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Hidden Flowers III

Die letzte Reise
von

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1. Nacht - Wüste und Wald

Sie war nicht groß.

Ihr Haar war wüstenblond, so blond, dass es schon fast weiß wirkte. Ihre Augen waren rot, wie die aller SunaNin.
 

Yuzuriha Himeno war 22 Jahere alt, und ihre schwarze Weste und das rote Stirnband mit dem silisierten Zeichen für Sand und Sonne wiesen sie als Kunoichi aus dem Dorf versteckt im Sand aus. Überprüfte man ihren Ausweis, würde man erfahren, dass sie eine JouNin war, und fragte man sie direkt, würde sie hinzufügen, dass sie in ihrem Dorf für die Pflege und Aufzucht der Wüstenfalken zuständig war, den kleinen, drahtigen Botenvögel, die Suna anstelle der ansonsten üblichen Tauben verwendete.

Jetzt zuckte sie nur mit den Schultern. Sie trug heute keine Uniform. Ihre nackten Arme und Schultern waren von unzähligen, hauchfeinen Narben bedeckt, die die scharfen Schnäbel der stolzen Vögel ihr zugefügt hatten. Mit einem Funkeln in den Augen sah sie ihre Freundin Kathara an.
 

„Was heißt hier „Verbannung“? Ich freue mich darauf!“
 

Kathara verdrehte – ihre Verzweiflung war nicht gespielt – die Augen.
 

„Du bist in Suna-Gakure geboren und hast dein ganzes Leben hier verbracht. Was willst du in Konoha-Gakure? Das Dorf hinter den Blättern? Die haben da in einer Woche so viel Regen wie wir im ganzen Jahr! Die bauen Häuser, die sind so hoch, wie unser Haupthaus lang ist! Sie essen merkwürdiges Zeug, das sie Gemüse nennen - wie willst du das überleben?“
 

Yuzuriha hatte ruhig zugehört. Dann stand sie auf und umarmte ihre Freundin.

„Mach dir doch nicht solche Sorgen!“, bat sie. „Ich bin nicht mehr das kleine Kind, das du aufziehen musstest. Das ist die Gelegenheit für mich, dieses Dorf, von dem alle immer reden, mit meinen eigenen Augen zu sehen! Von allen Falkenpflegern hat der Kazekage ausgerechnet mich ausgesucht, um nach Konoha zu gehen und den Leuten zu helfen, ihre eigene Falkenzucht zu begründen! Ausgerechnet mich, Kath!“

In den Armen der jüngeren Frau wurde Kathara weich.

„Erwarte nicht zu viel, ja? Es ist auch nur ein Dorf.“
 

-V-
 

Der Wald war ein Wunder.

Belustigt beobachtete der altgediente Suna-Nin, wie Yuzuriha alle neuen Eindrücke auf einmal zu verarbeiten versuchte. Noch niemals hatte sie so viele verschiedene Pflanzen an einem Ort gesehen, so viele Tiere, all die Farben... Der Wind, der durch die Kronen strich, die Art, wie das Licht durch die Blätter fiel...

„Yuzuriha!“, rief der Mann leise. „Wir müssen weiter!“

Er unterbrach sich, als Yuzuriha plötzlich den Kopf schief legte und eine Hand hob. Auch er hörte es.
 

Das Geräusch.
 

Es bestand aus einem rhythmischen Trommeln, einem gehetzten, sich rasend schnell nähernden Klang, der drohend auf sie zuhielt. Begleitet wurde es von einer Art Krachen und Knacken, als bräche eine Herde Antilopen ohne Rücksicht auf Verluste durch das Dickicht... Und dann kam der dunkle, raue Laut dazu, den der Mann nicht sofort identifizieren konnte. Erst nach einigen Schrecksekunden machte er den Laut als den aus, der er auch war: Ein dunkles, heiseres, drohendes Bellen erhob sich aus den Tiefen der Kehle eines ihm völlig unbekannten, wilden Tieres, welches eindeutig auf sie zuhielt!

Mit einem einzigen Satz warf er sich vor die junge Frau, die so wichtig für das Bündnis zwischen Konoha und Suna war, und packte mit beiden Händen seine Wurfsterne. Das Bellen erklang erneut, viel näher, viel zu nah. Die Sterne glänzten tödlich von dem Gift des stachelschwänzigen Skorpions. Das Trommeln kam näher, hatte sie beinahe erreicht, und noch immer stand Yuzuriha stocksteif hinter ihm, einen Ausdruck höchster Konzentration auf dem Gesicht. Keine Bewegung, die er in den Augenwinkeln sehen konnte, deutete darauf hin, dass die Frau sich zur Flucht wandte. Nein – sie zog nicht einmal ihre Waffen!

Stattdessen sagte sie nur leise: „Das ist ein Wolfshund!“

Verfluchte Akademiker!
 

Aus dem Gebüsch drang ein weiß-graues Ungetüm hervor.
 

Es war dreimal so groß wie eine ausgewachsene Hyäne. In seiner Schnauze blitzten tödlich die großen, tödlichen Reißzähne als das Monster in einem einzigen Sprung vor ihm auf der kleinen Lichtung landete und in Angriffshaltung schlitternd zum Stehen kam. Der Shinobi blickte dem Ungeheuer in die Augen und sah seinen Tod in den dunklen Tiefen.

„Mistvieh!“, brüllte der SunaNin wütend und hob beide Hände zum Wurf. Die Hinterbeine des Ungeheuers beugten sich, als es mit einem haarsträubenden Knurren zum Sprung ansetzte – und eine Stimme erklang.
 

„Mach Platz!“
 

-V-
 

„Tsunade-Sama!“

Kiba Inuzuka stürmte in das Büro seiner Hokage, völlig außer Atem und mit dem üblichen stacheligen Haar. Das Lederband mit dem pfotenförmigen Anhänger, welches ihn als Oberhaupt seines Clanes auszeichnete, tanzte auf seiner Brust. „Hokage-Sama! Akamaru hat im Wald Fremde gewittert – ohne Zweifel SunaNin! Die haben doch irgendetwas...“

Er stutzte.

Der Raum war leer.
 

-V-
 

Ein wenig verloren stand Yuzuriha vor den großen Toren von Konoha-Gakure, denn ihr Begleiter hatte darauf bestanden, außerhalb der schützenden Mauern auf die Antwort der Hokage zu warten. Er hatte sie hier abgesetzt wie ein Bündel Gepäck, ging ihr durch den Kopf. Kein SunaNin hielt sich gern freiwillig für eine längere Zeit im Land des Feuers – im Land der Wälder – auf, und noch wenigere betraten gern das Dorf hinter den Blättern. Sie konnte nicht verstehen warum... Sie schüttelte den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben, und ihre Augen strichen suchend von Rechts nach Links.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte eine amüsierte Stimme von Oben. Auf dem Wehrgang hinter den Mauern lehnte ein Shinobi, mit schwarzem Haar und einer breite Narbe über seiner Nase. Das Grinsen auf seinem Gesicht sagte ihr, dass er sie nicht als Gefahr betrachtete, ob sie nun das Stirnband des Wüstendorfes trug oder nicht.

„Yuzuriha Himeno, aus Suna-Gakure“, stellte sich Yuzuriha vor und registrierte die harte Aussprache, die im Vergleich zum weichen, singenden Akzent der Wüste grob, aber nicht abstoßend klang.

„Die Hokage erwartet mich.“

Der Mann musterte sie von oben bis unten, sein Gesicht hatte jeglichen scherzhaften Ausdruck verloren. Auch seine Stimme klang ernst und vorsichtig, als er fragte: „Haben Sie ein Empfehlungsschreiben?“ Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Nein.“

Der Mann drehte sich zur Seite, an der ein weiterer Wächter in grauer Uniform aufgetaucht war.

„Sie will zu Hokage-Sama, Kotetsu, hat aber kein Empfehlungsschreiben.“

Der Angesprochene zuckte bedauernd die Schultern. „Dann dürfen wir sie nicht hereinlassen, Izumo.“

Für einen Moment war Yuzuriha wie erstarrt. Dann kochte die Wut in ihr hoch.

„Ist das die berühmte Gastfreundlichkeit Konohas, von denen alle reden?“, fauchte sie wütend. „Ich bin zwei Tage lang gereist, um mit euch zu arbeiten, und ihr lasst mich nicht einmal durch das Tor? Was soll ich tun – mich auf Waffen kontrollieren lassen? Euch etwas vortanzen?“

Die Männer warfen sich grinsend einen Blick zu.

„So gern wir dieses Angebot auch annehmen würden – Hokage-Sama würde uns die Hölle heiß machen“, sagte Izumo zwinkernd und winkte einer Person am Boden, worauf das Tor sich langsam öffnete. „Zum Haupthaus geht es immer die Straße hinunter. Am Großen Platz ist es das höchste Gebäude. Das Büro von Hokage-Sama ist im Obersten Stockwerk – Fragen Sie einfach, wenn Sie es nicht finden.“

Erleichterung durchfuhr Yuzuriha, aber sie liess sie sich nicht anmerken. Sie stemmte lediglich die Hände in die Hüften und starrte die Wachen weiterhin herausfordernd an. „Und was ist mit der Waffenkontrolle?“

Kotetsu grinste noch breiter. „Wir gehen beide davon aus, dass Hokage-Sama sich gegen dahergelaufene Suna-Nin wie dich zu verteidigen weiß“, sagte er. „Behalte sie ruhig. Du hast sowieso keine Chance.“

„Danke!“, funkelte sie zurück. „Vielen Dank auch!“

Während sie die Straße hinunterging, hörte sie hinter sich die Männer leise reden. Sie konnte nicht verstehen, was sie genau sagten, aber sie hatte das Gefühl, dass sie die erste Prüfung in den Augen der KonohaNin bestanden hatte. Und es war ein gutes Gefühl.
 

-V-
 

Vorsichtig schaute Yuzuriha durch die geöffnete Tür des Raumes, der kein anderer als das Büro der ehrwürdigen Hokage der fünften Generation sein konnte. Sowohl die Aufschrift an der Tür als auch die Bilder an der Wand bestätigten ihr dies. Aber der Raum war leer.

Bis auf eine Person, die in dem großen Sessel hinter dem Schreibtisch saß und darin wippte, die Beine auf den Tisch und die Hände in den Schoß gelegt. Yuzuriha holte tief Luft und klopfte energisch.

„Entschuldigen Sie!“

Der Schreibtischsessel fuhr herum und liess sie einen Blick auf das Oberhaupt des Dorfes hinter den Blättern werfen.
 

Tiefbraune Augen musterten Yuzuriha überrascht, braunes Haar fiel ungekämmt in die Augen des Mannes, der wahrscheinlich in Yuzurihas Alter war und auf dem wichtigsten Stuhl des Dorfes saß. Rasch nahm er die Beine vom Tisch und setzte sich auf. Rechts und Links unter den ausdrucksstarken, dunklen Augen waren blutrote Fangzähne aufgemalt. Das war der Hokage? Sie wusste, dass der Kazekage der jüngste der Dorfoberhäupter war, aber sie hätte niemals gedacht, dass auch in Konoha, dem stärksten aller Shinobi-Dörfer, ein so junges Oberhaupt an der Macht war...

„Guten Tag. Mein Name ist Yuzuriha Himeno. Der Kazekage schickt mich, mit den besten Empfehlungen, um in Konoha-Gakure bei der Aufzucht der Wüstenfalken zu helfen.“

Noch immer starrte der Fremde sie verwundert an. Dann aber blitzte ein schelmisches Lächeln über sein Gesicht, er sprang auf und kam ihr um den großen Schreibtisch entgegen, um ihre Hand zu packen und enthusiastisch zu schütteln.

„Natürlich, natürlich! Wir haben Sie bereits erwartet! Willkommen in Konoha-Gakure!“
 

-V-
 

Eine SunaNin, dachte Kiba verwundert.

Das musste einer der beiden Fremden sein, denen Akamaru heute vormittag im Wald begegnet war! Sein Blick wanderte immer und immer wieder über die junge Frau vor sich. Sie sah so anders aus als die SunaNin, denen er bisher begegnet war, ihr fehlte der verbitterte, feindselige Zug, den viele ältere Shinobi trugen, wenn sie KonohaNin begegneten, oder die Aura von Überlegenheit, die jüngere Shinobi trugen wie einen Panzer. Für eine SunaNin war sie zu klein, ihr Haar zu weiß und ihre Aura viel zu freundlich. Die Frau faszinierte Kiba auf eine Art und Weise, wie er sie noch nie gespürt hatte. Deshalb sprang er auf und packte ihre Hand – und war überrascht, die Schwielen zu spüren, die von harter Arbeit zeugten. Sein Blick strich über ihre Arme – sie hatte Muskeln. Als er aber ihre Narben sah, stutzte er. Woher zum Teufel kamen die?
 

-V-
 

Der Hokage packte Yuzurihas Hand fester, als nötig gewesen wäre, aber sie erwiderte den Druck selbstbewusst. Sie hielt still, als er sie von Kopf bis Fuß musterte, und spürte seine Verwirrung, als er ihre Narben bemerkte, die Auszeichnungen, die sie als Falkenmeisterin auswiesen.

„Die Botenfalken – ja, natürlich! Sie werden sicherlich bald schlüpfen – die Eltern brüten noch.“

Merkwürdige Methoden hatten die Leute hier, dachte Yuzuriha befremdet. Wurden die Falken hier wirklich von den Elternvögeln ausgebrütet? Die Wahrscheinlichkeit, dass diese überzählige Küken aus dem Nest warfen, war so viel höher.

„Aber so lange können Sie sich ja die Zeit nehmen, Konoha ein wenig genauer kennenzulernen!“, fuhr der Hokage fort. „Und wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie auch anderweitig aushelfen! Die Familie Inuzuka züchtet Wolfshunde, müssen Sie wissen, und ein neuer Wurf wird gerade entwöhnt...“

Vorsichtig lächelte Yuzuriha.

„Natürlich helfe ich gerne, wo ich kann...“
 

Kiba feixte. Das Mädchen hatte bestimmt noch nie einem ausgewachsenen Wolfshund gegenübergestanden!
 

„Aber werden Wolfshunde nicht nach der Entwöhnung auf eine bestimmte Person geprägt, mit denen sie ihr Leben lang zusammenarbeiten?“
 

Yuzuriha sah erstaunt zu, wie das Lächeln auf dem Gesicht des Hokage einfror, als sie die Frage stellte.

„Woher... Woher...“

War der Hokage Konohas wirklich so dumm, dass er weder wusste, wie man Falken noch Wolfshunde aufzog? Bei Falken war das verständlich, schliesslich war diese Vogelgattung in Konoha nicht heimisch. Aber die Wolfshunde entstammten einer uralten Linie, die aus den Ursprüngen des Shinobi-Dorfes stammte, und ihm musste doch bewusst sein, dass er absoluten Unsinn daherredete. Oder stellte er sich absichtlich dumm, um sie auf die Probe zu stellen?
 

„Kiba Inuzuka!“, donnerte eine eindrucksvolle Stimme durch den Raum. Ihr Tonfall forderte unbedingten Gehorsam, und Yuzurihas Gegenüber schien um Zentimeter zu schrumpfen. Das musste die ehrwürdige Hokage sein, durchfuhr es Yuzuriha.

Die Frau war ebenso beeindruckend wie ihre Stimme. Langes, goldblondes Haar floss ihr den Rücken hinunter und sie trug über ihrer schlichten Kleidung einen weißen, langen Mantel, deren Saum mit tanzenden, blutroten Flammenmustern verziert war. Diesen zog sie nun aus und warf ihn achtlos über die Lehne des Schreibtischsessels, in den sie sich darauf sinken liess. Yuzurihas Gegenüber drehte ihr stocksteif den Kopf zu.

„Was glaubst du, was du da tust?“, verlangte die Hokage zu wissen und stützte das Kinn auf ihre Hände. Ihre Augen blitzten frostig.

„Oh, ehrwürdige Hokage...“ Der Mann mit Namen Kiba Inuzuka – der Clan, welcher die Wolfshunde züchtete, hieß Inuzuka, durchfuhr es Yuzuriha plötzlich – trat automatisch einige Schritte zurück.

„Ich wollte nur... Ich wollte nur berichten, dass Shinobi aus Suna in unser Territorium eingedrungen sind und Akamaru sie gestellt hat. Und dann kam diese Frau hier...“

„Vor der du dich zum Affen gemacht hast, wie ich annehme!“

Das einseitige Gespräch wurde durch ein lauter werdendes Trommeln im Flur unterbrochen, und mit einem freudigen Aufjaulen stürmte ein riesiger Wolfshund durch die offene Tür. „Akamaru!“, ertönte die Stimme der dunkelhaarigen Assistentin unfreunlich. „Raus hier, aber plötzlich!“

Der Hund kam schlitternd zum Stehen und bellte laut. Kiba deutete auf seinen Hund. „Sehen Sie, Hokage-Sama, Akamaru...“

Und der Hund sprang Yuzuriha an und begann, begeistert ihr Gesicht abzulecken.
 

Kiba sah aus, als habe ihn ein Blitz getroffen, als Yuzuriha den Hund von ihren Schultern schob. „Jetzt mach nicht so ein Theater“, sagte sie lachend und der Hund legte sich vor ihr auf den Rücken und hechelte fröhlich.

„Ah“; sagte die ehrwürdige Hokage lächelnd und sank in ihren Sessel. „Scheint, als habe der Kazekage genau die richtige Person geschickt, um uns zu helfen! Sie haben eine Hand für Tiere, nicht wahr...?“

„Yuzuriha Himeno“, stellte Yuzuriha sich erneut vor und richtete sich von Akamaru auf. „Vielen Dank, dass ich hier sein darf. Es ist mir eine Ehre.“

„Die Freude ist ganz auf unserer Seite“, erwiderte die Hokage. Wenn sie freundlich schaute, war in ihren Augen kein Funken des Stahls zu erkennen, mit dem sie Kiba zuvor gemustert hatte. „Die ersten Falkeneier im Inkubator zeigen Anzeichen, dass sie bald schlüpfen werden“, fuhr sie fort. „Bis dahin haben Sie die Gelegenheit, sich Konoha-Gakure genauer anzuschauen. Ihnen wird eine kleine Wohnung zur Verfügung gestellt werden, in der Sie hoffentlich alles finden werden, was Sie benötigen... Sie werden sich mit der Ihnen zur Verfügung stehenden Ausrüstung vertraut machen wollen. Zögern Sie nicht, anzusprechen, sollten Sie noch anderweitige Dinge benötigen. Sie sind unsere Expertin hier und wir hoffen, dass Sie sich bei uns wie zu Hause fühlen werden!“

Schon besser, dachte Yuzuriha leise lächelnd und legte die rechte Faust auf ihr Herz.

„Vielen Dank, ehrwürdige Hokage.“

Die Hokage überraschte sie, in dem sie die uralte Ehrbezeugung Sunas korrekt beantwortete. Dann fiel ihr Blick auf Kiba Inuzuka, der gerade versuchte, sich unauffällig zu entfernen.

„Inuzuka!“

„Ja?“ Der Mann stand wie festgefroren.

„Da du scheinbar nichts besseres zu tun hast, als unsere Gäste durch den Kakao zu ziehen, wirst du jetzt sicherlich nichts dagegen haben, Yuzuriha-San durch Konoha zu führen und ihr ihre Wohnung und den Aufzuchtturm für die Falken zu zeigen...Und wenn so etwas wie gerade eben noch einmal vorkommt, dann kannst du was erleben!“

Ihre blaugrünen Augen funkelten. Yuzuriha hätte beinahe gelacht, als sie erkannte, wie viel Spaß die Hokage hatte. Kiba Inuzuka nickte gehorsam.

„Ja, Hokage-Sama!“
 

„Anscheinend brauche ich Ihnen ja nichts mehr zu erzählen, was die Hundezucht angeht“, sagte der Mann, nachdem sie das Büro verlassen hatten, und wandte sich ihr zu. Yuzuriha grinste.

„Nein. Aber ich könnte Ihnen noch eine Menge über die Falkenzucht erzählen“, setzte sie hinzu und beobachtete fasziniert, wie sich auf dem Gesicht des Mannes ein breites Grinsen ausbreitete.

„Miss – Sie haben Humor, auch wenn Sie aus Suna kommen. Tut mir leid, das eben... Willkommen in Konoha!“

„Ich bin Yuzuriha“; stellte sie sich noch einmal vor und schüttelte die die Hand, die er ihr entgegenstreckte.

„Kiba“, antwortete er. „Und Akamaru kennen Sie ja schon. Also dann – zeige ich Ihnen einmal unser Reich!“
 

Das war der Beginn ihrer Zeit in Konoha.
 

-V-
 

„Und wie geht die Geschichte weiter?“, fragte Yuka, als Shikaru schwieg. Der zuckte die Schultern.

„Wie alle Geschichten, die so ähnlich verlaufen“, sagte er schliesslich knapp.

„Erzählst du morgen eine Geschichte?“

Yuka zuckte zurück. „Ich kenne keine Geschichten.“

„Doch, kennst du.“

„Nein.“

Wieder schwiegen sie sich an, die Dunkelheit und die Stille eine unüberwindliche Mauer zwischen ihnen beiden.

„Oder nur traurige Geschichten“, sagte sie schließlich, beinahe unhörbar.

Shikaru lächelte in sich hinein. „Dann eben eine Traurige.“

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Ende des Kapitels

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