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Big Green

von

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Kapitel 20

Sarah lag auf dem Sofa in der Scheune. Clark hatte sie vor über vier Stunden bewusstlos neben der Pferdebox vorgefunden. Sie wollte doch nur die Pferde füttern. Als sie nach zehn Minuten nicht zurück war, war er gucken gegangen. Hätte er sie doch nur nicht allein gelassen. Sofort hatte er sie, nach oben ins Loft, auf das Sofa gebracht. Nun saß er besorgt neben ihr und strich ihr über die Wange.

Er hatte Chloe angerufen, aber sein Akku war plötzlich leer. Doch seine Freundin hätte ihm sowieso nicht helfen können. Chloe verlangte, er solle Sarah ins Krankenhaus bringen. Das ging nicht, dass musste sie doch wissen!

Betrübt sah Clark Sarah an. Sie war blass, hatte die Augen geschlossen. Es sah fast aus, als würde sie schlafen, wären da nicht die Schweißperlen, die ihr auf der Stirn perlten. Sanft wischte er sie weg und beugte sich zu ihr hinab um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn zu geben.

“Ich liebe dich!” hauchte er und seine Augen füllten sich mit Tränen. Er konnte es kaum ertragen, sie so zu sehen. Und niemand war da, der ihm beistehen konnte. Seine Mutter war, wie seine Freunde auch, in Metropolis. Er war absolut überfordert mit der Situation. Clark hatte so viele Fähigkeiten, aber hier war er völlig machtlos. Er konnte rein gar nichts für seine Freundin tun. Tief durchatmend versuchte er sich auf seinen Röntgenblick zu besinnen und durchleuchtete Sarah. Ihre Körperfunktionen schienen alle normal, auch dem Baby schien es gut zu gehen. Sanft legte er seine Hand auf ihren Bauch und strich zärtlich darüber.

“Hey Amigo,” tönte es plötzlich hinter ihm. Clark wusste sofort wer es war und atmete erleichtert auf. Endlich jemand, der ihm Gesellschaft leisten konnte. Er hörte an Barts Stimme, die nicht so fröhlich wie sonst klang, dass auch er sich Sorgen machte.

Bart trat an ihn heran und legte seine Hand auf Clarks Schulter.

“Warum hast du aufgelegt?” fragte Bart ruhig.

“Der Akku war leer!” erklärte Clark leise, den Blick nicht von Sarah abwendend.

Bart nickte verständnisvoll und sah auf Sarah hinab.

“Vier Stunden?” fragte er knapp nach.

Clark nickte nur und seufzte laut:

“Es scheint ihr aber gut zu gehen und dem Kleinen auch.”

Clark versuchte sich, mit seinen Worten, selbst aufzubauen.

“Verstehe, Röntgenblick, hm?” lächelte Bart. “Sitzt du schon die ganze Zeit hier?”

Clark nickte erneut:

“Ich will da sein, wenn sie aufwacht!”

“Soll ich dir etwas bringen,” hakte Bart, nach einer kurzen Zeit des Schweigens, nach.

Endlich richtete Clark den Blick auf ihn. Wie schön, dass er so gute Freunde hatte.

“Ein Flasche Wasser vielleicht,” meinte Clark, erleichtert, Gesellschaft zu haben. Bevor Bart sich abwenden konnte, fügte er hinzu: “Bart, danke dass du gekommen bist!”

“Klar doch,” winkte Bart ab und düste davon, nur um Sekunden später, mit einer Wasserflasche und Gläsern wieder neben ihm zu stehen.

Clark goss etwas Wasser in eines der Gläser und nahm einen Schluck. Dann ließ er sich etwas Wasser auf die Hand tropfen und rieb damit Sarahs Stirn ein. Sie glühte.

Plötzlich zuckte Sarahs Körper zusammen. Erschrocken riss Clark seine Hand zurück. Er sah, wie sich ihr ganzer Körper zu verkrampfen schien. Als hätte sie ungeheure Schmerzen. Sie krümmte sich und begann um sich zu schlagen. Ihren Kopf schlug sie wild hin und her.

Clark griff ihre Arme und drückte sie runter. Er versuchte sie festzuhalten, doch sie entwickelte unsagbare Kräfte.

Bart griff nach ihren Beinen, um sie auf dem Sofa zu fixieren, doch sie schleuderte ihn mit einem Tritt gegen die Scheunenwand. Bewusstlos blieb er dort liegen.

Clark folgte dem Geschehen mit seinem Blick. Was passierte hier gerade? Woher kamen plötzlich ihre Kräfte? Sie hatte sie doch in den letzten Wochen verloren. Er entschied sich dazu, sie loszulassen und sich kurz um Bart zu kümmern.

Bart war okay, er hatte eine beachtliche Beule am Kopf, aber sonst konnte Clark nichts schlimmeres feststellen. Er hob ihn an und bettete ihn auf einigen Strohballen. Dann ging er wieder zu Sarah zurück.

Ihr Körper hatte sich wieder entkrampft. Sie lag regungslos da, unter ihren Lidern rollten ihre Augen hin und her. Dann entrang sich ein tiefer Seufzer ihrer Kehle und sie holte mit einem leichten Röcheln laut Luft.

“Sarah,” flüsterte Clark, der sich wieder vor das Sofa gekniet hatte. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie. Dann spürte er einen leichten, erwidernden Druck an seinen Fingern. Sie wachte auf. Endlich! Liebevoll sah er sie an und wartete darauf, dass sie ihre Augen öffnen würde.

Sarah umgab Schwärze. Doch sie spürte, dass sie aus ihrer Vision aufwachte. Sie fühlte die Hitze die aus ihrem Körper wich. Ruhig versuchte sie sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. Sie spürte eine Hand, die ihre ergriff. Eine große, warme, starke Hand. Clark! Sie versuchte sie zu drücken, doch ihre Kraft kehrte nur sehr langsam zurück. Mit Mühe öffnete sie die Augen. Es war zu hell, im ersten Augenblick musste sie die Augen wieder zusammenkneifen, um sie erneut zu öffnen, aber langsamer. Blinzelnd fiel ihr Blick auf ihren Freund, der sie besorgt ansah. Sie versuchte ihre Lippen zu einem zarten Lächeln zu formen.

“Clark,” wisperte sie schwach.

Sie spürte Clarks Hand über ihre Wange streicheln. Leicht presste sie ihren Kopf an sie, genoss seine Berührung, die Wärme, die Kraft die davon ausging.

“Ssssscccchhhh…” flüsterte Clark. “Komm erst mal wieder richtig zu dir!”

Er wollte warten, bis sie wieder vollkommen zu Kräften gekommen war, bevor er ihr erzählen würde, wie lange sie diesmal bewusstlos war.

Es dauerte einige Minuten, bis Sarah begann sich aufzurichten. Noch nie hatte es so lange gedauert, bis sie nach einer Vision, wieder fit war. Was war nur mit ihr los?

Als sie endlich aufrecht auf der Couch saß, zog sie Clark zu sich auf die Sitzfläche, denn er kniete noch immer vor ihr. Er ließ sich neben ihr nieder und schlang seinen Arm um ihre Hüfte.

Fragend sah sie ihm in die Augen und versank zugleich darin. Sie hatte die Bilder ihrer Vision vergessen. Sie konnte sich nicht daran erinnern, was sie gesehen hatte. Hatte sie überhaupt etwas gesehen?

“Wie lange…” hauchte sie und konnte nicht zu Ende sprechen, denn nun begannen einzelne Bilder wieder vor ihrem inneren Auge aufzuleuchten.

“Über vier Stunden,” berichtete Clark mit besorgtem Blick.

Sarah nickte zaghaft und zog die Augenbrauen zusammen. Dann schloss sie die Augen und fasste sich an die Stirn. Schmerzen überkamen sie und sofort folgten die einzelnen Bilder der Vision. Alles kam erneut in ihr hoch.

“Sarah?” Clark fasste sie an den Oberarmen und schüttelte sie sachte. Nein, sie würde doch nicht erneut zusammenbrechen?

“Sarah, bleib bei mir! Hey!”

Er drückte sie fest an seine Brust. Nur Sekunden verstrichen, als sie sich wieder von ihm weg drückte und ihn ansah. Ihr Blick wirkte teilnahmslos, irgendwie so, als würde sie durch ihn hindurch sehen.

“Nein,” hauchte Clark. “Nein, bitte nicht!”

Geschockt strich er ihr durch das Gesicht, umfasste es mit beiden Händen und sah sie eindringlich an.

“Schatz! Sarah!” Panik überkam ihn. Was war geschehen? Was hatte sie? War sie in eine Art Trance gefallen? Nein, das durfte nicht sein!

Dann bemerkte er, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten und sich die erste Träne einen Weg über ihre Wange bahnte. Jetzt wurde ihm klar, was los war. Sie muss etwas schreckliches gesehen haben! Schrecklicher, als alles zuvor!

Verzweifelt sah er sie an, hielt noch immer ihr Gesicht in seinen Händen:

“Was hast du gesehen?”



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