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MICHI

Geh deinen Weg
von

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Wirst du noch derselbe sein?

KAPITEL9: Wirst du noch derselbe sein?
 

»Da seid ihr ja endlich«, Koshiro war richtig erleichtert.

»Wir können auch wieder gehen«, knurrte Mimi, die unsanft auf ihrem Hinterteil gelandet war. Verzweifelt versuchte sie wieder ihre zerzausten Haare zu richten.

»War nicht so gemeint«, murmelte Koshiro und bot ihr seine Hand an. Als er sie sie nahm schien er so überrascht zu sein, dass er sie wieder losließ.

»Hilfst du mir jetzt oder nicht?«, Mimi schenkte ihm ein amüsiertes Lächeln. Der Arme wurde knallrot und schaffte es dann doch noch irgendwie ihr auf die Beine zu helfen.

»Hat Mama dich endlich gehen lassen?«, Hikari fiel zuerst auf, dass Taichi zusammen mit Agumon auf Koshiros Bett hockte und die anderen neugierig musterte. Er schien ganz heiß auf Neuigkeiten zu sein. Sora warf ihm einen Blick zu, der bedeutete er solle sich noch etwas gedulden.

»Super, ist das Yunas Digimon?«, Agumon sprang aufgeregt auf und ab.

»Was ist denn mit dir passiert, Popomon?«, erschrocken starrte Yuna ihr Digimon an. Sie hatte während dem Übergang in die reale Welt gar nicht gemerkt, dass ihr Digimon plötzlich die Gestalt gewechselt hatte. Es sah nun mehr aus wie ein Seepferdchen mit Fell und Katzenkopf.
 

»Es ist zu Frimon digitiert«, meinte Ken fasziniert, mit einem Blick in die Daten seines Digivices, »das ging aber schnell!«

»Sicher hat es durch euren Übergang in unsere Welt einen Energieschub abbekommen«, erklärte Koshiro und musterte das neue Digimon eingehend.

»Wahnsinn, dann ist es jetzt auf dem Ausbildungslevel!«, grinste Daisuke.

»Ist das denn gut?«, Frimon sah mit großen Augen zu seiner Partnerin hoch.

Yuna lächelte sanft und nahm es auf den Arm:

»Bestimmt!«

»Dann musst du mit Frimon unbedingt trainieren«, meinte Taichi ernst.

»Aber dränge es nicht zu sehr. Wichtig ist, dass ihr euch vertraut«, fügte Sora hinzu.

»Und füttere es ordentlich. Digimon verputzen viel«, riet Takeru ihr.

»Hey stopp«, Hikari drängte sich zwischen ihre Freunde und stand nun direkt vor Yuna, die nur die ganze Zeit genickt hatte, »du musst selbst herausfinden, was dich und Frimon auszeichnet. Vielleicht ist es zwischen euch ganz anders als mit unserem Digimon. Ihr müsst euer eigenes Tempo finden, aber ihr wisst, dass wir euch immer helfen werde.«

»Danke, Hikari-chan«, Yuna lächelte gerührt, »ich meine euch allen. Dafür, dass ihr uns geholfen habt.«

»Gern geschehen«, Miyako grinste schief, »am besten geht ihr beide jetzt nach Hause und lernt euch besser kennen.«

»Ich und Veemon begleiten euch«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Daisuke.

»Erstens heißt es Veemon und ich, der Esel nennt sich selbst zuerst, und zweitens wird Yuna-chan den Weg nach Hause sicher alleine finden«, wies Miyako ihn zurecht. Daisuke machte den Mund, um etwas nicht sehr nettes zu erwidern, doch Yuna unterbrach ihn schnell:

»Das ist sehr aufmerksam von dir Daisuke-kun, aber Miyako-chan hat Recht. Frimon und ich werden schon zurechtkommen. Es braucht sicher auch etwas Ruhe, genau wie ich. Es ist sehr viel heute passiert.«

»Okay«, er zuckte mit den Schultern und Miyako schien erleichtert auszuatmen. Nur Mimi und Sora schienen das zu bemerken und warfen sich wieder mal gegenseitig vielsagende Blicke zu.

»Also dann auf Wiedersehen. Schön dich kennen gelernt zu haben«, Mimi schüttelte ihr lächelnd die Hand. Yuna und Frimon verabschiedeten sich auch von den anderen und verließen dann zusammen die Wohnung der Izumis. Vorher erinnerte Hikari sie nochmal daran, dass Frimon sich wie ein Stofftier benehmen sollte, damit es nicht zu sehr auffiel. Außerdem wollten sie sich am nächsten Tag an der Odaiba High treffen.
 

»Die waren aber alle nett «, piepste Frimon und hüpfte auf und ab.

»Pst! Willst du meine Eltern wecken?«, Yuna lauschte noch ein letztes Mal an der Tür und schloss sie mit einem leisen Klicken ab. Auch wenn ihre Eltern schon schliefen, wurde sie vorgewarnt, wenn sie kamen. Es war gar nicht so einfach gewesen, dass aufgeregte Digimon in ihr Zimmer zu schmuggeln. Doch es hatte wunderbar funktioniert. Ihre Mutter hatte wirklich geglaubt, dass sie sich noch ein Stofftier wie ihre Freunde gekauft hatte. Auch wenn sie sich wunderte, wo das erste geblieben war.

»Äh, kaputt. Ein Hund hat es zerfetzt«, hatte Yuna gestammelt und war rot dabei geworden. Zum Glück hatte ihre Mutter, dass nicht bemerkt sonst wäre sie wirklich misstrauisch gewesen. Frimon hatte sich ein paar Mal in ihren Armen bewegt und mit dem Schwanz gezuckt, doch auch das hatte niemand bemerkt.

»Und was machen wir jetzt?«, fragte es und hüpfte von ihrem Bett auf ihren Schreibtisch und wieder zurück.

»Wir gehen jetzt schlafen«, gähnte Yuna und zog sich die Spangen aus dem Haar. Das Digimon machte ein enttäuschtes Gesicht:

»Jetzt schon?«

»Du konntest ja auch schlafen, während ich laufen musste«, lachte die Brünette und sprang in ihr Bett.

»Ich habe aber noch Hunger«, maulte Frimon und als wollte er seine Aussage bestätigten knurrte sein Magen laut. Yuna seufzte und schlug die Bettdecke zurück:

»Also gut, warte hier und sei leise, ja? Ich geh dir schnell noch was holen.«

»Ist gut!«
 

Das Mädchen schloss leise wieder die Tür auf und schlich über den Flur in die Küche. Das fahle Licht des Mondes wies ihr den Weg zum Kühlschrank.

»Das wird noch ein laaange Nacht werden, wenn das so weitergeht«, dachte sie, während sie die Leckerbissen auf ihre Arme lud. Sie betete, dass Frimon irgendwas davon mochte. Immerhin waren Digimon keine Haustiere, für die man in der Zoohandlung das passende Fressen kaufen konnte.

Auf dem Flur löste sich ein Apfel auf dem Lebensmittel-Haufen und landete mit einem » Plong!« auf dem Boden. Sie erfror mitten in ihrer Bewegung, hielt die Luft an und lauschte. In Gedanken verfluchte sie sich bereits für ihr Ungeschick. Doch im Zimmer ihrer Eltern blieb es leise. Lediglich der Verkehrslärm war zu hören.

Langsam schlich sie weiter und ließ den Apfel auf dem Flur liegen. Sie würde ihn später holen, wenn die anderen Sachen in ihrem Zimmer waren. Doch als sie ihre Tür öffnete, erwartete sie eine Überraschung.

»Na toll!«, murmelte sie und musste dann doch schmunzeln. Frimon hatte sich auf ihrem Kopfkissen zu einem Fellball zusammengerollt und schnarchte leise. Es sah einfach nur zu knuffig aus. Sie legte die Lebensmittel auf ihren Schreibtisch, löschte das Licht und kroch dann vorsichtig, und darauf bedacht es nicht zu wecken, neben ihr Digimon. Frimon seufzte leise und schmuste sich an ihr Kinn. Yuna hatte sich wirklich noch nie so glücklich gefühlt wie in diesem Moment.
 

Doch bereits am nächsten Tag stand den beiden das nächste Problem bevor: Was sollte Frimon machen, während Yuna in der Schule war?

Ihr war es nur Recht, wenn es in ihrem Zimmer blieb und sich so ruhig wie möglich verhielt. Doch das quirlige Digimon wollte unbedingt mitkommen.

»Aber Frimon, das geht doch nicht. Du würdest viel zu sehr auffallen und langweilig ist es in der Schule auch«, erklärte Yuna, während sie Schulbücher in ihre Tasche stopfte.

»Yuna-chan? Kommst du gleich? Ich will los «, rief ihr Vater und klimperte mit den Autoschlüsseln. Wie jeden Morgen wollte er sie an der Schule absetzen bevor er zur Arbeit fuhr.

»Komme gleich, Papa«, rief seine Tochter zurück.

»Das ist mir egal wie die Schule ist. Hauptsache ich bin bei dir«, erklärte Frimon und hüpfte in ihre Schultasche. Genervt packte Yuna es und zog es wieder heraus:

»Nein, es tut mir leid, Frimon. Es wäre einfach zu gefährlich.«

»Och bitte!«

»Yuna-chan, ich muss los. Sonst komme ich zu spät!«

»Bitte! Wenn du mich nicht mitnimmst, dann komme ich einfach hinterher.«

»Sei nicht albern, Frimon. Du kennst dich in Tokio gar nicht aus«, Yuna wurde langsam ungeduldig. Sie verschloss ihren Rucksack und setzte ihn auf. Das Frimon verzog beleidigt den Mund:

»Du bist gemein!«

»Wenn du nicht in einer Sekunde da bist, dann musst du mit dem Bus fahren.«

»Ich komme, Papa!«

Yuna seufzte resigniert und öffnete wieder ihre Tasche:

»Also gut, spring rein!«

Frimon strahlte und war mit einem Satz zwischen den Schulbüchern und Heften verschwunden.

»Aber verhalte dich so unauffällig wie möglich, sonst kann ich dich beim nächsten Mal nocht mehr mitnehmen?«, meinte Yuna noch bevor sie den Reißverschluss halb zuzog und rannte schnell hinaus um ihren Vater nicht noch wütender zu machen.
 

»Hey Yuna-chan, na wie geht es dir?«, grinsend kam Hikari auf sie zu, nachdem ihr Vater an ihrer Schule abgesetzt hatte. Die beiden Mädchen waren zusammen mit Daisuke und Takeru im Abschlussjahrgang der Grundschule. Im nächsten Jahr würden sie, wie alle anderen Digiritter, die Odaiba High besuchen, ausgeschlossen Iori natürlich.

Es war ein seltsames Gefühl von Leuten begrüßt zu werden, mit denen man vorher nichts zu tun gehabt hatte. Und auch die anderen Schüler, die die ruhige Yuna kannten blickten fragend zu den beiden hinüber.

»Guten Morgen, Hikari-chan«, sie lächelte freundlich zurück.

»Ist dein Fuß wieder verheilt?«

Yuna nickte.

»Toll «, lächelte Hikari und sah sich dann nervös um. Sie senkte ihre Stimme, damit niemand etwas verstehen konnte:

»Und wie geht es Frimon? Hat es sich an unsere Welt soweit gewöhnt?«

»Frimon geht es super «, flüsterte Yuna zurück und umklammerte noch fester ihre Schultasche. Doch Hikari war nicht blöd und sah auf Anhieb, dass sich etwas darin bewegte. Yuna sah sie entschuldigend an:

»Ich konnte es nicht alleine lassen. Es hätte vielleicht sonst was angestellt, so aufgedreht wie es ist.«

»Versteh schon, aber pass auf, dass niemand es bemerkt.«

Die Schulklingel zwang sie in verschiedenen Klassen zu verschwinden.
 

»Hatschi!«

»Wer war das?«, die anderen Kinder sahen sich verwirrt um.

Frau Urimaku, die gerade dabei war eine Formel an die Tafel zu schreiben, hielt in ihrer Bewegung inne und drehte sich zu ihren Schülern um.

»Einer von euch muss geniest haben.«

»Nein, das hat keiner «, behauptete ein Mädchen aus der vorderen Reihe. Yuna lief der Schweiß über den Rücken und versetzte ihrer Schultasche auf dem Boden einen vorsichtigen Tritt. Dann simulierte sie selbst ein Niesen.

»Entschuldigung, Frau Urimaku. Ich muss mich erkältet haben«, schniefte sie.

Die Lehrerin blickte sie besorgt an:

»Möchtest du lieber nach Hause gehen, Yuna?«

Die Brünette schüttelte den Kopf und Frau Urimaku fuhr schulterzuckend mit dem Unterricht fort.

»Sie hat aber vorhin nicht geniest, das habe ich ganz genau gesehen «, flüsterte eine Stimme hinter Yuna. Sie versuchte ein unschuldiges Gesicht zu machen und die Matheaufgaben zu berechnen.
 

»Da hast du gerade nochmal Glück gehabt «, wisperte Yuna in ihren Rucksack, als sie zusammen mit Hikari, Daisuke, Iori und Takeru Richtung Odiaba High lief.

»Tut mir leid«, piepste Frimon, »aber es ist so eng und staubig hier drin.«

»Na, dann komm raus«, seufzte Yuna. Die anderen Digimon waren schließlich auch dabei. Im Gegensatz zu Frimon allerdings konnte man sie schon mal während der Schulzeit alleine zu Hause lassen.

»Sei nicht so streng. Wir mussten uns alle erst an die menschliche Welt gewöhnen«, erklärte Patamon.

»Ich meine es doch gar nicht böse«, erklärte Yuna, »aber ich habe nun mal Angst, dass man Frimon entdeckt und dann irgendwie in ein Labor bringt.«

»Aber Yuna, du machst dir viel zu viele Sorgen«, Frimon drehte sich in ihren Armen so, dass es sie angucken konnte.

»Du hast Recht«, sie lächelte, »von jetzt an werde ich versuchen unbesorgter zu sein und dir zu vertrauen.«

»Hey, schaut mal. Was machen denn Taichi-kun und Yamato-kun da?«, Daisuke deutete auf den Schulhof der Oberschule, wo sich die beiden Freunde gerade gegenüberstanden. Ihre Mienen wirkten wütend und angriffslustig.

»Das bedeutet bestimmt nichts Gutes«, meinte Gatomon.

Sofort rannten sie los. Es schien als hätten Taichi und Yamato bereits die Aufmerksamkeit des gesamten Schulhofes auf sich gezogen.
 

»Die Beziehung zwischen mir und Sora-chan geht dich gar nichts an, kapiert?«, schnaubte Yamato.

»Sie ist meine beste Freundin und es geht mich ja wohl etwas an, wenn ich sehe, dass es ihr schlecht geht!«, Taichi zitterte schon vor Wut.

»Ihr geht es doch gar nicht schlecht!«

»Woher willst du das wissen? Du siehst uns doch gar nicht mehr! Du bist so ein Egoist geworden!«

»Ich und egoistisch? Du bist doch immer derjenige, der einen auf Anführer macht! So warst du schon immer!«

»Jetzt werde nicht albern! Wenigstens interessiere ich mich noch für meine Freunde und denke nicht nur daran Karriere zu machen! Du bist der einzige, der hier querschießt!«

»Und was ist mit Mimi-chan oder Jyou-san? Haben die beiden uns auch nicht immer im Stich gelassen?«, knurrte der Blonde und funkelte seinen gegenüber an.

»Mimi war gezwungen nach Amerika zu gehen und sie hat jede Gelegenheit genutzt uns zu unterstützen. Und was Jyou-san betrifft...der war sogar beim letzten Mal dabei, obwohl er mitten im Studium steckt. Der hatte sicher auch etwas Besseres zu tun, aber er hat zu uns gehalten im Gegensatz zu dir!«

»Der hat ja auch das Wappen der Zuverlässigkeit«

»Und du der Freundschaft «, Taichi sah Yamato fest in die Augen, »und im Moment hast du dir das nicht verdient gemacht, so wie du uns und vor allem Sora-chan behandelst.«

»Weißt du was?«, Yamato machte einen Schritt auf den Brünetten zu, »ich habe fast das Gefühl, dass du ganz froh bist, dass Sora-chan und ich im Moment Zoff haben.«

»Was meinst du, verdammt?«

»Na, immer hin warst du doch schon immer ins sie verknallt. Jetzt glaubst du endlich eine Chance bei ihr zu haben!«
 

Taichi starrte ihn einige Sekunden lang fassungslos an. Jeder auf dem Schulhof spürte die plötzliche Spannung zwischen den beiden noch viel stärker als vorher.

»Das nimmst du sofort zurück!«, meinte Taichi mit leiser Stimme. Sein Unterton war drohend.

»Wieso sollte ich etwas zurücknehmen, was der Wahrheit entspricht?«, der blonde Junge zog herausfordernd eine Augenbraue hoch.

»Du nimmst das jetzt verdammt nochmal zurück!«, brüllte Taichi und griff nach Yamatos T-Shirt.

»Bring mich dazu«, hauchte Yamato ihm kühl ins Gesicht. Da konnte sich auch Taichi nicht mehr weiter beherrschen. Mit einem wütenden Schrei stürzte er sich auf seinen ehemals besten Freund und verpasste ihm einen Kinnhaken. Yamato ließ das natürlich nicht auf sich sitzen und wenige Sekunden später wälzten sich die beiden kämpfend und auf dem Boden herum.

»Ich kann das nicht mit ansehen«, murmelte ein Mädchen neben Yuna und drehte sich einfach weg.

Takeru und Hikari wechselten einen kurzen Blick und nickten sich dann zu.
 

»Jetzt ist aber genug, ihr Kindsköpfe! «, meinte Hikari mit schriller Stimme und baute sich vor den beiden Streithähnen auf. Als die beiden nicht reagierten, ergriffen ihre beiden Geschwister die Initiative.

Hikari packte Taichi am Arm und Taker zog seinen großen Bruder an der Schulter von Taichi weg. Yamato gab sehr schnell auf, Taichi hingegen versuchte jedoch gegen den Griff seiner Schwester anzukämpfen.

»Lass mich los, Hikari-chan! Ich will diesem Idioten zeigen, was ich von ihm halte!«

»Taichi-nii!«, Hikari verstärkte den Griff, war aber nicht stark genug alleine. Sofort war Daisuke an ihrer Seite und packte sein Idol am anderen Arm.

»Hikari-chan hat Recht, er ist es doch gar nicht wert.«

»Jetzt hast du nochmal Glück gehabt, Ichida, aber beim nächsten Mal bist du fällig!«, knurrte Taichi und wirbelte herum.

»Warte, Taichi-san! Wir müssen noch auf die anderen warten «, Iori lief ihm hinterher.

»Ich warte auf euch woanders «, erklärte Taichi ohne sich umzudrehen. Niemand hielt ihn auf als er das Schulgelände verließ. Alle wussten, dass er kurz alleine sein musste, um sich abzureagieren.
 

»Warum hast du ihn so provoziert?«, fragte Takeru seinen Bruder, als Taichi außer Hörweite war.

»Das geht euch nichts an«, meinte Yamato cool und vergrub seine Hände in den Taschen.

»Alter, was ist mit dir los?«, Daisuke schüttelte bloß den Kopf.

»Seid ihr hier, um mir auch noch Vorwürfe zu machen?«, fragte der Ältere angriffslustig.

»Das wollte er doch gar nicht. Wir wollten uns doch nur versichern, dass es dir gut geht. Wir machen uns Sorgen«, erklärte Hikari mit ruhiger Stimme.

»Mir geht es prima. Wirklich.«, Yamato sah in die Runde. Er versuchte ein Lächeln, doch der Versuch misslang.

»Ich muss jetzt los. Ich habe Bandprobe.«

Damit schnappte er sich seine Jacke, die auf einer Bank lag.

»Auf Wiedersehen«, er hob die Hand und machte sich dann auf den Weg.

»Ich versteh die beiden nicht«, seufzte Hikari.

»Hey Leute, was macht ihr denn für Gesicht?«, strahlend kam Miyako mit Koshiro und Ken im Schlepptau auf sie zugelaufen. Wie immer schien sie bester Laune zu sein.

»Erzählen wir euch gleich. Jetzt müssen wir erstmal zu Koshiro. Wo sind Mimi-chan und Sora-chan?«, Takeru sah sich suchend um.

»Sora-chan hat heute wieder Training und ich schätze Mal Mimi-chan ist entweder bei den Takenouchis und langweilt sich oder einne Runde shoppen«, Miyako zuckte mit den Achseln.

»Wir können sie ja immer noch anrufen. Sie wird sich sicher über etwas Abwechslung freuen«, Hikari konnte sich schon genau Mimis begeistertes Gesicht vorstellen.

»Taichi gabeln wir dann gleich wieder auf«, fügte Takeru hinzu, was Ken und Miyako dazu veranlasste fragende Blicke auszutauschen.
 

»Wirklich, Taichi-san, du hättest dich nicht so von ihm provozieren lassen sollen.«

»Aber hat doch nicht das Recht so über Sora-chan zu reden«, auf Taichis Stirn lag eine tiefe Falte.

»Iori-chan hat Recht. Du hast wieder mal etwas überreagiert.«

»Musst du mir jetzt auch nicht in den Rücken fallen, Agumon? Ich dachte du wärst mein Freund.«

»Entschuldigung«, das Digimon senkte beschämt den Kopf.

»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Taichi-kun hat selber Schuld an der ganzen Sache«, beruhigte Takeru es.

»War klar, dass du deinen Bruder auch noch in Schutz nimmst«, knurrte Taichi beleidigt.

Yuna verdrehte kopfschüttelnd die Augen. Er wollte seinen Fehler einfach nicht einsehen.

Sie liefen zu acht durch den Bambuswald: Sie, Frimon, Agumon, Iori, Patamon, Taichi und Takeru. Wieder einmal hatten sie sich in zwei Gruppen aufgeteilt, um mehr über diese Vorkommnisse herauszufinden und warum die Digimon wieder nur zu Armordigimon digitieren konnten. Außerdem hielten sie immer noch nach Armadillomon Ausschau.

Hikari, Ken, Miyako, Mimi, Daisuke und ihre Digimon waren in eine andere Richtung verschwunden.
 

»Könnt ihr das Thema vielleicht mal lassen? Wir können immer noch darüber diskutieren, wenn wie wieder in eurer Welt sind?«, Patamon schlug heftig mit den Flügeln.

»Du hast recht. Jetzt sollten wir uns darauf konzentrieren, dass wir uns nicht wieder von einem Erdbeben überraschen lassen«, meinte Takeru und blieb stehen.

»Ja, wahrscheinlich taucht dann wieder ein böses Digimon auf und will Yuna zu diesem Meister der Finsternis verschleppen. Eigentlich hätten wir dich nicht mitnehmen dürfen«, erklärte Iori nachdenklich. Das Mädchen blieb stehen und blickte ihn ärgerlich an:

»Du glaubst doch nicht, dass ich mich zu Hause in meinem Zimmer verkrieche und nicht weiter versuche herauszufinden, warum er hinter mir her ist?«

»Was bedeutet das alles? Bist du in Gefahr?«

Sie hatte vergessen, dass Frimon noch gar nichts von der ganzen Geschichte wusste und sie schämte sich jetzt, dass sie davon noch nichts gesagt hatte.

»Du brauchst dir um mich keine Sorgen machen, Frimon«, lächelte sie beruhigend und strich ihrem Digimon liebevoll über den Kopf, »aber ich bin nicht die einzige, die in Gefahr ist. Ich habe auch Angst um dich. Ich hoffe dieser dumme Meister hat noch nicht herausgefunden, dass du mein Digimonpartner bist.«

Sie machte sich wirklich große Sorgen deswegen. Was wenn er Frimon entführen würde, um sie auf seine Seite zu bringen? Vielleicht sollte sie sich doch beim nächsten Zusammentreffen mit einem bösen Digimon ausliefern. Vielleicht würde dieser „dunkle Meister“ ihre Freunde dann in Ruhe lassen.

»Ich weiß, was du gerade denkst, aber glaub mir: Das ist keine Lösung. Ganz im Gegenteil, es würde alles nur noch schlimmer machen.«

Yuna blickte Taichi überrascht an. Woher wusste er, worüber sie gerade nachgedacht hatte?

»Aber ich will- «

»Ich kann verstehen, dass dein Digimon beschützen möchtest. Aber trotzdem bringt es uns auch nicht, wenn du dich dafür unnötig in Gefahr begibst. Es würde alles nur noch schlimmer machen.«

»Aber- «

»Wenn wir zusammenhalten, dann können wir ihn doch gemeinsam bekämpfen. Wir haben so etwas schon zweimal durchgemacht.«

Taichi klang so zuversichtlich, dass sie nicht mehr widersprechen konnte.

»Worüber reden die?«, wisperte Patamon Agumon zu. Das Drachendigimon sah jedoch genauso ahnungslos aus.
 


 


 

© ぁキ



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-12-24T17:54:59+00:00 24.12.2009 18:54
So ich lass dir jetzt auch mal einen Kommi da
Und hoffe fest das du bald weiter schreibst
denn ich finde die Stoy echt super ich mag ja auch deinen Schreibstill
Also schreib ganz schnell weiter =)
und Fröhliche weihnachten


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