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Liebe ist tödlich

Kaibas Maxime. Irrtum ausgeschlossen?
von

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Geständnis

Hallo!

Jetzt ist auch das letzte Kapitel fertig. Hier noch kommt nur noch ein etwas limoniger Epilog. ^^
 

Ich hoffe, es gefällt euch!
 

LG Kyra
 

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Kapitel 10: Geständnis
 

Es war später Abend, als ich mit einem Koffer voller Verträge in meine Suite zurückkehrte. Beim Öffnen der Tür schlug mir eine Diskussion entgegen. Mein Herz begann höher zu schlagen.
 

„Was hast du dir dabei gedacht, einfach herzukommen?“, fragte Nagamo aufgebracht.
 

„Jetzt reg dich nicht so auf, Tomiko. Ich bin doch erst nach seinem Anruf aufgebrochen.“
 

An der Tür zum Wohnzimmer blieb ich stehen. Einen Moment lang betrachtete ich das Bild, das er bot. Er trug einen schwarzen, figurbetonten Anzug mit einem dunkelroten Hemd. Das Haar war so zerzaust wie immer. Er sah gut aus ... mehr als das. Ich konnte kaum glauben, dass er mir nach Amerika nachgereist war.
 

„Tsuki, wenn der Anzug ein Versuch war, zumindest halbwegs konservativ auszusehen, ist er kläglich gescheitert“, sagte ich und machte ihn damit auf mich aufmerksam.
 

„Seto“, rief er freudig aus und ehe ich mich versah, fand ich mich in seinen Armen wieder. Sofort stieg mir sein Geruch in die Nase. Ich versuchte unauffällig tief einzuatmen. Ich hatte ihn wirklich vermisst.
 

„Du siehst erschöpft aus“, stellte er nach einer kurzen Musterung besorgt fest. Die Frage war, warum er so munter wie immer war. Hatte er es geschafft, im Flugzeug zu schlafen?
 

„Ich hab den ganzen Tag damit verbracht, mit Leuten zu verhandeln, die viel zu viel Geld von mir haben wollten“, sagte ich dann.
 

Nagamo blickte Tsuki kopfschüttelnd an. „Mister Kaiba, was haben Sie gemacht, dass Sie ihm so wichtig sind?“
 

Das war eine gute Frage. „Ich habe keine Ahnung.“
 

***
 

Gleich nachdem wir das Hotel verlassen hatten, war Tsuki angefangen, mich mit Fragen zu bestürmen. Er wollte genau wissen, was vorgefallen war. Ich verstand nicht warum. Es ging mir gut. Er brauchte sich keine Sorgen mehr zu machen.
 

Die ersten Fragen hatte ich so knapp wie möglich beantwortet. Und gleich nach dem Abflug des Flugzeugs hatte ich mich in meine Kabine zurückgezogen. Ich wollte arbeiten, war meine Ausrede gewesen. Dabei wäre ich wirklich gern mit Tsuki zusammen gewesen. Es war schön, dass er da war. Wenn er nur nicht alles hätte wissen wollen. Ich kannte ihn. Wenn ich erst einmal Bereitschaft zeigte, zu reden, würde er nicht locker lassen, bis ich ihm alles erzählt hätte.
 

Und aus irgendeinem Grund wollte ich es ihm nicht sagen. Es fiel mir schwer, zu definieren, was es war. Einerseits war es sicherlich die Befürchtung, dass er doch noch etwas Schlimmes daran finden würde und ab jetzt jedes Mal, wenn ich geschäftlich verreisen wollte, so ein Theater begann. Das war wohl weder in meinem noch in seinem Sinne. Und andererseits wollte ich erst gar nicht in eine Situation kommen, in der ich Tsuki von Siegfrieds Triade erzählen musste. Rational betrachtet würde Tsuki darüber nur lachen. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass seine Reaktion eine andere sein würde. Was für eine, wollte ich gar nicht herausfinden.
 

Also hatte ich mich in meiner Arbeit vergraben. Mein Leistungspensum näherte sich immer weiter null an. Wieder einmal konnte ich nur an ihn denken. Es war ein schönes Gefühl, dass er den ganzen Weg auf sich genommen hatte, um bei mir zu sein. Ich kam mir dumm vor, dass ich jetzt auf Abstand ging. Schließlich freute ich mich, dass er da war. Da wäre es angebracht gewesen, bei ihm zu bleiben. Zumal seine Gegenwart mich wahrscheinlich etwas beruhigen würde.
 

In ein paar wenigen Situationen hatte ich heute wieder Probleme mit den Berührungsängsten gehabt. Für die Nacht war es also nur von Vorteil, dass er hier war. So musste ich zumindest nicht mit Alpträumen rechnen.
 

Meine Überlegungen wurden unterbrochen, als es an der Tür klopfte. Einen Moment später glitt sie auf. Tsuki trat ein, warf mir einen vorsichtigen Blick zu. Sein Jackett hatte er inzwischen ausgezogen, aber die schwarze, seine Beine umschmeichelnde Anzughose trug er immer noch, ebenso das glänzende, rote Hemd, unter dem sich sein kräftiger Oberkörper abzeichnete. Dadurch, dass er die oberen Knöpfe geöffnet hatte, bekam man schon einen kleinen Einblick, auf das, was sich unter dem Stoff verbarg. Es fiel mir schwer, den Blick abzuwenden und ihm in die Augen zu sehen.
 

„Ich weiß, du hast viel zu tun, aber ich hab eine Kleinigkeit zum Abendessen gemacht.“ Er schwenkte einen Teller mit Reisbällchen. „Also, wenn du möchtest ...“
 

„Setz dich doch!“ Innerhalb von Sekunden war meine Entscheidung getroffen. Sein Gesichtsausdruck hellte sich auf. Er stellte den Teller zwischen uns auf dem Tisch ab und ließ sich in einen der Sessel vor meinem Schreibtisch plumpsen.
 

Ich nahm mir ein Reisbällchen und betrachtete es skeptisch. Es sah ganz normal aus, aber es war von Tsuki gemacht worden. Und der war durch seine abenteuerlichen Kochkünste schon mehrmals aufgefallen. Nicht unbedingt schlecht, aber ... ungewohnt.
 

„Hey, guck nicht so“, meinte er schmollend. „Das sind ganz normale.“
 

Ich biss hinein. Tatsächlich. Die waren sogar richtig gut. Eine Weile saßen wir uns nur schweigend gegenüber und aßen. Es war keine unangenehme Stille. Tsuki hatte sich schon immer gut darauf verstanden, einfach nur da zu sein. Allerdings konnte ich mir denken, dass er in nächster Zeit wieder auf das alte Thema zurückkommen würde. Also hatte ich vor das Gespräch von Anfang an in eine andere Richtung zu lenken.
 

„Willst du immer noch Kunst studieren?“, fragte ich.
 

Er blickte mich verwundert an. „Ja, aber wie weiß ich noch nicht ganz genau. Vielleicht fange ich im Wintersemester in Tokio an. Vielleicht mach ich aber auch ein Fernstudium.“ Er lächelte. „Wie gesagt, ich will nur ungern ausziehen.“
 

„Du hast einen Job in Aussicht“, sagte ich nur. Ich hatte mit Pegasus gesprochen, der einen neuen Kartendesigner suchte.
 

Einen Moment lang sah mich Tsuki verwirrt blinzelnd an. Er schien sich nicht sicher zu sein, ob das eine Frage oder Feststellung war. „Hab ich?“, fragte er dann.
 

So wie Pegasus auf das Bild von Tsuki, dass ich heimlich mitgenommen hatte, reagiert hatte, schon. Wer Pegasus halbwegs kannte, wusste, was eine solche Flut an wonderfulls, livelys, brilliants, awesomes und ähnlichem zu bedeuten hatte.
 

„Wenn du dich beim Zeichnen so geschickt anstellst, wie sonst auch, mit ziemlicher Sicherheit.“ Ich reichte Tsuki die Ausschreibung des Jobs. Er nahm sie immer noch verwirrt entgegen, überflog die erste Seite, blätterte dann weiter und sah sich die beigefügten Monsterskizzen an. Währenddessen holte ich die Zeichenmappe mit seinem Bild aus meinem Koffer.
 

„Ich versteh nicht ganz“, meinte er. Sein Blick ruhte auf dem ersten Blatt des Anhangs.
 

„Pegasus sucht jemanden, der seine neue Kartenkollektion zeichnet. Die Ausschreibung ist mit einem Wettbewerb verbunden. Die Monster, die im Anhang beigefügt sind, sollen gezeichnet werden – detailliert, in Farbe, mit Hintergrund und so weiter. Derjenigen, der die besten Zeichnungen einschickt, wird eingestellt.“
 

„Aber warum bist du dir so sicher, dass ich den Job bekommen?“, fragte er weiter.
 

Ich gab Tsuki die Mappe mit seinem Bild. Es zeigte mich beim Duellieren. „Als du mir erzählt hast, dass du davon träumst, Kunst zu studieren, kam mir die Ausschreibung in den Sinn. Ich dachte, vielleicht würde es dich interessieren. Wenn auch nur als Übergang, um sich während des Studiums etwas dazuzuverdienen. Also hab ich die Duellszene mitgenommen und es Pegasus gezeigt. Der war begeistert.“
 

Außerdem war Pegasus ein großer Kunstliebhaber. Er hatte Ahnung. Er besaß ein nicht geringes Talent und veranstaltete viele Galerien, seitdem er selbst nicht mehr malte. Da war es mir sinnvoll erschienen, ihm einmal ein Werk von Tsuki zu zeigen. Als Künstler groß rauszukommen, war schließlich nicht einfach.
 

„Du hast deine Kontakte eingesetzt, um mir zu helfen?!“, sagte er und blickte mich aus großen, grünen Augen an. Freude, Dankbarkeit und etwas Unglaube spiegelten sich in ihnen wieder.
 

Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hielt es für sinnvoller, mit Pegasus zu sprechen und zu sehen, ob ihm dein Stil gefällt, bevor du dir die Arbeit machst. Also haben sich deine Chancen genau genommen gar nicht verändert.“
 

„Trotzdem danke!“ Er strahlte über das ganze Gesicht. „Ich werd mich daran versuchen. Aber eine Frage habe ich noch: Wo würde ich denn später arbeiten? Industriell Illusion hat doch keinen Sitz in Japan.“
 

„Pegasus und ich arbeiten auf einigen Gebieten sehr stark zusammen. Ein paar seiner Leute haben schon jetzt Büros in meinen Gebäuden. Andersherum genauso. Du würdest also in Domino bleiben. Wahrscheinlich könntest du sogar zu Hause arbeiten“, erklärte ich. Daran hatte ich natürlich auch gedacht. Ich wollte nicht, dass Tsuki ging.
 

„Oh, das ist prima!“
 

Wir sprachen noch eine ganze Weile über die Zeichnungen. Alle Figuren waren aus Mythen und Legenden entnommen worden. Das war schließlich das Thema der neuen Kartenreihe. Wir philosophierten über verschiedene Hintergründe und diskutierten, welche Farben zu den einzelnen Figuren und Bildteilen passen würden. Viel Ahnung von Kunst hatte ich nicht, aber Dinge, wie den Goldenen Schnitt oder die Bedeutungen verschiedener Farben kannte ich. Dennoch war mein Wissen im Gegensatz zu dem von Tsuki geschwinden gering. Es war eine ungewohnte Situation. Normalerweise war ich der Klügere. Und jedes Mal, wenn es bisher anders gewesen war, hatte ich es gehasst. Nicht so bei Tsuki. Er gab mir das Gefühl, dass es beinahe nichtig war, dass ich nicht so viel wusste. Er spottete nicht, erklärte selbst Dinge, die für ihn anscheinend Basiswissen waren.
 

Irgendwann begann Tsuki zu gähnen. „Meine Güte, bin ich müde. So gut scheine ich auf dem Hinflug wohl doch nicht geschlafen zu haben.“ Er streckte sich. „Ich denke, ich leg mich besser hin. Wo kann ich schlafen?“
 

War das eine rhetorische Frage? Oder wollte er nicht bei mir schlafen? Ich ignorierte es. „Da“, sagte ich und zeigte auf mein Bett. Tsukis Blick folgte meinem Finger.
 

„Bei dir?“, fragte er. Es klang seltsam. Ein wenig unsicher. Ich hob eine Augenbraue. Eine Geste, die ich Tsuki gegenüber selten benutzte.
 

„Ist das ein Problem?“
 

Er antwortete nicht, sondern gähnte noch einmal und verließ das Zimmer. Einen Moment lang blickte ich ihm verständnislos hinterher. Dann wurde mir klar, dass er noch ins Bad musste und seine Reisetasche ebenso in einem anderen Raum stand. Sonderbar war sein Verhalten dennoch gewesen.
 

Die Minuten, bis er wiederkam, verbrachte ich damit, darüber nachzudenken. Allerdings ohne Lösung. Als Tsuki eintrat, bemerkte ich deutlich, dass etwas nicht stimmte. Sein Gang war anders. Der Ausdruck seiner Augen war kaum definierbar. Ein Chaos aus Entschlossenheit, Angst, Unsicherheit und Zuneigung.
 

„Es gibt da etwas, dass du wissen solltest“, erklärte er, während er seine Reisetasche auf den Stuhl neben sich stellte und seinen Anzug über die Lehne legte. Er setzte sich in seinen Stuhl und starrte einen Moment auf seine Hände. „Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es dir sagen soll. Bisher hab ich mich immer dagegen entschieden. Aber inzwischen ist mir klar geworden, dass ich es dir unter den gegebenen Umständen nicht länger verschweigen darf. Ich hab nicht das Recht, die Entscheidung für dich zu treffen.“
 

„Die Entscheidung worüber?“, fragte ich. Ein ungutes Gefühl beschlich mich, was ich natürlich nicht zeigte.
 

„Ob du mir weiterhin in der Sache der Berührungsängste vertraust“, sagte er.
 

Für einen Moment war ich sprachlos. Er wollte es abbrechen. Warum? Es half mir und ich genoss seine Gegenwart, seine Berührungen.
 

„Ich sehe keinen Grund dazu!“, stellte ich klar.
 

„Weil ich dir bisher etwas Wichtiges verschwiegen habe!“, erwiderte er ernst. Ich hörte die Entschlossenheit in seiner Stimme. Seine Augen drückten dasselbe aus. „Es gibt drei Dinge, die du wissen solltest.
 

Erstens: Ich begehre dich. In einem Maß, das ich noch nie erlebt habe. Dein Anblick genügt, um Lust zu bekommen, dich sofort nehmen zu wollen. Ich will mit dir schlafen, Seto. Und ich nicht weiß, ob ich die Kontrolle darüber behalten kann.
 

Zweitens: Ich liebe dich. Jeden Moment, den du nicht da bist, vermiss ich dich ein wenig mehr. Ich möchte in deiner Nähe sein. So sehr, dass ich dir sogar nachgereist bin, um dich ein paar Stunden früher wiederzusehen. Von den Sorgen, die ich mir um dich gemacht habe, brauch ich gar nicht anzufangen. Du hast gemerkt, wie ich am Rad gedreht habe. Du bedeutest mir wirklich viel.
 

Drittens: Ich will dich glücklich sehen. Mehr als alles andere. Selbst wenn das bedeutet, dass ich meine Liebe nicht ausleben kann. Deswegen sage ich dir das alles auch. Ich will dich unter keinen Umständen verletzen.“
 

Ich war sprachlos. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. In meinem Magen kribbelte es wie verrückt. Er liebte mich. Und das hatte er mir mit einer Liebeserklärung gesagt, um dich mich wohl jedes träumerische Mädchen beneiden würde. Ich wollte ihm sagen, dass ich seine Gefühle erwiderte. Aber ich wusste ganz genau, dass ich es nicht konnte. Mir war es nicht möglich, so viel von mir Preis zu geben. Ich fürchtete mich davor, wie angreifbar mich mein Geständnis machen würde. Also tat ich es nicht.
 

„Tja“, sagte Tsuki, „ich denke, ich sollte woanders schlafen. Du kannst in Ruhe darüber nachdenken.“
 

Es gab nicht viel nachzudenken. Ich vertraute ihm und ich hatte auch allen Grund dazu. Wie er selbst gesagt hatte, ich war ihm wichtiger. Ich hatte nichts zu befürchten. Ich wusste, dass Tsuki sofort auf Abstand gehen würde, wenn er merkte, dass er die Kontrolle verlor.
 

„Wo kann ich schlafen?“ Er sah mich fragend an.
 

„Bei mir!“, erwiderte ich sofort.
 

„Seto!“, meinte Tsuki beinahe verzweifelt. „Es ist mir ernst. Also, wo kann ich schlafen?“
 

„Bei mir!“, sagte ich mit Nachdruck.
 

„Seto, bitte denk darüber nach!“
 

„Drücke ich mich so undeutlich aus?! Ich sagte, du schläfst bei mir“, bestimmte ich. Tsuki sah mich aus großen Augen an. Verständnislos, aufgrund dieses Befehls. Aber er wiedersprach nicht. Ich wartete auch gar nicht erst auf eine Antwort. Ich verließ den Raum, um mich umzuziehen.
 

Während ich im Bad vor dem Spiegel stand, dachte ich daran, dass ich ihn liebte. Und nur weil ich nicht in der Lage war, ihm dies zu sagen, bedeutete das nicht, dass ich seine Gegenwart und seine Berührungen nicht genießen konnte. Tsuki tat das zweifelsfrei auch.
 

Als ich in mein Zimmer zurückkam, war es dunkel. Aber ich hörte, dass Tsuki da war. Er war dort, wo er sein sollte. Im Bett. Ich legte mich zu ihm und sofort umschlagen mich seine Arme.
 

„Ich fühle mich geehrt aufgrund deines Vertrauens“, murmelte er mir ins Ohr. „Ich hoffe, ich habe es auch verdient.“
 

Ich antwortete nicht, schob einfach nur die Hand, die bisher an meiner Hüfte gelegen hatte, ein Stück nach unten. Damit sollte endgültig klar sein, wie ich dazu stand. Tsuki seufzte, nahm das Angebot aber an. Seine Hand fuhr sanft über meinen Po. Behaglich schloss ich die Augen und rückte noch ein Stückchen näher an ihn heran. Beinahe hätte ich zufrieden geseufzt.
 

„Seto?“
 

„Hm.“
 

„Gibt es etwas ... Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll ... ich ... seitdem ich begriffen habe, dass ich dich liebe, fällt es mir schwer ... zu unterscheiden, was für Berührungen angemessen sind.“ Es schien ihm nicht leicht zu fallen, sich auszudrücken. Ein Problem, das Tsuki selten hatte.
 

„Du kannst mich berühren, wo und wie du willst, wenn du der Meinung bist, dass es mir hilft.“ Und es mir gefällt, fügte ich in Gedanken hinzu. Es war mir nur Recht, wenn Tsuki Gefallen an mir fand.
 

„Es stört dich nicht, dass ich jede Berührung genieße? Es erscheint dir nicht eigennützig?“, fragte er zweifelnd nach.
 

„Sollte es?“
 

Tsuki lachte leise. „Ich versteh dich immer noch nicht vollkommen!“ Das war auch gut so. Absolut durchschaubar zu sein, war für mich eine Vorstellung, die mir kalte Schauer über den Rücken jagte. „Sagst du mir, welche Berührung dir am besten gefällt?“
 

Aufgrund dieser Frage wurde ich tatsächlich rot. Ehe ich es verhindern konnte, war mir das Blut in die Wangen geschossen. Jahrelang antrainierte Selbstbeherrschung ade. Schämte ich mich dafür? Nein. Warum sollte ich? Vielleicht lag es einfach daran, dass es etwas sehr Banales war. Nur gut, dass Tsuki mein Gesicht nicht sehen konnte.
 

Ich wollte schon die Auskunft verweigern, als mir Siegfrieds Triade wieder einfiel. Könnte er zum Teil doch recht gehabt haben? Ich wollte es wissen. Ich ärgerte mich über meine Neugier, aber daran ändern konnte ich nichts. Einen Moment überlegte ich, ob die Information Tsuki zum Vorteil gereichen würde, und bestimmte dann: „Nur im Tausch gegen Antworten auf zwei Fragen von mir.“
 

Ich hörte regelrecht, dass Tsuki schmunzelte, als er antwortete: „Einverstanden, mein Lieblingsgeschäftsmann.“
 

Innerlich schüttelte ich nur den Kopf. Gut, vielleicht hatte er im Kleinen recht. Aber in der richtigen Geschäftswelt ging es wesentlich härter zu. In diesem Moment war das egal. Jetzt war ich bei Tsuki. Gerade wollte ich meine erste Frage stellen, da wurde mir bewusst, dass er sie wahrscheinlich gar nicht beantworten konnte, also formulierte ich sie um:
 

„Wann hast du gemerkt, dass du dich in mich verliebt hast?“
 

„Hm. Das ist gar nicht so einfach. Lass mal überlegen. ... Gemerkt, dass ich in dich verknallt war, hab ich an einem unserer ersten Fernsehabende. Ich hab mir aber nichts weiter dabei gedacht, es einfach als eine Schwärmerei abgestempelt. Dass du mir mehr bedeutest, dass ich dich liebe, hab ich in den Tagen nach meinem Fehltritt in deinem Garten festgestellt. Arina war ziemlich sauer, dass ich nach so kurzer Zeit unsere Sexbeziehung wieder beendete, zumal sie nicht verstehen konnte, warum ich das deinetwegen tat. Und als du das erste Mal zu mir ins Bett gekrabbelt kamst, bin ich dir wohl endgültig verfallen.“
 

Das bedeutete, dass er gar nicht so oft mit Okami Arina geschlafen hatte. Natürlich war jedes einzelne Mal zu viel gewesen, aber die Tatsache, dass er meinetwegen bald darauf aufgehört hatte, war ein einziger Triumpf.
 

„Was für einen Anteil trug ich an der Entscheidung, deinen Job aufzugeben?“, fragte ich weiter.
 

Tsuki lachte leise. „Warum wundert es mich nicht, dass du darauf gekommen bist?! Im Grunde genommen bist du dafür alleine verantwortlich. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, mit jemand anderem zu schlafen, obwohl ich dich so liebe. Das kommt mir so vor, als würde ich dich betrügen. Ich weiß nicht genau, was ich getan hätte, wenn du mir nicht die duell-454 Anteile abgekauft hättest. Das machte mir die Entscheidung sehr einfach.“
 

Ich war glücklich. Es bedeutete mir viel, dass ich ihm so sehr am Herzen lag. Und ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, dass sich das in nächster Zeit ändern würde.
 

„Also?! Meine Antwort?“
 

„Kraulen im Nacken. ... Und wenn du mir durch die Haare fährst.“
 

„Ja?“ Tsuki zog mich noch etwas näher und begann mich am Haaransatz zu kraulen. Seine Hand wanderte auf unbestimmten Weg durch meine Haare und wieder zurück. „So in etwa?“
 

„Mhm.“ Das war schön. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und genoss seine Berührungen.
 

Es wäre schade, wenn ich mich irgendwann nicht mehr daran erfreuen könnte.
 

„Mhm.“ Das war schön. Ich legte meinen Kopf an seine Brust und genoss seine Berührungen.
 

Es wäre schade, wenn ich mich irgendwann nicht mehr daran erfreuen könnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Currywurstbrot
2010-05-02T18:51:48+00:00 02.05.2010 20:51
also...
ich fands auch voll süüüüüüüüß xD
goldiges kappi, hat mir gut gefallen =)
lg
Von:  MiriaMiri
2010-04-27T16:37:45+00:00 27.04.2010 18:37
OMG!
WIE SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜß!!!!
*nicht-mehr-einkrieg-und-auf-den-boden-fall*
so schÖ_Ön *schwärm*
Boha! das ist so total, hammer, total, geil, wow, awesome, amazing, süß, cool, sweet, nice, oberhammer, affengeil, und weiß der Kuckuck noch was! ich liebe die zwei >.< di muss man einfach lieben =D

lg Miri
Von:  JK_Kaiba
2010-04-27T16:31:43+00:00 27.04.2010 18:31
echt ein toller Abschluss, aber irgendwie find ich es auch ein bisschen kurz, was nicht heiß das es schlecht war, aber ich hätte nichts dagegen gehabt wenn du besonders beim letzten Kapitel noch mehr geschrieben hättest
lg


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