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Durch die Zeiten

oder die Wahrheit dahinter
von

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Party ohne Harry??!

Es war herrlich warm, als Harry wieder aufwachte, wie er feststellte. Warm und ruhig, nicht zu hell, nur das etwas unruhige Flackern von einem Feuer, soweit er das durch seine kaum geöffneten Augen feststellen konnte. Er fühlte sich sogar ausgeruht. Noch nicht wirklich wieder wach, aber wesentlich besser, als seit einer Weile.
 

Moment!
 

Warum zum Henker fühlte er sich so? Sonst hatte er doch auch immer Alpträume gehabt, sobald er die Augen geschlossen hatte! Und... warum zum Henker schnurrte er? Außerdem – wohin hatte sein Schwanz sich verkrochen? Der lag nicht mehr brav um seine Taille! Kurz bewegte er seinen Schwanz, was mit einem tiefen Lachen belohnt wurde.
 

„Na?“, fragte Tom sanft. „Wieder unter den Lebenden?“ Er hatte seinen Geliebten auf dem Sofa von Severus gefunden, eng in sich selbst zusammengerollt und leise vor sich hin wimmernd, so, wie er seinen Kleinen fast jede Nacht vorgefunden hatte, mitten in einem Alptraum, der vermutlich in dem Moment seine Fortsetzung gefunden hatte, in dem er das Bett morgens wieder verlassen hatte. Ja, er hatte die dunkelblaue Wange mehr als verdient. Er hatte schon wieder Mist gebaut, statt nachzudenken...
 

Kaum hatte er sich mit Harry vor den Kamin gesetzt, hatte dessen Schwanz sich um sein Handgelenk gelegt, ihn fast schon verzweifelt festgehalten. Da hatte er es begriffen. Er musste seinen Stundenplan wirklich umschreiben, Severus hatte Recht, er hatte genug Leute für den verdammten Job, er hatte Wichtigeres zu Bedenken – seine eigene, kleine Familie.
 

„Tom?“, fragte Harry etwas groggy, er spürte, wie der Ältere ihm sanft aufhalf. Ah, da war sein Schwanz, stellte er dabei fast, während er diesen vorsichtig vom Gelenk des Anderen löste. „Bissu nich... bei der Arbeit...?“
 

„Ich hab früher aufgehört,“ gab Tom nur schulterzuckend zurück.
 

„W’rum? Du musst doch...“
 

„Nein, ich muss nicht, ich habe eine Menge fähiger Leute, die das tun können, ich habe auch das Recht auf etwas Freizeit,“ lächelte er.
 

„Tom...“
 

„Was ist?“
 

„Deine Wange, was...?“ Nun doch um einiges wacher richtete Harry sich auf.
 

„Oh, das ist nichts, mach dir keine Sorgen.“
 

„Das ist ein Handabdruck! Du.. hast du dich etwa geprügelt?“, vorsichtig strich Harry über den riesigen blauen Fleck, er spürte, wie etwas seiner Magie in die geschundene Stelle sackte und die Schwellung sowie die aggressive Farbe einfach verschwinden ließ.
 

„Nein, ich bin nur an Etwas erinnert worden...“
 

„Was heißt das?“, fragte Harry. „Was war denn los?“
 

„Nichts Wichtiges, ich verspreche es,“ gab Tom sanft zurück, er küsste den Jüngeren, als er sah, dass dieser etwas erwidern wollte, legte dann eine Hand auf den Bauch des Jüngeren. „Hat Junior dir viele Probleme gemacht? Er war eben eine ganze Weile unruhig.“
 

„Er... spielt gern Fußball mit meiner Leber und schläft anschließend auf meiner Blase, aber sonst ist alles gut,“ lächelte er und legte seine Hand auf die des Anderen, sah Tom aber dann wieder besorgt an. „Hast... du auch wirklich Zeit...?“
 

„Harry..?“
 

„Hm?“
 

„Kein Wort mehr von so was,“ befahl Tom ruhig, massierte den Jüngeren etwas. Er sah erst wieder auf, als das Abendessen auftauchte. „Und jetzt wird gegessen, “ fügte er lächelnd an. „Die Hauselfen haben sogar an deinen Ketchup gedacht. Und danach werden wir uns ein schönes, langes Bad gönnen.“
 

Harry lächelte, allein nur bei der Vorstellung von dem, was Tom da gerade vorschlug. Er küsste den Älteren, schnappte sich dann den Teller und strahlte. Chicken Wings, verschiedene Soßen und frittiertes Gemüse. Richtig ungesund und lecker! Daneben eine Flasche Ketchup und Tabasco. Er schnappte sich einen der Wings, biss genüsslich hinein. „Lecker!“
 

Tom lächelte einfach nur, strich über Harrys Haare und beobachtete, wie der Jüngere aß. So vollkommen zufrieden, einfach nur an ihn gelehnt und mit einem kleinen Lächeln. Es war so einfach, das auf dessen Gesicht zu zaubern. Und er vergaß es immer wieder, vergaß, was für eine Kostbarkeit er da hatte, einfach, weil Harry nie selbst etwas sagte.
 

So war es schon in der Vergangenheit gewesen, schon als Salazar hatte er immer wieder verdrängt, weil er sein Ziel zu hoch gesteckt hatte. Weil er keine Zeit hatte, weil Harry, früher und jetzt, nie etwas forderte. Nie für sich selbst. Warum mussten ihn immer erst Andere mit der Nase auf das stoßen, was geschah? Er musste sich wirklich etwas mehr zusammenreißen,, schloss er, packte das nächste Stück Fleisch und knabberte es bis auf den Knochen ab, beobachtete, wie Harry enthusiastisch zulangte und offensichtlich fand das Essen auch woanders tiefe Zustimmung, unter seiner Hand spürte er immer wieder kleine, leichte Bewegungen.
 

Nach dem Essen lehnte Harry sich zufrieden zurück, er spürte, wie er wieder dösig wurde, er hatte die letzten Tage wohl nicht sonderlich geschlafen. Er kuschelte sich in die Arme des Älteren, die sich um ihn schlossen, ihn von Allem abschirmten. Er merkte kaum, wie er hochgehoben und ins Bett getragen wurde, oder wie der Andere sich zu ihm legte. Das Baden war dann wohl verschoben, dachte er, während er merkte, wie seine Klamotten verschwanden, bevor er einschlief.
 

Tom beobachtete, wie Harrys Augen immer öfter zu fielen, während das Feuer fröhlich vor sich hin knisterte und es dauerte immer länger, bis sie wieder auf gingen, so, dass er entschied, das Bad zu verschieben, der Jüngere hatte Schlaf offensichtlich nötiger. Er hob ihn auf, brachte ihn ins Bett und legte sich, als er sich und Harry ausgezogen hatte, bis auf die Boxer, dazu. Er lächelte, kraulte den Jüngeren noch etwas, bevor der einschlief und erlaubte sich selbst den Luxus einer Weile Ruhe. Am nächsten Tag musste er neue Arbeitspläne entwerfen.
 


 


 

„Ich hatte es zuerst!“, reif Draco, packte die Ketchupflasche.
 

Ron stöhnte nur, er schüttelte den Kopf. Auf dem Tisch standen ZWEI Flaschen? Warum wollten die sich schon wieder um EINE prügeln? Doch dann, zu seiner Verwunderung, geschah es.
 

„Bitte,“ konterte Harry nur und ließ die Flasche einfach los. Hätte Ron nicht so schnell reagiert, wäre Draco vermutlich böse auf dem Hintern gelandet, da er mit so viel Schwung zurückprallte, dass der Stuhl wackelte. Der Grünäugige grinste nur, als er das sah. Es amüsierte ihn jedes Mal wieder, auch, wenn er das sicher nie laut sagen oder zugeben würde, aber es war so. Nur fühlte er sich heut gut genug, um es auch zu genießen. Er wusste, seine Augenringe waren Vergangenheit. Fürs Erste.
 

Und das Beste: als er aufgewacht war, war Tom noch bei ihm gewesen, er hatte ihn sogar geweckt und sie hatten zumindest noch zusammen duschen können. Oh, war das schön gewesen. Er war viel zu entspannt, um sich von Dracos Hormonen in einen Streit ziehen zu lassen.
 

Draco hingegen starrte erst verdattert auf die Flasche, dann auf Ron. „Was ist denn mit dir los? Bist du in der manischen Phase?“
 

„Ich denke, er ist einfach nur ausgeschlafen,“ urteilte Ron hingegen.
 

„Jap,“ stimmte Harry nur fröhlich zu und griff statt zum Tabasco einfach nur zu seinen Speckscheiben, an denen er knurfte. Er lächelte etwas, als er einen kleinen Tritt bemerkte, und kicherte. Merlin, war das Kind ungeduldig! Aber gut, er war auch hungrig, also begann er, richtig zuzulangen.
 

Harry war einfach froh, dass er nur noch heut Nachmittagsunterricht hatte und dann nicht wieder. Nicht mehr für den Rest der Woche. Dann konnte er essen, ohne, dass man ihn – und seine in seinen Augen absolut unattraktive Wampe – anstarrte. Auch, wenn Tom das Gegenteil behauptete und sagte, er sähe einfach nur toll aus. Er fand es gar nicht, aber er sah in den Augen des Mannes, den er liebte, dass der es auch so meinte und war das nicht das Wichtigste? Was sonst zählte schon groß? Er konnte sich schlecht runter hungern, mal abgesehen davon, dass ihm eine Menge Leute den Hintern versohlen würden, würde er damit dem Kind schaden! Und das wollte er nicht! Er wollte, dass es dem Kleinen nie an etwas mangeln würde.
 

Draco runzelte die Stirn. Ihm war das einfach nur unheimlich. Ein gut gelaunter Harry war schrecklich schwer einzuschätzen! Am Ende würde er wieder seine besten Stücke vermissen, ohne zu verstehen, was zum Henker er dieses Mal getan hatte. Er häufte eine Menge Ketchup über seinen Bratwürsten und dem Kartoffelbrei.
 

„Oh, ich muss!“, rief Harry auf ein Mal.
 

„Hö?“
 

„Na, Pflege magischer Geschöpfe!“, und schon packte Harry seine Tasche und war weg.
 

„Öh... wie schnell hat der denn jetzt geschlungen?“
 

„Das will ich nicht wissen,“ murmelte Ron, immer noch nicht so ganz wissend, ob er sich nicht doch den Kopf auf der Tischplatte aufschlagen sollte. Hormone! Das war ein Alptraum! Wirklich!
 

Harry hingegen genoss die Stunde. Einhörner. Und obwohl Hagrid was von Jungfrauen murmelte, kamen die Tiere zu ihm, stupsten ihn vorsichtig an. Und so half er auch am Ende der Stunde, die Tiere zu versorgen, blieb noch eine Weile und genoss es.
 

So fand Tom seinen Geliebten, am Gatter mit einem Einhorn. Zufrieden und ruhig. So, wie er ihn sehen wollte. Leise trat er hinter den Jüngeren, legte ihm einen Arm um die Taille.
 

Überrascht wirbelte Harry herum. „Tom! Was... musst du nicht arbeiten?!“
 

„Offensichtlich nicht,“ lachte der Ältere nur, küsste seinen Geliebten. Die Anderen hatten ihn regelrecht vor die Tür gesetzt, als er begonnen hatte, immer wieder auf die Uhr zu sehen, er wollte bei Harry sein und nach dem Auftritt von Severus am Vortag hatten die Anderen ihn nur zu gern gehen lassen, nein, ihn raus gedrängelt. Und er hatte das auch nur zu gern zugelassen. „Bist du fertig?“
 

„Ja,“ lächelte Harry verträumt. „Bist du gekommen, um mich abzuholen?“
 

„Warum sollte ich wohl sonst hier sein?“, fragte Tom nur. Er blickte auf die beiden Gebäude, das Schloss, in dem Hogwarts sich befand, die neue Schule, vor der schüchtern, in einigen kleinen Gruppen einige Kinder miteinander spielten. „Ich dachte, wir genießen diesen Tag ganz für uns alleine...“
 

„Alles,“ lächelte Harry nur, er ließ zu, dass der Andere seine Hand nahm und ihn wegführte, ihn dann in die Arme schloss und apparierte. „Wir sind gestern gar nicht zu unserem Bad gekommen,“ hauchte er nur. „Wollen wir nicht...?“
 


 


 

Es war soweit! Aufgeregt rieb Albus sich die Hände, ließ es aber wirken, als mache er es wegen der Kälte. Sicher, Granger war noch nicht verurteilt, aber sie war gefangen. Mehr brauchte es nicht. Um Grangers Hinrichtung konnte auch er sich letztendlich selbst kümmern. Er sah sich um, sie befanden sich in einer kleinen Höhle knapp außerhalb von Hogsmeade, er und einige andere, zu wenige für seinen Geschmack, aber dafür gut ausgebildete Magier, die herrlich wenige Hemmungen hatten.
 

Er hatte inzwischen befohlen, Potter nicht umzubringen, sondern ihn nur zu fesseln und so lang unter crucio zu halten, bis das Blage aus ihm heraus kommen würde, danach wollte er noch eine Weile mit dem Bengel spielen. Ihn schreien und betteln hören, bis er genug davon hatte. Seine Rache für das gute Jahr auf der Flucht einfordern, in dem er sich fast unfähig, etwas zu tun, hatte verstecken müssen! In dem man ihm Macht und Einfluss genommen hatte!

Heute war es soweit, seine Rache war gekommen, niemand rechnete mit ihm, man schien ihn ja nicht mal mehr zu suchen! Diese Idioten dachten, sicher zu sein! Ja, das war es! Heute, heute würde er seine Macht wieder erlangen und dann würde er sich rächen! Wehe denen, die gegen ihn gewesen waren, er würde grausige Strafen verhängen! Und Askaban würde davon noch die Schönste sein!
 

„Lord?“, fragte einer der Männer.
 

Lord, ja, so ließ er sich nennen. Und bald König! Aber eisern! Macht! Er würde sie wieder bekommen! „Es wird gleich losgehen. Sind alle da?“, fragte er ruhig, unzufrieden mit der Anzahl der Leute, aber es musste eben reichen.
 

„Ja.“
 

„Gut, alle folgen mir, ich bringe euch zu dem Gang, wir werden in der großen Halle ankommen, alle kennen den Plan?“
 

„Ja, Sir.“
 

„Gut, dann los.“
 


 


 

Grummelnd erwachte Tom, wenig begeistert, als die Flammen seines Kamins penetrant ausschlugen, gleichzeitig leuchtete das dreimalverfluchte Handy nonstop. Unwillig arbeitete er sich auf, um anzunehmen, er wollte nicht, dass Harry geweckt wurde. Der Jüngere tat sich so schon immer härter mit dem Schlafen, da ihr Kind immer aktiver wurde und wenn Harry nicht gerade Schmerzen in seinen misshandelten Innereien hatte, musste er aufs Klo, weil das Kleine seine Blase mit einem Bett verwechselte und inzwischen war Harrys Bauch wirklich dick geworden. Nicht, dass er etwas dagegen hätte, doch er sah, wie Harry sich immer schwerer tat.
 

„Was,“ knurrte er die Flammen, noch weit davon entfernt, wach zu sein.
 

„Die Schule wird angegriffen, noch konnten wir die Leute von den Schülern fern halten, aber lange geht es nicht mehr, Bill ist unterwegs und...“
 

„Ich bin da!“
 

Ohne ein weiteres Wort zauberte er sich Kleidung an, packte seinen Zauberstab und verschwand, landete in Severus’ Büro, das aber schon leer war, rannte die Treppen herunter, wenig überrascht, als er den Verursacher des Wirbels erkannte. Woher zum Henker hatte der Mann gewusst, wie man hier herein kommen konnte? Warum hatten die Schutzmaßnahmen nicht gegriffen?! Ohne langes Federlesen tötete er drei Männer, die versuchten, aus der Halle heraus zu brechen, schickte dann zwei der ankommenden Auroren rüber zur Grundschule. Und dann begann er, zu toben, auch, wenn sich schon jetzt abzeichnete, dass das ein langer und brutaler Kampf werden würde. Es waren viele, die sie angriffen und sie schienen gut ausgebildet, aber verdammt, das war er auch!
 

Harry hingegen erwachte, vielleicht eine Stunde, nachdem Tom weg war, ihm war kalt geworden und außerdem wurde seine Niere mal wieder mit einem Fußball verwechselt. „Bitte," murmelte er, strich über seinen Bauch. „Lass mich schlafen,“ er wollte sich umdrehen und sich wieder an Tom kuscheln, doch dabei wäre er fast aus dem Bett gekugelt. „Tom?“, nuschelte er, immer noch im Halbschlaf, doch das erste Mal seit Wochen bekam er keine Antwort.
 

Müde schlüpfte Harry in die Hasenhausschuhe, die neben dem Bett standen. Er konnte die Augen eigentlich kaum offen halten, doch er musste Tom finden, er wollte zu Tom! Jetzt, sofort! Es war viel zu früh für ihn, um im Ministerium zu sein! Küche? War Tom vielleicht in der Küche? Dann würde er ihm sicher auch einen Tee machen, der ihr Kleines beruhigen würde, das hatte er schon öfter gemacht. Sich weiter den Bauch reibend, tapste er im Halbschlaf durch das riesige Anwesen, ohne Erfolg. „Tom,“ schniefte Harry, bevor er sich entschloss, sich bei seinem Vater auszuweinen.
 

Mit einer Hand voll Floopuder transportierte er sich genau dorthin, tapste vom Büro aus in Severus’ Wohnung, nur um festzustellen, dass auch der nicht in seiner Wohnung war, was dazu führte, dass Harrys Unterlippe zu zittern begann. Hatten sie ihn alle allein gelassen, fragte sein vom Schlaf vernebeltes Hirn, seine Ohren rutschten herunter, sein Schwanz, bis dahin um seine Taille gewickelt, entrollte sich, schlappte hinter im her, während er weiter lief. Er strich sich über die Augen, um die Träne wegzuwischen, beschloss nach einigen Minuten, zu Siri zu gehen, vielleicht wusste der wenigstens, warum ihn alle allein gelassen hatten.
 

Weit entfernt bildete Harry sich ein, etwas zu hören, doch er tat es ab, er war noch halb am Schlafen, sicher bildete er sich das nur ein. Er tapste mit hängenden Gliedern weiter zu Sirius und Fenrir, doch da erwartete ihn der nächste Schlag – die waren auch alle weg! Weg! Einfach so weg! Erneut schniefte Harry laut, wobei er immer noch in einer Art Halbschlaf war, die es ihm noch schwerer machte, klar zu denken. Sollte er wirklich noch zu Remus gucken? Es saß hilflos auf dem Bett, verstand nicht, was los war. War er doch zu anstrengend geworden? Aber... Tom hatte doch noch am Abend gesagt, dass er ihn nie verlassen würde! Und die Anderen! So sehr hatte er Siri doch nie genervt, oder?
 

Er schniefte erneut, bevor er aufstand, seinen Schwanz in der Hand, an dem er nervös friemelte. Draußen hörte er wieder diese komischen Geräusche, die ihm unangenehm vertraut waren und die ihm sagten, dass er sich fern halten sollte. Eine Party? Schmissen die etwa eine Party ohne ihn? Hastig wischte Harry sich erneut über die Augen, bevor er sich auf den Weg in Richtung Lärm machte.
 

Die große Halle, stellte Harry fest, viele Leute, überall Schreie, die in seinen empfindlichen Ohren wirklich weh taten, doch nicht mal die holten ihn aus dem rammdösigen Zustand. „Tom?“, fragte er immer wieder mit verdächtig zitternder Stimme. Er spürte mehrfach, wie Jemand ihn zur Seite schubste oder sonst etwas, doch er ließ sich nicht von seinem Weg abbringen. Mehr als ein Mal deutete er mit der Hand auf einen Unbekannten, den es mit einem Schrei aus der Halle fegte, ohne zu merken, was er tat, die Leute waren ihm schlicht im Weg! Und einer von ihnen hatte mit seinem Zauberstab auf Harrys Bauch gezeigt! Der hing immer noch vom Kronleuchter durchbohrt auf Selbigem, während dessen Blut sich zu den vielen Pfützen am Boden gesellte. Pfützen, die Harrys weiße Häschenpantoffeln rot färbten. Und immer rief er seinen Geliebten.
 

„Harry!“, erschrocken starrte Tom auf das Bild, dass ich ihm bot, er merkte es nur, weil Bill wie ein Wahnsinniger in diese Richtung deutete und ihm blieb fast das Herz in der Luft stehen. Sein Geliebter tapste, eindeutig nicht wirklich wach, mitten durch das Schlachtfeld, nur in seinem Schlafanzug, seinen Schwanz in der Hand, in seinen Hasenhausschuhen, die er unbedingt hatte haben wollen, vor zwei Wochen und die sicher für immer ruiniert waren, und mit verdächtig zitternder Unterlippe.
 

Wie ein Wahnsinniger stürzte Tom sich vor, er musste den Jungen hier weg bringen! Merlin, der schien hier herum zu schlafwandeln! Warum? Warum ausgerechnet jetzt und warum heute!? In seinem Zustand?! Es war ein Wunder, dass er nicht schon von irgendeinem herumschwirrenden Fluch getroffen worden war!
 

„Ich sagte doch, er wird dein Tod sein, Riddle!“; höhnte in dem Moment Dumbledore, er hatte es geschafft! In einem Moment der Unaufmerksamkeit hatte er sich zu Tom geschlichen, seinen Zauberstab nun an dessen Stirn. „Und es wird mir eine Freude sein, dich vor seinen Augen umzubringen! Du hättest mich nie so unterschätzen sollen! Ich werde dir alles nehmen!“
 

Tom konnte nur lachen. Tot? Er? Dieser Dummkopf! Er konnte nicht sterben, nicht, solange Harry lebte! Aber er musste Dumbledore von Harry ablenken! Unbedingt! „Alter, dummer Mann! Das kommt von all den Leuten, die du getötet hast! Dachtest du, es würde Folgenlos bleiben?! Ich muss dich bitter enttäuschen! So leicht ist es nicht!“
 

Tom! Da war Tom! Tom war da! Tom hatte ihn nicht allein gelassen! Sofort richteten Harrys Ohren sich wieder auf, doch dann stockte er. Eine seltsam bekannte Figur schob sich in sein Sichtfeld und die machte einen großen, einen unverzeihlichen Fehler. Der Zauberstab, der sich gegen Tom hob, ein erster Zauber, der seinen Geliebten aufstöhnen ließ! Tom! Sein Tom! Seiner ganz allein! So nicht! Nicht mit ihm!
 

Harry merkte nicht, wie die Wände des Schlosses zu beben begannen, oder wie sich zwei Bodenplatten erhoben, die erst mal gleich sieben Leute umwarf, wobei einer davon leuchtend rote Haare hatte, wie Harry am Rande feststellte. Doch auch, wenn er das registrierte, war es doch alles nur wie ein komischer Traum. Aus dem Loch im Boden kam ein Schwert auf Harry zu, es schoss regelrecht in seine Hand und er spürte Blicke auf sich, viele Blicke, er sah, wie der hässliche Mann mit Bart – Dumbledore, wie sein Hirn vehement behauptete – seinen Zauberstab mit entsetztem Blick sinken ließ, während er auf Selbigen zuhielt.
 

„Du widerlicher Bengel! Du Freak! Du Abnormität! Das Schwert steht mir zu! Das legendäre Schwert ist mein! Gib es her!“, zeterte Albus. Er dachte nicht mal, dass der Junge, der da lächerlicherweise im Schlafanzug stand, mit einem Wanst, der aussah, wie aufgebläht, eine Gefahr sein könnte, ganz im Gegenteil. Der Bengel war nichts als eine lächerliche Karikatur. „Crucio! Ich treibe dir dieses Freakkind schon aus!“
 

Freak? Sein Baby? Von Wegen! Mit einer blitzschnellen Bewegung hob er das Schwert, schneller, als irgendwer es ahnte, mit einer Übung, die ihm rätselhaft war, es war wie im zweiten Schuljahr gewesen, als er das erste Mal ein Schwert aus dem Hut gezogen hatte, es war so vertraut gewesen, so auch dieses Mal. Er wehrte die Flüche ab, ohne sich auch nur anzustrengen, das einzig wirklich nervige waren die Tritte des Kindes in dem Moment. Und dann stand er vor dem Mann, der Tom daran gehindert hatte, bei ihm im Bett zu liegen und ihm Tee zu machen.
 

Mit einer einzigen, fließenden Bewegung holte Harry aus und noch bevor jemand reagieren konnte, inklusive seines Delinquenten, rollte ein Kopf durch die Halle.
 

„Harry?“, flüsterte Tom ungläubig, er sah in das Gesicht des Jungen, der seine Augen sichtlich kaum offen halten konnte. Das Schwert war nach unten gesackt, Harry zog es hinter sich her, die zwei Schritte zu ihm, kuschelte sich an ihn.
 

„Du war’s weg,“ nuschelte Harry. „Kalt..:“, er kuschelte sich an die Brust seines Mannes, merkte, wie er nach einer Weile hochgehoben wurde, er legte seinen Kopf auf Toms Schulter: „Es tritt so doll,“ beschwerte er sich noch, dann fielen seine Augen auch schon wieder zu.
 

„Ich glaub es nicht,“ murmelte Tom, während das Schwert, dass er selbst in seinem alten Leben hier zur Ruhe gebettet hatte, wieder klirrend auf dem Boden landete. Er sah den Griff, den Stein, in dem das Wappen eingearbeitet war, auf dieselbe Art, wie er seine Initialen in den Smaragd hatte einarbeiten lassen. Harry war eingeschlafen! Mitten in einer Schlacht, nachdem er gerade, ohne viel Federlesens den Hauptübeltäter enthauptet hatte! Mit einem einzigen Streich! Mit einem Schwert, dass seit tausend Jahren ungenutzt in seinem eigenen Grab gelegen hatte!
 

„Du glaubst es nicht?“, fragte Lucius, der sich inzwischen zu seinem Boss durchgearbeitet hatte, an seiner Seite Fenrir und Remus, dicht gefolgt von Sirius, alle waren sie schneeweiß, sie hatten Harry gesehen, wie er seinen Weg durch die Halle genommen hatte, mit schlappenden, schweren Schritten. Der Blonde bückte sich, hob das Schwert aus einer der Blutlachen zu seinen Füßen, sah dann ungläubig auf die Hausschuhe, die Harry trug und die mit Blut getränkt waren. „Ich habe es gerade gesehen, wie ein hochschwangerer, schlafender Teenager jemanden gekillt hat! Jemanden, der dich bedroht hat, nebenbei gesagt!“
 

Tom seufzte nur leise, der drückte Harry an sich, küsste ihn auf die Stirn. „Wie sieht es aus?“, fragte er dann, er konnte immer noch nicht glauben, dass das Kämpfen im Grunde aufgehört hatte. Zumindest sah er nichts mehr.
 

„Harrys Aktion hat das Ruder rumgerissen,“ gab Lucius zurück, er rieb sich seinen leicht verletzten Arm, wo etwas Blut durch sein Oberteil saugte. „Niemand hat mehr was getan, als Harry wie auch immer dieses Monsterschwert beschworen hat. Er hat vermutlich einer Menge Leute das Leben gerettet. Bill und ein paar Andere sind dabei, die Leute festzunehmen, wehren tut sich praktisch niemand mehr...“
 

„Harry! Was ist mit.... so viel Blut!“
 

„Ich versichere dir, Black, das Wenigste davon dürfte von ihm kommen,“ knurrte Severus, als er endlich zu den Anderen stieß. „Mein gediegenes Söhnchen hat sich seinen Weg frei geblasen!“, er deutete auf die Decke, wo die Leiche im Kronleuchter hing. „Der da hat auf seinen Bauch gezielt,“ fügte er an, leistete sich dann den Luxus, über die leicht geröteten Wangen des Schlafenden zu streicheln. „Tom, bring ihn um Merlins Willen in ein Bett,“ murmelte er. „In meiner Wohnung, das Gästezimmer, und hol ihn aus den blutigen Sachen, sonst hast du morgen Früh eine Kotzattacke, wie die letzten Wochen nicht mehr, das garantiere ich dir!“
 

Tom seufzte leise, nickte dann aber. „Du hast Recht,“ gab er zurück. „Kommt ihr allein zurecht? Die Kinder...“
 

„Ich schicke gleich die Hauslehrer, ich denke nicht, dass eines verletzt wurde, die Hauselfen haben geholfen, die Schlafquartiere abzuschirmen, sehr zum Frust einiger Siebtklässler. Und dann werden wir uns alle erst mal hinlegen, ich hoffe, dass ich in zwei Stunden erst mal selbst im Bett liegen werde.“ Müde strich Severus sich über die Augen. „Aber das ist wohl erst mal nur ein Wunschtraum, also tut mir einen Gefallen und seid morgen leise, wann auch immer ihr aus dem Bett kriecht.“
 

Tom nickte nur. „Ich bringe ihn ins Bett und helfe euch dann.“
 

„Kommt gar nicht in Frage! Am Ende dackelt er dir wieder hinterher, wie ein verlorener Welpe! Du wirst schön bei ihm bleiben! Warum zum Henker war er überhaupt hier?!“
 

„Ihm war kalt,“ gab Tom trocken zurück, er festigte seinen Griff um seinen Geliebten, der leise und zufrieden seufzte, etwas schmatzte und weiter schlief, während der Schwanz sich, rein zur Vorsicht, um seine Hand schlang.
 

„Ihm war...? Nein, ich frage nicht,“ murmelte Severus. „Ich werde diesen Jungen ohnehin nie verstehen. Tu uns allen nur den Gefallen und halt ihn von uns fern, während wir aufräumen. Wer weiß, was er sonst tut...“
 

„Ich fürchte, wenn er erfährt, was er getan hat, wird er sicher auch nicht sehr glücklich sein,“ fügte Tom leise an, küsste den Schafenden auf die Stirn. Er wusste ja, wie sehr Harry das töten hasste, dann hatte der Junge auch noch gesehen, wie er – mal wieder (langsam wurde es wirklich lästig, es tat höllisch weh und er würde sich nachher mit Kopfschmerztränken voll pumpen dürfen) – von einem Avada getroffen worden war. Aber außer Schmerzen hatte der natürlich keinen großen Effekt auf ihn gehabt. Und es hatte den Alten von Harry abgelenkt – fürs Erste.
 

„Oh, Merlin! Auch das noch,“ stöhnte Severus nur. „Aber das können wir bitte wann anders besprechen. Ich muss eine Leiche aus meinem Kronleuchter pflücken und ihr verschwindet endlich!“
 

Das ließ Tom sich nicht zwei Mal sagen, er wollte Harry weg bringen, der hier so fehl am Platz wirkte, die Anderen alle in Kriegsroben und er in seinem zu weiten Schlafanzug, wobei ihm jetzt erst auffiel, dass das Oberteil eigentlich Seines war und die ruinierten Hausschuhe mit dem Hasenkopf. Wie ein unschuldiges Kind, nicht mal die Blutspritzer konnten das Bild der Unschuld trüben. Harry hatte nur etwas vollkommen Verständliches gemacht, obwohl er eigentlich geschlafen hatte, er hatte seine Familie verteidigt. Mit allem, was ihm zur Verfügung stand, und das war in einem Schloss, dass er mit errichtet hatte, nun mal unter Anderem auch sein Schwert gewesen. Er nickte den Anderen knapp zu, ließ einen verdatterten Black stehen, in dessen Hand er den abgetrennten Kopf hielt, am Bart.
 

In Severus’ Wohnung trat er in das Gästezimmer, na ja, das, was Severus als ein Solches bezeichnete zumindest. Es sah eher so aus, als habe er Harry bei sich ein Zimmer eingerichtet. Vorsichtig legte er den Jüngeren ab, trennte den Schwanz vorsichtig von seinem Handgelenk und zog dem Jüngeren erst mal die triefenden Schuhe aus. Anschließend rief er eine seiner Hauselfen, verlangte frische Schlafsachen für sie Beide, sowie Kleidung für den nächsten Tag, er nutzte die Zeit, um Harry aus den blutigen Sachen zu schälen, denn das war so eine Sache, das Zeug bekam man nicht einfach so mit einem Zauber aus dem Gewebe, da musste man schon Hand anlegen.
 

Mit einem feuchten Lappen entfernte er schließlich die letzten Blutspritzer und zog sich selbst bis auf die Boxer aus. Nein, er hatte nicht den Nerv, jetzt zu warten, bis die dumme Elfe mit seinen Sachen kam, er sprach einen schnellen Zauber, um sich vom Schweiß zu säubern, wischte sich selbst das Blut weg und schlüpfte unter die Decke, zog Harry zu sich, er sich sofort wieder an ihn kuschelte. „Du bist wirklich unmöglich, “ stellte er leise fest. „Dir ist kalt und du suchst mich stundenlang, du merkst noch nicht mal, dass du mitten in ein Schlachtfeld rennst – ganz ehrlich, das ist so typisch Gryffindor, das glaubst du gar nicht... Na ja, was will ich auch von dir erwarten, hm? Immerhin hast du dieses Haus ja auch geprägt, “ er küsste Harrys geschlossene Lider und lachte, als der Jüngere begann, leise zu schnurren, seinen Kopf an Toms Kinn rieb. „Schlaf, “ murmelte er nur, zog die Decke über ihnen zurecht. Er wusste, der nächste Tag würde hart werden, Harry würde ihn brauchen und dann war es sicher kein Nachteil, selbst wach zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kaya17
2010-09-16T21:01:30+00:00 16.09.2010 23:01
O.o wow also das war jetzt wirklich unerwartet. Aber schon lustig irgendwie
Von:  Dranza-chan
2010-09-07T20:47:46+00:00 07.09.2010 22:47
Das Kapi ist mal wieder super geschrieben!
Ich hoff Harry ist nicht zu fertig wenn er erfährt was er im Halbschlaf angerichtet hat!
Freu mich schon auf's nächste Kapi!
lg
Von:  strify09
2010-09-07T19:01:13+00:00 07.09.2010 21:01
hey hey,
super tolles kap ^^
freu mich schon aufa das nächste :D

lg strify09
Von:  ai-lila
2010-09-07T09:36:31+00:00 07.09.2010 11:36
Hi~~

Wer außer Harry schafft es mit Häschenpuschen und völlig im Tran über ein Schlachtfeld zu schlappen, ohne erstens richtig wach zu werden und zweitens Leute ins Nirwana zu schicken. @_____@ Dieser Junge macht mich noch ganz wuschig.
Wenn Serverus keine grauen Haare vorweist wenn sein Kleiner endlich erwachsen ist, stimmt da was nicht.

Öhm... ich denke old Dumbo hat Harry ein klitze kleines bissel unterschätzt. Na gut, in dem Outfit kein Wunder. ^^°
Aber was soll ich sagen... DAS war eine wirklich gründliche Rasur. ^^

Das war ein klasse Kapi. ^^b
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai
Von:  AngelHB
2010-09-06T19:40:12+00:00 06.09.2010 21:40
Hi!

Wieder ein super Kap. Bin schon gespannt wie es weiter geht.

LG Angel
Von:  Omama63
2010-09-06T18:14:28+00:00 06.09.2010 20:14
Ein klasse Kapitel.
Jetzt ist der alte Sack wenigstens weg und kann Harry nichts mehr antun.
Bin schon gespannt, wie er reagiert, wenn er das alles erfährt, was er getan hat.
Danke für die ENS.
Von:  Caratinu
2010-09-06T17:12:26+00:00 06.09.2010 19:12
Super Kapitel
lg Cara
Von:  Mikan000
2010-09-06T17:07:27+00:00 06.09.2010 19:07
Ich stimme den Anderen zu. ^^
Ein fantastisches Kapitel. Wie immer halt. ^^
Harry ist unmöglich. °v°
Hoffentlich überreagiert er nicht, wenn er wach ist. *seufz*
Zum Glück hat er Menschen um sich, die ihn beistehen werden. ^^
lg mikan
Von: abgemeldet
2010-09-06T16:16:58+00:00 06.09.2010 18:16
das kann ja auch nur harry machen, da ist ihm kalt und er rennt blindlings in eine schlacht und bringt noch so nebenbei dumbledore um. aber hauptsache sem herren ist wieder warm.

warte jetzt schon auf donnerstag

LG yuuhi111

Von:  aYaKaShI
2010-09-06T16:10:44+00:00 06.09.2010 18:10
ooch
er ist ja sooooo schnuckelig^^


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