Zum Inhalt der Seite

My flower of love

One year in my life
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Juli

It's the one who won't be taken

who cannot seem to give
 

Diese Sache war jetzt ungefähr zwei Wochen her und wir beide hielten gut versteckt, was zwischen uns vor sich ging. Es war nicht, dass ich den anderen nicht vertraut hätte, aber ich wollte niemandem Angriffsfläche geben und Gilbert ging es genauso. Wir wollten zuerst ganz sicher sein, dass es mehr bedeutete, als nur eine kurze Liason. Natürlich war ich unglaublich glücklich, ihn bei mir zu haben und ich wusste auch, dass ich froh darüber sein konnte, dass er mich liebte, aber ich hatte Angst.

Wer hätte keine Angst. Ich meine, gerade mal hatte ich einen Mann geküsst, ahnte, dass ich absolut unabänderlich in ihn verliebt war und wusste auch, dass ich das auf lange Sicht meinen Freunden und auch meiner Familie sagen musste. Vielleicht erst nur meinen Eltern, aber irgendwann würde auch der Rest meiner Familie es erfahren und was das bedeuten würde, wusste ich nicht. Ich hatte noch nicht einmal Ahnung davon, wie mein Vater reagieren würde. Meine Mutter würde vielleicht mehr Verständnis haben, als er, aber... Ich hatte schreckliche Angst, wenngleich ich auch etwas genießen wollte, was ich hatte, nämlich meine Nähe zu Gilbert.
 

~*~
 

Es war Joel, der mich als erster auf die Sache ansprach, als wir beide einfach mal einen Abend zu zweit im Kino verbracht hatten.

„Sag mal Bri“, fing er an, „ich will dir echt nicht zu nahe treten, aber... stehst du auf Gil?“

Ich sah ihn erstaunt an und versuchte es mit Angriff. „Warum?“

„Weil du ständig nervös wirst in seiner Gegenwart und... ihr beide strahlt euch an, wie zwei frisch Verliebte. Nichts gegen dich, aber es ist echt hart, wenn du so guckst. So hättest du mal bei Magie schauen sollen, dann hättest du sie sicher noch eine Weile gehabt.“ Er grinste verlegen und schaute nach unten.

„Jo, ich hab Magie nicht geliebt. Ich mein... Ich werd sie auch nie lieben, weißt du. Es war echt schwer so zu tun, als ob, aber da war nichts, was ich hätte lieben können oder was auch nur halbwegs anziehend war in meinen Augen.“ Ich lachte leicht.

„Gilbert ist also sexy und anziehend?“, fragte er und ehe ich mich versah rutschte mir die bejahende Antwort schon raus und Joel starrte mich an. „Du stehst wirklich auf ihn oder?“

Ich nickte.

„Weiß er das?“ Seine Augenbrauen schnellten im Unglauben nach oben.

„Ja, er weiß das und... er erwidert das. Er weiß, dass ich es langsam angehen lassen will und findet es okay, dass ich unser Tempo bestimme.“ Ich lächelte verträumt, beim Gedanken an Gilbert.

„Du hast mir nichts gesagt?“ Ich sah Joel an, dass er mehr über diese Sache entsetzt war, als über die Tatsache, dass ich mit einem Mann zusammen war.

„Nein. Ich hab es niemandem gesagt, wenn es dich tröstet und du bist der Erste, der es herausgefunden hat. Nur bitte kein Wort zu Gilbert. Wir wollen es euch sagen oder mitteilen, aber eben noch nicht.“ Ganz plötzlich stieg Verunsicherung in mir auf.

„Klar kein Thema. Nur wartet nicht zu lange.“

„Wir warten, bis wir entschieden haben, wie tief unsere Bindung ist und was wir beide machen wollen...“ Ich sprach sehr leise, dennoch wusste ich, dass Joel jedes Wort hörte.
 

~*~
 

Es waren einige Tage nach diesem Gespräch vergangen, als Gilbert und ich auf dem Fußboden in meinem Zimmer saßen. Ich hatte mich gegen ihn gelehnt und er hatte locker seine Arme um mich geschlungen.

„Sagen wir es jemandem?“, fragte er plötzlich unvermittelt und ich schluckte leicht.

„Joel ist von selbst drauf gekommen, aber er sagt nichts...“, sagte ich leise.

„Und die anderen?“ Gilbert streichelte sanft durch mein Haar.

„Tja... ich weiß nicht, aber wir können es ihnen sagen, wenn du willst... nur...“ Verlegen seufzte ich.

„Nicht gerade auf dem Schulhof?“ Er lachte und ich spürte die Wellen seines Lachens auch durch meinen Körper hindurch.

„Ja, ich meine... Es muss ja nicht gleich jeder wissen. Mir haben die Gerüchte echt gereicht.“ Leicht stimmte ich in sein Lachen ein.

„Sie ist eben eifersüchtig auf alles und jeden und sie kann es nicht ertragen, nicht diejenige zu sein, die du dir ausgesucht hast, an deiner Seite zu sein. Sie wollte, dass du ihr die Liebe gibst, die sie vorgab dir zu geben, dabei wollte sie sich damit nur beliebter machen und das wissen wir alle.“ Gilbert lachte und ich lehnte sacht den Kopf zur Seite, um zärtliche Küsse auf seinem Hals zu verteilen.

„Deswegen bin ich so gerne mit dir zusammen. Du hattest Angst nicht derjenige zu sein, den ich will und hast mir dennoch so viel Liebe gegeben“, hauchte ich gegen seinen Hals und arbeitete mich nach oben zu seinen Lippen, wo ich ihn herausforderte auf meine Zärtlichkeiten einzugehen und nur zu gerne gab er mir, was ich wollte. Wenn ich eines in den vergangenen Tagen und Wochen gelernt hatte, dann die Tatsache, dass küssen unglaublich viel Spaß machte, vor allem Gilbert zu küssen.

Als wir uns, wie immer notgedrungen, voneinander lösen lächelte er mich strahlend an. „Weißt du, wie viel du mir bedeutest Brian?“ Seine Stimme war belegt und rau.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich ahne es, aber von wissen kann keine Rede sein.“

Er grinste und drückte mich wieder an sich, um mich erneut zu streicheln, denn genau das tat uns beiden am Besten, noch war keiner von uns bereit mehr zu geben, als unsere Küsse und Streicheleinheiten. Dafür war es auch noch viel zu frisch...
 

~*~
 

Es vergingen noch einige Tage, bis wir alle gemeinsam, als Gruppe ausgehen wollten. Gilbert hatte angeboten, dass wir bei ihm etwas „vorglühen“ könnten und es war einstimmig angenommen worden.

Ich war schon etwas früher da und hatte ihm geholfen die Utensilien in sein Zimmer zu schaffen, damit alle es bequem hatten. „Heute sagen wir es ihnen“, sagte ich mit fester Stimme und er schaute mich verwundert an.

„Nicht zu früh für dich?“, fragte er und kam auf mich zu, um mich in die Arme zu nehmen und sanft zu küssen.

„Es ist besser jetzt, als später. Joel kann nicht ewig dicht halten.“ Ich lächelte zaghaft und schmiegte mich an ihn. „Das heißt nicht, dass ich keine Angst mehr hätte, aber es heißt, dass ich weiß mit dieser Angst umzugehen Gilbert und genau das will ich schaffen.“

Er nickte verstehend. „Das mag ich so an dir, deine unverstellte Art.“

Wir hatten nur noch knapp zehn Minuten, um ungestört zu kuscheln, denn dann tauchten die ersten Leute aus unserer Truppe auf. Gilbert empfing unsere Ladies mit Sekt und die Männer konnten Bier haben oder aber auch Sekt. Ich selbst hatte mich für Bier entschieden, aber eher, weil ich Sekt weniger mochte, dafür wusste ich, dass Gilbert noch irgendwo in seinem Zimmer eine Flasche Wein stehen hatte, aber die hatte er uns aufgehoben, für einen besonderen Anlass. Daher musste ich wohl darauf warten.

Als wir alle beisammen saßen und alle schon etwas getrunken hatten, die meisten waren schon beim zweiten oder dritten Getränk, schaute Gilbert mich fragend an und ich nickte. Sacht klopfte er gegen sein Glas und stilecht verstummten alle, nur Alex gab etwas unsinnig von sich: „Hört, hört Gil hat was zu sagen!“ Alle lachten kurz, wohl eher, damit Alex Ruhe hatte, aber dann schauten alle abwartend in unsere Richtung. Ich schluckte nervös, meine Hände wurden feucht, mein Mund trocken und ich hatte Angst. Das waren meine Freunde, seit Jahren schon, nur hatte ich keine Ahnung, wie ich ihnen das hier sagen sollte. Mein Kopf fühlte sich leer an. Wie oft hatte ich mir überlegt, was ich ihnen sagen würde und jetzt öffnete und schloss sich mein Mund, als könne ich es nicht mehr. Gilbert schaute mich einen Moment an und fragte leise: „Soll ich anfangen?“ Zu mehr als einem Nicken, war ich nicht mehr fähig.

„Brian und ich haben eine Weile darüber nachgedacht, euch das zu sagen, aber... wir wussten nicht wie.“ Er sah zu mir rüber und ich nickte leicht, um ihm verstehen zu geben, dass es okay war, ich versuchen würde, weiter zu sprechen. Ich räusperte mich und sprach schließlich weiter, wenngleich meine Stimme leise und rau klang. „Wir beide sind seit einer Weile zusammen.“

Joel lehnte sich nach hinten, sagte gar nichts und wartete. Die anderen jedoch sahen uns nur entgeistert an und schüttelten die Köpfe.

„Seit wann?“, fragte schließlich Beth und ich seufzte.

„Knapp vier Wochen.“ Nur langsam wurde mir bewusst, dass sie alle Schwiegen, dass niemand etwas dazu sagte. Gilbert legte seine Arme schützend um mich und ich konnte nicht anders, als mich an ihn zu drücken.

„Bist du jetzt wirklich schwul Bri?“, fragte Mark.

Sacht nickte ich. „Ich denke schon.“

„Aber du stehst doch wohl auf keinen von uns oder?“, hörte ich Alex fragen und etwas Ekel lag in seiner Stimme.

„Klar Alex, dich vernasch ich dann Montag in der Pause“, lachte ich und Gilbert stimmte ein. „Ernsthaft... ihr seid meine Freunde. Ihr seid Tabu.“ Ich lächelte.

„Die Gerüchte sind also wahr.“ Julia sah Gilbert an und dieser gab einen zustimmenden Laut von sich.

„Wir sind hergezogen, weil ich in meiner alten Schule aufgrund meiner Sexualität gemobbt wurde. Ich will nicht, dass mir das hier wieder passiert und wenn ihr Brian nicht so verdammt wichtig wärt und ihr mich nicht so nett aufgenommen hättet und damit auch irgendwie meine Freundschaft errungen hättet, hätte ich noch nicht den Schneid euch das zu sagen.“ Ich sah eine Spur Traurigkeit in Gilberts Augen, streckte mich hoch und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Dann hab ich also jetzt nur noch Chancen bei Alex“, lachte Masy.

„Nein, bei mir auch noch.“ Jake lachte und aus irgendeinem Grund, war damit das Thema vom Tisch. Sie hatten uns akzeptiert. Nur Joel hatte nichts dazu gesagt und ehe wir das Haus verließen, zog ich ihn bei Seite. „Ist es okay für dich, dass wir es einfach so rausposaunt haben?“

„Klar. Ich freu mich für euch und... ich bin stolz auf dich. Du stehst endlich zu dem, was du möchtest.“ Er lächelte und klopfte mir brüderlich auf die Schulter und damit ging es auf zur Party. Wir wollten immerhin ein Fest feiern...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück