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Es ist, was es ist....

von

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Ein Traum, der durch und durch geht

Ein Traum, der durch und durch geht
 

Meitoku wachte erneut in seinem Bett auf, doch etwas war anders: Er hatte das Gefühl, er hätte nicht eine Sekunde geschlafen. Als er sich aufrichten wollte, musste er feststellen, dass seine Hände über seinen Kopf zusammengebunden waren. Verwirrt blickte er auf und erkannte Bucho, der über ihm lehnte. Doch irgendwie war es nicht Bucho... Er sah aus wie Bucho, doch dieser würde ihn nicht so seltsam angrinsen. Meitoku bezweifelte es zumindest. Aber das Grinsen war eigentlich nicht das, was ihn so verunsicherte. Es war eher der Blick, mit dem dieser Bucho - Doppelgänger ihn bedachte. Es schien ein Feuer in seinen schmalen dunklen Augen zu lodern, das man scheinbar nicht mit normalen Mitteln löschen konnte. Meitoku musste unwillkürlich schlucken. Er hatte keine Angst. Nein, es war nur die Unsicherheit, die ihn zur Passivität verdammte. Erwartung und Neugier kroch in ihm hoch. Er wusste nicht, was ihn erwartete, doch er wusste, dass er es nicht mehr so schnell vergessen würde...

Besagter Doppelgänger begutachtete währenddessen das Objekt seiner Begierde ausgiebig. Er schien entzückt zu sein von dem, was er sah. Sein Grinsen wurde breiter. Erst da spürte Meitoku eine Hand unter seinem Nachtgewand. Scharf sog er Luft ein. Er mochte nicht, wenn ihm jemand zu nahe kam, besonders nicht ohne seine Zustimmung. Die Hand seines scheinbaren Gefährten wanderte weiter nach oben. Er schien Meitokus Blick einfach zu ignorieren. Meitoku versuchte sich zu wehren, so gut es ging, aber es gelang ihm nicht einen Ton herauszubekommen. „Ssht... Keine Sorge, ich werde dir garantiert nicht wehtun...“ Die Hand unter Meitokus Gewand schob dieses nun nach oben und gab die nackte dunkle Haut darunter frei. Meitoku keuchte. – Er wird doch nicht...? – Die Gedanken des Jüngeren kreisten in seinem Kopf umher. Einen klaren Gedanken zu fassen schien unmöglich. Sein Gegenüber lehnte sich weiter nach vorn und bedeckte die freigelegte Hautpartie mit sanften Küssen. Ein Kribbeln breitete sich in Meitokus Magengegend aus. Was sollte er jetzt tun? Sollte er ihn von sich stoßen? Aber seine Berührungen und... Meitoku stockte der Atem. Er hatte noch nie solche Gedanken gehegt und war bisher noch nie in solch einer Lage. Er schloss seine Augen. Es musste eine Lösung geben.

„Sag` mir, ob es dir gefällt, Meitoku.“ Die Stimme seines Gegenüber klang rau, voller unterdrückter Leidenschaft. Dieser Mann, der aussah wie Bucho, hatte es doch tatsächlich gewagt ihn fast vollständig zu entkleiden. Und bedeckte ihn mit Küssen und zarten Berührungen, die nicht weit von einem sehr aktiven Brennpunkt seines Körpers entfernt waren. Meitoku wusste nicht mehr wo ihm sein Kopf stand. Er hatte doch rein gar keine Erfahrungen auf diesem Gebiet, wie sollte er wissen, was er nun zu tun hätte. Er wünschte Bucho oder Liling-Po würden ihn retten, doch schien er gerade vergeblich auf deren Hilfe zu warten. Er wünschte sich, dass dies alles nur ein Traum wäre und er jetzt aufwache und einen mürrisch dreinblickenden Bucho vor sich sehe. Meitoku kniff verbissen die Augen zusammen.
 

Als er erwachte, war er allein im Schlafzimmer. – Ist es vorbei? - , war sein erster Gedanke gewesen. Langsam setzte er sich auf und blickte auf seine Arme. Er hatte sich sehr gewehrt, doch es gab keine Spuren davon. Dann bemerkte er, dass er schweißgebadet war. Es war also nur ein böser Traum gewesen... Meitoku atmete tief aus. Er sah sich im Zimmer um. Die Sonne stand bereits tief am Horizont und begab sich bereits zurück in ihr geheimes Versteck. Das Abendrot durchflutete nun den kleinen Raum. Aufmerksam beobachtete Meitoku das Zimmer. In seinem Traum war es anders gewesen. Das Mobiliar war neuer, aber auch fremdartiger als das, das hier stand. Die Wände waren hell gestrichen und an der Wand hing ein Bild, wobei er nicht erkennen konnte, was darauf abgebildet war. Meitoku seufzte. Diesen Traum würde er vermutlich nicht mehr so schnell wieder los werden. Und vermutlich konnte er nun Bucho nicht mehr unter die Augen treten. Es war auch zu lebendig gewesen. Die Berührungen, die Worte, die Küsse. Meitoku schluckte schwer. Er hatte sich oft nach sanften Worten oder einer liebenden Berührung gesehnt, vor allem seit er mit Liling-Po und Bucho unterwegs war, doch niemals sind seine Gedanken oder Träume derart ausgeartet. Es musste wohl an diesem Fieber liegen.
 

„Ah, Meitoku! Wie geht`s dir?“ Ein strahlendes Lächeln kam von Liling-Po als Meitoku den Raum links neben dem Haupteingang betrat. „Viel besser. Danke, Liling-Po.“, erwiderte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Aufmerksam durchstreift sein Blick den kleinen Raum. „Wo ist Bucho?“, entfuhr es ihm unwillkürlich. Liling-Pos eine Augenbraue machte eine elegante Bewegung nach oben. „Er hat versucht zu kochen. Jetzt ist er auf dem Markt und schaut sich dort nach etwas Essbarerem um.“, kam die spöttische Antwort. Meitoku blickte verwundert. Er hatte nicht erwartet, dass einer der beiden überhaupt einen Finger krumm machen würde. Scheinbar hatte er sich getäuscht. Mit einem entspannten Seufzer erhob sich der Dieb von seinem Sitz. „Gut, du bist wach, also kann ich ja dann mal verschinden und mich um den Schatz kümmern.“ Eh Meitoku etwas erwidern konnte, war Liling-Po bereits aus dem Haus verschwunden. Er hatte anscheinenden keine Lust noch weiter auf Bucho zu warten und eine erneute Katastrophe zu erleben. Eine Katastrophe erlebte Meitoku währenddessen in der Küche: Seiner Vermutung nach hatten hier in den letzten paar Stunden ein Erdbeben und ein ziemlich heftiger Sturm getobt. Schränke standen offen, Messer und andere Kochgerätschaften standen unabgewaschen und übereinandergetürmt im ganzen Raum verteilt auf den Arbeitsflächen. Den Rest des Spektakels, welches sich ihm gerade bot, übersehend, schlug sich der junge Hofbeamte zu den Putzsachen durch. Liling-Po schien sich nicht verantwortlich für dieses Chaos. Meitoku seufzte. Wo sollte das denn nun wieder enden? Er würde sicher wieder eine Standpauke von Bucho anhören dürfen, wenn dieser wieder hier erscheinen sollte. Diese Woche war definitiv nicht seine beste.
 

„Oh mein Gott... Wie kann ein Mensch nur so unordentlich sein.“ Meitoku lehnte sich erschöpft in den großen Sessel. Nun, da er so ohne Kraft war, spürte er wieder seine momentane Schwäche. Seine Krankheit war noch nicht verschwunden. Meitoku seufzte. Irgendwie fand er die ganze Situation nicht zufriedenstellend und überaus anstrengend. Er wollte wieder zurück in den Palast. Es war nicht das erste Mal, dass er diesen Gedanken hegte, auch wenn er dieser Reise aus freien Stücken zugestimmt hatte. Sein Ansehen und seine Ehre standen auf dem Spiel. Er wusste, wenn er die Anerkennung Buchos inne hatte, wird auch der zweifelnde Rest ihm mit weniger Kritik entgegenkommen. Doch zweifelte Meitoku zurzeit stark an seinen eigenen Fähigkeiten, was sich auf alles, was er tat, auswirkte. Er war unsicher im Umgang mit Menschen, was eigentlich nie sein Problem gewesen war. Er nahm alles, was Bucho sagte oder tat für bare Münze. Jede Kritik, jede Stichelei nagte sehr an seinem Selbstbewusstsein. Meitoku wunderte sich jedes Mal über sich selbst, dass er dieses Gefühl, welches bei einer Kritik von Bucho immer wieder aufkam, nicht unterdrücken konnte. Er seufzte erneut. Es konnte einfach nicht so weiter gehen. Er musste einen Entschluss fassen und zwar so schnell wie möglich, ansonsten konnte er nie wieder Bucho, dem Minister oder dem Kaiser unter die Augen treten. Aber wie lautete sein Entschluss? Meitoku sackte innerlich zusammen. Er sollte zuerst einmal überlegen, was er wollte. Er wollte Anerkennung und Respekt von Bucho. Aber doch nicht nur von ihm? Wollte er dies nicht auch im ganzen Palast? - Nein, nur von Bucho. Er wollte ihm beweisen, dass er zu etwas nütze ist. Das er kämpfen und auch schwierige Aufgaben allein bewältigen konnte. Doch wie schaffte er es Bucho von seinen Fähigkeiten zu überzeugen? Er könnte bei der nächsten Aktion etwas waghalsiges unternehmen. – Nein. Er war zwar darauf erpicht sich sein Respekt zu verdienen, aber komplett wahnsinnig war er noch nicht. Es musste etwas sein, worin er einfach nicht auszutauschen wäre. Vielleicht sollte er bei der nächsten Gelegenheit sich mit Liling-Po zusammensetzen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-19T21:34:58+00:00 19.12.2009 22:34
hi.
wieder ein schönes kappi, nur so kurz.
hätte wirklich zu gern gewusst wie bucho den zustand der küche erklärt.
so aber erstmal zum anfang.
das nennt man mal einen interressanten traum. nennt mann das jetzt einen albtraum oder war es doch ein schöner traum?
glaube meitoku ist sich da auch nicht so sicher.
liling-po hätte sich ruhig ein bisschen um ihn kümmern können, wo er sich doch sonst recht gut mit ihm versteht.
so jetzt bin ich gespannt was bucho für essen mitbringt und wie er reagiert wenn meitoku auf den beinen ist und sich sogar dem katastrophengebiet küche angenommen hat.
hoff deine muse ist nett zu dir und es kommt bald das nächste kappi.
lg


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