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Kampf der Verliebten

Haruka x Seiko & Otani x Risa
von

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___ Missverständnisse

Platsch. Das Boot fuhr weiter, nur ohne Insassen. „Dass du auch immer Ärger machen musst. Das kommt davon, wenn du dich so ausschweifend aufregst.“, brummte Otani schließlich, als er neben Risa stand. Das Wasser reichte ihm bis zu den Oberschenkeln – was einmal mehr bewies, wie klein er im Vergleich zu seiner Freundin war. „Komm, wir gehen den Rest einfach zu Fuß.“, erst jetzt bemerkte er, dass sich eine Träne im Augenwinkel Risas gesammelt hatte. Kurzzeitig verzog er das Gesicht, ehe er sie mit aller Kraft auf die Beine zog. „Du bist echt ein Tollpatsch. Hör auf zu weinen.“

„Aber wegen mir bist du jetzt auch nass. Und ich weiß nicht, ob Seiko alleine zurecht kommt und…“

„Ach was. Wenn die beiden zusammenpassen, wird sich schon etwas ergeben. Du solltest dir lieber Gedanken machen, wie wir hier rauskommen. Ich meine… wie willst du es den anderen erklären, dass wir vollkommen durchnässt sind?“, Otani seufzte abermals, ehe er Risa’s Hand ergriff und vor ihr durch das Wasser watete. Er hatte sich das Lachen über die chronische Ungeschicktheit seiner Freundin zwar verkniffen, aber das hieß nicht, dass er nicht wenigstens ein bisschen darüber erheitert war. So schmunzelte er schwach und zog weiter.
 

„W-Was? Ihr seid… ins Wasser gefallen?“, Haruka lachte. „War ja zu erwarten, dass sich so ein Gartenzwerg wie du einfach nicht in einem Boot halten kann. Dabei hättest du nur sitzen müssen – nicht mehr und nicht weniger!“, ein Kopfschütteln, ehe er seine Jacke auszog und sie Risa reichte, „Ist dir kalt, Risa-chan? Du kannst dir gerne meine Jacke leihen, wenn du willst.“, er grinste. Risas Blick fiel auf die Jacke und für einen Moment stand sie in einem Zwist. Einerseits wurde es langsam dunkel und sie würde sicherlich frieren, wenn sie patschnass herumlaufen würde – selbst wenn sie gerade Sommer hatten, so konnte es abends recht kühl und windig werden – aber andererseits wollte sie Seikos Chancen nicht vermasseln, indem sie Haruka praktisch aus der Hand fraß. „Ach, es geht schon. Ist doch warm.“, es schien, als sei Seiko sichtlich erleichtert über diese Entscheidung, wenngleich Risa sie später sicherlich noch bereuen würde.

Und das tat sie auch bald. Nachdem die Sonne langsam untergegangen war und der Freizeitpark nur noch durch die vielen Lichter der Stände und Laternen erleuchtet wurde, fröstelte es Risa leicht. Es kostete einiges an Beherrschung, es nicht zuzugeben, denn das letzte, was sie wollte, war ihrer Freundin die Chance zu verderben. So hielt sie ein wenig Abstand von Haruka und verschränkte die Arme, was aber nicht besonders viel brachte. „Langsam sollten wir gehen. Es sind zwar derzeit Ferien, aber es ist schon spät.“, meldete sich schließlich Otani zu Wort. Er hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben und hatte zu Risa geschielt.

„J-Ja, also…“

„Du hast recht. Wir sind sowieso fast durch, nicht Risa-chan?“, Seikos schwaches Lächeln ließ sie nur vermuten, wie es im Liebestunnel zwischen den beiden gelaufen war. Sie lächelte mindestens genauso schwach zurück und nickte. „Was? Aber es ist doch noch gar nicht so spät? Ihr wollt wirklich schon gehen? Risa-chan, du auch?“, schaltete sich Haruka ein.

„Ehm. Ja, wenn Otani geht, dann muss ich wohl oder übel mit…“, sie schielte zur Seite, „Er wollte mich nachhause begleiten, nicht Otani-kun?“

„Kannst du nicht alleine nachhause gehen? So weit ist es nun auch wieder nicht und ich hab‘ dich doch schon abgeholt.“, er zog eine Augenbraue hoch und zuckte abwesend mit den Schultern. „Ich meine, ist ja doch ein Stück bis zu dir, wenn ich erst zu dir und dann erst zu mir gehe, oder? Außerdem wollte ich noch etwas erledigen.“

In Risa wuchs die Wut über ihren Freund. Nicht nur, dass er Seiko erst im Weg gestanden war, ihren Plan in die Tat umzusetzen, jetzt wollte er sie nicht einmal nachhause bringen? Sie schnaubte und wandte sich ab. „Natürlich. Du bist ja hochbeschäftigt. Wie konnte ich das nur vergessen. Du wolltest ja eigentlich heute auch gar nicht mitkommen. Tut mir wahnsinnig leid, dass ich deine Zeit so arg beanspruche.“, wie gut, dass sie die Arme nach wie vor verschränkt hatte – nun passte diese Haltung nämlich wie die Faust aufs Auge. „Also dann, Haruka, Seiko. Wir sehen uns, gute Nacht.“, damit zog Risa ab und verschwand zwischen der Menschenmenge, die sich am Platz versammelt hatte. Seit wann war Otani nur so merkwürdig – nein, fast schon so abweisend? Waren diese Zeiten nicht eigentlich bereits vorbei…? Nach einigen Minuten erreichte das Mädchen den Ausgang des Freizeitparks und betrat die Straße. Es war fast schon erschreckend, wie ruhig es auf einmal wurde, als sie sich auf dem Heimweg befand. Und doch schwirrten ihr vielerlei Gedanken im Kopf herum – nicht zuletzt Seikos Problem. Vielleicht hatte Otani recht damit und sie war gar keine so besonders gute Hilfe in dieser Angelegenheit? Ein leises Seufzen entfuhr ihr, als sie schließlich ihr Zimmer erreichte und kraftlos in ihr Bett fiel. Der Tag hatte sie ziemlich ausgelaugt, sodass sie schlafen ging, nachdem sie eine Dusche genommen hatte.
 

Irgendwann frühmorgens klingelte Risas Handy, gerade als sie in einer innigen Umarmung mit ihrem Kissen war und bereits mit einem Bein aus dem Bett hing. Ihr Klingelton ließ sie so sehr aufschrecken, dass zu Boden fiel und ihr Gesicht ein plötzlicher Schmerz durchzuckte. „AUA!“, jammerte sie und richtete sich mühsam auf. Erst nach einigen Momenten, in denen sie sich ihre Wange gerieben hatte, griff sie zum Handy und las die SMS, die sie bekommen hatte. „Hast du heute Zeit? Seiko“

Seiko. Gerade hatte sie die Sache im Traum halbwegs vergessen, wurde sie auch schon wieder daran erinnert. Sie dachte kurz nach, ehe sie eine Antwort-SMS tippte. „Klar. Wollen wir uns in der Stadt treffen? Risa“. Es war also recht schnell beschlossene Sache, dass sich die beiden bereits einige Stunden später im nahegelegenen Park trafen.

Als Risa den besagten Ort erreichte, saß Seiko bereits auf einer Bank. Sie wirkte verunsichert, hatte sich an ihrem Rock festgekrallt und blickte betrübt auf ihre Hände hinab. Es tat Risa fast weh, sie so zu sehen, denn all das verhieß sicherlich nichts Gutes.

„S-Seiko.“, grüßte sie ihre Freundin schließlich, blieb aber zunächst noch vor der Bank stehen, „Alles in... Ordnung?“, natürlich ahnte sie, dass sich diese Frage offenbar von selbst erledigte, aber wirklich mehr wusste sie nicht zu sagen. Seiko sah erschrocken auf und blickte in Risas Gesicht. Auch wenn die Tränen vielleicht bereits getrocknet waren, so wettete Risa, dass sie geweint hatte. „Darf ich mich setzen?“, fragte sie vorsichtig. Die Antwort war ein schwaches Nicken, woraufhin sie Platz nahm. „Was ist passiert? Ich meine… gestern.“

„Risa-chan. Es ist schrecklich. Ich glaube, er denkt, dass ich widerlich bin.“

„Was?! Wieso sollte er denn so etwas denken? Ihr seid doch bislang immer gut miteinander ausgekommen… Zumindest kam mir das so vor.“

„Ja, aber wie er sich verhalten hat. Ich… ich glaube, er kann nichts für mich empfinden, weil er dauernd nur von dir spricht.“, sie hob kurzzeitig den Blick und biss sich nervös auf die Lippen. „Gestern im Tunnel…“

„Was ist passiert? Hast du meinen Ratschlag befolgt?“

„Ja. Wir saßen ziemlich nah beieinander. Und ich habe auch versucht, das Thema anzuschneiden, aber… es ging nicht. Er hat dauernd nach hinten geschielt und gemeint, er fände es unverschämt, dass er hier mit mir fahren muss, während du und Otani zusammen Spaß habt. Er wäre beinahe sogar aus dem Boot gesprungen, als er ein Platschen gehört hat, aber ich konnte ihn gerade noch festhalten, damit er es nicht wirklich macht. Und dann hat er gemeint, ich soll das lassen, sonst würde man noch denken, wir wären ein Pärchen.“, sie seufzte und lehnte sich zurück, „Vielleicht sollte ich die Sache einfach lassen. Ich meine, er ist hoffnungslos verliebt. Er wird nicht aufhören dich zu lieben. Vor allem nicht wegen mir.“

Risa blickte Seiko ein wenig geschockt an. Die Bitterkeit in ihren Worten war so klar herauszuhören, dass sie sich für einen Moment dafür hasste, dass ausgerechnet sie der Grund war, wieso aus den beiden erstmals nichts zu werden schien. Auch ihr Blick wurde ein wenig betrübt. Was sollte sie tun? Egal wie viele Körbe sie bislang dem verliebten Narren gegeben hatte, es hatte ja doch nie wirklich bezweckt, dass er aufgab. Im Gegenteil, er nahm es mehr als Ansporn, es noch härter zu versuchen. Vielleicht war ja genau das der Schlüssel…?

„Seiko…“, meinte sie schließlich und wandte sich zu ihr um, ergriff ihre Hände und blickte ihr ins Gesicht, „Du darfst nicht aufgeben! Haruka wird schon merken, was du für ihn empfindest. Auch wenn er vielleicht gerade abweisend reagiert oder dir nicht zuhört – du musst es weiter versuchen. Du musst ihm klar machen, wie ernst es dir damit ist. Weißt du, damals als Otani mich das erste Mal hat abgewiesen, war ich so niedergeschlagen, dass ich die Sache einfach verdrängen wollte. Ich bin sogar so weit gegangen, ihm zu sagen, dass er so tun soll, als sei das nie passiert. Aber das ist nicht die Lösung! Du musst dranbleiben.“, sie zwang sich zu einem schwachen Lächeln, und offenbar zeigten ihre Worte zumindest ein bisschen Wirkung, denn Seikos Mundwinkel hoben sich ebenso ein bisschen.

„Du hast recht, Risa-chan! Ich war es doch immerhin, die dich damals dazu ermutigt hat, nicht aufzugeben. Ich muss dranbleiben.“, stimmte sie schließlich zu.

„Haruka hat doch bald Geburtstag, oder nicht? Am besten suchen wir ein nettes Geschenk für ihn. Ich bin mir sicher, dass das der erste gelungene Schritt wäre. Aber weißt du was…? Mir ist noch etwas Wichtiges eingefallen, was ich erledigen muss, deshalb muss ich auch schon wieder los.“, wild entschlossen erhob sich Risa wieder. Diese Idee war einfach die einzige Möglichkeit, die ihr noch blieb. Sie musste mit Haruka sprechen. Sie musste ihm klarmachen, dass er weder sich noch Seiko einen Gefallen tat, wenn er weiterhin Risa nachschwärmte.

Seiko blickte ein wenig verwirrt zu Risa auf, die gedankenverloren in den blauen Himmel starrte. Sie musste das durchziehen. Am besten heute noch. „Risa-chan? Alles in Ordnung bei dir?“, die Blondine legte den Kopf schief.

„Eh, ja, klar. Ich muss mich nur beeilen, sonst schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig. Halt mich auf dem Laufenden, falls es noch irgendwelche wichtigen Ereignisse gibt, okay?“

„Okay!“, meinte sie und nickte erfreut, ehe sich die Wege der zwei Freundinnen auch schon schieden. Risa hatte sich ziemlich beeilt, außer Reichweite zu kommen, um anschließend in Richtung Harukas Haus zu gehen. Seit er wieder in Japan war, hatte Risa ihn kein einziges Mal besucht, lediglich seine Adresse hatte sie sich im Handy notiert, weshalb sie ungewöhnlich lange brauchte, um das Haus auch zu finden.
 

Okay Risa. Du wirst jetzt einfach klingeln und hoffen, dass Haruka rangeht. Falls nicht, stellst du dich als eine Schulfreundin vor und fragst nach, ob er zuhause ist. Ganz einfach. Das ist alles für Seiko! Sie soll schließlich auch glücklich sein., Risa seufzte und starrte die Türklingel einen kurzen Moment an, ehe sie drückte und wartete. Und wartete…

„Hmm, scheint wohl niemand zuhause zu sein.“, murmelte sie und seufzte ein wenig enttäuscht. War ihre Sorge also vollkommen umsonst gewesen. Vor allem aber neigte sich der Tag langsam dem Ende zu – es war später Nachmittag. Viel Zeit blieb ihr also nicht mehr. „Dann eben morgen.“, beschloss sie schließlich und machte sich mit einem langen Gesicht auf den Weg nachhause. Als sie etwa zwanzig Minuten später die Straße überquerte, hörte sie eine sehr bekannte Stimme.

„Risa-chan!“, Haruka kam angelaufen und winkte ihr von der Ferne zu, „Was machst du denn hier? Ich dachte, du wohnst in der anderen Richtung?“

„Eh… ja, tu ich auch, aber ich wollte dich eigentlich… besuchen.“

„Aaw! Du wolltest mich extra besuchen kommen? Tut mir leid, ich war in der Stadt mit meinen Freundinnen.“

„Freundinnen?“, achja, da war doch noch etwas. Haruka hatte sich einen ganzen Harem an Mädels geangelt, um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und Risa gerecht zu werden. Sie seufzte und legte die Stirn in Falten, „Ehm, wie auch immer. Hast du Zeit?“

„Für dich immer!“
 

Höchstwahrscheinlich war diese Situation die einzige, wo es Risa sogar sehr recht war, dass er immer für sie Zeit hatte. Sie nickte knapp und die beiden beschlossen einen Spaziergang durch die Stadt zu machen. Dennoch rückte Risa nicht sofort mit ihrem Anliegen heraus, zunächst hieß es Smalltalk betreiben um die Situation möglichst aufzulockern (was bei Haruka ja kaum eine Herausforderung war, aber Risa hatte einfach selbst noch keine Ahnung, wie sie mit dem Thema anfangen sollte). Schließlich färbte sich der Himmel bereits rötlich, als die beiden – beziehungsweise Risa wieder einmal an diesem Tag – den Stadtpark erreichten. Sie wäre niemals auf die Idee gekommen, nochmals in Richtung Park zu laufen, aber Haruka hatte den Einfall gehabt und Risa hätte ihm schwer erklären können, wieso sie dort nicht nochmal hinwollte. Also hatte sie sich einfach ihm angepasst und war ihm gefolgt, hatte sich aber nervös umgesehen und inständig gehofft, nicht auf Seiko zu treffen. Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Risa hatte ihren Blick zu Boden gerichtet und war auf der Suche nach den richtigen Worten. Wie sollte sie bloß anfangen?

„Was ist los? Du siehst schon die ganze Zeit so bedrückt aus.“

„Ehm… nunja, ich… bin derzeit ziemlich nachdenklich.“, sie hätte sich selbst für diesen total misslungenen Themenbeginn schlagen können. Trotzdem biss sie die Zähne zusammen und blieb stehen. Ihre Miene war ernst und sie hatte den Kopf angehoben und zu Haruka geblickt, der ebenso stehen geblieben war und verwundert zurückblickte. Man merkte den plötzlichen Wechsel der Atmosphäre, die Anspannung, die sich auszubreiten schien. Risa ballte die Hand zu einer Faust zusammen, ehe sie den Mund öffnete und nach kurzem Zögern begann.

„Weißt du, irgendwie kommt es mir so vor, als ob du… hmm, dich seit damals ziemlich verändert hast.“

„Natürlich. Ich wollte auch nicht mehr die Heulsuse von früher sein. Ich will gut genug für dich sein und dafür musste ich mich verändern. Was ist damit?“

„Naja, es kommt mir so vor, als ob du dich dauernd mit Mädchen triffst, weil du dich ablenken willst. Du wirkst so engstirnig. Hast du nicht einmal daran gedacht, nur… eine Freundin zu haben?“ Sein zunächst verwunderter Blick wurde rasch von einem amüsierten abgelöst. Schien er zu ahnen, was sie ihm damit sagen wollte? Wusste er vielleicht schon längst, dass Seiko…? Sie senkte kurz den Blick und zwang sich dazu, ein Seufzen zu unterdrücken. „Ich meine, du hast deinen Spaß, aber denkst du nicht, dass du dadurch auch Menschen verletzt?“

Er schwieg, trat lediglich einige Schritte näher, sodass er nun direkt vor Risa stand. Sie blickte zu ihm hoch – etwas, das sie recht selten tat, wenn man bedachte, wie groß sie eigentlich war im Vergleich zu vielen anderen.

„Wen denn?“, flüsterte er schließlich und blickte sie direkt an. Risa schluckte. Irgendwie war ihr seine Nähe ein wenig unangenehm, weshalb sie instinktiv einen Schritt zurücktrat. Sie hob die Stimme und wollte auf seine Frage antworten, aber es war im Prinzip bereits zu spät. Haruka hatte die Zeichen offenbar vollkommen falsch gedeutet und war einen Schritt auf Risa zugegangen, ehe er seine Hand an ihre Hüfte legte und sie zu sich zog, um ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen zu drücken. Vollkommen überfordert riss diese die Augen auf und drückte sich von ihrem Sandkastenfreund weg. Gerade öffnete sie den Mund, um einen lautstarken Protest samt Schimpfparolen auszulassen, da spürte sie eine überaus starke negative Aura direkt hinter sich.

„Deshalb bist du also nicht erreichbar.“, brummte Otani. Er stand wie angewurzelt nur ein paar Meter entfernt. Risa wandte sich erschrocken um und wäre beinahe dabei gestolpert, konnte sich aber gerade noch auf den Beinen halten.

„O-Otani, das ist nicht so…“, versuchte sie zu erklären, aber er schnitt ihr das Wort ab.

„Schon gut. War irgendwie klar, dass du dir jemanden suchen würdest, der deiner Größe entspricht. Nach dem Midgetfetisch sind jetzt wohl die Größeren dran, was?“, seine Worte trieften nur so vor Sarkasmus und doch konnte man klar die Enttäuschung aus ihnen hören. „Und was ist mit dir? Hast wohl gewartet, bis du mit ihr alleine bist, damit du dich an sie ranmachen kannst, was? Jetzt hast du ja, was du wolltest.“, damit wandte er sich um. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren ließ er sie einfach stehen.

Risa, der der plötzliche Schock den Atem geraubt hatte und sie buchstäblich erstarren ließ, blickte ihm einige Sekunden nach. „Otani, warte! Du verstehst das falsch, wir haben nur…“, wollte sie im noch nachrufen, aber er ignorierte ihre Worte, lief weiter, als hätte er nichts gehört. Sie setzte an, um ihm nachzulaufen, wurde aber von Haruka zurückgehalten.

„Der Kerl hat dich sowieso nicht verdient. Ich meine, sieh ihn dir doch an. Das ist ein Zwerg, ein Dreikäsehoch. Du brauchst jemanden, der dich beschützen kann, nicht so… etwas. Das hat er offenbar auch erkannt, sonst würde er jetzt nicht davonlaufen.“

Watsch! Ein Schwarm Tauben flatterte weg, als Risa Haruka eine kräftige Ohrfeige verpasste. „Sag mal geht’s noch? Wie kannst du daran Spaß haben, anderen das Leben schwer zu machen, anstatt einfach die Augen aufzumachen und ein wenig das Hirn einzuschalten?“, sie schnaubte, „Ich kann Seiko wirklich nicht verstehen. Wie kann sie nur Gefühle für so jemanden wie dich haben?“ Oh Gott. Verdammt, das sollte er doch gar nicht wissen! „Ehm, ich meine… Ach vergiss es. Ich gehe. Vielleicht kann ich Otani noch einholen.“, Nein, ich MUSS Otani einholen und die Sache klären! Das letzte, was ich jetzt will, ist dass so eine Sache zwischen uns steht.
 

Dennoch blieb ihr Versuch ihn einzuholen erfolglos, denn sie hatte keinerlei Ahnung, in welche Richtung er gelaufen war. So stand sie am Eingang des Parks, keuchend und vorne übergebeugt. „Verdammt. Er war zu schnell.“, stieß sie hervor und sank auf die Knie, den Blick zu Boden gerichtet. „Wieso können die Dinge nicht einfach so laufen, wie sie laufen sollen? Wieso müssen dauernd Missverständnisse aufkommen? Wieso…?“, Risa schluckte und unterdrückte eine aufkommende Träne. Hatte Haruka mit dieser Aktion wirklich alles kaputt gemacht?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shuuyan
2011-09-05T10:17:55+00:00 05.09.2011 12:17
Wieder mal Klasse x3
Nein...Otani~ >___<
Es wird bestimmt alles wieder gut. v_v

Freu mich schon total auf die Fortsetzung. <3


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