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Kazosomane Hatake II

Ich lebe
von

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Izumo und ich - unsere einzigste Mission

Jetzt erst mal ein Rasterverlauf meines Lebens. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Izumo und ich unsere erste und einzigste gemeinsame Mission hatten. Ich hatte euch doch mal berichtet, dass ich als Prüfer in der Chunin- Auswahlprüfung eingeteilt wurde. Zusammen mit Kotetsu und Izumo. Mit Izumo gab es richtig Krach, jedoch wurden wir von Ibiki Morino ordentlich zusammen gestaucht, so, dass wir uns anschließend ruhig verhielten. Mit Kotetsu war es schwieriger. Wir gingen nicht aufeinander los, aber mit ihm so zusammen zu sein war so unglaublich schmerzhaft für mich. Wir waren äußerst vorsichtig miteinander umgegangen, hatten es kaum geschafft, uns in die Augen zu sehen. Die Ablenkungen während der Prüfungen taten gut, auch zu sehen, dass wir nicht mehr die jüngste Generationen von Shinobi waren. Später redeten wir. Unterhielten uns. Und dann geschah es. Wir schliefen noch einmal miteinander. Kotetsu und ich. Wir würden niemals wieder zusammen kommen. Wir würden niemals Freunde werden. Aber zumindest konnten wir uns von da ab sehen, ohne vor innerem Schmerz durchzudrehen.

Na, ja.

Die Prüfungen hatten auch andere Vorteile. Ich lernte die neue Generation kennen. Kinder des Dorfes. Da war dieser Lieblingsschüler von Maito Gai. Kakashi’ s Rivalem. Rock Lee, der einzig Tai- Jutsu beherrschte, dieses aber richtig. Während der Prüfungen wurde er so schwer verletzt, dass er Gefahr lief, sein Shinobi- Leben aufzugeben. Shikamaru Nara. Er wurde als einzigster Chunin. Mit Grund. Dieser Junge.... verdammt ist der intelligent. Der übertraf sogar Iruka meilenweit mit seinen Gedankengängen und Taktiken. Wer noch? Natürlich die zwei vom Hyuuga- Clan. Mit ihrem Kekkei Genkai, dem Byakugan – das tatsächlich mächtiger war als das Sharingan – gehörten sie dem amtierenden mächtigsten Clan an. Da war dieser Neiji, einer der stärksten Neulinge und seine Cousine Hinata. Das Mädchen war sehr schüchtern und unauffällig. Sie könnte eigentlich einer der stärksten Kunoichi des Dorfes werden; sie hatte das Potenzial dazu. Jedoch glaube ich auch heute nicht, dass sie das überhaupt will. Wer war da noch? Ja. Diese Ten- Ten. Auch sehr stark, jedoch verwendete sie stets nur Waffen und würde sich somit niemals richtig behaupten können. Kiba Inuzuka.

Dieser Junge war ziemlich frech und spielte sich stets auf. Ja. Er hatte Talent. Geschwindigkeit, überragender Geruchsinn, angemessene Körperkraft und dann noch sein Hund Akamaru. Aber dieser Junge war auf keinen Fall ein vernünftiger Shinobi. Anders sein Teampartner Shino Aburame. Dieser Kerl war so cool. Erinnerte mich doch sehr an Kakashi. Wirkte so ruhig und gelassen.... und war voller Insekten. Ja. Kein Scherz. Er war ein Insektenwirt. Eine spezielle Fähigkeit seines Clans. Eine weitere Kunoichi – Ino Yamanaka – war ein hübsches Ding. Und eigentlich stark. Aber ich bezweifle, dass sie auf Ewig den Weg eines Shinobi gehen wird. Choji Akimichi. Vielleicht kommt euch der Nachnahme bekannt vor. Sein Vater war einer meiner Prüfer. Die praktische Prüfung zum Shinobi. Choji sah genauso aus, wie sein Vater. Abgesehen von den Haaren. Ihn kenne nicht so gut.
 

Zu guter Letzt war da noch Kakashi’ s Team. Ein besonderes Team. Sakura Haruno. Dieses Mädchen. Auf den ersten Blick wirkte sie schwach. Aber das war sie ganz und gar nicht. Sie konnte aufbrausend sein und neigte zu kleinen Gewalttätigkeiten – wie ich. Sie setzte sich durch und zeigte einen starken Willen. Sakura war eine Persönlichkeit, nur ist sie heute auch noch sehr jung.

Sasuke Uchiha. Genau. Itachi’ s Bruder. Er hatte vergessen, dass er Kakashi und mich früher mal gesehen hatte. Sasuke war düster. Kein Wunder bei so einem Bruder. Er war fast so talentiert wie Itachi, sah ihm sehr ähnlich. Hatte auch Eigenschaften seines Vaters geerbt. Sasuke.... Dieser scheiß Orochimaru. Der Kerl war hinter Sasuke her. Tat das Gleiche, wie damals mit Nickey. Verabreichte ihm dieses seltsame Mal. Mit Erfolg. Sasuke ist einfach weg. Er will sich unbedingt an Itachi rächen. Floh aus dem Dorf und folgte Orochimaru. Seither haben wir kein Lebenszeichen von ihm erhalten. Und dann noch er.

Naruto Uzumaki.

Iruka’ s Lieblingsschüler. Wisst ihr noch, was ich damals vom Krieg gesagt habe?
 

'Nach weiterer Zeit des Wartens neigte sich der große Krieg dem Ende zu. Bzw. seinem Höhepunkt. Ein Höhepunkt ausgelöst durch das Auftauchen der Bijuu. Diese Dämonen. Niemand wusste, woher sie kamen. Wann sie kamen. Warum sie kamen. Aber sie waren da, die Bijuu. Wesen der Zerstörung. Geöffnete Büchse des Pandoras. Dämonen. Nützliche Dämonen. Die dem Krieg zu einem Höhepunkt verhalfen. Die Sichtweise veränderten. Die letzten Reserven eines jeden Dorfes herauslockten.`
 

Warum ich das wiederhole? Natürlich hatte ich es mitbekommen. Aber es hatte zu der Zeit nicht gerade eine große Bedeutung für mich gehabt. Damals wurde Konohagakure von dem neunschwänzigen Bijuu – einem Fuchsdämon – angegriffen, dem Kyuubi. Der damalige vierte Hokage schloss diesen Geist in einem menschlichem Körper. Ein Neugeborenes – seinem eigenen Sohn. Menschen, in denen Bijuu versiegelt wurden, werden von uns Jinchuuri genannt. Und dieser Naruto Uzumaki. Ja, er war der Jinchuuri von Konohagakure. Dieser blonde Junge von damals. Auf der Schaukel, als ich das erste richtige Gespräch mit Kotetsu hatte. Oder als ich Iruka beim Unterrichten beobachtet hatte. Naruto Uzumaki. Ein besonderer Junge. Mit ihm hatte ich einmal wirklich etwas zu tun.
 

Was geschah noch alles, fragt ihr euch? Orochimaru. Er hatte einen Krieg zwischen Konoha, Suna und Oto angestachelt.

Und er tötete unseren Hokage. Ja. Er tötete den Dritten. Hokage Sarutobi. Der alte, weiße Mann, der mir immer wieder Chancen gegeben hatte. Immer Geduld mit Kakashi und mir gezeigt hatte. Er ist tot. Dieser Mann war einfach nur großartig. Und seine Nachfolgerin ist es auch, zugegeben.

Unser fünfte Hokage – Tsunade. Sie war eine Schülerin des Dritten gewesen. Die ehemalige Teamkameradin von Orochimaru und Jiraya, den ich auch mal erwähnt hatte. Einer der drei legendären Sannin. Die stärkste Kunoichi. Tsunade- sama. Sie war es auch, die diese Mission veranlasste. Diese Mission, bei der ich Naruto besser kennen lernte.
 

Und bei der ich mit Izumo kooperieren musste.
 

Nach dem Krieg mit Suna, der eigentlich gerade mal zwei Tage angedauert hatte, hatte zu vielen Verlusten in Konohagakure geführt. Wirtschaftlich, ökologisch, sozial, personell. ‚Kollateralschaden’. Dies hatte zur Folge, dass sämtliche Jonin und viele Chunin auf großen Missionen unterwegs waren. Ich wurde selbst vom Dritten kurz vor der Chunin- Auswahlprüfung zum Jonin ernannt. Während die meisten Shinobi außerhalb Konohagakures beschäftigt waren, wurde ich von Tsunade bestimmt, die interne Sicherheit zu leiten. Ich hielt selbst Wache und organisierte den Schichtplan der mir untergeordneten Chunin. Unter diesen Chunin befanden sich auch Kotetsu und Izumo. Wie bereits gesagt, Kotetsu und ich – wir hatten uns ausgesprochen. Wir versuchten zwar uns weitgehend aus dem Weg zu gehen, aber wir stritten nicht, keiften uns nicht an. Im Gegensatz zu Izumo. Ich muss zugeben, ich hatte meinen Rang kräftig ausgenutzt. Izumo – und somit zwangsweise Kotetsu – ein Haufen Überstunden aufgesetzt. Grundsätzlich achtundvierzig Stunden Schichten. Mir genauso. Einmal hatte ich sie als Gefängniswächter eingesetzt und die Insassen waren geflohen. Wir konnten sie schnell wieder einfangen und so war es allgemein auch keine große Sache. Aber so hatte ich einen Zündstoff für einen Streit mit Izumo.
 

Kotetsu und Izumo hatten Wachdienst am Haupttor des Dorfes und ich drehte meine Runde. Kam spätnachmittags zu ihnen. Wie sie so dastanden. Hinter dem Tresen. Gelangweilt. Kotetsu. Schüttelte leicht den Kopf, sobald er mich sah. Redete kurz mit Izumo. Dieser Kerl. Sah mich finster an. Na meinetwegen. Du Blödmann!

„Sieh mich nicht so an, du Trottel.“

„Blauauge. Verpiss dich!“

„Sei bloß ruhig. Konzentrier dich auf deine Arbeit. Ich werde ein nochmaliges Versagen nicht dulden. Klar? Ihr hattet die Verantwortung für das Gefängnis. Du hattest die Verantwortung!“

Ich wusste, dass sie nichts für den Vorfall im Sicherheitstrakt konnten, aber ich wollte Izumo unbedingt provozieren. Wir waren einfach Feinde. Und ließen uns das oft gegenseitig spüren. Der Kerl sprang direkt über den Tresen. Baute sich ziemlich mürrisch vor mir auf. Gott. Mistkerl.

„Halt bloß dein freches Maul, du Miststück. Du bist doch schuld. Du Hexe nutzt es doch aus, dass ich dir untergestellt bin. Scheiß auf Professionalität, was?“

„Was meinst du damit?“

„Tz. Du hast doch zu wenige Wachen für das Gefängnis eingestellt. Und rein zufällig hatte ich drei Tage durchgehend Dienst. Ohne Pause. Du blöde Kuh!“

„Halt dein Maul!! Ich arbeite doch selber so viel! Also beschwer dich nicht!“

„Buhu. Und was ist mit den Anderen? Kotetsu hat auch noch mehr als vierundzwanzig Stunden durchgehend. Aber die Anderen? Die haben zwölf Stunden Schichten. Was ist? Versuchst du mich, fertig zu machen?“

Izumo zischte mich regelrecht an. Sein Blick. Ja. Ich kannte diesen Blick nur allzu gut. Hatte den selben drauf. Der hasserfüllte Blick. Ja. Wir hassten uns. Suchten die Provokation. Suchten den Streit. Kotetsu blieb im Hintergrund. Ich sah ihn aus meinen Augenwinkeln. Er wirkte alles andere als begeistert. Aber hatte dazu gelernt. Mischte sich nicht mehr ein. Seit damals, als wir uns so stark verletzt hatten. Diese ganze Eskalation passiert ist. Ein mürrischer Schupser von Izumo. Idiot!

„Du dumme Hexe! Mach weiter so und du wirst es bereuen!“

„Willst du mir drohen?!“

„Soll ich Angst vor dir haben, nur weil du Jonin bist? Das ändert nichts! Außer, dass du noch unerträglicher bist als früher!“

„Wer ist hier unerträglich?! Du bist nichts weiter, als ein eifersüchtiger, kleiner....“

„HÖRT JETZT AUF!!“

Also mischte sich Kotetsu nun doch ein. War ebenfalls über den Tresen gesprungen. Stellte sich zwischen Izumo und mir. Hielt uns auseinander. Betrachtete uns düster.

„Habt ihr einen Knall? Ihr führt euch auf, als wärt ihr noch Kinder. Hab ihr vergessen, dass wir im Dienst sind?“

„Halt dich da raus, Kotetsu. Warum verteidigst du diese Pute immer noch?“

Sein mieser, gehässiger Ton. Wie er mich so überheblich ansah. Seine aggressive Körperspannung. Mistkerl! Blödmann! Ich zeig` s dir!

„Wenn du dich mit mir anlegen willst, dann komm. Greif an!“

„Ich mach dich kalt, du Miststück. Komm her!“

„Hey... Nein... Nein. Das macht ihr nicht! Ihr werdet jetzt nicht aufeinander losgehen. Verdammt! Kazosomane. Du bist zwanzig. Führ dich nicht so auf, wie damals!“

Mist! Kotetsu stand noch zwischen uns. Hielt uns auseinander. Izumo’ s Blick noch deutlich dunkler. Wirkte, bereit zum Kämpfen. Kotetsu hatte seine Weste im Griff, hielt Izumo von mir weg. Mann. Wie sehr hatte ich mir da gewünscht, diesem Mistkerl – Izumo – eine ordentlich zu verpassen. Sein wütendes Knurren. Das reichte jetzt! Auch, wenn mein Ex zwischen uns stand, ich zückte ein Kunai. Hielt es fest und bedrohlich in meiner Hand. Genauso Izumo. Er hatte gesehen, was ich tat. Sprang von Kotetsu weg. Ich erkannte, dass er nicht nur Kunai, sondern auch Shuriken in seiner Hand hielt. Also wollte er den Kampf genauso. Genauso, wie ich.

„Seid ihr noch von allen guten Geistern verlassen? Izumo! Hör auf mit dem Scheiß und verschwinde hinter dem Tresen! Kazuu! Provozier ihn nicht! Wir schieben hier Wache und es ist ruhig. Das siehst du doch. Also mach weiter mit deinem Rundgang und lass uns unsere Arbeit machen!“

Wow! Ich war Jonin und die anderen beiden Chunin. Aber in diesem Moment war es Kotetsu, der die Führung übernommen hatte. Einen kühlen Kopf bewahrt hatte. Izumo und ich hielten noch argwöhnisch unsere drohende Stellung. Griffen aber nicht an. Wieder sein Fauchen.

„Wenn du Streit suchst, stehe ich dir zur Verfügung. Du nutzt deinen Rang aus, bist arrogant. Ich werde dir schon beibringen, dass du nicht besser bist, als ich.“

„Du siehst mich von oben herab. Und du machst mich ständig an. Such dir gefälligst ein neues Hobby. Und geh mir aus dem Weg. Sonst passiert noch ein Unfall.“

„Du bedrohst mich also? Na, schön. Blauauge. Denk immer daran, dass dir auch etwas geschehen kann.“

Eindeutige Androhungen. Wir griffen aber nicht an. Selbst, wenn Kotetsu uns nicht wütend angeschrieen hätte. Wir hatten einfach keine Gelegenheit. Ein Falke. Über uns. Kreischend. Das hatte nur Eines zu bedeuten. Verdammt. Gegenseitige missmutige Blicke. Oh, nein. Nicht mit ihm! Izumo und ich.
 

Wir wurden zum Hokage gerufen.
 

Hokage Tsunade war eigentlich eine Frau mittleren Alters. So um die fünfzig. Aber sie sah aus, wie keine Dreißig. Sehr gut gebaute Frau, mit absoluter Chakrakontrolle, so, dass sie ihr Aussehen nach Belieben verjüngen konnte. Tsunade war ein guter Hokage. Und sie hatte Temperament. Viel Temperament.

Das merkte ich, als ich zusammen mit diesem Trottel in ihrem Büro war. Wir standen vor ihrem Schreibtisch. Schwiegen und hatten bitterböse Blicke aufgesetzt. Und Tsunade. Na, ja. Sie hatte ihren Papierkram zur Seite gelegt, die Ellenbogen auf den Tisch aufgesetzt und ihre Stirn gegen die Hände gedrückt. Sah uns mit einem undurchsichtigem Blick an.

„Kazosomane Hatake. Izumo Kamizuki. Ich will es kurz machen. Ich bin die alten Akten durchgegangen und habe dabei festgestellt, dass ihr zwei keine einzige Mission zusammen durchgeführt habt. Welche Erklärung habt ihr dafür?“

Blöde Frage.

„Wir wurden einfach nie zusammen eingesetzt. Das ist alles.“

Und dafür war ich auch richtig dankbar. Mit diesem Kerl wollte ich absolut nichts zu tun haben. Soweit es sich vermeiden ließ. Tsunade klang weiterhin kühl.

„Mich wundert das. Immerhin sollten Shinobi so oft es geht, ihre Partner wechseln, um so die Stabilität und Teamfähigkeit des Dorfes zu stärken. Deswegen habe ich auch eure persönlichen Akten durchgelesen. Und mir auch die aktuellsten Informationen über euch beschaffen.... Kazosomane. Wie alt bist du?“

Wie sie die Frage schon formulierte. Nicht gut. Ich runzelte misstrauisch die Stirn.

„Zwanzig....“

„Und du, Izumo?“

„Einundzwanzig. Aber Tsunade- Sama. Ich verstehe nicht, weshalb.....“

Oh, verdammt! Ihr Blick. Hatte sich deutlich verschärft. Die Mundwinkel verkrampft zusammengepresst. Die Körperhaltung angespannt. Sie war echt sauer.

„IHR SEID ERWACHSEN! AUS WELCHEM GRUND BENEHMT IHR EUCH WIE KLEINE, TROTZIGE KINDER?!“

Die Faust landete äußerst lärmend auf dem Schreibtisch. Ich hörte ein leichtes Knacksen. Sah einen breiten, langen Riss. Mist. Tsunade war also nicht nur sauer, sie kochte geradezu vor Wut. Eines hatte ich schon schnell begriffen. Disziplinlosigkeit. Respektlosigkeit. Wildes Verhalten. All das hasste sie. Deshalb schien es mir auch ratsam, nicht gegen ihre Anschuldigungen zu protestieren. Izumo, dieser Idiot regte sich ebenfalls nicht. Stand nur steif neben mir. Rührte keinen Muskel, behielt seine steinige Mimik bei. Scheißkerl! Tsunade kochte weiter, hatte aber ihre Stimme wieder etwas gesenkt.

„Eure Akten platzen geradezu von euren dummen Auseinandersetzungen! Ihr seid sogar im Gefängnis gelandet! Im Krankenhaus! Habt euch gefährlich verletzt! Gut. Ihr ward noch jung und dumm!! Dumme Kinder! Aber..... WIE KOMMT IHR NUR AUF DIE IDEE, DIESEN DUMMEN STREIT UNBEDINGT FORTSETZEN ZU MÜSSEN? KONOHAGAKURE IST STARK GESCHWÄCHT! WIR BRAUCHEN JEDEN EINZELNEN VON EUCH CHUNIN UND JONIN! VERDAMMT! DIE GENIN ZEIGEN SCHON UNGENÜGENDE LEISTUNGEN! ABER VON MEINEN ERWACHSENEN SHINOBI VERLANGE ICH ABSOLUTE PROFESSIONALITÄT!!“

Ich spürte regelrecht, wie klein ich wurde. Sie hatte schon Recht. Und wir waren ja gerade erst wieder aneinander geraten und hatten uns sogar mit dem Tode gedroht. Aber ich hasste einfach diesen Izumo!

„Hokage- sama.....“

„RUHE!!! Ich werde das ändern. Ihr bekommt von mir eine Mission zugeteilt. Nicht nur das. Ihr seid ein Viererteam. Ihr bekommt zwei Genin zugeteilt. Es ist eine C- Rank Mission. Weiteres, wenn die anderen beiden da sind. Und noch etwas.“

Ihre Stimme wurde leise. Leise und bedrohlich.

„Bedenkt, ihr habt eine Vorbildfunktion. Kazosomane. Du, als Jonin, wirst das Team leiten. Aber du wirst dich gefälligst, wie einer verhalten und deinen Rang nicht ausnutzen. Ihr werdet zusammen arbeiten. Und ihr werdet euch so benehmen, wie es von Chunin und Jonin erwartet wird. Die Genin werden euch beobachten. Ihr solltet nichts machen, was ihr später bereuen könntet.“

„Ja, Tsunade.“

„Verstanden.“

Was sollte das? Warum? Eine C- Rank Mission? Ein Kinderspiel? Ein Jonin, der eine C- Mission durchführte. Als Teamleiter von drei Genin an sich kein Problem. Aber dann mit einen Chunin. Verdammt. Tsunade war richtig sauer.
 

Die Genin, die mit uns diese Mission durchführen sollten, waren dieser Kiba mit seinem Hund Akamaru und Naruto Uzomaki. Schnell wurde auch klar, warum ausgerechnet wir vier in einem Team zusammen gesetzt wurden. Tsunade ist eine äußerst gerissene Frau. Das war nichts anderes als Pädagogik. Naruto und Kiba. Diese zwei stritten sich. Aber wie. Schon bei den Auswahlprüfungen war es klar gewesen, dass sie sich nicht ausstehen konnten. Aber jetzt. Solche Zicken. Keiften sich an. Provozierten sich gegenseitig. Fingen immer wieder an, sich zu balgen. Interessant. Aber sie waren anders als Izumo und ich. Ihre Streitigkeiten waren oberflächlich. Sie könnten durchaus irgendwann Kameraden werden. Sich verstehen, wenn sie sich helfen ließen. Bei Izumo und mir war der Zug längst abgefahren. Wir hassten uns zu sehr. Aber wir mussten zumindest zusammenarbeiten können. Das wurde von uns verlangt. Naruto und Kiba. Beide dreizehn, Genin. Kinder. Sie durften Fehler machen. Aber gerade deswegen mussten wir älteren - wir Chunin und Jonin – umso professioneller handeln. Wir mussten uns zurückhalten. Es war nicht gut, wenn Jüngere mitbekamen, wie wir stritten. Unsere Feindschaft. Das sollten sie nicht mitkriegen. Unsere Aufgabe war eigentlich einfach. Der Transport eines Bildes und dessen Besitzers von Konoha nach Amegakure. Dieses Bild ‚ Prinzessin der Sonne’ war ein besonderes und teures Bild. Es zeigte ein junges Mädchen mit golden- blonden Haaren und blauen Augen, das sich im Glanz der Sonne wälzte. Es wurde an das Museum in Ame verkauft, musste dorthin gebracht werden und der Vertrag entgültig abgewickelt werden. Beim Schwarzmarkt war eben dieses Acrylölgemälde über eine Million wert; sicher würden einige Banditen versuchen, es beim Transport zu stehlen. Dieser Besitzer Mico Amura, hatte sich bei uns vorgestellt. Und die Jungen waren ganz fasziniert gewesen. Waren nach Hause verschwunden, um zu packen. Am nächsten Tag frühmorgens sollte es losgehen. Izumo und ich waren noch auf den Straßen. Und stritten unauffällig.

„Wenn du Mist baust, mache ich dich fertig.“

„Du drohst mir? Du Blödmann hast doch keine Chance gegen mich.“

„Eines schwöre ich dir, irgendwann mache ich dich kalt. Ich lege dich um.“

„Du Schwein. Ich bring dich um. Du wirst mich nicht fertig machen.... Ausgerechnet mit dir in einem Team. Das ist die Hölle.“

Wir schwiegen kurz. Natürlich würden wir uns irgendwann wieder fertig machen. Das war klar. Nur, sollten wir dies nicht in unserer Mission machen. Mistkerl. Ich senkte weiter meine Stimme. Hatte nicht das geringste Bedürfnis, ihn überhaupt anzusehen.

„Wir haben nicht das Geringste miteinander zu tun. Reden nur miteinander, wenn es sein muss. Klar? Wir gehen nicht aufeinander los.“

„Und du wirst mich human behandeln. Ich bin ein Chunin. Kein Knecht, du Hexe. Wir sind ein Team.“

„Tz. Wir werden niemals ein Team sein. Aber wir werden zusammen arbeiten. So, wie es sein muss. Hier gibt’ s einen Cut. Wir sollten den Erfolg gewährleisten. Wir brauchen eine Kopie des Gemäldes.“

Anscheinend verstand Izumo sofort. Klar. Sollte das Gemälde doch gestohlen werden, sollte es zumindest nicht das Original sein.

„Wie du meinst. Ich weiß auch, was ich machen werde. Komm mit. Wir brauchen das Bild.“

Im Grunde genommen ein stilles Abkommen. Wir würden uns während der Mission nicht streiten. Wir würden uns nicht bekriegen. Nicht aufeinander losgehen. Uns nicht einmal beleidigen. Aber wir würden auch kaum miteinander reden. Nur zusammen arbeiten, wenn es unbedingt sein musste. Uns kaum ansehen. Wir mussten zusammen auf diese Mission. Wir mussten eine Vorbildfunktion darstellen. Aber wir mussten uns nicht verstehen. Wir mussten nicht freundlich und gesellig miteinander umgehen. Dazu konnte uns niemand zwingen.
 

An das Gemälde ranzukommen, war nicht sonderlich schwierig. Amura wohnte in einem Hotel; ihn fanden wir sofort. Und er hatte das Bild bei sich gehabt. Der Eigentümer war äußerst irritiert gewesen, als Izumo und ich vor ihm standen.

„Ihr seid doch diejenigen, die mich morgen begleiten. Was wünscht ihr von mir?“

Natürlich hätte ich dem Mann erzählen können, dass wir das Bild zum Schutz der Mission kopieren wollten, aber irgendwie passte das nicht. Es sollten nur so wenige, wie möglich darüber Bescheid wissen. Ich sah Amura klar an. Konzentrierte mich leicht. Veränderte bewusst meinen Chakrafluss. Kanyou no Jutsu. Manipulation eines Bedürfnisses. Ich ließ Amura unglaublich müde werden. So sehr, dass er einfach nach vorne kippte und von Izumo aufgefangen werden musste. Der Kerl schleppte den Mann in dessen Bett. Oh. Izumo’ s zorniger Blick.

„Das beeindruckt mich keineswegs, falls du das hoffst. Dein Kekkei Kenkai ist wohl ein schönes Spielzeug.“

„Halt’ s Maul und suche das Bild. Oder willst du Streit?“

„Du kannst mich mal.“

Verdammt! Am Liebsten würde ich ihm jetzt in die Fresse schlagen. Ein schöner Treffer als Genugtuung. Aber das ging nun mal nicht. Wir durchsuchten, ohne ein Wort miteinander zu sprechen, das Hotelzimmer. Wurden unter dem Bett – unter dem Bett! – fündig. Ein prima Versteck! Okay. Immerhin war er grade in Konohagakure. Izumo selbst schnappte sich das Gemälde. Legte es ausgebreitet auf dem Boden. Daneben eine Stadtkarte von Amegakure, welche die selbe Papiergröße aufwies.

„Das mache ich. Ich bin besser in Gen- Jutsu als du. Von wegen Jonin.“

„Mach weiter so und ich vergesse mich, du Versager. Meinetwegen sei besser darin als ich. Aber ich kann dich alles machen und alles werden lassen. Du kannst auch vor lauter Selbstzweifel und Stimmungsschwankungen untergehen.“

Sein drohendes Knurren, während er sich auf die Landkarte konzentrierte. Fingerzeichen ausübte.

„Wenn du an meine Empfindungen rumspielst, bringe ich dich um. Das schwöre ich dir.“

„Das hatten wir schon, Idiot. Na los jetzt. Mach endlich fertig. Ich kann dich kaum noch ertragen.“

Das war keine Lüge. Wir waren jetzt schon wenige Stunden ununterbrochen zusammen und das hielt ich nicht mehr lange aus, ohne richtig auf ihn loszugehen. Der Mistkerl fauchte mich kurz wütend an und presste seine Hand gegen die Karte. Farben und Formen veränderten sich. Sogar die Papierkonsistenz. Eine exakte Kopie. Ohne Unterschied. Bei Prüfungen im Museum oder auf dem Schwarzmarkt würde die Fälschung zwar auffallen und das Gen- Jutsu enttarnt werden, aber das sollte auch so sein. Sollten wir überfallen werden, hätten Diebe nicht die Zeit genauste Untersuchungen mit Tests durchzuführen, und mit bloßem Auge waren Original und Kopie nicht voneinander zu trennen. Ich griff die Fälschung und verstaute sie in dem Versteck unter dem Bett. Sah Izumo weitere Fingerzeichen ausüben und auf das echte Gemälde drücken. Aus dem Bild wurde nun die Stadtkarte. Schönes Tauschspiel. Izumo rollte das Papier zusammen und nahm es zu sich. Sah mich wieder düster an, hatte eine bösartige Stimme aufgesetzt.

„Ich bewahre es auf. Du würdest es nur verlieren.“

„Verdammtes Arschloch.“

Sein mieses Grinsen. Er verstaute schlicht die Rolle und war schon an der Tür angelangt. Öffnete diese und sah mich noch einmal grimmig an.

„Du wirst morgen Früh pünktlich sein. Ich wünsch dir schlechte Träume.“

Schon war er weg. Noch ein missmutiger Blick zu dem schlafendem Auftraggeber und ich verschwand ebenfalls heimlich aus dem Hotelzimmer.
 

Izumo und ich. Ein Auftrag. Vorbildfunktion für zwei schwierige Genin. Zusammen eine Mission.
 

Das konnte heiter werden.



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