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Schillernde Fantasie

von

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Bruchstück einer großen Aufgabe

Nach einigen Schnitten und weiteren, mehr oder weniger unbeachtsichtigen, Stichen saß Finn inmitten der Feen – Die kleinen Wesen schienen ein schönes Leben zu haben, denn sie lebten in ihren Blüten und hatten den gesamten Wald für sich. Eine kleine Fee schwirrte um ihren Körper herum – Sie war komplett weiß, nur ihre Haare waren leicht blondiert und sie hatte eisblaue Augen. Immer wieder murmelte sie: „Das sie nicht aufpassen können!“ und „Es tut mir Leid!“, auch wenn sich Finn einige Male versuchte, zu beruhigen. Mittlerweile achtete die Vertreterin gar nicht mehr darauf, ließ sich betatschen und sah sich weiterhin um: Es war idyllisch hier, weshalb waren die kleinen Feen so wütend? Das konnte ihr wohl nur die blasse Felicia erklären, die – wie es sich herausstellte – so etwas wie die Mutter aller Feen war, ohne sie schien nichts zu funktionieren. Dennoch ließ Finn nicht das ungute Gefühl los, dass sie in irgendeine Weise unglücklich war. Hatte dies mit den Vertreter zu tun, der ihren Edelstein nicht angenommen hatte? Oder war es gar etwas anderes? Finn dachte einige Zeit nach, da flogen zwei Feen herbei, die ein Teeservice auf einen Blatt herbei trugen. Etwas in ihr veranlasste sie dazu, beim Anblick des hellblauen Blütengeschirrs hell zu kichern, doch unterdrückte sie es, schließlich war so etwas unangebracht. „Vielen Dank!“ Die kleine weiße Fee, die sich um ihre Verletzungen gekümmert hatte, verbeugte sich mit einen zarten Lächeln auf der Höhe ihres Hales. Finn strich ihr vorsichtig mit den Daumen über die kleine weiße Mütze: „Ich muss dir danken, doch sag deinen Schwestern, sie sollen mit ihren Zahnstochern vorsichtiger sein, okay?“ Die Fee nickte eifrig und verschwand, um Finn und Felicia allein zu lassen: Die Fee saß auf einen groß gewachsenen Löwenzahn und trank aus einer Nussschale, sah doch dabei zur Kätzin mit einen fragenden Gesicht auf. Diese schluckte kurz; irgendwie strahlte sie nun eine ruhige, angenehme Atmosphäre aus – Sie konnte sich nicht vorstellen, dass vor gut einer halben Stunde sie ihr noch den Tod wünschte: „Darf ich fragen, warum der vorherige Vertreter nicht deinen Stein annehmen wollte?“ „Das habe ich dir bereits erklärt.“ Die Vertreterin legte ungewollt ihre Katzenohren an – Ein Zeichen dafür, dass sie etwas aufregte: Wieso waren diese Feen auch nur so sturköpfig? Einen Moment lang konnte sie einen Funken verstehen, warum der vorherige Vertreter ihren Stein nicht angenommen hatte. Dennoch wollte sie ihnen eine Chance geben – Doch blieb ihr denn etwas Anderes übrig? Anderenfalls würde sie erneut gefesselt und zu Tode gestochen werden. „Warum bedeutet dir dieser Stein soviel?“ Sie sah sich um – Wo war eigentlich das kleine glitzernde? Sie fand es auf einem weichen Kissen aus Weidenkätzchen. Felicia schien darüber amüsant zu sein – Zu mindestens lächelte sie: „Er ist unser Relikt, das Zeichen, dass wir existieren. Du solltest so etwas als Vertreterin wissen.“ Finn schüttelte nur den Kopf: „Doch ich weiß es nicht.“ Etwas genervt packte sie ihren eigenen Schweif: „Das Ding ist daran schuld! Es hat meinen Einweiser einfach weggeschlagen!“ Darauf konnte die kleine blasse Fee nur herzlichst kichern: „Du bist viel netter als er. Er nahm seinen Job irgendwie zu ernst – Zwar voller Leidenschaft, aber viel zu ernst.“ Folglich senkte sie ihren Kopf und hatte wieder diesen traurigen Gesichtsausdruck wie eben: „Wir sind ein ziemlich stolzes und eigensinniges Volk, das stimmt, doch ist es so schlimm?“ Darauf wusste Finn nichts zu antworten – zunächst. Doch nach einigen wenigen Augenblicken meinte sie: „Es wäre nicht schlimm, wenn ihr dabei niemanden schaden würdet.“ Felicia sah auf: „So, als wären wir alle „gute Feen“? Wir haben versucht, gutmütig zu sein, doch haben wir uns dabei nur selbst verleugnet – So gerieten wir wohl in diese missliche Lage.“ Sie setzte die Tasse ab und ihre Augen wurden merkbar dunkler: „Diese Vorurteile sind schuld, dass wir aussterben werden.“

Vorurteile? Finn war sich zunächst nicht sicher, was die kleine Fee meinte – Doch dann fiel ihr ein, dass sie Feen als kleine niedliche Wesen kannte, die stets nur Gutes im Sinn hatten und selbstlos waren. Diese Feen waren zwar auch klein und niedlich, doch hatten sie ihren eigenen Kopf und schreckten nicht zurück, jeden zu verraten. Langsam beugte sie sich vor und tippte Felicia vorsichtig auf die Wange: „Wenn du mir erklärst, was es mit diesen Steinchen auf sich hat, dann denke ich, dass ihr gute Wesen seid, trotz eurer Eigenart, und nehme den Stein an.“ Dann fügte sie schnell hinzu: „Du musst mir dennoch versprechen, dass ihr jede Person vorwarnt, dass ihr nicht süß und nett seid! Sonst komme ich wieder und gebe dir ihm zurück!“ Felicia blinzelte Finn kurz an, dann schüttelte sie den Kopf, mit einen spöttischen Lächeln auf dem Lippen: „Du bist so verschieden wie Wasser und Eis.“ Dann stand sie auf und schwebte vorsichtig zum Podest aus Weidenkätzchen, auf dem der Stein ruhte. Sie hob ihn hoch, ganz sacht, als wäre es ein kleines Kind und trat langsam zu der Vertreterin in Ausbildung: „Dieser Stein ist der Beweis, dass du uns kontrolliert hast und unsere Existenz akzeptiert hast.“ „Eure Existenz…?“ Finn sah sie etwas ungläubig an, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein kleines Steinchen die ganze Existenz eines Volkes bedeuten sollte. Doch die kleine Herrscherin nickte: „Wenn du ihm annimmst, werden wir freigesetzt.“ „freigesetzt...“ Leise murmelte sie die Worte nach und sah auf den kleinen Edelstein in den zarten Händen herab. Sie merkte es nicht, doch zeigte ihr Gesichtsausdruck wohl eine gewisse Hilflosigkeit, denn Felicia senkte nur den Kopf und drehte sich um: „Es ist schon gut, vielleicht bist du dieser Aufgabe einfach nicht gewachsen.“ Finn legte ihre Katzenohren an und schüttelte den Kopf: „Nein, das ist es nicht- Muss ich den Stein nur berühren?“ Felicia lächelte leicht und nickte. Dann hob sie ihre Arme so hoch sie konnte: „Ich werde mein Versprechen einhalten.“
 

Wenn Finn ehrlich war, hatte sie ein kleines bisschen Angst. Was würde nun passieren, nachdem sie den Stein berührt hatte? Es musste doch einen guten Grund gehabt haben, dass ihr Vorgänger das Juwel verweigerte. Und was meinte Felicia mit „freisetzen“? Sie spürte, wie ihr Hals trocken wurde, während sie auf die Knie ging. War sie der Aufgabe vielleicht wirklich nicht gewachsen? Nein, dem konnte nicht sein, schließlich wusste sie nun ein Bruchteil von dem, was sie tun sollte. Ihr schossen die Dinge durch den Kopf, die der andere Vertreter und ihr Wächter zu ihr gesagt hatten, während sie ihre linke Hand senkte und vorsichtig den blassen Edelstein mit ihren Fingern umschloss: „Du bist eine starke Träumerin!“ „Bin ich das…?“, murmelte sie kaum hörbar, ehe der Edelstein zu funkeln begann und den ganzen Wald mit zarten Kugeln aus weißem Licht bedeckte. „Oh! Vielen Dank!“ Felicia sah begeistert um sich und hüpfte dabei auf der Stelle: Überall setzte sich das Licht fest und Knospen begannen zu sprießen, es mussten wohl hunderte, wenn nicht tausende gewesen sein. Es war wohl der Beginn einer neuen Generation von vorlauten Feen. „Ich danke dir Finn!“ Finn sah ebenfalls von diesem Spektakel ab und spürte, dass der Ring an ihren Schweif ebenfalls funkelte. Sie zog ihr neues Anhängsel nach vorne und hob skeptisch eine Augenbraue: Mit einem Mal befand sich dort der Edelstein in einem der Einbuchtungen, er schimmerte wie klares Eis.

„Was habe ich dann in meiner Hand…?“ Sie drehte den Kopf und dort war der rosa Mp3-Player, den sie doch vor Wut zerschellt hatte. Auf dem Display befand sich Felicia, die mit Tränen in den Augen zu ihr sagte: „Solltest du ihm jemals sehen, ohrfeige ihm von mir, ja?“ Dann schob sie einmal heftig an der Wahlscheibe, ehe Finn ihr hätte zustimmen können, geschweige denn Lebewohl. War das die Art der Feen, sich zu verabschieden? Die Vertreterin merkte, wie alles vor ihren Augen zu einem Haufen farbiger Flecken verschwamm, deswegen kniff sie sie zusammen und begann, das Lied in ihren Kopf nachzusingen. Dabei konnte sie nicht anders, als ständig daran zu denken, was sie nun erwartete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ireilas
2010-04-18T08:39:59+00:00 18.04.2010 10:39
> Die kleine weiße Fee, die sich um ihre Verletzungen gekümmert hatte, verbeugte sich mit einen zarten Lächeln auf der Höhe ihres Hales.

Einzig entdeckter Fehler ^^

Das Kommi hat ne Weile gebraucht, wenn man die ganze Zeit mit Zeittodschlägern zu tun hat (Sims, Alice im Wunderland für Wii,...), hat man zwar die wichtigen Dinge im Hinterkopf, kommt aber nicht dazu xD

Es ist merkwürdig dass der vorherige Vertreter den Stein nicht annahm. Ist dieses „freisetzen“ dafür verantwortlich? Vielleicht sind die Feen ja so hinterlistig, und der Vertreter wusste das, und deshalb hat er sie nicht freisetzen wollen o_o

Jedenfalls wunderschön umschrieben, ich konnte richtig die hoch und tiefs in den Stimmen der Charaktere hören ^-^

Freue mich schon wenns weiter geht, in die nächste "Welt" :D


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