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Schmetterlinge im Bauch

Saemon Kisaragi x Hotarubi
von

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Schmetterling der Täuschung

Verwirrt ließ der falsche Yashiyamaru einen Blick auf sie gelten; ihr fliederfarbenes Haar wehte im Wind – oder es war die Nachwirkung, da sie ihm in jenem Moment in die Arme gesprungen war. Sie flüsterte den Namen erneut: „Yashiyamaru…“

Allein die Berührung, ihre sanfte besorgte Stimme beantwortete ihm die Frage, wer oder was sie war. Die beiden waren ein Pärchen.

Doch seine Unvorsicht wurde bestraft: Ein plötzliches Stechen durchfuhr ein Stück seines Körpergliedes, schmerzend, lähmend. Er konnte sich ein wütendes Zischen nicht verkneifen; so wie das Biest, welches ihm in den Finger gebissen hatte.

„Idiot!“ gellte Hotarubi und schnappte das Maul ihrer Schlange, damit es kein weiteres Mal zubeißen konnte.

Derweil stierte Saemon die Wunde an: Er konnte seinen Finger nicht spüren, er hatte sogar das Gefühl, diesen augenblicklich verlieren zu müssen.

Hat sie was gemerkt? Vielleicht sollte ich sie auslöschen! Eigentlich war es nicht seine Art, weibliche Feinde zu töten. Außerdem würde er Gennosuke nur in Schwierigkeiten bringen, wenn ein Mitglied der Igas durch seine Hand stürbe. Und beide Seiten hatten es mit ausgezeichneten Ninja zutun; sie waren regelrecht für die Spionage geboren, daher könnte man ihm leicht auf die Schliche kommen, und somit wäre der Friedensvertrag hinüber.

Während er in Gedanken schwelgte, hatte er nicht mitbekommen, wie das feindliche, aber hübsche Mädchen seine Hand berührte, sanft, vorsichtig, und diese zog sie ruckartig an sich, um am gebissenen Finger saugen zu können.

Er merkte nicht, wie sich das eigene Gesicht rot färbte: Denn diese Perspektive war zweideutig, und es machte ihn schier wahnsinnig. Aber sie war eine Iga, ein Feind! Und egal wie schön, süß und liebevoll sie ihn behandeln würde, im Grunde war sie gefährlich und tödlich.

Hotarubi hatte das Gift der Schlange aus seinem Finger gesaugt; die flüssige Substanz spuckte sie aus. „Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was heute mit ihr los ist.“ seufzte sie leise. Nebenbei schlängelte sich das Haustier um den Hals.

„Schon in Ordnung…“ Seine Augen fixierten die des Tieres. Er befürchtete, dass es ein weiteres Mal zubeißen könnte – aber dann würde er das Vieh enthaupten.

Das Iga-Mädchen sah ihm hoffnungsvoll in die Augen. „Und? Hast du es Gennosuke sagen können? Wie hat er reagiert?“ Plötzlich setzte sie ein diabolisches Grinsen auf. „Schade, dass denen nichts passiert ist; dann hättest du diese niveaulose Aufgabe nicht bewerkstelligen müssen.“

Auf der einen Seite stimmte es ihn wütend, dass sie ihnen den Tod wünschte, verübeln konnte er es aber nicht – denn es beruhte auf Gegenseitigkeit.

Zudem war das keine neugewonnene Erkenntnis, sondern Tatsache: Sie hassten sich.

Aber Saemon war niemand, der sich mit solchen Bagatellen herumschlug; sie hatte ihm eine Frage gestellt, auf die er beim besten Willen nicht antworten konnte. Denn er wusste nicht, warum der Junge in die Richtung der Kogas gelaufen war, und schon gar nicht, was dieser eigentlich sagen sollte.

Saemon schwieg, weil jedes falsche Wort ihn verraten könnte. Daher beobachtete er Hotarubi, die die Stirn in Falten legte.

„Was ist los? Du wirkst… anders.“

„Oh, findest du?“ Er versuchte Zeit zu schinden. „Vermutlich liegt es an der Auseinandersetzung… aber es hat nichts mit den Kogas zutun!“

Hotarubi warf ihm einen besorgten Blick zu; er benahm sich seltsam, zurückhaltend, überhaupt nicht zärtlich. Normalerweise legte er stets die Arme um sie, hauchte ihr liebliche Worte ins Ohr.

Sie wollte darauf antworten, aber der Name ihres Freundes schallte weit her. Jemand rief nach ihm, und es war sicherlich Oboro.

Sie wirbelten zu ihr herum: Die Enkelin der Clananführerin hastete ihnen entgegen, keuchte, schnaufte.

„Da bist du ja, Yashiyamaru! Hast du dich bei Gennosuke entschuldigen können? Er war doch nicht sauer, weil ich ihm den Tee ins Gesicht geschüttet habe?“ Sie sprach hastig, ohne Punkt und Komma. Oboro wirkte aufgeregt, nervös. Scheinbar lag ihr die Sache am Herzen, aber was wichtiger war: Er wusste nun, warum dieser Yashiyamaru denen nachgeeilt war. Jetzt bereute er die Tatsache, den anderen überfallen, gefesselt und dessen Individualität beraubt zu haben. Saemon war sich sicher gewesen, dass dieser Junge spionieren oder schlimmeres wollte.

„Yashiyamaru?“ Sie holte noch einmal tief Luft, ehe sie sich aufrichtete und in seine Augen sah: Allerdings schreckte der Betrüger mehrere Schritte zurück, schirmte das komplette Gesicht ab.

Verdammt, mein Gesicht! Etwas war geschehen, als er in die Augen dieser Oboro geschaut hatte, und er würde sich schlimmen Ärger einhandeln, wenn beide Personen sein wahres Gesicht entdecken würden.

„Yashiyamaru!“ Hotarubi machte ein paar Schritte vorwärts, allerdings schnellte ihr vermeintlicher Freund davon. Sie wusste nicht, weshalb und wohin. „Macht Euch keine Sorgen, ich hole ihn!“
 

Saemon konnte es nicht fassen, in welch Gefahr er sich und die Mitglieder des Koga-Clans gebracht hatte. Er wusste nicht einmal, ob jemand das wahre Gesicht dahinter zur Kenntnis genommen hatte. Allerdings halte der Nachruf des Mädchens in seinem Kopf wider: Sie hatte ihn trotz dessen „Yashiyamaru“ genannt.

Außerdem war er gefangen, konnte nicht fort, da er inmitten des Lagers stand. Wenn jemand bemerken würde, dass ein Fremder die Kleidung des wahren Yashiyamaru trug, so würden sämtliche Ninja ihm den Garaus machen wollen. Daher blieb ihm nur eine Möglichkeit zur Flucht, indem er ein zweites Mal die falsche Maske aufsetzte.

Seine Begabung war gut genug, um das Gesicht in die feuchte Erde eingravieren zu lassen: Er hatte ein ziemlich gutes Gedächtnis, konnte daher die Konturen, die genauen Gesichtsproportionen einformen, damit er hinterher das Gesicht von Hotarubis Freund annehmen konnte.

Das tat er auch, erneut tauchte er sein eigenes Gesicht ein, hörte derweil Hotarubis Rufe, die eine Antwort seinerseits verlangten. Saemon bemerkte nicht, wie sie den Schauplatz erreichte und verdutzt das Bild beobachte, welches sich vor ihren Augen abspielte.

„Ähm… Yashiyamaru… geht es dir wirklich gut? Es erinnert mich an das Sprichwort ‚Lass den Kopf nicht in den Sand stecken’… daher frage ich nach.“

Nach Luft ringend warf er den Kopf in den Nacken. Zu seinem Glück hatte seine Ninja-Technik perfekt gewirkt, denn das Mädchen sah in ihm nur den Freund, den sie lebhaft beäugte.

„Was war das?“ keuchte er hervor, wandte den Kopf in ihre Richtung. „Es war komisch…“

Hotarubis Blick verfinsterte sich, aber nicht seinetwegen. „Ja, Oboros Augenkunst macht mir Angst… wer weiß, welch Schaden sie damit anrichten kann. Immerhin macht sie jede Ninja-Kunst unbrauchbar, und die ist notwendig, falls es nicht zu einem Friedensvertrag kommen sollte.“

Es war schockierend, das zu erfahren. Ihr nur einmal in die Augen zu sehen, bedeutete, keine Ninja-Technik gegen sie einsetzen zu können. War das unkontrolliert? Immerhin hatte sich auch seine Kunst aufgelöst, und dafür hatte ein einziger Blick gereicht.

Sameon fletschte die Zähne. Es war eine Waffe, und er fragte sich sogar, welche Augenkunst am Ende gewinnen würde: Die von Gennosuke, die Menschen manipulierte, sich selbst oder andere zu töten, oder die von Oboro?

Plötzlich spürte er die sanfte Hand Hotarubis, welche seine ergriff. „Komm, du hast heute noch nichts gegessen – und ich auch nicht!“

Seine Beine liefen anlog neben ihre her; er war froh, dass sie Dominanz zeigte und ihn regelrecht in das Speisezimmer der Igas führte. Jedoch war er besorgt, ob Oboro ebenfalls am Abendessen teilnehmen würde – damit lief er regelrecht in die Höhle des Löwen. Daher blieb er abrupt stehen. „Ich möchte mich Oboro nicht zeigen… sicherlich ist sie wütend, da ich vorhin einfach davon gelaufen bin.“

„Ach Unsinn.“ Sie schenkte ihm ein zartes Lächeln. „Akeginu und sie sind baden gegangen. Ich denke, sie wird sich hinterher schlafen legen.“

Er war sich zwar nicht sicher, aber sie zerrte erneut an seinem Ärmel und verführte ihn dazu, sie zum Essen zu begleiten.

Außerdem wollte er viel mehr über die Ninja-Kunst Oboros in Erfahrung bringen, daher war das vielleicht keine schlechte Idee. Zumindest hoffte er, genug Glück zu haben, um ein Weilchen länger spionieren zu können.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dabi
2010-05-15T17:51:31+00:00 15.05.2010 19:51
Ich weiß nicht, ich glaube ich werde dümmer, ich finde nichts irgendwo dahcte ich was zu finden aber da bin ich mir selbst nicht sicher, ich bin nicht gut im sachen finden mehr.
Auf jeden fall mag ich diese FF und auch das Kapitel XD
Ich hab nix auszusetzten, und du weißt, alles was ich toll finde vergesse ich XD


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