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Interferenz

Eine definitiv überraschende Weiterführung.
von

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Zweite Störung: Zusammentreffen.

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Interferenz – Eine definitiv überraschende Weiterführung.

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Zweite Störung: Zusammentreffen.

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Die Charaktere gehören mir nicht, sie gehören Rumiko Takahashi. Da ich weder weiblich noch kleinwüchsig bin, schließe ich, dass sie mir auch nie gehören werden.

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////// 2017 //////
 

Es herrschte tiefste Nacht vor.

Ein Geflecht aus Dunkelheit verschluckte alles zu Himmel wie zu Erde. Der Eindruck wurde durchs Fehlen des Mondes und der Gestirne auf bedrückende Weise verstärkt. Seit dem Tag des Jüngsten Gerichts lagen die Himmelskörper hinter einer unnachgiebigen Wolkenwand verborgen.

Das Licht, das tagsüber durch die Wolken fiel, warf einen düsteren Grauschimmer auf die Welt darunter. Nachts dagegen war es stockdunkel und die eigene Hand kaum zu erkennen.

Ranma entfachte dennoch kein Feuer.

Nichts zog Blicke so gezielt auf die eigene Position wie ein Feuer in einer menschenleeren Stadt. Man musste die Gefahr nicht noch einladen. Sie schaute auch so schon häufig genug vorbei.

Nach der nuklearen Katastrophe, dem sogenannten Tag des Jüngsten Gerichts, sank die Population unter den Stand von 1800. Damit lebten unter einer Milliarde Menschen auf der Erde, darunter in Ostchina, Südrussland, dem Norden Japans, den skandinavischen Staaten und dem Westen Südamerikas. Weitere Ballungszentren fanden sich im Norden und Osten Afrikas. Was hierauf folgte war der totale Krieg.

Lange Jahre schien es, als würde der Mensch kurzen Prozess mit der eigenen Rasse machen und sich effektiv den Todesstoß versetzen.

Es kam nie dazu.

Die Maschinen, ohne es zu ahnen, verhinderten den fortwährenden Brüdermord. Es ist Ironie des Schicksals, dass sie die Arbeit dort aufnahmen, wo der Mensch sie liegen ließ. Die Dezimierung der verbliebenen Population wurde im Eiltempo von mobilen Geschützen und ferngesteuerten Jägern vorangetrieben.

Die Völker, die sich zuvor an der Gurgel hatten, mussten einsehen, dass es gefährlichere Dinge als Bürger anderer Nationen gab. Zudem diese Nationen ohnehin längst in Staub und Schutt lagen. Also legten sie alle nach Auftauchen der neuen Bedrohung innerhalb weniger Monaten ihre Scharmützel bei.

Der Überlebensinstinkt der Menschheit griff. Unmittelbar vor der völligen Vernichtung sprang die Vernunft ein und bewahrte den Kahn vorm Kentern. Allianzen bildeten sich, woraus später die Résistance entstand.

Saotome klammerte die AK an sich. Im Nacken spürte er die Kälte der Mauer. Er genoss das Gefühl und lauschte der Stille der Nacht. Manchmal dachte er nach, wenn er alleine war. Viele Fragen gingen ihm dabei durch den Kopf. Die Antworten fand er nur selten.

Er fragte sich, ob der Kampf einen Sinn hatte. Er fragte sich, wann er wohl sterben und wie das passieren würde. Wäre es ein friedlicher oder gewaltsamer Tod, dem er zum Opfer fiele? Er wusste es nicht.

In ganz besonders dunklen Stunden drängte sich ihm eine weitere Frage auf, die er im Licht des Tages stur von sich wies. Er fragte sich nämlich, ob der Mensch in seiner blinden Zerstörungsgewalt den Maschinen nicht vielleicht ähnlicher war, als er begriff. Wer hatte die Maschinen denn eingangs programmiert?

Ranma schüttelte den Kopf.

Es hatte keinen Zweck so zu denken. Das untergrub die Moral.

Außerdem waren es nicht die Menschen, die den Krieg begonnen hatten. Es waren die Maschinen, die die Erde schwarz färbten. Sie trugen die Schuld daran, dass er nicht herabsehen wollte, wenn etwas unterm Stiefel knackte.

Wer weiß, was er vorfinden könnte?

Aus diesem Grund kämpfte er gegen Skynet. Der Hauptcomputer der Maschinen stand ganz oben auf der Abschussliste der Resistance.

Hier in Japan, als Teil der ostasiatischen Streitkräfte, hörte man lediglich vom ominösen Superrechner, der alle Terminatoren auf der Welt seinem Willen unterwarf. Noch keiner von ihnen hatte das Gehirn der Kriegsgeräte je zu Gesicht bekommen. Viele verspürten auch gar nicht das Bedürfnis dazu.

Lieutenant Saotome spähte durchs Visier nach draußen.

Er hatte es sich in einer der leerstehenden Bauten bequem gemacht. Dort fand er ein Bett vor, ein unerwarteter Glücksfall! Dieses war zwar staubig und roch nach Mottenfraß, doch immerhin lag eine Matratze obenauf. Mehr brauchte er nicht.

Durch den Restlichtverstärker des Zielfernrohrs kundschaftete er den Straßenzug aus. Ein liegengebliebenes Taxi saß auf dem Bordstein, die meisten Türen der gegenüberliegenden Einfamilienhäuser standen offen. Es war ein einsamer Anblick, der einen Nerv in ihm traf. Was wunderte er sich?

Er hatte hier Jahre seines Lebens verbracht.

Ranma setzte das Maschinengewehr ab und rieb sich die Augen. Allmählich spürte er die Müdigkeit herannahen und die Glieder wurden ihm schwer. Es musste einfach die Müdigkeit sein. Schließlich lagen schon so viele Jahre zwischen seiner Zeit hier und der Gegenwart. Er musste irgendwann darüber hinwegkommen. Trauer hemmte nur den Überlebenswillen.

Hoffentlich kam bald die leichte Infanterie und sicherte das Gebiet. Als allererstes würde er sich eine Mütze voll Schlaf gönnen. Wer schlief, schonte Kopf und Nerven.

Man konnte schließlich nie wissen, wann man das eine oder andere verlor..
 

Keine halbe Stunde später traf die Unterstützung in einem Jeep, einem Subaru Bighorn, ein. Das ungeschlachtete Äußere tat dem Auto keine Rechnung. Es war eines der wenigen Automobile, das die EMP-Entladung insoweit überstand, als dass man es wieder herrichten konnte. Zudem warfen die montierten Arbeitsscheinwerfer mit einer Kraft von je 110W drei 48 Meter lange Lichtkegel ins Dunkel.

Aus der Fahrerkabine stiegen mehrere Soldaten aus, Waffen im Anschlag und den Blick geschärft. Jeder der Männer war vom Krieg gezeichnet und hielt sich dementsprechend. Sie alle waren Soldaten wie er.

„Die Luft ist rein. Kein weiterer Feindkontakt!“, rief er ihnen zu und trat aus seinem Unterschlupf hervor. Die verhärmten Gesichter erhellten sich für einen Augenblick. Einer nach dem anderen näherte sich die Truppe dem Haus. Ihr Umfeld vergaßen sie dabei nie. Umsichtig ließ jeder Soldat die Augen schweifen.

Ranma hatte sie gut ausgebildet.

Seit er der Résistance beigetreten war, unterrichtete er Rekruten im Nahkampf. Hierbei war er ein strenger und fordernder Lehrer. Seine Schüler dankten es ihm später, wenn sie die ersten Monate auf freiem Feld lebend überstanden. Bedauerlicherweise war das nicht oft der Fall.

Lächelnd begrüßte er die Männer, klopfte ihnen kameradschaftlich auf die Schulter und prüfte ihr Equipment. Alles war in tadellosem Zustand, denn das musste es sein. Der kleinste Fehler konnte im Ernstfall zum Tod führen.

Ranma führte die Männer ins Innere der Behausung.

Einige von ihnen kannte er besser, einige weniger gut. Sie alle waren von ihm gedrillt worden bis sie Rotz und Wasser heulten. Mit drei von ihnen hatte er bereits gemeinsame Missionen bestritten. Einer von den dreien war Mishitsu, der sich durch eine stämmige Statur und die prägnante Halbglatze auszeichnete. Vor der Katastrophe studierte der Mann noch Jura in Kyôto.

Heute lag Kyôto in Asche, Mishitsu trug eine Hornbrille und schon vor Jahren war ihm die Arroganz abhanden gekommen, die er als junger Erwachsener an den Tag legte. Kein Wunder, der Mann war immerhin 35 Jahre alt.

Damit war er vier Jahre jünger als Ranma und sah doch zehn Jahre älter aus. Ein zweites Gesicht, das er kannte, war das von Hiroshi. Hiroshi war sogar ein alter Bekannter aus Schultagen, mit dem er früher herumgehangen und gescherzt hatte. Die jugendliche Schlaksigkeit war diesem inzwischen abhanden gekommen und an ihre Stelle war militärischer Kaltblütigkeit getreten.

Sie nickten sich knapp zu.

Ingesamt waren sie zu acht und bildeten die D-006, eine mobile Eingriffstruppe unter Lieutenant Saotomes Führung.

Ihr aktueller Auftrag war es, versteckte Untergrundkämpfer ausfindig zu machen und zum Hauptquartier zu geleiten. Ihr vorgegebenes Gebiet war die Kantô-Region. Dasselbe Gebiet, in dem auch Ranma gelebt hatte und in dessen Süden Nerima lag.

Vor neun Tagen waren sie dazu mit einem Transportschiff von Hokkaido übergesetzt und im Subaru durch die zerfallenen Städte der Präfekturen Aomoris, Akitas und Yamagatas gefahren. Dreimal setzten sie sich zur Rast und vermeldeten keinerlei Feindkontakt.

Es war geradezu unnatürlich ruhig.

Nach einer sechsstündigen Nachtruhe brachen sie am dritten Tag gen Fukushima auf, zu der flächenmäßig viertgrößten Präfektur Tôhokus. Diese erstreckte sich südlich der Stadt Ibarakis und schloss damit an die Kantô-Region an – also an das vorgegebene Operationsgebiet der D-006.

Lieutenant Saotome erhoffte sich keine großen Chancen.

Nachdenklich sah er in die müden Gesichter der Männer, die es sich an den Zimmerwänden bequem gemacht hatten. Nach einiger Zeit gewöhnten sich die Augen selbst an alle noch so geringen Lichtverhältnisse.

Pflichtbewusst nahm Ranma die AK zur Inspektion von der Schulter, überprüfte das neue Magazin, die Sicherung und den Verschleiß der Mündung. Was die Augen nicht sahen, ertasteten die Finger.

Es war alles in bestem Zustand. In vier Stunden würde die Suchaktion weitergehen.
 

Die Truppe mäanderte durch die Straßen, vorbei an umgestürzten Kleinwagen und Schutt, der den Weg blockierte. Es roch nach Qualm.

Vierhundert Meter von ihrem aktuellen Standpunkt entfernt stieg Rauch auf. Im morgendlichen Grau ließ sich dieser kaum erkennen. Sie verdankten es den Fernstechern, die zwei von ihnen mit sich führten, dass sie überhaupt drauf aufmerksam geworden waren.

Eine Maschine erkannte allerdings weit mehr.

Dementsprechend mussten sie hoffen, dass sie nicht schon zu spät waren. Lieutenant Saotome machte sich auf alles gefasst. Er hatte schon viele Dinge brennen sehen. Darunter manche Dinge, die niemals brennen sollten.

Ranma umgriff das Karabiner fester, über die Schulter schielte er zu seinen Kameraden. Sein Hintermann, Toriyama, nickte und deutete wortlos nach vorne, deutete dabei mit zwei Fingern auf die Augen.

Ranma erwiderte das Nicken.

Während die Truppe zurückblieb, eilte Saotome voran. In schnellen Schritten überwand er die Entfernung und wich dabei spielerisch Hindernissen aus. Ohne sichtliche Mühe sprang er über drei ineinanderhängende Autos, die vor einem guten Jahrzehnt zusammengerast sein mussten.

Das Auge sah dabei konsequent durchs Visier.

Hundert Meter entfernt von der Feuerstelle verharrte er und kauerte sich hin.

Er vergrößerte den Zoom aufs Sechsfache und hielt den Atem an. Zwischen ihm stand zwar ein Haus, doch prangte ein klaffendes Loch in der Außenmauer, das ihn zur Besichtigung einlud. Ranma ließ sich das nicht zweimal sagen.

In bedächtigen, kleinen Schritten näherte er sich dem Loch und trat hindurch. Mit der Waffe unternahm er einen schnellen Schwenk nach rechts und links, wobei er nichts vorfand. Fürs Erste drohte keine Gefahr. Er schlich durch den Flur und wich dabei einer umgestürzten Vitrine und den darum verteilten Scherben aus.

Den Raum neben sich bedachte er ausschließlich mit einem Schwenk der AK, gefolgt von einem Blick durchs Visier. Statt zu verweilen, betrat er das Zimmer, das vor ihm lag und direkt zur Feuerstelle hinaussah. Von hier aus würde er die Geschehnisse beobachten und Bericht erstatten.

Während er den Kopf einzog, legte er die letzten fünf Meter zum Fenster gebückt zurück. Den Inhalt des Raums, in dem er sich befand, ignorierte er bestmöglich. Er setzte behutsam einen Schritt über die haarlose Kinderpuppe, die ihn augenlos anstierte.

Aus der Hocke, dicht an die Wand geschmiegt schaute er durchs Fenster.

Sein Herz raste.
 

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Ersteinmal – Dankeschön an alle diejenigen, die so lieb waren, einen Kommentar zu hinterlassen. Es scheint ja glattweg so, als würde man der Idee 'ne Chance geben. Also dachte ich mir, schreib doch einfach ein zweites Kapitel.

Hier habt ihr's und wer weiß, vielleicht habt ihr ja auch ein wenig Spaß dabei.^^
 

Schöne Grüße,
 

Deepdream



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Daifudo
2009-06-14T18:53:01+00:00 14.06.2009 20:53
Ich kann mich nur anschließen es macht riesen spaß die story zu lesen,
bin mal gespant auf wehn er trifft
Von: abgemeldet
2009-06-13T22:01:19+00:00 14.06.2009 00:01
man hat als leser spass wenn man merkt das auch der autor selber spass an der geschichte hat. und wenn man das zweite kapitel nimmt, bekommt man den eindruck das du mit der story bei dir selber einen nerv getroffen hast.....sonst würdest du dir wohl auch kaum die mühe mit den geographischen gegebenheiten japans machen ^^.
solche crossovers mit filmen oder games gibt es eigentlich nur auf englisch und davon sind die meisten mist. aber die guten kann man einfach immer wieder lesen und da du ein guter autor bist freu ich mich das ich mal so eine fic ohne langes austesten meiner englischfähigkeiten lesen kann *g*

greetz illustrious


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