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Wo dein Herz schlägt

Star Trek: Classic
von
Koautor:  CaptainCalvinCat

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Ruhe vor dem Sturm

Spock lag auf einem der schmalen Betten im Lazarettraum des Schiffes. McCoy stand neben ihm, die Finger auf den Puls von Spocks Hals gelegt. Der schwache, drahtige Puls war erheblich zu langsam für einen Vulkanier. McCoy ließ den Strahl eines Scanners über Spocks Körper gleiten. Das schwache Signal war nicht ermutigend. Spock hatte aufgehört zu altern, seit sie ihn von Genesis befreit hatten, war jedoch in eine tiefe Bewusstlosigkeit gefallen. Und im gleichen Maß, indem seine Körperkräfte nachließen, verfielen auch seine geistigen Kräfte.

"Spock", sagte McCoy leise. Sein Tonfall klang verzweifelt. "Ich habe alles getan, was ich tun konnte. Helfen Sie mir! Sie haben mich in diese Sachen hineingezogen, nun sagen Sie mir auch, was ich tun muss!"

Er wartete, ohne viel Hoffnung, und erhielt keine Antwort, weder von außen noch von innen.

"Ich habe nie geglaubt, Ihnen dies jemals zu sagen", murmelte er und dachte: 'Du grünblütiger …'

Doch selbst der alte, vertraute Fluch klang hohl und er konnte sich nicht dazu bringen, ihn laut auszusprechen.

"Sie haben mir gefehlt. Ich könnte es nicht ertragen, Sie … noch einmal zu verlieren."

Er spürte, wie auch seine Kräfte ihn verließen. Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in den Händen.

Dann spürte er die Berührung einer anderen Hand. Jim Kirk stand neben ihm, eine Hand auf seiner Schulter, die andere auf der Schulter von Spock. Ihre Leben waren seit so langer Zeit miteinander verwoben …

Jims Gesicht war voller Trauer, zeigte aber dennoch Entschlossenheit. Er packte McCoys Schulter so hart, als ob er, genau wie ein Vulkanier, ihm etwas von seiner Kraft übertragen könnte.

"Wir bekommen das schon wieder hin", meinte Kirk leise und musterte das blasse, leblose Gesicht von Spock. "Sobald wir auf Vulkan sind, ist er im Handumdrehen wieder der Alte."

Er versuchte, ein ehrliches Lächeln zustande zu bringen, aber vermutlich gelang es ihm nicht sonderlich gut. Auch er machte sich große Sorgen um einen seiner besten Freunde.

"Apropos Vulkan …" Kirk ließ McCoys Schulter los und sah den Arzt an. "Ich werde dir dann gleich mal Lieutenant Saavik vorbei schicken. Sie sieht ganz schön mitgenommen aus, auch wenn sie versucht, es sich nicht anmerken zu lassen.

"Sie ist eine Vulkanierin, natürlich versucht sie, sich nichts anmerken zu lassen", sagte McCoy und erwiderte Kirks Blick. "Du weißt doch wie diese grünblütigen Waldschrate sind. Mein Gott, Mann, was denken die sich eigentlich dabei?"

Kirk grinste schief. "Du kommst auf diesem klingonischen Schrotthaufen alleine klar?"

Er wartete die Antwort nicht ab, sondern drehte sich mit einem letzten motivierenden Schulterklopfer von McCoy weg und verließ den Ort, den die Klingonen eine Krankenstation nannten.

"Natürlich", murmelte McCoy in die fast-leere Krankenstation herein. "Ich komme auf dieser Flugkiste alleine klar. Hier stinkt es zwar wie im Pumakäfig - aber wenigstens huschen hier keine Targs herum ..." Er schaute zu Spock. "Weißt du, du vulkanische Flachulme, ich könnte jetzt wirklich guten Rat gebrauchen. Aber der ist teuer."
 

=A=
 

Es dauerte keine fünf Minuten, bis sich die Tür der Krankenstation erneut öffnete und Lieutenant Saavik eintrat. Sie wirkte etwas ungehalten und McCoy vermutete, dass Jim ihr befohlen hatte, sich hier zu melden. Andernfalls wäre sie wohl nie hier aufgetaucht.

"Lieutenant", grüßte McCoy sie und nickte ihr zu. "Bitte, wenn Sie sich setzen möchten. Sie sehen ein wenig 'durch den Wind' aus, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf."

"Mir geht es bestens, danke", erwiderte Saavik unterkühlt und weigerte sich, sich auf das Biobett zu setzen, auf das McCoy deutete. "Es gibt keinen Grund, warum ich mich untersuchen lassen sollte."

"Das werden wir sehen, Lieutenant. Überlassen Sie solche Diagnosen bitte diagnostisch geschultem Fachpersonal, ja?", lächelte McCoy, aber man konnte deutlich erkennen, dass er es als Scherz meinte. "Lieutenant, ich möchte wirklich sicher gehen wollen, dass Ihnen nichts fehlt. Standardprozedur. Wer weiß, was wir uns auf Genesis eingefangen haben."

Saavik seufzte lautlos und setzte sich dann auf das Biobett. Wirklich wohl war ihr dabei nicht und sie hoffte, dass McCoy ihre Verletzungen für Folgen eines Sturzes ansah oder auf die Klingonen schob.

McCoys geschultes Auge betrachtete eben diese Verletzungen. "Verdammte Klingonen. Nicht mal vor jungen Frauen machen sie halt", murmelte er, schnaubte abfällig und schüttelte den Kopf. "Nicht zu fassen. Es tut mir so leid, Lieutenant."

"Das muss es nicht", erwiderte sie. "Sie waren nicht anwesend. Es ist nicht Ihre Schuld."

Sie beobachtete McCoy dabei, wie er ihren Körper mit einem medizinischen Tricorder scannte. Der Tricorder piepte immer wieder, wenn der Scanner eine weitere Verletzung fand.

McCoy schüttelte erneut den Kopf. "Die Klingonen waren nicht gerade nett, was?" Er rang sich ein schiefes Grinsen ab. "Sie haben viele Hämatome und Schürfwunden. Eine besonders große am Rücken. Die Blutergüsse an den Handgelenken gefallen mir auch nicht gerade. Und von den beiden angebrochenen Rippen fange ich besser gar nicht an."

Er sah Saavik ernst an. "Raus aus der Uniform und hinlegen." Sein Tonfall war unmissverständlich als Befehl anzusehen.

McCoy drehte sich um und suchte sich ein paar medizinische Ausrüstungsgegenstände zusammen.

Saavik starrte seinen Rücken wortlos an, ehe sie langsam anfing, ihre Uniform zu öffnen. Dabei sah sie Spock an und erwog einen Moment lang, die Krankenstation einfach zu verlassen.

McCoy schaute an die gegenüberliegende Wand. "Wenn Sie fertig sind, sagen Sie Bescheid."

Er schloss die Augen und seufzte. 'Tut mir Leid, alter Freund, dass ich dein Protegé so sehe, aber - es geht nicht anders. Schließlich ist sie meine Patientin und du hast ihren Zustand vielleicht gesehen und auf jeden Fall miterlebt, wie sie in diesen Zustand versetzt wurde. Ich muss sie behandeln, und das weißt du.'

"Fertig", sagte Saavik sachlich.

Als McCoy sich umdrehte, saß sie stocksteif auf dem Biobett und vermied seinen Blick. Ihre Uniform lag auf einem Stuhl in der Nähe. Die Unterwäsche, die sie noch trug, war Sternenflottenstandard, aber wenn McCoy sich nicht total irrte, war sie ein wenig aus der Form geraten, so als ob jemand daran gezerrt hätte.

"Haben die Klingonen versucht, Ihnen noch mehr anzutun?", fragte er vorsichtig und sah sie ernst an - die Sorge um Spocks Protegé in seinen Augen war deutlich zu erkennen.

Innerlich hoffte er, dass dem nicht so war, wenngleich ihr körperlicher Zustand durchaus anderes verriet.

'Es sind wilde Tiere', schoss es McCoy durch den Kopf.

"Nein, Sir", antwortete sie ruhig. Sie ahnte, auf was McCoy hinaus wollte und versuchte, die Blutergüsse ihrer Handgelenke, die deutlich nach Fingerabdrücken aussahen, vor ihm zu verbergen.

"Lügen Sie mich an, Lieutenant?", fragte der Arzt und sah die junge Frau an.

"Nein, Sir", erwiderte Saavik und begegnete seinem Blick mit vulkanischer Emotionslosigkeit.

"Wirklich nicht?", fragte McCoy erneut.

Saavik seufzte lautlos. "Ich kann Ihnen nicht sagen, woher meine Verletzungen stammen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass nichts gegen meinen Willen geschehen ist."

McCoy schaute sie ungläubig und unverständig an. "Was genau wollen Sie mir damit sagen, Lieutenant? Dass Sie sich diese Verletzungen freiwillig haben zufügen lassen?"

"Ich bin einfach nur unglücklich bei einem Erdbeben gefallen", sagte sie und hoffte, dass McCoy diese Notlüge schluckte.

"Nun, die Verletzungen an der Hüfte lassen aber auf etwas ganz anderes schließen", sagte er. "Wenngleich diese Verletzungen auch bei einem Sturz hervorgerufen werden könnten, was ich nicht bestreiten will."

"Doktor McCoy, ich muss zurück auf die Brücke. Wenn Sie sich bitte beeilen würden ...?"

"Sie mögen auf die Brücke zurückmüssen, junge Dame, aber eine Behandlung beim Arzt dauert, solange eine Behandlung beim Arzt eben dauert. Ich werde mich auf keinen Fall hetzen lassen und einen Fehler machen, der Ihrer Gesundheit im Nachhinein abträglich wäre."

"Ich verstehe", erwiderte Saavik langsam. "Würden Sie dann bitte mit der Behandlung beginnen? Ich habe nicht vor, den ganzen Weg bis nach Vulkan hier auf der Krankenstation zu verbringen."

"Natürlich, Lieutenant. Also, bitte, legen Sie sich hin, ich werde mit der Behandlung beginnen", sagte McCoy und griff nach einem Knochenregenerator.

Er lächelte ihr beruhigend zu. "Keine Sorge, es wird nicht weh tun. Wenn Sie sich dann bitte hinlegen würden?", wiederholte McCoy autoritär, da Saavik seiner Bitte bislang nicht nachgekommen war.

Die Vulkanierin nickte schließlich und folgte der ärztlichen Anweisung – wenn auch nur widerstrebend. "Das habe ich auch nicht erwartet", sagte sie ruhig.

'Und da Schmerz ein Gefühl ist, spielt es ohnehin keine Rolle', fügte sie in Gedanken hinzu.

"Gut", meinte der Arzt und aktivierte das medizinische Gerät.

Dort, wo es angesetzt wurde, breitete sich eine gewisse, fast schon wohlige, Wärme aus, die Saavik gefallen hätte, wenn sie Emotionen zugänglicher gewesen wäre.

McCoy sah sie an, bestrebt, beim geringsten Anzeichen von Unwohlsein die Behandlung abzubrechen. Spocks Katra in seinem Kopf sagte ihm zwar, dass sie ihm nie zeigen würde, dass sie Schmerzen hatte, aber er war sich sicher, es erkennen zu können. Zumindest hoffte er das.

Als sich das Knochengewebe der Rippen regenerierte, fühlte Saavik einen ziehenden Schmerz. Doch sie war Vulkanierin genug, um das einfach zu ignorieren.

Sie zog es vor, einfach die nächste Wand anzustarren und jegliche emotionale Regung auszublenden. Sie wusste, dass ihr das nie ganz gelingen würde, aber sie hoffte, dass sie zumindest McCoy damit lange genug hinhalten konnte, bis sie die Krankenstation wieder verlassen hatte.

McCoy merkte in diesem Moment, dass er eben doch nicht der beste Emotionsdetektor war, denn diese minimalen Nuancen entgingen ihm komplett.

Er war sich eigentlich sicher, dass sie ihm nicht entgehen konnten und doch taten sie genau das. Sich dessen nicht bewusst, verrichtete er seine Arbeit zu Ende.

"Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Schmerzen haben, verstanden, Lieutenant?"

"Ja, Sir", antwortete Saavik knapp und fand die Wand der klingonischen Krankenstation immer noch interessanter als Doktor McCoy.

Doch eigentlich stimmte das so nicht. Zum Einen wollte sie verhindern, dass der Arzt auch nur eine Regung in ihrem Gesicht wahrnahm und zum Anderen wollte Sie nicht daran erinnert werden, dass Spocks Katra in McCoys Kopf war.

Der Arzt sah die junge Frau an und legte den Kopf schief. "Sicher, dass Ihnen nichts wehtut?"

Es war eine Frage, die mehr einer Eingebung, denn wirklichen Fakten folgend, gestellt worden war.

Saavik atmete tief durch und sah dann McCoy an.

"Ich bin mir sicher", sagte sie und in ihrem Blick lag eine deutliche Aufforderung, dass der Arzt sich doch beeilen möge und keine unnötigen Fragen mehr stellte.

Mit schnellen, präzisen Bewegungen führte der den Knochenregenerator über ihren Körper, lächelte sie freundlich an und legte den Kopf schief - was sie irgendwie an Spock erinnerte. Aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass er Spocks Katra hatte.

"Ich bin mit der Knochenregeneration fertig", sagte er und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Jetzt werde ich mich der Regeneration dieser blauen Flecken und Abschürfungen widmen."

Damit griff er zum Hautregenerator.

Als McCoy anfing, die Kratzer und Blutergüsse zu behandeln, verfolgte Saavik jede seiner Bewegungen mit den Augen.

McCoy sah dies und schaute sie überrascht an. Er begann, den Hautregenerator auszuschalten und einmal in eine komplett andere Richtung zu führen. Als Saavik dem Regnerator mit den Augen folgte schaute er sie verblüfft an. "Was haben Sie?"

"Ich beobachtete Sie nur bei der Arbeit", erwiderte sie ruhig. "Ich habe nicht viel Erfahrung mit Medizin und erhoffe mir, dass ich noch etwas bei der Beobachtung von medizinischem Fachpersonal lernen kann."

Er nickte. "Natürlich ist das möglich. Also, wenn Sie dann aufpassen wollen", lächelte er ihr zu. "Wenn es Sie interessiert, führe ich Sie ein Wenig in die Kunst der Medizin ein."

Saavik nickte bestätigend. "Captain Spock sagte einmal, dass Sie in Ihrem Fachgebiet eine Koryphäe sind und dass man viel bei Ihnen lernen kann, auch wenn Ihre Umgangsformen zu wünschen übrig lassen."

"Umgangsformen? Lassen Sie sich sagen, dass ich einer der besten Absolventen von Miss Prissys Benimmschule war, der dieses altehrwürdige Institut in dreihundert Jahren verlassen hat", sagte McCoy, ein wenig grinsend. "Nur Captain Spock gegenüber war ich streckenweise ein wenig zu rau, was mir heute Leid tut."

Saavik nickte nur stumm und hoffte, dass McCoy endlich etwas zügiger arbeitete und ihre Verletzungen behandelte. Andernfalls würde sie in den nächsten fünf Minuten einfach gehen, denn sie hatte Wichtigeres zu tun, als sich mit dem Arzt zu unterhalten. Er mochte zwar ein guter Arzt sein und Spock konnte ihn gut leiden, aber dass hieß noch lange nicht, dass sie ihn auch mögen musste.

"Lieutenant, wenn Sie sich nicht bald ruhig liegen, dauert es noch länger", sagte der Arzt und schaute sie missbilligend an. "Ich bekomme durchaus mit, dass Sie so schnell wie möglich ihren Dienst wieder aufnehmen wollen - und das ehrt Sie auch - aber, momentan ist Ihre Gesundheit wichtiger."

"Ja, Sir", erwiderte sie tonlos und starrte die Decke an, während McCoy ihre Hüfte behandelte.

"Nun, Lieutenant, ich hoffe, Sie halten mich jetzt nicht für einen Unmenschen, dass ich Sie hier behalte, aber Sie müssen behandelt werden. Auch wenn Sie sich jetzt gut fühlen, Sie werden später Schmerzen haben, wenn wir jetzt nichts dagegen tun."

"Sie sind der Arzt, Sie werden es am besten wissen", antwortete Saavik und versuchte, einen neutralen Tonfall zu wahren.

McCoy schaute sie an. "Sie sind sehr tapfer", stellte er fest und machte sich daran, mit dem Hautregenerator die Hautabschürfungen an der Hüfte zu beseitigen - zumindest soweit ihn der Stoff der Sternenflottenstandarduniformunterhose dies tun lies.

"Ich werde Ihnen gleich noch einmal Unterricht erteilen, in wie fern Sie den Regenerator selbst führen können - dies tun Sie bitte dort, wo ich ... momentan nicht hingelangen kann", sagte er und schaute sie an.

"Einverstanden."

Sie sah McCoy an und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas milder. Durch die zufällige Berührung auf Genesis wusste sie, dass der Arzt das Katra von Spock in sich trug, auch wenn sie nicht wirklich verstand, warum der Vulkanier ausgerechnet dem Menschen sein Katra gegeben hatte.

Während McCoy arbeitete, suchte sie in seinem Gesicht nach Anhaltspunkten, dass das Gefühl bei dieser zufälligen Berührung nicht nur Wunschdenken war.

McCoy bemerkte, dass sie ihn ansah und runzelte die Stirn.

"Worin besteht die Logik, mich anzustarren", hörte er sich sagen und rollte innerlich mit den Augen. Gerade hatte die McCoy-Spock-Persona die Kontrolle übernommen, eine Person, die eben nicht wirklich McCoy, aber auch nicht wirklich Spock war.

Für einen Moment starrte Saavik ihn an und setzte an, etwas zu erwidern. Dann drehte sie den Kopf zur Seite und vermied McCoys Blick, den sie aber deutlich spüren konnte.

Es war unhöflich, jemanden anzustarren und dabei erwischt zu werden, war sehr peinlich. Peinlich genug, um ihr das Blut in die Wangen schießen zu lassen.

"Sie brauchen nicht grün zu werden", erklärte McCoy. "Ich freue mich, Sie zu sehen." Er räusperte sich und McCoy schaute sie an. "Nun, Missy, ich werde Sie dann mal weiter untersuchen. Bitte einmal ein und ausatmen."

Damit ließ er den Tricorder aufschnappen und scannte seine Patientin.

Durch die Hitze in ihren Wangen war Saavik in Versuchung, von der Diagnoseliege zu springen und vor McCoy zu flüchten. Sie riss sich zusammen und unterdrückte dieses Verlangen. Sie wollte nicht noch mehr Schande über sich bringen und Spock hätte diese Maßnahme sicher missbilligt.

Also tat sie, was McCoy sagte, und atmete tief ein und aus.

"Ihr Puls ist ein wenig erhöht, aber ansonsten sind Sie in guter körperlicher Verfassung", sagte McCoy. "Sorgen bereiten mir jedoch Ihre Hämatome."

"Mir geht es bestens", erwiderte Saavik mit ernster Miene. "Sie brauchen sich deswegen keine Sorgen machen."

"Ob es Ihnen bestens geht, überlassen Sie mal schön mir, klar?"

Kaum hatte McCoy das gesagt, bereute er es schon wieder. Seine Worte waren etwas grob, auch wenn er bei Saavik keine Anzeichen erkennen konnte, dass sich davon gekränkt fühlte.

"Nun dann ..." Er räusperte sich, ehe er mit sanftem Ton weiter sprach. "Würden Sie sich bitte aufsetzen, damit ich mir Ihren Rücken ansehen kann?"

Als sie seiner Bitte nachkam, fuhr er mit dem medizinischen Diagnosegerät über ihren Rücken.

"Es kann jetzt ein wenig kalt werden.", informierte er sie mit freundlicher Stimme, ehe er ihren Rücken abtastete. "Spüren Sie irgendwelche Schmerzen?"

"Nein, Sir", antwortete die Vulkanierin und schüttelte andeutungsweise den Kopf.

McCoy seufzte innerlich. Er wusste, dass sie log, konnte es aber nicht beweisen. Warum musste sie nur genauso stur wie Spock sein, was dieses Thema betraf?

"Nun, dann", sagte er und begann, ihren Rücken abzuklopfen. "Wie schon gesagt, wenn Sie Schmerzen haben sollten, sagen Sie bitte Bescheid."

Gerade als Saavik auf seine Frage antworten wollte, ertönte das Interkom und kurz darauf erklang die Stimme von Admiral Kirk.

»Pille? Wie geht es unserem Gast?«

"Verdammt noch mal!", fluchte der Arzt, legte den Hautregenerator auf das Biobett und ging weiter Flüche murmelnd zum blinkenden Panel.
 

© Choga Ramirez, Calvin Cat & Vonda N. McIntyre



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-06-13T11:20:55+00:00 13.06.2010 13:20
Habe mir gerade das zweite Kapitel durchgelesen und ich muss sagen, dass es sehr spannend und gut verfolgbar geschrieben worden ist, genauso wie das erste Kapitel :) Bin schon gespannt auf das dritte Kapitel.


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