Zum Inhalt der Seite

Schmetterlinge im Bauch

Saemon Kisaragi x Hotarubi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schmetterling der Unwahrheit

Oboro schreckte auf, als etwas Schuppiges ihre Füße berührte: Es fühlte sich wie ein Tier an, ein Reptil. Ehe sie einen Hilfeschrei verlauten konnte, realisierte die Schwarzhaarige, dass es sich hierbei um Hotarubis Schlange handelte. Sie hob die Decke an und sah zu dieser herunter. „Huch, was machst du denn hier? Ich bin doch nicht Hotarubi.“ Allerdings herrschte Angst in ihrer Stimme, denn im Hinterkopf stellte sie sich vor, wie sie von dem Reptil gebissen werden würde. Immerhin war Hotarubis Schlange giftig, und genau wie ihr Besitzer, hysterisch.

Das Iga-Mitglied setzte sich auf, packte das Tier am Körper und hob es an; gleichzeitig spuckte dieses etwas aus: Ein blutiger Stofffetzen.

„Was ist das?“ fragte sie leise, erwartete keine Antwort. Es war nichts Ungewöhnliches, denn Hotarubi hatte oft Kleinigkeiten im Maul der Schlange versteckt; und sicherlich wollte sie damit etwas ausdrücken.

Derweil richtete sich Oboro auf, legte sie Schlange vorsichtig auf den Boden ab. Ihr Kimono war fein säuberlich über eine Stange gehängt, damit dieser über Nacht keine Falten bekam. Bevor sich das Mädchen angezogen hatte, schlängelte sich die Schlange hinaus; dafür passierte sie das Loch in der Schiebetür, die von Oboro hinterher aufgezogen wurde.

Normalerweise wäre sie in das Zimmer von Hotarubi geeilt, aber dieses Mal suchte das Tier einen Weg nach draußen.

„Oboro!“ Die Stimme von Tenzen gellte im Flur. „Wo willst du hin?“

Die Angesprochene warf einen Blick über die Schulter. „Ich glaube, es ist etwas passiert.“

Sie wartete nicht, sondern ging schleunigst hinterher; Tenzen folgte ihr ebenfalls, denn er wollte die Enkelin nicht allein durch die dunklen Wälder ziehen lassen.

Die beiden Iga-Mitglieder liefen die Landstraße entlang, dieselbe Strecke, die auch Gennosuke vor Stunden zurückgelegt hatte. Irgendwann schlug Hotarubis Schlange einen anderen Weg ein, schlängelte sich durch einen Trampelpfad.

„Wo bringt uns dieses Vieh nur hin?“ knurrte Tenzen rhetorisch und nahm die Verfolgung weiter auf. Er bemerkte nicht einmal, wie unbewusst er die Hand auf das Heft seines Schwertes legte. Er interpretierte die gesamte Situation als eine Falle, bis sie das Schauspiel erreichten, welches die Schlange zu vermitteln versucht hatte: Yashiyamaru versuchte sich von seinen eigenen Fäden zu befreien, verletzte sich dabei unnötigerweise selbst.

„Yashiyamaru!“ Oboro und Tenzen riefen synchron den Namen des Iga-Mitgliedes, das unbeholfen in ihre Richtung sah.

„Oboro! Schau mich an!“ verlangte der Schwarzhaarige, und wie gewünscht tat die Genannte das auch, damit die Fäden ihre Haltekraft verloren und schlaff zu Boden sanken.

Geschockt vom Anblick blieb die Enkelin stehen, während Tenzen einen Satz nach vorne machte und dem anderen aufhalf, weil dieser sich wegen den ganzen Wunden kaum bewegen konnte. Jedoch verlangte dieser direkt zu wissen: „Wer war das? Und seit wann bist du hier?!“ Die Stimme klang kühl und borstig, dennoch schickte sie Yashiyamaru an, direkt darauf zu antworten.

„Ich habe keine Ahnung! Ich sitze seit Stunden gefangen, kurz bevor ich Gennosuke erreichen konnte!“

„Seit Stunden… du hast Gennosuke nicht erreicht?“ Oboro war nicht von dem Gedanken erschüttert, dass dieser Koga nicht die gewünschte Entschuldigung übermitteln konnte, sondern weil sich ein mysteriöses Puzzle zusammenfügte: Jener Mann, der am heutigen Tage bei Hotarubi verweilt hatte, war nicht ihr Yashiyamaru gewesen, sondern ein Betrüger; jetzt wunderte sich diese nicht mehr, warum der Fremde merkwürdig auf den Augenkontakt reagiert hatte – seine Ninjakunst konnte die Gestalt anderer Personen annehmen.

„Schnell“, rief Tenzen laut auf, „wir müssen zurück ins Dorf!“
 

Saemon und Hotarubi waren eingeschlafen; ihr schlafender Blick und Körper hatten auch ihn ermüdet. Gähnend wollte er sich nur einen Moment Ruhe gönnen, bevor er in das Zimmer von Tenzen gehen und ihn ermorden würde.

Der Verwandlungskünstler erwachte schreckhaft, als schnelle Schritte auf dem Nachtigalboden knarrten – sie verrieten ihm, dass jemand auf den Weg hierher war, und nach der Schnelligkeit zu urteilen, hatte dieser jemand keine guten Nachrichten kund zu geben. Saemon setzte sich panisch auf, konnte nicht schnell genug reagieren, ehe die Tür von Hotarubis Zimmer aufsprang.

Keuchend und wütend stand der echte Yashiyamaru in dieser, und durch die geöffnete Tür wurde genügend Licht eingelassen, um den vermeintlichen Betrüger beäugen zu können. Dieser sah ihm tatsächlich zum Verwechseln ähnlich – und das schien er auch noch ausgenutzt zu haben. Derweil richtete sich Hotarubi müde auf und erkundigte sich, was passiert sei, um den vorigen Krach begreifen zu können.

„Du!“ Yashiyamaru machte einen Satz nach vorn, weil er den anderen unbedingt das Gesicht zerkratzen wollte – genauso wie das eigene, um das er sich noch nicht kümmern konnte, weil Hotarubi ihm einfach in jenem Augenblick wichtiger gewesen war.

Saemon war froh, dass er sich noch rechtzeitig angezogen hatte, obwohl das wohl nebensächlich war, denn er war mit Ausweichen zu beschäftigt.

„Ich bring dich um, du mieses Etwas!“ bellte Yashiyamaru, der seine Ninjakunst nutzte, um eine Handvoll Fänden nach seinem Spiegelbild zu werfen, damit diese ihn wie ein Lasso schnappten und ihn mit einem Zug in tausend Stücke zerschnitten. Allerdings war sein Gegner recht geschickt, dieser wich jeden Versuch gekonnt aus.

Die beiden Männer konnten Hotarubis Geschrei hören, die hörbar verwirrt schien. Sie konnte die Jungs nicht auseinander halten, besonders wegen Yashiyamarus Entstellung im Gesicht. Außerdem irritierten die Klamotten so sehr, dass sie ernsthaft sich gegen einen von beiden entschied und ihre Spezialität gegen jenen richtete: Sie faltete die Finger zusammen, verstrickte sie, und aus dem Nichts erschienen purpurfarbene Falter, welche in die besagte Richtung flatterten.

„Hotarubi! Was soll das? Zieh sie zurück!“ Der echte Yashiyamaru schwang seine Fäden in die Richtung der Schmetterlinge und tötete einen Großteil, allerdings schulterten sich die Überlebenden auf ihn und lähmten seine Bewegungen. „Hotarubi!“

Saemon musste grinsen: Hotarubi hatte er ziemlich um den Finger gewickelt, eigentlich hätte sie ihn an Hand der Techniken entlarven müssen. Entweder hatte er sie ordentlich getäuscht, oder es gab andere Gründe, welche er niemals in Erfahrung bringen würde – leider. Denn er hatte diesen Abend tatsächlich genossen. Es schmerzte zu wissen, dass wenn er jetzt über die Türschwelle treten würde, sie vermutlich nie wieder sähe – zumindest nie wieder wie er sie heute gesehen hatte. Indes würde er den Abend nicht überleben, wenn er nicht endlich aus dem Raum stürmte; die Lähmung der Schmetterlinge ließen nach, und bevor Yashiyamaru seine Hiebe erneut anschickte, ihn zu zerschneiden, schnellte der Betrüger und Verwandlungskünstler namens Saemon aus dem Raum.

Der Iga wollte hinterher, allerdings schmerzten seine Beine. Er hatte das Gefühl, diese würden sich noch vom Körper trennen, wenn er sie nicht endlich verarzten würde; daher sank er geschwächt auf die Knie. „Verdammt, dieser Mistkerl!“ Er schlug die Faust auf den Boden, bohrte ein Loch in das Brett. „Verdammt! Verdammt! Verdammt!“

Hotarubi erkannte, welch fatalen Fehler sie begannen hatte. Sie schlüpfte in ihren Kimono und kroch zu Yashiyamaru rüber, damit sie diesen beruhigen konnte. „Es ist meine Schuld…“ flüsterte sie leise, umarmte ihn gleichzeitig. „Ich war so dumm…“

Für einen Moment war sie blind gewesen. Blind vor Liebe? Sie wusste es nicht, aber sie hatte ihn tatsächlich betrogen, auch wenn sie größtenteils keine Schuld zu tragen wusste, weil sie getäuscht wurde.

Normalerweise konnte er sich nach solch einer Aktion nicht zur Ruhe bringen lassen, aber jetzt war es anders: Er war einfach nur froh, dass sich Hotarubi um ihn sorgte.

„Komm, das muss verarztet werden.“ sagte diese schließlich. Minuten waren vergangen, und auch Tenzen und Oboro erreichten das Zimmer. Im Vergleich zu dem Rebellen waren sie eben langsamer.

„Yashiyamaru? Hotarubi?“ erkundigte sich Oboro und machte einen Schritt nach vorne. „A-alles in Ordnung?“

Die Fliederfarbige sah ihnen entgegen. „Er braucht einen Arzt! Schnell!“

Yashiyamaru wurde nach nur wenigen Augenblicken von dem Hausarzt behandelt; Verbände zierten seinen Körper und seufzend hoffte der Knabe, dass Hotarubi ihn trotz der Verletzungen weiterhin lieben würde – jetzt hatte er sogar die Angst, sie könnte den Betrüger hinreißend finden. Was mache ich mir für Gedanken? Nur jemand, der hässlich aussieht, hat es nötig, das Gesicht eines anderen zu benutzen.

Lächelnd sah das Mädchen ihn an. „Keine Sorge, die Narben werden schwinden.“ Sie hatte nicht vor einen anderen zu lieben; dennoch konnte niemand ihre Gedanken lesen, die manchmal bei Saemon sein würden – vielmehr der seriöse Unbekannte, der für eine Nacht ihr Herz gewonnen hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Nalahime
2012-08-27T17:22:22+00:00 27.08.2012 19:22
Alsooo... Die FF find ich ja mal voll cool! Gefällt mir und der gute, alte Saemon kriegt auch mal ein wenig Liebe ab. *zwinker* Ich finde die FF wirklich gut geschrieben, obwohl mich die paar Rechtschreibfehler etwas stocken ließen, aber gut. Ich mach ja auch welche, also was solls. Ändert nichts daran, dass ich die FF einfach toll fand und das Pärchen sowieso. Mach weiter so!
Von:  Dabi
2010-05-15T17:56:13+00:00 15.05.2010 19:56
Ich fand das Ende schlimm, aber richtig shclimm, ich wollte das sie sich lieben bis an ihr lebendsende Q.Q
Die beiden wären so ein tolles paar...
ABer Yashiyamaru tut mir wieder leid, das muss echt shclimm irgendwie sein, aber seltsam, sie hat ihn mit ihm betrogen XD"

Ne, bae rdie Geschichte geviel mir sehr gut ^^
war schön zu lesen, auch wenn ich das Ende schade fand XD"


Zurück