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Weltenwanderer

von

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“Wie war denn er Rest der Flug - Stunde?”

Tom sah von seinem Aufsatz auf. “Lustig. Als Drood wiederkam waren Moody und Potter gerade in der Luft. Dafür dürfen sie die nächsten vier Wochen unserem Hausmeister Rowling helfen.”

“Sonst noch was?” Allen spielte mit seinem Füller rum, da er mit seinen Aufgaben schon fertig war.

“Lucia darf auch eine Woche mitmachen. Sie konnte ihre Freude nicht unterdrücken.”

Kanda sah von seinem Buch auf. “Wer?”

Grinsend drehte Allen ihm den Kopf zu. “Lucia Douglas hast du dein Beileid bekundet, aufgrund ihres Namens.”

Kanda sah überlegend zurück, bis er mit den Schultern zuckte.

Sich ein Lachen verkneifend, sah Allen aus dem Augenwinkel zu dem Mädchen in der Runde.

Minerva versuchte seit Minuten an Allens Zaubertränke - Aufsatz zu kommen und das möglichst unauffällig. Dass schon einige andere Erstklässler ihr Tun registriert hatten und sich darüber lustig machten, registrierte sie nicht einmal.

Selbst Kanda ließ seine Aufgabe gerade liegen und sah dem Schauspiel zu.

“Was hast du denn nicht verstanden?”

Minerva zuckte zusammen, als sie angesprochen wurde. “Ähm… ich…”

Tom grinste. “Ich glaube, dann kannst du Kanda das ganze auch noch mal erklären. Sein Pergament ist nämlich noch leer.”

“Immer einer nach dem Anderen.” Allen beugte sich zu Minerva und überflog ihren Aufsatz. Dann zeigte er auf einen Abschnitt im Tränkebuch und forderte sie auf, diesen noch mal zu lesen. “So. Und Kanda, was hast du nicht verstanden?”

Ein leises knurren erklang, welches sich stark nach “Halt die Klappe!” anhörte. Für geübte Ohren klang es aber eher wie: “Alles.”
 

So verging die Zeit mit Schule und Hausaufgaben recht schnell.

Minerva entwickelte sich zur Klassenbesten in Verwandlung. Allen schaffte das in Zaubertränke, was Kanda immer noch nicht verstand. Dafür war er der Erste, dem im Flug-Unterricht nichts mehr beigebracht werden konnte. Tom hingegen schaffte in allen Fächern einen konstanten guten Notendurchschnitt.

Als im Oktober der erste Schnee fiel, konnte man die jungen Schüler am Fenster stehen sehen. Allerdings blieb nichts liegen.

Allen lief die Treppe hoch zum Astronomieturm.

Dort saß Kanda und sah den Flocken beim Tanzen zu. Er sah nicht einmal auf, als sich jemand neben ihn setzte.

Kurz folgte Allen auch einer der Flocken, bis: “Erinnerst du dich noch an unser Treffen mit den Zentauren?”

Kanda nickte kaum merklich, ließ sich ansonsten nicht von seinem Tun abbringen.

“Wir sollten uns vielleicht mal wieder da blicken lassen.”

“Hm.”

Allen verwandelte sich an Ort uns Stelle in eine Katze. Dieses Tier fiel hier in Hogwarts am wenigsten auf. “Maunz!”

“Hetz mich nicht.” Gemütlich stand Kanda auf und warf sich seinen Umhang wieder über.

Allen strich um dessen Beine und schnurrte dabei.

“Hey!” Blitzschnell verwandelte sich auch Kanda und stürzte sich fauchend auf den Jüngeren.

Doch Allen wich aus und stürmte die Treppe runter.

Nur Minuten später rannten zwei sich jagende Katzen an Schülern und Lehrern vorbei.

Einige sahen verwirrt aus, andere beachteten sie nicht und eine dritte Gruppe versuchte sie zu fangen. Letztere endeten mit Kratzern in Gesicht und Händen.

So ging es quer durchs Schloss, über den Hof, geradewegs in den verbotenen Wald. Dort wurden sie langsamer, bis sie gemütlich eine Pfote vor die Andere setzten.

Aus dieser Perspektive sah der Wald ganz anders aus, als von Menschen oder Vogelhöhe.

Die zwei Katzen steuerten auf das Zentrum des Waldes zu.

Zumindest bis Kanda stehen blieb und die Ohren aufstellte.

Auch Allen sah in die Richtung. Er legte den Kopf schief und dann zu dem Anderen. Dort war niemand, nur Tiere.

Aus einem der Büsche blitzten ein paar gelbe Augen hervor. Sie hoben sich etwas und man konnte einen Wolfskopf erkennen. Das Tier lief geduckt auf die Kleineren zu, bereit jederzeit einen Satz nach vorne zu machen damit seine Beute nicht entkommen konnte.

Kanda fand es nicht so toll, als Snack angesehen zu werden. Er verwandelte sich wieder, diesmal in seine Drachengestallt, und knurrte den Wolf gefährlich an.

Das arme Tier war so verschreckt, dass es laut jaulend das Weite suchte.

Allen schüttelte darüber nur den Kopf. Dass so etwas dem Älteren auch noch Spaß machte…

Er tapste ein paar Meter weiter, bis er sich auch in einen Drachen verwandelte. Vor einem Busch blieb er stehen und schnaubte diesen an.

Auch hier rannte plötzlich ein Wolf raus und dem Anderen hinterher.

Die zwei Riesen setzten sich wieder in Bewegung, weiter in den Wald hinein. Einige Minuten später kamen sie an einer Lichtung vorbei. Dort blieben sie stehen und beobachteten das Geschehen.

Eine Herde Einhörner graste hier. Zwei Fohlen spielten zwischen ihnen.

Die Homunkuli sahen auf, als sich etwas ihnen näherte. Diesmal war es garantiert kein Wolf.

Der schwarze Zentaur trat aus dem Dickicht. Er war nicht sonderlich verwundert, hier zwei Drachen zu sehen. Stattdessen flüsterte er: “Tatsächlich. Wir haben Drachen im Wald.” Er näherte sich vorsichtig den Beiden.

Allen senkte den Kopf und brummte kurz.

Der Zentaur stockte und sah den weißen Drachen verwirrt an. Dann senkte auch er den Oberkörper.

Kanda wurde das zu doof und er lief einfach weiter.

Allen hopste praktisch hinterher. Es sah mehr als seltsam aus, wie ein mehr als fünfzehn Meter Drache einem Eichhörnchen gleich durch den Wald hüpfte. Sobald er den Größeren eingeholt hatte, lief er normal weiter.

Der Zentaur schüttelte den Kopf. Irgendwie waren diese großen Tiere seltsam. Er hatte noch nie von Drachen gehört, die Einhörner beobachteten. Und er hatte schon viel von diesen Wesen gehört. In Trab verfallend folgte er den Beiden, um zu sehne, wo diese hinwollten.

Beide Drachen blieben erst stehen, als sie am großen Stein am See ankamen. Sie verwandelten sich wieder in Menschen, um abermals auf dem Stein Platz nehmen zu können.

Der Zentaur vergaß fast zu atmen. Menschen, die sich in Magische Tiere verwandeln konnten, gab es doch schon seit Jahrhunderten nicht mehr. “Wie…?”

Allen stützte seinen Kopf auf eine Hand. “Wir hatten doch versprochen, noch einmal vorbei zu schauen.”

“Drachen.” quietschte der Vierbeiner.

Ein Seufzen vom Weißen. “Unsere dämonische Seite.”

Der Zentaur nickte und blieb ansonsten still. Das musste er erst einmal verdauen.

Kanda sah währenddessen den Vögeln beim fliegen zu.

Allen folgte den Bewegungen der Einhörner.

Langsam kam der Hufträger wieder zu sich. “Ich habe noch nie davon gehört, dass sich Fohlen in magische Tiere verwandeln können.”

Alen fixierte ihn. “Erstens sind wir genau genommen die ältesten Erstklässler, die das Schloss je gesehen hat. Kanda ist 19 und ich werde dieses Jahr noch 17. Zweitens sind wir keine Menschen. Wir sind eher Gestaltwandler.”

Der Zentaur massierte sich die Schläfen. “Darum war die Nachricht der Sterne so verwirrend.”

Beide Exorzisten legten fragend die Köpfe schief.

“Es schien, als ob die Sterne viele verschiedene Wesen gleichzeitig darstellen wollten.”

Allen nickte verstehend. “Das haut hin.”

Der Zentaur machte es sich auf dem Boden gemütlich. “Also seit ihr einzigartig.”

Allen zählte auf: “Exorzisten mit Innocence, Homunkulus mit Stein der Weisen, Elementarmagier laut Slughorn, Wanderer, Noah. Ja, könnte man so sagen.”

“… Ich frag nicht weiter…” Er atmete mehrmals tief durch, bevor er die zwei wieder fixierte. “Ich trage den Namen Temejin Schattenblitz.”

“Ich heiße Allen Walker und…”

“Yu Kanda.”

Allen blinzelte verwirrt zu dem Anderen. Er unterbrach ihn um sich selber vorzustellen? Irgendwas war gerade stark seltsam.

Dem Zentaur fiel das nicht auf. Stattdessen griff er das eigentliche Thema wieder auf. “Unsere Herde hat beschlossen, euch alle Informationen zukommen zu lassen, die uns bekannt sind. Und welche wir noch von den Sternen erfahren.”
 

“Mensch Kanda! Jetzt bleib doch mal stehen!”

“Scheck es, Bohnenstange! Die Idee ist hirnverbrannt!”

“Wenigstens bin ich kein emotionaler Eisklotz!”

Und tatsächlich. Kanda blieb stehen. Allerdings war er noch schlechter als nur mies gelaunt. “Gib mir einen verdammten Grund, da mitzuspielen!”

Allen jedoch griff nach seinem Handgelenk und zog ihn in eins der Klassenzimmer. “Es ist Weihnachten!”

“Kein guter Grund.” Kanda riss sich wieder los und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Ich möchte doch nur Tom und Frank eine Kleinigkeit zu Weihnachten besorgen. Das ist doch keine große Sache!”

“Warum?”

“Weil Frank erst Anfang des Jahres seine Eltern verloren hat und Tom noch nie etwas geschenkt bekommen hat.”

Schnaubend drehte sich Kanda wieder zur Tür. “Ich sehe trotzdem keinen Sinn dahinter.”

“Die Beiden sind noch Kinder!”

Jetzt reichte es Kanda. Er schlug Allen so stark ins Gesicht, dass dieser gegen die Wand krachte. //Glaubst du etwa, ich weiß dass nicht? Ich war auch mal ein Kind und es hat sich niemand einen Dreck um mich geschert!//

//Um mich doch auch nicht!// Allen funkelte ihn von seiner sitzenden Position aus an. //Bis Mana mich aufgegabelt hat, war ich nur eine billige Arbeitskraft. Keiner hat sich um mich geschert, solange ich den ganzen Tag Kartoffeln geschält und abgewaschen habe. Für einen der Clowns war ich sogar der Prügelknabe! Ich wäre damals mit jedem mitgegangen, sofern es auch nur eine geringfügige Besserung gegeben hätte. Dass ich ausgerechnet bei Mana gelandet bin, war reiner Zufall. Verdammt!// Energetisch wischte er sich dir Tränen aus dem Gesicht.

Kanda war ruhig. Er wagte es nicht einmal zu blinzeln. Schließlich konnte er sich doch dazu durchringen. //Warum glaubst du noch an das Gute im Menschen?//

Allen wich dem Blick aus. //Wenn ich es nicht tun würde, hätte ich dich bei unserer ersten Begegnung versucht umzubringen. Es gibt überall Vollidioten und auch nette Leute.//

Das war doch mal ein durchschlagendes Argument.

Seufzend ließ sich Kanda neben ihm an der Wand herunter gleiten. “Nehmen wir mal an, ich würde dir ei Alibi für einen Tag verschaffen: Wie?”

Allen zuckte zusammen. Er hatte schon fast nicht mehr mit einer Zustimmung gerechnet. “Indem wir einfach behaupten, dass ich versuchen würde, dir Zaubertränke zu erklären.”

Kanda funkelte ihn an. “Als ob das einen Sinn hätte.”

“Da fällt es aber nicht auf, wenn du am Ende des Tages kein Wort mehr gerafft hast, als davor.”

Es stimmte leider. Seit Beginn des Schuljahres schon versuchte Allem dem Älteren dieses Fach in irgendeinster Weise einzuhämmern. Doch Kanda kapierte nicht einmal die Grundlagen. Selbst Slughorn hatte es aufgegeben und ließ ihn deswegen immer mit seinem Kursbesten zusammen arbeiten.

Grummelnd stimmte Kanda zu. Es gefiel ihm selbst nicht. “Und du schätzt in Hogsmead alles zu kriegen?”

“Da bräuchte ich kein Alibi. Ich will in die Winkelgasse.”

“Das packst du nie mit deinen Flugkünsten.”

“Wenn ich als Phönix fliege vielleicht schon.”

“Woher willst du wissen, wie ein Phönix aussieht?”

Allen grinste. “Bei Dippet im Büro sitzt öfters mal einer. Der sieht mich immer so komisch an, wenn ich dort vorbei fliege.”

Kanda verdrehte aufgrund dieser freudigen Aussage die Augen. “Ich komm mit.” Damit stand er auf und marschierte aus dem Raum.

Wie vom Donner gerührt saß Allen da und starrte die Tür an. Irgendwas war gerade seltsam gewesen.



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