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My Blood, Your Blood!

von

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Rot

„Du weißt, warum de Trauer mich überwältigte? Dann verscheuch sie, so wie du es früher tatest, als wir noch zusammen auf Jagd gingen, Alucard. Lass mich dich kämpfen sehen, so wie du es früher tatest. Doch falle nicht erneut, noch einmal kann ich dein Leben nicht retten ohne meines zu lassen.“ Es war ein Flüstern, doch es war für den Vampir, als hätte sie ihm ins Gesicht geschrien. Von früher zu reden hasste er, wo es doch so eine traurige Zeit gewesen war. Voller Hass und Krieg war sie gewesen.

„Warst du wieder dort?“, fragte er leise und betrachtete die silber-weißen Haarsträhne, die er in der Hand hielt.

„Was sollte das mir nützen? Japan ist nicht mehr das selbe wie früher. Es ist ein ruheloser Ort geworden, wo Dämonen wie ich verspottet werden.“Er lächelte breit und entblößte so seine todbringenden Reisszähne. „Ja, die Welt ist schlecht geworden..“ „Und du herzlos.“

Ihre Stimme schnitt hart in sein Lächeln. Es verblasste augenblicklich und Missmut überfiel ihn. Sie verstand nicht. Er lebte so lange und würde noch so lange leben, ohne dies zu wollen. Es schmerzte ihn, jede Nacht hier zu sitzen und der Stille zu lauschen. Tagtäglich zerriss es ihn, sich auszumalen, wie lange er noch auf dieser Erde weilen würde.

„Du verstehst es nicht...“, zischte er und zog seine Hände von ihr zurück. „Wie solltest du auch, wo du doch noch nicht so lange existierst wie ich.“ Diese Worten ließen Salome wieder in Wut verfallen sie richtete sich auf und packte einiege Haarsträhnen von ihn. Verwundert sah er sie an, erstaunt und gespannt. Ihre Hand zog an seinem schwarzem, wildem Haar und sie beugte sich nach vorne. Einen Augenblick glaubte er, sie wolle ihn küssen, doch – er kassierte eine harte Kopfnuss. Darauf war er nicht ganz gefasst gewesen, so warf er sich nach hinten und stolperte kurz. Er hielt sich die Stirn, während die Stirn der Frau blutete.

„Fick dich!“, rief sie schrill. „Du verdammter alter Blutsauger! In der Hölle sollst du schmoren! Ich verstehe besser als du besessener Sturkopf es je könntest! Ich sehe in meinen Träumen die Zukunft der Welt und sie wird in Flammen und Tod untergehen! Du verstehst nicht!“ Erfreut über ihren Ausbruch, da dieser eine Menge Spaß für ihn bedeutete, grinste er. Der Schmerz in seinem Kopf ließ Adrenalin in seinen Körper fahren und er zog seine Waffe.

„Du willst tanzen?“ Er hauchte es ihr voller Genuss entgegen, im Wissen, dass es sie rasend vor Wut machen würde, wenn er so gelassen blieb. Doch die Antwort blieb aus. Salome riss den Arm hoch und zeigte auf den Vampir. „Fühle meinen Schmerz.“ Sie sagte es voller Abscheu und Wut, Wut auf den gefühlstoten Vampir. Der grinste noch breiter und hob sein Kaliber. „Tanz für mich, Salome!“, rief er und drückte ab. Die Kugel, die er zu ihr schickte, wurde wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht abgelenkt. Er wusste von ihren Telepathischen Kräften, wollte sich jedoch nur aufwärmen. Sein Körper bebte vor Freude auf den kommenden Kampf – oft hatte er sie kämpfen sehen, mutig und wild und ohne Rücksicht auf Verluste. Ob sie hier genauso handeln würde?

Sie richtete die Hand auf ihn und bewegte sie, als wolle sie etwas wegwischen. Prompt wurde ihm die Waffe aus der Hand gerissen und landete mit dem Geräusch von klirrendem Metall auf dem Boden am Ende des langen Raumes. Er sah der von Menschen geschaffenen Waffe desinteressiert nach und wandte sich dann wieder dem Orakel zu. Das Kreuz auf ihrer Stirn leuchtete in weißem Licht auf und augenblicklich begannen die Kommode und der Tisch mit der Weinflasche drauf, sich zu bewegen. Von unsichtbarer Hand geführt rutschten sie schwungvoll auf Alucard zu, der jedoch spielerisch auswich. Er machte einen Satz und war schon wieder am Bett angelangt, wo zwei weiße, hasserfüllte Augen ihn anstarrten.

„War das denn schon alles, eure Hoheit, Orakel des Geistes und Göttin von Hokkaido?“ Er genoss ihre Aura, die von blendender Wut erfüllt war. Sich packte ihn am Kragen seines Mantels und zog ihn dicht an sich heran. Ihr schmaler Mund wurde zu einem Grinsen. „Aber nein, Graf Dracula... Ich habe gelernt.“, hauchte sie ihm gegen die Lippen und ließ mit einer Hand den Kragen los. Sie tippte ihm sanft mit einem Finger gegen die Stirn. Ein unbeschreiblich schmerzhaftes Ziehen breitete sich augenblicklich in seinem Kopf aus. Er fasste sich, benommen vor Schmerz an den Kopf und keuchte. Es war ihm, als würde jemand seinen Kopf spalten. Ein Flammenmeer tötete jeden Gedanken, seine Sicht verschwamm. Er stützte sich mit einer Hand aufs Bett und sank darauf zusammen.

„W-Was hast du getan?!“ Seine unbändige Wut auf die junge Frau ließ sein Herz brennen, doch sie sah ihn kalt an. Sie richtete ihre Hand auf ihn und ließ ihn mit ihren Telepathischen Kräften auf das Bett schweben.

„Keine Angst, ich lähme nur dein Bewusstsein... Bald wirst du wieder erwachen.“ Sie flüsterte es ihm zart ins Ohr, nachdem sie sich dicht über ihn gebeugt hatte. Genugtuung erfüllte sie und ließ ihr Herz vor Freude hüpfen. Sie hatte ihm wenigstens einen Teil heim gezahlt, er litt unsagbare Schmerzen, die ihn bewusstlos werden ließen. Sie hatte es ihm gezeigt. Was für Qualen man durchleben konnte.
 

Zärtlich strich Salome durch Alucards rabenschwarzes Haar. Sie empfand es als angenehm, dass er schwieg und ihr keine vernichtenden Blicke zuwarf. Das strähnige Haar umrahmte sein schlankes Gesicht. Schön war er, das konnte die Weißhaarige nicht leugnen. Seine blasse Haut war makellos, die dunklen Haare gaben einen ansehnlichen Kontrast dazu. Sein Mund war leicht geöffnet, wodurch sie die Spitzen seiner Reisszähne betrachten konnte. Er war ein Vampir, er hatte diese gewisse Anziehung. Und selbst eine Dämonin wie sie konnte dieser nicht immer entgehen. So ließ sie sich dazu verleiten, dass sie den Kopf auf seine Brust bettete. Trotz der Tatsache, dass er tot war, war sein Körper warm und sein Herz schlug sanft in einem gleichmäßigen, einschläfernden Rhythmus. Ruhig lauschte Salome dem Takt und schloss die Augen. So war es schön – friedlich, kein Hass zwischen ihnen. Wenn der Vampir wieder aufwachte, würde die Hölle los sein. Deswegen genoss das Orakel diese Zeit ganz besonders, war sie doch so wertvoll. Langsam strich sie mit der rechten Hand über seine Brust, fuhr zärtlich bis hoch zu seinem Hals. Sie lockerte seinen Mantel und zog ihm diesen vom bewegungsunfähigem Leib. Sie richtete sich auf, um ihm den Oberkörper zu entkleiden. Voll Freude öffnete sie die Knöpfe des Hemdes, dass sie nach einigen Minuten als einziges von seiner Haut trennte. Sie beugte sich von oben über ihn, schob den Stoff genüsslich über seine Schultern, als seine Augen sich öffneten und er sie am Handgelenk packte. Ein wütendes Knurren entwich ihm und er drückte mit der Hand zu.

„Au! Alucard, meine Hand..!“; stöhnte sie. Würde er so weiter machen, brachen die Knochen ihrer Hand. „DU reagierst immer gleich über.“

„ICH reagiere über?“ Er fauchte sie an und zeigte seine langen Zähne. Doch stur sah sie ihn an und versuchte, seinem Griff zu entkommen. Aber seine Hand war eisern um ihr Handgelenk geschlungen. Er zog sie an sich, schlang seinen linken Arm um ihre Hüfte und hielt sie fest.

Salome spürte, wie er in ihre Gedanken drang, doch war zu überrumpelt um sich zu verschließen. Sie errötete und schloss die Augen, da sie wusste, er sah, was sich gerade in ihrem Kopf abspielte. Im Geist wünschte sie sich zutiefst, dass er doch endlich die Nähe zu ihr suchen würde, sie nach all den Jahren brauchen würde, sie doch wenigstens vermisst hätte.

Überraschend warf sich Alucard herum und lag nun auf der Weißhaarigen, die nun von ihm auf das Bett gedrückt wurde. „Das wünschst du dir...? Zuneigung?“, hauchte er ihr ins Gesicht. Sein heißer Atem strich über ihre Haut und ließ sie erschaudern. Salome war klar, es gab nun eh keinen Weg mehr zurück – sie konnte ihn sicher nicht noch einmal kalt erwischen und sein Gedächtnis löschen. So atmete sie tief ein und nickte dann.

Er erwiderte nichts und starrte sie nur mit seine roten Iriden an. „Du weißt, es wäre nicht möglich...“; flüsterte er, plötzlich sanft und ernst. „Du weißt es ganz genau. Nicht nach dem, was passiert ist. Es wäre falsch.“

Sie nckte, wusste was er meinte. Und es tat ihr weh. Solange hatte sie niemanden an sich heran gelassen und sie wusste auch warum. Enttäuschung tat so furchtbar weh. Sie schmerzte tief in der Seele und hinterließ Narben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sue
2010-02-25T16:34:55+00:00 25.02.2010 17:34
Super FF bin schon gespannt wie es weiter geht.


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