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Was jetzt?

Kapitel 14: Was jetzt?
 

„Bitte bringt mich zu ihr!“

Flehend sah Yami die Ishtars an.

Die drei Geschwister blickten bedrückt auf den Boden.

Sie alle wussten, dass es keine gute Idee war Jane so mit Yamis Rückkehr zu konfrontieren.

Ishizu war es, die diesen Gedanken aussprach:

„Es wäre keine gute Idee, wenn du jetzt mit Jane reden würdest.“

Entrüstet blickte Yami sie an.

„Wieso?“, fragte er.

„Jane… sie ist noch nicht über dein Verschwinden hinweg. Auch wenn sie scheinbar die Hoffnung aufgeben hat, hat sie deinen angeblichen Tod noch lange nicht verwunden. Wenn du plötzlich wieder vor ihr stehen würdest, würde sie wahrscheinlich zusammenbrechen.“

Niedergeschlagen starrte Yami ins Leere.

„Was machen wir dann jetzt?“, fragte Joey.

„Ich meine, früher oder später wird Jane davon erfahren. Wäre es nicht besser sie erfährt es von uns als von irgendwem anders?“

“Joey hat Recht. Wir haben gesagt, wir warten bis ich meine Erinnerungen wiederhabe und dann erzählen wir dem Volk von meiner Rückkehr. Dieser Zeitpunkt ist jetzt! Ich erinnere mich an alles. Bitte lasst mich mit Jane reden und gemeinsam werden wir das Volk erneut vor Jug retten“, beharrte Yami.

Es war die Wahrheit.

Yami konnte sich wirklich an alles erinnern.

An seine Kindheit.

An seine Jugend.

Einfach an alles.

An jede Kleinigkeit.

Er war mehr als bereit für seine Rückkehr auf den Thron.

Es fehlte nur noch Jane.

„Vielleicht ist es besser, wenn Yami erst einmal im Hintergrund bleibt. Nur solange bis wir Jane von seiner Rückkehr überzeugt haben. Ich bin der Meinung, dass jemand mit ihr reden sollte. Jemand, dem sie vertraut und auf dessen Meinung sie wert legt. Jemand wie Seth“, erklärte Marik.

Sie alle sahen ihn an.

„Er hat Recht. Jane vertraut Seth. Das hat sie schon immer getan“, pflichtete Yami ihm bei.

Ishizu nickte.

„Gut, dann sollten wir am besten sofort mit Seth reden. Es gibt keinen Grund noch länger zu warten.“

Die Frau wirkte entschlossen.

Bereit alles zu tun, um dem rechtmäßigen Pharao wieder auf den Thron zu verhelfen.

Keiner von ihnen ahnte etwas von dem, was noch auf sie zukommen würde.

Sie machten sich auf den Weg.

Die Umhänge um und die Kapuzen auf gingen sie zum Palast.

Diesmal sie alle.

Jeder einzelne von ihnen wollte wissen, wie Jane reagierte.

Und sie wollten wissen wie Yamis ehemaliges Zuhause aussah.

„Erinnerst du dich wirklich an alles?“, fragte Yugi, der neben dem Pharao ging.

Yami blickte seinen Freund an.

„Ja, an alles. Wirklich alles. Alles was ich erlebt, gesagt, getan und gefühlt habe.“

Yugi runzelte die Stirn und fragte weiter:

„Was hast gespürt in dem Augenblick, in dem du verschwandest?“

Yami war verwirrt.

„Wieso fragst du das?“

„Na, findest du es nicht auch komisch, dass du im Wüstensand verschwunden bist? Einfach so! Der Boden hat sich aufgetan und du bist darin verschwunden und 5000 Jahre später in der Zukunft wieder aufgetaucht? Das ist doch kein Zufall gewesen“, erläuterte Yugi seine Meinung.

Nun runzelte auch Yami seine Stirn.

Das, was Yugi sagte, deckte sich mit dem, was er sich selbst schon überlegt hatte.

Er erinnerte sich noch einmal an den Tag.

Konzentrierte sich voll und ganz auf das, was er gefühlt und gespürt hatte.

„Da war etwas Böses… etwas abgrundtief Böses. Es fühlte sich nach schwarzer Magie an.“

Die Ishtars horchten auf.

„Dann war es also doch geplant“, bemerkte Marik.

„So wie Seth es gesagt hat“, fügte Ishizu hinzu.

„Aber wer sollte Interesse an Yamis Verschwinden haben?“, fragte Tea.

Noch bevor jemand Luft holen konnte, antwortete Yami:

„Mein Vater! Jug.“

„Aber wieso? Dein eigener Vater?“, fragte Tristan.

„Es hat meinem Vater nicht gefallen, dass ich Jane geheiratet und ihn so um den Thron gebracht hab. Ich hätte damit rechnen müssen, dass er es nicht einfach so hinnehmen würde. Es ist alles meine Unschuld.“

„Unsinn. Keiner von uns hätte gedacht, dass Jug schwarze Magie anwenden würde. Er redet zwar viel, aber wenn es drauf ankommt, dann hat er doch oft gekniffen“, sagte Ishizu.

„Ja, aber wer war es dann?“, fragte Yami.

Odion fügte hinzu:

„Das ist eine gute Frage. Bis auf Jug, gab es niemanden, der etwas gegen Yami hatte. Im Prinzip könnte es nur Jug gewesen sein.“

Ishizu schüttelte den Kopf.

„Nein, Jug ist nicht in der Lage schwarze Magie zu wirken. Er konnte ja noch nicht einmal die Macht des Millenniumspuzzles nutzen“, sagte sie entschieden.

Yami hielt sich aus der Diskussion raus.

Er hatte im Gefühl, dass sein Vater etwas damit zu tun hatte.

Dass er der Drahtzieher war.

Doch den wichtigsten Schritt hatte nicht er getan.

Dafür war er zu schwach.

Jug musste einen Verbündeten haben, nur wen?

In Gedanken ging Yami die Personen durch mit denen Jug die meiste Zeit verbracht hatte.

Da waren die Wachen.

Mit ihnen hatte sein Vater oft Tage verbracht.

Sie hatten zusammen gefeiert.

Doch keiner der Wachen war begabt genug, um schwarze Magie zu praktizieren.

Dann war da noch Aziz, der Berater seines Vaters.

Auch mit ihm hatte Jug viel Zeit verbracht, was ja auch nicht weiter verwunderlich war.

Yami bezweifelte, dass Aziz der schwarze Magier war.

Aziz war seelisch nicht stark genug, dass wusste Yami.

Er kannte den Berater seit seiner Geburt.

Hatte ihn erlebt, hatte gesehen wie wenig Selbstbewusstsein der kränkliche Berater hatte.

Nein, auch Aziz traute Yami diese Tat nicht zu.

Er überlegte weiter.

Fast schon krampfhaft.

Weitere fielen ihm nicht ein.

Er kannte sonst niemanden, der freiwillig gemeinsame Sache mit seinem Vater machen würde.

„Wir sollten nach schwarzen Magiern suchen, um herauszufinden wer mich damals verschwinden ließ“, sagte er gedankenverloren.

„Wie kommst du darauf?“, fragte Marik.

„Wenn es nicht mein Vater war, dann jemand anderes.“

„Klingt einleuchtend…“, murmelte Marik.

„Wir werden nach ihnen suchen, aber erst reden wir mit Seth“, sagte Ishizu und blieb vor den Toren des Palastes stehen.

„Wow!“, brachten Yamis Freunde hervor als sie den Palast erblickten.

„Hier bist du also aufgewachsen“, sagte Joey staunend.

Yami nickte knapp.

Registrierte, dass mal wieder keine Wachen vor dem Palast standen und betrat das Palastgelände.

Noch immer staunend folgten seine Freunde ihm.

Im Palastgarten blieb er stehen und drehte sich zu den Ishtars.

„Wo könnte er sein?“, fragte er.

„Wen sucht Ihr denn, mein Pharao?“

Yami wandte sich wieder um und erblickte Seth.

„Genau dich.“

„Wow… Der sieht ja aus wie Kaiba“, sagte Tea erstaunt.

Während Tristan und Joey zustimmend nickten, übergingen Yami und Yugi das.

„Was kann ich für Euch tun, Pharao?“, fragte Seth und beachtete die anderen gar nicht.

„Du musst für uns mit Jane sprechen. Bitte“, sagte Yami.

„Worüber?“

„Über mich. Bereite sie auf meine Rückkehr vor. Bringe ihr so schonend wie möglich bei, dass ich nicht tot bin.“

Seth schwieg eine Weile bevor er antwortete:

„Was Ihr von mir verlangt ist kein einfaches Unterfangen, aber ich werde es versuchen.“

„Vielen Dank, Seth. Du tust mir einen großen Gefallen“, sagte Yami erleichtert.

„Wenn ich mich nicht irre, wird Jane bald hier sein um den Abfall der Küche zu entsorgen, dann werde ich mit ihr sprechen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass Ihr heimlich dabei sein wollt?“, fragte Seth.

„Das ist richtig. Wir würden gerne sehen wie Jane reagiert“, schaltete Ishizu sich ein.

Seth nickte und deutete auf eine hohe Mauer.

„Ich denke, dort ist der beste Ort für euch. Sie wird euch dort nicht vermuten. Sie wird euch wohl gar nicht vermuten.“

Ohne weitere Kommentare ging die kleine Gruppe hinter die Mauer.

Nun hieß es warten.

Warten auf Sie.

Sie kam nach fünf Minuten.

Janes Gesicht war gerötet, sie hatte wohl bis eben noch in der heißen Küche gestanden.

Sie pustete sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und war wohl so in Gedanken vertieft, dass sie zuerst an Seth vorbei lief.

Erst am Komposthaufen bemerkte sie ihn.

„Hallo Jane“, sagte der Hohepriester.

Erschrocken wirbelte Jane herum.

„Oh, hallo Seth“, antwortete sie lächelnd.

„Hast du ein wenig Zeit? Ich würde gerne mit dir sprechen.“

„Ähm… ja, natürlich. Worüber denn?“

„Über Yami…“, sagte Seth und beobachtete Janes Gesicht genau.

Janes Gesicht verhärtete sich.

Jegliches Gefühl verschwand aus ihren Augen und sie wirkte teilnahmslos.

Yami spürte ein unangenehmes Ziehen in seinem Herzen.

Es tat weh Jane so kalt zu sehen.

Er wusste, dass Jane ihn noch immer liebte und er wusste, dass sie noch lange nicht über sein Verschwinden hinweg war.

Ishizu hatte Recht.

Wenn er plötzlich vor ihr gestanden hätte, hätte er sie endgültig zerstört.

Der junge Pharao musste seine ganze Willenskraft aufbringen, um hinter der Mauer stehen zu bleiben.

„Seth, es gibt keinen Grund über ihn zu reden. Es ist bereits alles gesagt worden“, sagte Jane.

„Da hast du Recht. Wir haben alles gesagt, doch du hast seit seinem Verschwinden kein Wort über ihn verloren.“

Seth sah Jane ernst an.

„Sei ehrlich zu dir selbst, Jane. Sag mir was du fühlst.“

Dies gehörte nicht zu seiner Aufgabe, doch die Antwort interessierte Seth.

Jane schien teilnahmslos und unnahbar was ihren Ehemann anging, doch Seth wusste es besser.

Er brauchte nur noch Janes Bestätigung.

Tränen traten in Janes Augen und zum ersten Mal seit zwei Jahren sprach Jane über ihre Gefühle:

„Ich vermisse ihn… er fehlt mir so sehr… Ich… will ihn zurück… Ich will, dass er zurückkommt… Aber das wird nicht geschehen.“

Janes Hand krallte sich an ihre Kette.

„Er wird nicht mehr zurückkehren“, schluchzte sie.

„Yami ist tot!“

Ein schmerzhafter Stich ging durch Yamis Herz als er diese Worte aus Janes Mund hörte.

Sie klangen so verzweifelt, so voller Trauer.

„Er ist nicht tot“, sagte Seth ernst.

Janes Schluchzen stoppte plötzlich.

„Was?“, fragte sie.

„Yami lebt! Und er ist hier! Hier in Ägypten.“

Jane lachte.

Es klang fast schon hysterisch.

„Er ist tot, Seth!“, rief Jane.

„Woher willst du das wissen?“, entgegnete Seth gereizt.

„Es wurde nie eine Leiche gefunden. Wir haben den gesamten Weg von hier bis zur anderen Stadt abgesucht. Ich war selbst dabei. Wir fanden nie eine Leiche. Er ist einfach verschwunden und jetzt ist er wieder da!“

Zweifelnd sah Jane den Hohepriester an.

„Was redest du da? Er ist weg. Für immer!“

„Nein, Jane, das ist er nicht. Wenn du nur einmal alle deine Gefühle zulassen würdest und auf dein Herz hörst, würdest du wissen, dass ich die Wahrheit sage!“, beharrte Seth.

„Ich höre auf mein Herz und es sagt mir, dass er tot ist!“, rief Jane aufgebracht.

Yamis Herz zog sich zusammen.

Es tat so unglaublich weh Janes Worte zu hören.

„Jane, ich kann es dir beweisen. Du belügst dich selbst! Ich kann dich zu ihm bringen.“

Jane schüttelte den Kopf.

„Was ist nur in dich gefahren, Seth?“, fragte sie, dann wandte sie sich um verließ mit schnellen Schritten den Palastgarten.

Als Janes Schritte verklungen waren traten Yami und die anderen hinter der Mauer hervor.

Yami sah niemanden an.

Niedergeschlagen blickte er auf den Boden.

Sagte kein Wort.

„Das lief doch etwas anders als ich gedacht habe“, sagte Marik.

„Sie ist noch nicht bereit“, sagte Ishizu.

„Wann wird sie bereit sein?“, fragte Joey bedrückt.

Yami blickte auf.

Den Blick ins Leere gerichtet.

Keiner seiner Freunde konnte nachfühlen was der junge Pharao gerade durchmachte.

„Vielleicht wird sie es nie sein“, antwortete Yami tonlos.

Sie alle blickten bedrückt auf den Boden.

Keiner von ihnen bemerkte den Berater des Pharao, der hinter der nächsten Ecke stand und alles mit angesehen hatte.



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