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Whispers in the Dark (Liley)

What Hurts The Most
von

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Anders

WHISPERS IN THE DARK

WHAT HURTS THE MOST
 


 

LILEY
 


 


 

Kapitel 05
 

Miley musste zugeben, dass Alex Russo nicht gerade schlecht aussah in ihrem weißen Bikini. Natürlich hatte sie sich die Brünette nicht genau angesehen. Sie hatte sowieso nur Augen für ihre Umgebung. Sie hielt Ausschau nach einer bestimmten Blondine. Sie hoffte nur inständig, dass sie nicht dabei zusehen musste, wie Lilly mit einem anderen Mädchen flirtete.

Das würde ihr höchstwahrscheinlich das Herz brechen. Sie wollte es lieber nicht austesten. Sie selbst hatte sich in einen roten Bikini geworfen, dem Alex nach einiger Überlegung zugestimmt hatte. Sie war sich nur ziemlich sicher, dass sie Lilly damit nicht würde beeindrucken können.

In Malibu gab es so viele hübsche Mädchen, wieso sollte Miley da eine Ausnahme sein? Aber tatsächlich hatte sie Lilly bis jetzt noch nicht gesehen. Weder bei Rico, noch in der Nähe des Strandes. Zumindest an der Ecke, wo sie sich gerade mit Alex aufhielt.

Sie lagen nebeneinander auf ihren Handtüchern und sonnten sich. Miley hatte viel zu viel Zeit in ihrem Zimmer verbracht in letzter Zeit und sie war froh für dieses bisschen Sonne, was ihrem Körper hoffentlich wieder eine gesunde, gebräunte Farbe verpassen würde.

Alex spielte mit ihrer Sonnenbrille und dachte offenbar nach. Miley hoffte inständig, dass es sich um einen Plan handelte, wie sie und Lilly zusammen kommen konnten. Sie schloss ihre Augen und ihr Kopf machte eine Reise. Weit, weit weg. Dorthin, wo ihr niemand folgen konnte. Ihre Traumwelt.

In dieser Traumwelt war es schön. Sie war endlich glücklich und zufrieden und Lilly war da. Lilly war immer da gewesen. Ob nun als Mileys beste Freundin oder als etwas mehr. Lillys lange Beine, ihre femininen Rundungen und ihr scharfes Gesicht hatten sie immer begleitet. Wach oder schlafend. So verführerisch und nah.

Doch so fern.

Aber hier, heute, war sie allein mit Lilly. Und Lilly küsste sie und hielt sie ganz fest in ihrer Umarmung und ließ sie nie mehr los. Sie waren zusammen und das war das einzige, was zählte. Und sie stellte sich vor, wie Lilly es ihr sagen würde. Tausend Mal ich liebe dich. Geflüstert in Mileys Ohr. Whispers. So musste sich der Himmel anfühlen.

Und Miley lächelte. Sie lächelte breit und zufrieden und schmiegte ihren Kopf unter Lillys Kinn, schlang ihre Arme um den weichen Körper. Und sie hörte Lilly glucksen und dann küsste sie sie wieder. Und nahm Miley um die Taille, hob sie hoch und wirbelte sie herum.
 

„Ich liebe dich, Miley. Ich liebe dich so sehr.“, und als Miley die Augen wieder schloss und sich wieder in diese Arme fallen ließ, ohne den Hauch einer Furcht, wurde ihr klar, dass sie ohne diese Arme und diesen Satz und diese Wärme nicht leben konnte.

Ohne Lilly war ihr Leben nur halb. Ihre Seele, ihr Herz. Sie alle waren nur die Hälfte wert. Ohne Lillys Lachen konnte Miley nicht glücklich werden. Sie sah wieder auf. Sah in Lillys strahlendes Gesicht und stellte sich vor, wie es wäre. Wie es wäre. Zusammen zu sein mit ihr. Eine Beziehung mit ihr zu führen.

Miley konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

„Und ich liebe dich, Lilly.“, auch wenn sie es nur in ihren Träumen sagen konnte, es fühlte sich gut an. Es nach all den Jahren loszuwerden. Sie liebte Lilly Truscott. Und ein dummes, kleines Lied hatte ihr die Augen geöffnet. Sie hoffte nur, dass Lilly wirklich dasselbe empfand.

Lilly küsste ihre Stirn und ließ ihre Hand zu ihrer Wange gleiten, strich sanft darüber. Ihre Hand so weich wie Seide und ihr Blick warm, wie die Sonnenstrahlen auf Mileys Haut. Sie wollte dieses Mädchen, wollte sie mehr als alles andere in ihrem Leben. Wollte sie zurück.

Und sie würde dafür kämpfen. Ob Lilly es wollte oder nicht.

Als Miley die Augen wieder aufschlug, war sie allein. Das Handtuch neben ihr war leer und Alex Russo war nirgends zu sehen. Miley hatte nicht einmal gehört, wie sie aufgestanden und davon gegangen war. Die Brünette seufzte leise und stand auf. Sie packte ihre Handtücher, schlüpfte in eine weiße Shorts und schlenderte in Richtung Rico's Surf Shop.

Ihr Bruder stand wie immer hinterm Tresen und versuchte sein Glück an armen Mädchen, die kein Interesse an ihm zeigten. Miley lächelte ihm zu und ließ sich auf einem hohen Stuhl nieder. Jackson beäugte sie misstrauisch, dann lehnte er sich zu ihr.

„Was ist los, kleine Schwester? Irgendetwas passiert, von dem ich wissen sollte? Oder irgendjemand, der passiert ist? Wen soll ich verprügeln?“, Miley kicherte leise und rollte mit den Augen. Ihr Bruder mochte es nicht, wenn sie irgendwelche Typen datete. Ob er sich wohl verändern würde, wenn sie mal ein Mädchen mit nach Hause brachte?

„Du musst niemanden verprügeln, Jackson. Ist schon okay. Ich hab bloß Alex verloren.“, sie warf einen Blick auf die Uhr direkt hinter Jackson und legte ihre Stirn in Falten. Sie musste wohl kurz weg genickt sein. Es war bereits eine halbe Stunde später. Wann hatte Alex sich wohl davon gemacht? Und wieso?

„Das ist kein großer Verlust. Sie hat sowieso keinen Geschmack. Vor allem nicht, was Männer angeht.“, er ließ seine Muskeln spielen und Miley hörte ein paar Mädchen im Hintergrund kichern. Ihr Bruder war kein schlechter Kerl, aber er bekam trotzdem keine ab.
 

„Ich würde eher sagen, Männchen.“, Jackson setzte einen Schmollmund auf.
 

•◘○
 

Sie schlenderte den Strand entlang. Vollkommen allein. Sie hatte Miley nicht wecken wollen. Immerhin hatte die Brünette ja so schön geträumt. Sie hatte immer und immer wieder Lillys Namen geflüstert und Alex war sich nicht sicher, ob sie wissen wollte, was die beiden in Mileys Träumen alles miteinander trieben. Nein, da war sie wirklich nicht scharf drauf.

Sie hatte die Arme um ihren Körper geschlungen und seufzte leise in sich hinein. Sie war missgelaunt und stellte resigniert fest, dass das Stück Strand, was da vor ihr lag, genauso aussah wie das, was sie gerade hinter sich gelassen hatte. Auch wenn sich hier keine Menschen befanden.

Sie ließ ihren Blick weiter schweifen.

Malibu war wirklich verwirrend. Hier sah alles für sie gleich aus. In Manhattan und vor allem am Waverly Place sah nie irgendetwas gleich aus. Alles war lebendig und schien sich zu bewegen. Und das lag ganz bestimmt nicht nur daran, dass Alex ein paar Gegenstände zum Leben erweckt hatte.

Sie blieb abrupt stehen, als etwas endlich ihre Aufmerksamkeit erregte.

Ein kleines Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie das Mädchen erkannte, was da auf diesem Felsen saß und aufs Meer hinaus starrte. Alex hatte sie bis jetzt nur auf Bildern und Fotos gesehen, die Miley in ihrem Zimmer aufgestellt hatte.

Wieso Miley sie nicht einfach weg warf, wo ihr Lilly doch so weh getan hatte, war ihr immer noch nicht klar, aber sie schob den Gedanken beiseite. Das Alter hatte Lilly offenbar gut getan. Die Dunkelhaarige war sich sicher, dass Lilly ohne Probleme als ein Modell durchgegangen wäre.

Allein wie sie dort saß.

Der Wind spielte durch ihre Haare und die Sonne ließ ihre Haut glänzen. Alex war sich sicher, dass sie sich selbst in sie verlieben würde, hätte sie nur irgendetwas für Mädchen übrig. Aber sie hatte kein Interesse daran, in Zukunft etwas mit einem Mädchen anzufangen. Mädchen waren einfach zu kompliziert. Da hielt sie sich lieber an Jungs.

Jungs waren einfacher zu durchschauen.

Lilly Truscott starrte auf den Boden und spielte mit ihren Fingern im Schoß. Dann hob sie den Kopf und starrte in den Himmel. Alex grinste in sich hinein und schlich sich langsam und leise an sie heran. Sie würde jetzt etwas über die Natur von Lillys Gefühle heraus bekommen. Und wenn es sie umbringen würde.
 

Sie stand jetzt nur noch wenige Meter hinter Lilly, die sie immer noch nicht bemerkt hatte. Die Blondine trug eine blaue Surfshorts mit weißen Blumen und ein weißes Bikini-Oberteil, was Alex' eigenem sehr ähnlich war. Die Dunkelhaarige wollte gerade den Mund öffnen, dann hörte sie Lilly seufzen.

„Dumme Miley... Blöde, dumme Miley.“, es hörte sich nicht hämisch oder bösartig an. Nur verwirrt und verzweifelt und Alex fühlte sich bestärkt. Ganz sicher empfand dieses Mädchen etwas für ihre Freundin. Das war keine Frage mehr und Alex würde dafür sorgen, dass diese beiden zueinander fanden.

„Hey, Lilly!“, die Blondine zuckte zusammen und fiel fast von ihrem Platz auf dem großen Stein. Alex kicherte in sich hinein und umrundete die Blondine, die sie jetzt anstarrte und offenbar nicht wusste, wie sie die junge Zauberin einordnen sollte.

„Uhm, kennen wir uns?“, sie war nicht einmal besonders unhöflich. Sie wirkte sogar ein kleines bisschen entschuldigend und Alex stellte mit Empörung fest, dass Lilly sie vielleicht für einen ihrer One-Night-Stands gehalten hatte. Sie rollte mit den Augen.

„Keine Sorge, wir haben nicht miteinander geschlafen.“, Lilly wirkte sichtlich erleichtert, aber im nächsten Moment stellte sich ein vollkommen anderer Ausdruck auf ihre Züge. Sie wirkte jetzt wie ein Raubtier und Alex machte einen Schritt zurück, als Lilly sich auf den Sandboden gleiten ließ.

„Na, vielleicht sollten wir das dann ändern, hm?“, Lillys Augen funkelten und Alex war sich fast sicher, dass sie auf diese Weise jedes Mädchen haben konnte, was sie wollte. Ob dieses nun selbst auf Mädchen stand oder nicht. Alex grinste sie an.

„Nein, danke. Lieber nicht. Ich will nicht, dass man mir den Kopf abreißt.“, Lilly gluckste und schüttelte belustigt den Kopf, dann zuckte sie mit den Schultern und lehnte sich gegen den Felsen. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Also, was verschafft mir die Ehre?“, Lilly lächelte jetzt ganz offenherzig und die Dunkelhaarige fragte sich, ob das vielleicht ein Schimmer der Lilly war, die Miley einst gekannt hatte. Eine normale, liebenswerte Lilly, die alles für Miley getan hätte. „Und dürfte man fragen, wer dir dann den Kopf abreißen wollen würde? Vielleicht eine wütende Ex-Freundin?“

Diese Beschreibung traf es nicht ganz, aber Alex sagte nichts dazu.

„Mein Name ist Alex Russo. Ich bin nur für ein paar Wochen hier. Bin zu Besuch bei einer Freundin. Und du bist Lilly Truscott. Ich hab schon viel von dir gehört.“, Lillys türkise Augen, die dem Meer hier so sehr ähnelten, leuchteten auf.
 

„Nur Gutes, hoffe ich.“, sie grinste selbstgefällig.
 

„Eigentlich nicht, nein. Meine Freundin sagt, du bist eine eingebildete Zicke, die keinen Sinn für intelligente Freundinnen hat.“, Alex kicherte beim Anblick der Blondinen, deren Gesichtszüge beinahe entglitten. „Aber mach dir keine Sorgen, sie ist ein wenig voreingenommen. Vielleicht bist du ja gar nicht so ein Miststück. Wer weiß das schon so genau.“

Lilly fuhr sich durch die blonden Haare und die junge Zauberin konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass sie unheimlich attraktiv war. Sie wurde leicht rot und blickte aufs Meer hinaus. „Also, wer ist deine geheimnisvolle Freundin und wieso kann sie mich nicht leiden?“

Alex überlegte für einen Moment. Sollte sie es Lilly sagen? Sollte sie ihr sagen, dass sie bei Miley wohnte und ihr dabei helfen wollte, sie und Lilly miteinander zu verkuppeln? Lilly blickte sie interessiert an, dann zuckte Alex mit den Schultern. Wieso denn eigentlich nicht.

„Du kennst sie. Vielleicht kommst du ja selbst drauf. Also, sie hat braune Haare, babyblaue Augen und kann dich nicht ausstehen, weil du sie ein Jahr lang allein gelassen hast und danach nicht mehr ihre Freundin sein wolltest.“, die Dunkelhaarige lächelte zuckersüß. Lillys Miene verfinsterte sich.

Dann murmelte sie.

„Wer hat denn gesagt, dass ich nicht mehr ihre Freundin sein wollte? Sie ist bloß ganz einfach nicht mehr mit mir klar gekommen, also habe ich mir eben neue Freunde gesucht. Miley hatte schon immer einen Drang zur Dramatik. Das hat sich all die Jahre nicht geändert.“, sie sah Alex nicht mehr an. Ihre Hände steckten jetzt in ihren Hosentaschen und sie trat mit dem Fuß gegen einen kleinen Stein.

„Ich weiß nur, was sie mir erzählt hat.“, Alex zuckte mit den Schultern und lehnte sich gegen den Stein. Sie sah gen Himmel, dann wieder zu Lilly. „Sie meinte, du hast nach diesem Englandaufenthalt nicht mehr mit ihr gesprochen.“

Lilly schnaubte leise.

„Na und. Vielleicht war ich seitdem eben nicht mehr besonders gesprächig und ich weiß auch nicht, über was ich mit ihr hätte reden sollen. Miley und ich haben uns einfach auseinander gelebt und sie konnte das nicht akzeptieren. Sie hat sich kindisch aufgeführt und das macht sie heute immer noch.“, Alex konnte sehen, wie eine Ader an Lillys Hals heftig pulsierte und legte eine Hand auf Lillys Unterarm.

Die Blondine sah auf und ihre Blicke trafen sich.
 

„Hör auf, dir Ausreden dafür auszudenken, dass ihr keine Freunde mehr seid. Du magst sie doch, oder?“, Lillys Arm, der immer noch in ihrem Griff steckte, zitterte. Lilly knirschte mit den Zähnen, dann sah sie wieder weg.

„Sie macht alles so verdammt umständlich! Wenn sie einfach mit mir schlafen würde, dann könnten wir das Ganze aus der Welt schaffen. Wenn sie nicht so verdammt anders wäre. Wieso kann sie nicht wie alle anderen Mädchen auch sein...“, Alex konnte nicht fassen, wie dieses Mädchen sich immer noch selbst einreden konnte, dass sie nichts für Miley empfand.

Die Dunkelhaarige lächelte sanft, drückte Lillys Unterarm und lehnte sich vor, flüsterte in ihr Ohr, damit niemand sonst sie hätte hören können (obwohl sie ja ohnehin allein waren). „Aber wenn Miley wie alle anderen wäre, dann hättest du dich doch nicht in sie verliebt, oder?“

Damit gab sie Lilly einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange, drehte sich um und ging in Richtung Rico's davon. Sie blickte sich nicht noch einmal um, aber der geschockte Ausdruck auf Lillys Gesicht hatte sie mehr als überzeugt.

Lilly war mindestens genauso sehr in Miley verliebt, wie Miley in sie. Jetzt musste Alex sich nur noch einen guten Plan überlegen, wie sie diese beiden Idioten zusammen bekommen konnte. Aber das dürfte nicht allzu schwierig werden. Sie brauchte nur noch ein paar mehr Informationen.
 

Und sie war ja auch nicht umsonst Alex Russo.
 

•◘○
 

Sonny wischte sich die paar Zornestränen aus den Augen, die sie einfach nicht unterlassen konnte und war in Gedanken jetzt schon lange nicht mehr bei der Freude, die sie empfunden hatte, als sie über ihre Idee nachgedacht hatte. Nein, Chad Dylan Pooper hatte ihr das alles versaut. Sie drehte den Wasserhahn ihres persönlichen Badezimmers auf und spritzte sich Wasser in das rote Gesicht.

Ihr Maskara war ruiniert und ihr Lächeln war ebenfalls nicht mehr zu retten. Sie seufzte leise in sich hinein und lehnte den Kopf gegen ihren Spiegel, schloss ihre Augen und dachte darüber nach, wieso nicht in ihrem Leben richtig klappen wollte.

Jeden Plan, den sie sich überlegte, artete in Chaos aus und endete immer damit, dass ihr Chad einen Strich durch die Rechnung machte. Wieso musste er bloß immer gewinnen? Wieso konnte sie nicht auch einmal etwas schaffen? War es denn schon zu viel verlangt, dass einmal etwas gelang?

Vielleicht hätte sie besser in Wisconsin bleiben sollen. Da hatten sie und ihre Webshow zumindest funktioniert und sie hatte nicht so viele Fehler gemacht. Sie war einfach lustig gewesen. Allison Munroe hatte dort die Wurzel ihres Erfolges gefunden. Sonny.
 

Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie zusammen zucken.
 

„Hey, schon okay. Uhm... willst du... ich hab das noch nie gemacht. Willst du darüber reden?“, Sonny drehte ihren Kopf und blickte direkt in die Augen ihrer blonden Mitarbeiterin Tawni Hart, die sie gequält anstarrte. Sonny war erstaunt, sie überhaupt hier zu sehen. „Jetzt guck nicht so blöd, ich habe auch ein Herz, okay?“ Die Blondine seufzte. „Was ist diesmal passiert?“

Sonny drehte sich um, lehnte sich gegen ihr Waschbecken und kreuzte die Finger in ihrem Schoß. Sie wusste nicht recht, wo sie anfangen sollte und ob sie Tawni damit überhaupt behelligen wollte. Immerhin tat Chad doch sowieso ständig irgendetwas, um ihre Knöpfe zu drücken.

„Du weißt doch, wie sehr ich mich auf das Vorspielen der Bands freue, oder?“, Tawni nickte mit einem Ausdruck der ganz deutlich zeigte, dass sie das mehr als genug wusste und Sonny lächelte leicht in sich hinein. „Und na ja... ich wollte, dass alles perfekt wird und wir eine echt coole Band finden und uns keiner dabei ins Wort fällt.“

Sie runzelte ihre Stirn und schloss ihre Augen, bevor ihre Schultern in sich zusammen fielen. „Aber es wird doch sicher perfekt, immerhin hast du es doch vorbereitet.“, Sonny blickte etwas verdattert zu ihre Nebendarstellerin auf, die selbst überrascht wirkte. „Wenn du je auch nur irgendjemandem sagst, dass ich nett zu dir gewesen bin, dann mache ich dir das Leben zur Hölle!“

Sonny hob ihre Hände zur Verteidigung.

„Also, es wird nicht perfekt?“, Tawnis arrogante Seite kam wieder zu ihr zurück und sie fuhr mit einer Hand gelangweilt durch ihre Haare. „Komm schon, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen. Mein laktosefreies, pinkes Joghurteis schmilzt.“

Sonny rollte mit den Augen, trotzdem fühlte sie sich besser. Allein die Tatsache, dass sich Tawni Zeit genommen hatte, um ihr zuzuhören, ließ ihre Sorgen fast aus dem Fenster fliegen und sie wollte sich eigentlich auf die Blondine stürzen und sie umarmen.

Sie unterdrückte das Gefühl. Tawni hasste zu viel Körperkontakt.
 

„Ich hab in der Cafeteria Chad getroffen und er hat es sich natürlich nicht nehmen lassen, mir unter die Nase zu reiben, dass er mir schon wieder alles weg genommen hat.“, sie sprach seinen Namen mit so viel Hass aus, wie ihr überhaupt möglich war. Tawni schien sie nicht zu verstehen, also seufzte die Brünette und starrte zu Boden. „Chad darf mit entscheiden, welche Band wir aussuchen.“

Tawni war still. Sie wusste nicht, wie sie Sonny trösten sollte oder ob sie das überhaupt wollte. Immerhin ging das gegen alles, was sie sich je selbst geschworen hatte. Aber Sonny war eine wirklich enge Freundin geworden und Tawni wollte ihr helfen. Sie wusste bloß nicht wie.

„Soll ich ihm... vielleicht mit meinem Absatz in die Eier treten?“, es war das erstbeste, was ihr eingefallen war und es hatte den gewünschten Effekt. Sonny lachte. Das Geräusch machte Tawni fast so glücklich, wie ihr geliebter Coco Moco Coco und sie lächelte in sich hinein.

„Ich bin mir nicht sicher, wie das verhindern soll, dass Chad bei der Auswahl dabei ist, aber dabei zuzusehen wäre wenigstens amüsant. Danke, Tawni.“, die Blondine wusste, dass Sonny drauf und dran war, sie zu umarmen, also tätschelte sie vorsichtig Sonnys Kopf und machte einen Schritt von ihr weg. Die Brünette rollte mit den Augen. „Ich weiß, ich weiß. Kein Anfassen.“

„Nimm es nicht zu persönlich. Jemand der so schön und perfekt ist wie ich, kann leider nicht von jemandem wie dir berührt werden. Und jetzt erzähl mir lieber, wie du Chad daran hindern willst, unserer Lieblingsband die große Chance zu vermiesen.“

Sonny machte ein dumpfes Geräusch.

„Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich das machen soll! Ich meine, er hat sogar schon mit Marshall darüber gesprochen und er hat zugestimmt! Da gibt es garantiert nichts, was ich machen könnte... Wir müssen eben einfach dafür sorgen, dass wir ihn von unserer Entscheidung überzeugen. Ich weiß wirklich nicht, was wir sonst machen sollen...“

„Was bist du nur für ein hoffnungsloser Fall, Sonny. Kaum kommt Chad zurück auf die Bühne, weichst du immer ganz plötzlich aus und all deine Pläne fallen ins Wasser.“, Tawni zog eine Nagelfeile aus ihrer Tasche und begann ihre Nägel zu begutachteten. Sie waren perfekt, aber sie feilte trotzdem gerne an ihnen herum. Es gab ihr Ablenkung.
 

Sonny knirschte mit den Zähnen.
 

„Immer ist er in allem besser als ich. Er kriegt mich so oft dran, ich hasse das.“, Sonny wischte sich den Rest Maskara vom Gesicht und ging Tawni voran zurück in ihrer beider Garderobe. Tawnis Joghurteis stand verlassen auf ihrem Schminktisch und die Blondine bewegte sich grazil darauf zu. Sie legte die Nagelfeile hin und nahm das Eis.

„Na ja, wenn er dich in allem übertrifft, dann musst du eben besser werden als er.“, Tawni begutachtete sich im Spiegel, als sie den ersten Löffel halb geschmolzenes Eis in ihren Mund steckte und Sonny dabei zusah, wie sie mit den Augen rollte. „Und versuch ja nicht, dich raus zu reden. Du weißt genauso gut wie ich, dass du noch viel Übung mit den Intrigen brauchst.“

Sonny setzte sich in ihren Stuhl und schloss die Augen. Sie brauchte nur ein bisschen Ruhe, dann würde schon alles wieder gut werden. Sie musste nur ruhig bleiben... Ein Klopfen an der Tür ließ sie hoch fahren und sie biss ihre Kiefer aufeinander.

„Schlechter Zeitpunkt!“, sie krallte ihre Händen in die Armlehnen, als sie dabei zusah, wie einer ihrer Co-Stars den Kopf durch die Tür steckte und sie leicht besorgt musterte. „Was willst du, Nico? Ich bin nicht in der Stimmung.“

Der dunkle Junge sah sie einige Sekunden lang besorgt an, dann fand er seine Stimme wieder. „Hey, gib mir nicht die Schuld, okay? Ich bin nur der Bote. Du hast selbst gesagt, dass du alle Band-Manager selbst kennen lernen willst, also... hier ist schon mal einer.“

Sonny schickte sich selbst rasch einen Blick im Spiegel, bevor sie aufstand, ihr Oberteil glatt strich und in Richtung Tür ging. Nico wich leicht besorgt von ihr zurück und trat zur Seite, als Sonny in böse ansah. Nicos Stimme zitterte. „Uhm, er... Er ist in Marshalls Büro.“

Sonny steckte ihre Hände in die Hosentaschen und stampfte in die Richtung des Büros ihres Produzenten. Sie wollte den Mann jetzt alles andere als sehen, aber sie hatte wohl keine Wahl. Immerhin war er mit einer der Gründe, weswegen sie sich jetzt mit Chad Dylan Cooper herumschlagen musste.
 

Die Tür zum Büro ihres Chefs war nur angelehnt und sie konnte Lacher durch die Tür hören. Sie schlug das Stück Holz auf und schickte dem großen Mann mit der Halbglatze einen bösen Blick, den er nicht zu bemerken schien.

Mit ihm zusammen waren zwei junge Männer. Den einen erkannte Sonny sofort.

„Chad.“, sie hob ihre Nase in einer arroganten Haltung und straffte ihre Schultern. Ihr blonder Rivale schickte ihr ein gehässiges Grinsen. Anscheinend war er mehr als zufrieden mit sich, weil er den ersten Manager zuerst kennen gelernt hatte. Sonnys Blick fiel auf den zweiten jungen Mann. Er hatte halblanges, brünettes Haar und freundliche, rehbraune Augen.

„Sonny, wie schön, dass du uns auch noch mal beehrst. Das hier ist Oliver Oken. Er ist einer der Manager der Nachwuchs-Bands, die wir eingeladen haben.“, Chad grinste sie an, als Oliver Oken seine Hand ausstreckte und Sonny sie nahm.

„Vielen Dank für diese Chance, Ms. Munroe. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“, Oliver trug keinen Anzug, aber das musste er auch nicht. Augenscheinlich war er nicht viel älter als sie und Chad und sein blaues Poloshirt schienen mehr als ausreichend, um seine Ziele zu verdeutlichen.

„Ja, nett, Sie kennen zu lernen. Ich bin Sonny Munroe und den Mistkerl da hinter Ihnen haben Sie ja schon kennen gelernt.“, Sonny verschränkte ihre Arme vor der Brust und funkelte Chad böse an. Oliver wirkte nicht im Mindesten beunruhigt.

„Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit und bin sicher, dass Sie ganz begeistert von unserer Band sein werden. Und wenn Sie mir nicht glauben, dann warten Sie nur auf unsere Frontfrau. Lilly wird Sie sicherlich umhauen.“, Sonny nickte ihm leicht zu und jetzt schlich sich sogar ein kleines Lächeln auf Sonnys Gesicht. Dieser Oliver schien nett zu sein.

„Wieso zeige ich Ihnen nicht unser Set? Ich bin mir sicher, dass meine Mitarbeiter Sie auch gern kennen lernen würden.“, Sonny deutete auf die Tür und Oliver lächelte ihr warm zu. Der Brünette verließ als erster das Büro und Sonny schickte Marshall und Chad noch einen kalten Blick, bevor sie ebenfalls verschwand.
 

„Am besten zeige ich Ihnen erst einmal unsere Garderobe. Tawni hat darauf bestanden, dass ich ihr ein paar der Manager vorstelle. Wissen Sie, sie steht auf Manager. Ich weiß auch nicht, wieso sie nicht gleich mitgekommen ist.“, Oliver nickte verstehend und Sonny führte ihn durch die Gänge.

Sonny mochte ihn. Er wirkte nett.

Sie klopfte an die Tür und bei Tawnis Antwort drückte sie die Türklinke und stieß sie weit auf. Tawni hatte ihr Joghurteis beendet und saß nun auf ihrer pinken Couch und beobachtete den Fernseher, den sie erst kürzlich besorgt hatte.

Sonny konnte spüren, wie Oliver sie anstarrte und sie grinste.

„Tawni, darf ich dir den ersten Manager der Bands vorstellen?“, Tawni hob gelangweilt ihren Kopf und ihre Augen trafen die eines jungen Mannes, der sie freundlich und warm anlächelte. Ihr Mund war auf einmal sehr trocken. Etwas, was ihr bis jetzt noch nie passiert war.
 

„Oliver Oken.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  -Fuu-
2009-11-08T12:56:21+00:00 08.11.2009 13:56
Sooo jetzt hab ich endlich Zeit Dir nen Kommi zu schreiben. Schönes chapter das Lust zum Weiterlesen machst. Du hälst den Spannungsbogen aber ziemlich hoch meine Liebe ;)
Da Miley sich nun endlich ihre Gefühle eingestanden hat - Träume sind ne tolle Sache - und Lilly dank Alex auch so langsam auf den Trichter kommt dass da mehr ist sollte das Feuerwerk bald gezündet werden, hmm?
Ich glaube nicht dass Alex und Miley die gute Lilly eifersüchtig machen werden. Ich tippe mehr auf das Pairing Lilly / Sonny die unsere Miles die Zornesröte ins Gesicht treiben und die Gefühle völlig durchspielen lassen wird...aber warten wir ab....
Wünsch Dir nen schönen Sonntag
bye
Von:  Dark777
2009-11-06T18:27:38+00:00 06.11.2009 19:27
Ich stell mir das richtig lustig vor, wie Miley da auf der Decke am Strand liegt, von Lilly träumt und da ihren Namen haucht......oder eher stöhnt XD? An Alex´ Stelle hätte ich da auch die Fliege gemacht *grins*. Also jeder der sich bisher noch nicht sicher war wie Lilly für Miley empfindet, weiß spätestens nach der Strand-Szene mit Alex Bescheid XD. Sonny hat jetzt schon mal Oliver kennen gelernt, da wird Lilly sicher bald folgen........zumal du mir ja bereits verraten hast, in welchem Kapi das sein wird ;-). Bin ja mal gespannt, wie du das mit Oliver und Twani aufbauen willst, wird sicher sehr unterhaltsam. Schade, dass ich wieder bis Donnerstag auf´s nächste Kapi warten muss........aber es lohnt sich garantiert wieder ^_^.
Von:  sandpix
2009-11-05T19:49:59+00:00 05.11.2009 20:49
yaay *____* Lillys Blick hätte ich zu gerne gesehen :D
*whispers in the dark im hintergrund laufen hat* wegen dir läuft das die ganze zeit T___T xD

mach brav weiter ^.^b
Von: abgemeldet
2009-11-05T17:05:23+00:00 05.11.2009 18:05
LOVEEEEEZ. :D

*Kommi dalass* meine Laune befindet sich gerade nicht in stabilem Zustand, daher schreib ich lieber schnell was, bevor sie wieder den Bach runtergeht.
Aaaalso: du weiß ja, ich liebe diese FF. Und wehe du machst nicht schnellstens weiter. Das wird gerade so schön spannend :D
Von:  HarukalovesMichi
2009-11-05T16:06:23+00:00 05.11.2009 17:06
Ya Alex ist total cool ^^

Und Oliver und Twani xDD das wird was :P

schön geschrieben, wie immer *knuffs*

PS: YAY ERSTER!!


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