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Zombie-Loan: Der schwarze Klan

von

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Auf der Jagd...

...Dong....Dong....Dong...

Shito versucht sich verzweifelt von dem nervtötenden Geräusch abzulenken.

...Dong...

Er hat das Gefühl, als würde mit jedem mal ein Messer in seinen Kopf gerammt werden.

...Dong...

Er beisst unbewusst die Zähne aufeinander.

...Dong...

Seine Hände sind bereits zu Fäusten geballt.

...Do-...

„DAS WARS! JETZT STIRBST DU, AKATSUKI!!“

Chika sitzt einige Meter entfernt auf einer kleinen Betonmauer und fängt mit einer raschen Handbewegung den kleinen roten Gummiball, den er seit etwa 20 Minuten an ein Schild in einiger Entfernung geworfen hat, wo er jedesmal mit einem metallischen 'Dong' abgeprallt und zurück gesprungen ist.

„Ich schwöre, Akatsuki, wenn du noch einmal diesen Ball wirfst-...!“

Für einige bedrückende Sekunden herrscht Stille. Wie in Zeitlupe lässt Chika den Ball zu seiner Jackentasche wandern. Shito beobachtet ihn regungslos. Im nächsten Moment hebt Chika jedoch den Arm und lässt den Ball gezielt in Shitos Richtung fliegen, wo er direkt in dessen Gesicht landet, sodass er mit einem Aufschrei nach hinten umfällt. Während Chika vor lachen beinahe von der niedrigen Mauer fällt, rappelt Shito sich mit wutverzerrtem Gesicht auf. Gerade als er mit zügigen Schritten auf seinen Partner zugeht um sich zu rächen, tritt Michiru mit einem geduldigen Seufzen zwischen die Beiden.

„Könnt ihr euch nicht wenigstens einen Abend lang vertragen?“

„Wie soll das gehen, wenn dieser Trottel mir den letzten Nerv raubt!“

Chika setzt eine Unschuldsmiene auf.

„Es ist langweilig, okay! Wir sitzen hier schon seit Stunden und absolut nichts ist passiert...“

Die Drei seufzten gequält auf.

„Hey, 500Yen... bist du sicher, dass das hier der richtige Ort ist?“

Michiru hasst es im Grunde, sich wiederholen zu müssen... und diese Frage hatte sie in der letzten Stunde bereits mehrmals beantwortet.

„Ja, ich bin mir sicher... das ist die Straße, die Bekkou beschrieben hat... Hier sind die Überfälle passiert.“

Eine junge Frau geht mit einer Einkaufstüte aus dem 24Stundenshop bepackt an ihnen vorbei. Chika springt sofort auf, doch Michiru hält ihn zurück.

„Falscher Alarm, sie ist kein Zombie...“

Er lehnt sich frustriert zurück an die Mauer.

„Wenn das so weitergeht, werden wir unsere Schulden nie rechzeitig zurückzahlen können...“

Die Frau verschwindet zügig um die nächste Ecke, wobei sie noch einen beunruhigten Blick zurück wirft. Michiru sieht Chika strafend an.

„Ehrlich, Chika, du kannst nicht jeden Passanten gleich als einen Zombie verdächtigen...“

„Michiru, hat recht. Du solltest lernen geduldiger zu sein, Akatsuki...“

„Tu nicht so, als wüsstest du alles, nur weil du ein paar Jahrhunderte gelebt hast, Shito!“

Während die Beiden einander wütend anfunkeln, hallt plötzlich ein schriller Schrei durch die dunkle Straße. Chika und Shito lassen augenblicklich voneinander ab und sprinten dicht gefolgt von Michiru zu der Seitenstraße in der kurz vorher die junge Frau verschwunden ist.

„Akatsuki!“

„Ich weiß, ich weiß!“

Chika greift mit seiner linken Hand um sein rechtes Handgelenk. Seine Hand löst sich mit Leichtigkeit von seinem rechten Arm. Shito tut es ihm gleich und im nächsten Moment werfen die beiden sich die rechte Hand des jeweils anderen zu. Als sie um das Gebäude herumschlittern zupft Chika gerade noch seine Hand zurecht, die sich völlig nahtlos an sein Gelenk gefügt hat. Die drei starren in die dunkle Gasse, auf der Suche nach der Frau. Doch von ihr ist nichts zu entdecken.

„Verdammt, wo ist sie?“

„Ssscht! Hört ihr das?“

Aus den Schatten am anderen Ende der Straße sind ein paar leise Laute zu hören. Eine plötzliche Bewegung lässt Michiru zusammenzucken. Als sie näherkommen funkelt ihnen ein paar rote Augen entgegen. Eine Gestalt mit spitzen Zähnen in einem blutverschmierten Maul starrt ihnen entgegen, die bewusstlose Frau mit gekrümmten Fingern an sich gedrückt. Das Monster hat im groben menschliche Züge, strahlt aber gleichzeitig den Blutdurst eines wilden Tieres aus. Shito und Chika nicken sich kurz zu bevor sie beide mit einem hellen Lichtschein Waffen in ihren rechten Händen erscheinen lassen. Chika hält ein silbernes Katana, das an einer langen Kette an sein Handgelenk gebunden ist, während Shito mit einem leisen Klicken seine metallisch glänzende Pistole entsichert und auf das Monster vor sich richtet. Er ziehlt genau zwischen die leuchtenden Augen des Wesens, als plötzlich Michiru in seine Schussbahn schreitet.

„Wartet! Das-das ist kein Zombie! Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein Mensch ist!“

Chika und Shito mustern sie verwirrt.

„Er trägt keinen Ring um den Hals! Es kann also kein Zombie sein, oder!“

Shito legt seinen Zeigefinger auf den Abzug seiner Waffe.

„Aus dem Weg, Michiru! Sieh es dir an! Dieses Ding ist eindeutig kein Mensch!“

Ein lautes Scheppern lässt Shito herumwirbeln. Der Deckel einer Mülltonne kommt etwas trudelnd auf sie zugerollt und bleibt einige Meter vor seinen Füßen liegen. Aus dem schummrigen Licht in der Gasse formen sich die Umrisse von mehreren Personen, die langsam auf sie zukommen... Sie alle haben dieselben roten, bedrohlichen Augen. Chika hebt sein Schwert doch Michiru greift nach seinem Ärmel.

„Bitte, Chika! Ihr dürft sie nicht töten! Ich weiß nicht was mit ihnen passiert ist, aber ich spüre, dass in ihnen noch etwas menschliches steckt... Es ist, als wären sie von irgendetwas bessen...“

Chika seufzt gequält auf, lässt dann aber sein Katana in einem erneuten Lichtschein verschwinden, und greift stattdessen nach einem rosigen Rohr, dass inmitten von einigem anderen Sperrmüll an der dreckigen Backsteinmauer neben ihnen lehnt.

„Bist du dir sicher, Akatsuki? Diese Wesen sehen nicht aus als würden sie es uns leicht machen wollen...“

Chika grinst ihn an.

„Was ist Shito? Hast du etwa Angst? Wenn Michiru sagt, dass sie keine Zombies sind, heißt das es gibt auch kein Kopfgeld auf sie... warum sollten wir sie also töten?“

Michiru sieht Chika dankbar an. Auch wenn er behauptet, dass es ihm nur um das Geld geht, weiß sie, dass er im Grunde nur ihre Bitte erfüllen will. Die Wesen scheinen sie bisher nur leicht verunsichert gemustert zu haben, doch jetzt werden sie allmählich ungeduldig und setzten sich knurrend und fauchend in Bewegung. Ein junger Mann springt mit einem tiefen Grollen auf Michiru zu, doch Chika hält ihn mithilfe der Eisenstange auf und stößt ihn mit aller Kraft zurück. Als ein weiterer von den Besessenen auf ihn zukommt, weicht er haarscharf dessen, wie Klauen gekrümmten Fingern aus und zieht ihm mit einer schnellen Bewegung die Füße weg, sodass er auf dem Rücken landet.

„Hey, Shito! Pennst du, oder was? Ich könnte hier etwas Hilfe gebrauchen!“

„Jaja, einen Moment!“

Shito hat mit einem gezielten Schlag das rotäugige Wesen hinter ihnen außer Gefecht gesetzt und lehnt nun vorsichtig die junge Frau an die Mauer des Gebäudes neben ihnen.

„Michiru, kümmer' dich um sie!“

„Sicher!“

Michiru zückt ein Taschentuch, und tupft vorsichtig das Blut, das vom Kopf der Frau läuft aus deren Gesicht. Erleichtert stellt sie fest, dass sie außer der Platzwunde an der Stirn unverletzt zu sein scheint. Mit einem besorgten Blick beobachtet sie Chika und Shito, die einige Meter entfernt, in den Kampf mit den Zombie-ähnlichen Wesen verwickelt sind. Obwohl die beiden ihnen im Kampf sowohl taktisch also auch physisch eindeutig überlegen sind, macht sich allmählich ihr großer Nachteil gegenüber den Monstern bemerkbar. Im Gegensatz zu ihren Angreifern, werden Shito und Chika allmählich müde...

„Verdammt! Warum stehen sie immer wieder auf?“

Chika schüttelt keuchend seine Hand aus, mit der er eben einem großen Kerl einen Schlag ins Gesicht verpasst hat. Shito bahnt sich seinen Weg zwischen den beißenden und kratzenden Monstern hindurch.

„Sieh genau hin, Akatsuki! Sie sind wie Tiere... sie attackieren uns ohne nachzudenken... es ist fast so, als wäre ihr Bewusstsein ausgeschaltet!“

Eine blonde Frau wirft sich kreischend auf Chika und stößt ihn mit dem Rücken an die Backsteinwand. Er benötigt all seine Kraft um sie genug auf Abstand zu halten, damit sie nicht ihre spitzen Eckzähne in seine Schulter rammen kann. Aus der Nähe fallen ihm die ausdruckslosen, leeren Augen der Frau auf, die zwar vom Licht hin und wieder rötlich reflektieren, aber ansonsten keinerlei Emotionen zeigen.

„Sie-... Sie sind bewusstlos?“

Shito reisst die blonde Frau von ihm weg und nickt Chika erschöpft zu.

„Du hast es erfasst...“

Während die beiden versuchen wieder zu Atem zu kommen, richten sich vor ihnen alle ihrer Angreifer, einer nach dem anderen wieder auf.

„Wenn das so weitergeht haben wir ein ernstes Problem...“

„Es hat keinen Zweck, Akastuki! Wir müssen sie töten!“

„Aber wenn es wirklich Menschen sind... Wir können keine unschuldigen Menschen töten!“

„Willst du lieber selbst draufgehen?“

„Nein! Aber ich werde sicher nicht zu einem Mörder!“

„Sie kommen, Akastuki! Wir müssen es tun!“

„Nein!“

Gerade als sich vier ihrer Gegner kreischend auf sie stürzen, ertönt über ihnen ein lauter Pfiff und die gerade noch mordlustigen Kreaturen erstarren ohne jede Vorwarnung. Shito und Chika blicken an den Dächern über ihnen entlang und entdecken eine dunkle Gestalt auf einem kleinen Balkon. Der Mann trägt einen schwarzen Anzug, mit einem weißen Hemd und einer dazu passenden Fliege. Er hebt seine rechte Hand, an deren einem Finger ein goldener Ring ein rotes Licht ausstrahlt. Er schnippst lässig mit zwei Fingern und die Wesen unten ziehen sich knurrend in die Dunkelheit am Ende der Gasse zurück. Chika und Shito starren ihnen verwirrt nach. Der Mann über ihnen lässt ein zufriedenes Lachen hören, das Chika jedoch ganz und gar nicht gefallen will.

„Hey! Wer zu Hölle bist du und was hast du mit diesen Leuten gemacht?!“

Shito tritt einen Schritt vor ihn.

„Halt dich etwas zurück Akastuki... Spürst du nicht die Aura, die von ihm ausgeht..?“

„Hä?“

Chika konzentriert sich auf den Kerl über ihnen. Er würde gerne sein Gesicht sehen, aber es liegt völlig im Dunkeln verborgen. Shitos durchdringender Blick weicht keine Sekunde von dem Anzugträger...

„Es fühlt sich beinahe so an, als wäre ein Shinigami in der Nähe... es ist aber nicht ganz das gleiche...Was ist dieser Kerl?“

Ohne ein Wort zu verlieren verschwindet die Gestalt lautlos in der Dunkelheit.

„Hey, warte!“

„Lass es, Akatsuki!“

„Aber-“

Shito steckt die Hände in die Hosentaschen und wendet sich von ihm ab.

„Für heute sollten wir nach hause gehen... Außerdem müssen wir uns um die Frau kümmern...“

Chika wirft noch einen Blick auf das Dach, wo der seltsame Unbekannte verschwunden ist, bevor er Shito folgt.

„Schätze du hast recht...“
 

Nachdem Michiru und die beiden Anderen die junge Frau dem Krankenhaus übergeben haben, schlendern sie gemächlich zu dem alten, baufälligen Gebäude das ihr Wohnheim darstellt.

„Wir sollten morgen so früh wie möglich beim Fährmann vorbeischauen... Vielleicht weiß er, was mit diesen Menschen heute passiert ist...“

Chika nickt ihr grimmig zu.

„Vielleicht hat er auch eine Ahnung, was das für ein Kerl war, der offensichtlich die Kontrolle über sie hatte...“

Shito stößt das quietschende Metalltor auf.

„Vor allem müssen wir herausfinden, warum die Menschen in diese Zombie-ähnlichen Wesen verwandelt werden... Ich hab das Gefühl, dass da mehr dahinter steckt...“

Michiru fingert gedankenverloren ihren Türschlüssel aus ihrer Tasche und schließt die schwere Holztür auf. Bevor die Tür ganz geöffnet ist, wird sie schon von einer aufgedrehten Koyomi in den Flur gezerrt und mit einer stürmischen Umarmung fast erdrückt.

„...Koyomi... ich.. bekomme... keine Luft!“

„Ohh Michiru-chan! Willkommen daheim! Nimm ein Glas Fanta!!“

Michiru rückt noch schnell ihre Brille zurecht, bevor ihr eine halbvolle zwei-Liter-Flasche Fanta in die Arme gedrückt wird. Sie wirft Chika und Shito noch einen nach Hilfe schreienden Blick zu, bevor sie am Ärmel in den Speisesaal gezogen wird. Gerade als die beiden sich auf den Weg zu ihren Zimmern machen, streckt Koyomi noch einmal den Kopf in den Flur.

„Ach, ja Chika. Da hat jemand einen Brief für dich gebracht, er liegt da drüben auf dem Fensterbrett!“

„Oh, ähm, ja, danke...“

Während Shito sich stumm zu seinem Zimmer zurückzieht, nimmt Chika den an ihn adressierten Brief in die Hand. Es steht kein Absender darauf, aber als er die dunkelblaue Karte aus dem Umschlag zieht, erkennt er, dass es sich wohl um eine Einladung handelt. Er überfliegt die wenigen Zeilen flüchtig. Es ist die Einladung zu einem Ball... Er steht einige Sekunden schweigend und leicht verwirrt im Flur. Bis sein Blick auf das kleine Schulemblem fällt, das anstelle einer Unterschrift den Brief abschließt... Es ist das Schulwappen der Nagoya Akademie...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Julee
2009-12-04T21:40:08+00:00 04.12.2009 22:40
boah, noch ein geiles kapitel! *0*
Ich will weiterlesen :D

*daumen hoch*
ist echt super! ♥


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