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Interferenz

Eine definitiv überraschende Weiterführung.
von

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Dritte Störung: Rettung.

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Interferenz – Eine definitiv überraschende Weiterführung.

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Dritte Störung: Rettung.

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Die Charaktere gehören mir nicht, sie gehören Rumiko Takahashi. Da ich weder weiblich noch kleinwüchsig bin, schließe ich, dass sie mir auch nie gehören werden.

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////// 2017 //////
 

Der Himmel zog wie ein grauer Schleier vorbei, als Ranma durchs gesprungene Fensterglas blinzelte.

Es war schon seltsam, dachte er bei sich.

Vor der Katastrophe hat er den Himmel kaum eines zweiten Blicks gewürdigt. Heutzutage war das Firmament verhangen und er konnte sich an keinen Tag erinnern, an dem er nicht hinaufspähte. Die Sonne sah er nie und für die nächsten Jahre würde das so bleiben.

Heute war ihm ebenfalls kein Sonnenschein vergönnt. Hatte er Pech, dann würde er die Sonne mit Sicherheit nie wieder sehen. Er würde gar nichts mehr zu Gesicht bekommen, nicht mal diese graue Brühe von Wolken.

Ranma brüllte vor Schmerz, als ein Ruck durch den Subaru ging.

Durchdringend schepperten die Wände der Fahrerkabine, die zwar aus gestärktem Blech bestanden, aber einem Frontalcrash nichts entgegenzusetzen hätten. Überhaupt waren die Autos, die sie verwendeten, vornehmlich darauf ausgelegt, schnell von A nach B zu kommen. Flucht war oft das einzige Mittel. Konfrontation war nur eine andre Art des Selbstmords.

Der Motor röchelte kränklich.

Leutnant Saotome spürte die Dunkelheit herannahen und kämpfte dagegen an.

„Schneller! Drück drauf!“

„Fahr halt selber. Schneller ist nicht!“

Ranma versuchte die Lippen voneinander zu lösen. Er wollte die Soldaten zurechtweisen, sie für ihre Disziplinlosigkeit tadeln und miteinander aussöhnen. Erschrocken stellte er fest, dass er nicht mal den Mund aufbekam. Die Lippen klebten fest aufeinander und mit der Zunge schmeckte er Kupfer in der Mundhölle.

Verdammt!

„Press’ auf den Druckverband! Hiroshi, die Mullbinden!“

„Klar, warte“, sprach sein alter Schulkamerad und polterte außerhalb von Saotomes Sichtbereich. Mit einem Schnappen wurde etwas geöffnet, das wie eine Plastikbox klang und Hiroshi reichte Toriyama irgendetwas. Es war wahrscheinlich Verbandszeug. Das Gesicht des Unterfeldwebels tauchte über Ranma auf.

„Keine Sorge Chef, wir pflastern dich zusammen.“

Der Leutnant versuchte zu lächeln.

Er schaffte es nicht.
 

Ranma wollte einen Blick auf die Feuerstelle erhaschen. Das gestaltete sich schwerer als im Vornherein angenommen, da diese hinter einem umgekippten Van verborgen lag. An unzähligen Stellen spross der Rost wie Unkraut am Auto hinauf und wucherte über die Verkleidung. Behände stieg der Soldat aus dem Fenster hinaus auf die Straße, sicherte das Gebiet und pirschte sich an. Der Karabiner wippte voller Vorfreude, bereit todbringendes Blei zu spucken.

Der Soldat trat ums Autowrack herum. Die Waffe schwenkte im Halbkreis, kam zum Stillstand und durchs Visier starrte er auf ein brennendes Auto in zwanzig Metern Entfernung. Wild leckten die Flammen entlang der Motorhaube. Wieso aber brannte ein Auto inmitten einer verlassenen Stadt? Ein Menschenleben war zweifelsohne etwas Heiliges, doch das roch nach einer Falle.

Saotome stutzte.

„Hilfe! Ich komm’ nicht raus, bitte. Ist da jemand? Hilfe!“

Das war eindeutig eine Menschenstimme! Jede Vorsicht vergessend, eilte Ranma herbei. Es handelte sich bei dem Auto um einen alten Toyota Corolla Si, der bereits vorm Brand im Motorraum in keinem guten Zustand gewesen war. Qualm versperrte die Sicht in die Fahrerkabine.

„Ich komme. Bewegen Sie sich nicht!“, befahl er und schulterte die AK. „Weichen Sie zurück vom Fenster. Schützen Sie Ihr Gesicht!“

Ranma nahm drei Schritte Anlauf und trat dann aus der Hüfte gegen die Tür. Aluminium kreischte auf, als er einen zweiten Tritt nachsetzte. Ein dritter Kick bog die Tür insoweit ein, als dass sich eine Ritze zwischen Tür und Rahmen bildete. Ohne Zögern griff der Soldat hinein, packte zu und zerrte aus Leibeskräften.

Das heiße Metall protestierte und sengte ihm die Finger an.

Stück für Stück verbreiterte er den Spalt, bis er die Tür unvermittelt aufriss und den Sperrbolzen abbrach. Im nächsten Augenblick strömte ihm Rauch ins Gesicht, wogegen er sich notdürftig mit einer Hand abschirmte. Mit der anderen tastete er im Qualm – und schrie markerschütternd auf.

Mühelos wurde er hineingezogen und entdeckte ein Paar rot aufleuchtender Photorezeptoren. Unlängst katapultierte es ihn aus der Fahrerkabine, wobei er sich den Kopf hart am Türrahmen anschlug und ihm der Atem für weitere Schreie stockte. Seine Schlitterfahrt über den Asphalt endete am umgekippten Kleinlaster, den er zuvor umschlichen hatte.

Benommen schüttelte er den Kopf und sog scharf Luft ein. Ihm tat jeder Muskel weh und er wollte sich gar nicht ausmalen, welche Folgen seine Leichtsinnigkeit haben mochte. Was ihn weit stärker beunruhigte, war das fehlende Gefühl im linken Arm.

Jeder Gedanke daran war verblasst, als das brennende Auto quietschte und sich eine mechanische Hand aus dem Rauch löste. Ein grinsender Metallschädel schob sich nach, die Augen stur auf den Soldaten fixiert.

Die Hydraulik jaulte jetzt unentwegt. Mit den Fingern zog sich die Einheit ins Freie und fiel auf die Straße, wo sie keine Sekunde verweilte. Sofort drückte sie sich ab und erhob sich zur vollen Größe. Ranmas analytischer Verstand sog jedes Detail auf.

Das war kein T-600, nie im Leben!

Er war schon vielen Exemplaren begegnet und dieses hier gehörte nicht dazu. War der T-600 grobschlächtig und ungelenk, so waren die Bewegungen dieses Monsters völlig anders. Es bewegte sich geschmeidig und zielstrebig auf ihn zu. Falls es denn möglich war, so schien selbst das Totenkopfgrinsen perfektioniert worden zu sein.

Sein Körper jammerte, als er sich die AK-74 von der Schulter rutschen ließ. Mit der gesunden Hand sicherte er die Waffe notdürftig im Stand und stützte sie auf der Straße. Sein Zeigefinger fand den Abzug, die AK ratterte los.

30 Kugeln bewegten sich in 2,77 Sekunden mit 900 m/s auf ihr Ziel zu. Davon trafen 19 das unbekannte Modell, das vom Drall zurücktorkelte und zu Boden ging. Ein dumpfer Knall schallte weithin durch die Straßen; vielleicht sogar zu weit, doch das war Ranma im Augenblick gänzlich egal.

Hatte er das Mistding durch einen Glückstreffer lahmgelegt? Das wäre zu gut um wahr zu sein. Das war es tatsächlich, denn ohne erkennbaren Aufwand rappelte sich die Maschine auf. Ihr Grinsen wich keine Sekunde, denn wie sollte es das auch?

Diesmal bewegte sich sein Verderben bedeutend schneller auf ihn zu und Ranma legte das zweite Magazin ein, hyperventilierte und drückte ab.
 

„Defibrillator, volle Stufe!“

„360 Watt? Das könnte ihn umbringen!“

„Volle Stufe sage ich!“

„Ich - “

„Volle Stufe!“

„Bereit.“

Ein Schock tanzte durch den Körper auf der Gusseisenpritsche und die Muskeln zogen sich sichtlich zusammen, wobei sich die dicke Schicht aus Mullbinden bedenklich rot färbte. Weitere Reaktionen blieben aus. Das Grau des Himmels wohnte dem Schauspiel unbeeindruckt bei.

„Nochmal!“

„Bereit.“

Die zweite Entladung von 360 Watt peitschte durch den Soldaten. Die flimmernde Herzkammer stockte für einen ungemütlichen Moment. Die Männer an der Pritsche warfen sich bestürzte Blicke zu, als das Lebenszeichen ausblieb.

Als der grüne Punkt wieder zu hüpfen begann, konnte man die Erleichterung der Männer förmlich spüren. Es glich einem Ding der Unmöglichkeit, doch Leutnant Saotome war dem Tod von der Schippe gesprungen. Ihre Augen glitten zum Arm des Mannes und rasch wendeten sie sich ab.

Bedauerlicherweise würde er nie wieder eine Mission anführen.
 

Ranma hielt brüllend drauf. Patronen hüpften in die Luft, drehten sich und zogen kräuselnde Rauchfähnchen hinterher, anschließend prallten sie neben ihm auf den Asphalt. Den Terminator störte das nicht länger. Stur stakste die zwei Meter hohe Gestalt auf ihn zu, die Stirn stur gegen den Bleiregen erhoben.

Ranma dachte nicht ans Weglaufen. Er verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Es war ihm tausendmal von seinen Vorgesetzten eingetrichtert worden und größtenteils war es ihnen gelungen ihm den Männlichkeitskomplex auszutreiben. Rennen, überleben – nichts ist wichtiger als ein Menschenleben! Ehre hat hinten anzustehen!

In dieser Leben-oder-Sterben-Situation traten jedoch die Lehren seines Vaters an die Oberfläche. Sei ein Mann! Kämpfe und sei stolz! Du bist der Beste! Du kannst alles!

Der Soldat grinste, zeigte Zähne und erhob sich geschwächt vom Blutverlust.

Er würde nicht im Liegen verenden wie ein Greis. Sein Vater war damals auch nicht fortgelaufen und hatte in seiner heldenhaftesten Stunde den Tod gefunden. Ein letztes Mal war es Ranma vergönnt gewesen zu seinem Vater aufzusehen. Das erste Mal war ihm klar geworden, wer dieser Mann eigentlich war. Sein Vater war vieles, darunter ein Dieb, ein Lügner und ein Mistkerl. Außerdem war Genma Saotome einer der fähigsten Kämpfer aller Zeiten gewesen und in den Erinnerungen seines Sohnes war er zur Legende geworden.

An diesem Tag hatte Ranma geschworen, seinem Vater um nichts nachzustehen.

Unterm Kreischen der Hydraulik stieß sich die T-Einheit ab, knallte zwei Meter vor ihm auf und reckte sich schwungvoll empor. Beeindruckend und furchterregend zugleich starrte Skynets neueste Todesmaschine auf den Menschen herab. Die AK klickte frenetisch. Sie war leer. Das nächste Magazin einzulegen, würde bei Ranmas geübten Händen 1,03 Sekunden dauern.

Es würde zu lange dauern.

Stattdessen warf er die AK-74 zur Seite und spannte die Muskeln im rechten Arm, hielt den Blick geschärft und lauschte dem Blut, das durch die Ohren pumpte. Die Maschine rammte die Faust vor und der Soldat neigte den Kopf weg. In einem flinken Vorstoß tauchte er in die Deckung des Terminators, rutschte in eine Hocke und sprang ab. Sein Handballen prallte gegen die Kinnpartie des Schädels und die 500 Kilogramm massiven Titaniums hoben für den Bruchteil einer Sekunde ab.

Stolz reckte Leutnant Saotome das Kinn, verfolgte mit wie sich der strauchelnde Cyborg fing und die Photorezeptoren aufflammten. Der silbergraue Arm holte aus und schoss voran.

Jeder starb mal.

Die mechanische Faust traf ihn. Der Hieb weckte Erinnerungen an seinen alten Kumpel Ryoga, mit dem er einen Großteil seiner Jugend streitend und kämpfend zugebracht hatte. Wie häufig hatte er den armen Kerl gehänselt? Es ließe sich nicht an fünf Händen abzählen. Es waren schöne Zeiten gewesen und jetzt waren sie Vergangenheit.

Ranma knallte frontal gegen das Autowrack, das unter dem Drall des Einschlags über den schroffen Untergrund schrammte. Das Auto protestierte nicht halb so effektvoll wie sein Körper. Alle Alarmglocken schlugen an und schrillten im Kopf. Er lächelte trotzdem, als er die Gestalt auf sich zustiefeln sah.

„Ich – Ich krieg’ dich n-noch, früher - oder später.“

„Später“, echote die Maschine in Ranmas Stimme und trat auf ihn zu.
 

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Das dritte Kapitel ist erfolgreich abgeschlossen. Ich muss sagen, dass es mir mal wieder Spaß gemacht hat, hieran weiterzuschreiben. Meine beiden Leser – ich denke, ihr wisst, wenn ich meine ;-) – scheinen ja ganz zufrieden mit dieser Fanfiktion zu sein, daher hoffe ich, dass ich euch damit eine kleine Freude mache. Eigentlich sollte ich mich ja auf die Zwischenprüfung vorbereiten, aber… ach, was soll’s?^^
 

Schöne Grüße,
 

euer Deepdream



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Daifudo
2009-07-07T14:17:45+00:00 07.07.2009 16:17
jo Arbeit geht vor ich hab Gesellenprüfung btw^^. Schönes kappi freu mich wens weiter geht.
Von: abgemeldet
2009-07-06T17:05:40+00:00 06.07.2009 19:05
von deiner arbeit wollen wir dich aber nicht abhalten ^^. nice chapter by the way

illutrious


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