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Digimon Destiny

season 6
von

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Hausmeister sind nicht dumm

Rico, Honoka und Yukiko waren gerade dabei Kuwagamon den Gar auszumachen. Die drei hatten den anderen Bescheid gesagt, dass sie das alleine zusammen bekommen und die anderen nicht brauchen würden. Also waren es eben nur so wenige und sie schafften es das Digimon in seine Welt zurück zu schicken, ohne das irgendwer verletzt wurde.

Sogar Takomon war dabei, sein Partner hatte das Gefühl, dass die Beziehung zwischen ihnen in letzter Zeit wieder besser lief. Zwar war das Digimon die meiste Zeit unauffindbar, aber es war heute überpünktlich zum Kampf erschienen.

„Das haben wir toll gemacht, oder Rico?“, meinte die Rosahaarige und schmiss sich an ihn heran, indem sie seinen Arm umklammerte, „Wir sind das perfekte Team!“

„Lass mich los“, forderte er sie, sie angewidert ansehend, auf und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien, was aber nicht besonders gut gelang.

„Ist euch was aufgefallen?“, wollte das andere Mädchen wissen, nachdem sie die beiden lange genug beobachtet hatte.

„Hm? Was meinst du?“, verstand Honoka nicht wirklich und drehte sich zu ihrer Freundin um.

„Unsere Digimon …“, fing sie an zu erklären und sah zu ihnen hinüber, „… sie sind schon viel stärker geworden, auch wenn sie noch gar nicht so lange kämpfen.“

„Stimmt, jetzt wo du’s sagst …“, stimmte sie ihr zu und lockerte ihre Umarmung ein wenig, was Rico ausnutzte und sich befreien konnte.

„Wir sollten in die Schule gehen …“, meinte er, nachdem er einen kurzen Blick auf seine Uhr gewagt hatte.

Kuwagamon war heute ziemlich früh aufgetaucht. Normalerweise machten sich die Digimon erst immer am Nachmittag in der realen Welt breit, doch anscheinend war dieses ein Frühaufsteher.

„Du hast Recht, ich hab keine Lust zu spät zu kommen und mir dann von Frau Katata eine Predigt anhören zu müssen, wie wichtig es ist pünktlich zu sein“, entgegnete ihm Yukiko, worauf sie das vogelartige Digimon anstarrte.

„Was ist?“, fragte es darauf hin und sah sie böse an.

„Ehm … nichts“, entgegnete sie ihm nur etwas erschrocken und beobachtete dann, wie es sich wieder auf den Weg machte.

„Ich komme jeden Tag zu spät, wenn ich nicht gerade bei dir übernachtet habe … Ich bin das schon gewohnt“, erklärte ihr das rosahaarige Mädchen, das es Rico gleich tat und sich auf den Weg zur Schule machte.

„Eben, ich kann schon fast alle Sätze auswendig, die sie immer herunter ratscht, das nervt schon …“, meinte sie und folgte den beiden.
 

Als sie in der Schule ankamen, hatte es bereits vor fünf Minuten zur Stunde geklingelt. So schnell sie konnten rannten sie zu ihren Spints, um sich ihre Schuhe umzuziehen.

„Na? Haben wir verschlafen?“, wollte der Hausmeister wissen, der mit einem Wischmopp gegen eine Wand lehnte.

„Ehm … ja, so in etwa“, meinte Honoka und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Ihr gehört doch auch zu den Schülern, die andauernd mit Hokirim herum hängen, oder?“, fragte er plötzlich, worauf hin er von den dreien seltsam angestarrt wurde, „Habt ihr wieder Digimon gejagt?“

„Ich weiß nicht, was sie meinen …“, stellte sich das Mädchen blöd, dass zuvor auch schon gesprochen hatte.

„Wo soll ich das denn hinstellen, Herr Sato?“, wollte Shunichi wissen, der gerade bei der Treppe herunter kam und seine Kollegen verwirrt ansah, „Hi, was macht ihr denn noch hier?“

„Was ist mit dem Typen da falsch?“, wurde er gleich von der Rosahaarigen mit Fragen überhäuft und hörte sich jede einzelne genau an, „Was meint der mit, wir hängen immer mit dir herum? Und was will der von Digi-Rittern?“

„Oh, shit … das hab ich euch ja noch gar nicht erzählt …“, musste er gestehen und stellte die Kiste ab, die er vorher die ganze Zeit in der Hand getragen hatte, „Er weiß alles über uns …“

„Was ist? Hast du uns nicht einmal gesagt, dass wir das um jeden Preis geheim halten sollen?“, konnte Honoka die Tat des Schwarzhaarigen nicht verstehen und war etwas wütend darüber, dass Shunichi sich nicht an seine eigenen Regeln hielt.

„Ja, schon … und das soll ja auch so bleiben“, fing er an zu erläutern und kratzte sich am Kopf, diese Situation war ihm doch etwas unangenehm, „aber ich hatte keine andere Wahl …“

„Hat er uns etwa damals beim Krankenhaus gesehen?“, wollte Rico seine Annahme bestätigen lassen, während er sich lässig gegen seinen Spint lehnte.

„Ja, woher weißt du das?“, antwortete der Älteste, der hier anwesenden, Digi-Ritter überrascht und stellte sogleich eine Gegenfrage.

„Ich hab gesehen, wie Aalomon in gerettet hat und du anschließend irgendetwas mit ihm gesprochen hast“, erklärte der Braunhaarige, blickte seinem Gesprächspartner aber nicht in die Augen, sonder hielt seinen Blick gesenkt.

„Ach so … naja, auf jeden Fall hab ich Herrn Sato anschließend im Krankenhaus besucht, weil ich wissen wollte, wie es ihm geht …“, erzählte er seine Geschichte weiter, wurde dann aber erneut unterbrochen.

„Ach komm schon, du musst mir nichts vormachen …“, meinte der Hausmeister und war der Ansicht, Shunichi schon längst durchschaut zu haben, „Du warst nicht dort, um nach meinem Befinden zu sehen, du wolltest dich nur bei mir ein schleimen, damit ich euch nicht verpfeife.“

„Wie oft soll ich es noch sagen? Ich wollte wirklich wissen, wie es Ihnen ging!“, wehrte sich der Junge, blieb aber erfolglos.

„Jaja, wer’s glaubt …“

„Auch egal … also, wo war ich … ach ja, also ich hab dann eben mit unserem Hausmeister gesprochen und er hat mich gefragt, was wir dort wollten und da er mir mit Petzen gedroht hat, habe ich ihm eben gesagt, dass wir Digi-Ritter sind.“

„Und das hat er einfach so geglaubt?“, brachte sich nun auch Yukiko ein, denn sie konnte dem nicht ganz glauben.

„Seltsamerweise schon … ich frage mich noch immer wieso“, musste er gestehen und blickte verwirrt zu Herr Sato hinüber.

„Ich bin nicht verpflichtet euch das zu sagen“, blieb der Mann stur und verschränkte die Arme.

„Was genau haben Sie eigentlich dort gemacht, Herr Sato?“, fragte wieder das rosahaarige Mädchen, worauf die anderen auch interessiert aufhorchten.

„Er ist mit dem Chefarzt dort verwandt“, antwortete Shunichi anstatt der Stelle des Hausmeisters und die drei wirkten so, als ob sie nicht mit dieser Antwort gerechnet hätten.

„Echt jetzt?“, konnte es Honoka nicht fassen, war aber die einzige die so geschockt reagierte.

„Hausmeister ist kein minderwertigerer Beruf als Arzt, was wäre …“

„Jaja, okay, das Thema haben wir schon letztens besprochen!“, stoppte der Schwarzhaarige ihn, bevor er die uninteressante Geschichte noch einmal erzählen konnte, „Schlussendlich hat sich Herr Sato dazu bereit erklärt uns zu unterstützen und wird uns immer decken, wenn wir unter der Schulzeit zu einem Kampf müssen.“

„Also das ist ja mal eine gute Nachricht“, freute sich Honoka zur Abwechslung einmal, doch als sie einen Blick auf die Uhr warf, die ober der Eingangstür hing, geriet sie aufs Neue in Panik, „Ah, jetzt sind wir komplett zu spät … Frau Katata wird uns umbringen …“

„Keine Sorge, ich bring euch bei eurer Klasse vorbei und werde eurer Klassenleiterin erklären, dass ich euch unbedingt gebraucht habe“, beruhigte Herr Sato das Mädchen, worauf hin die drei in Richtung Klassenzimmer verschwanden.
 

In der großen Pause machte sich Alice gerade auf den Weg, um sich beim Buffet etwas zu kaufen. Ihre beste Freundin musste vorher noch dringend zur Toilette, wollte aber danach sofort nachkommen.

Sie war gerade im Erdgeschoss angekommen und bog um die Ecke ab, als sie plötzlich von irgendwem zur Seite gezogen wurde.

Es war dunkel, sodass sich ihre Augen am Anfang erst an die Finsternis gewöhnen mussten, um etwas erkennen zu können. Sie konnte eine andere Person wahrnehmen, die sie gegen eine Mauer drückte und langsam wusste sie auch, wo sie sich befand: in der Besenkammer.

„Guten Morgen“, begrüßte sie, eine ihr bekannte Stimme, die ihr sofort verriet, dass sie sich wehren musste.

Mittlerweile war sie auch lange genug in dem kleinen Raum, um sich an die fehlende Helligkeit zu gewöhnen und konnte auch, den zu der Stimme passenden Jungen, erkennen. Sofort versuchte sie sich mit ihren Händen zu befreien, doch das blieb erfolglos.

„Lass mich los“, forderte sie Ryan auf, der sie jetzt nur umso stärker festhielt.

„Und wenn ich gerade keine Lust dazu habe?“

„Schon allein deine Anwesenheit kotzt mich an“, provozierte sie ihn, obwohl er das mittlerweile eh schon bemerkt haben dürfte.

„Schön, ich mag Frauen, die ich erst überzeugen muss.“

„Was willst du von mir?“

„Mich revanchieren, weißt du nicht mehr?“, flüsterte er ihr ins Ohr, worauf er sich eine von dem Mädchen einfing, weil er seinen festen Griff vernachlässigt hatte, „Autsch, das war nicht nett.“

„Ich kann noch mehr Sachen machen, die nicht nett sind, soll ich dir noch welche zeigen?“, meinte sie mit einem zurückgekehrten Selbstbewusstsein.

„Nein danke, das reicht mir für’s erste …“, wusste er spontan keine bessere Antwort, wurde daraufhin aber etwas grober.

Mit der einen Hand hielt er ihr Kinn fest, sodass das Mädchen ihren Kopf nicht wegdrehen konnte und gezwungen war, ihm direkt in die Augen zu sehen. Der Weißhaarige kam mit seinem Kopf immer näher und hauchte ihr anschließend wieder etwas ins Ohr.

„Ich will mich doch bloß dafür bedanken, dass du mir das Leben gerettet hast“, meinte er und konnte spüren, wir ihre Atemzüge kürzer wurden, „Na? Ist dein Selbstbewusstsein wieder verflogen?“

Was war nur los mit ihr? Auch wenn sie es nur schwer zugeben wollte, aber Ryan hatte Recht, sie hatte absolut keine Durchsetzungskraft mehr. Er kam ihrem Hals plötzlich ganz nahe und sie konnte spüren, wie sich seine Lippen darauf breit machten. Ihr Kopf wehrte sich mit allen Mitteln dagegen und wollte ihrem Körper sagen, dass er sich wieder wehren sollte, doch irgendwie schien ihm diese Berührung nichts auszumachen.

„Lass mich in Ruhe, Ryan …“, forderte sie ihn mit ängstlicher Stimme auf, doch er gehorchte ihr nicht.

„Du wehrst dich ja gar nicht mehr so stark wie vorher“, stellte er fest, hörte aber nicht auf sie zu küssen, „Sag bloß, dir gefällt das doch.“

Das was Alice am meisten fürchtete war, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verlor und dass sich ihr Verstand vollkommen ausschalten würde. Sie wollte ihm nicht nachgeben, nicht nur, weil sie ihn so sehr hasste, sondern auch, weil sie nicht wusste, wie sie sich dann jemals wieder in den Spiegel schauen könnte …

„Und schon bist du mir untergeben, so wie jede andere auch …“, meinte er und rückte ihren Kopf so, dass sie ihm wieder in seine Augen sah.

Langsam kamen seine Lippen den ihren immer näher, bis sie einander berührten. Doch das reichte ihm noch lange nicht.

Er wusste nicht, ob er sich das nur einbildete, oder ob dem Mädchen wirklich eine Träne über die Wange rollte. Aber irgendetwas löste das ihn ihm aus, sodass es ihn zwang seine Hände von ihr zu lassen.

Diese Gelegenheit nutzte Alice sofort aus und stieß den Jungen von sich weg. So schnell sie konnte, griff sie nach der Türklinke, um daraufhin die Besenkammer zu verlassen.

Als sie die Tür öffnete, kamen gerade irgendwelche Schüler vorbei, die sie seltsam ansahen. Es waren vier und jeder von ihnen hatte gerade ein Sandwich in der Hand, das sie gerade dabei waren zu essen.

Doch Alice hatte jetzt keine Zeit, um sich über seltsame Menschen den Kopf zu zerbrechen, sie musste hier weg, weg von Ryan. Also rannte sie einfach in Richtung Mädchenklo, sie brauchte einen Spiegel, hoffentlich sah man ihr nicht an, dass sie gerade panische Angst gehabt hatte.
 

Nach ein paar Stunden, nachdem die Schule zu Ende war, hatten Hime und ihre beste Freundin beschlossen, in die Stadt zu gehen. Beiden ging es derzeit nicht gerade blendend und da sie in der Schule nicht über ihre Probleme reden wollten, weil dort zu viele neugierige Schüler lauschten, machten sie es eben jetzt.

„Willst du zu erst, oder soll ich?“, fragte Hime einfühlsam, denn sie merkte schon, dass irgendetwas mit Alice nicht stimmte.

„Nein, erzähl du“, meinte sie, hielt ihren Blick aber gesenkt.

„Ich war gestern kurz davor das zu tun, zu dem du mich überreden wolltest …“, fing sie an zu erklären und bekam nun von dem Mädchen vollste Aufmerksamkeit, „Zum Glück habe ich es nicht ausgesprochen …“

„Was ist passiert?“, wollte sie besorgt wissen und befürchtete schon das Schlimmste.

„Er hat eine Freundin.“

„Was? Shunichi? Ich hätte gedacht, ihr erzählt euch sowieso immer alles?“

„Normalerwiese schon … er wollte es mir eh vorher schon sagen. Aber ich musste ja unbedingt zuerst meine Geschichte erzählen, Gott sei Dank hat er mich dann abgebrochen …“

„Du meinst, er weiß es jetzt?“

„Ich hab keine Ahnung … ich hoffe nicht, wenn doch, könnte ich nie wieder normal mit ihm sprechen …“, meinte die Purpurhaarige betrübt, während ihre Stimme immer leiser wurde.

„Das tut mir echt Leid …“, drückte Alice ihr Mitgefühl aus und umarmte ihre Freundin, während des Gehens, sanft.

„Und? Was liegt bei dir so an?“

„Es ist nur eine Kleinigkeit, nichts Weltbewegendes“, versuchte das Mädchen sich heraus zu reden und winkte mit ihrer Hand ab.

„Ach komm schon! Ich hab dir meine Probleme erzählt und jetzt bist du dran!“

Sollte sie es ihr wirklich erzählen? Hime musste sich immerhin schon mit Shunichi herum schlagen, da wollte sie sie nicht noch mit etwas anderen belasten. Also blieb ihr keine andere Wahl, als zu lügen.

„Ich … ich habe mich wieder mit Rico gestritten, aber diesmal etwas heftiger, er war wirklich sauer auf mich, aber das geht schon wieder vorbei.“

„Na dann …“, bohrte sie nicht weiter nach, woraufhin ein paar Minuten Stille folgte.

Alice wusste nicht an was sie zu erst denken sollte. Zum einen schwirrten ihr Ryan und seine heutige beängstigende Tat durch den Kopf, zum anderen, redete sie sich Schuldgefühle ein, weil sie gerade ihre beste Freundin angelogen hatte. Aber aus irgendeinem Grund überwog Ryan …

Sie wollte nicht an ihn denken, er sollte gefälligst aus ihren Gedanken verschwinden, er hatte dort nichts zu suchen! Was war denn bloß los mit ihr? Früher schaffte sie es doch auch diese widerwertige Person zu ignorieren, warum jetzt nicht?

Immer wieder erinnerte sie sich an ihre Gefühle, die sie nicht kontrollieren konnte, als sie in der Besenkammer war. Dieses Empfinden, seinen Körper nicht mehr lenken zu können war einfach nur furchteinflößend, was wenn ihr das noch einmal passieren sollte?

„Bist du schon wieder geistesabwesend?“, wollte Hime plötzlich von ihr wissen und winkte mit ihrer Hand vor Alice‘ Gesicht herum.

„Nein, gib die Hand weg!“, reagierte sie etwas gereizt und drückte die Hand ihrer besten Freundin hinunter, „Was hast du noch mal gesagt?“

„Ich hab gesagt, dass dieses Jahr wieder der Talente-Wettbewerb in unserer Schule ist und dich gefragt, ob du nicht vielleicht irgendwem von unserer Klasse kennst, der da mitmachen könnte.“

„Ach so … das ist dieses Jahr ja wieder so geregelt, dass jede Klasse zwei Leute ausschicken muss.“

„Und wer dann insgesamt die meisten Punkte hat gewinnt, ja. Letztes Jahr war das nichts … wir waren ziemlich weit hinten und seit der Sache mit Rico ist unsere Klasse nicht wirklich beliebt …“

„Du meinst wir müssen unseren Ruf wieder aufputschen?“, fasste Alice zusammen und dachte einmal nach, „Naja, ich besitze keine besonderen Talente, aber mein Bruder …“

„Was?“, fragte das Mädchen noch einmal nach, da ihre Freundin immer leiser wurde.

„Ach nichts! Wir müssen eben genau suchen!“

„Mpf … also irgendwas ist heute komisch mit dir …“, stellte Hime fest und sah Alice skeptisch an.

„Mir geht’s gut keine Sorge“, beruhigte sie sie und nahm sie an der Hand, „Komm, gehen wir da rein!“
 

Gerade läutete es an Nayutas Haustür und da der Rest seiner Familie wie immer zu faul war, um sie zu öffnen, musste eben er hingehen, auch wenn er genug anderes zu tun hatte. Genervt griff er nach der Klinke und erblickte kurz darauf seinen besten Freund, der vor ihrem Haus stand.

„Hi, viel zu tun?“, begrüßte Rico in und warf ihm sogleich eine Frage an den Kopf.

„Ja, schon …“, antwortete er gekränkt, ohne die Begrüßung zu erwidern und musste feststellen, dass der Braunhaarige einfach an ihm vorbeiging und sich drinnen seine Schuhe auszog, „Ich hab doch gesagt, ich habe viel zu tun …“

„Eben und deswegen werde ich dir auch helfen“, entgegnete er ihm nur und machte sich auf den Weg in die Küche, „Und dabei können wir uns unterhalten, zu zweit ist sogar Abwaschen nicht so langweilig.“

„Ich kann dich eh nicht überreden, oder?“, wollte er noch einmal unnötigerweise wissen und begab sich zu seinem Freund.

„Du hast es erfasst“, meinte der daraufhin, während er schon dabei war, ein Teller abzuspülen.

„Wie geht’s euch eigentlich mit den Digimon?“, fragte der Kleine nach ein paar Minuten Stille, konzentrierte sich aber weiterhin aufs Abtrocknen, welche Tätigkeit er jetzt übernahm.

„Gut, unsere Digimon werden immer stärker, zumindest habe ich das Gefühl“, erklärte er und musste dabei kaum merklich lächeln.

„Also kommt ihr gut ohne mich klar?“

„Hör zu Nayuta“, fing er seinen Satz an, nahm seine Hände aus der Abwasch und trocknete sie mit einem Geschirrtuch ab, das auf einer Theke daneben lag, „Du hast dich entschlossen aufzuhören und das heißt wir müssen ohne dich zurecht kommen.“

„Aber …“, wollte er was erwidern und biss sich auf seine Unterlippe, doch er wusste nicht was er sagen sollte.

„Vergiss das alles einfach, okay, du bist schließlich zu nichts verpflichtet.“

„Aber was ist, wenn doch alle acht Digi-Ritter gebraucht werden?“

„Das wird nicht passieren.“

„Irgendwann sicher …“, gab er zurück, denn er konnte sich die Antwort nicht verkneifen.

Nayuta bemerkte, wie sich der Griff seines Gegenübers um den Topf, den er gerade in der Hand hielt verfestigte. Er hasste es, wenn man zurück redete, dass hatte Nayuta schon bei Anfang ihrer Freundschaft herausgefunden.

„Tut mir Leid, ich wollte nicht …“, fing er seine Entschuldigung an und

sah betrübt zu Boden.

„Hör einfach auf dir Gedanken zu machen“, versuchte er ihm, mit einer freundlichen Stimme, einzureden und reichte ihm das Geschirr, „Es wird schon alles gut gehen.“

„Aber wenn wirklich alles hart auf hart kommt, dann sag mir bescheid, dann werde ich kommen und euch helfen“, meinte er überzeugt und nahm den Topf entgegen, „zumindest werde ich es versuchen.“

„Okay, ich werd’s mir merken.“

„Willst du dieses Jahr nicht für unsere Klassen beim Talente-Wettbewerb vertreten?“, fragte er, was er aber besser bleiben hätte lassen sollen.

„Nein“, meinte er schnell und emotionslos.

„Wieso nicht? Du kannst doch Gitarre spielen und …“

„Nenne mir einen Grund, warum ich das tun sollte.“

„Dann kannst du allen zeigen, was du für ein Talent hast.“

„Und? Was ändert sich dann? Es hasst mich sowieso jeder, schon vergessen? Es reicht mir, wenn ich weiß was ich kann, es muss nicht gleich die ganze Schule erfahren.“

„Zwingen kann ich dich ja schlecht.“

„Genau, also trockne jetzt weiter ab“, beendete Rico das Gespräch und steckte seine Hände wieder ins warme Wasser.
 

Am Abend, als Rico gerade von Nayuta nach Hause kam und die Haustür öffnen wollte, konnte er schon Geschrei vom Wohnzimmer wahrnehmen und legte nur seine Hand auf die Türschnalle.

Und schon wieder stritten die zwei, konnten sie das nicht irgendwo anders machen? Es war ihm eigentlich so ziemlich egal, ob er jetzt Eltern hatte oder nicht, er verstand sich sowieso nicht mit ihnen.

Eigentlich blieb ihm jetzt nichts anderes über, als seine Wohnung zu betreten, also machte er einmal die Tür auf und schon kam ihm seine Mutter entgegen.

„Geh zu Seite Rico!“, forderte sie ihn auf und ging an ihm vorbei, um zu verschwinden.

Etwas verwirrt sah der Junge der Frau hinterher und überlegte, wo sie hingehen würde. Wahrscheinlich hatte sie schon einen neuen Lover, zutrauen würde er es ihr leider. Als er kurz einen Blick zu seinem Vater wagte, drehte sich der nur um und ging Richtung Schlafzimmer, um sich kurz darauf darin einzusperren.

Der Braunhaarige wollte sich eigentlich nicht länger Gedanken darüber machen und machte sich auf den Weg in sein Zimmer, wo schon seine Schwester auf ihn wartete. Das Mädchen saß auf seinem Bett und missbrauchte seine Gitarre.

„Endlich da?“, begrüßte sie ihn und spielte ein paar falsche Töne, worauf die Geschwister ihre Gesichter verzogen.

„Gib her, du kannst nicht mit Instrumenten umgehen“, meinte er und entwendete ihr das gute Stück.

„Aber du, schon einmal daran gedacht, vor einem größeren Publikum zu spielen, als vor deinen vier Wänden?“

„Nein, nerv mich nicht damit. Und jetzt verschwinde.“

„Ich wollte ja nur nett sein, aber gut, dann geh ich halt“, entgegnete sie ihm, stand auf und stapfte aus dem Raum.
 

Als Hime und Alice am nächsten Tag ihre Klasse betraten, war Eve, also die Klassensprecherin der 10-C gerade dabei, die Einschreibliste für den Talente-Wettbewerb abzuchecken. Anschließend ging das Mädchen vor zum Lehrertisch, um ein paar Worte an ihre Klassenkameraden zu richten.

„Hört mal alle her!“, schrie sie durch den Raum, um die Aufmerksamkeit aller Schüler auf sich zu lenken, „Ihr habt noch bis übermorgen Zeit, um euch einzutragen und da bis jetzt nur ein Name auf der Liste steht, möchte ich euch bitten über euren Schatten zu springen und in euch nach einem Talent zu suchen, danke!“

„Ich will auch irgendetwas können …“, maulte Hime, als sie sich auf den Weg zu ihrem Platz machten, „Dann würde ich mich auch einschreiben.“

„Hm … ich weiß, was du meinst …“, stimmte Alice ihr zu und als sie bei Ricos Platz vorbeigingen, ließ sie bei ihm einen kleinen zusammengefalteten Zettel fallen, der auf seinem Tisch landete.

Verwirrt sah der Braunhaarige seiner Schwester hinterher, sie drehte sich aber nicht noch einmal um. Gespannt, was der Inhalt des Briefchens verbarg, öffnete er es und las „Schreib dich auf die Liste“. Alice konnte manchmal, eigentlich ziemlich oft, sehr nerven, warum konnten ihn die anderen damit nicht einfach in Ruhe lassen?

„Was hat sie dir denn geschrieben?“, wollte sein bester Freund wissen und lehnte sich ein wenig zu Rico, um es selbst lesen zu können, doch der Junge zerknüllte den Zettel schon.

„Nichts von Bedeutung …“
 

So, das nächste Kapi ist fertig!

Es scheint mir irgendwie sehr schwer zu fallen, genauer auf die Charaktere der Digimon einzugehen ...

Das tut mir wirklich Leid, weil in den normalen Digimon-Staffeln hat ja auch jedes Digimon seine eigene Persönlichkeit ...

Aber ich werde versuchen mich zu bessern!

So und jetzt noch ein bisschen was zum Kapi:

ich werde versuchen den Hausmeister öfter vorkommen zu lassen, obwohl er schon wieder untergeht, genauso wie die Schulärztin, die ihren Auftritt noch gar nicht hatte -.-

Und die Sache mit Ryan ... ja, ich weiß, er ist noch ziemlich jung für solche Sachen, aber sein Charakter hat sich eben so entwickelt ...

Geplant war eigentlich, dass er nicht so unsympatisch ist, eigentlich sollte er so einen coolen Charakter haben, der immer solche zweideutigen Anspielungen macht und eigentlich ziemlich witzig ist, aber irgendwie hat er sich zum negativen entwickelt ;(

ich werde versuchen ihn noch zu retten!

Kiripurin



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