Zum Inhalt der Seite

Schmetterlinge im Bauch

Saemon Kisaragi x Hotarubi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schmetterling der Sehnsucht

„Da ist niemand, Hotarubi!“ meinte der schwarzhaarige junge Mann, der die Arme um seine Freundin gelegt hatte, die stets einen Blick über ihre eigene Schulter wagte. „Die Männer sind jetzt alle entlang der Landstrasse positioniert, um Gennosuke und Danjo Koga zu beobachten.“

Das Mädchen namens Hotarubi richtete ihre Augen auf den Älteren; ein Lächeln machte sich über ihre Lippen breit.

Gerade jetzt waren die beiden an einem blühenden Baum gelehnt, der inmitten einer Weide stand, wo die strahlende Sonne ihre Wärme spendete, welche mit weißen Wolken versüßt wurde, die allesamt am Horizont vorbeizogen.

Doch die Fliederfarbige sah plötzlich fragend. „Ist es denn in Ordnung, wenn du nicht dabei bist, Yashiyamaru?“

„Nur um die Visagen dieser Koga-Kerle zu sehen?“ grunzte er. „Danke, verzichte!“

Der Tsubagakure-Schar aus Iga und der Manjidani-Schar aus Koga waren seit 400 Jahren Todfeinde; doch eines Tages sprach der letzte Hanzo Hattori - ein berühmter Ninja des feudalen Japan - ein Nichtangriffspakt aus, da die Ninja-Clane mit unvorstellbaren Fähigkeiten ausgerüstet waren und deswegen in die Finsternis verbannt werden sollten.

Zudem wollten sich zwei Mitglieder aus den unterschiedlichen Clans vermählen, was vermutlich die Krise der beiden endgültig beheben würde.

„Da bin ich lieber hier bei dir.“ fügte er liebevoll hinzu, woraufhin sich Hotarubis Wangen rot färbten.

Darauf wusste sie nichts zu erwidern, doch zu ihrem Glück brauchte sie es auch nicht, da Yashiyamaru sich zu der Jüngeren beugte, um ihr einen kleinen Kuss aufzudrücken.
 

Die beiden verharrten in dieser Position und genossen den Moment des Friedens, der aber in geraumer Zeit durch einen Mitglied unterbrochen wurde, welches hektisch und außer Atem in deren Richtung eilte.

Es war die schwarzhaarige Oboro, die Enkelin des Oberhauptes von Iga, die mit einem rotgefärbten Kopf zu ihnen herüber schritt und sich ans Herz fasste, während sie die Luft zum Atmen suchte.

Verlegen blickte diese zu Yashiyamaru rüber, der das Gesicht schon längst von Hotarubi abgewendet hatte.

„Entschuldige, dass ich euch störe“, fing sie an. „Aber ich habe eine Bitte an dich, Yashiyamaru.“

Mit geweiteten Augen sah er sie an; er hatte keinerlei Ahnung, welch Anliegen sie belastete, da sie diesen ganzen Weg – eigentlich befanden sie sich im Iga-Tal, daher war es keine so lange Reise gewesen – auf sich genommen hatte, obwohl die Kerle der Koga im Empfangshaus verweilten.

Oboro wusste nicht, wie sie ihr Bedürfnis in Worte fassen sollte, deswegen zitterten ihre Lippen und sie stotterte langsam: „Also… würdest du für mich hinter Gennosuke eilen und ihm sagen, dass es mir leid tut?“

Nicht umsonst hatte sie den Schwarzhaarigen gefragt, da er ohnehin der Schnellste im Clan zu sein schien und scheinbar vernünftig dazu, da andere Mitglieder sie deswegen sicherlich verachtet hätten; so groß war der Hass zwischen den Clans trotz Friedensvertrag.

Bevor Yashiyamaru seine Antwort hierzu geben konnte, machte Oboro eine schnelle Verbeugung; die ganze Sache schien ihr ziemlich am Herzen zu liegen, weswegen der andere einmal laut aufseufzte.

Gehts noch? Seid wann hat es ein Iga nötig, sich bei einem Koga zu entschuldigen?, dachte er sich genervt, weswegen er noch einmal ihre Bitte in Frage stellte: „Ihr seid Euch sicher?“

Nickend blickte sie in seine Augen. „Ja, aber nur bei Gennosuke.“ Sie fügte ein Lächeln hinzu.

Er hatte wirklich keine Ahnung, welch Szenario sich da drüben abgespielt haben musste, da die Iga-Enkelin so aufgebracht reagierte; wenn er nur ansatzweise gewusst hätte, das sie dem genannten Gennosuke nur einen Becher Tee ins Gesicht geschüttet hatte, nachdem sie über ihre eigene Beine gestolpert war, würde er sich sicherlich nicht auf diesen Wunsch einlassen.

„Gut…“ Er wandte sich von den beiden Frauen ab, obwohl er lieber bei Hotarubi geblieben wäre. „Wie Ihr meint, ich erledige das.“

Mit schnellen Schritten eilte er schon davon und lief die Straße entlang, die er bei dem Gespräch mit Hotarubi erwähnt hatte. Sie konnten noch nicht so weit sein, es sei denn, Oboro hatte Stundenlang über eine Entschuldigung gegrübelt, ehe sie sich zu einer Entscheidung überwinden konnte.

Zu seinem Glück erspähte er nach wenigen Minuten die Statur eines Mannes, die man einfach nicht übersehen konnte. In dessen Nähe befand sich auch der erwähnte Koga, dem die Entschuldigung Oboros galt.

Da sind sie!, stellte der Iga zufrieden fest und wollte sich sputen, doch wegen seines Leichtsinns bemerkte er nicht die drohende Gefahr, die ihn sofort überkam und zusätzlich ausknockte. Er brach bewusstlos auf der Straße zusammen, da eine unbekannte Person jene empfindliche Stelle des Nackens betätigt und somit einen Zusammenbruch heraufbeschworen hatte.
 

Nachdenklich blickte der junge Mann im Yukata zu dem Bewusstlosen herunter, den er eindeutig als Feind betrachtete, weswegen er keinen Halt davor gemacht hatte, ihn bewegungslos zu schlagen – zu töten wäre übertrieben gewesen.

Das Koga-Mitglied Saemon Kisaragi beugte sich zu dem Schwarzhaarigen runter und beäugelte ihn genau. Was wollte er?

Immerhin war dieser eindeutig den anderen Gefährten hinterher geeilt, was nichts Gutes verheißen mochte, da es scheinbar keinerlei Grund hierfür zu geben schien.

Er selbst hatte am Treffen nicht teilgenommen, da auch er seine Feinde nicht zu Gesicht bekommen wollte; letztendlich war er nur auf den Wunsch Hyomas dazu gekommen, weil er einen rücksichtlosen Angriff oder ähnliches vermutete, was eventuell, wenn Saemon dem Jungen nicht zuvorgekommen wäre, sich bewahrheitet hätte.

Man sollte nichts ausschließen, daher schulterte er Yashiyamaru vorsichtig und machte sich auf den Weg, da er den Jungen in der Nähe eines Flusses ablegen wollte. Was in erster Linie eine ganz andere Bedeutung hatte, da sich dort feuchte Erde befand, was er des Weiteren zum Ausspionieren brauchte – er wollte den Jungen nicht ausfragen, da sie alle Gennosuke versprochen hatten, sich gegenüber den Feinden friedlich zu verhalten.

Das würde er in gewisser Weise auch tun; aber auch nur in gewisser Weise, indem er seine Persönlichkeit verleugnete und es wie einen kleinen Überfall aussehen lassen würde, da er dem Jungen die Klamotten entwendete und sich in diese einkleidete. Sie passten ihm genau.

Seufzend sah er zu dem halbnackten Körper des anderen; da er diesen ja nebenbei noch fesseln würde, wäre es ziemlich skrupellos, – auch wenn seiner Meinung nach die Iga es nicht anders verdient hätten – wenn er Yashiyamaru in diesem Zustand belassen würde und sich einfach von dannen machte. Außerdem trug jeder zweite Mann Japans einen Yukata – besonders so einen schlichten – weswegen ein Verdacht auf ihn völlig undenkbar war. Daher tauschte er die Kleidung bindungslos aus.

Inständig hoffte er, dass Yashiyamaru lange bewusstlos bleiben würde, und das gerade er ihm über den Weg laufen musste, stellte sich als Glückstreffer heraus, da Yashiyamarus geführte Waffe - sogenannte Fäden aus gezwirntem Frauenhaar – besonders gut zum Fesseln geeignet war. Ansonsten hätte er sich eine kreative Lösung überlegen müssen, wofür er gerade keinerlei Nerv hatte.

Doch bevor er diesen an einen Baum fesselte, brauchte er Yashiyamaru noch, da er mit dessen Hilfe seine Ninja-Kunst erfolgreich anwenden konnte.

Schmunzelnd wandte er seinen Blick ab und kniete sich auf den Boden, wo er mit seinen Händen die Erde aufsuchte und daraus einen kleinen flachen Hügel baute. Da er darin schon geübt war, dauerte dieser Vorgang keine Minute und plötzlich griff er nach den Haaren des anderen, damit er dessen Gesicht in die Erde drücken konnte.

Der Abdruck ist ziemlich gut geworden, stellte er mit Freuden fest und setzte seine Arbeit fort, indem er nun das eigene Gesicht hinein drückte und die Frisur so richtete, dass es das Ebenbild seines Kontrahenten ergab.

Lächelnd betrachtete er das Spiegelbild im Fluss, um auch wirklich sicher zu gehen, dass auch alles perfekt gelaufen war, bevor er sich in das feindliche Lager begäbe.

Da das nun geklärt war, blickte er wieder zu dem anderen herüber und beendete alles, indem er den Plan fortsetzte und Yashiyamaru am Baum fesselte.
 

Sie hatte das Warten langsam Leid. Immerhin war Oboros Wunsch nur eine Sache von vielleicht einer Stunde gewesen – oder auch weniger.

Wütend, aber auch besorgt ging sie mit schnellen Schritten auf und ab. Hotarubi wartete vor dem Eingang des Lagers, wo auch andere Clan-Mitglieder positioniert waren.

Traurig sah sie in den Himmel; sie betete leise, dass ihr Freund unversehrt zurückkommen würde. Erst da fiel ihr Blick auf die Weiten des Horizonts und entdeckte eine in Schwarz gekleidete Gestalt, den sie sofort als ihren Yashiyamaru enttarnte.

Mit freudiger Mimik schnellte sie auf die kommende Person zu und sprang ihm ohne Vorwarnung in die Arme. Erleichtert wisperte sie: „Mein Yashiyamaru… ich habe mir schon solche Sorgen gemacht.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dabi
2010-04-21T18:52:28+00:00 21.04.2010 20:52
Okay, ich liebe diese FF total~
Ich freue mich schon sehr darauf den Rest zu lesen, weil ich die Charas so sehr mag~
Saemon ist so toll geworden, ich lebe ihn total~
*freu*
Ich weiß, voll Fangirlymässig, was soll es o_o
Ich habe nichts zu meckern, ich finde es einfach schön ^-^


Zurück