen Luftholen wieder zurück an die Oberfläche. Sie strich ihr dunkel gewordenes Haar nach hinten. Scorpius starrte sie einen Moment lang an, dann ließ sich Albus ins Wasser fallen und zog Nathan an seinem Fuß in die Tiefe.
 

„Albus, ich töte dich“, schwor Rose blutige Rache.

Sie sah sich gezwungen, ihr sacknasses Strandkleid auszuziehen, denn dank der Hilfe des Slytherins war es schwer und klebte unangenehm an ihrem Körper. Unter enormer Kraftaufbringung hievte sie sich an den Beckenrand und streifte es langsam ab. Scorpius folgte ihren Bewegungen fasziniert. Er hatte sie noch nie so nackt gesehen. Es war seltsam aufregend.

Umso erstaunlicher war, was sie offensichtlich verstecken wollte. Rose legte das Tattoo einer Rosenranke auf ihrem Rücken frei. Die Dornen sahen ungewöhnlich plastisch aus und die Ranken bewegten sich, als ginge ein unsichtbarer Wind.

Ein magisches Tattoo? Aber das durfte man sich erst stechen lassen, wenn man auch in der Muggelwelt volljährig war.

Sie fing seinen Blick auf und schien beschämt. Doch sie sagte nichts weiter, sondern ließ sich ins Wasser gleiten um an Albus Rache zu üben.

„Hast du das noch nie gesehen?“, fragte Lucy und setzte sich neben ihn, während sie Sonnenschein beobachtete.

„Nein.“, antwortete Scorpius ehrlich.

„Dann seid ihr euch offensichtlich noch nicht sehr nahe gekommen“, höhnte sie und rutschte näher an ihn heran.

Doch er bewegte sich als Antwort nur weiter von ihr fort und betrachtete Rose, während sich die allgemeine Aufmerksamkeit wieder anderen Dingen zuwendete.

„Sie lag meistens auf dem Rücken“, antwortete er leichtfertig.

Lucy biss sich auf die Zunge.

„Du kennst Rose kein bisschen, Scorpius. Wem versuchst du etwas vorzumachen?“, wollte seine Exfreundin wissen. War es ein neuer Trick von ihm? Wollte er ihr damit wehtun? Er wusste, wie sehr sie sie hasste. Scherte sich Scorpius so wenig um ihre Gefühle?

„Halt dich raus“, ermahnte er sie ein letztes Mal.

Der drohende Unterton ließ sie zu ihrer Besinnung finden.

„Was du da siehst ist ein Fluchmal.“, sagte sie nach einer Weile und besah sich beiläufig ihre Nägel.

Nun hatte sie seine Aufmerksamkeit wieder. Scorpius sah sich das einmalige Bild abermals an, während seine Zukünftige auf Albus zuschwamm. Lucy hatte recht, es war kein gewöhnliches Tattoo. Das stammte nicht aus der Hand eines Zauberers, sondern von der Magie selbst. Es war fast so, wie die berühmte Blitznarbe.

„Nur Liebeszauber zeichnen einen so sehr...“, fuhr Lucy fort.

Sie traf direkt seinen Blick.

„Willst du wissen, wieso sie das hat?“ Offensichtlich genoss sie, es spannend zu machen.

Scorpius wollte es eigentlich nicht von Lucy erfahren. Allerdings schien sie die einzige zu sein, die davon wusste, deswegen nickte er langsam.

„Rose hat versucht, mich als kleines Mädchen zu verfluchen, weil Lysander Scarmander in der ersten Klasse gesagt hat, er sei in mich verliebt. Das hat das kleine Sonnenscheinchen nicht verkraftet und mir einen Kuchen gebacken. Backen kann sie sehr gut. Hast du schon mal etwas gegessen, das sie zubereitet hat, Scorpius?“

Er nickte. Langsam ahnte er, worauf sie hinaus wollte.

„Die kleine Rosie hat also ihre ganzen negativen Emotionen einfließen lassen und den Wunsch, ich könne mich nur noch einmal im Leben verlieben“, seufzte Lucy und ein gemeines Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie zu ihrer skeptischen Cousine sah.

Rose beobachtete die beiden mit zunehmendem Misstrauen.

„Wieso ist das ein Fluch?“, fragte Scorpius.

Lucy lachte. „Sie wollte, dass ich für immer genau einer Person hinterher laufe. Das sollte mich vermutlich unglücklich machen.“

Das ergab einen Sinn. Zumindest grob.

„Meine Großmutter kam dahinter und erteilte Sonnenscheinchen eine Lektion. Sie erklärte ihr, dass schwarze Magie schlecht sei und man sie nicht benutzen soll, um anderen Schaden zuzufügen. Am Ende zwang sie sie dazu, ihren Fluch selbst zu essen. Und das tat Sonnenscheinchen aus lauter falschem Schuldbewusstsein“, endete Lucy.

Sie kramte aus ihrer kleinen Umhängetasche eine Schachtel Zigaretten und zündete sich mit zittrigen Fingern eine an. Einen Moment schloss sie die Augen, um sich zu beruhigen.

Sie hasste Rose, sie hasste sie aus ganzem Herzen. Lucy war eigentlich ein schlechter Mensch und niemand sah es.

Scorpius wirkte nachdenklich.

„Und wieso eine Rose?“, fragte er.

„Liegt das nicht auf der Hand? Die Rose ist die Blume der Liebe und – O, Überraschung - ihr Name.“

Lucy nahm einen Zug und aschte in ein leeres Cocktailglas.

„Und die zwei Knospen?“, fragte er nach.

Seine Exfreundin zuckte mit den Schultern. Sie wusste nicht alles.

„Ich vermute, dass eine der beiden Knospen blüht, wenn sie liebt“, antwortete sie.

„Besser du bringst sie zum Blühen, sonst ist es verschenkte Liebesmüh. Wenn du mich fragst, solltest du dir lieber ein normaleres Mädchen suchen, Scorpius.“, urteilte Lucy hart und erhob sich mit diesen Worten.

Sie würde zu verhindern wissen, dass Sonnenschein und er glücklich wurden. Irgendwann würde Lucy den Namen Malfoy tragen, nicht Rose. Wahrscheinlich würde man sie verstoßen, wenn ihre Familie erfuhr, wen sie sich ausgesucht hatte. Gerade Onkel Ron hasste die Malfoys mit Inbrunst.

Ein intrigantes Lächeln umspielte ihre Züge als sie Scorpius hinter sich ließ und nach Morgana suchte.
 

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Morgana saß im Wintergarten ihrer Tante und starrte nach draußen. Auch wenn sie glücklich sein müsste, mit Albus zusammen zu sein, war sie es nicht. Denn Albus hatte wieder nur Augen für Alice.

Wie immer, wenn sie irgendwo anwesend war, hatte Longbottom alle Aufmerksamkeit. Auch wenn er nicht mit ihr sprach, wurde dadurch nur umso deutlicher, dass er noch etwas für sie empfand.

Wie sollte sie es nur fertig bringen, ihn von Alice abzulenken? Sie schlief mit ihm und tat alles Erdenkliche, um ihn für sich zu begeistern. Und endlich, als sie dachte, es geschafft zu haben, tauchte Longbottom auf. Sie hasste Scorpius dafür, dass er sie eingeladen hatte. Wieso?

Nur, weil sie Roses beste Freundin war? Er wusste doch, dass sie nicht gut für Albus war.

Scorpius hatte es ihr versprochen. Und am Ende hatte er sein Versprechen nicht gehalten. Morgana hatte doch auch einfach akzeptiert, dass Rose jetzt die Freundin ihres Cousins war und nicht mehr länger ihre beste Freundin. Damit zog sie sogar Lucys Zorn auf sich.

Vorhin hatte sie sie herabgewürdigt, weil Morgana gesagt hatte, sie möge Rose.

„Morgana, hier steckst du also“, bemerkte eine Stimme hinter ihr.

Sie schloss einen Moment die Augen. Eigentlich wollte sie Albus nicht sehen. Und auf der anderen Seite war sie seltsam froh, dass ihm aufgefallen war, dass sie verschwunden war. Vielleicht war sie ihm doch nicht so unwichtig, wie sie befürchtete. Als sie die Augen wieder öffnete, zauberte sie ein angestrengtes Lächeln auf ihre Lippen.

Eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen, war schon immer ihr Schicksal gewesen. Das lag wohl an ihrem Namen. Irgendwann würde Rose es ebenso beherrschen.

„Wieso sitzt du denn hier allein?“, wollte er wissen und ließ sich neben ihr auf das antike Sofa fallen. Es gab nach unter seinem Gewicht und Morgana rutschte ohne ihren Willen auf ihn zu.

„Ich habe ein Problem mit Longbottom“, antwortete sie ehrlich.

Albus zog eine Augenbraue hoch. Etwas alarmierendes lag in seinem Blick.

„Wieso?“, verlangte er zu wissen. Dabei klang seine Stimme ungewollt scharf.

Morgana war es peinlich über ihre Eifersucht zu reden. Doch ihre Bedenken waren gerechtfertigt, oder? Schließlich hatte er sich im Pool mit der Professorentochter vergnügt und miteinander gelacht, als kannten sie sich schon seit dem Sandkasten. Morgana wurde schlecht bei der Vorstellung, sie könne Albus an Alice verlieren. Es machte ihr Angst. Angst vor Einsamkeit und Verletzungen.

„Weil es offensichtlich ist, dass du sie lieber hättest als mich“, bebte sie wütend, weil sie sich mit keinem anderen Gefühl helfen konnte. Sie presste ihre Lippen aufeinander und wirkte seltsam verkniffen. Aus ihren Augen sprach die Verzweiflung. Diesmal bemerkte es sogar er, der die Augenleserei nicht beherrschte.

„Mach dich nicht lächerlich“, sagte er nur herablassend. Sie musste freudlos lächeln, denn durch diese Abwehrhaltung verriet er sich umso mehr.

Dass er diesem Problem mit männlicher Arroganz begegnete, machte sie nur wütender und verletzte sie noch mehr. Sie machte sich nicht lächerlich!

Jeder in diesem Keller wusste, dass Albus und Alice zusammen gehörten, nur die beiden selbst nicht. Und man sah sie nur deshalb so mitleidig an, weil man wusste, dass sie als Lückenbüßer herhalten musste.

Morgana traten Zornestränen in die Augen. Sie liebte ihn! Mehr als Alice oder sonst jemand auf der Welt. Sie meinte es gut mit ihm. Wieso sah er sie nicht?

In all dem Jahren war sie direkt vor seiner Nase gewesen, hatte sich verrenkt, um Aufmerksamkeit zu bekommen, zeigte ihm durch unzählige kleine Gesten ihre Zuneigung und er hatte immer nur einer hinterher gesehen, die ihn nicht einmal wollte und die nicht sah, wie großartig er war.

Sie hielt Albus für einen Witzbold. Einen Klassenclown, der alles ins Lächerliche zog und nichts ernst nahm. Morgana wusste aber von Anfang an, dass er das nicht war. Dass er eigentlich ein nachdenklicher Mensch war. Doch niemand verstand seinen Zynismus. Nur sie.

Sie war die einzige, die sein wahres Ich erkannte.

Und Albus?

Nein, Albus dachte, sich weiter für Longbottom zum Hampelmann machen zu müssen, damit sie ihn endlich bemerkte.

„Ich mache mich nicht lächerlich, Albus. Ich habe genau die gleiche Beachtung verdient, wie sie. Und in Anbetracht der Tatsache mit wem du zusammen bist, habe ich sogar mehr verdient.“

Sie wischte sich hastig eine Träne aus dem Gesicht. Sie wollte nicht schwach wirken, weil sie wie ein kleines Mädchen vor ihm weinte. Das hatte sie nicht nötig. Sie war eine stolze Greengrass.

„Du allein hast meine ganze Aufmerksamkeit, Liebste“, versuchte er es sanft.

Doch Morgana hielt nur abwehrend die Hand nach oben. Sie wollte ihren Kosenamen nicht hören und schon gar nicht von ihm.

„Wenn du nur einmal schätzen könntest, was du hast und nicht immer dem Ende des Regenbogens nachjagen würdest, Albus. Dann würde selbst dir auffallen, dass sie nichts für dich übrig hat.“

Sie ballte ihre Hand in ihrem Schoß zu einer Faust.

„Woher willst du wissen?“, fragte er ärgerlich. Sein Ego war so gekränkt, dass er in diesem Moment genau das Falsche sagte.

Morgana entgleisten die Züge. Erwartete er jetzt von ihr, dass sie ihm Mut in Sachen Alice machte? Dieser Ziege? Sie war tausendmal besser als diese sprunghafte, schlampige Kuh.

„Albus, du bist der letzte Abschaum. Wie könnte man dich nur lieben?“, entfloh es Morgana ungehalten, auch wenn es ihr schon leid tat, sobald sie es aus ihrem eigenen Mund gehört hatte. Sie schlug die Hand vor den Mund, erschrocken über sich selbst. Er sah sie verletzt aus, zu erschüttert um etwas zu sagen.

Doch sie war zu wütend, um sich zu entschuldigen. Er gab auch noch zu, dass er ihr hinterher hechelte und gleichzeitig log er ihr mitten ins Gesicht. Wieso nur musste sie ausgerechnet ihn lieben?

Er wusste sie nicht einmal zu schätzen.

Sie sprang auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Wintergarten. Albus ließ sie allein zurück.
 

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Es war kurz vor Mitternacht und alle standen im Garten beisammen, der extra geheizt wurde, damit sich niemand eine Erkältung holte.

Rose stand neben Scorpius, weil er ihr gesagt hatte, dass ihr Platz an seiner Seite war. Sie hatte es nicht weiter hinterfragt, sondern war ihm nach draußen gefolgt. Er unterhielt sich mit Nathan, der noch immer nicht den Mut aufgebracht hatte, sich mit Lily zu unterhalten. Sie sahen sich zwar ständig an, brachten es aber nicht fertig den Mund aufzumachen.

Lily stand neben Rose und beobachtete Nathan unter gesenkten Lidern, während sie nervös an einer Zigarette zog. Rose konnte sich nur zu gut vorstellen, dass sie diese Anspannung fertig machte.

Albus sah aus, als sei er der traurigste Mensch der Welt. Er zog nicht an seiner Zigarette, sondern ließ sie langsam abbrennen, als habe er sie vollkommen vergessen. Als die Glut seine Finger erreichte, kam er wieder zu sich und schüttelte die Zigarette ab. Ertappt sah er sich um. Dabei fiel sein Blick auf Morgana, die zu Tode betrübt neben Lucy saß und sich offensichtlich eine Hasstirade über Rose anhören musste.

Doch Albus merkte, dass sie ihr nicht zuhörte. Sie starrte nur auf den Schnee und hatte die Arme um ihren Körper geschlossen, als könne sie das vor Albus und der Kälte schützen. „Wenn du meiner Cousine das Herz brichst, breche ich dir das Genick. Auch wenn wir gute Kumpels sind, verstanden Albus?“, hatte Scorpius vor einigen Wochen zu ihm gesagt und schon jetzt hatte er sein Versprechen gebrochen. Sein Blick fiel auf das Übel – nein, er suchte die Schuld nicht bei sich – Alice. Sie stand hinter Nathan und neben Lily. Sie lachte über etwas, aber sie bemerkte, dass er sie beobachtete.

Ihr Lächeln gefror und sie begegnete seinem Blick.

Anstatt ihn abweisend zu mustern, schenkte sie ihm ein warmes Lächeln und ein Zwinkern.

Verdammt, er wollte sie.

Mit jeder Faser seines Körpers. Morgana hatte Recht.

Er musste sich diesen Dämon austreiben, sonst würde er nicht nur eine verlieren, sondern beide und Morgana war alles, was ihm noch geblieben war, nachdem Alice ihn offensichtlich nicht mehr wollte, da sie ihn nun einmal hatte.
 

Scorpius wandte sich an Rose und gab ihr ein Glas Zuckersekt in die Hand.

„Gefällt dir der Abend bis jetzt?“, fragte er sie. Sie lächelte und nickte, auch wenn sie sich unwohl fühlte, weil jeder ihre Rose sah. Die Weasley wollte gar nicht wissen, wie sich die Gerüchteküche dieses Tattoo erklärte. Doch es war zu spät, es hatten schon alle gesehen.

„Obwohl diese Party so schön ist, sind die anderen alle betrübt“, stellte sie fest. Scorpius zog eine Augenbraue hoch.

„Wieso?“, fragte er. Es war ihm gar nicht aufgefallen. Vielleicht weil er so bemüht gewesen war, die Gäste bei Laune zu halten und Lucy aus dem Weg zu gehen. Und dann war da noch Rose in ihrem knappen, mitternachtsblauen Bikini der ihr unglaublich gut stand. Das Tattoo wirkte wie Spitze. Es machte ihn fast wahnsinnig und er hasste sich für diese Triebhaftigkeit und dafür, dass er sie ausgerechnet empfand, wenn er Wiesel ansah.

„Sieh sie dir doch mal an. Lucy, Morgana, Albus, Lily und Nathan. Und Alice spielt ihre gute Laune auch nur. Ich kenne sie“, erklärte Rose.

Scorpius stellte sich dicht neben sie und folgte ihrem Blick. Sie hatte Recht. Es sah nach ganz großem Drama aus, wenn man ihn fragte. Aber eigentlich war es kein schlechtes Zeichen, denn auf jeder guten Party musste gelacht, geliebt, geweint und getanzt werden. Es war die Triebfeder menschlichen Handelns und der einzige Grund, weswegen man so gern auf Partys ging. Man suchte Emotionen. Egal auf welche Weise.

„Das legt sich, wenn alle betrunken sind“, tat Scorpius es ab.

Rose war sich nicht sicher, ob es so einfach war, wie er tat. Sie kannte diese Menschen. Und keiner von ihnen war Meister darin, es sich einfach zu machen.

„Noch ein letzter Tanz, Miss Weasley?“, fragte ihr Zukünftiger.

Sie sah auf die Uhr. Es war der letzte Tanz in seinem siebzehnjährigen Leben. Und er wollte mit ihr in seinen Geburtstag tanzen? Sie fühlte sich geehrt.

„Wir haben noch nie miteinander getanzt“, stellte sie fest, während er ihre Hand nahm.

Scorpius führte sie in eine etwas entlegenere Ecke, in der sie ungestört waren. Trotzdem waren noch viele Menschen um sie herum und viele der Mädchen wirkten ungehalten darüber, dass ausgerechnet Rose Weasley den ersten Tanz mit dem baldigen Geburtstagskind an diesem Abend bekam.

Zu Lucy traute sie sich kaum zu sehen. Wahrscheinlich würde sie zu einer Salzsäule erstarren, wenn sie ihr in die Augen sah.

„Dann wird es Zeit.“, sagte Scorpius und lächelte schief, wie immer, wenn er eigentlich unsicher war. Es war ihr schon mehrfach aufgefallen.

Sie fühlte sich steif in seinen Armen an. Scorpius bemerkte ihre Unsicherheit, ihre Vorsicht und ihr Misstrauen. Auch wenn sie sich in den letzten Tagen etwas näher gekommen waren, war ihre seltsame Beziehung noch im Aufbau und auf keinen Fall alltäglich.

Scorpius schloss einen kleinen Moment lang die Augen, als sie wegsah und genoss das Gefühl ihrer nackten, weichen Haut auf seiner. Eine Schwäche, die er sich erlaubte.
 

Die Musik setzte ein. Es war eine Ballade, natürlich, denn es war auch nie anders geplant gewesen, als dass Scorpius mit einem Mädchen in seinen Geburtstag tanzte. Das hatte er bis jetzt jedes Jahr getan. Kein einziges Mal war es dasselbe Mädchen gewesen. Und Lucy hatte er diese Ehre nie gestattet. Er hatte schon immer gewusst, dass sie zu viel hinein interpretieren würde.

Und Rose? Er hatte das Gefühl, woher es auch immer rühren mochte, dass sie es wert war.

Ironischerweise war es die einzige Ballade, die die Verlorenen Propheten jemals heraus gebracht hatten.

Rose musste grinsen, als sie die Töne ihrer Lieblingsband hörte.

Es war reiner Zufall, Scorpius hatte keine Ahnung, welche Platte Melody Flint auflegen würde. Sie bezeichnete sich gerne als DJane, wie die Muggel sie nennen würden. Er warf ihr einen Blick zu und sie zwinkerte.

Offensichtlich kannte sie den Musikgeschmack seiner Tanzpartnerin.

Langsam wiegte er sie in den Armen, bewusst, dass sie sich fremd anfühlte, aber auch gut. Ihre Hände, die sie auf seine Schulter gelegt hatte, schwitzten, doch dass sie aufgeregt war, würde sie nie zugeben, soweit kannte er sie schon. Er grinste, als sie verlegen in die Gegend starrte, nur um ihn nicht ansehen zu müssen. Der Malfoy drehte die Weasley um ihre eigene Achse und damit begannen auch andere zu tanzen. Rose entspannte sich etwas, denn dass sie beobachtete wurde, konnte sie nicht ertragen. Dafür war sie ihrer Meinung nach zu nackt.

Scorpius zog sie näher zu sich, Rose errötete, doch sie schritt nicht zurück. Sie war sich bewusst, dass sie ihre Brüste gegen seine Brust drückte und seine Hand kurz über ihrem Hintern schwebte, wie eine stumme Andeutung.

Es musste so sein.

Er war ihr Verlobter und sie mochte ihn seit ein paar Tagen. War es wie ein Flirt? Sie wusste es nicht, doch so lief es. Es war als seien sie sich gerade erst begegnet. Seltsam.

Rose musste lächeln, als sie den Gedanken vertrieb.

Sie sah über Scorpius Schulter und erblickte Lily und Zabini.

„Na endlich“, seufzte sie.

„Hm?“, machte Scorpius, der beide nicht sehen konnte.

„Nathan und Lily tanzen“, erklärte Rose nur. Und tatsächlich tat es das.

Er drehte sich mit ihr und suchte die Menge selbst nach seinem besten Freund ab. Morgana und Lucy standen am Rand und blickten grimmig, Albus war ein Häufchen Elend, dass sich an die Hauswand lehnte und sich offensichtlich wünschte unsichtbar zu sein. Vier Meter weiter weg stand Alice und sah zu ihnen. Sie zwinkerte Rose zu.

„Irgendwann kommt es bei allen in Ordnung“, beruhigte Scorpius seine Zukünftige.

„Ich hoffe es.“, seufzte sie, sich bewusst, dass sie gegen ihre eigene Regel, sich nur um sich selbst zu kümmern, verstoß und wieder auf andere Rücksicht nahm.

Rose vergaß einen Moment die Zeit und ließ sich von Scorpius im Takt der Musik wiegen und genoss die Wärme, die von ihm ausging.
 

Ein Countdown wurde angestimmt und jeder fieberte mit, als sei es ein guter Partyhit. Einige grölten, andere sprachen noch relativ nüchtern. Scorpius öffnete die Augen und in Roses. Er mochte das Braun darin mehr und mehr. Gleich, gleich wäre diese Ungestörtheit vorbei. Dann musste er sie loslassen und er wusste schon jetzt, dass er frieren würde.
 

...acht...sieben...sechs...fünf...vier...drei........ zwei.....eins.....
 

Scorpius schloss ein letztes Mal die Augen und genoss ihre Nähe.
 

Null.
 

Jemand stimmte ein Happy Birthday an, dem sich alle anschlossen.

Rose sah auf.

„Alles Gute zum Geburtstag, Scorpius“, sagte Rose.

Er sah ihr direkt in die Augen. Verdammt, da war es wieder. Sie konnte es nicht schon wieder ignorieren, sie wollte ihn küssen, sonst würde sie explodieren.

Ohne weiter darüber nachzudenken zog sie ihn zu sich herab, schloss die Augen und küsste ihn. Ein Feuerwerk ging in die Luft und tauchte die Nacht in rot. In Roses Bauch entfaltete sich ebenfalls eine Feuerblume und rieselte wie tausend kleine Glitzerpartikel in ihrem Magen herab. Schmetterlinge.

Er schmeckte nach Zuckersekt.

Seine Lippen waren weich.

Er war warm.

Rose öffnete die Augen und schon war der Augenblick vorbei. Die anderen sangen anlässlich zu Silvester „For He's a Jolly Good Fellow“. Kaum, dass sie sich von ihm gelöst hatte, stürmten Albus und Nathan auf ihn zu und warfen ihn zu Boden. Die Weasley musste lachen.

Ihre Wangen waren rot, ihr Magen spielte noch immer verrückt.

Und langsam wurde ihr bewusst, dass sie gerade Scorpius vor allen anderen geküsst hatte. Alle waren aus Hogwarts. David würde es noch vor dem Ende der Ferien erfahren.

Rose sollte es bereuen.

Sollte.

Sie tat es aber nicht, sie konnte nicht, denn es war richtig gewesen und hatte sich richtig angefühlt. So, wie Alice es immer beschrieb, wenn man sie fragte, wieso sie immer Dummheiten tat. Ihre beste Freundin antwortete stets, dass es sich richtig angefühlt hatte.

Eine Torte wurde gebracht, achtzehn Kerzen brannten darauf und wirkten zusammen mit dem Feuerwerk romantisch.
 

Ein jeder Anwesender gratulierte Scorpius persönlich, deswegen hielt sie es für ratsamer, sich zurück zu ziehen. Sie verschwand nach drinnen um sich etwas zu trinken zu holen und einen Moment Ruhe zu genießen.

Während sie das Feuerwerk durch die große Glasfront beobachtete und sich ein Glas Feuerwhiskey einschenkte, sah sie Lucy auf sich zusteuern. Ihr Gang wirkte nicht wahllos, sie kam direkt auf sie zu. Rose war alarmiert und beobachtete jeden ihrer Schritte, bis sie hinein kam und sich vor ihr aufbaute.

Betont beiläufig zog sie an einem Strohhalm und leerte ihren Cocktail. Lucy beobachtete Rose bei jeder ihrer Bewegung. Keine vertraute der anderen. Das war schon immer so gewesen, schon seit sie Kinder waren, bekämpften und hassten sie sich.

„Hallo, Rose...“, sagte sie langsam. „Hast du deinen Auftritt genossen?“

Es klang gehässig und die künftige Malfoy formte ihre Augen zu schmalen Schlitzen.

Abwährend verschränkte sie die Arme unter der Brust.

„Wovon redest du?“

Lucy lachte geschauspielert. Sie knallte ihr Glas auf den Tisch und machte einen Satz auf Rose zu. Schnell hatte sie sie in die Haare gegriffen und sah ihr aus nächster Nähe in die Augen. Diese Person widerte Lucy an.

Falsche Schlange.

Eine Schlampe.

Scorpius neue Schlampe.

Sie musste sich beherrschen, Rose nicht die Haare herauszureißen.

„Du hast es doch genossen in aller Munde zu sein. Erst mit deinem beschissenen Mal, dann mit dem Kuss“, fauchte Lucy.

Rose war innerlich aufgewühlt, sie fühlte sich angegriffen, wollte sich aber ihre Furcht nicht anmerken lassen, sondern viel lieber zurückschlagen. Lucy hatte keine Macht über sie, keine. Die Gryffindor war eine viel bessere Kämpferin als sie, doch wenn es nun auf einen körperlichen Kampf hinauslief, wollte sie lieber etwas vorsichtiger sein. Denn man durfte ihre dünne Cousine nicht unterschätzen – in ihren schmalen Armen schlummerte die Kraft zahlloser Handjobs.
 

Die Verachtung für Lucy schmeckte bitter auf ihrer Zunge. Sie hielt nichts von ihr.

„Deine Zeit ist vorbei, Luce“, antwortete Rose beherrscht.

Das machte ihre Cousine noch rasender vor Zorn. Sie warf einen Blick nach draußen. Keiner bekam mit, was hier drin geschah. Alle sahen nur auf das Feuerwerk.

„Du dreckiges Miststück lässt gefälligst deine Finger von Scorpius. Er gehört mir“, schrie ihr ihre Cousine entgegen. Ihr Atem war von Alkohol geschwängert. Sie klang verzweifelt und ängstlich – eine gute Mischung für Wut.

„Ich lasse gar nichts. Eher sterbe ich“, antwortete Rose ruhig und musste über ihre eigene Ironie lachen, denn Lucy hatte keine Ahnung, wie ernst das gemeint war.

Lucy gab ihr einen kräftigen Stoß und ihre Cousine knallte mit dem Rücken gegen die Bar und rutschte dann auf dem nassen Boden aus. Sie riss Lucy mit sich, die sich nicht schnell genug aus den roten Haaren befreien konnte.

Der Gryffindor entfuhr ein Schrei. Sie war benommen, denn sie war mit dem Kopf irgendwo angestoßen. Doch sie kam schnell zu sich und stürzte sich auf Lucy, die wie eine Furie auf die einschlug, kratzte und an ihren Haaren zog.

„Lass mich in Ruhe, du verdammte Kröte“, brüllte die Gryffindor wie eine Löwin und versuchte Lucys Arme unter Kontrolle zu bringen. Doch wie schon vermutetet war sie stärker als sie dachte.
 

„Lucy, Rose!“, ertönte eine schockierte Stimme hinter ihnen. Morgana stand in der Tür und traute ihren Augen kaum, als sie die sich balgenden Mädchen sah. Beide trugen Kratzer im Gesicht und endlose ausgerissene Haare lagen auf den hellen Fliesen.

„Oh Merlin!“, rief eine andere Stimme. Alice.

Beide Mädchen stürmten auf ihre jeweilige beste Freundin zu. Der Lärm lockte andere Schaulustige an. Einige der betrunkenen Jungs grölten beim Anblick des Mädchenkampfs. Doch für Rose war das nicht zum Lachen. Sie hatte das dringende Bedürfnis, Lucys Nase mit ihrer Faust zu korrigieren. Sie wusste nicht, wie sie den ganzen Hass und die ganze Gewalt verdient hatte.

Alice zog ihre beste Freundin von Lucy herunter, die nun anfing auf ihre Cousine einzutreten, bis sie außer Reichweite ihrer Beine war. Dabei traf sie sie auch ziemlich hart zwischen Beinen. Für einen Moment faltete sich die Angegriffene zusammen, doch die Professorentochter fing sie auf.

„Ich brech' dir die Beine!“, tobte Rose und wollte schon auf Lucy zu stürmen, ungeachtete dessen, dass sie damit ihre beste Freundin hinter sich herzog.

Das schwarze Schaf der Familie Weasley höhnte mit einem Lachen, dass blutgetränkt war. Die Rothaarige hatte sie wohl inmitten der Rangelei mit ihrem Ellenbogen getroffen.

„Seht euch das Engelchen an! Eine Harpyie ist sie!“, schrie Lucy hysterisch, als sie das Publikum bemerkte. Doch keiner nahm sie ernst, denn jeder hatte den heftigen Tritt zwischen ihre Beine gesehen. Und das fand keiner lustig.

Endlich schritten die Herren der Schöpfung ein. Zabini half Morgana mit Lucy, doch um Rose zu bändigen, brauchte es Albus und Scorpius.

Sie trat um sich, wandte sich in der Hoffnung, Lucy doch noch ihre Faust spüren zu lassen und bemerkte nicht einmal die Schmerzen, die ihr ihre Cousine bereits beigebracht hatte.

„Eher stirbst du, Sonnenscheinchen?“, lachte Lucy, während man sie weg schleifte, als wäre sie eine gefährliche Irre. „Das lässt sich einrichten“, setzte sie hinzu. Und unbemerkt ließ sie die gerissene Kette mit dem Ring verschwinden, die sie Rose abgerissen hatte.

„Jetzt lass sie in Ruhe, Lucy. Du hast schon genug angerichtet“, herrschte Morgana ihre beste Freundin an, während Zabini ihr half, sie hinauszuwerfen. Das schockte Lucy so sehr – denn noch nie hatte Morgana es gewagt, sie anzuschreien – dass sie verstummte und sich das erste Mal gewahr wurde, was sie gerade für eine Szene gemacht hatte; vor all den Leuten, denen sie nach den Ferien wieder unter die Augen treten musste. Sie ließ sich wegbringen.

„Ich bring sie nach Hause“, rief Morgana Scorpius zu. Er konnte nur nicken, denn er hatte immer noch alle Hände mit Rose voll.
 

„Rose“, sagte er geduldig, während sie sich noch sträubte, sich wegbringen zu lassen.

„Rose“, wiederholte er.

„Rosie“, sagte nun Albus, dem der Geduldsfaden riss. Er hatte heute schon genug Drama erlebt und außerdem blutete seine Cousine am Kopf.

„Rosie, reiß dich zusammen. So benimmt sich keine Weasley“, meinte er.

„Ich scheiß drauf, wie ich mich benehmen muss. Diese Schlampe hat angefangen. Wie eine Irre hat sie sich auf mich gestürzt“, spie sie, während Scorpius und Albus sie ins Wohnzimmer brachten.

„Soll ich das denn einstecken, nur um eine gute Weasley zu sein?“, fragte sie ihn, außer Puste. Albus und Scorpius setzten sich neben sie, beide erledigt. Rose verschränkte die Arme vor der Brust und starrte mit düsterer Miene ins Feuer. Es schmerzte zwischen ihren Beinen. Wahrscheinlich hatte sie eine Prellung.

„Du hast ganz schön Kraft“, bemerkte Scorpius nicht ohne Bewunderung.

Rose musste lachen. Der Stress fiel von ihr und wenn sie daran dachte, kam ihr die Show ganz schön lächerlich vor. Doch wie auch schon den Kuss zuvor, bereute sie auch nicht die Prügelei. Sie fühlte sich wesentlich besser. Sonst hatte sie immer eingesteckt und Lucy toben lassen. Nun, wo sie auf niemanden mehr Rücksicht nehmen musste, konnte sie sich endlich verteidigen.

Der ganze Frust war von ihr gefallen.

Alice kam von hinten. Sie hatte ihren Zauberstab und ein paar Kräuter bei sich und kniete sich vor ihre beste Freundin. Sie machte eine geschäftige Miene.

Es wurde ruhig im Zimmer. Die jungen Männer sagten nichts und nur das Kaminfeuer prasselte. Rose wurde ganz ruhig in der Gegenwart ihrer Freundin.

„Bist du mir böse, weil ich mich so vergessen habe?“, fragte sie Alice, die mit einer Kräutertinktur ihre aufgeschürften Knie abtupfte.

Die Angesprochene hob den Kopf und sah in ihre Augen.

„Ich bin stolz auf dich“, sagte Alice. Und ihre Miene sprach Bände – sie lächelte und sah die Weasley an, als habe sie sie ernsthaft überrascht.

Scorpius und Albus grinsten ungläubig.

„Du findest das gut?“, fragte der Malfoy erstaunt.

Er hatte es als schrecklich empfunden, so etwas mit ansehen zu müssen. Sie hatten sich beide schrecklich wehgetan, unfair gekämpft und der Tritt in Roses Schritt hatte ihn unzählige Augenblicke die Luft vor Mitgefühl anhalten lassen.

Nun war es an Albus zu lachen.

„Wenn du wüsstest, welche schlimmen Dinge Lucy unserer Rosie schon angetan hat, würdest du dich auch freuen, wenn sie sich endlich gewehrt hätte. Ehrlich, ich hätte schon sehr an deinem Verstand gezweifelt, wenn du das auch noch mit dir hättest machen lassen.“ Er sah seine Cousine bedeutungsschwer an.

„Ich habe doch gesagt, ich nehme keine Rücksicht mehr.“

Scorpius zog eine Augenbraue hoch. Von welchen schlimmen Dinge sprach Albus? Er hatte den Zwist zwischen den Cousinen für eine verbale Angelegenheit gehalten. Zumindest hatte er nie etwas mitbekommen.

„Heißt das, du hast auf Lucy Rücksicht genommen?“, wollte er wissen.

Rose erhob sich langsam, als Alice fertig war, sie zu verarzten. Der Slytherin sah zu ihr auf, wie das Feuer sie anstrahlte und ihren Körper in warmes Licht tauchte. Sein Kumpel bemerkte den Blick und verkniff sich ein Grinsen. Endlich war seinem besten Freund aufgefallen, dass Rose eine Frau war. Scorpius fielen die ersten blauen Flecken auf, die ihren Körper übersäten.

„Lucy ist unglücklich. Sie hat mir immer leidgetan“, sagte Rose leichtfertig.

„Aber ich dachte du hasst sie“, verlautbarte er hörbar verwirrt.

„Ja, das tue ich auch. Leben und leben lassen.“ Rose zuckte mit den Schultern, als habe sie selbst keine Erklärung für ihr Verhalten, dann verließ sie zusammen mit Alice das Zimmer.

Scorpius und Albus – beide etwas ratlos - folgten den Mädchen.

„Ich brauche jetzt etwas hartes Zutrinken“, seufzte Rose aus tiefstem Herzen.
 

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Lily stand wie geschockt da. Sie hatte eine solche Eskalation zwischen ihren Cousinen nicht kommen sehen. Und sie hatte Lucy noch dabei beobachtet, wie sie Rose nach ihrem Kuss mit Malfoy gefolgt war. Aber sie hatte sich nichts weiter dabei gedacht und stattdessen lieber Nathan beobachtet. Vielleicht hätte sie dieses Desaster verhindern können, schließlich hatten sie und Lucy sich immer verstanden. Zwar nicht so gut, wie sie und Rose, aber für ein Gespräch hätte es gereicht.

Ein Glas Feuerwasser erschien in ihrem rechten Blickfeld. Sie nahm ihn und stürzte ihn in einem Schluck hinunter. Erst dann fragte sie sich, wer ihr dazu verholfen hatte, ihren Schock zu überwinden.

Ihr Herz setzte einen Schlag aus.

Nathan.

Hier neben ihr.

Sie schluckte noch einmal, dann erinnerte sie sich daran, dass sie lächeln könnte. Sie tat es, aber es endete eher in einer furchtbaren Grimasse, die Nathan zum Lachen brachte. Nachdem er Lucy und Morgana zum Kamin gebracht hatte, durch den sie gereist waren, kam er zurück zu Lily. Er hatte noch nie erlebt, dass sich zwei Mädchen so benommen hatten. Und auch für die Potter schien es etwas neues gewesen zu sein, denn sie war käseweiß im Gesicht, als er sie gefunden hatte.

„Danke“, sagte sie mit belegter Stimme.

Nathan nickte und zwinkerte.

„Noch einen?“, wollte er wissen.

Lily überlegte. Seine plötzliche Gegenwart beruhigte sie kein bisschen.

„Ehrlich gesagt – ja, bitte.“

Nun lachte er umso herzlicher. Dabei lehnte er sich sogar nach hinten. Dann zauberte er hinter seinem Rücken eine ganze Flasche hervor. Lily zog eine Augenbraue hoch. Offensichtlich hatte er heute noch mehr vor, als sich zu beruhigen.

Sie sah von der Flasche auf und traf direkt seinen Blick.

Eine stumme Frage lag darin.

Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und steuerte den Wintergarten von Scorpius' Mutter an. Nathan folgte ihr unauffällig, die Flasche Feuerwasser immer noch bei sich, aber keine Gläser.

Er war aufgeregt.

Das letzte mal war er zu seinem Geburtstag mit ihr allein gewesen. Und damals war er so fertig und betrunken gewesen, dass seine Gefühle auf seiner Zunge lagen. Sein ganzes Leid war förmlich aus ihm herausgesprudelt. Seitdem hatten sie kein weiteres Mal miteinander gesprochen.

Sie hatte ihn geküsst und dann war sie geflohen.

Der schönste Kuss, den er je mit einem Mädchen geteilt hatte.

Sie setzte sich nicht auf die Couch, die einladend dastand, sondern kniete sich zwischen die Orchideen auf den blanken Boden. Auffordernd sah sie ihn an und deutete auf den Boden vor ihr. Ohne ein weiteres Wort setzte er sich vor sie und sah in ihre Augen.

„Reden wir nicht um den heißen Brei herum, Nathan“, begann sie und ihr Ausdruck war entschlossen. So sah sie eigentlich nur aus, wenn sie sich mit einem Slytherin duellierte, bemerkte er und sah in ihre hellbraunen Augen, die sie von ihrer Mutter hatte.

„Ja?“, fragte er unsicher. Er war sich nicht sicher, ob er es wissen wollte.

Er lächelte nervös, seine Hände schwitzten und er hasste sich dafür, seine Schwäche für sie nicht verstecken zu können und auch seine Aufregung nicht.

Lilys Blick wurde weich, als sie es bemerkte. Sie versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. Leider fühlte sie sich gar nicht so taff, wie sie sich gab. Um sich selbst Mut zu machen, griff sie zur Flasche und nahm einen großzügigen Schluck.

Erst als der Alkohol in ihrer Kehle brannte, fühlte sie sich bereit.

Dann sah sie Nathan an und musste lachen, weil sie es sich so schwer machte. Im selben Augenblick schmiss sie sich auf ihn und fiel der Länge nach auf den Boden. Noch bevor seine Beschwerde seine Kehle verlassen konnte, presste sie ihre Lippen auf seine.

Sie küssten sich eine gefühlte Ewigkeit.

„Wieso bist du so stürmisch?“, fragte Nathan atemlos. Lily grinste.

„Sie dir doch die anderen an, was sie davon haben, wenn sie es sich schwer machen. Also ich würde die Zeit lieber damit verbringen, dich zu küssen.“

Nathan lachte, dann zog er sie zu sich hinunter und übersäte ihr Gesicht mit kleinen, respektvollen Küssen, bevor sich ihre Lippen ein weiteres Mal verbanden und sie die Zeit um sich herum vergaßen.
 

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Rose, Scorpius, Alice und Albus saßen an einem Tisch. In der Mitte stand eine Flasche Feuerwhiskey und das Vorhaben, sich zu betrinken flackerte in den Augen eines jedem. Alkohol machte viele Dinge einfacher. Der Pegel, den Alice hatte, löste ihre Zunge und sie unterhielt sich mit Albus über Quidditch, wovon sie keine große Ahnung hatte. Um sie herum wurde noch getanzt, gelacht und gefeiert. Die Musik war gut und die Laune hatte sich schlagartig verbessert, nachdem sich Rose entladen hatte bei ihrem Streit mit Lucy.

Mit den blauen Flecken im Gesicht und an den Schultern, sah Rose auf seltsame Art und Weise bezaubernd aus. Ihr Lächeln wirkte noch strahlender als sonst. Scorpius mochte ihr Lächeln. Er mochte auch, wie sie lachte. Sie verstellte sich nicht, lachte laut und herzlich, wenn sie etwas lustig fand und kümmerte sich nicht darum, wie das auf andere wirkte.

Jemand brachte Karten an den Tisch und bald spielten sie eine Runde Bell Explodiert. Nachdem Rose Bell drei Mal hintereinander gezogen hatte, explodierte die Karte in ihren Händen und schwärzte ihr Gesicht mit Ruß.

Alle lachten.

Albus genoss die heitere Laune, die herrschte. Der Abend war bis zu diesem Punkt nicht sehr fröhlich für ihn verlaufen und er begrüßte es, sein schlechtes Gewissen und seinen Kummer in Whisky ertränken zu können, wie am Anfang, als noch nichts zwischen den hier Anwesenden stand. Rose erholte sich von ihrer Prügelei mit jedem weiteren Schluck, den sie nahm und bald schwirrte ihr der Kopf.

Während um sie herum alle durch die Kamine verschwanden, und die, die nicht mehr laufen konnten, auf den Sofas eingeschlafen waren, schlug Albus vor, noch eine Runde zu schwimmen. Rose würde das kühle Wasser zu einem klaren Kopf verhelfen, deswegen stimmte sie zu und sprang als erste hinein.

Irgendwann tauchten Lily und Zabini wieder auf. Beide strahlten und hielten Händchen. Albus fiel sein Lächeln aus dem Gesicht als er bemerkte.

Scorpius schwamm zu ihm herüber und versuchte ihn notdürftig zu beruhigen. Er erklärte ihm, was er in den letzten Monaten beobachtet hatte und auch Rose kam Lily zur Hilfe, als sie ihm erzählte, was Lily von Nathans Geburtstagsfeier zu berichten wusste. Albus sah immer noch grimmig drein, doch dann nickte er langsam.

„Brich meiner Schwester das Herz und ich breche dir die Beine, Zabini“, rief er ihm zu und es sollte der einzige Kommentar bleiben, den er je beisteuern würde.

Lily sah erleichtert aus. Sie nickte Rose in stummen Dank zu.

Scorpius fand es aberwitzig, dass er den gleichen Wortlaut gewählt hatte, wie er, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits wusste, dass Albus seiner Cousine das Herz brechen würde. Der Malfoy hoffte, dass sein bester Freund nicht auch befürchtete, Nathan könne es nicht so ernst meinen.

„Wie wäre es mit einer Runde Steh Troll, Schwimm Troll?“, fragte Alice.

Alle stimmten begeistert zu.

„Wer spielt den Troll?“, fragte Scorpius.

Albus schnaubte.

„Lily macht den Troll“, sagte er spöttisch und zwinkerte seiner Schwester zu. Er wollte ihr begreiflich machen, dass er nichts dagegen hatte und sich für die freute. Deswegen konnte Lily nicht ablehnen.

Sie lehnte sich an den Beckenrand und ließ sich alle verteilen.

Rose verzog sich in den hinteren Teil des Gewölbes, wo der kleine Wasserfall war. Albus hielt sich in Lilys Nähe, wohl bewusst, dass er im Notfall türmen und alle anderen, die von Lily erwischt worden waren, aus der Starre befreien konnte.

„Können wir?“, rief Lily.

„Ja“, antworteten Rose und Alice.

Lily schwamm los und hielt wie zu erwarten auf ihren Bruder zu, doch der war schneller als sie und schwamm davon, ehe sie ihn berühren konnte. Die erste Frustration machte sich bemerkbar, als auch Scorpius schneller war als sie. Also entschied sich Lily, sich an ihre Freundinnen zu halten.

Denn von denen wusste sie, dass sie nicht wie Fische im Wasser bewegten und hinzukommend noch katastrophal ungelenk waren.

Und tatsächlich war es so, dass sie Alice als erste erwischte.

„Mist“, fluchte Alice und musste mit gespreizten Beinen dastehen, bis jemand, der noch frei war, unter ihr durchschwamm und sie dadurch befreite.

Dummerweise waren alle am anderen Ende des Pools, auf das Lily gerade zuhielt. Doch hinter dem Wasserfall kam Rose hervor und durchschwamm ihre Beine.

„Danke, Rosie“, sagte Alice und brachte so viel Abstand wie möglich zwischen sie und Lily. Rose verschwand wieder hinter dem Wasserfall und hoffte vergessen zu werden.

Doch der Potter war diese Rettungsaktion nicht entgangen. Die anderen stoben auseinander, sobald sie in ihre Nähe kam, doch sie erwischte Nathan und Scorpius an den Armen. Außer Atem suchte sie den Pool nach ihrem Bruder oder Alice ab. Doch sie waren abgetaucht und so hielt sie in großen Zügen sie auf ihre Cousine zu, die sich noch immer in Sicherheit wähnte.

„Verdammt, ich wollte mich doch hier verstecken“, jaulte Rose, als Lily sie überraschte, in dem sie vor ihr auftauchte und mitten auf der Nasenspitze anstieß.

„Alice, rette mich!“, flehte Rose mit erhobener, übertrieben dramatischer Stimme.

„Ist gerade schlecht“, rief Alice zurück, denn sie durchschwamm gerade Scorpius und Zabini. Doch Lily erwischte sie, als sie wieder auftauchte. Scorpius und Nathan machten sich vom Acker.

„Ich komme gar nicht an euch ran“, beschwerte sich Lily. Dabei klang sie wie ein bockiges Kind. Scorpius nahm ein paar Armspannen zu Rose um sie zu befreien. Als er sie erreichte, grinste sie ihn herausfordernd und sagte gar nichts. Ihr war bewusst, dass sie gerade ungesehen waren. Ihm wurde es umso deutlicher, als er das Planschen der anderen hörte, was meilenweit entfernt klang.

Ihr Grinsen wurde breiter.

„Hab dich.“, sagte Lily und fror Scorpius direkt vor seiner Zukünftigen ein.

„Oh nein! Ich war abgelenkt.“, maulte Scorpius halbherzig und zwinkerte ihr zu.

Eine Weile blieben sie voreinander stehen, sahen in unterschiedliche Ecken und vermieden es, sich anzusehen.

Wann kam denn endlich jemand, der sie erlöste? Hatten die anderen sie vergessen?
 

In Wahrheit (doch das konnten sie nicht sehen) verhielt es sich so, dass die Übrigen längst aufgehört hatten, sich zu jagen und am Beckenrand saßen, um eine Geräuschkulisse zu erschaffen. Sie reichten sich die Flaschen zu und riefen abwechselnd „Eulenscheiße“ und „Danke, Albus“ oder „Mach mich frei, Alice.“
 

Aus Versehen erwischte sie sich dabei, wie sie Scorpius musterte. Zugegeben: so zufällig war es nicht. Sie fühlte sich durch die Wassertropfen an ihren ersten Kuss erinnert, als sie in sein Zimmer eingebrochen war.

(„Alice, mach mich schnell frei.“)

Rose sah zu Scorpius auf und ihre Blicke trafen sich.

(„Ich kann grade nicht, Nathan!“ Alice nahm von ihm die Flasche entgegen und reichte sie danach an Albus weiter.)

Verdammt, offensichtlich hatte Lily langsam alle gefangen.

„Rose...“, flüsterte Scorpius und sah sie an.

Ihr Blick wurde weich. „Verdammt, Malfoy.“, fauchte sie, als wisse sie genau, was er gerade dachte und überbrückte die Zentimeter zwischen ihnen. Die Weasley stieß sich vom Boden ab und schlang die Beine um ihn. Sie war im Wasser ganz leicht. Scorpius drückte sie an die hinter ihr liegende Felswand und küsste sie unbeherrscht hart.

(„Ich hab dich, Albus!“, rief Lily erfreut.)

(„Nathan!“, rief Albus.)

(„Gleich, Mann.“)

Rose fühlte sich, als wäre der ganze Druck wie weggespült. Sie seufzte, öffnete ihre Lippen und gewährte ihm Einlass. Sie stöhnte unterdrückt, schnaufte und küsste ihn wieder. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, wollte, dass nicht einmal ein Blatt Papier zwischen sie passte.

„Merlin“, fluchte Scorpius, als ihm der Druck seiner Lenden unerträglich vorkam. Er musste sich beherrschen. Dieser verfluchte mitternachtsblaue Bikini machte ihn schon den ganzen Abend verrückt. Er konnte kaum noch klar denken.

„Sag mal, Lily? Wenn Scorpius und Rose irgendwie zusammenhängen, reicht es dann, wenn ich unter einem durchschwimme, um beide zu befreien?“, rief Alice.

Scorpius und Rose fuhren auseinander, wie ein Schwarm erschreckter Tauben.

„Igitt“, presste Albus hervor, doch die Heiterkeit in seiner Stimme konnte er nicht unterdrücken.

„Ich glaube, ja“, antwortete Lily, dann lachte sie.

Rose wurde feuerrot im Gesicht und tauchte unter. Das veranlasste Alice nur noch mehr zum Lachen.

„Wie wäre es mit einem Feuerwhiskey, Scorpius?“, fragte Nathan im väterlichen Tonfall, sobald Scorpius unter dem Wasserfall hervor geschwommen war.

„Ja, danke.“

„Komm raus.“

Scorpius kratzte sich verlegen am Kopf. „Ich bleibe noch etwas drin“, murmelte er, was Nathan und Albus zum schallenden Lachen brachte, während sich die Mädchen nur fragend ansahen.

Rose tauchte auf – noch zu sprachlos, um mit jemanden zu reden oder jemanden anzusehen. Sie hatte sich gehen lassen. Schon das dritte mal an diesem Abend und zweimal war Scorpius daran Schuld.

„Hier, Rosie“, sagte Lily fürsorglich und gab ihr die Flasche in die Hand.

Rose schraubte sie ohne Worte auf und stürzte eine gehörige Menge hinab. Ihr Zustand konnte sich kaum verschlechtern. Der Alkohol rehabilitierte sie wieder und brachte ihr neuen Mut, endlich allen wieder in die Augen sehen zu können.

„Und jetzt?“, fragte sie.
 

-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-
 

Die Tür fiel ins Schloss. Alice fühlte etwas Weiches im Rücken, dabei konnte es sich nur um Handtücher handeln. Es war schließlich die Wäschekammer. Albus übersäte ihren Hals mit tausenden kleinen Küssen, bevor er wieder zu ihrem Mund gelangte und ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab. Er schmeckte nach Verzweiflung und Begehren. Alice empfand dasselbe, schloss die Augen und biss leicht in seine Zunge.

Sie wollte es noch einmal spüren – das Gefühl die Eine zu sein. Seine Eine.

Es war verboten, er war mit Morgana zusammen, das wusste sie.

Sie wusste auch, dass ihr Stolz sie davon abhalten sollte, das zu tun. Doch sie konnte nicht anders, es war ein Ziehen im Bauch und in ihrem Herzen, die Augen zu schließen, zu genießen und es einfach zu tun, ohne an jemand anderen zu denken als an sich und ihn. Wie konnte etwas so Gutes verboten sein?

Sie wollte es.

Sie wollte es.

Oh ja, sie wollte es und alles andere wäre eine Lüge gewesen.

Mit hektischen Fingern zerrte sie an seiner Badehose, griff darunter, ließ ihn Stöhnen.

„Ich will dich“, bebte er.

Alice stöhnte, als sie es vernahm. Es jagte ihr einen Schauer über den Rücken, den sie nie empfunden hatte, bevor er sie berührt hatte.

Vielleicht war es so, dass sie ihn anfangs allein aus dem Grund wollte, weil er sie abwies. Aber das hatte sich geändert. Dass hatte sich geändert, als er sie das erste Mal geküsst hatte. Da wusste sie es.

Sie wollte lieber verbrennen, als erfrieren.

Alice wollte riskieren, dass er sie danach wieder sitzen ließ, doch dieses eine mal wollte sie noch hell lodern, auch wenn es ihr Untergang sein sollte.

Da machte sie sich nichts vor.

Er öffnete ihr Bikinioberteil und schmiss es achtlos zu Boden. Wo es landete, wussten sie nicht, denn es war dunkel. Mit einem Seufzen küsste er ihre Brüste, doch viel zu leidenschaftlich, um zärtlich zu sein. Alice schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an die Wand hinter ihr.

Sie ließ seine Hose zu Boden gleiten und schubste ihn nach hinten auf einen Wäschehaufen, den sie beim Eintreten noch gesehen hatte.

„Du machst mich wahnsinnig“, stöhnte er, als sie ihr Höschen auszog und sich auf ihn setzte.
 

-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-:-
 

Die Tür fiel ins Schloss.

Rose war verlegen, vor allem jetzt, wo sie mit Scorpius alleine war und sich mit ihm ein Bett teilen musste.

Würde es passieren? Sie rechnete damit.

Sie dachte einen kurzen Moment an David und daran, dass er es gut mit ihr meinte. Was tat sie hier also? Es war nicht richtig.

Wenn sie doch nur klar denken könnte! Aber der Alkohol benebelte ihre Sinne.

Scorpius machte keinen Hehl aus seinen Absichten. Natürlich tat er das nicht, er war genauso betrunken, wie sie. Er presste sie an die Tür in ihrem Rücken und küsste sie.

Rose stöhnte, schloss die Augen und beschloss, einfach gar nicht mehr nachzudenken. Es hatte ihr ohnehin nie Glück gebracht. Sie erwiderte seinen Kuss so heftig und bereitwillig, dass Scorpius vor Überraschung absetzen musste. Nur die Petroleumlampen, die sie so altmodisch fand, erleuchteten den Raum. Es war nicht zu hell, um sie zur Besinnung zu bringen und nicht dunkel genug, um zu vergessen, wo sie war.

„Ein Wort von dir genügt und ich höre auf“, sagte er, als er ihren unsicheren Blick sah.

Merlin, das wollte er schon tun, seit sie das erste Mal unter ihm gelegen hatte, auch wenn er sich lieber die Zunge abgebissen hätte, als das zuzugeben. Es kam ihm vor, als wäre es erst gestern passiert und trotzdem schien so viel in der Zwischenzeit geschehen zu sein. Sie hatten sich angefreundet. Etwas, das er sich nie erhofft hatte, seit er diesen Schwur abgelegt hatte.

Er könnte es jetzt kaputt machen, Rose kaputt machen, und am Ende musste sie ihn trotzdem heiraten, obwohl sie ihn dafür verachtete.

Wie würde es wirken? Dass er sie abgefüllt und dann verführt hatte.

„Ich weiß“, sagte sie zu atemlos um nicht aufgeregt zu klingen. Dann küsste sie ihn wieder und Scorpius warf alle Bedenken über Bord.

Er öffnete ihren verfluchten Bikini, der alleinige Übeltäter war und sah das erste Mal ihre Brüste. Es war nicht so, als hätte er nie Brüste gesehen, trotzdem fühlte er sich wie ein kleiner Schuljunge und schluckte hart vor aufwallender Aufregung. Rose biss sich auf die Unterlippe und sah ihn abwartend, fragend und verlegen an. Eigentlich wollte sie lieber die Augen schließen und so tun, als wäre sie wirklich so taff, wie sie immer vorgab.

Scorpius bemerkte ihre Unsicherheit und lächelte schief. Sie mochte dieses Lächeln, doch in diesem Moment hatte es den unerwünschten Nebeneffekt, dass das Feuerwerk in ihrem Magen wieder aufwallte und sie noch benebelter war.

„Keine Sorge, sie sind schön“, sagte er amüsiert.

Rose wurde rot und sah schnell woanders hin. Hatte man ihr ihre Zweifel so sehr angesehen? Sie verfluchte sich, dass ihr Gesicht manchmal ein offenes Buch war. Für ihn schien es so leicht zu sein.

Er berührte zuerst ihre rechte Brust und Rose war schlecht vor Erregung. Sie richtete ihren Blick wieder auf ihn, wollte ihn abhalten, doch sie brachte es nicht fertig. Es war ein vollkommen neues Gefühl, dass er dadurch in ihr auslöste. Und es war gut.

Sie wollte keine Angst haben.

Scorpius zog einen kleinen Kreis um ihre Brustwarze. Dabei waren seine Fingerspitzen so leicht, wie Schmetterlingsflügel. Rose stöhnte und schloss die Augen. Konnte er sie nicht küssen? Dann konnte sie sich zumindest auf etwas anderes konzentrieren, als ihre Nacktheit. Mit der anderen Hand umschloss er die andere Brust komplett.

Rose fürchtete, ihre Knie würden nachgeben und sie würde einfach hinfallen. Doch auch wenn es sich so anfühlte, passierte es nicht. Sie blieb stehen, wartete ab.

„Scorpius...“, hauchte sie, als die Erregung zu groß wurde. Er erstickte den Seufzer, der ihr danach entweichen wollte mit einem zärtlichen Kuss. Er wanderte von ihren Mundwinkeln zu ihrer Halsbeuge und Rose glaube, innerlich explodieren zu müssen.

Alles in ihr schrie nach mehr. Nach mehr! Aber wonach? Wie sollte sie das Angestaute loswerden?

Sie schloss die Augen und wartete sehnsüchtig auf die immer nächste Berührung seiner warmen Lippen auf ihrer Haut. Überall, wo er seine Haut auf ihre traf schien ein unsichtbares Feuer zu entfachen. War es das, wovon Alice gesprochen hatte? Dass man so etwas nicht planen konnte, sondern es einfach passierte, wenn man es als richtig empfand.

„Es fällt mir schwer, mich zu beherrschen“, gab Scorpius unter einem hilflosen Lächeln zu.

Rose öffnete die Augen und schluckte.

Sie nahm ihren ganzen Gryffindormut zusammen, ergriff seine Hände und zog ihn mit sich zum Bett, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.

Als er davor stand und sie vor sich sah, halb nackt und genauso unsicher, wie er selbst, hielt er es nicht mehr aus. Er warf sie nach hinten auf die Matratze und kam über sie. Er konnte einfach nicht mehr an sich halten, er war auch nur ein Mann.

Und sie machte ihm das mehr als bewusst.

Er küsste ihre Brustwarze mit hungrigen Mund, saugte daran, bis er ihr einen kleinen Schrei entlockte. Dann küsste er die andere Brust. Sie waren perfekt. Rund und fest und genau eine Hand voll. Rose hatte die Augen geschlossen und bog ihm unter den Wellen der Erregung ihre Hüften entgegen. Es war etwas, dass sie vollkommen selbstständig machte, ohne zu wissen, dass man so etwas tat.

Sie fuhr hilflos, nach Halt suchend durch seine Haare, zog daran, ließ locker und zog wieder, als er ihren Bauch küsste.

Er zog ihr ohne große Umschweife ihr Höschen aus. Die Weasley versteifte sich etwas, doch als er ihre Brust erneut bestürmte und seine Hand zwischen ihre Beine hinab gleiten ließ, entspannte sie sich und bog sich ihm wieder entgegen. Rose hielt die Luft an, als er zwischen ihre Schenkel glitt.

Sie glaubte, nicht mehr zu wissen, wo Boden und wo Himmel war. Sie bog sich nach hinten, krallte ihre Fingernägel in seinen Rücken, auf der Suche nach Beherrschung.

Scorpius gab ihre Brust frei und küsste Rose, ohne mit seinen aufreizenden Berührungen innezuhalten.

Sie riss ihr Lippen auseinander und empfing ihn sehnsüchtig, da wusste er, dass er sie soweit hatte.

Automatisch hielt sie die Luft an, dann riss sie den Kopf nach hinten und schrie leise. Davon, dass Lucy sie Stunden zuvor ziemlich hart an jener Stelle getroffen hatte, war nun keine Spur mehr.

Einen Moment lang konnte sie sich nicht bewegen.

Dann kam sie zu sich und zog an seiner Hose, bis er nackt neben ihr lag. Scorpius schloss die Augen, als sie ihn berührte. Ihre Finger wirkten dagegen richtig kalt. Er beugte sich wieder über sie und befand sich zwischen ihren gespreizten Beinen.

Er wartete ab, bis sie die Augen öffnete.

Als sie es tat, bemerkte er den verträumten Blick.

„Bereit?“

Rose kam schlagartig zu sich.

„Nein“, sagte sie aus einem ersten Impuls heraus.

Er hielt inne, wirkte fast schon enttäuscht.

„Ich kann das nicht, Scorpius“, versuchte sie hektisch zu erklären, als habe ihr gerade jemand einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.

Sie wirkte erschüttert und Scorpius bereute schon fast, was er getan hatte.

„Ich kann David nicht betrügen. So bin ich nicht.“

Scorpius ließ sich wie ein nasser Sack neben sie fallen und starrte an die Decke, als frage er sich, ob das ihr Ernst war.

„Du würdest mich betrügen, tätest du es mit ihm. Ich bin dein Verlobter, nicht er“, patzte er sie an. Es war frustrierend. Und seine Lenden pochten immer noch vor Verlangen, als hätten sie nicht verstanden, dass es sinnlos war.

Er würde kalt duschen müssen, um das in den Griff zu kriegen.

Der Malfoy sah Rose aus den Augenwinkeln an. Sie wirkte verlegen, als hätte sie ein schlechtes Gewissen.

Und das hatte sie auch, denn sie wusste, dass es gemein war, ihn so weit gehen zu lassen und dann abzubrechen. Sicherlich fühlte er sich, als habe sie ihm ins Gesicht geschlagen.

„Teufel, Rose“, entfloh es ihm zornig. Bald würde er seine Entrüstung wieder in den Griff bekommen haben. Immerhin war sie noch unschuldig und hatte keine Ahnung, welche Kraft es ihm abverlangt hatte, den ganzen Abend lang nicht über sie herzufallen.

Sie zuckte zusammen. „Es tut mir leid.“, stammelte sie.

Scorpius besann sich. „Nein, du hast nichts falsch gemacht, also entschuldige dich nicht.“, versicherte er ihr rasch.

Rose wirkte erleichtert.

Scorpius wollte noch vieles anderes sagen, doch er wusste, dass Rose es nicht verstehen würde. Sie grinste ihn an und er fand sie seltsam schön, wie sie nackt in seinem Bett lag und lächelte. Auch wenn sie tausende kleine blaue Flecke und Kratzer von Lucy hatte, konnte sie das unmöglich entstellen.

„Lass uns... lass uns einfach schlafen“, sagte er – noch zu aufgewühlt, um einen klaren Satz auszusprechen.

Sie nickte und legte sich neben ihn. Dann schloss sie die Augen und er legte den Arm um sie, weil er dachte, dass es nett wäre. Er griff nach seinem Zauberstab, der auf den Nachttisch lag und löschte alle Lichter, dann umfing ihn Dunkelheit.

Es war, als sei es die natürlichste Sache der Welt.
 

Und doch war es das nicht. Denn sie lag neben ihm im Bett.
 


 


 

- tbc.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  darkbird
2012-10-20T01:17:09+00:00 20.10.2012 03:17
Oh man. Wie kann Ron seiner Tochter nur erzählen, wie herzerreissend Hermine damals geschriehen hat. Das ist echt ein wenig Makaber von ihm. *grusel*

Diese Fluchnarbe find ich klasse. Nur einmal im Leben lieben zu können, stell ich mir schrecklich vor. Wollen wir für Rose hoffen, das sie eines Tages aufblüht. Das kann man ihr nur wünschen. Und für sie beten, das es nicht auf einseitigkeit beruht. Aber vielleicht ist dafür die zweite Knospe. *hoff*

>Denn man durfte ihre dünne Cousine nicht unterschätzen – in ihren schmalen Armen schlummerte die Kraft zahlloser Handjobs.<
*kicher*

Hah! Der Kampf zwischen den beiden ist einfach klasse. Ein Tritt in den Schritt? Na hoffentlich ist dabei nichts wichtiges kaputt gegangen. Das wäre viel zu Schade!
Das Rose fast gegen zwei Kerle ankommt in ihrer Wut ist ne super Sache. Das zeigt Scorp, das er sie niemals wütend machen sollte. Das könnte sonst schrecklich über für ihn ausgehen.

Hach wie schön, das sich Lily endlich traut. Auch wenn sie dazu Alkohol braucht. Finde ich genauso lächerlich wie sie sich selbst *g*
Aber wenigstens läuft sie dieses Mal nicht davon :D

Da gehts ja mordsmäßig ab in der Villa Malfoy. Erst Alice und Albus, die kaum an sich halten können, und dann Machen die Rose und Scorp rum. Und im letzten Moment bricht sie ab? Ich dachte mich trifft der Schlag. Das war der erste Moment in dem mir Scorpius wirklich leid getan hat.

LG
Von:  Harfe
2012-02-07T13:51:24+00:00 07.02.2012 14:51
Rambazamba! In dem Kapitel geht ja echt die Post ab! ;D Und überhaupt in letzter Zeit da geht so richtig was voran - ich mag es einfach wenn eine Story schnell weiter geht
I´m lovin´ it. Like in really, really lovin´ it. Einfach alles! :)

Ich liebe das A-M-A-Liebesdreiecks-Drama. Ich finde es toll, dass es nicht so eine Geschichte ist, wo die dritte Person, also die, mit der er wahrscheinlich nicht zusammen bleibt (D:) einfach nur so eine charakterlose Bitch (sorry!) ist, sondern dass du dir die Mühe machst auch ihre Gefühle in dem ganzen zu beschreiben, so dass man fast so hin und her gerissen ist wie Albus.
Ich finde Morgana ist in all ihrem egozentrischem (niemand außer mir kennt ihn, versteht ihn, blah) Slyterin sein, trotzdem eine verständliche Person und eine tolle Frau. Ich mag sie. <3

Tja, zu Lily und Nathan bleibt nicht viel zu sagen, sie haben es geschafft und ich liebe Lilys Aussage: „Sie dir doch die anderen an, was sie davon haben, wenn sie es sich schwer machen. Also ich würde die Zeit lieber damit verbringen, dich zu küssen.“ So true!! :>

Lucy tut mir Leid. Ganz, ganz viel sogar. Ich finde es natürlich trotzdem gut, das Rose sich mal wehrt, aber das eher für ihre persönliche Entwicklung. Ich hoffe wirklich, dass das hier auf ein Ende zu geht, in dem sie einsieht und dass auch für sie irgendeine Art von Hoffnung bereithält.

Dann fällt mir noch ein - woho - das Duell. Ganz schön heavy. oO Und das klärende Gespräch danach war echt dringend nötig... Hat mich auch ganz schön überrascht, so was erwartet man in dieser Story irgendwie gar nicht. ;D Tja, gut gemacht, nichts geht über Überraschungen.

Btw LIEBE ich die morgendliche malfoy´sche Weihnachtstraditio! Amüsant, amüsant. :D Und ihr Back-Fähigkeits-Dings ist so cool, ich find das ist echt mal eine interessante Idee. :) Haha, und das es auf Scorpius keine Wirkung hat ist auch gut... wenn sie ihn ihrer Ehe später mal bekochen will, ist das vielleicht manchmal von Vorteil...
Bin auch schon total gespannt auf die ganze Story hinter dem `Tatoo` und was es mit den zwei Knospen auf sich hat (Scorpius und Jordan?) und was das noch für ihre Beziehung bedeuten wird und alles. :D

Mit den beiden geht´s danach ja überhaupt rasend voran. ;) Zuckersüß, wie sie in den Nacht zum ersten mal so viel miteinander über alles reden, von sich erzählen und alles. Und dann diese Spannung im letzten Kapitel... zuerst so niedlich, mit dem Tanz und dem Kuss und dann das Wasserspiel, hahaha... und dann die letzte Szene - autsch! Hättest du sie nicht ein klitzekleines bisschen früher zur Vernunft kommen lassen können? Der arme, kleine Scorpius! xD

Astoria ist ja so eine Kupplerin... aber ich find sie herzig, auch dass sie immer mit Rose schreibt und so.

Joah, dann bliebe nur noch zu sagen: Mach weiter! Bitte!!
lg Fe
Von:  bella-angel
2011-12-04T19:35:28+00:00 04.12.2011 20:35
Ich finde die Story sehr gut, mir gefällt sowohl der Inhalt, als auch dein Schreibstil... Du beschreibst die Charaktere sehr gut und schaffst es einen beim Lesen festzuhalten. Ich habe sie inzwischen bestimmt schon das zweite oder dritte mal gelesen und bin immer noch begeistert.
Außerdem bin ich sehr gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird, sie ist bei weitem nicht so vorhersehbar wie ist in den meisten Geschichten der Fall ist.
Ich hoffe sehr, dass es bald ein neues Kapitel geben wird, wäre doch ein schönes Weihnachtsgeschenk für die Leser ;)
Liebe Grüße :)
Von:  DarkEye
2011-09-25T00:04:53+00:00 25.09.2011 02:04
deine ff gefällt mir ! schrieb mir wenns weitergeht!
lg dark
Von:  taluna
2011-09-07T08:07:41+00:00 07.09.2011 10:07
I <3 it!

Langsam weiß ich wahrlich nicht mehr, was ich dir hier erzählen soll, außer das es immer wieder toll war.
Vielleicht sollte ich mir Kritik ausdenken ;)
Von:  starshine
2011-09-03T23:41:15+00:00 04.09.2011 01:41
; 3;)/
ich liebe deine art zu schreiben. ♥
und ich mag es wie du albus & alice darstellst, hach...einfach niedlich & herzzerreissend.
Von:  venus007
2011-08-30T09:04:08+00:00 30.08.2011 11:04
>.<

Ich bin doof.
Zu viele Geschichten in zu kurzer Zeit gelesen und die Autoren verschmissen.

Es tut mir leid
Darkimpression, ein herrliches Kapitel in einer herrlichen Geschichte.
Von:  Dahlie
2011-08-29T09:20:47+00:00 29.08.2011 11:20
Heyho!

Du weißt, dass ich dieses Kapitel liebe ;)
Warum?
Alles ist PERFEKT!
Zumindest aus meiner Sicht. Die Party ist voll gelungen, Kopfkino, überraschend und mal so schön weg vom KLischee, aber mit einer Prise gewürzt, wenn du weißt, was ich meine.
Natürlich mag ich Morgana (eigentlich sogar total) aber irgendwie war die Kammer-Doppel-A-Szene meine liebste. Ich liebeliebeliebe es wenn sie immer wieder aneinander geraten <3

Die ganzen Kleinigkeiten am Rande, die Cocktails, Spiele, feinen Küsse und das große Sahnehäupchen am Ende (R & S) haben das Kapitel wirklich wunderbar geprägt. Ich freue mich auf den Showdown.

Liebe Grüße Dahlie
Von:  Pandora-
2011-08-28T11:02:06+00:00 28.08.2011 13:02
Also, als erstes muss ich sagen, dass dieses Kapitel einfach super war! Ich schaffe es nie, so lange wundervolle Kapitel zu schreiben. Respekt. Das hast du super hinbekommen. (:

Das Ende war sowas von scharf. Meine absolute Lieblingsstelle in deiner Geschichte. Ich liebe eigentlich jede einzelne Sekunde, die die Beiden miteinander verbringen. Und ich kann Scorpius Enttäuschung voll und ganz verstehen. Ich würde sicher auch so reagieren, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre (UND vor allem, wenn ich ein Mann wäre..xD). Wenn sie schon solche Gefühle für ihn entwickelt hat, wird die dem Anderen hoffentlich nicht mehr hinterher laufen. Sie weiß zu wem sie wirklich gehört. Oh Mann, was für ein trauriges, emotionales aber gleichzeitig auch wunderschönes Kapitel. Vielen Dank.

Verdammt, ich könnte dir zu jedem Absatz den du geschrieben hast, etwas sagen .. aber das würde ja unendlich lange dauern. Also belasse ich es mal bei "ich liebe deine FF einfach". Außerdem bin ich absolut auf Morganas Seite, hoffentlich entscheidet Albus sich für sie. Auch wenn sie letzten Endes genau das Falsche zu ihm gesagt hat, hat sie ihn verdient, finde ich. Oh Mannnn!! Jetzt freue ich mich schon so verdammt aufs nächste Kapitel und es dauert noch so lange, bis es kommt^^. Ich muss geduldiger werden.

Von:  eva-04
2011-08-27T15:29:37+00:00 27.08.2011 17:29
tolles kappi^^
Ich fand den tanz der beiden sssssoooo niedlich^^
kucy ist eine blöde sabberhexe-.-
ich hoffe sie wird total unglücklich
ich bin sehr gespannt wie lucy darauf reagieren wird das sie niemal mrs malfoy werden wird^^
ich hoffe das sie dafür noch was bekommen wird und nichts nettes^^
freu mich schon auf das nächste kappi^^

*wink*


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