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The Mask

True Love never dies
von

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5. Kapitel

5. Kapitel
 

Er reißt erschrocken die Augen auf, wehrt sich aber nicht. Ich will erst zurück weichen, aber ich kann nicht. Er hat seine Arme um meinen Hals gelegt. Er erwidert den Kuss. Völlig perplex, starre ich ihn erst eine Zeit an, dann schließe ich die Augen und wir sitzen gefühlte Stunden einfach am See und küssen uns.

Er lässt mich los und wir sehen uns an, ich lächele, er lächelt.

„Du bist aber...stürmisch“, er kichert ein wenig. „Christine war ganz anders.“

'Nein, nicht Christine.' Ich drehe fast durch.

„Achso, Christine, war ja klar, alles an Christine ist wunderbar und sie ist wunderbar und alle anderen Menschen sollten sein wie Christine. Weißt du was? Ich sorg dafür, dass sie her kommt und dann hau ich ab“, ich stehe auf und wende mich von ihm ab – er soll nicht sehen, dass ich weine.

„Nicky! So war das nicht gemeint!“

„Weißt du was? Das ist mir egal! Wenn du es selber nicht merkst, dass du so in sie verschossen bist, dass du an niemand anderen denken kannst, soll es mir egal sein. Werde glücklich mit ihr oder allein. Das ist mir jetzt scheiß egal! Ich bin weg. Christine wird in ein paar Tagen, Wochen, ich hab keine Ahnung, bei dir sein und dann wirst du mich nie wiedersehen.“

„Nicky!“, er scheint gar nichts zu verstehen und kann nichts mehr sagen.

Ich geh den Weg zurück, den ich gekommen bin und hoffe tief in mir drin, dass er mir folgt, aber das tut er nicht. Ich komme am Spiegel an und schiebe ihn zur Seite. Ich werfe mich aufs Bett und weine bis ich einschlafe. 'So ein Arsch!'
 

In meinem Traum sehe ich Erik, wie er an meinem Bett steht und um Verzeihung bettelt, wie er weinend dort sitzt und mich anfleht. Doch dann steht er auf, geht wieder in Richtung Spiegel, er sieht aus, wie man sich das Phantom der Oper vorstellt, mit wehendem Umhang und einem Gesichtsausdruck in dem Trauer und Wut liegt.

War das alles vielleicht gar kein Traum?

Kann es sein, dass ich das alles im Halbschlaf mitbekommen habe?

Ich weiß es nicht.
 

Das erste was ich merke als ich aufwache ist die Maske, die noch in meiner Tasche steckt. Ich setze mich auf und hole die Maske hervor. Wie sooft sitze ich lange Zeit einfach nur da und betrachte die Maske, drehe und wende sie. Dann entschließe ich mich, mich ein wenig frisch zu machen und rauszugehen. Die Maske stecke ich wieder in meine Tasche. Als ich fertig bin, beschließe ich mich auf den Weg zu Nigel zu machen. Seine Wohnung ist zwar auf der anderen Seite der Stadt, aber das ist mir jetzt egal. Ich rufe ihn an.

„Hey Baby. Was gibt’s?“, seine Stimme zu hören tut echt gut.

„Hey Süßer. Mir geht’s grad richtig mies. Darf ich vorbeikommen?“

„Natürlich“, er klingt fast empört. „Du weißt, dass du immer vorbeikommen kannst, Schatzi.“

„Danke, bis gleich. Bussi“, ich lege auf.

Während ich in der Bahn sitze, schließe ich die Augen und stelle meinen Ipod an. Genau in dem Moment wo ich kurz meine Augen öffne, fahren wir aus einem Bahnhof. Ich sehe noch eine ganz in schwarz gekleidete Gestalt. Aus einer weißen Maske heraus starren mich blau-leuchtende Augen an. Ich drehe mich nach der Gestalt um, aber sie ist nicht mehr zu sehen.

'War das Erik?

Wenn ja, wo hat er die Maske her, seine hab ich doch!?

Verfolgt er mich jetzt etwa?

Will er mich töten?

Will er nur um Verzeihung bitten?

Bilde ich mir das alles nur ein?'

In meinem Kopf scheint sich alles zu drehen.
 

Die Bahn hält direkt vor Nigels Haus. Er steht schon am Bahnsteig um mich abzuholen, wie süß von ihm. Ich steige aus der Bahn und falle ihm direkt um den Hals. Das letzte mal haben wir uns vor drei Tagen gesehen, das ist eine lange Zeit für frisch verliebte.

Er umarmt mich fest und lacht ein wenig.

„Du bist aber stürmisch heute.“

Ich lege ihm einen Finger auf den Mund.

„Sag das bitte nicht.“

„Wieso?“

„Erklär ich dir später.“
 

Wir bummeln einwenig durch Paris' Innenstadt. Immer wieder kommt er darauf zu sprechen, warum es mir denn so schlecht gehe. Ich erzähle ihm von Erik, Christine und Raoul, einfach alles, nur den Kuss lasse ich weg, ich sage ihm einfach Erik hätte mich mit Christine genervt und da bin ich abgehauen.

„Ach so ist das also“, sagt er nachdenklich. „Und? Willst du was von ihm?“

„Nein! Du bist der einzige den ich liebe!“

Er umarmt mich. Ich sehe zu einem der höheren Dächer auf und sehe wieder diese Gestallt, die aussieht wie Erik. Ich scheine mich total zu versteifen, denn Nigel fragt mich:

„Was ist los, Süße?“

Wieder sehe ich hinauf zum Dach, er ist verschwunden.

„Ach nichts. Ich dachte ich hätte jemanden gesehen.“

„Wo denn? Wen?“ Er folgt meinem Blick und sieht zum Dach.

„Ich dachte ich hätte Erik dort oben gesehen, aber ich muss mich verguckt haben“, ich zucke mit den Schultern, als ob mir das egal wäre.

„Du? Nigel? Hast du eine Idee, wo ich Christine und Raoul finden könnte? Du weißt ich hab es Erik versprochen und ich halte meine Versprechen.“

„Keine Ahnung! Vielleicht sind sie ja noch hier in Paris und halten sich nur versteckt“, in ihm lebte wieder mal der Detektiv auf. Nigel ist auch erst 17 Jahre alt und verhält sich, wie ein kleiner Junge...manchmal. Dass er nicht direkt eine Lupe und einen Trenchcoat hervor zieht wundert mich ein wenig.

„Und wie soll ich sie finden, Mr. Holmes?“

„Haha, sehr lustig. Frag rum, vielleicht weiß in der Oper jemand was.“

„Gut, okay, aber nicht mehr heute.“

Die Nacht verbringe ich bei Nigel und mache mich früh morgens auf den Weg zur Arbeit. In der Bahn sehe ich wieder zwei oder drei mal Erik, oder ich meine ihn zu sehen. Entweder drehe ich jetzt völlig durch und kann auch bald in einem Keller leben oder der Typ verfolgt mich.

In der Oper frage ich jeden den ich sehe, ob er oder sie was von Christine und Raoul weiß und alle geben mir die gleiche Antwort: „Ich weiß nichts genaues, aber ich glaube das Phantom hat sie beide getötet.“

Mann, sind die alle abergläubisch und schwer von Begriff.

Den letzten den ich an diesem Tag frage ist Direktor Richard und er weiß glaube ich etwas.

Er erzählt mir etwas von einem Hotel kurz vor der Pariser Stadtgrenze und dass Christine und Raoul dort unter gekommen wären.

Was bleibt mir anderes übrig? Ich gehe also nach der Arbeit direkt bei diesem Hotel vorbei. Es ist ein riesen großes und extrem teures Hotel, aber wohl das einzig annehmbare Hotel für einen Grafen und seine nicht-adlige Freundin, die sozusagen auf der Flucht sind.
 

An der Rezeption fragen sie mich wie mein Name sei, zu wem ich wolle und ob sie irgendwas sagen sollen.

„Mein Name ist Nicky, ich würde gern mit Raoul de Chagny und Christine Dáae sprechen und sagen sie ihnen ich komme von Erik.“

Die Dame am Empfang ruft jemanden an.

„Ja, Monsieur, hier ist eine gewisse Madame Nicky?“, sie sieht mich fragend an. Ich nicke einfach. „Sie sagt sie käme von einem Monsieur Erik.“

Ich höre einen erstickten Aufschrei vom Telefon her.

„Gut, Monsieur, danke. Sie dürfen rauf gehen. Dritter Stock, Präsidenten Suite.“

„Oh, gut, danke.“

Der ganze Flur im dritten Stock ist rot-golden gestaltet.

Vor der Tür der Suite steht schon der Graf bereit. Er sieht wirklich so aus, wie ihn alle beschreiben. Ein wirklich gutaussehender Mann, nicht ganze mein Typ, aber nicht schlecht. Aber er wirkt ein wenig nervös, wenn nicht sogar panisch. Er geht vor der Tür auf und ab, bis er mich entdeckt, dann bleibt er stehen. Er starrt mich verwirrt an.
 

„Monsieur de Chagny“, ich lächele ihn freundlich an.

„Nicky? Richtig? Was willst du hier? Was will Erik jetzt noch?“

„Darf ich erstmal rein kommen? Ich möchte auch mit Christine sprechen.“

„Gut......gut“, er ist wirklich total panisch, die ganze Zeit sieht er sich um, als ob er verfolgt würde. Wir gehen gemeinsam in die Suite. Christine sitzt auf einer riesigen Couch, die ganze Suite ist riesig und ebenfalls rot-golden verziert. Christine wirkt wesentlich entspannter. Raoul scheint wirklich ein wenig verrückt.

„Was gibt’s? Was will Erik noch von uns? Und was hast du damit zu tuen?“, Christine redet freundlicher mit mir, als es Raoul getan hätte.

„Ich habe Erik kennengelernt, in dem Moment in dem er sich eine Waffe an die Schläfe hielt und sich umbringen wollte. Ich habe ihn davon abgehalten, denn er tat mir Leid. Ich weiß nicht wie er früher war, aber ich glaube, er hat sich verändert. Er war wirklich super nett und freundlich zu mir“, in dem Moment, in dem ich das sage, gucken sich die beiden ein wenig verwirrt an.

„Ja und wir haben uns angefreundet. Ja, wirklich. Und wir haben uns etwas versprochen. Er wird sich nicht umbringen und ich soll dich, Christine, zu ihm bringen. Er will dir nichts antuen. Er will nur mit dir reden. Er hat noch einige Fragen, die ihn quälen.“

„Ich weiß nicht genau“, Christine scheint unsicher, aber Raoul scheint wieder panisch.

„Ich habe einen festen Freund, aber ich glaube, ich habe mich ein wenig in Erik verliebt und wir ..... naja ..... wir haben uns geküsst, aber er hat nur dich im Kopf, Christine. Er kann an nichts anderes denken. Ich war tierisch sauer, weil er direkt nach dem Kuss von dir angefangen hat und jetzt sehe ich ihn überall. Entweder leide ich unter Verfolgungswahn“, ich sehe kurz zu Raoul, der sich immer noch panisch umsieht.

„oder er verfolgt mich wirklich.“

„Und woher weiß ich, dass du mir nicht nur irgendeinen scheiß erzählst? Woher weiß ich, dass du nicht von der Direktion kommst und mich nur zurück locken sollst?“

Ich fasse in meine Westentasche und hole die Maske hervor und reiche sie ihr. Sie betrachtet sie kurz, gibt sie mir wieder und nickt.

„Gut, ich komme mit. Raoul?“

„Ähm...Ja, wenn es sein muss.“

„Mein Freund kommt auch mit, Raoul, dann bist du nicht allein“, ich lächele ihm zu.
 

„Ähm, hört mal. Der Weg von hier zu Nigel, meinem Haus oder der Oper ist echt lang. Macht es euch was aus, wenn ich hier übernachte?“, ich frage eigentlich nur Christine, denn Raoul sieht nur noch ängstlich von mir zum Fenster.

„Natürlich. Ruf doch Nigel an, ich mein die Suite ist groß genug. Außerdem können wir dann einen Mädelsabend machen und die Män...Jungs können sich...anderweitig beschäftigen“, sie grinst mich fröhlich an. Ihr scheint das mit Erik nicht viel auszumachen.

„Ja, gute Idee“, ich renne zum Telefon und rufe Nigel an. Er kommt vorbei.



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