Zum Inhalt der Seite

Last Summer's Memory

Angeal x Zack
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

i just want to be your lover

no matter how it ends

no matter how it starts
 

(Radiohead – House of Cards)
 


 

Last Summer’s Memory
 

Es war ein Sommer wie jeder andere, und doch unterschied er sich in allen Dingen von den Sommern zuvor.

Zack konnte noch nicht genau sagen, was es war, doch als der Frühling sich langsam seinem Ende zuneigte, spürte er ein unangenehmes Ziehen im Bauch und wusste mit absoluter Gewissheit, dass in diesem Jahr alles anders werden würde.
 

*~*~*
 

Es wäre nichts Schlimmes daran, nachts eigenartige Träume zu haben, wegen der man am nächsten Morgen die Bettwäsche wechseln musste, erklärte ihm ein paar Tage später einer der älteren Jungen mit breitem Grinsen. Er sei fünfzehn, in dem Alter wäre das völlig normal und würde nur zeigen, dass ihn die Arbeit bei SOLDAT noch nicht verrückt gemacht hatte.

Zack erwiderte das Grinsen und nickte, während er sich im Stillen fragte, ob es ebenso normal sei, dabei jedes Mal seinen Mentor vor Augen zu haben.

Anfangs hatte er es nur für eine Schwärmerei gehalten.

Ähnlich, wie die anderen Jungen alle von Sephiroth und seinen Kampfkünsten schwärmten, hatte Zack stattdessen von Angeal geschwärmt – na und, was war denn auch schon dabei?

„Eine ganze Menge“, hatte Kunsel festgestellt, der Zack eines Nachts weckte, weil er geträumt und dabei so laut gestöhnt hatte, dass er um ein Haar alle anderen Jungen im Zimmer aufgeweckt hätte.

„Ich fürchte, du bist rettungslos in ihn verschossen.“

Aber „verschossen sein“ bedeutete nicht automatisch „verliebt sein“, nicht wahr? Verschossen zu sein war doch lediglich eine Steigerung von „schwärmen“.

Und Zack war felsenfest davon überzeugt, dass das, was er für den älteren SOLDAT-Kämpfer empfand, lediglich eine Schwärmerei war – nicht mehr und nicht weniger.

Wieso auf einmal seine Hände zu zittern begannen, wenn er in Angeals Nähe war, und weshalb ihm trotz seines für gewöhnlich vorlauten Mundwerks nun manchmal in seiner Anwesenheit die Worte fehlten, konnte sich der Junge allerdings nicht erklären. Und noch weniger, wieso es immer so verdammt wehtat, wenn Angeal, der seit Jahren schon ein wichtiger Fixpunkt in seinem Leben war – der immer für ihn DA war – manchmal mehrere Tage oder sogar Wochen auf Mission war... und wieso sein Herz jedes Mal vor Freude aus seiner Brust hüpfen wollte, wenn sie sich danach wiedersahen.

Als der Sommer begann, musste Zack sich schließlich der deprimierenden Erkenntnis stellen, dass er tatsächlich hoffnungslos in den anderen Mann verliebt war.

Und das war sehr, sehr schlecht.
 

*~*~*
 

„Junge, pass auf!“

Der laute Ruf seines Mentors rettete Zack womöglich das Leben.

Sofort ließ er sich zu Boden fallen – keinen Moment zu früh, denn nur den Bruchteil einer Sekunde später peitschte der Schweif des Behemoth über ihn hinweg. Doch kaum war die Gefahr vorüber, sprang der Junge auch schon wieder auf die Beine und brachte sich hastig an den Rand des Kampfareals in Sicherheit.

Dort verschnaufte er für einen Moment und wischte sich die verschwitzten, schmutzigen Hände, mit denen er seinen Sturz abgefangen hatte, an der Hose ab, dann packte er sein Schwert fester und rannte erneut auf das Ungeheuer zu, dieses Mal jedoch jede seiner Bewegungen aufmerksam im Auge behaltend.

Der Behemoth tobte und schlug mit seinen mächtigen Pranken nach dem Jungen, doch Zack war flinker und wich jedem der Hiebe geschickt aus. Mit einem Sprung hatte er die Krallen hinter sich gebracht und war zwischen den Hörnern hindurch auf dem zotteligen Kopf des Monsters gelandet.

„Das war’s dann“, murmelte er und schwang sein Schwert, bevor er es auf den empfindlichen Hals des Behemoth niedersausen ließ.

Hastig rutschte er den Rücken hinunter und entfernte sich schnell ein Stück von dem Ungeheuer, das im Todeskampf wild brüllend um sich schlug, bevor es schließlich mit einem dumpfen Geräusch zu Boden ging. Der Aufprall war so mächtig, dass die Erde für einen Moment bebte, und dann...

... herrschte Stille.

Keuchend ließ Zack sein Schwert sinken und beobachtete misstrauisch den Behemoth. Doch das Monster regte sich nicht mehr.

Angeal klatschte ein paar Male in die Hände, während er auf seinen Schüler zukam.

„Das war nicht schlecht“, sagte er. „Aber du hättest besser aufpassen sollen, Zack! Deine Gedankenlosigkeit hätte tödlich enden können.“

„Hat sie aber nicht“, meinte der Junge mit Genugtuung und wischte sich mit seinem Shirt das Gesicht ab. Dann grinste er seinen Ausbilder breit an. „Siehst du? Noch alles dran!“

Angeal machte nur ein finsteres Gesicht und zog sein Handy aus der Tasche, um die Trainingssimulation zu beenden. Augenblicklich begann die Umgebung zu flimmern und immer mehr an Substanz zu verlieren, während der Datenstrom nach und nach zum Erliegen kam. Schließlich waren sie wieder von den vertrauten Wänden des ShinRa-Trainingsraumes umgeben.

„Es gibt ein Notfallprogramm, für den Fall, dass man bei einer Simulation tatsächlich mal unterliegt“, sagte Angeal, und wandte sich zum Gehen. „Aber der Prozess ist nicht angenehm und manche Leute haben monatelang im Koma gelegen, bis sie wieder erwacht sind. Also pass beim nächsten Mal bitte besser auf.“

Zack biss sich auf die Unterlippe. Er war verärgert über seine eigene Unachtsamkeit, aber auch darüber, dass Angeal ihn immer noch wie ein kleines Kind behandelte. Das machte den dumpfen Schmerz in seinem Inneren, der nicht enden wollte, seitdem er diese unnötigen Gefühle für seinen Mentor hegte, auch nicht gerade besser.

„Wieso hast du vorhin eigentlich ‚Junge’ gerufen?“, fragte er dann und folgte dem anderen, wobei er sich einen leicht beleidigten Tonfall nicht verkneifen konnte. „Ich bin bald sechzehn, Angeal.“

Sein Ausbilder blieb stehen und drehte sich kurz zu ihm herum.

„Das weiß ich“, sagte er ruhig. „Aber solange du noch schwerwiegende Fehler wie diese machst, wirst du immer ein Kind bleiben.“

Mit diesen Worten betätigte er den Schalter an der Wand neben dem Ausgang und verließ den Trainingsraum.

Zack starrte die Tür noch an, als sie sich schon lange wieder hinter dem anderen geschlossen hatte, und verfluchte sich innerlich für seine Dummheit. Früher hätte er sich über einen solchen Fehler nur geärgert, doch jetzt tat es zusätzlich auch noch weh, wenn Angeals Stimme so voller Enttäuschung war.

„Verdammt!“

Frustriert schlug er mit der Faust gegen die Wand, so fest, dass die Haut an seinen Knöcheln aufplatzte und er eine kleine Delle im Stahl hinterließ.

Verliebt zu sein war doch scheiße.
 

*~*~*
 

„Zack benimmt sich irgendwie komisch in letzter Zeit“, sagte Angeal ein paar Wochen später, als er in der Mittagspause auf der Couch in seinem Apartment lag und sich entspannte.

Genesis, der mit untergeschlagenen Beinen auf dem Sessel neben ihm saß, sah von seinem Buch auf.

„Der Welpe?“, fragte er belustigt. „Nun, er ist in der Pubertät, was erwartest du da? Ich war damals auch nicht sehr umgänglich...“

„Woran sich bis heute nicht viel geändert hat“, bemerkte Angeal trocken.

Dann seufzte er.

„Ich weiß auch nicht, was es ist... Zack wirkt ständig abgelenkt, so als würde ihn irgendwas beschäftigen. Doch er redet nicht mit mir darüber, und ich wage es auch nicht, ihn danach zu fragen.“

„DAS könnte theoretisch das Problem sein, mein Freund“, entgegnete Genesis spöttisch. „Ich meine mich daran erinnern zu können, dass du mal stolz darauf warst, wie eng die Beziehung zwischen dir und dem Jungen ist.“

„Nun, jetzt ist sie es nicht mehr“, brummte Angeal. „Früher, als er noch ein Kind war, war das anders, aber heute... er redet kaum noch mit mir über Dinge, die nicht den Ablauf einer Mission oder seinen Stundenplan betreffen.“

„Hm...“, machte Genesis und ein paar Minuten lang herrschte Stille.

Dann ließ er erneut sein Buch sinken und räusperte sich.

„Vermisst du es denn?“

„... bitte was?“

„Vermisst du es, mit dem Jungen über alles reden zu können?“, fragte Genesis erneut.

Angeal dachte nach. Darüber hatte er sich noch nie so recht Gedanken gemacht.

Einerseits fehlte ihm die enge Verbundenheit mit Zack, als dessen zweiter Vater er sich die ersten Jahre lang gesehen hatte. Doch nun wurde aus dem Jungen langsam ein Mann, und auch die Lehrer-Schüler-Beziehung veränderte sich, wurde zu etwas anderem... doch er konnte nicht sagen, was. Und er hatte das unangenehme Gefühl, den Zeitpunkt verpasst zu haben, an dem daraus eine tiefe Freundschaft zwischen gleichrangigen Partnern hätte entstehen können.

„Ich weiß es nicht“, erwiderte er schließlich. „Einerseits vermisse ich diese Zeit, aber Zack hat sich seitdem auch weiterentwickelt und verändert, und darüber freue ich mich andererseits wieder. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, er wäre ein völlig anderer Mensch geworden.“

Er schwieg kurz und öffnete dann die Augen, um seinem Freund, der keinen Laut von sich gab, einen Blick zuzuwerfen.

„Was ist? Du siehst mich so seltsam an...“

Doch Genesis schüttelte nur den Kopf und lächelte unergründlich. „Es ist nichts...“

Dann warf er einen Blick auf die Uhr, die an der Wand von Angeals Apartment hing.

„Ist die Mittagspause nicht gleich vorbei? Du solltest deinen Welpen nicht warten lassen.“

Angeal grummelte irgendwas Unverständliches und schwang die Beine vom Sofa, bevor er nach seinem Schwert griff und den Raum verließ.

Nachdenklich sah Genesis ihm nach.
 

*~*~*
 

Die Wochen vergingen, die Tage wurden länger und das Wetter wärmer, und Zack feierte mit ein paar Klassenkameraden seinen sechzehnten Geburtstag.

Noch vor ein paar Monaten hatte er gedacht, dass es cool sein würde, sechzehn zu sein, doch es war nicht anders, als bei seinem letzten Geburtstag. Nur mit dem Unterschied, dass er sich dieses Mal wünschte, wieder fünfzehn zu sein und zu dem Moment zurückspringen zu können, wo noch nicht all diese dummen Gefühlen in ihm dringesteckt hatten, die er nicht gebrauchen konnte.

Seine Beziehung zu Angeal hatte sich in den letzten Wochen nicht merklich verändert. Sie behandelten sich noch immer mit dem gleichen, neutralen Respekt, wie schon seit Monaten – was irgendwo auch ein gutes Zeichen war, denn es bedeutete, dass sich die Gesamtsituation nicht verschlechtert hatte.

Nur leider hatte sich auch nichts verbessert.

Von dem emotionalen Status Quo mal abgesehen, fiel es Zack von Tag zu Tag schwerer, nicht an Angeal zu denken. Nicht, wenn sie noch immer täglich miteinander trainierten, und ganz sicher nicht, wenn es so warm war, wie jetzt, und sein Mentor in der Hitze eines Übungskampfes auch gerne mal sein Oberteil auszog.

Zack ertrug vieles, ohne zu jammern – Hunger und Durst, Hitze und Kälte, körperliche Belastungen und auch die schweren Verletzungen, die er sich hin und wieder im Kampf zuzog. Doch wenn es um diese Sache ging, war seine Libido schlichtweg überfordert.

Irgendwann hörte der Junge auf zu zählen, wie oft er täglich unter die kalte Dusche springen musste, damit die Reaktionen seines Körpers nicht zu peinlichen Fragen führten.

Und während er nachts in seinem Bett lag und krampfhaft versuchte, an andere Dinge zu denken, fragte er sich, was er nur verbrochen hatte, dass er so bestraft wurde.
 

*~*~*
 

Der Juni neigte sich langsam dem Ende zu, als es passierte.

Die Mission war länger und hässlicher gewesen, als es für gewöhnlich der Fall war, und Zack war heilfroh, als sie ihre Aufgabe – die darin bestand, die Wälder rund um ein kleines Dörfchen in der Nähe von Kalm von Banditen zu säubern – endlich erledigt hatten und nach Hause zurückkehren konnten.

Er fühlte sich schmutzig, und das nicht nur, weil der Dreck und Staub von Tagen an seiner durchgeschwitzten Uniform klebte, sondern auch, weil er Menschen hatte töten müssen, etwas, was er zutiefst verabscheute.

Angeal, der davon wusste, hatte sein Bestes gegeben, dem Jungen diese schreckliche Aufgabe zu ersparen, doch das hatte nichts daran ändern können, dass Zack jeden Abend mit leerem Gesichtsausdruck in ihrem Zelt gelegen und an die Decke gestarrt hatte.

Erst in der letzten Nacht schien der Junge das lähmende Entsetzen über all die Grausamkeit langsam überwunden zu haben, denn als Angeal am Abend neben ihm in seinen Schlafsack kroch, erwiderte Zack schwach sein aufmunterndes Lächeln.

„Es tut mir leid, dass du all das durchmachen musstest“, sagte der ältere Mann leise. „Aber morgen ist alles vorüber und dann können wir wieder nach Hause.“

„Ja“, erwiderte der Junge heiser, dem plötzlich das Herz bis zum Halse klopfte, als ihm bewusst wurde, wie nah sie sich waren.

Angeal lächelte. „Schlaf gut, Zack.“

Er zog den Schlafsack über die Schultern und löschte das Licht, und nach und nach kehrte Stille in dem kleinen Zelt ein.

Zack, der nicht einschlafen konnte, starrte angespannt in die Dunkelheit vor sich. Irgendwo dort, nicht mal eine Armlänge entfernt, lag Angeal, das Gesicht ihm zugewandt, und schlief.

Nah genug, dass er seine Hand hätte ausstrecken können, um ihn zu berühren... um über seine kratzige Wange zu streichen, wie er es sich schon seit Monaten wünschte.

Aber egal, wie beschissen die Beziehung zwischen ihnen gerade für ihn sein mochte, er wollte das Bisschen, das sie hatten, nicht unnötig aufs Spiel setzen und mit einer einfachen Berührung zerstören.

Doch obwohl Zack wusste, dass dies das einzig Richtige war, was er in seiner Situation tun konnte, fiel es ihm unendlich schwer, der Versuchung zu widerstehen. Und so lag er still in seinem Schlafsack und lauschte seinem eigenen, erregten Herzschlag, während in ihm weiter dieser furchtbare Schmerz tobte, der nur dann endlich ein Ende haben würde, wenn er sich entweder nicht mehr in Angeals Nähe aufhielt oder Selbstmord beging.

Und beides klang nicht sehr erfreulich.

Ein leises Knacken aus dem Wald vor dem Zelt ließ den Jungen hochschrecken. Er hatte in den letzten Tagen oft dieses Geräusch gehört, und er wusste es mittlerweile von den harmlosen Geräuschen des nächtlichen Waldes zu unterscheiden.

Leise, um Angeal nicht zu wecken, schob er seinen Schlafsack zurück und griff in der Dunkelheit nach seinem Schwert, bevor er das Tuch vor dem Zelteingang zurückschlug und nach draußen in die Nacht schlich.
 

*~*~*
 

Angeal musste einen sechsten Sinn für den Jungen entwickelt haben, denn er erwachte kaum einen Viertelstunde, nachdem Zack das Zelt verlassen hatte, und stellte fest, dass sein Schüler verschwunden war und dabei sein Schwert mitgenommen hatte. Leise fluchend wühlte er sich aus seinem Schlafsack und folgte dem Jungen hinaus in den Wald, während er betete, dass Zack keinen Unsinn angestellt hatte oder womöglich sogar in Gefahr schwebte.

Doch seine Sorge wich Erleichterung, als er ihn nur wenige hundert Meter entfernt auf einer grasbewachsenen Lichtung entdeckte, wo sich der Junge im Schneidersitz niedergelassen hatte und zum Himmel hinauf starrte.

Behutsam steckte Angeal sein Schwert wieder weg und näherte sich seinem Schüler leise, als ihn auf einmal ein Knacken im Gebüsch, nicht weit von Zack entfernt, zusammenfahren ließ. Auch der Junge war aufgesprungen und hielt seine Waffe kampfbereit in die Höhe, während seine Mako-Augen die Dunkelheit im Wald zu durchdringen versuchten.

Wieder raschelte es, doch dieses Mal kam das Geräusch von der anderen Seite der Lichtung. Mit einem Fluch auf den Lippen eilte Zack in die entsprechende Richtung, und Angeal zögerte nicht, ihm zu folgen...

... gerade rechtzeitig, um mit anzusehen, wie ein schlanker Schatten aus der Dunkelheit stürzte und pfeilschnell mit einem langen, scharfen Schwert nach dem Jungen schlug.

Plötzlich lief alles wie in Zeitlupe ab.

Angeal dachte nicht nach, sondern handelte rein instinktiv. Er preschte vor und wollte den Hieb mit seinem Schwert abfangen, doch in der Finsternis schätzte er den Winkel falsch ein und statt der fremden Klinge mit seiner eigenen zu begegnen, durchdrang sie seine Verteidigung und traf den Punkt an seiner Schulter, wo die schützende Metallplatte in seine Kampfmontur überging.

Ein hässliches Knirschen ertönte... und dann spürte er nur noch Schmerzen.

Mit weit aufgerissenen Augen ließ er sein Schwert fallen, während das Blut aus der Wunde hervorquoll und von seinem Arm tropfte.

Er stolperte ein paar Schritte zurück und vernahm wie durch Watte den entsetzten Schrei seines Schülers, dann sank er kraftlos auf die Knie.

Und alles wurde dunkel.
 

*~*~*
 

Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er wieder zu sich kam, doch es konnte nicht viel gewesen sein, denn er lag noch immer auf dem kühlen Boden des Waldes und es war noch immer dunkel.

„... geal?“, vernahm er eine leise Stimme. „Angeal! Kannst du mich hören?“

Leise stöhnend wandte Angeal den Kopf und sah in Zacks besorgtes Gesicht.

„Was-“, begann er, doch ein stechender Schmerz peitschte plötzlich durch seinen Körper, so dass er aufkeuchte und die Zähne zusammenpresste.

„Ganz ruhig, nicht bewegen“, murmelte Zack, dem der Schweiß von der Stirn tropfte. „Ich bin... gleich fertig...“

Und Angeal schwieg, während der Schmerz langsam stärker wurde, bis er so unerträglich war, dass er fast ein zweites Mal das Bewusstsein verlor.

Er konnte spüren, wie sich seine Muskeln und Haut neu formten und wieder zusammenwuchsen, wie die Rippe, die beim Hieb seines Angreifers gebrochen war, mit einem Knacken wieder in die richtige Position rutschte und sich das darunter liegende Gewebe regenerierte. Blut floss in rasender Geschwindigkeit durch seinen Körper und durchtrennte Nerven fanden wieder zueinander.

Und endlich, als er dachte, dass er den Verstand verlieren würde, wenn der Schmerz nicht bald nachließ...

... hatte er auf einmal ein Ende.

Keuchend fuhr Angeal hoch, während Zack erschöpft zurückwich und die Hand sinken ließ.

Der Junge hat ihm die Schulterplatten abgenommen, um besser die Wunde heilen zu können, und durch den Hieb des Angreifers hing Angeals Oberteil nur noch in Fetzen von seinem Körper. Doch die Wunde war tatsächlich verheilt und nun zog sich eine lange, blasse Narbe von seiner rechten Schulter quer über seine Brust.

Mit zitternder Hand und noch schwach vom Blutverlust tastete Angeal nach seinem Schwert.

„Wo... wo ist er hin?“, stieß er hervor.

Zack, in dessen blasses Gesicht langsam wieder Farbe zurückkehrte, schenkte ihm ein schiefes Grinsen.

„Der wird niemandem mehr wehtun“, entgegnete er. „Ich habe den Wichser nach Strich und Faden verprügelt, das kannst du mir glauben!“

„Zack, solche Wörter benutzt man nicht“, murmelte Angeal aus Reflex, doch der Junge lachte nur.

„Das ist mir doch egal.“

Nachdem er sich mit einem kurzen Blick davon überzeugt hatte, dass es seinem Mentor tatsächlich wieder gut ging, warf Zack seine Zurückhaltung über Bord und fiel Angeal um den Hals.

„Das ist mir... so egal...“, wiederholte er und lachte erneut, während Tränen über seine Wangen liefen.

„Zack...“

Überrascht, doch mit einem warmen Gefühl im Bauch, erwiderte Angeal die Umarmung und strich dem Jungen beruhigend über den Rücken. „Ist ja gut, mir ist ja nichts passiert... dank deiner schnellen Hilfe.“

Doch Zack klammerte sich nur noch fester an ihn, als hätte er nicht vor, ihn je wieder loszulassen.

„Oh, Zack... bitte mach dir keine Sorgen mehr...“ Angeal wiederholte diese Worte immer und immer wieder, und wiegte den Jungen sacht in seinen Armen, bis er langsam aufhörte zu zittern.

Schließlich löste sich Zack wieder von ihm und nickte, während er sich lächelnd die Tränen aus dem Gesicht wischte.

Und dann passierte alles so schnell, dass Angeal sich im Nachhinein nicht mehr an die Einzelheiten erinnern konnte.

Doch er erinnerte sich daran, dass plötzlich Zacks Lippen auf seinen gelegen hatten, und dass die Hände des Jungen über seine Schultern hoch zu seinem Nacken gewandert waren, wo sie sich sanft in seinen Haaren vergruben und seine Kopfhaut massierten.

Und er erinnerte sich auch daran, dass Zacks Lippen weich und warm gewesen waren, und dass er nach dem Curry geschmeckt hatte, das sie nur wenige Stunden zuvor beim Abendessen gegessen hatten... und daran, dass der Kuss trotz der spürbaren Unerfahrenheit des Jungen möglicherweise der schönste in Angeals Leben war.

Als sie sich schließlich wieder voneinander lösten, waren sie beide außer Atem.

Angeals Hände lagen noch immer auf Zacks Rücken, doch er hatte mit seinen Streichelbewegungen aufgehört und starrte den Jungen sprachlos an.

„... Zack... was...?“

„Scheiße...“

Zack schüttelte den Kopf und wich vor ihm zurück, als hätte er eine ansteckende Krankheit.

„Es... es tut mir Leid, Angeal“, sagte er leise. „Ich...“

Er stand auf und fuhr sich nervös durch die schwarzen Haare. „Ich war nur einfach... so froh... tut mir Leid.“

Er lächelte schief. „Meine Gefühle sind mit mir durchgegangen.“

Immer noch verwirrt, wenn auch nicht mehr so sehr, wie noch vor wenigen Augenblicken, erhob sich nun auch Angeal.

„Schon gut“, meinte er, während er sich bückte, um sein Schwert aufzuheben. „Lassen wir das Thema für heute...“

Er atmete tief durch und versuchte dann ebenfalls ein Lächeln. „Lass uns zum Zelt zurückkehren, in Ordnung?“

„Okay“, murmelte Zack, und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg.
 

*~*~*
 

Fortsetzung folgt...

Kommentar

Hab mal wieder nicht viel Zeit, darum lade ich schnell den nächsten Teil hoch und mach mich dann vom Acker. ;)

Danke für die Kommentare und Favos, ich hätte nicht mit so einer Resonanz gerechnet. Wünsche euch auch weiterhin viel Spaß beim Lesen~! ♥

(Auch wenn ich diesen Teil persönlich nicht besonders mag. - ... oh, well. xD)
 

*~*~*
 

„Er hat was?!

Sie saßen in der Kantine, einen Tag nach Angeals und Zacks Rückkehr aus Kalm, und obwohl sie von Menschen umgeben waren, gab sich Genesis nicht im Entferntesten die Mühe, seine Stimme zu senken.

„Wie oft soll ich es noch wiederholen, bis du es verstanden hast?“, brummte Angeal und stocherte missmutig in seinem Essen herum. „Nur tu mir bitte den Gefallen, und brüll es nicht so laut herum.“

„Schon gut.“ Genesis lachte.

„Er hat dich also im Eifer des... hm... Gefechts geküsst, einfach weil er so froh darüber war, dass du ihm nicht unter den Händen verblutet bist, sehe ich das richtig?“, fragte er dann. „Und du findest wirklich nicht, dass irgendetwas daran merkwürdig sein könnte?“

Angeal zuckte müde mit den Schultern. Er hatte sich diese Frage in den letzten vierundzwanzig Stunden selbst schon tausende Male gestellt, ohne jedoch eine Antwort darauf gefunden zu haben, und er hatte nicht unbedingt das Bedürfnis, nun auch noch mit Genesis darüber zu reden.

„Wieso sollte ich?“, entgegnete er. „Er sagte mir, dass ihn in dem Moment nur seine Gefühle überwältigt hätten, und es tat ihm auch leid. Was sollte daran also seltsam sein?“

„Oh, Angeal...“ Genesis schüttelte theatralisch den Kopf und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. „Wir müssen demnächst mal ein Gespräch führen, so ganz von Mann zu Mann... ich glaube, es gibt da einige Dinge, die du noch nicht ganz begriffen hast.“

„Da gibt es nichts zu bereden“, erwiderte Angeal kurz angebunden und schüttelte Genesis’ Hand ab. „Zack hat sich entschuldigt, und damit ist die Sache für mich erledigt.“

Das war gelogen. Aber Genesis musste ja schließlich auch nicht alles wissen.

„Wenn du meinst.“ Sein Freund sah ihn weiterhin mit diesem amüsierten Funkeln in den Augen an und stellte dann eine Frage, mit der selbst Angeal, der mit der direkten Art des anderen schon seit seiner Kindheit vertraut war, nicht gerechnet hatte:

„Und, hat es dir gefallen?“

„Was...? – Genesis!

„Ich frag ja nur.“ Der rothaarige Mann lachte, dann stand er auf und gab Angeal einen freundschaftlichen Klaps auf den Oberarm. „Also dann, man sieht sich.“

Angeal schenkte ihm einen finsteren Blick, doch er prallte ebenso wirkungslos an dem anderen ab, wie alles, was Genesis nicht im Entferntesten berührte.
 

*~*~*
 

„Du hast was?!“, fragte Kunsel zur ungefähr gleichen Zeit wie Genesis, nur wenige Etagen über der Kantine.

„Ich hab’s doch gerade gesagt“, erwiderte Zack mit verzweifelter Miene. Dann wandte er das Gesicht ab und seufzte.

„Ich habe alles versaut, Kunsel, alles. Wie habe ich mir aber auch je einbilden können, dass da irgendwann vielleicht doch mal was sein würde...? Für ihn bin ich doch immer noch der gleiche kleine Junge, wie früher.“

Er stützte das Kinn in die Hand und starrte auf die Tischplatte vor sich. „Und jetzt bin ich zusätzlich auch noch der kleine Junge, der auf ihn steht. Ich meine – wie krank ist das...?“

Der andere schüttelte jedoch nur den Kopf.

„Es ist nicht krank, Zack“, entgegnete er, „und du bist auch kein Kind mehr. Angeal müsste blind und taub sein, um das nicht zu bemerken.“

„Danke, Kunsel“, erwiderte der Junge, dem es bei diesen Worten gleich schon ein bisschen besser ging, und lächelte schwach. „Du hast wahrscheinlich Recht...“

Er sah auf die Finger seiner rechten Hand hinab, die flach auf dem Tisch lag. Einen Moment lang schwieg er, doch als er weitersprach, war seine Stimme plötzlich voller Entschlossenheit.

„Ja, du hast Recht! Und Angeal ist ein Idiot... ich sollte mich nicht so hängen lassen wegen ihm.“

„DA spricht endlich der Zack, den ich kenne!“, meinte sein Freund und lachte dann, während er Zack spielerisch durch die Haare fuhr.

„Komm, lass uns heute Abend in die Stadt gehen und ein paar Bars abklappern, dann kommst du schon wieder auf andere Gedanken. – Na, wie wär’s?“

Zack dachte einen Moment lang darüber nach und erwiderte dann das Grinsen.

„Klingt gut! Das wird sicher lustig.“

Er sollte sich irren.
 

*~*~*
 

Es war schon spät, und Genesis war gerade auf dem Weg zu seinem Apartment, als er ein leises Schniefen hörte.

Verwundert hielt er inne und sah sich um. Das Treppenhaus war für gewöhnlich leer, weil die meisten Leute die Aufzüge benutzten – was bei der Höhe des Gebäudes allerdings kein Wunder war. Doch Genesis nahm gerne auch mal die Stufen, wenn er ein bisschen überschüssige Energie loswerden wollte, und hatte sich darum an diesem Abend stattdessen für diesen Weg entschieden.

„Ist da wer?“, rief er leise und stieg zum nächsten Treppenabsatz hinauf.

Wieder ein Schniefen, doch dieses Mal klang es näher.

Genesis stieg langsam Stufe für Stufe weiter empor, bis er schließlich auf Höhe der dreiundzwanzigsten Etage eine zusammengekauerte Figur auf der Treppe sitzen sah.

In dem Gewirr von Armen und Beinen war es in dem diffusen Licht anfangs schwierig, etwas zu erkennen, doch er konnte bald Einzelheiten ausmachen... und erkannte den Rang-2 Soldaten Zack Fair.

Der junge Mann hatte die Arme um seine Knie geschlungen und das Kinn darauf gelegt, und weinte leise vor sich hin. Und Genesis, der eigentlich nur selten Mitleid mit anderen hatte, spürte beim Anblick des verzweifelten Jungen plötzlich eine Welle von Mitgefühl in sich aufkommen.

„Was...“, murmelte er und trat näher an den anderen heran. „Hey, ist alles okay?“

Zack hob den Kopf und sah ihn aus geröteten Augen an.

„Nichts is’ okay“, erwiderte er mit heiserer Stimme und schniefte einmal mehr. „Gar nichts...“

Genesis roch den Alkohol – und plötzlich wurde ihm einiges klar...

„Das tut mir Leid für dich“, erwiderte er und beugte sich vor, um Zack am Arm zu packen und auf die Beine zu ziehen. „Doch wie groß deine Probleme auch sein mögen – es schickt sich nicht für ein SOLDAT-Mitglied, betrunken in irgendwelchen Treppenhäusern rumzuhocken. – Los, jetzt komm schon!“

Auf wackeligen Knien folgte Zack ihm zur nächsten Etage, wo sie in einen der Fahrstühle stiegen, um damit den Rest des Weges zur SOLDAT-Etage hinaufzufahren.

Dort angekommen bugsierte Genesis den Jungen vorsichtig zu den Unterkünften.

„In welchem Zimmer wohnst du?“

Zack gab ihm mit zitternder Hand seinen Schlüssel, auf dem die Zimmernummer eingraviert war.

Genesis seufzte und machte sich auf den Weg dorthin, wobei er einen Arm um die Hüfte des Jungen gelegt hatte, während er ihn mit der anderen Hand an der Schulter festhielt, damit er nicht umkippte.

In Zacks kleinem Apartment angekommen verfrachtete er ihn sofort auf sein Bett, damit der Junge seinen Rausch ausschlafen konnte. Wahrscheinlich würde Zack sich am nächsten Tag nicht mal mehr daran erinnern, wie er überhaupt in sein Bett gekommen war, überlegte Genesis. Nicht, wenn man bedachte, wie betrunken er gerade war...

Nicht, dass ihn das kümmerte. Er hatte seine Pflicht als SOLDAT-Mitglied getan und einem Kameraden geholfen, und damit hatte sich der Fall für ihn erledigt.

Genesis wandte sich zum Gehen, als Zacks Finger sich auf einmal um sein Handgelenk schlossen.

„Danke“, murmelte der Junge und ließ den Arm wieder sinken. „Wer auch immer du bist...“

„Nur ein Freund von einem Freund“, entgegnete Genesis leise und wollte das Zimmer verlassen, als ihm plötzlich etwas einfiel, das ihn noch mal innehalten ließ.

„Sag, Junge...“ Er dachte kurz nach, beschloss dann jedoch, es einfach zu versuchen. „Liebst du Angeal?“

Vielleicht lag es daran, dass Zack betrunken war und sich nicht mehr unter Kontrolle hatte... oder vielleicht war er auch noch nicht betrunken, und es war ihm nur schlichtweg egal, was Genesis von ihm hielt – auf alle Fälle zögerte der Junge nicht, die Frage zu beantworten.

„Ja“, flüsterte er. „Mehr... als alles andere...“

Genesis nickte wortlos und wandte sich nun endgültig zum Gehen.

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte und sich auf den Weg zu seiner eigenen Wohnung machte, wurde ihm klar, dass bald etwas passieren musste.
 

*~*~*
 

Es war Mitte Juli und langsam wurden die Temperaturen außerhalb des klimatisierten ShinRa-Hauptgebäudes unerträglich.

Hätte es eine Möglichkeit gegeben, mit verbundenen Augen zu kämpfen, hätte Zack mit Freuden davon Gebrauch gemacht. So hingegen versuchte er einfach, Angeals Körper weitestgehend zu ignorieren und sich während ihrer Übungskämpfe an der frischen Luft stattdessen voll und ganz auf sein Schwert zu konzentrieren... was aber auch nur dann einfach war, solange sein Blick nicht unter die Gürtellinie seines Mentors rutschte.

Oh, diese verfluchten Hormone!

Mit zunehmender Außentemperatur fiel es Zack immer schwieriger, sich nach den Missionen rechtzeitig unter die Dusche zu retten, bevor die Dinge peinlich für ihn werden konnten.

Angeal musste langsam den Eindruck haben, dass sein Schüler unter einem Waschzwang litt, aber das kümmerte den Jungen nicht – alles war besser, als die Wahrheit. Denn wie hätte sein Lehrer reagiert, wenn er gewusst hätte, dass Zack schlichtweg geil auf ihn war?

– Eben.

Wenigstens hatten sie seit der Mission in Kalm nicht mehr über den Kuss gesprochen.

Zack hatte sich entschuldigt, und Angeal hatte diese Entschuldigung angenommen. Alles war wieder in Ordnung.

Beziehungsweise wäre es gewesen, wenn nicht weiter dieser bittersüße Schmerz in Zacks Inneren getobt hätte, der jedes Mal stärker wurde, wenn er seinen Mentor auch nur ansah.

Und mit jedem weiteren Tag kam der Junge mehr zu der Erkenntnis, dass er sich, wenn es so weitergehen sollte, spätestens in der zweiten Hälfte des Sommers die Kugel geben würde.
 

*~*~*
 

„Der Welpe tut mir Leid“, sagte Genesis, während er Zack beobachtete, der bei strahlendem Sonnenschein auf dem Übungsplatz Liegestütze machte.

„Wieso?“, brummte Angeal und hob fragend eine Augenbraue. „Er hat schon bei viel höheren Temperaturen trainiert.“

Genesis verdrehte nur die Augen und stand von der Bank auf, auf der sie zusammen gesessen hatten. Er streckte sich genüsslich wie eine Katze, die am warmen Ofen gedöst hatte und gerade aufgewacht war, bevor er sich zu seinem Freund herumdrehte und ihm einen vielsagenden Blick zuwarf.

„Das ist es nicht, was ich meinte...“, entgegnete er.

Angeal schien immer noch verwirrt.

„Was meinst du dann?“

Doch der andere seufzte nur. „Ich fürchte, das, mein Freund, musst du selbst herausfinden...“

„Hm“, machte Angeal nur und zuckte mit den Schultern. Er hatte eine Ahnung, was sein Freund andeuten wollte, doch er wollte nicht, dass das Gespräch wieder in diese Richtung ging, darum schwieg er lieber.

Zack machte gerade ohne erkennbare Mühe die letzten Liegestütze und sprang wieder auf die Beine, nur um Angeal fröhlich zuzuwinken.

„Ich bin fertig“, rief er. „Was jetzt?“

Angeal sah auf seine Uhr. Das Training ging gerade mal eine Stunde, doch es war so unerträglich heiß, dass er Zack unter diesen Bedingungen keine weiteren Übungen zumuten wollte.

„Lass gut sein“, rief er. „Dein Training ist vorerst beendet! Ich erwarte dich allerdings heute Abend wie immer zum Schwertkampftraining vor dem Übungsraum.“

Zack sah verwirrt aus, doch dann zuckte er nur mit den Schultern und trollte sich in Richtung der Duschen.

„Armer Welpe“, meinte Genesis. „Bei der Hitze ist es schon fast zu heiß, um irgendwas zu machen...“

„Er sollte sich freuen, dass er mal eine Pause bekommt“, entgegnete Angeal nur ungerührt und erhob sich ebenfalls. „Was machst DU eigentlich noch hier, wenn ich fragen darf? Es ist ja nun nicht so, als ob es gerade einen Mangel an Einsätzen geben würde...“

Genesis grinste, während sie sich auf den Weg zum Hauptgebäude machten.

„Ich habe noch genügend Arbeit, keine Sorge“, entgegnete er. „Ich bin nur kurz vorbeigekommen, weil ich wissen wollte, ob du auf meine Frage von letztens schon eine Antwort gefunden hast.“

„Welche Fra-? – Oh, natürlich...“ Sofort verdüsterte sich der Ausdruck auf Angeals Gesicht. „Muss das sein, Genesis? Du steigerst dich da ganz schön in etwas hinein.“

„Vielleicht.“ Genesis zuckte mit den Schultern und machte eine unschuldige Miene. „Andererseits war es nur eine einfache Frage... ist es also wirklich zuviel verlangt, darauf eine einfache Antwort zu bekommen?“

Doch Angeal schwieg nur.
 

*~*~*
 

Erst als er am frühen Abend im Flur vor den Trainingsräumen stand und auf seinen Schüler wartete, der sich wieder einmal verspätete, musste Angeal wieder an dieses eigenartige Gespräch denken.

Und er wusste nicht, was ihn mehr beunruhigte – die Tatsache, dass Genesis plötzlich so ein Interesse an seinem Privatleben entwickelte... oder dass Angeal tatsächlich eine Antwort auf die Frage gefunden hatte.

Denn es hatte ihm gefallen. Zwar verhinderte es sein Stolz, es offen zuzugeben, doch er hatte den Kuss genossen, ja, sogar gewollt, und er bereute ihn keine einzige Sekunde lang.

Doch das war auch schon alles, und Angeal erlaubte es sich nicht, weiter über die Möglichkeiten nachzudenken, die diese Erkenntnis in sich barg. Denn abgesehen von der zweifelhaften moralischen Richtigkeit – er war immer noch sein Lehrer! – würde so eine Beziehung mit Sicherheit auch mehr Probleme verursachen, als er Finger hatte, um sie aufzuzählen.

Er konnte einfach nicht... er durfte nicht...

Er ist doch noch so jung.

Und doch...

Wenn er Zack heute ansah, sah er einen jungen, außergewöhnlich gut aussehenden Mann, der stets die Blicke der Leute auf sich zog. Er war nicht mehr der kleine Rotzbengel, der Angeal damals gerade einmal bis zum Bauchnabel gereicht hatte, sondern er war in den letzten Jahren herangereift und nun auf dem besten Wege, erwachsen zu werden, körperlich wie geistig.

Dennoch klammerte Angeal sich weiter hartnäckig an die Erinnerung an den kleinen Jungen, denn wenn er irgendwann die Tatsache akzeptieren sollte, dass Zack kein Kind mehr war, würde das mit Sicherheit auch das Ende seiner moralischen Bedenken sein... und was dann kam, wagte er nicht sich vorzustellen, auch wenn er sich noch so sehr danach sehnen mochte.

Denn dass Zack sein Leben war, konnte Angeal schon lange nicht mehr leugnen.

Diese Gefühle für den Jungen, die anfangs nur väterlicher Natur gewesen waren, waren über die Jahre gewachsen und hatten sich verändert. Doch wie sehr sie sich verändert hatten, war Angeal erst bei der Mission in Kalm bewusst geworden, als er nicht gezögert hatte, sich für Zack zu opfern.

Etwas, was er, wie er danach erkannt hatte, jederzeit wieder tun würde.

Angeal wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er das Geräusch hastiger Schritte vernahm, und sah auf.

Keuchend schlitterte Zack um die Ecke und verbeugte sich schwungvoll vor seinem Mentor.

„Tut mir leid, Angeal“, meinte er mit schiefem Grinsen, nachdem er sich wieder aufgerichtet hatte, „ich habe die Zeit völlig vergessen. – Wollen wir anfangen?“

Angeal schüttelte nur kommentarlos den Kopf, bevor sie den Trainingsraum betraten.
 

*~*~*
 

Sein Lehrer war heute ungewöhnlich still, bemerkte Zack, als sie keine zehn Minuten später mit Schwertern aufeinander losgingen.

Irgendwas beschäftigte ihn, das konnte der Junge deutlich erkennen. Für normale Menschen mochte das Gesicht des Rang-1 Soldaten zwar die Ausdrucksvielfalt eines Felsklotzes besitzen, doch für Zack, der seinen Lehrer gut kannte, war Angeals Gesicht wie ein offenes Buch.

Und er wusste in diesem Moment einfach, dass irgendwas nicht stimmte.

„Angeal?“, fragte er deshalb während einer kurzen Verschnaufpause, als sie ihre Waffen weggelegt hatten, um sich für einen Moment zu entspannen und etwas zu trinken.

„Hm?“, kam die übliche, eintönige Antwort seines Mentors.

„Worüber denkst du gerade nach?“

Angeal sah ihn lange an, während er hin und wieder einen Schluck von seinem Wasser nahm. Er schien sichtbar mit sich selbst zu kämpfen und lange darüber nachzudenken, ob er die Frage überhaupt beantworten sollte... doch schließlich gab er sich einen Ruck.

„Zack...“

„Ja?“

„Was ist es, was du dir im Moment am meisten wünschst?“

Der Junge sah ihn verwirrt an. Wusste Angeal das nicht bereits schon? Oder zielte die Frage in Wirklichkeit auf etwas ganz anderes ab...?

Unsicher darüber, welche Antwort genau es war, die sein Lehrer nun hören wollte, wiederholte Zack nur das, was er in dieser Situation immer sagte.

„Na, ein Held zu werden!“, entgegnete er und stemmte grinsend eine Hand in die Hüfte.

Angeal erwiderte das Grinsen und schüttelte dann den Kopf.

„Das weiß ich, Zack“, sagte er leise. „Doch das war nicht mit meiner Frage gemeint... Und ich denke, das weißt du auch.“

Zack nickte zaghaft und atmete tief durch, während sich zugleich sein Herzschlag beschleunigte und das Blut in seinen Ohren rauschte. Wollte Angeal etwa wirklich...? Nein, das konnte unmöglich sein...

... und wenn aber doch...?

Was, wenn Angeal den Kuss doch nicht nur als harmlosen Zufall abgetan hatte, und was, wenn er schon lange ahnte, was in Zack vorging? Dann war dies vielleicht seine erste und einzige Chance, es seinem Mentor zu sagen... um sich anschließend an einem weit entfernten Ort in einer Höhle zu verkriechen und nie wieder herauszukommen.

Doch lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende... hieß es nicht so?

Zack nahm also all seinen Mut zusammen und antwortete mit leiser, aber fester Stimme:

„Dich.“

Eine unangenehme Stille folgte.

Dies war der Moment, vor dem es ihm schon seit Monaten graute, und Zack hatte vieles erwartet – von einer finsteren Miene über ein enttäuschtes Kopfschütteln bis hin zu einem Lachen.

Doch er hatte sicher nicht damit gerechnet, keine Reaktion zu bekommen.

Der andere sah einfach weiterhin an ihm vorbei, als würde er ihn gar nicht wahrnehmen.

„Angeal...?“, fragte Zack nach einer Weile unsicher und befeuchtete mit der Zunge nervös die Lippen. „Bitte sag was...“

Schließlich sah sein Mentor auf und erwiderte ruhig seinen Blick.

„Kannst du das weiter ausführen?“, fragte er.

„Was...?“ Der Junge sah ihn verwirrt an.

„Was genau meinst du mit ‚dich’?“ Noch immer war Angeals Stimme ruhig und leise.

„Ich...“

Zack schluckte und sah zu Boden, während er die schweißfeuchten Hände zu Fäusten ballte.

„Alles“, entgegnete er schließlich, bevor sein Kopf wieder hochfuhr und seine Augen sich in die seines Mentors bohrten.

„Ich will alles, Angeal... alles, was dich ausmacht“, sprudelte es aus ihm hervor. Der Damm war gebrochen und endlich konnte er den Gefühlen, die schon so lange in ihm tobten, Ausdruck verleihen. „Deinen Körper und deinen Geist. Ich will... ich will, dass du mir gehörst, und ich will ebenso dir gehören...“

Er wandte sich ab, er konnte die regungslose Miene des anderen nicht ertragen.

„Ich weiß, du hältst mich noch für ein Kind“, fuhr er leise fort. „Für den gleichen, dummen Jungen, der ich damals war... und vielleicht bin ich es ja auch immer noch. Aber...“

Zack atmete tief durch, bevor er sich wieder umdrehte und Angeal ansah.

„... ich liebe dich. Und ich will, dass du weißt, dass das nicht nur die Gefühle eines Kindes sind, sondern die eines Mannes, der die hiermit seine Liebe gesteht.“

Angeal sagte noch immer nichts und Zack hätte in diesem Moment alles für ein Loch im Boden gegeben, in das er hineinspringen konnte, denn die ganze Situation wurde immer unwirklicher. Vielleicht träumte er das alles ja auch nur...

Oh, bitte, lass es nur ein Alptraum sein...!

„Gott, das hier ist so verrückt...“ Der Junge barg leise lachend das Gesicht in der Hand. „Scheiße...“

„Zack.“

Mit klopfendem Herzen sah er wieder auf und seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass Angeal vorgetreten war und nun direkt vor ihm stand.

„Du willst also das hier...?“, fragte der andere leise und hob die rechte Hand, um sie an Zacks Wange zu legen.

Der Junge schloss die Augen, während Angeals Daumen sacht über die weiche Haut streichelte, und nickte.

„Und... das?“

Die andere Hand seines Mentors legte sich auf seine Schulter. Dort verharrte sie jedoch nicht lange, denn Angeals Finger geisterten bald weiter über sein Schlüsselbein und erreichten seinen Hals, von wo aus sie anschließend langsam seinen Nacken hinaufwanderten und ihn sanft zu kraulen begannen.

„Ja...“, flüsterte Zack und legte den Kopf zur Seite. Scheiße, fühlte sich das gut an...

Angeals Daumen strich ein weiteres Mal über seine Wange, dann ließ er die Hand sinken und legte sie um die Taille des Jungen, um ihn an sich zu ziehen.

„Und was ist hiermit...?“, raunte er, bevor er ihn sacht auf Stirn, Augenlid und Wange küsste und Zacks Mund schließlich mit seinen Lippen verschloss.

Dem Jungen entfloh ein leises Keuchen, dann schlang er die Arme um Angeals Nacken und erwiderte den Kuss mit einer Heftigkeit, als hinge sein Leben davon ab.

Es hatte nichts mehr von der Sanftheit und Unschuld ihres ersten Kusses, sondern war das Resultat der Leidenschaft zweier Menschen, die schon viel zu lange auf diesen Augenblick gewartet hatten. Zack und Angeal begnügten sich nicht mit einem einfachen Kuss, sondern vertieften ihn bald und erkundeten die Mundhöhle des jeweils anderen, während sich ihre Zungen hingebungsvoll liebkosten.

Die Welt hätte in diesem Moment untergehen können und sie hätten es nicht mitbekommen.

Und wahrscheinlich wäre es ihnen in dem Augenblick auch scheißegal gewesen.

Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit – und doch viel zu früh, wie der Junge fand – wieder voneinander trennten, waren auch Angeals Wangen gerötet und der andere Mann nicht weniger atemlos, als er selbst.

Mehr noch – Zack konnte spüren, dass sich die Leidenschaft ihres Kusses auch auf andere Regionen von Angeals Körper ausgewirkt hatte, und ein wohliger Schauer lief über seinen Rücken, als er spürte, wie etwas gegen seinen Oberschenkel drückte.

„Da kann es jemand wohl kaum erwarten...“, meinte er neckend und wollte Angeal erneut küssen, als der sich plötzlich von ihm löste und sich ein paar Schritte von ihm wegbewegte.

„Angeal...?“ Zack ließ die Arme sinken und sah seinen Mentor fragend an. „Was hast du...?“

„Das ist alles so falsch...“, murmelte Angeal und starrte auf seine Hände.

Zack holte tief Luft. Er hatte damit gerechnet, dass der andere so etwas sagen würde, und sich fest vorgenommen, ihm alle Bedenken auszureden.

„Nein, Angeal, das ist es nicht“, erwiderte er, und trat an ihn heran, doch nicht so nahe, dass sie sich erneut berührten. „Ich will das hier, verstehst du? Und du willst es doch auch... was also ist schlimm daran? Ich habe damit kein Problem, wirklich, ich bin alt genug...-!“

„Bist du das?“, unterbrach ihn der andere und sah ihm offen ins Gesicht. „Bist du alt genug, Zack, um genau zu wissen, dass du das wirklich willst? Um genau zu wissen, dass du alle Risiken auf dich nehmen willst, die diese Beziehung mit sich bringen wird? Und dass es dir das Herz brechen könnte, sollte ich eines Tages nicht mehr von einer Mission zurückkehren – was in unserem Job gar nicht mal so ungewöhnlich wäre? ... Bist du das wirklich?

„Angeal...“, erwiderte der Junge mit erstickt klingender Stimme. Dann wischte er verärgert die Tränen weg, die in seinen Augenwinkeln brannten, und erwiderte:

„Ich weiß es nicht... Ich weiß es wirklich nicht, okay...?“ Trotz seiner wachsenden Verzweiflung blieb sein Tonfall leidenschaftlich. „Aber was ich vorhin gesagt habe, habe ich ernst gemeint, also... können wir es nicht wenigstens versuchen? Denn auch, wenn dir mal etwas passieren sollte und der Schmerz mich vielleicht umbringen wird... ist mir das immer noch lieber, als es nie probiert zu haben.“

Angeal sah ihn lange an und schüttelte schließlich den Kopf.

„Nein“, erwiderte er mit fester Stimme. „Ich kann das einfach nicht tun... und ich werde das auch nicht tun. Ich bin immer noch dein Lehrer, und dabei sollte es bleiben.“

Jedes seiner Worte traf den Jungen wie eine Ohrfeige, und er war wie versteinert, als Angeal langsam an ihm vorbei und zum Ausgang ging.

„Angeal... ... Angeal!

Der ältere sah nicht zurück, als Zack seinen Namen rief, und verließ den Trainingsraum, ohne noch einmal innezuhalten.

Der Junge sank gegen die Wand und rutschte langsam daran herab, während er mit regungslosem Gesicht die Tür anstarrte.
 

*~*~*
 

Fortsetzung folgt...

Kommentar

Und hiermit wären wir schon beim vorletzten Kapitel. :)

Es ist ein bisschen kurz, das gebe ich zu, aber dafür wird der letzte Teil auch nicht so lange auf sich warten lassen. ;)

Ich danke euch einmal mehr für eure Kommentare und Favos! ♥

Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Pairing so beliebt ist... *-*
 

*~*~*
 

it's too much, too bright, too powerful
 

and if i'm gonna talk

i just want to talk

please don't interrupt

just sit back and listen
 

(Radiohead – Last Flowers)
 

*~*~*
 

Zack kam am nächsten Tag nicht zum Unterricht, und auch nicht am Tag danach.

Angeal, der sich denken konnte, woran es lag, verzichtete darauf, den Jungen zu ermahnen, sondern beschloss, ihn für ein paar Tage krankschreiben zu lassen, damit beim restlichen Lehrpersonal keine unnötigen Fragen aufkamen.

Er selbst fühlte sich auf seltsame Weise... leer. Sein Verstand sagte ihm, dass er das einzig Richtige getan hatte, aber anstatt froh darüber zu sein und sich nun wieder anderen Dingen zuzuwenden, fühlte er sich innerlich wie gelähmt.

Zacks hilflose, verletzte Miene ging ihm nicht mehr aus dem Kopf und verfolgte ihn in seinen Träumen, ließ ihn am Morgen regelmäßig mit trockenem Mund und einem dumpfen Pochen in der Magengegend erwachen.

Angeal hoffte, dies würde nur ein kurzzeitiger Zustand sein, doch je mehr Tage vergingen, desto stärker wurde der Schmerz, und egal, was er tat, um sich davon abzulenken – er hörte nicht auf.

Er hatte Genesis nichts von dem Vorfall mit Zack erzählt, doch das war auch gar nicht nötig, denn sein Freund kannte ihn gut genug, um sein Verhalten richtig interpretieren und eins und eins zusammenzählen zu können.

Und vielleicht zum allerersten Mal in seinem Leben ersparte sich Genesis jeglichen Kommentar. Und ebenfalls zum ersten Mal wünschte sich Angeal, sein Freund würde irgendetwas von sich geben, und sei es nur die übliche, spöttische Bemerkung.

Doch Genesis hüllte sich in Schweigen und Angeal fühlte sich plötzlich sehr, sehr einsam.
 

*~*~*
 

Eine Woche nach der Auseinandersetzung mit Zack – er hatte den Jungen seitdem immer noch nicht wiedergesehen – bekam Angeal eine Nachricht von Sephiroth, der ihn bat, in sein Büro zu kommen.

Der General war vor ein paar Wochen wieder nach Midgar zurückgekehrt, da es zu dieser Jahreszeit in Wutai regnete, was das Vorrücken der Truppen sehr erschwerte. Doch anstatt sich Urlaub zu nehmen und die freie Zeit zu genießen, bearbeitete er gewissenhaft alle Dokumente, die sich während seiner Abwesenheit angesammelt hatten, so dass es Angeal und Genesis bald so vorkam, als wäre er immer noch weg, da sie ihn kaum zu Gesicht bekamen.

Angeal klopfte kurz an die Tür, bevor er das Büro seines langjährigen Freundes betrat.

„Was gibt es, Sephiroth?“, fragte er und ließ sich in einen der bequemen Sessel sinken, die vor dem großen Schreibtisch standen.

„Es geht um deinen Schüler“, entgegnete der andere nur, ohne von seinen Papieren aufzusehen.

Angeal seufzte. Er hatte schon fast mit so einer Antwort gerechnet... obwohl es ihn verwunderte, dass ausgerechnet Sephiroth sich nun plötzlich ebenfalls für diese Sache interessierte. Das sah ihm gar nicht ähnlich.

„Zack?“, fragte er. „Hör zu, was geschehen ist-“

Doch der andere Mann unterbrach ihn.

„Was zwischen euch passiert ist, geht mich nichts an“, sagte er ruhig. „Und das ist auch nicht der Grund, weshalb ich dich hergebeten habe.“

Überrascht hob Angeal die Augenbrauen.

„Nicht?“

„Nein.“ Sephiroth schüttelte den Kopf. Dann blickte er zum ersten Mal seit dem Beginn ihres Gesprächs von seiner Arbeit auf und sah seinem Freund gelassen in die Augen.

„Es geht lediglich um einen Antrag, den ich von deinem Schüler bekommen habe“, erklärte er. „Zack möchte in Zukunft gerne von jemand anderem unterrichtet werden.“

Von einem Blitz getroffen zu werden, konnte sich nicht schlimmer anfühlen.

Angeal starrte den anderen ungläubig an, während sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen. Zack hatte... Zack wollte was?! Das war doch nicht sein Ernst, das konnte er doch unmöglich so meinen... sie waren doch immer noch Freunde! ... Oder hatten seine Worte sogar das zerstört...?

Angeal barg das Gesicht in den Händen. Ihm wurde plötzlich übel.

Hatte er denn wirklich alles kaputtgemacht, was jemals zwischen ihnen gewesen war...?

„... bitte was?“, stieß er schließlich mit heiserer Stimme hervor.

„Es ist nichts weiter als eine Formalität“, fuhr Sephiroth seelenruhig fort und sah wieder auf seine Papiere hinab. „Ich möchte dich nur darum bitten, hier zu unterschreiben, als Zeichen dafür, dass ich dich über die Veränderungen unterrichtet habe und du damit einverstanden bist, deinen Mentorstatus an jemand anderen weiterzugeben.“

Er reichte seinem Freund einen Stift und widmete sich dann wieder seiner Arbeit.

Angeal starrte auf das Papier hinab, doch die Buchstaben schienen vor seinen Augen zu verschwimmen. Das einzige, was deutlich lesbar hervorstach, war Zacks krakelige Unterschrift.

Hiermit bitte ich darum...

Das musste alles ein schlechter Scherz sein. Zack konnte das unmöglich ernst meinen...!

Und doch lag das Dokument vor ihm, war der Antrag korrekt ausgefüllt und wartete nur darauf, dass er seine Unterschrift darunter setzte...

Ein leises Räuspern ließ ihn kurz zusammenzucken und Angeal wurde plötzlich bewusst, dass er schon seit einer Minute regungslos auf das Papier starrte.

„Ich will dich nicht bedrängen, Angeal, aber es gibt noch mehr Leute, mit denen ich heute sprechen muss“, drang Sephiroths leise Stimme an sein Ohr. „Wenn du also-“

„Nein“, unterbrach Angeal ihn ruhig.

„Was?“ Der andere Mann hob fragend eine silberne Augenbraue.

„Nein“, wiederholte Angeal und atmete tief durch, bevor er sich erhob. „Ich werde nicht unterschreiben... nicht, bis ich nicht noch mal mit Zack gesprochen habe und weiß, dass es wirklich das ist, was er will.“

„Ich verstehe...“

Sephiroth lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Allerdings war es dein Schüler selbst, der den Antrag bei mir abgegeben hat“, fuhr er dann fort. „Und er wirkte sehr gefasst und selbstsicher. Ich hatte deshalb den Eindruck, dass es durchaus sein Ernst war.“

„Sephiroth...“

Angeal ballte die Hand zur Faust, während er mit Mühe die in ihm auflodernde Wut niederkämpfte.

„Du würdest nicht solche kaltherzigen Sachen sagen, wenn dir das alles nicht so am Arsch vorbeigehen würde“, stieß er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.

Doch der andere ließ sich nicht aus der Reserve locken.

„Es geht mir nicht am Arsch vorbei“, entgegnete er ungerührt. „Aber du bist ein erwachsener Mann, Angeal, und ich kann und will dir nicht vorschreiben, was du zu machen hast.“

Angeals Wut verschwand auf einmal ebenso plötzlich wieder, wie sie gekommen war, und er sah ein, dass der andere Mann Recht hatte. Es wäre einfach nur kindisch, Sephiroth für seine eigene Dummheit verantwortlich machen.

„Ich will Zack nicht verlieren, verstehst du...?“, sagte er leise.

„Dann sag ihm das“, erwiderte Sephiroth.

„Ja, aber...“ Angeal rang mit sich selbst. „Das ist... ich meine, ich kann das einfach nicht machen! Nichts an dieser Beziehung wäre auch nur ansatzweise normal!“

„Kannst du es nicht oder willst du es nicht?“, fragte Sephiroth ohne erkennbare Regung in der Stimme.

„... ich weiß es nicht“, murmelte Angeal.

„Dann haben wir hier ein Problem“, stellte der andere fest und schüttelte leicht den Kopf, bevor er wieder aufsah.

„Ich habe noch eine andere Frage – was genau bedeutet dir der Junge?“

Darüber musste Angeal gar nicht erst nachdenken.

„Alles“, entgegnete er ohne zu zögern, und seine Augen weiteten sich, als ihm bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte.

Sephiroth lächelte selbstzufrieden.

„Damit dürfte doch alles geklärt sein, oder?“, fragte er.

Doch Angeal schüttelte energisch den Kopf. „Nein, so einfach ist das nicht... wir können doch nicht einfach-“

„Verdammt noch mal – Angeal!“

Sephiroth gab plötzlich ein genervtes Schnauben von sich, ein Laut, den man nur selten von ihm hörte.

„Ich stehe was den Dienstgrad betrifft immer noch über dir“, sagte er. „Muss ich dir denn erst befehlen, glücklich zu werden, oder schaffst du es auch allein, deinen Arsch zu dem Jungen zu bewegen und ihm zu sagen, dass es dir leid tut?“

Angeal starrte ihn überrascht an, denn es kam selten vor, dass Sephiroth mal mit seiner Geduld am Ende war und zu solch einer Wortwahl griff.

Doch dann hatte sein Verstand endlich verarbeitet, was sein Freund eben gesagt hatte, und er begann zu lächeln. Dass ausgerechnet der andere Mann ihm Vernunft einprügeln würde, hatte er nicht erwartet, und doch freute er sich mehr über dessen scharfe Worte, als er sich jemals zuvor über etwas gefreut hatte.

„Nein, ich denke, das brauchst du nicht“, entgegnete er schließlich und wandte sich zum Gehen.

„Ich danke dir, Sephiroth.“

Der General – nun wieder die Ruhe selbst – schüttelte jedoch nur gleichmütig den Kopf, dann hatte Angeal den Raum auch schon verlassen.
 

*~*~*
 

Mit einem Seufzen, das tief aus seinem Inneren kam, schloss Sephiroth die Augen.

... und öffnete sie sofort wieder.

„Wie lange sitzt du schon dort?“, fragte er an Genesis gewandt, der in der Ecke des Raumes auf einem Stuhl saß, ein Bein an den Körper gezogen und die Arme locker darum geschlungen.

Der andere Mann sah auf und schenkte ihm ein sommersprossiges Grinsen.

„Eine Weile“, entgegnete er und erhob sich elegant von seinem Platz.

„An dir ist wirklich ein guter Psychologe verloren gegangen, Sephiroth“, fuhr er fort, als er langsam zum Schreibtisch schlenderte. „Vor allem der letzte Satz hat mich sehr beeindruckt. Endlich mal jemand, der Angeal aufgerüttelt hat.“

„Das hoffe ich ja wohl“, meinte Sephiroth nur. „Lange hätte ich dieses Theater auch nicht mehr mit ansehen können.“

„Das glaube ich dir gern.“ Genesis grinste und lehnte sich dann an den Schreibtisch. „Wobei das mit dem Antrag wirklich gerissen war. Fast wäre ich auch darauf reingefallen.“

„Wieso reingefallen?“ Sephiroth schüttelte den Kopf. „Ich habe mir das nicht ausgedacht, Genesis. Der Junge war heute Morgen tatsächlich bei mir, um ihn abzugeben.“

„War er das...?“ Genesis’ Miene wurde nachdenklich. „Nun, dann wollen wir hoffen, dass Angeal es wenigstens dieses Mal nicht verbockt...“
 

*~*~*
 

Zacks Lächeln war freundlich, aber neutral, als er die Tür öffnete und Angeal erblickte.

„Ja?“, fragte er. „Was willst du?“

Angeal wagte es kaum, ihn anzusehen, während er sich nervös durch die Haare fuhr.

„Ich war eben bei Sephiroth“, sagte er. „Und er hat mir gesagt, dass du dir einen anderen Mentor wünschst. Ich... ich wollte nur wissen, ob es dir wirklich ernst ist.“

Zacks Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, als er nach kurzem Zögern antwortete:

„Ja, ist es.“

Angeal nickte schwach. Er hatte natürlich mit dieser Antwort gerechnet, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass es so wehtun würde... auch wenn ihm klar war, dass er es voll und ganz verdient hatte.

„Dann... kann ich wohl auch nichts mehr daran ändern...?“, fragte er leise.

„Nein, das kannst du wohl nicht“, entgegnete Zack ebenso leise. „Leb wohl, Angeal.“

Er wollte schon die Tür schließen, als der andere ihn noch mal zurückhielt.

„Auch nicht“, sagte Angeal, während er zu Boden starrte, „wenn ich dir sage, dass ich mich wie ein Idiot benommen habe und mir mehr als alles andere wünsche, die Zeit um eine Woche zurückdrehen zu können, um es beim zweiten Versuch richtig zu machen...?“

Zack erwiderte nichts, doch er machte auch keine Anstalten mehr, die Tür zu schließen, sondern starrte ihn einfach nur an. In den Tiefen seiner blauen Augen flackerten auf einmal die verschiedensten Emotionen auf... Emotionen, die Angeal jedoch nicht klar bestimmen konnte.

„Ich mag dein Lehrer sein“, fuhr er fort. „Und du mein Schüler. Aber du bist kein Kind – das bist du schon lange nicht mehr. Ich habe mich nur immer geweigert, das zu erkennen, weil mir eine Beziehung mit dir so falsch vorkam... aber...“

Er sah Zack offen ins Gesicht. „... aber das ist sie nicht. Und ich bin fest entschlossen, ihr eine Chance zu geben.“

Zack sagte noch immer nichts... doch plötzlich sah Angeal, wie das unbeteiligte Lächeln, hinter dessen schützender Fassade sich der Junge die ganze Zeit über versteckt hatte, langsam zerbröckelte und darunter Zack – der wahre Zack – zum Vorschein kam.

„Meinst du das wirklich ernst?“, fragte der Junge leise und seine Hand rutschte von der Türklinke.

Dann schlich sich ein warnender Tonfall in seine Stimme. „Denn wenn du mich wieder nur verarschst, dann schwöre ich bei allem, was mir heilig ist, dass ich dir so in den Hintern treten werde, dass du danach wochenlang nicht mehr sitzen kannst!“

Trotz dieser durchaus ernstzunehmenden Drohung begann Angeal zu schmunzeln. Wie er die große Klappe des Jungen doch in den letzten Tagen vermisst hatte...

„Ich nehme dich beim Wort“, entgegnete er. „Und ja, es ist mir ernst... dieses Mal ist es das.“

„Sagst du das nur so oder versprichst du es mir?“, fragte der Junge misstrauisch.

„Ich meine es ernst, Zack“, sagte Angeal mit fester Stimme. „Und ich verspreche es dir.“

„Hm...“

Der Zweifel war noch nicht ganz aus Zacks Gesicht verschwunden, doch endlich schien das Eis gebrochen. Zaghaft öffnete der Junge die Tür ein Stück weiter und trat in den Gang hinaus, wo er Angeal für die nächste halbe Minute einfach nur anblickte, als würde er ihn zum ersten Mal in seinem Leben sehen.

„... Gott, ich hasse dich ja so“, murmelte Zack dann und fiel ihm um den Hals.

„Ich weiß“, erwiderte Angeal mit rauer Stimme.

Er schickte innerlich ein Dankgebet gen Himmel und schloss die Augen, während er den schlanken Körper des Jungen an sich drückte, als wäre es das letzte, was er in seinem Leben tat.

Und er nahm sich fest vor, diese Chance nicht zu versauen. – Dieses Mal nicht!

Zack redete unterdessen leise weiter:

„Und wie ich dich hasse, du dummer, dummer... dummer... autsch! ...“

Er lachte leise auf, als Angeal ihm warnend einen Finger in die Rippen stieß.

„... dummer, dummer Angeal“, beendete Zack seinen Satz und löste sich wieder von ihm.

„Aber du bist mein dummer Angeal, darum verzeihe ich dir“, meinte er dann großzügig und rümpfte die Nase.

Dein Angeal...?“, fragte der andere und hob eine Augenbraue. „Ich kann mich nicht daran erinnern, in deinen Besitz übergegangen zu sein...“

„Mein Angeal“, wiederholte der Junge nur grinsend. „Und ich werde demnächst kleine Namensschilder an deine Sachen sticken, damit es auch jeder weiß: Privateigentum von Zack Fair. Bitte unbeschadet wieder zurückgeben.

„Ich warne dich...“, brummte Angeal.

„Die Konkurrenz soll schließlich gleich Bescheid wissen.“

„Zack.“

„Man kann nie wissen, wer noch alles scharf auf deinen Hintern ist...“

Zack!

Der Junge lachte erneut auf. „Ist ja gut, ist ja gut... damit können wir uns ja auch noch später beschäftigen.“

Er schenkte Angeal ein strahlendes Lächeln, und in seinem Blick lag nichts als Liebe und Wärme.

„Und jetzt...“, begann er und grinste dann. „Muss ich erst darum betteln oder küsst du mich auch von allein?“
 

*~*~*
 

Fortsetzung folgt...

Kommentar

Da ich am Wochenende nicht da sein werde, lade ich das vierte Kapitel schon etwas früher hoch. :)

Viel Spaß also mit dem letzten Teil! ^^
 

*~*~*
 

Der August begann und Zack konnte endlich den Sommer genießen, denn er war der glücklichste Mensch in ganz Midgar.

Der Junge nahm seinen Antrag noch in der gleichen Woche wieder zurück und versicherte Sephiroth, dass er es sich noch mal anders überlegt hatte und sich nun ganz sicher war, dass er weiterhin bei Angeal bleiben wollte... am liebsten für immer (was er Sephiroth selbstverständlich nicht so sagte). Das eigenartige Lächeln, das der andere ihm daraufhin schenkte, verunsicherte ihn ein wenig, doch die Freude, die ihn seit seiner Versöhnung mit Angeal durchströmte, war so groß, dass er es bald darauf wieder vergessen hatte.

Das Training mit seinem Mentor machte auch endlich wieder Spaß und das Beste daran war, dass er den anderen nun anstarren konnte, wie er wollte, denn alles, was er sah, gehörte ihm, und nur ihm. Und auch nach dem Training musste er sich nicht mehr allein und mit hochrotem Kopf in der Duschkabine verstecken, sondern konnte mit Angeal zusammen duschen und ließ sich dabei gern von dessen begabten Händen massieren, wenn er mal verspannt war.

Angeals Bedenken stellten sich bald als unnötig heraus, denn sowohl er als auch Zack entwickelten schnell ein gewisses Geschick darin, ihre Beziehung geheim zu halten, und wer die beiden zusammen sah, wäre nicht auf die Idee gekommen, dass sich ihr Verhältnis im Vergleich zu früher geändert haben könnte oder gar intimer geworden war.

Von seinen Freunden war Kunsel der einzige, der davon wusste, da es Zack schwer fiel, irgendetwas vor ihm geheim zu halten. Doch der junge Mann freute sich für ihn, und so verlor Zack in seiner Gegenwart nach und nach die Hemmungen davor, offen über die Beziehung zwischen ihm und Angeal zu reden.
 

*~*~*
 

Was ihr Liebesleben betraf, ließen sie es langsam angehen.

Obwohl Zack jung und ungeduldig und ein Pulverfass voller Hormone war, bestand Angeal darauf, dass sie es nicht gleich überstürzten. Schließlich hatten sie alle Zeit der Welt und er wollte Zack nicht zu viel auf einmal zumuten – erst recht nicht seine eigenen Wünsche.

Doch in der Hitze des Sommers war auch bei Angeal immer öfter der Punkt erreicht, wo er dem herausfordernden Lächeln und dem wohlgeformten, anziehenden Körper seines jungen Liebhabers nicht mehr länger widerstehen konnte und kurz davor war, seinen Bedürfnissen nachzugeben.

Und das Beunruhigende daran war, dass sich Zack wahrscheinlich nicht mal gewehrt hätte.

„Quäl dich nicht so, Angeal“, meinte Genesis nur eines Abends, als Angeal ihm von seinen Bedenken erzählte. „Und erst recht nicht den Kleinen. Ich bin mir sicher, er hält es kaum noch aus.“

Angeal warf ihm einen warnenden Blick zu.

„Ich meine, es ist nur Sex“, fuhr sein Freund fort, der die Warnung zwar verstanden hatte, aber beschloss, sie zu ignorieren. „Und der Welpe ist schließlich SOLDAT-Mitglied, und soweit ich weiß sogar einer der sportlichsten Jungen in seinem Jahrgang. Er dürfte also recht flexibel s-“

Genesis!

Genesis beschloss, schnell den Rückzug anzutreten, als Angeal auf ihn zukam und dabei ein Gesicht machte, als wollte er ihn eigenhändig erwürgen, und verließ eilig sein Apartment.
 

*~*~*
 

Es war Ende August, als sie sich zum ersten Mal liebten, und Zack weinte in jener Nacht.

Nicht, weil es wehtat – und es tat weh, sehr sogar – sondern weil er so überwältigt von seinen Emotionen war und bei seinem Höhepunkt ein so vollkommenes Glück in sich spürte, wie noch nie zuvor in seinem Leben.

Sie lagen danach noch lange wach beieinander, ihre Gliedmaßen ineinander verschlungen, und unterhielten sich leise, während ihre erhitzten Körper langsam wieder abkühlten. Zack spürte Angeals Herzschlag an seiner Brust und strich sacht mit den Fingern über den muskulösen Körper des anderen Mannes. Und er erzählte ihm von seinen Sorgen und Zweifeln, und auch seinen Plänen für die Zukunft... all den Dingen, über die er schon seit Jahren nicht mehr offen mit dem anderen gesprochen hatte. Und Angeal hörte ihm zu, so wie er es früher immer getan hatte, wobei er hin und wieder einen Kuss auf den Hals des Jungen hauchte oder ihm liebevoll über die schwarzen Haare strich.

Beide genossen dieses intime Zusammensein sehr, und es sollten Stunden vergehen, bis sie sich endlich dazu durchringen konnten, ins Bad zu gehen und zu duschen.

Von diesem Tag an gab es nichts mehr, was zwischen ihnen stand, und sie erlebten zum ersten Mal in ihrem Leben, wie es war, jemandem bedingungslos und mit ganzem Herzen zu vertrauen.
 

*~*~*
 

Eines Abends kehrte Angeal mit ungewöhnlich blassem und müdem Gesicht zurück in sein Quartier.

Zack, der seit Stunden dort auf ihn gewartet und sich schon Sorgen gemacht hatte, sprang erschrocken von der Couch auf, als er ihn erblickte, und lief auf ihn zu.

„Angeal, was ist los? Was ist passiert?“

Besorgt legte er eine Hand an die Wange des älteren Mannes, bevor er sich seinen Arm um die Schulter legte und ihm zur Couch half, wo Angeal sich mit einem leisen Aufseufzen in die Polster sinken ließ.

„Nun sag schon, was ist passiert?“, fragte der Junge dann erneut, während er nach einer von Angeals Händen griff und sacht mit dem Daumen über den Handrücken strich, als hoffte er, seinem Mentor damit jeden Schmerz nehmen zu können.

Der andere schmunzelte leicht, als er in Zacks bestürztes Gesicht sah, und konnte dem Drang nicht widerstehen, die Hand auszustrecken und sie dem Jungen beruhigend auf den Kopf zu legen.

„Keine Sorge, Zack, es ist nichts Schlimmes“, sagte er und lächelte schwach, „jedenfalls nichts, was dauerhafte Schäden hinterlassen könnte.“

„Na, das will ich ja wohl hoffen!“, entgegnete der jüngere und machte ein entrüstetes Gesicht. „Das würde ich dir nämlich sehr übel nehmen!“

Angeal lachte leise. „Ich werde beim nächsten Mal an deine Drohung denken, bevor ich versuche, mich umzubringen, versprochen.“

„Angeal!“ Zack gab dem anderen einen energischen Klaps auf den Handrücken und sah ihn vorwurfsvoll an. „Ich finde das gar nicht witzig...!“

Angeal seufzte, als der Junge ihn weiterhin böse anblickte, und deutete dann auf das Pflaster auf seinem Unterarm.

„Sie haben mir nur Blut abgenommen, es war also nichts Ernstes“, sagte er.

Doch Zack ließ sich nicht so schnell abwimmeln. „Nichts Ernstes? – Und wie viele Liter mussten sie dir abnehmen, bis du so ausgesehen hast wie jetzt?!“

„Zack...“ Angeal schüttelte den Kopf.

„Es war keine einfache Routine-Blutabnahme, sondern es war für einen Freund, der sich heute beim Training verletzt hat“, erklärte er dann. „Die Wunde war doch ein bisschen tiefer, als wir gedacht hatten, und da er eine sehr seltene Blutgruppe hat, für die nur ich als Spender in Frage komme, mussten sie mir halt ein bisschen mehr abzapfen.“

Er lächelte. „Aber ich werde schon wieder, also Kopf hoch.“

Zack sah ihn noch einen Moment lang zweifelnd an und kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe. Doch dann schien er zu beschließen, Gnade walten zu lassen, und kuschelte sich an Angeals Seite, während er die Wange an seine Halsbeuge schmiegte.

„Mann, Angeal“, begann er. „Du dummer, selbstloser, liebenswerter...“

Der Junge hielt plötzlich inne und zog die Nase kraus.

„... du hast anziehend vergessen“, warf Angeal ein und lachte leise.

Doch Zack schüttelte nur den Kopf.

„Ich habe ein anderes Wort gesucht“, meinte er und tippte sich nachdenklich an die Nasenspitze. „Nämlich...“

„... umwerfend...?“

„... nämlich...“

Der Junge dachte angestrengt nach, dann erhellte sich plötzlich sein Gesicht.

„Nämlich... müffelnd! – Das war’s!“

Angeal blinzelte.

„... wie bitte?“

„Du müffelst, mein Lieber, und zwar ganz gewaltig“, wiederholte Zack erbarmungslos, und stand wieder auf, um den anderen Mann auf die Beine zu ziehen und ihn anschließend in Richtung Bad zu schieben. „Ich weiß ja nicht, wofür ihr trainiert habt, aber du kommst da erst wieder raus, wenn du nicht mehr wie ein Auerochse stinkst!“

„Also bitte...!

„Keine Widerrede!“, entgegnete der Junge streng und verschränkte die Arme vor der Brust.

Angeal schüttelte nur seufzend den Kopf und schloss die Badtür hinter sich.
 

*~*~*
 

Als Angeal eine Viertelstunde später mit feuchten Haaren und einem um die Hüften geschlungenen Handtuch wieder aus dem Bad kam, lag Zack auf der Couch und zappte gelangweilt durch das Abendprogramm. Der Junge war bereits in seine Schlafsachen geschlüpft und hatte offenbar nur auf seinen Mentor gewartet, denn er starrte abwesend auf die bunt flimmernden Bilder, ohne sie dabei jedoch wirklich wahrzunehmen.

Als er Angeal bemerkte, schenkte er ihm ein warmes Lächeln und schaltet sofort den Fernseher aus.

„Geht’s dir besser?“, fragte er, und die ehrliche Sorge in seiner Stimme erzeugte eine angenehme Wärme in Angeals Bauch.

Er ging zu dem Jungen hinüber und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Es geht schon wieder“, entgegnete er. „Ich denke, in spätestens zwei Tagen bin ich wieder fit.“

„Mako sei Dank“, meinte Zack mit liebevollem Spott und gab ihm seinerseits einen Kuss.

„Hm... also hast du heute keine Energie mehr, um noch ein bisschen zu trainieren, sehe ich das richtig, alter Mann?“, fragte er dann neckend und piekste Angeal mit dem Zeigefinger in den Bauch.

„Pass auf, was du sagst, du Rotzlöffel“, brummte der ältere, doch ungeachtet seiner Worte lag kein Ärger in seiner Stimme.

Dann runzelte er die Stirn.

„Wieso willst du jetzt überhaupt trainieren? Du hattest heute doch schon eine Trainingseinheit, wenn ich mich nicht irre.“

Zack grinste. „Nun, ich meinte damit eigentlich auch nicht diese Art von Training...“

Er begann zu lachen, während er dem anderen, dem allmählich die Bedeutung seiner Worte dämmerte, offen ins Gesicht sah.

„... Zack!

Immer noch lachend flüchtete sich der Junge rasch ins Schlafzimmer, als Angeal sein Handtuch nach ihm warf.
 

*~*~*
 

Als sie eine halbe Stunden später keuchend und verschwitzt nebeneinander lagen, während die letzten, warmen Wellen des Höhepunktes noch durch ihre Körper fluteten, streckte Zack auf einmal die Hand aus und legte sie sacht auf Angeals Brust, genau über sein Herz.

„Ich hoffe, dein Freund wird wieder gesund“, murmelte er schläfrig, bevor er sich an den anderen schmiegte und allmählich in den Schlaf hinüberdriftete.

Angeal regte sich lange Zeit nicht und starrte nur wortlos an die Zimmerdecke. Doch dann legte er vorsichtig einen Arm um den Jungen und bedeckte dessen Hand mit seiner eigenen.

„Das hoffe ich auch“, flüsterte er und küsste Zack auf die Schläfe.

Langsam fielen ihm die Augen zu, und wenige Minuten später war auch er eingeschlafen.
 

*~*~*
 

Angeal hatte gedacht, dass die Beziehung mit Zack ihn stärker gemacht hatte und dass ihn in Zukunft nichts mehr so schnell verletzen würde.

Doch er hatte sich geirrt.

Als Lazard ihm wenige Wochen später mitteilte, dass ein gewisser Rang-1 Soldat desertiert und während einer Mission verschwunden war, tat das unheimlich weh. Und selbst Zack, der spürte, dass etwas nicht in Ordnung war, und den ganzen Abend über erfolglos versuchte, ihn wieder aufzumuntern, konnte diesen Schmerz nicht mildern, geschweige denn vertreiben.

Ruhelos lag Angeal in seinem Bett – allein, denn der Junge hatte schnell begriffen, dass er in dieser Nacht für sich sein wollte, und war in sein eigenes Quartier zurückgekehrt – und fragte sich immer und immer wieder, ob er in den letzten Monaten nicht hätte aufmerksamer sein und seinem Freund helfen sollen.

Waren wir wirklich so blind? Wurde er damals mehr als nur körperlich verletzt und wir haben es einfach nicht mitbekommen? Hat er uns denn so sehr gebraucht... hätten wir mehr für ihn da sein sollen...?

Er fühlte sich elend, weil ihn das schlechte Gewissen quälte, und auch, weil er sich so im Stich gelassen fühlte von Genesis. Genesis, seinem Freund aus Kindertagen...

... der ihm doch damals versprochen hatte, ihn nie allein zu lassen...!

Oder war es vielleicht nicht doch er selbst, der den anderen im Stich gelassen hatte, weil die Liebe zu Zack ihn in den letzten Monaten für die Probleme seiner Freunde hatte blind werden lassen...?

Angeal schlief schlecht in dieser Nacht und als er sich am nächsten Morgen aus dem Bett quälte, fühlte er sich noch miserabler, als am Abend zuvor.

Und so sehr er auch darauf hoffte – Genesis kehrte auch in den nächsten Tagen nicht zurück.
 

*~*~*
 

„Zack!“

Der schwarze Schopf des Jungen fuhr hoch und leuchtend blaue Augen trafen Angeals Blick.

„Was gibt es?“, rief Zack, der sich gerade mit Kunsel unterhalten hatte, und trat näher.

„Ein neuer Einsatz“, erklärte Angeal und drehte sich zur Seite. „Dieses Mal geht es nach Wutai. – Bist du dabei?“

Grinsend ballte der Junge eine Hand zur Faust, denn es war November und viel zu lange schon war er nicht mehr mit Angeal zusammen auf Mission gewesen.

„Na klar doch!“, rief er und verabschiedete sich von Kunsel, bevor er seinem Mentor in den Konferenzraum folgte.

Er ahnte, dass etwas Schlimmes geschehen war, etwas, was dem anderen große Sorgen machte. Doch was es auch war und was auch immer auf sie zukommen mochte – er würde Angeal das nicht allein durchstehen lassen.
 

~ Ende ~
 


 


 

Nachwort:

An dieser Stelle beginnt – wie ihr vermutlich schon geahnt habt – die erste Hauptmission von Crisis Core, in der es die beiden auf der Suche nach Genesis nach Wutai verschlagen wird.

Und wie es dann weitergeht, wisst ihr ja. ;)
 

Der Titel dieser Geschichte, Last Summer’s Memory (auf Deutsch etwa: Die Erinnerung an den letzten Sommer), bezieht sich auf die in den einzelnen Absätzen verstreuten Angaben des jeweiligen Monats. Denn zwischen dem Beginn der FF und der Mission in Wutai liegt genau ein Sommer – ihr erster und einziger gemeinsamer Sommer, bevor all die Dinge ihren Lauf nehmen, die in Crisis Core und später Final Fantasy VII beschrieben werden... und die leider keiner von beiden überleben soll.

(Bei Interesse beschreibe ich diese Zeit bzw. die späteren Ereignisse auch noch mal genauer, denn wie gesagt: ich mag dieses Pairing wirklich sehr gern. ^^)
 

Zum Schluss noch mal danke an alle, die diese FF mitverfolgt haben. ♥

Ich wünsche euch einen schönen Sommer. :)
 

Berlin, den 1. Mai 2009

Morwen~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (29)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rockryu
2012-03-18T14:50:23+00:00 18.03.2012 15:50
Hab ich wirklich noch keinen Kommentar zu dieser FF geschrieben? Obwohl sie schon so lange in meiner Favoliste ist? Also, das geht ja mal gar nicht, muss ich unbedingt nachholen.

ja, was soll ich sagen? Es ist nicht einfach, Charas in Yaoi-FFs treffend darzustellen, aber du kannst es einfach. Morwen Rocks!
Von: abgemeldet
2011-08-29T04:18:16+00:00 29.08.2011 06:18
so jetzt schreib ich mein kommi... und ehrlich gesagt.. bin ich gerade voll am heulen... zu wissen wie alles endet.. ist zu tragisch für meine Tränendrüsen xD aber die ff hat mich schwer begesitert.. hatte gestern abend bis zum kapitel gelesen wo Zacks liebe nicht erwiedert wurde nach den geständnis...und hab mir in der nacht den kopf zerbrochen wie es nun weiter ginge.. (Selbstmord gedanken bei Zack.. weil er ohne Angeal nicht leben könnte) oder noch tragischer.. xD ach dein schreibstil war herrlich und sephi und geni waren auch toll.. x.x aber dieses Ende.. beim Spiel hab ich ja schon wie verrückt geflennt als ich ihn töten musste.. gott wie mein herz schmerzte und nun durch deine ff mit vorgeschichte macht alles schlimmer und endergebnis ich bin noch mehr fan als vorher... bin begeistert ich werde sie mir später nochmal durch lesen mit tempos in der hand ;D
Von:  Miss_Lightwood
2010-02-28T20:39:44+00:00 28.02.2010 21:39
Ich liebe diese FF... *____*
Das war die erste ff mit diesem Pairing, die ich gelesen habe und ich war ehrlich gesagt auch ein bisschen skeptisch, doch ich muss sagen... jetzt bin ich Fan XD Echt jetzt, ich mag das Pairing jetzt richtig gerne XD
Die Story find ich ganz toll, auch wie du Angeals Krise beschrieben hast XD Und ich finde du hast an der richtigen Stelle aufgehört... o.O Endlich mal eine ff, wo Zack nich am Ende tot is... -.-
Auch dein Screibstil gefällt mir echt gut XDD
Echt klasse geworden, wirklich!

LG RainboW 8D
Von:  Kerry_Eurodyne
2010-01-16T14:41:25+00:00 16.01.2010 15:41
die ff ist voll toll.^^
muss ehrlich gestehen, dass ich am ende heulen musste, da ich im endeffekt an den ausgang dieser beziehung denken musste. *schnief*
dabei würden die beiden ein langesleben zusammen verdienen. >-<

wär cool wenn du noch weitere so tolle ffs schreiben würdest.^^

liebe grüße
Harry_James_Snape
Von:  cosmos
2009-11-19T13:34:10+00:00 19.11.2009 14:34
jetzt ist die geschichte schon zu ende. >.< aber wie gesagt, ich mag sie sehr sehr gern. :3 und ich bin echt froh, dass die nun zusammen sind und das anscheinend auch glücklich. (: die beschreibung der beziehung der beiden ist wirklich gelungen. :D dein schreibstil ist wirklich toll und die charaktere kommen genau so 'rüber wie sie eben sein sollten. :3 bei der FF standen mir das ein oder andere mal ziemlich die tränen in den augen ... okay ich nah am wasser gebaut, wenn es um sowas geht ... aber es war wirklich oft sehr emotional und ich finde das toll so. °-°
was mir auch gefallen hat war, dass du die yaoi szenen nicht so ausführlich beschrieben hast ... ich les' nicht ungern lemon, aber hier passte es einfach besser, dass nur andeutungen kamen.
allerdings macht es mich total traurig, dass schon die ganze zeit feststand, dass es für die beiden nur ein vorläufiges happy end geben soll. .__. da könnt' ich schon wieder heulen ... +seufz+

najaah ... ich hoffe, dass du vielleicht noch die ein oder andere angeal | zack FF schreibst, denn ich liebe das pairing einfach. :3

LG, cosmos
Von:  cosmos
2009-11-19T13:21:07+00:00 19.11.2009 14:21
das kapitel ist toll. (: vorallem die stelle in sephiroths büro. ;3 seine art ist so der hammer. +gg+ du hast ihn echt gut getroffen. und genesis muss man ja auch irgendwie recht geben ... wenn es um sephisroths berufswahl geht. x] +lach+ ich war zwar echt erschrocken darüber, dass zack einen antrag für einen neuen mentor gestellt hat ... aber ich kann ihn verstehen und ich denke angeal brauchte auch einen anstoß dieser art, um zu merken, dass er langsam mal was tun muss. q.q'
das gespräch zwischen zack und angeal fand ich anfangs ziemlich traurig ... zack hat immer nur so kurz geantwortet und man hat gemerkt, dass er sich verstellt und wie schlecht es ihm dabei geht ... .__.
gott sei dank hat angeal sich dann doch noch überwunden. **v die sache mit den eigentums-schildchen ist auch so niedlich. ♥ aw. :3 ich freu' mich, dass die beiden endlich zusammengekommen sind. (:
+wusel+ das pairing ist einfach so wahnsinnig süß. :D

LG, cosmos
Von:  cosmos
2009-11-19T13:07:27+00:00 19.11.2009 14:07
oh mann. x3 der anfang ist so süß. +gg+ ich mag die art und weise wie genesis und angeal miteinander umgehen. +lach+ zack tat mir allerdings ein bisschen leid. .__. gut das genesis ihn gefunden und aufgelesen hat. oo' und als er ihm gesagt hat, dass er angeal liebt ... T//T +error+
als die beiden dann während der trainingspause angefangen haben zu reden und es dann auch noch ziemlich gut gelaufen ist hab ich mich so gefreut ... und dann ... macht angeal so einen scheiß. >__<'/ er hätte doch auch einfach mal ein bisschen weniger verantwortungsbewusst an die sache 'rangehen können. .___.' ... was hätte denn schlimmes passieren sollen??! erst macht er ihm solche hoffnungen und küsst ihn ... und dann ... ;;
wie gemein ... .-.

... aber trotzdem ... mag ich die geschichte sehr gern und bin gespannt was im nächsten kapitel passiert. ich
hoffe mal ganz arg, dass sich am momentanen zustand noch was ändert. >.<

LG, cosmos
Von:  cosmos
2009-11-19T12:55:48+00:00 19.11.2009 13:55
ui. :3 eine angeal | zack FF. ♥ mein lieblingspairing. +dance+
ich mag es soo arg gern und deine geschichte auch. dein schreibstil und die art wie du die charaktere beschreibst gefallen mir echt gut. zack ist niedlich. x'3 vorallem nachdem er angeal geheilt hat ... Q//Q
und der kuss. >_< +kreisel+ es ist einfach alles so toll. (:

LG, cosmos
Von:  Andreana
2009-05-20T18:27:12+00:00 20.05.2009 20:27
die geschichte ist einfach nur super. paar stellen waren echt zum schiessen freu mich wenn ich mehr von dir lesen kann
lg
Von:  Andreana
2009-05-20T18:07:54+00:00 20.05.2009 20:07
man weis ja nicht wer noch auf deinen hintern schaf ist !!!
das war gut ^^ wie bist du den darauf gekommen? das kapitel war super.... auf zum letzten =3


Zurück