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Ausgeprinzt

∼ Das etwas andere Märchen ∼ SetoxJoey
von

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... verloren ging ...

Vorwort(e): Es geht weiter. Danke für euer Interesse! *verbeug* Ich hoffe, ich werde ihm gerecht.

Dieses mal gib es neue Figuren. Viele neue Figuren *zwinker*
 


 

Sie flogen die Nacht durch und mehrfach war Joey auf dem Rücken des Drachen eingenickt. Als er schließlich wieder zu sich kam, dämmerte es und Joey erlebte aus schwindelerregender Höhe einen der schönsten Sonnenaufgänge.

Der Prinz hatte die ganze Nacht nichts mehr gesagt und war Setos Aufforderung widerstandslos nachgekommen. Doch als der neue Tag einbrach sah er seine Aufgabe als erfüllt. „Wie weit ist es noch?“, rief er über das Rauschen des Windes hinweg. Der Wind war stärker als am Vortag und zerrte an seiner Kleidung.

„Zwei Tage. Eineinhalb, wenn wir keine Rast machen.“ Setos Worte implizierten, dass er nur auf Joeys ausdrücklichen Wunsch eine Pause einlegen würde. Es war eine Herausforderung, stellte der Prinz mit einem grimmigen Lächeln fest. Seto wollte testen, wie viel er aushielt.

Joey würde sich nicht so einfach geschlagen geben.

„Ich brauche keine Rast“, gab er überheblich zurück und wusste im selben Moment, dass er log. Aber das würde er Seto nicht auf die Nase binden. Sie überflogen einen im Licht der aufgehenden Sonne rot funkelnden See und näherten sich einem Laubwald. Am Himmel waren nur wenige Wolken.

Es war etwa auf der Höhe des Waldrandes, als das Geschoss Setos Schwinge traf und ein Loch in die Membran des Flügels riss. Seto stieß ein lautes Brüllen aus und sein Körper erschlaffte. Sie begannen rasch und mit zunehmender Geschwindigkeit zu sinken und schließlich zu fallen. „Seto!“, schrie Joey und klammerte sich hilflos an den Drachen. Der Blick des Wesens klärte sich und er breitete die Flügel aus. Obgleich der Schmerzen, die er haben musste, versuchte er durch feste Flügelschläge ihren Fall abzubremsen, doch es reichte nicht, um sie wieder in die Luft zu bringen.

Mit Entsetzen sah der Prinz den Wald immer näher kommen und schließlich brachen sie durch die Kronen der Bäume. Dabei wurde Seto in der Luft umhergewirbelt und Joey rutschte von dem Rückend es Drachens. Er versuchte, sich festzuhalten, doch seine Hand fand keinen Halt. Er fiel und drehte sich, bis alles abrupt stoppte.

Er öffnete zögernd die Augen und stellte fest, dass seine Welt noch immer Kopf stand. Er blickte nach oben – oder unten? – erkannte im gleichen Maße mit Erleichterung wie mit Schrecken, dass sein Bein sich in einer Kletterpflanze am Ast eines Baumes verfangen und seinen Sturz verhindert hatte. Ein Blick in die andere Richtung zeigte ihm jedoch, dass mehrere Meter zwischen ihm und dem Boden lagen.

Langsam, und jede ruckartige Bewegung verhindernd, prüfte er den Zustand seines Körpers. Bis auf Herzrasen und unterschwellige Panik war er so unbeschadet, wie er vor dem Fall gewesen war. Die Prellungen, welche die Kollision mit Setos Schwanz und dem Bettpfosten vor einem Tag verursacht hatten, meldeten sich protestierend. Doch abgesehen davon, schien nichts Schlimmeres passiert zu sein. Zumindest ihm.

Sein Blick fiel auf eine Gestalt, am Waldboden. Eine schneeweiße, bewegungslose Gestalt.

Er streckte den Arm aus und griff nach dem Ast über sich. Als er einen sicheren Halt hatte, schwang er sich auf den Ast und verharrte einige Moment, um sicher zu gehen, dass sein Gewicht gehalten wurde. Dann machte er sich rasch an den Abstieg. Seine Tasche hatte er nicht mehr auf dem Rücken, er musste sie während des Falls verloren haben. Als er von dem niedrigsten Ast nach unten sprang, zögerte er keine Sekunde und eilte auf den Drachen zu. „Seto!“

Keine Reaktion. Die bis dahin zurückgehaltene Panik drohte auszubrechen. Joey drängte sie nur mit Mühe zurück. Er rief sich zur Ruhe und ging neben dem Kopf des Drachen auf die Knie. Er beugte sich vor, sodass sein Ohr dicht neben dem leicht geöffneten Maul war. Er wurde merklich ruhiger, als er regelmäßigen Atem hörte. Seto lebte, war aber offensichtlich bewusstlos.

Joey richtete sich auf und stellte fest, dass seine Beine zitterten. Er taumelte um Seto herum und wäre beinahe über seine Tasche gestolpert, die halb von Seto begraben worden war. Er griff nach der Schlaufe und zog daran, bis er sie nach einem letzten Ruck in den Händen hielt. Dann hockte er sich vor den ausgestreckten Flügel des Drachens. Blut rann aus einem etwa handgroßen Riss in der Flügelmembran. Joey öffnete seine Tasche und begann darin zu wühlen, stellte jedoch bald fest, dass er nichts Brauchbares dabeihatte. Die Verbände waren alle zu kurz, um auch nur irgendwie von Nutzen zu sein.

Fluchend blickte er nach oben und schloss für einen Moment die Augen. „Denk nach“, murmelte er. Was hatte Serenity dir über Heilkräuter erzählt? Während Joey neben dem allgemeinen Unterricht in der Schwertkunst und im Umgang mit anderen Waffen ausgebildet worden war, hatte eine Magierin seine Schwester Kräuter- und Pflanzenkunde gelernt. Nicht selten hatte sie Joey abends von den neuen Erkenntnissen des Tages berichtet, in der Hoffnung, dieses Wissen würde sich eines Tages als nützlich erweisen. Wieder zeigte sich, wie vorausschauend Serenity gewesen war.

„Fuchskraut hat lange Blätter, eine rötliche Rostfärbung und ist gegen Unwohlsein“, begann er leise die Worte seiner Schwester zu zitieren. Er erhob sich und begann, die Umgebung zu erkunden. Er wusste nicht, ob überhaupt eine der Pflanzen, die er kannte, in diesem Wald zu finden war, aber er musste es zumindest versuchen. „Dampfmoos verhindert Entzündungen und schmeckt nach Kümmel, wenn man es probiert. Und Restikkraut ist blau und lindert Schmerzen.“

Sein Blick wanderte über den Waldboden und blieb an einem blauen Fleck hängen. Rasch bückte er sich und riss das Kraus auf dem Boden, betrachtete es prüfend und kam zu dem Schluss, dass es Restikkraut sein musste. Er setzte seine Suche fort und fand noch mehr davon, außerdem Moos, das ihn an Dampfmoos erinnerte. Es musste vorerst reichen und später würde er mehr sammeln.

Er kehrte zu Seto zurück und breitete seinen Fund in dem Licht, das durch die hauptsächlich von Seto zerstörte Lücke zwischen den Baumkronen fiel, aus. Dann prüfte er, ob es sich bei dem Moos tatsächlich um das vermutete Dampfmoos handelte. Zu seiner Zufriedenheit schmeckte es nach Kümmel (hätte er Pech gehabt, wäre es vielleicht vergiftet gewesen, doch daran hatte er in all der Eile nicht gedacht). Anschließend tränkte er das Moos mit Wasser und legte es auf die Wunde im Flügel.

Seto zuckte. Rasch kniete Joey sich auf Kopfhöhe neben ihn. „Seto?“

Die Augen des Drachen öffneten sich einen Spalt. „Was ist passiert?“

„Es wurde auf dich geschossen und wir sind abgestürzt.“

Die Wachsamkeit kehrte in Setos Blick zurück. Ein gutes Zeichen. „Bist du verletzt?“

Joey schüttelte den Kopf. „Nein, aber du. Eine Wunde in deinem Flügel.“ Als er es sagte, versuchte Seto seinen Flügel zu bewegen, doch der schwache Luftzug an der Wunde reichte aus, um ihn knurren zu lassen. Es schien sichtlich zu schmerzen.

Joey deutete auf das blaue Kraut vor ihm. „Das ist gegen die Schmerzen. Und es beschleunigt die Heilung.“

Seto betrachtete die Pflanzen misstrauisch. „Woher weiß ich, dass es nicht giftig ist?“

Joey verschränkte die Arme und sah den Drachen ernst an. „Das weißt du nicht.“

Die saphirblauen Augen richteten sich auf den Prinzen, dann ließ Seto seinen Kopf zurücksinken und die Spannung wich aus seinem Körper. Joey schob den Drachen einige Pflanzen vor das Maul und nach einigen ereignislosen Sekunden fraß der Drache sie wortlos.

Er hatte ihm vertraut.

„Gib mir einige Stunden“, sagte Seto schließlich. „Die Fügelmembran ist eine der empfindlichsten Stellen eines Drachen und eine Verletzung verursacht sehr starke Schmerzen. Das liegt allerdings auch daran, dass der Heilungsprozess sofort eintritt, weil ein Drache mit verletzter Membran unmöglich fliegen kann.“

Joey nickte. „Ruh dich aus. Ich halte Wache.“

Seto funkelte ihn spöttisch an. „Als ob du uns bewachen könntest, Mensch.“

„Sei still, Echse.“

Seto widersprach nicht und als Joey ihn ansah, bemerkte er, dass er die Augen geschlossen hatte und sein Atem regelmäßig ging.

Der Prinz lehnte sich zurück und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Man hatte auf sie geschossen. Nein, man hatte auf Seto geschossen. Seine Flügelmembran war verletzt. Er musste sich ausruhen und hatte nicht verlangt, sofort weiter zu reisen. Das bedeutete, dass die Verletzung ihn zu stark einschränken würde, wenn er sie nicht verheilen ließ.

Wer hatte auf Seto geschossen? Waren diese Personen in der Nähe? Joey wagte nicht daran zu denken. Was, wenn diese Personen gesehen hatte, wo sie abgestürzt waren? Dann waren sie vielleicht schon auf dem Weg hierher. Und Seto schlief, war nicht bei voller Kraft.

Joey verfluchte sich dafür, kein Schwert mitgenommen zu haben.

Er richtete sich auf, und begann, mit Blätter bewachsene Äste von umliegenden Bäumen abzubrechen und diese um Seto herum anzuordnen. Seine weißen Schuppen schimmerten im Licht und waren sicherlich aus eine Entfernung von hundert Metern im Wald zu sehen. Auch wenn dieser Tarnungsversuch nicht viel half, so musste er doch wenigstens etwas tun, um beschäftigt zu sein und sich nicht weiter Gedanken zu machen. Schließlich, als er einsah, dass dieser Versuch kläglich scheitern würde – es war unmöglich, Seto ganz mit Laub zu bedecken, so groß, wie er war – begann er, nach einer Waffe zu suchen. Äste, so dick wie sein Arm als Keule oder schmal, lang und biegsam als Stock? Er wusste nicht, was effektiver wäre, aber Erinnerungen an langwierige Stunden des Stockkampfes mit seinem Lehrmeister ließen ihn letzteres wählen. Mit einer Waffe fühlte er sich besser.

Da er sich nutzlos vorkam, ohne eine Aufgabe, beschloss er, etwas zu Essen zu suchen. Er durchstreifte die nähere Umgebung, auf der Suche nach Früchten, fand jedoch nur einige Pilze. Er traute seinem Erinnerungsvermögen nicht weit genug, um die Pilze zu probieren. Auf dem Weg durch den Wald lief ihm ein Kaninchen über den Weg und er machte Anstalten, es zu jagen – denn was außer frischem Fleisch würde der Drache wohl essen? – aber er brachte es nicht über sich, das Tier zu töten.

Was für ein nobler Prinz er doch war. Jämmerlich.

Ohne nennenswerte Erbeutungen kehrte er zu Seto zurück, der noch immer schlief. Der Stand der Sonne, verriet, dass in wenigen Stunden Mittag war. Wenn die Sonne ihren Zenith erreichte, würden sie vielleicht wieder aufbrechen können. Joey wechselte das Moos auf der Wunde aus und stellte fest, dass sie bereits sichtbar geheilt war. Dann ließ er sich neben dem Drachen auf den Boden fallen und legte sich rücklings auf den Boden, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. Er konnte nichts anderes tun als warten und zu wachen.

Erst als er aufschreckte merkte er, dass er eingeschlafen war. Die Sonne stand etwas höher, doch das war es nicht, was ihn geweckt hatte. Es war das Bellen von Hunden.

Sofort war der Prinz hellwach und saß kerzengerade. Er lauschte. Tatsächlich erfüllte das Bellen und Winseln von Hunden die Waldluft. Sein Herzschlag beschleunigte sich und er sprang auf. Ein Blick auf Setos Flügel verriet ihm, dass die Wunde noch nicht ganz verheilt war.

Die Hunde schienen näher zu kommen. Man suchte sie. Man suchte den Drachen! Mit wenigen Schritten war er neben ihm. „Seto“, zischte er. Als der Drache nicht reagierte, streckte er die Hand aus und stieß den Drachenkopf zaghaft, dann mit zunehmender Sicherheit, an. Er wollte Seto nicht ohne seine Erlaubnis berühren, aber in dieser Situation konnte er darauf keine Rücksicht nehmen. „Drache, wach auf!“, wiederholte er eindringlicher.

Der Drachenkörper regte sich. Die Augen öffneten sich. Bevor Joey etwas sagen konnte, hatte Seto die nahende Gefahr erkannt. Sein Blick verfinsterte sich und er richtete sich auf. Wenn er dabei Schmerz verspürte, so zeigte er dies mit keiner Regung.

„Steig auf meinen Rücken“, sagte er leise und Joey wollte bereits protestieren, weil er Seto nicht noch zusätzliche Schmerzen bereiten wollte, doch der Drache hatte ihn bereits mit dem Schwanz gepackt und ehe Joey sich versah, saß er auf seinem Rücken.

Er konnte Seto nicht darauf aufmerksam machen, dass sowohl seine Tasche, als auch seine „Waffe“ noch immer im Laub lagen, denn der Drache hatte sich bereits ohne die geringste Erschütterung des Bodens in Bewegung gesetzt. Einzig die aufgewirbelten Blätter zeugten von seiner Präsenz, sonst bewegte er sich weitgehend lautlos in die entgegen gesetzte Richtung der Hunde.

„Wer verfolgt uns?“, fragte Joey, der noch immer nicht wusste, wer auf sie geschossen hatte. Seto sah ihn nicht an, als er antwortete: „Deinesgleichen.“

„Ich dachte mir schon, dass es Menschen sind, aber wer –“

„Ich sagte doch“, unterbrach Seto ihn kalt. „Deinesgleichen. Drachenjäger.“

Diese Worte schmerzten. Joey verstand nicht wirklich warum, aber dafür blieb ihm keine Zeit. Auch konnte er sich nicht rechtfertigen, denn ein Pfeil hatte sich dicht neben ihnen in einen Baum gebohrt.

„Sie haben uns gefunden“, knurrte Seto und wechselte so abrupt die Richtung, dass Joey beinahe erschreckt aufgeschrien hätte und sich nur mit Mühe auf dem Rücken hielt.

Immer mehr Pfeile verfehlten sie nur knapp, einige prallten an Setos Schuppenpanzer ab. Der Drache hatte die Flügel angelegt, um den Jägern keine mögliche Angriffsfläche zu bieten. Die Hunde kamen immer näher und menschliche Stimmen mischten sich bald unter das Bellen.

Schließlich blieb Seto unvermittelt stehen. „Steig ab, Mensch“, befahl er und Joey kam der Aufforderung umgehend nach. Einen Moment lang befürchtete er, Seto würde ihn nun zurücklassen und als Köder benutzen, um selbst zu fliehen, doch dann baute sich der Drache vor ihm auf. Joey blickte sprachlos den ihm zugewandten schneeweißen, bepanzerten Rücken hinauf, als Seto sich auf seine Hinterbeine erhob. Die Bäume des Waldes waren so groß, dass Seto die Flügel spannen konnte und trotzdem die Baumkronen noch nicht berührt hätte.

Doch auch ohne die ausgebreiteten Flügel musste er imposant aussehen. Selbst von hinten wirkte er majestätisch. Dann erklang ein für Joeys Ohren fremdes Geräusch. Es ähnelte dem Grollen von Donner oder einem Wasserfall und wurde lauter und lauter.

Und dann tat Seto etwas, von dem der Prinz zwar bereits gehört und gelesen hatte, doch dessen Betrachtung alles Vorgestellte übertraf:

Er spie Feuer.

Und es war ein Anblick, der sich - wie die blauen Flammen in die Bäume - für immer in Joeys Gedächtnis brannte. Das kalte Funkeln in Setos Augen, die blauen Flammen, die seinen Schuppen einen beinahe schon gespenstigen Glanz verliehen und die Hitze, die von einem Moment auf den anderen den gesamten Wald zu verschlingen schien.

Pferde wieherten panisch. Männer schrien. Der Wald loderte auf.

Joey, gebannt von dem schrecklichen und zugleich faszinierenden Anblick, spürte plötzlich, wie er gepackt und mitgerissen wurde. Jemand begrub ihn unter sich und Joey erkannte, dass es nicht Seto war. Er versuchte, sich freizukämpfen, doch wer auch immer ihn zu Boden presste, war – zumindest für diesen Moment – stärker. Sein Gesicht wurde auf den Waldboden gedrückt und Joey konnte aus den Augenwinkeln eine schemenhafte Gestalt über sich erkennen, doch bevor er irgendetwas tun konnte, spürte er einen lodernden Schmerz in seinem Hinterkopf und er verlor das Bewusstsein.
 

Er kam zu sich, als ein Schwall kalten Wassers sein Gesicht traf. Hustend und nach Luft schnappend kehrte er in die Realität zurück und wollte sich die nassen Strähnen aus der Stirn wischen, nur um mit zunehmender Beklemmung festzustellen, dass seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt waren.

Ein Räuspern lenkte seinen Blick auf die Person vor sich. Er verengte die Augen, da seine Sicht noch immer etwas verschwommen war. „Wo bin ich?“, fragte er lauernd.

Der Mann, gekleidet in der Uniform der Soldaten, die sie überfallen hatten, warf die nasse Holzschale achtlos beiseite und verschränkte die Arme. „Du missverstehst deine Lage“, sagte er mit deutlicher Irritation in der Stimme. „Ich stelle die Fragen und du antwortest. Wie ist dein Name? Und was tust du in der Gesellschaft eines Drachens?“

Die Person vor ihm war näher getreten und hatte sich drohend vor ihm aufgebaut. Prinz Joey wusste, diese Geste sollte ihn einschüchtern, doch er war vielmehr damit beschäftigt, seine Lage zu verstehen. Sie befanden sich in einer Holzhütte, waren jedoch auch nicht mehr im Wald, denn draußen war es viel zu hell und kein Schatten von irgendwelchen Bäumen fiel ins Zimmer. Man hatte ihn gefangen genommen und Seto (hoffentlich) nicht. Zumindest konnte er nichts von den schimmernden, schneeweißen Drachenschuppen sehen und er vernahm auch kein Grollen. Also hatte man sie getrennt. Der Drache musste entkommen sein. Er selbst hatte weniger Glück gehabt.

„Wie ist ... Euer Name?“, fragte er den unbekannten Mann und konnte sich nur mit Mühe überwinden, höflich zu bleiben. Allerdings wäre es nicht klug gewesen, seinen Entführer so schnell zu verärgern.

„Ich bin Sir Valon, Ritter des Königs Dartz und ich frage dich erneut: Was tatest du in der Gesellschaft eines Drachens?“

Doch Joey hörte ihm bereits nicht mehr zu. Bei der Nennung des Namens Dartz hatte sich alles in ihm verkrampft.

Der König Dartz regierte über das Königreich, welches nördlich an das Reich seines Vaters grenzte und war bekannt für seine unkonventionelle Art zu regieren. Dies bedeutete, dass in seinem Königreich die Bürger mehr Freiheiten besaßen, als anderswo, dafür jedoch auch einen Preis zahlen mussten: Hohe Steuern und weniger Sicherheit, angesichts der dafür fehlenden Gesetze. Das Königreich von Dartz war das Paradies für Gauner und Scharlatane und der König war nur deshalb noch an der Macht, weil er durch Verhaftungen (und Schlimmeres) von für ihn potentiell gefährlichen Personen seinen Position als Monarch sicherte. Joey erinnerte sich, wie sein Vater Jahr für Jahr von den Versammlungen der Könige zurückgekehrt war und den Starrsinn von Dartz verwünscht hatte. Er stellte mit seiner Art zu regieren sogar die Eitelkeit von König Pegasus in den Schatten.

Ein Tritt in die Seite riss Joey aus seinen Gedanken. Er schluckte einen schmerzerfüllten Fluch. „Ich spreche mit dir“, knurrte Valon. „Wo ist der Drache?!“

„Wieso interessiert Euch das?“, fragte Joey und erntete für seine Frage einen weiteren Tritt in die Seite. Er nahm ihn in Kauf, denn er wollte Zeit schinden. Warum suchten diese Männer nach dem Drachen? Wollte Dartz eine neue Trophäe oder war er auch etwas Anderes aus?

„Beantworte meine Frage!“

„Ich weiß es nicht.“

„Halte mich nicht zum Narren“, gab Valon erzürnt zurück und beugte sich zu Joey hinab. „Du bist auf seinem Rücken geflogen. Du reist mit einem Drachen zusammen, dann wirst du auch wissen, wo er sich jetzt befindet.“

Na der war witzig! Als ob Joey mit dem Drachen mental in Verbindung stehen würde. „Ich bin kein Hellseher“, antwortete er mit einem wütenden Lächeln. „Aber ich schätze, er ist nicht hier.“

Valon fluchte und setzte bereits zu einem weiteren Tritt an, als jemand hinter Joey zu sprechen begann: „Lass es, Valon. Es hat keinen Zweck.“

Joey hatte die andere Person bis jetzt nicht bemerkt. Er warf einen Blick über seine Schulter und erblickte einen weiteren Mann, der auf einem Stuhl am anderen Ende des Raumes saß und Einhalt gebietend die Hand gehoben hatte. Er war älter als Valon und strahlte weitaus mehr Autorität aus.

„Aber er weiß etwas, Rafael!“, beharrte Valon und blickte verächtlich auf Joey hinab. „Er hält sich für einen besonders Klugen, aber er wird sehr bald verstehen, dass er sich in keiner Lage befindet, sich über uns lustig zu machen!“

„Zügele dein Temperament“, wies Rafael den Jüngeren scharf zurecht und erhob sich. „Nenne uns deinen Namen“, befahl er Joey und dieses Mal wagte der Prinz es nicht, der Aufforderung nicht nachzukommen. Etwas an Rafael sagte ihm, dass er bei einer verweigerten Antwort weit schlimmeres als einen einfachen Tritt würde einstecken müssen.

„Jou“, log er darum. Er war nicht so töricht, ihnen seinen wahren Namen zu verraten. Dartz würde mit Freuden den Sohn seines benachbarten Rivalen im Austausch für lohnende Gegenleistungen als Geisel benutzen. Das konnte Joey nicht auch noch gebrauchen.

„Nun denn, Jou, was macht ein einfacher Mann wie du gemeinsam mit einem Drachen?“

Joey hätte Rafael gerne gezeigt, dass er alles andere als ein einfacher Mann war, aber das blieb Wunschdenken. Stattdessen log er weiter: „Er hat mich gerettet, als ich beinahe mein Leben verloren hätte. Er wollte mich in meine Heimat zurückbringen.“

„Er hat dich gerettet?“

„Ja.“

„Und er wollte dich in deine Heimat zurückbringen?“

„Genau.“

„Interessant.“ Rafael griff sich ans Kinn. „Mir ist neu, dass Drachen Menschen retten. Und ihnen auch noch einen Gefallen tun.“

„Ich muss wohl ein Glückspilz sein.“ Glücksprinz wohl eher. In jeder Hinsicht. Joey wollte schreien.

„Offenbar.“ Rafael hatte Joey umrundet und stand nun unmittelbar vor ihm. „Nur eine Sache erscheint mir unschlüssig.“

„Und das wäre?“ Joey beobachtete mit wachsender Unruhe, wie Rafael vor ihm in die Hocke ging. Seine Gesichtszüge waren entspannt, auch in seinen Augen konnte der Prinz nichts Unheilverkündendes entdecken. Er entspannte sich etwas. Als hätte Rafael auch diese Reaktion gewartet, schoss seine Hand hervor und er packte Joey am Kragen, zog ihn ruckartig zu sich.

Dieser Drache hat keine Zeit, Menschen zu retten und nach Hause zu bringen. Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, jemand anderen zu retten, als irgendwelche ihm fremden Menschen.“ Joeys Gesicht wurden aschfahl. „Was nur eines bedeuten kann und zwar, dass er dich ausgewählt hat, ihm zu helfen. Was bedeutet, dass er auf dich nicht verzichten kann. Was dich, Jou, zu einem ausgezeichneten Köder macht.“

Er ließ den Prinzen los und Joey sank in sich zusammen, starrte voller Entsetzen zu Rafael hinauf. Er wusste über Seto bescheid? Und viel wichtiger – auch über Mokuba? Und er wusste, dass Joey derjenige war, der den beiden helfen konnte!

Valon grinste hämisch angesichts Joeys Fassungslosigkeit und Rafael wandte sich ab. „Wir nehmen ihn mit auf die Burg. Der König wird hocherfreut sein, wenn er davon hört. Wir können davon ausgehen, dass der Drache uns“ – Rafale musterte Joey kurz – „oder vielmehr ihm, folgen wird. Wir können ihm eine Falle stellen.“

Joey schluckte. Wenn Rafael recht hatte, dann wäre Joey Schuld daran, dass Seto in einen Hinterhalt geriet.

Valon nickte. „Jawohl. Wie werden wir ihn transportieren?“ Er betrachtete Joey mit Herablassung. „Wir haben kein zusätzliches Pferd für jemanden wie ihn. Soll er doch zu Fuß gehen.“

„Das dauert zu lange. Wir müssen die Burg so schnell wie möglich erreichen.“ Rafael stand an der Tür. „Wir brechen umgehend auf.“ Er verließ die Hütte.

Valon blickte ihm nach, dann drehte er sich zu Joey um. Die unguten Vorahnungen des Prinzen bestätigten sich, als Valon sein Schwert aus der Scheide zog und sich ihm näherte. „Auch wenn du ein Pferd bekommen sollst, wurde nicht gesagt, dass du während der Reise bei Bewusstsein sein sollst.“

Als er Joey mit dem Griff seines Schwertes wieder bewusstlos schlug, legte Joey für sich fest, dass er Valon nicht ausstehen konnte.
 

Er wusste nicht, wie lange die Reise dauerte, doch sie war erniedrigend und unbequem. Er kam immer wieder für kurze Zeit zu sich und wann immer sein Bewusstsein zurückkehrte, fand er sich bäuchlings quer über den Rücken eines Pferdes geworfen, wieder. Wie ein Sack Kartoffeln.

Ich bin ein Prinz, sagte eine leise Stimme in seinem Hinterkopf voller Empörung, doch Joey fehlte die Kraft, um sich über diesen demütigenden Transport zu beschweren. Er hielt die Augen weitgehend geschlossen und wann immer er zu sich kam und in den Himmel blickte, bildete er sich ein, dort einen flüchtigen Schatten zu sehen.

Nach unbestimmter Zeit hielten sie wieder und als Joey die Augen öffnete, ragte vor ihm ein Schloss, von der Größe seines eigenen Zuhauses, in die Höhe. Das Schloss von Dartz.

Schlimmer konnte es nicht werden.
 

Joey wurde rasch eines Besseren belehrt. Man hatte ihn in die Kerker abgeführt und in eine dunkle, feuchte Zelle gesperrt. Damit lernte er einen Teil eines Schlosses kennen, den er bis dahin nur aus den Gruselgeschichten seiner Kindheit kannte. Er war nie in den Kerkern des Schlosses seines Vaters gewesen, aber als er ein kleiner Junge gewesen war, hatte Tristan ihm regelmäßig Schauergeschichten erzählt. Von bösen Geistern der Verurteilten, die durch die Kerker spukten und jeden verfluchten, der ihnen begegnete.

Joey blickte an die Decke der Zelle, lauschte dem Tropfen von Wasser irgendwo im Gewölbe und erinnerte sich an die Geistergeschichten, um wenigstens ein schwaches Gefühl von Vertrautheit zu erlangen.

Wäre er doch als Magier geboren worden, dann würden ihn diese Steinmauern nicht halten können. Stattdessen war er ein einfacher Prinz, der, wenn es darauf ankam, kläglich darin scheiterte, sich zu verteidigen.

Joey schüttelte den Kopf und rappelte sich auf. Dies war nicht die Zeit, um in Selbstmitleid zu versinken. Er hatte nicht alle Strapazen der Reise hinter sich gebracht, um in einem stinkenden Verlies vor sich hin zu vegetieren. Er war Prinz Joey und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen! Er musste nur irgendwie diese Zelle verlassen und verhindern, dass Seto in eine Falle flog.

Unruhig begann er, in der Zelle auf und ab zu gehen, doch er kam zu keiner Lösung. Wütend trat er gegen die Steinmauer neben sich. Staub rieselte auf den Boden.

„Pass doch auf!“

Joey zuckte zusammen und machte einen Satz zurück. Was bei allen –

„Hast du keine Augen im Kopf? Ich wäre beinahe erschlagen worden, du Idiot!“

Joey schüttelte ungläubig den Kopf. Er hörte die Stimme eindeutig, aber er sah niemanden. Er blickte sich in der Zelle um, doch es gab keine Spur von irgendjemandem.

„Bist du ein Geist?“, fragte er schließlich zögerlich.

„Ein Geist?“, wiederholte die Person, als wäre Joey von allen guten Geistern verlassen. „Sei nicht dumm und jetzt senke deinen Blick ein Stück nach unten. Genau so. Sehe ich etwa aus wie ein alberner Geist?!“

Joey schluckte, den Blick auf den Punkt zu seinen Füßen fixiert. „Nein.“

„Das hast du es. Also wirklich, ein Geist?! Ich hab ja schon viel Mist gehört, aber das übertrifft alles!“

„Du bist ein ... Käfer.“

„Ja, und?! Noch nie einen Käfer gesehen?“

„Ein sprechender Käfer.“

„Ja, und mein bester Freund ist eine sprechende Eidechse, aber das tut hier nichts zur Sache. Ich wäre eben beinahe von einem der Steine erschlagen worden! Pass gefälligst besser auf, wenn du das nächste Mal deinen Frust an der Wand auslassen willst.“

„Du bist ein sprechender Käfer!“, wiederholte Joey.

„Ja“, bestätigte der Käfer zerknirscht. „Und du bist ein Mensch, der eindeutig zu lange braucht, um damit klarzukommen. Muss ich dich erst zwicken?“

„Nein!“, wehrte Joey rasch ab. „Ich bin nur noch nie einem –“

„Was du nicht sagst, wirklich äußerst interessant. Hm-hm. Und nun entschuldige mich, ich muss noch alle anderen Gefangenen nach ihrer Meinung bezüglich sprechender Käfer fragen.“

„Wirklich?“

„Natürlich nicht. Du bist wirklich schwer von Begriff. Ironie kennst du wohl nicht, was?“

„He, ich lasse mich nicht von einem ... Käfer beleidigen!“

„Tja, dann haben deine Vorsätze wohl versagt, denn genau das ist gerade passiert. Wie dem auch sei, es war wirklich nett, dich“, er unterbrach sich, „ach vergiss es, du kannst mit Sarkasmus ja nichts anfangen.“

Der Käfer machte Anstalten, davon zu krabbeln, doch Joey hatte sich endlich wieder im Griff. „Warte!“, rief er ihm hinterher. Das Insekt herharrte. „Du kannst mir helfen.“

„Das kann ich. Aber ich habe es nicht vor.“

„Bitte“, beharrte Joey. „Du kannst in das Schloss krabbeln und die Zelle bestimmt aufschließen. Ich würde mich auch erkenntlich zeigen.“

„Tatsächlich? Wie?“ Das Interesse des Käfers schien geweckt.

Joey zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Was willst du?“

Die Fühler des Insekts zuckten und es stellte sich auf seine Hinterbeine. „Da gäbe es etwas: Ich bin schon viel zu lange hier unten, aber um ans Tageslicht zu gelangen, muss ich durch das ganze Schloss, denn hier unten gib es nicht einmal eine Ritze nach draußen. Der Weg durch das Schloss ist jedoch für ein Wesen wie mich viel zu gefährlich. Wenn du es schaffst, mich nach oben zu bringen, nachdem ich dich befreit habe, öffne ich das Schloss für dich.“

„Abgemacht!“, stimmt Joey zu, der sein Glück kaum fassen konnte.

„Ach so, ich vergaß. Es betrifft nicht nur mich, sondern auch einen Freund von mir.“ Der Käfer gab ein Geräusch von sich, dass einer Mischung aus Zirpen und Scharren gleichkam. Schließlich erklangen über Joey schnelle, tapsige Schritte und eine Eidechse kletterte die Zellenwand hinab.

„Was ist?“

„Wir sind hier raus, Rex. Der da bringt uns ans Tageslicht.“

Die dunklen Augen der Eidechse richteten sich auf Joey. Der Prinz wunderte sich mittlerweile gar nicht mehr darüber, dass auch sie sprechen konnte. Er hatte eindeutig zu viele Jahre innerhalb der behüteten Mauern seines Zuhauses verbracht, wenn er überlegte, wie viel neu für ihn war.

„Wirklich? Wir kommen endlich hier raus?“ Die Echse tanzte freudig im Kreis. „Das ich das noch erlebe! Weevil, du bist ein Genie!“

„Natürlich bin ich das“, entgegnete der Käfer selbstgefällig.

Joey räusperte sich und die beiden unterbrachen ihre Unterhaltung. Der Prinz deutete auf das Schloss. „Könntest du dann bitte ...? Ich bin etwas in Eile.“

„Nur keine Hektik“, bemerkte Weevil genervt und erklomm die Tür, bis er schließlich im Schlüsselloch verschwand. Einige ereignislose Sekunden verstrichen, dann hörte Joey ein Klicken, das schöner nicht hätte klingen können. Er bückte sich, griff nach der überraschten Eidechse und setzte sie sich auf die Schulter. Dann hielt er seine Hand unter das Schlüsselloch und ließ den Käfer in sein Handfläche krabbeln. Anschließend hielt er die Hand an seiner Schulter, sodass Weevil nun neben Rex saß.

„Haltet euch gut fest - es könnte etwas turbulent werden.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Und bitte krabbelt nicht unter meine Kleidung. Das wäre ... krabbelig.“

„Schon verstanden. Jetzt lauf schon los, unsere Lebenszeit ist begrenzt“, knurrte Weevil und Joey sah dies als Zustimmung. Zumindest hoffte er, dass es eine war.

Mit zwei ungewöhnlichen Begleitern auf der Schulter ließ er die Zelle hinter sich und erklomm die Stufen, die hinauf in das Schloss führte, aus dem es nun zu entkommen galt. Der Tag konnte nur noch besser werden.
 


 

Nachwort(e): Danke fürs Lesen. Wie es weitergeht erfahrt ihr im nächsten Kapitel - aller Wahrscheinlichkeit nächste Woche X3



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  lilac
2013-10-10T20:34:25+00:00 10.10.2013 22:34
Wiedermal ein wundervolles Kapitel. Schade das ich yugioh nicht gesehen habe ....ich würde mich mich sonst tierisch über die Charas freuen die du so einbringst. So muss ich die Namen bei google eintippen,
Naya ...trotzdem eine sehr fantasievolle geschichte.
Von: abgemeldet
2010-01-13T18:59:59+00:00 13.01.2010 19:59
Hiermit bist du vorgewarnt: ich starte gleich eine längst überfällige Kommiflut auf dich... XDDDDDDDDDDDDD
Nummer 1:
Hui, wieder ein spannendes Kapi. Sehr schön und äu0erst einfallsreich! ^^
[…]Langsam, und jede ruckartige Bewegung verhindernd, prüfte er den Zustand seines Körpers. Bis auf Herzrasen und unterschwellige Panik war er so unbeschadet, wie er vor dem Fall gewesen war. […]
Der Kerl hat mehr Glück als Verstand… XDDDDDDDDDDDDDDDD
[…]Joey richtete sich auf und stellte fest, dass seine Beine zitterten. Er taumelte um Seto herum und wäre beinahe über seine Tasche gestolpert, die halb von Seto begraben worden war. […]
Der eiskalte Drache scheint ihm mehr zu bedeuten als er sich eingestehen will… *ggg*
[…]Die saphirblauen Augen richteten sich auf den Prinzen, dann ließ Seto seinen Kopf zurücksinken und die Spannung wich aus seinem Körper. Joey schob den Drachen einige Pflanzen vor das Maul und nach einigen ereignislosen Sekunden fraß der Drache sie wortlos.
Er hatte ihm vertraut.[…]
*ggg* Und anders herum erscheint es ähnlich… obwohl Seto ja noch die Ausrede „Mokuba“ hat. *ggg*
[…]„Gib mir einige Stunden“, sagte Seto schließlich. „Die Fügelmembran ist eine der empfindlichsten Stellen eines Drachen und eine Verletzung verursacht sehr starke Schmerzen. Das liegt allerdings auch daran, dass der Heilungsprozess sofort eintritt, weil ein Drache mit verletzter Membran unmöglich fliegen kann.“ […]
Klar, die Membranen müssten wie die Flügel stark durchblutet sein, damit die so schnell nachwachsen. Nachvollziehbar, dass das so eingerichtet ist, weil Drachen ja ihre Flügel als Lebensnotwenigleit benutzen. SEHR schöne Erklärung.
Allerdings fehlt mir da etwas zu wenig Blut um die Wunde…
[…]Was für ein nobler Prinz er doch war. Jämmerlich. […]
Sehr guter Sarkasmus…
[…]Schließlich blieb Seto unvermittelt stehen. „Steig ab, Mensch“, befahl er und Joey kam der Aufforderung umgehend nach. Einen Moment lang befürchtete er, Seto würde ihn nun zurücklassen und als Köder benutzen, um selbst zu fliehen, doch dann baute sich der Drache vor ihm auf. Joey blickte sprachlos den ihm zugewandten schneeweißen, bepanzerten Rücken hinauf, als Seto sich auf seine Hinterbeine erhob. Die Bäume des Waldes waren so groß, dass Seto die Flügel spannen konnte und trotzdem die Baumkronen noch nicht berührt hätte.
Doch auch ohne die ausgebreiteten Flügel musste er imposant aussehen. Selbst von hinten wirkte er majestätisch. Dann erklang ein für Joeys Ohren fremdes Geräusch. Es ähnelte dem Grollen von Donner oder einem Wasserfall und wurde lauter und lauter.
Und dann tat Seto etwas, von dem der Prinz zwar bereits gehört und gelesen hatte, doch dessen Betrachtung alles Vorgestellte übertraf:
Er spie Feuer. […]
Year, zeig’s ihm… finde ich klasse. *o*
Sehr schöne Beschreibung. Gute Wortwahl! ^^
[…]Sein Gesicht wurde auf den Waldboden gedrückt und Joey konnte aus den Augenwinkeln eine schemenhafte Gestalt über sich erkennen, doch bevor er irgendetwas tun konnte, spürte er einen lodernden Schmerz in seinem Hinterkopf und er verlor das Bewusstsein. […]
Oh ha… eine unerwartete Wendung. Klasse gemacht! ^^ Bin gespannt, ob noch erklärt wird, wie Seto fliehen konnte…
[…]Der König Dartz regierte über das Königreich, welches nördlich an das Reich seines Vaters grenzte und war bekannt für seine unkonventionelle Art zu regieren. Dies bedeutete, dass in seinem Königreich die Bürger mehr Freiheiten besaßen, als anderswo, dafür jedoch auch einen Preis zahlen mussten: Hohe Steuern und weniger Sicherheit, angesichts der dafür fehlenden Gesetze. […]
Bestechung. Eine wirklich unkonventionelle Art der Regierung… Bin gespannt, ob Dartz Joey erkennt… *grübel*
[…] „Ich muss wohl ein Glückspilz sein.“ Glücksprinz wohl eher. In jeder Hinsicht. Joey wollte schreien. […]
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Sehr gut.
[…]Als er Joey mit dem Griff seines Schwertes wieder bewusstlos schlug, legte Joey für sich fest, dass er Valon nicht ausstehen konnte. […]
Ach, echt? *umfall* Das hat der Leser sich wirklich auch denken können… XDDDDDD
[…] „Wirklich? Wir kommen endlich hier raus?“ Die Echse tanzte freudig im Kreis. „Das ich das noch erlebe! Weevil, du bist ein Genie!“ […]
Weevil und Raptor… wie geil ist das denn? *weglach* Sehr gut gemacht…
Die Erklärungen sind auch stimmig. Weiter so.
[…] „Schon verstanden. Jetzt lauf schon los, unsere Lebenszeit ist begrenzt“, knurrte Weevil […]
*lol*
*weglach*
Ein echt schönes Kapi. Gottohgott, bin ich gespannt, wie es weiter geht… ^^
*wink* Pan

Von:  Venu
2009-12-12T19:02:47+00:00 12.12.2009 20:02
Huhu :D

sorry, dass ich dir nicht schon im letzte Kappi ein Kommi geschrieben hab, hatte einfach keine Zeit dazu! >.<
Aber das hol ich jetzt gleich nach ^^

Also ich fand die letzten beiden Kappis wirklich toll, vorallem ist es schön ausgeglichen, mal ist es ruhiger und jetzt kommt wieder Spannung rein. ;)

Das der arme Moki so krank ist, ist schon traurig, aber ich bin sicher das Joey und Seto ihn retten können bzw. werden. Irgendwo sind die beiden ja schon ein gutes Team, auch wenn es ihnen wohl noch nicht so vor kommt xD

Die Szene, als Seto Feuer speit konnte ich mir echt bildhaft vorstellen, ich hab richtig Gänsehaut bekommen!
Ich bin mal gespannt, wie Seto ihn nun aus dem Schloss holen will, oder bzw. wie Joey versuchen will von dort zu entkommen! Ich glaube da ist Chaos vorprogrammiert! xD

Aber mal echt... Rex und Wheevil? Das war genial! xD Ich hab dort unten ja mit jedem gerechnet, aber nicht mit den Beiden! Und dann als Käfer und Echse... da hätt man gleich drauf kommen müssen. Ich hab mich gekugelt vor Lachen xD
Bin mal gespannt, wen du noch alles in die Geschichte einbaust! ;)

So, das wars mal wieder von mir, gomen das ich so lange mit dem Kommi gewartet hab ^///^
Ich freu mich aufs nächste Kappi!

Lg Venu
Von:  Trollibaer
2009-12-12T08:59:59+00:00 12.12.2009 09:59
Aloha,
ein wunderbares Märchen!!!!!!!!
Wie du die auch weniger gemochten Charaktäre mit einbaust ist wunderbar!!!!!!
Wer kommt als nächstes?
Mai? Rebecka? Oder Atemu?

Ich freue mich auf the next chapter!!!!!!

lg
Trollibär
Von: abgemeldet
2009-12-11T21:11:49+00:00 11.12.2009 22:11
*wieder unterm Schreitisch vorkomm*
*Lachtränen wegwisch*
*grins*
Ok das war unerwartet, aber dafür mindestens doppelt
so amüsant! XDDD Ich hatte mir schon gedacht, dass jemand
in der Zelle sitzen würde, aber an DIE BEIDEN hatte ich
jetzt nicht gedacht! Das war stark, zugegeben! Jetzt
kommt auch wieder Bewegung rein, wo es vorher ein wenig
zur Ruhe gekommen war, durch das Flugkapitel...bin mal
gespannt wie Seto unsern Glücksprinz da wieder rausholt,
dürfte nicht besonders einfach werden...XD aber ich hoffe
auf weitere, alte Bekannte und harre der Dinge, die da
kommen!

Deine Schatten.
Von:  mu_chan
2009-12-11T19:54:30+00:00 11.12.2009 20:54
tolles kapitel!!!
hoffe nur das es seto gut geht!!!
mokuba es solange überlebt und joey heile rauskommt!!!
freu mich schon riesig aufs neue kapitel!!!
glg mu_chan
Von:  Erika6
2009-12-11T15:34:53+00:00 11.12.2009 16:34
ich fand das kappi echt klasse
schreib weiter so ^^
Von:  blacki
2009-12-11T09:09:55+00:00 11.12.2009 10:09
uwww mal wieder ein richtig tolles kappi XDDDD und vielen dank für die ens hab mich echt gefreut XDDD

uwww bin mal gespannt ob joey entkommt >.< und wie du wheevil und rex eingebaut has war ein geniestreich XDDD einfach nur klasse!!! und der arme joey >.< er tut mir sou leid >-< am anfang mochte ich den joey aus der geschichte nicht wirklich, er war so ein weichei ;___; und da ich joey seme fan bin fandsch das am anfang net so toll, aber ich mag die entwicklung die joey bis jetzt gezeigt hat. er jammert nicht mehr und ist auch viel verständnissvoller, außerdem ist er halt nicht mehr so ein weichei XDDD ich finde das gut XDDD

auch setos entwicklung das er etwas weicher wird-zumundest joey gegenüber- und anfängt ihm zu vertraun sieht man deutlich, richtig gut wie liebevoll du die charas immer ausarbeitest, sehe ich ja immerwieder in deinen ff´s und deswegen mag ich sie auch alle so XDDD njaaa das wars denn mal bis zum nächsten kappi XDD ich drücke joey de daumen und seto auch das er nicht in die falle tappt XDDD


greetz
dat blacki

ps: kanns mir gern so viele ens schreiben wie du willst ^.- mich stört das nich ^^

pps: wann geht denn a trip to hell weiter?? *nich hetzen will nur wissen will ob du schon angefangen has oder zurzeit es net schaffs oder sonst irgentwas dich am schreiben hindert und wenns so is isses nich schlimm* XP
Von:  Dragon1
2009-12-11T07:12:49+00:00 11.12.2009 08:12
Boahr! Diese Mistkerle! Da wissen die schon, dass Seto jemanden helfen will der Krank ist und dann wollen die Ihn trotzdem jagen. >.<
Diese A******

Ich finde es übrigens total klasse, dass nun die Kappis wöchentlich kommen, da oich immer kaum erwarten kann wie es weiter geht!!!
Sonst ist es wirklich ein tolles Kapitel! Wheevil und Rex als Käfer und Echse… wie geil ist das denn?
Aber mal ehrlich.. Wenn mich ein Käfer so beleidigen würde, würde ich drauftreten und fertig *grins*

Hoffentlich tappt seto nicht in die falle... oder lieber doch und dann macht er das ganze schloss kaputt!! ;P
Von:  SMC_Smoker
2009-12-10T20:58:33+00:00 10.12.2009 21:58
*knurr*
wehe seto oder joey passiert etwas!
dann steckt dartz also hinter mokis krankheit!
dieses Arsch!
*sense schärft*
das gibt streß aber sowas von!
ich hoffe nur, das seto nciht auf die Falle reinfällt oder joey erwischt wird!
vielleciht bekommen die beiden ja noch weitere hilfe^^

lg wibi


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